[0001] Die Erfindung betrifft ein Gefahrenmeldesystem mit
- mindestens einem ein Alarmsignal auslösenden Melder,
- einem Niederspannungs-Kommunikationsnetz zur Übertragung des Alarmsignals an eine
Empfangsstation und
- einer Übertragungseinrichtung zur Übergabe des Alarmsignals von dem mindestens einen
Melder in das Kommunikationsnetz.
[0002] Eine bevorzugte Anwendung der Erfindung liegt auf dem Gebiet der Alarmübertragung
bei Brandmeldeanlagen. Bei derartigen Anlagen werden zur automatischen Alarmierung
der Feuerwehr Übertragungseinrichtungen eingesetzt, mit denen das Alarmsignal einer
Brandmeldezentrale oder eines Druckknopffeuermelders über ein Übertragungsnetz, beispielsweise
ISDN, zu einer Feuerwehrzentrale übertragen und dort von einer Empfangseinrichtung
ausgewertet wird. Dabei muß die Übertragungseinrichtung, die sich im Bereich des zu
schützenden Objektes befindet, auch dann noch einsatzfähig bleiben, wenn die Brandmeldeanlage
selbst durch einen Brand in Mitleidenschaft gezogen wurde und daher keinen Alarm mehr
an das Übertragungsgerät geben kann. In diesem Fall muß es beispielsweise möglich
sein, über einen Druckknopfmelder noch einen Alarm über die Übertragungseinrichtung
zur Feuerwehrzentrale zu geben. Aus diesem Grund wird vermieden, die Energieversorgung
der Übertragungseinrichtung mit der Brandmeldeanlage zu verknüpfen; es wird deshalb
üblicherweise eine eigene Stromversorgungseinrichtung in dem Übertragungsgerät vorgesehen.
[0003] So ist beispielsweise in der US 3 883 695 ein Alarmübertragungssystem beschrieben,
bei dem das Alarmsignal über Telefonleitungen übertragen wird und bei dem eine eigene
Stromversorgung aus dem Wechselstromnetz vorgesehen ist. Zur Notstromversorgung ist
außerdem eine Batterie zusätzlich angeschaltet.
[0004] In der Gebrauchsmusterschrift DE 20113878U1 ist ebenfalls ein System zur Erfassung
einer Betriebsstörung beschrieben, bei dem eine Sensoreinrichtung zur Weiterleitung
eines Signals für eine Betriebsstörung mit einer Fernmeldeeinrichtung gekoppelt ist.
Auch in diesem Fall weist die Sensoreinrichtung eine von dem Gebäudeenergieversorgungssystem
unabhängige Energieversorgungseinrichtung in Form einer aufladbaren Batterie auf.
[0005] Derartige unabhängige Stromversorgungen erfüllen damit zwar die obengenannte Forderung,
daß die Übertragungseinrichtung auch bei einem Netzausfall in einem brennenden Objekt
noch betriebsbereit ist - soweit das Kommunikationsnetz selbst noch nicht zerstört
ist - , doch ist damit ein nicht unbeträchtlicher zusätzlicher Aufwand für die Wartung
der Batterie verbunden.
[0006] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Gefahrenmeldesystem der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß das Übertragungsgerät nicht nur völlig unabhängig
vom Versorgungsnetz des zu überwachenden Objektes ist, sondern darüber hinaus auch
praktisch keine Wartung benötigt.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß die Übertragungseinrichtung
eine Stromversorgungsschaltung mit einem Übertrager aufweist, der primärseitig an
die Spannung des Kommunikationsnetzes angeschaltet ist und sekundärseitig die Versorgungsspannung
für die Übertragungseinrichtung liefert.
[0008] Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zunutze, daß die üblichen Kommunikationsnetzwerke,
beispielsweise ISDN, die Möglichkeit bieten, zur Energieversorgung angeschlossener
Endgeräte elektrische Leistung bis zu einer vorgegebenen Obergrenze, beispielsweise
380 mW, zu entnehmen. Das bedeutet, daß die Übertragungseinrichtung des erfindungsgemäßen
Gefahrenmeldesystems ebenso wie ein Telefon ohne eigenen Netzanschluß seine Energie
direkt aus dem Kommunikationsnetz bezieht. Damit erfüllt aber dieses Gerät nicht nur
optimal die Anforderungen der Feuerwehrbestimmungen bezüglich des Funktionserhalts
des Übertragungsgeräts im Brandfalle, sondern es ist durch den Wegfall der Batterie
auch so gut wie wartungsfrei. Ein weiterer Vorteil besteht auch darin, daß der Aufwand
einer separaten Stromversorgung einschließlich einer Zuleitung aus dem 230 V-Netz
mit der erforderlichen Absicherung eingespart wird.
[0009] Selbstverständlich muß die Schaltung der Übertragungseinrichtung so ausgelegt werden,
daß die zulässige Energieentnahme aus dem Kommunikationsnetz nicht überschritten wird.
Dies ist jedoch mit entsprechend miniaturisierten Bauelementen ohne weiteres möglich.
In diesem Zusammenhang ist es in einer Weiterbildung der Erfindung auch möglich, daß
die Übertragungseinrichtung einschließlich ihrer Stromversorgungsschaltung in einem
gemeinsamen Gehäuse mit einem Melder, vorzugsweise einem Druckknopf-Feuermelder, angeordnet
wird, was eine zusätzliche Einsparung an Raum und Montageaufwand bedeutet. Darüber
hinaus ist es aber auch möglich, in dem selben Gehäuse unter Umständen auch die Netzabschlußeinheit
des Kommunikationsnetzes mit unterzubringen, wenn das Meldergehäuse bedarfsweise in
der Größe angepaßt wird.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Figur 1 ein erstes Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Gefahrenmeldesystems mit
einem Übertragungsgerät und einem einzelnen Melder und
Figur 2 das Blockschaltbild eines gegenüber Figur 1 etwas abgewandelten Gefahrenmeldesystems
mit einer an die Übertragungseinrichtung angeschlossenen Brandmeldeanlage.
[0011] Figur 1 zeigt im Blockschaltbild ein Gefahrenmeldesystems, beispielshalber als Feuermeldesystem
mit einem von Hand zu betätigenden Melder M1, einer Übertragungseinrichtung UE, einem
Kommunikationsnetz KN und einer Meldezentrale FZ, die im vorliegenden Beispiel eine
Feuerwehrzentrale ist.
[0012] Das Kommunikationsnetz KN, das hier nur angedeutet ist, ist an seinen dargestellten
Enden jeweils mit einer Netzabschlußeinheit NA versehen, die den Anschluß von Endgeräten
ermöglicht. Ist das Netz beispielsweise ein ISDN-Netz, so erfolgt der Abschluß jeweils
mit dem so genannten NTBA-Gerät (Network Termination Basic Access). In der Zentrale
FZ ist auf diese Weise eine Alarmerkennungseinrichtung AE an das Kommunikationsnetz
angeschlossen, während an dem anderen Ende die erfindungsgemäße Übertragungseinrichtung
UE an die Netzabschlußeinheit NA angeschaltet ist. In der Übertragungseinrichtung
ist die eigentliche Übertragungsschaltung, vorzugsweise ein Mikrocontroller MC, so
ausgelegt, daß er beispielsweise ein Meldesignal m1 von dem Melder M1 auswertet und
in Form eines Alarmsignals AL auf das Kommunikationsnetz gibt und an die Auswerteeinrichtung
AE in der Zentrale FZ adressiert. Umgekehrt können Steuersignale MS auch von der Zentrale
FZ über das Kommunikationsnetz KN in die Übertragungseinrichtung übertragen werden.
[0013] Die Übertragungseinrichtung UE enthält ferner eine Energieversorgungsschaltung EV,
die im wesentlichen einen schematisch dargestellten Übertrager TR beinhaltet. Dieser
ist primärseitig mit an die Netzabschlußeinheit NA angeschaltet und entnimmt dieser
den Versorgungsstrom I
v für die Übertragungseinrichtung UE.
[0014] In Figur 2 ist eine etwas abgewandelte Ausführungsform schematisch gezeigt. Auch
in diesem Fall ist die Übertragungseinrichtung UE zusammen mit ihrer Energieversorgungsschaltung
EV über die Netzabschlußeinheit an das Kommunikationsnetz KN angeschlossen. Zusätzlich
ist in diesem Fall jedoch in der Übertragungseinrichtung eine Schnittstelle SS vorgesehen,
über die eine Brandmeldeanlage BMA mit einer Mehrzahl von Meldern angeschaltet werden
kann. Ein Meldersignal m2 von der Brandmeldeanlage BMA wird somit über die Schnittstelle
SS und den Mikrocontroller MC in ein Alarmsignal AL umgewandelt und auf das Kommunikationsnetzwerk
KN gegeben. Fällt die Brandmeldeanlage BMA aus, so ist immer noch die Möglichkeit
vorhanden, über den Melder M1 ein Alarmsignal zu erzeugen.
[0015] Durch entsprechende Gestaltung der Schnittstelle SS ist es weiterhin möglich, auch
bestimmte Informationen von den einzelnen Meldern der Meldeanlage BMA über die Übertragungseinrichtung
zur Zentrale FZ zu geben. Umgekehrt können über die entsprechend ausgerüstete Schnittstelle
SS auch Steuersignale von der Zentrale an die Meldeanlage BMA bzw. an ihre einzelnen
Melder gegeben werden.
[0016] Sowohl im Fall der Figur 1 als auch in dem der Figur 2 ist es möglich, die Übertragungseinrichtung
samt der Energieversorgungsschaltung EV in einem Gehäuse G1 bzw. G2 unterzubringen,
das vorteilhafterweise das Gehäuse eines Druckknopfmelders M1 ist. Wenn, wie in Figur
2 angedeutet, auch die Netzanschlußeinheit NA mit in dem Gehäuse untergebracht werden
soll, wird dieses Gehäuse (G2 + G2') etwas größer in seinen Abmessungen sein als ein
normaler Druckknopfmelder. Die Einsparung an Platz für ein zweites Gehäuse und an
zusätzlichen Montagearbeiten rechtfertigt es jedoch, in diesem Fall die Gehäuseabmessungen
des Druckknopfmelders zu ändern.
1. Gefahrenmeldesystem mit
- mindestens einem ein Alarmsignal auslösenden Melder (M1),
- einem Niederspannungs-Kommunikationsnetz (KN) zur Übertragung des Alarmsignals an
eine Empfangsstation (AE) und
- einer Übertragungseinrichtung (UE) zur Übergabe des Alarmsignals von dem mindestens
einen Melder (M1) in das Kommunikationsnetz (KN),
dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinrichtung (UE) eine Stromversorgungsschaltung (EV) mit einem Übertrager
(TR) aufweist, der primärseitig an die Spannung des Kommunikationsnetzes angeschaltet
ist und sekundärseitig die Versorgungsspannung für die Übertragungseinrichtung (UE)
liefert.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Melder einen Sensor enthält, der bei einer vorgegebenen Änderung einer physikalischen
Umgebungsbedingung das Alarmsignal auslöst.
3. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Melder (M1) ein mechanisch betätigbares elektrisches Schaltelement enthält.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragungseinrichtung (UE) samt der Stromversorgungseinrichtung (EV) mit einem
Melder (M1) in einem gemeinsamen Gehäuse (G1;G2) angeordnet ist.
5. System nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Netzabschlußgerät (NA) zusätzlich in dem gemeinsamen Gehäuse (G1;G2) angeordnet
ist.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit einer Mehrzahl von Meldern ausgestattete Meldeanlage (BMA) an die Übertragungseinrichtung
angeschlossen ist.
7. System nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Meldeanlage (BMA) und der Übertragungseinrichtung (UE) eine Schnittstelle
(SS) derart ausgebildet ist, daß sie zusätzlich zu Meldersignalen (m2) auch wahlweise
Einzelinformationen der in der Meldeanlage (BMA) angeschalteten Melder an die Zentrale
(FZ) zu übertragen vermag.
8. System nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß über eine Schnittstelle (SS) zwischen der Meldeanlage (BMA) und der Übertagungseinrichtung
(UE) Steuerbefehle von der Zentrale (FZ) in die Meldeanlage (BMA) bzw. zu einzelnen
Meldern der Meldeanlage übertragen werden.