[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Einsteckschloß mit einem Dornmaß kleiner oder
gleich 45 mm.
[0002] Derartige Einsteckschlösser dienen vorzugsweise dem Einbau in Rohrrahmentüren.
[0003] Damit derartige Schlösser, die auf beiden Seiten einen Türdrücker zur Betätigung
des Schlosses aufweisen sollen, unterschiedliche Funktionen ermöglichen, werden sie
mit zwei voneinander unabhängigen Schloßnüssen ausgestattet, von denen jede mit jeweils
einem Türdrücker zusammenwirkt.
[0004] Beispielhaft können derartige Schlösser bei einer Fluchttür Verwendung finden, wenn
z. B. die Tür bei ausgefahrenem Riegel von der Innenseite jederzeit über den Drücker
und ohne Schlüsselbenutzung zu öffnen sein soll während der Drücker auf der Außenseite
der Tür bei vorgeschlossenem Riegel im Leerlaufzustand ist.
[0005] Derartige Schlösser sind z. B. bekannt aus der EP 05 375 31 B1.
[0006] Dort ist ein Schloß mit geteilter Nuß beschrieben, bei welchem die Innennuß und die
Außennuß funktionsgleich ausgeführt sind. Abhängig von der Stellung des Kupplungsschiebers
sind allerdings entweder Innennuß und Außennuß in Wirkverbindung mit dem Nußmittenteil
oder - abhängig von der Gestaltung des Kupplungsschiebers - nur die Innennuß.
[0007] Das Schloß nach EP 0 537 531 ist nur mit einem Schwenkriegel ausgestattet und ist
bestimmt für den Einbau in Rohrrahmentüren. Im Gegensatz zu dieser Bauweise sehen
jedoch genormte Einsteckschlösser für die Verwendung in Rohrahmentüren (DIN 18251-2
vom November 2002) nicht nur einen Riegel, sondern auch noch eine Schloßfalle vor.
[0008] Es ist offensichtlich, daß die Unterbringung einer translatorisch bewegten Schloßfalle
zusätzlich zum Riegel in demselben Schloßkastenquerschnitt nur sehr schwierig zu verwirklichen
ist. Dies gilt umso mehr, wenn weitere Schloßfunktionen - z.B. eine verriegelbare
Falle mit vergrößertem Ausschluß - zu integrieren sind.
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, konstruktive Verbesserungen anzugeben, mit denen
der zur Verfügung stehende Platz im Schloßgehäuse derartiger Einsteckschlösser besser
ausgenutzt wird, um bei voneinander unabhängig betätigbaren Innendrückern und Außendrückern
zusätzliche Schloßfunktionen zu ermöglichen.
[0010] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0011] Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß sich die für die Ansteuerung von Innennuß
bzw. Außennuß notwendige Mechanik allein raumfüllend zwischen dem Stulp und dem von
dort aus gemessenen Dornmaß bis zu 45 Millimetern erstreckt und zugleich die Erstreckung
in der Vertikalrichtung zwischen der Lochung für den Schließzylinder, vorzugsweise
den Profilzylinder, und der Drückerachse beschränkt ist.
[0012] In diesem Einbauraum innerhalb des Schloßgehäuses ist der Kupplungsschieber praktisch
parallel zum Stulp beweglich und steuert dabei je nach seiner Position den Kupplungsstein,
der, bedarfsweise in Abhängigkeit von der Stellung des Kupplungsschiebers, die vom
Außendrücker betätigte Außennuß mit der Falle koppelt oder nicht.
[0013] Auf diese Weise verbleibt praktisch der gesamte oberhalb der Drückerachse zur Verfügung
stehende Raum für die Falle und die Ansteuerung der Falle und ggf. weitere Funktionen
zur Verfügung, die optionaler Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind. Hierzu zählen
insbesondere die zwangsläufige Ansteuerung eines in Ausfahrrichtung federvorbelasteten
Riegels mit Ausfahren der Falle in ihre Sperrstellung, die Unterbringung einer Riegelsperre,
um Manipulationen am verriegelten Schloß zu verhindern und ggf. auch die Unterbringung
und Ansteuerung einer Fallensperre, um auch insoweit Manipulationen nach außen zu
unterbinden.
[0014] Dabei wird durch die entsprechende Position des Kupplungssteins, die diesem von der
Kontaktfläche des Kupplungsschiebers aufgeprägt wird, die Außennuß mit dem Nußmittenteil
zur Betätigung der Falle gekoppelt oder nicht.
[0015] Ggf. kann der Kupplungsstein auch so dimensioniert werden, daß er auch zur Kopplung
der Innennuß mit dem Nußmittenteil dient.
[0016] Eine andere Möglichkeit sieht vor, die Innennuß über einen Nußdorn mit dem Nußmittenteil
zwangszukoppeln während die Außennuß schließlich über den Kupplungsstein in Drehver-bindung
mit dem Nußmittenteil verbracht wird.
[0017] Nicht nur bezüglich der Herstellungskosten, sondern auch noch bezüglich der Montagesicherheit
ist es vorteilhaft wenn die Außennuß und die Innennuß aus identischen Rohteilen hergestellt
und/oder identische Bauteile sind.
[0018] Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0020] Es zeigen
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im ausgekuppelten Zustand in Blickrichtung von
der Innenseite einer auswärts öffnenden Tür
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im eingekuppelten Zustand in Blickrichtung von
der Außenseite einer einwärts öffnenden Tür
- Figur 3
- die Schloßnußmechanik mit Innennuß links
- Figur 4
- die Schloßnußmechanik in Ansicht von der Türinnenseite
- Figur 5
- die Schloßnußmechanik mit Innennuß rechts
- Figur 6
- die Schloßnußmechanik im Zusammenwirken mit der Kontaktfläche des Kupplungsschiebers
in Ansicht von außen (Ausrückstellung)
- Figur 7
- die Schloßnußmechanik im Zusammenwirken mit der Kontaktfläche des Kupplungsschiebers
in Ansicht von außen (Einrückstellung)
- Figur 8
- Blick auf die Außenseite der Tür mit funktionslosem Außendrücker im betätigten Zustand
- Figur 9
- das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8 mit betätigtem Innendrücker
- Figur 10
- Funktionsdarstellung gemäß Figur 9 bei weggelassenem Kupplungsschieber, Kupplungsstein
und zugehöriger Federn
- Figur 10 a
- Zusammenwirken zwischen Kullissenstein des Nußmittenteils und Fallensperre
- Figur 11
- Ansicht von außen mit eingekuppeltem Kupplungsstein und wirksamem Außendrücker
- Figur 12
- Ansicht des Riegels von oben mit Aufschlagdämpfung durch O-Ring
- Figur 13
- Detailansicht des Kupplungssteins
- Figur 14
- Detailansicht des Nußmittenteils
[0021] Sofern im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0022] Die Figuren zeigen ein Einsteckschloß 1 mit einem Dornmaß 4 kleiner oder gleich 45
mm.
[0023] Derartiges Einstecksschloß 1 weist einen Stulp 2 auf mit entsprechenden Lochungen
für die im Inneren des Einsteckschlosses 1 angeordnete Falle 9 und den Riegel 10.
[0024] Das Gehäuse des Einsteckschlosses 1 wird vom Schloßblech 3 gebildet. Die dazugehörige
Schloßdecke ist zur Darstellung des Schloßinneren weggelassen.
[0025] Bekannt ist insoweit auch, daß über eine Drückerachse 8 ein Innendrücker 11 bzw.
Außendrücker 12 so angeordnet wird, daß die Schloßnußmechanik durch Drückerbetätigung
in Drehung versetzt wird und dabei die Falle 9 bzw. - wie hier - bei bestimmten Schloßarten
auch den Riegel 10 zurückzuziehen vermag.
[0026] Zu diesem Zweck steht üblicherweise die Falle 9 unter der Vorlast einer Vorlastfeder
44. In gleicher Weise gilt dies auch für den dargestellten automatisch ausfahrbaren
Riegel 10, der hier unter der Last einer Vorlastfeder 43 steht.
[0027] Zum Einziehen der in Ausfahrrichtung federbelasteten Falle 9 dient eine Schloßnußmechanik,
die über Innendrücker 11 und Außendrücker 12 in bestimmter Weise aktivierbar ist bzw.
aktiviert wird.
[0028] Zu diesem Zweck besteht die Schloßnußmechanik aus einer außenliegenden Außennuß 5
für den Außendrücker 12, einer innenliegenden Innennuß 6 für den Innendrücker 11 und
einem zwischen Außennuß 5 und Innennuß 6 angeordneten Nußmittenteil 7, welches über
einen sich von der Drückerachse 8 zur Falle 9 erstreckenden Arm verfügt. Das Nußmittenteil
7 ist je nach Stellung des Kupplungsschiebers 13 und eines vom Kupplungsschieber 13
in seine jeweilige Aus- bzw. Einkuppel-stellung 17 beaufschlagten Kupplungselements
drehsinnmäßig mit dem Außendrücker 12 ein- bzw. ausgekuppelt.
[0029] Insoweit ist anzumerken, daß hier im Schloßblech 3 eine Lochung 14 für einen Schließzylinder
vorgesehen ist, der - in an sich bekannter Weise - über seinen Schließbart den Kupplungsschieber
13 zwischen der Auskuppelstellung 16 und der Einkuppelstellung 17 zu verlagern vermag.
[0030] Wesentlich ist nun, daß der Kupplungsschieber 13 eine unterhalb der Drückerachse
8 liegende Kontaktfläche 15 aufweist, welche zwischen der Einkuppelstellung 17 und
der Auskuppelstellung 16 des Kupplungsschiebers 13 einen am Nußmittenteil 7 befindlichen
Bereich überfährt, und daß in diesem Bereich als Kupplungselement zwischen Außendrücker
12 und Nußmittenteil 7 ein Kupplungsstein 18 angeordnet ist. Hier ist der Kupplungsstein
18 mit einer wesentlichen Komponente parallel zur - hier vertikalen - Bewegung des
Kupplungsschiebers 13 verlagerbar.
[0031] Der Kupplungsstein 18 ragt in Richtung zur Außennuß 5 seitlich über das Nußmittenteil
7 hinaus und in den Drehbereich eines Mitnehmers 19 der Außennuß 5 hinein, so daß
der Kupplungsstein 18, wenn sich der Kupplungsschieber 13 in der Einkuppelstellung
17 befindet, die Drehbewegung der Außennuß 5 über den Mitnehmer 19 auf das Nußmittenteil
7 zu übertragen im Stande ist.
[0032] Um den Kupplungsstein 18 in seiner Einkuppelstellung 17 zu halten, weist die Kontaktfläche
15 des Kupplungsschiebers 13, an welcher der Kupplungsstein 18 stirnseitig anliegt,
eine zur Drückerachse 8 im wesentlichen konzentrische Kontur auf, auf welcher bei
eingekuppelter Stellung 17 des Kupplungsschiebers 13 der Kupplungsstein 18 innerhalb
jedes möglichen Drehwinkels des Nußmittenteils 7 mit der Außennuß 5 im Eingriff bleibend
abgleitet.
[0033] Auf diese Weise läßt sich erreichen, daß abhängig von der Position des Kupplungsschiebers
13 der Außendrücker 12 über die Außennuß 5 mit dem Nußmittenteil 7 entweder drehgekoppelt
ist oder nicht.
[0034] Zusätzlich zeigen die Figuren eine Weiterbildung, bei welcher der Kupplungsstein
18 in Richtung zur Innennuß 6 ebenfalls seitlich über das Nußmittenteil 7 hinaus auch
in den Drehbereich eines Mitnehmers 20 der Innennuß 6 hineinragt.
[0035] Damit bei einer Betätigung des Außendrückers 12 der Innendrücker nicht zwangsläufig
mit betätigt wird, ist zusätzlich vorgesehen, daß der Kupplungsstein 18 zur bewegungsmäßigen
Entkopplung von Innennuß 6 und Außennuß 5 in der zum Öffnen der Tür notwendigen Drehrichtung
23 gesehen vor diesem Mitnehmer 20 angeordnet wird.
[0036] Auf diese Weise wird ein "Freilauf" im Nußmittenteil 7 erzielt, so daß bei Betätigung
des ggf. eingekuppelten Außendrückers 12 die Innennuß 6, die unter der Vorlast ihrer
Drükkerhochhaltefeder steht, nicht mitbewegt werden muß.
[0037] Im vorliegenden Fall ist zusätzlich nämlich vorgesehen, daß sowohl der Innennuß 6
als auch der Außennuß 5 jeweils eine eigene Drückerhochhaltefeder zugeordnet ist.
[0038] Diese besteht aus einer oberhalb der Falle gelagerten Schenkelfeder, die sich mit
einem Schenkel an einem Vorsprung des Schloßblechs 3 abstützt und mit ihren anderen
Schenkel in Richtung zu dem vom Stulp 2 abgewandten Ende des Schloßblechs 3 weist.
[0039] Dort ist eine Zugstange eingehängt, die praktisch unmittelbar an der Rückwand des
Schloßblechs 3 verläuft und sich von dem aktiven Federschenkel bis zu einem Haken
an Außen- bzw. Innennuß erstreckt, so daß bei einem Verschwenken der jeweiligen Nuß
im Sinne einer Einzugsbewegung der Falle die Schenkelfeder gespannt wird und in Gegenrichtung
den jeweiligen Drücker zurück verschwenkt.
[0040] Die Verlegung dieser Zugstange in den rückwärtigen Bereich des Einsteckschlosses
1 schafft zusätzlichen Platz für den Einbau der Falle 9 unter vorzugsweise vergrößertem
Hub. Hierauf wird noch eingegangen.
[0041] Um andererseits auch den Außendrücker 12 bewegungsmäßig von Innennuß 6 und Nußmittenteil
7 zu entkoppeln, wird zusätzlich vorgeschlagen, daß der Kupplungsstein 18 auf der
Seite der Außennuß 5 in der zum Öffnen der Tür notwendigen Drehrichtung 23 des Mitnehmers
19 der Außennuß 5 gesehen vor diesem Mitnehmer 19 angeordnet ist.
[0042] Beide Maßnahmen dienen dem Zweck, den jeweils an der Öffnung der Tür nicht beteiligten
Türdrücker in seiner horizontalen Stellung verbleiben zu lassen, wodurch niedrige
Drückerbetätigungskräfte erreicht werden und was insbesondere auch bei verglasten
Türen wünschenswert ist.
[0043] Darüber hinaus zeigt insbesondere Fig.1, daß die Innennuß 6 mit dem Nußmittenteil
7 über einen einsteckbaren Nußdorn 24 drehkoppelbar ist. Die Länge des Nußdorns 24
ist so bemessen, daß er eine Durchgangsbohrung der Innennuß 6 bis in das Nußmittenteil
7 hinein durchsetzt und dort mit seinem Einstekkende in einem konzentrisch zur Drückerachse
8 liegenden Segmentschlitz 29 des Nußmittenteils 7 steckt, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel
der Segmentschlitz 29 nach Anordnung und Segmentwinkel 30 so bemessen ist, daß bei
gleichzeitiger Mitverschwenkung des Nußmittenteils 7 der Falle 9 ein Hub 31 von mehr
als 11 mm ermöglicht ist.
[0044] Als Hub 31 ist hier der von der Außenfläche des Stulps 2 zur Spitze der in Ausfahrstellung
verbrachten Falle 9 gemessene Abstand zu verstehen, der bei den heute üblichen Einsteckschlössern
in der Größenordnung von 11 mm liegt.
[0045] Durch die Erfindung werden allerdings auch Fallen 9 ermöglicht, deren Hub 31 auf
etwa 20 mm vergrößert werden kann. Eine solche Ausführungsform der Falle ist z.B.
aus der EP 0 431 369 bekannt.
[0046] Wie ein Vergleich der Figuren 1 und 2 unter Berücksichtigung der Offenbarung der
Figuren 3 bis 5 zeigt, weist jede Nuß 5,6 eine Stufenbohrung 25 auf, welche dem Nußdorn
24 zur Aufnahme dient. Der Nußdorn 24 ist ein zylindrischer Stift mit einer der Kontur
der Stufenbohrung entsprechenden Negativkontur und einer Länge, die praktisch bis
vor die dem Nußmittenteil 7 zugewandte Gegenfläche der gegenüberliegenden Nuß 6,5
reicht. Dort steckt der Nußdorn 24 in einem Segmentschlitz, so daß die Innennuß 6
in jedem Falle gegenüber dem Nußmittenteil 7 einen Freigang besitzt.
[0047] Ergänzend hierzu zeigen die Figuren 3 bis 5 spiegelbildlich ausgestaltete Teilnüsse
5,6, von denen jeweils nur eine einzige über den Nußdorn 24 mit dem Nußmittenteil
7 gekoppelt ist.
[0048] Es ist aber auch möglich, die Außennuß 5 und die Innennuß 6 aus identischen Rohteilen
herzustellen. Dabei ist es dann besonders vorteilhaft, wenn die Teilnüsse 5,6 identische
Bauteile sind.
[0049] Die so gekoppelte Teilnuß ist zwangsläufig die Innennuß, da diese bei Betätigung
des zugehörigen Innendrückers 11 das Nußmittenteil zwangsläufig mit verschwenkt und
auf diese Weise die Falle 9 und gegebenenfalls auch den Riegel 10 betätigt.
[0050] Zwischen den beiden Teilnüssen befindet sich eine Trennscheibe 26, um ein Durchstecken
des jeweiligen Vierkantantriebs von Innendrücker 11 bzw. Außendrücker 12 zu verhindern.
[0051] Ergänzend hierzu zeigt Fig. 4 die Anordnung eines Führungsschlitzes 32 im Nußmittenteil,
innerhalb dessen der Kupplungsstein 18 bezüglich der Drückerachse 8 radial geführt
ist.
[0052] Hierzu weist der Kupplungsstein 18 entsprechend Fig.13 eine in seiner Bewegungsrichtung
verlaufende Einschnürung 32a auf, die die Ränder des Führungsschlitzes 32 umgreift
um dem Kupplungsstein 18 seine Ein- bzw. Auswärtsbewegung zu vermitteln.
[0053] Dabei steht der Kupplungsstein 18 unter dem Einfluß einer Schraubenfeder 34, die
sich so zwischen Kupplungsstein 18 und Nußmittenteil 7 abstützt, daß der Kupplungsstein
18 in Richtung zur Kontaktfläche 15 des Kupplungsschiebers 13 beaufschlagt wird.
[0054] Um die Schraubenfeder 34 exakt führen zu können, weist der Kupplungsstein 18 zusätzlich
eine Sackbohrung 33 auf, innerhalb derer die Schraubenfeder 34 geführt ist.
[0055] Zusätzlich zeigen die Figuren die Anordnung einer Fallensperre 35 unmittelbar unterhalb
der Falle. Wesentlich ist, daß diese Fallensperre 35 ohne Federkraft wirkt und über
eine Paarung aus Kulissenbahn 39 und Kulissenstein 40 zwischen Sperrstellung 41 und
Freigabestellung 42 verlagerbar ist.
[0056] Die Fallensperre ragt in ihrer Sperrstellung 41 mit einem Sperrenvorsprung 36 vor
eine Gegenfläche, die sich auf der Rückseite 38 des Fallenkopfs befindet.
[0057] Dabei wird die Falle in ihrer Sperrstellung 41 durch den formschlüssigen Eingriff
zwischen Kulissenbahn 39 und Kulissenstein 40 gehalten, solange das Nußmittenteil
in der linken Endstellung gemäß Fig.2 steht.
[0058] Die Fallensperre 35 ist an ihrem von der Falle 9 abgewandten Ende über eine Drehachse
37 am Schloßblech gelagert und - hier - mit der Kulissenbahn 39 ausgestattet, innerhalb
derer der mit dem Nußmittenteil 7 starr verbundene Kulissenstein 40 läuft.
[0059] Es ist ersichtlich, daß mit Verschwenken des Nußmittenteils 7 in Uhrzeigerrichtung
der formschlüssige Eingriff zwischen Kulissenstein 40 und Kulissenbahn 39 bewirkt,
daß die Fallensperre 35 nach unten verschwenkt. Dabei gerät der Sperrenvorsprung 36
so weit unterhalb der Rückseite 38 des Fallenkopfes, daß diese nun mit weiterem Verschwenken
des Nußmittenteils im Uhrzeigersinn hereingezogen werden kann.
[0060] Infolge des Platzgewinns, den die Erfindung innerhalb des Schloßgehäuses ermöglicht,
sind weitere Schloßfunktionen vorgesehen.
[0061] Hierzu zeigen die Figuren einen Riegel 10, der hier in Ausfahrrichtung von der Vorlastfeder
43 beaufschlagt wird und der im eingezogenen Zustand von einem Riegelauslöser 45 gehalten
wird.
[0062] In diesem Zustand ist die Vorlastfeder 43 maximal gespannt, während der Riegelauslöser
über einen Haltevorsprung 46, der in eine Haltenut 47 des Riegels 10 eingreift, den
Riegel in der Einzugstellung hält.
[0063] Zu diesem Zweck steht der Riegelauslöser 45 unter der Vorlast einer Hochhaltefeder
48, die gegenüber dem Schloßblech 3 abgestützt ist und die den Riegelauslöser 45 in
seiner die Ausfahrbewegung des Riegels 10 sperrenden Stellung hält.
[0064] Der Riegelauslöser 45 erstreckt sich unmittelbar benachbart hinter dem Stulp 2 bis
vor die der Lochung 14 zugewandte Unterseite der Falle 9 und weist dort eine Auslösefläche
49 auf, die gegebenenfalls von einem an der Falle befindlichen Auslösenocken 50 beaufschlagt
wird.
[0065] Es ist ersichtlich, daß der Auslösenocken 50 auf der schrägen Auslösefläche 49 abgleiten
kann und dabei den Riegelauslöser 45 gegen die Vorlast der Hochhaltefeder 48 verlagert.
[0066] Dabei gerät der Halteeingriff zwischen Haltevorsprung 46 und Haltenut 47 außer Wirksamkeit,
so daß der unter Federvorlast stehende Riegel 10 herausschnellen kann.
[0067] Um zusätzlich Manipulationen am Schloß zu verhindern wenn der Riegel 10 ausgefahren
ist, ist eine Riegelsperre 54 vorgesehen, die bei Drehung des Nußmittenteils 7 im
Sinne einer Rückzugsbewegung der Falle 9 außer Funktion setzbar ist.
[0068] Zu diesem Zweck zeigt Fig.10 einen ortsfest am Schloßblech 3 angeordneten Lagerdorn
56 für einen Rückholhebel 55, der über eine Rolle 57 von der Drehbewegung des Nußmittenteils
7 beaufschlagt wird.
[0069] Über den in der Riegelsperre 54 angeordneten Ansatzdorn 58 kann dabei der zweiarmige
Rückholhebel 55 die Riegelsperre 54 in ihre Freigabestellung anheben.
[0070] Dabei ist noch zu erwähnen, daß die Riegelsperre 54 über eine Schenkelfeder 53, die
sich mit ihrem anderen Ende am Kupplungsschieber 13 abstützt, in Richtung zum Riegel
10 vorbelastet ist.
[0071] Zusätzlich soll der Vollständigkeit halber erwähnt sein, daß der Kupplungsschieber
13 an seinem Ende, wo sich die Kontaktfläche 15 befindet, in einer C-förmig verlaufenden
Hubbegrenzungskurve geführt wird, in der ein am Schloßblech 3 befindlicher Stift eingesteckt
ist.
[0072] Ergänzend hierzu zeigt Fig.12, wie der in Fig.10 praktisch vollständig dargestellte
Rückholhebel 55 mittelbar über den Ansatzdorn 58 auf den Riegel 10 wirkt.
[0073] Wichtig ist, daß der unter Federvorlast stehende Riegel 10 beim schlagartigen Ausfahren
ein Aufschlaggeräusch erzeugt, welches hier effektiv vermindert ist.
[0074] Zu diesem Zweck weist der Fortsatz des Riegels 10, der in das Innere des Einsteckschlosses
1 hineinragt, einen das Schloßblech 3 durchdringenden Dorn auf, der innerhalb eines
Längsschlitzes des Schloßblechs geführt ist.
[0075] Zusätzlich ist im Schloßblech 3 eine Sicke 59 vorgesehen, die kurz hinter dem ausfahrseitigen
Ende des Längsschlitzes sitzt. Dort schlägt ein starr mit dem Führungsdorn des Riegels
10 verbundener dämpfender O-Ring 60 auf, kurz bevor der Führungsdorn an das Ende des
Führungsschlitzes gerät.
[0076] Auf diese Weise läßt sich mit einfachen Mitteln eine Aufschlagsgeräuschdämpfung des
herausschnellenden Riegels herbeiführen.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 1
- Einsteckschloß
- 2
- Stulp
- 3
- Schloßblech
- 4
- Dornmaß
- 5
- Außennuß
- 6
- Innennuß
- 7
- Nußmittenteil
- 8
- Drückerachse
- 9
- Falle
- 10
- Riegel
- 11
- Innendrücker
- 12
- Außendrücker
- 13
- Kupplungsschieber
- 14
- Lochung für Schließzylinder
- 15
- Kontaktfläche
- 16
- Auskuppelstellung des Kupplungsschiebers
- 17
- Einkuppelstellung des Kupplungsschiebers
- 18
- Kupplungsstein
- 19
- Mitnehmer der Außennuß
- 20
- Mitnehmer der Innennuß
- 23
- Drehrichtung zum Öffnen der Tür
- 24
- Nußdorn
- 25
- Stufenbohrung
- 26
- Trennungsscheibe
- 29
- Segmentschlitz
- 30
- Segmentwinkel
- 31
- Hub
- 32
- Führungsschlitz
- 32a
- Einschnürung
- 33
- Sackbohrung
- 34
- Schraubenfeder
- 35
- Fallensperre
- 36
- Sperrenvorsprung
- 37
- Drehachse
- 38
- Rückseite des Fallenkopfs
- 39
- Kulissenbahn
- 40
- Kulissenstein
- 41
- Sperrstellung der Fallensperre
- 42
- Freigabestellung der Fallensperre
- 43
- Vorlastfeder, Riegel
- 44
- Vorlastfeder, Falle
- 45
- Riegelauslöser
- 46
- Haltevorsprung am Riegelauslöser
- 47
- Haltenut am Riegel
- 48
- Hochhaltefeder
- 49
- Auslösefläche des Riegelauslösers
- 50
- Auslösernocken an der Falle
- 51
- Lagerdorn für Kupplungsschieber
- 52
- Hubbegrenzungskurve
- 53
- Schenkelfeder am Kupplungsschieber
- 54
- Riegelsperre
- 55
- Rückholhebel
- 56
- Lagerdorn
- 57
- Rolle
- 58
- Ansatzdorn
- 59
- Sicke
- 60
- O-Ring
1. Einsteckschloß (1) mit einem Dornmaß (4) kleiner oder gleich 45 mm, vorzugsweise zum
Einbau in Rohrrahmentüren, mit einer dreiteiligen zueinander koaxial und in drei Ebenen
drehbaren Schloßnußmechanik zum Einziehen einer in Ausfahrrichtung federbelasteten
Falle (9), wobei die Schloßnußmechanik aus einer außenliegenden Außennuß (5) für einen
Außendrücker (12) einer innenliegenden Innennuß (6) für einen Innendrücker (11) und
einem dazwischen liegenden Nußmittenteil (7) besteht, welches je nach Stellung eines
vom Schließbart eines zugehörigen Schließzylinders beaufschlagten Kupplungsschiebers
(13) und eines vom Kupplungsschieber (13) beaufschlagten Kupplungselements mit dem
Außendrücker 12 ein- bzw. ausgekuppelt ist, wobei der Kupplungsschieber (13) eine
unterhalb der Drückerachse (8) liegende Kontaktfläche (15) aufweist, welche zwischen
Einkuppelstellung (17) und Auskuppelstellung (16) des Kupplungsschiebers (13) einen
am Nußmittenteil (7) befindlichen Bereich überfährt, und daß
in diesem Bereich als Kupplungselement ein mit wesentlicher Komponente parallel
zur Bewegungsrichtung des Kupplungsschiebers (13) verlagerbarer Kupplungsstein (18)
sitzt, der seitlich über das Nußmittenteil (7) hinaus in den Drehbereich eines Mitnehmers
(19) der Außennuß (5) hineinragt und daß die Kontaktfläche (15) des Kupplungsschiebers
(13) eine zur Drückerachse (8) im wesentlichen konzentrische Kontur aufweist, auf
welcher bei eingekuppelter (17) Stel-lung des Kupplungsschiebers (13) der Kupplungsstein
(18) bei jedem Drehwinkel des Nußmittenteils (7) mit der Außennuß (5) im Eingriff
bleibend abgleitet.
2. Einsteckschloß nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsstein (18) seitlich über das Nußmittenteil (7) hinaus auch in den Drehbereich
eines Mitnehmers (20) der Innennuß (6) hineinragt und dort zur bewegungsmäßigen Entkopplung
von Innennuß (6) und Außennuß (5) in der zum Öffnen der Tür notwendigen Drehrichtung
(23) gesehen vor diesem Mitnehmer (20) angeordnet ist.
3. Einsteckschloß nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsstein (18) auf der Seite der Außennuß (5) zur bewegungsmäßigen Entkopplung
von Innennuß (6) und Außennuß (5) in der zum Öffnen der Tür notwendigen Drehrichtung
(23) des Mitnehmers (19) der Außennuß (5) gesehen vor diesem Mitnehmer (19) angeordnet
ist.
4. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Innennuß (6) mit dem Nußmittenteil (7) über einen einsteckbaren Nußdorn (24)
drehkoppelbar ist, der mit seinem Einsteckende in einem konzentrisch zur Drükkerachse
(8) liegenden Segmentschlitz (29) des Nußmittenteils (7) steckt, wobei der Segmentschlitz
(29) nach Anordnung und Segmentwinkel (30) so bemessen ist, daß bei gleichzeitiger
Mitverschwenkung des Nußmittenteils (7) der Falle (9) ein Hub (31) von mehr als 11
Millimetern möglich ist.
5. Einsteckschloß nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Segmentschlitz (29) so bemessen ist, daß der Falle (9) ein Hub (31) bis zu etwa
20 Millimeter möglich ist.
6. Einsteckschloß nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Außennuß (5) und Innennuß (6) aus identischen Rohteilen hergestellt sind.
7. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß Außennuß (5) und Innennuß (6) identische Bauteile sind.
8. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsstein (18) in einem radial zur Drückerachse (8) liegenden Führungsschlitz
(32) des Nußmittenteils (7) geführt sitzt und in Richtung zur Kontaktfläche (15) des
Kupplungsschiebers (13) federbeaufschlagt ist.
9. Einsteckschloß nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsstein (18) eine dem Führungsschlitz (32) zugewandte Sackbohrung (33)
aufweist, die als Führung einer Schraubenfeder (34) dient, deren anderes Ende am Nußmittenteil
(7) abgestützt ist.
10. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Falle (9) eine ungefederte beaufschlagte Fallensperre (35) angeordnet
ist, die über eine Paarung aus Kulissenbahn (39) und Kulissenstein (40) von dem Nußmittenteil
(7) in Sperrstellung (41) oder Freigabestellung (42) verschwenkt wird.
11. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß ein Riegel (10) vorgesehen ist, der in Ausfahrrichtung unter Federvorlast (43) steht
und im eingezogenen Zustand von einem Riegelauslöser (45) gehalten wird, welcher von
der ausfahrenden Falle (9) so verschiebbar ist, daß der Riegelauslöser (45) in Freigabestellung
gerät.
12. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, daß der ausgefahrene Riegel (10) von einer Riegelsperre (54) hintergriffen wird, die
bei Drehung des Nußmittenteils (7) in Rückzugsrichtung der Falle (9) außer Funktion
setzbar ist.
13. Einsteckschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Innennuß (6) als auch der Außennuß (5) jeweils eine eigene Drückerhochhaltefeder
zugeordnet ist.