[0001] Die Erfindung betrifft einen Glockenteller für einen Rotationszerstäuber zur Beschichtung
von Werkstücken, insbesondere zur Pulverbeschichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie einen dazu passenden Rotationszerstäuber gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
11.
[0002] Aus EP 1 238 710 A1 ist ein Pulverzerstäuber für die Serienbeschichtung von Werkstücken
bekannt, bei dem die Zerstäubung des als Beschichtungsmittel eingesetzten Pulvers
durch einen Glockenteller erfolgt, der auf einer in dem Pulverzerstäuber drehbar gelagerten
Glockentellerwelle montiert ist und mit einer großen Drehzahl rotiert. In dem Glockenteller
befindet sich ein Spaltkanal, der sich in axialer Richtung zu dem freien Ende des
Glockentellers hin konisch erweitert, wobei in dem Spaltkanal während des Beschichtungsbetriebs
ein Pulver-Luft-Gemisch aufgrund der Rotationskräfte zum äußeren Rand des Glockentellers
strömt, wo es beim Austritt ins Freie zerstäubt wird. Die Zuführung des als Beschichtungsmittel
eingesetzten Pulvers erfolgt hierbei durch einen in der Glockentellerwelle zentral
angeordneten Beschichtungsmittelkanal, wobei der zentrale Beschichtungsmittelkanal
mantelförmig von einem koaxialen Spülmittelkanal umgeben ist, der in Bearbeitungspausen
eine Spülung des in dem Glockenteller befindlichen Spaltkanals mit Spülluft ermöglicht.
[0003] Nachteilig an diesem bekannten Pulverszerstäuber ist die Tatsache, dass eine Spülung
des Glockentellers nur in Bearbeitungspausen möglich ist, wenn kein Pulver-Luftgemisch
in den Spaltkanal gefördert wird.
[0004] Weiterhin sind aus DE 195 06 969 A1 und US 6 341 734 B1 Glockenteller bekannt, die
zusätzlich zu dem Beschichtungsmittelkanal einen Spülmittelkanal aufweisen. Der zusätzliche
Spülmittelkanal dient hierbei jedoch lediglich zur Außenspülung des Glockentellers,
indem Spülmittel aus dem Glockenteller heraus durch den Spülmittelkanal auf die Außenfläche
des Glockenteller befördert wird.
[0005] Auch diese bekannten Glockenteller haben den Nachteil, dass eine. Spülung des Glockentellers
und insbesondere des Beschichtungsmittelkanals nur in Bearbeitungspausen erfolgen
kann, in denen kein Pulver-Luft-Gemisch zugeführt wird. Dies liegt daran, dass der
Beschichtungsmittelkanal in dem Glockenteller nicht vollständig von dem Spülmittelkanal
getrennt ist, so dass es bei einer Spülung während des Beschichtungsbetriebs zu einer
Vermischung von Spülmittel und Beschichtungsmittel kommen würde.
[0006] Ferner sind Glockenteller bzw. Pulversprüheinrichtungen aus DE 39 12 700 Cl, DE 195
42 863 A1, DE 37 16 776 A1, DE 35 28 084 A1 sowie EP 0 283 918 A2 bekannt. Diese Glockenteller
haben jedoch ebenfalls den Nachteil, dass während des Beschichtungsbetriebs keine
Spülung des Glockentellers möglich ist.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen bekannten
Pulverzerstäuber dahingehend zu verbessern, dass auch während des Beschichtungsbetriebs
eine Spülung des Glockentellers möglich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem vorstehend beschriebenen bekannten Glockenteller
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 und - hinsichtlich eines entsprechenden Rotationszerstäubers - durch die Merkmale
des Anspruchs 11 gelöst.
[0009] Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, in dem Glockenteller zusätzlich
zu dem Beschichtungsmittelkanal einen separaten Spülmittelkanal vorzusehen, damit
das Spülmittel unabhängig von dem Beschichtungsmittel gefördert werden kann, so dass
auch während des Beschichtungsbetriebs eine Spülung des Glockentellers ermöglicht
ist, um diesen von anhaftenden Beschichtungsmittelresten zu reinigen.
[0010] Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines von dem Beschichtungsmittelkanal
getrennten Spülmittelkanals ist bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
dahingehend zu verstehen, dass zwischen dem Beschichtungsmittelkanal und dem Spülmittelkanal
in dem Glockenteller keine Verbindung besteht, so dass es bei einer Spülung während
des Beschichtungsbetriebs nicht zu einer Vermischung von Spülmittel und Beschichtungsmittel
kommen kann. Der Beschichtungsmittelkanal und der Spülmittelkanals werden also bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel getrennt mit Spülmittel bzw. Beschichtungsmittel
gespeist. Hierzu weisen der Spülmittelkanal und der Beschichtungsmittelkanal vorzugsweise
räumlich und/oder fluidisch getrennte Einspeiseöffnungen bzw. Eingangsöffnungen auf.
[0011] Entsprechend weist der erfindungsgemäße Rotationszerstäuber einen Beschichtungsmittelkanal
und einen separaten Spülmittelkanal auf, wobei die Austrittsöffnung des Spülmittelkanals
von der Austrittsöffnung des Beschichtungsmittelkanals getrennt ist, um das Spülmittel
getrennt von dem Beschichtungsmittelkanal zu dem Glockenteller leiten zu können. Dies
bedeutet bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel, dass zwischen der Austrittsöffnung
des Spülmittelkanals und der Austrittsöffnung des Beschichtungsmittelkanals keine
Verbindung besteht, um eine Vermischung von Spülmittel und Beschichtungsmittel zu
verhindern. Die Austrittsöffnungen des Spülmittelkanals und des Beschichtungsmittelkanals
sind also vorzugsweise fluidisch und/oder räumlich getrennt.
[0012] Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung bei dem eingangs beschriebenen Pulverzerstäuber
beschränkt, bei dem als Beschichtungsmittel ein Pulver zum Einsatz kommt. Es ist vielmehr
theoretisch auch denkbar, dass die Erfindung bei einem Rotationszerstäuber und einem
entsprechend angepassten Glockenteller für flüssige Beschichtungsmittel zum Einsatz
kommt.
[0013] Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Trennung des Beschichtungsmittelkanals
von dem Spülmittelkanal bei Glockentellern, die eine Hochspannungselektrode aufweisen,
da eine derartige Hochspannungselektrode während des Beschichtungsbetriebs durch abgesprühtes
Beschichtungsmittel abgedeckt werden kann, wodurch sich die Wirkung der Hochspannungselektrode
mit zunehmender Dauer des Beschichtungsbetriebs verschlechtert. Der in dem Glockenteller
angeordnete Spülmittelkanal weist deshalb vorzugsweise eine Austrittsöffnung auf,
die auf die Hochspannungselektrode gerichtet ist, um während des Beschichtungsbetriebs
eine Verunreinigung der Hochspannungselektrode durch abgesprühtes Beschichtungsmittel
zu verhindern. Diese Spülung der Hochspannungselektrode während des Beschichtungsbetriebs
verhindert vorteilhaft eine Ablagerung von Beschichtungsmittel an der Hochspannungselektrode,
so dass auch bei einem lang andauernden Beschichtungsbetrieb keine Unterbrechungen
erforderlich sind, um die Hochspannungselektrode zu reinigen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Hochspannungselektrode
eine Elektrodennadel auf, wobei der Spülmittelstrom im wesentlichen mantelförmig und
koaxial zu der Elektrodennadel verläuft. Die Elektrodennadel ist dadurch während des
Beschichtungsbetriebs stets von einer schützenden Spülmittelschicht umgeben, wodurch
Ablagerungen von Beschichtungsmittel an der Elektrodennadel verhindert werden.
[0015] Vorzugsweise verläuft der Beschichtungsmittelkanal wie bei dem eingangs beschriebenen
bekannten Pulverzerstäuber zwischen einem Innenteil und einem Außenteil des Glockentellers,
wobei das Innenteil durch mindestens einen hohlen Verbindungsbolzen mit dem Außenteil
verbunden ist, während der Spülmittelkanal durch den hohlen Verbindungsbolzen hindurch
verläuft. Der Verbindungsbolzen dient hierbei also zum einen zur mechanischen Fixierung
des Innenteils des Glockentellers an dem Außenteil des Glockentellers und bildet darüber
hinaus einen Teil des Spülmittelkanals.
[0016] Die Verbindungsbolzen zwischen dem Innenteil des Glockentellers und dem Außenteil
des Glockentellers verlaufen hierbei durch den Beschichtungsmittelkanal hindurch und
sind deshalb im Betrieb dem Beschichtungsmittel ausgesetzt. Dies kann insbesondere
bei Verwendung von Pulver als Beschichtungsmittel zu Ansinterungen des Pulvers an
den Verbindungsbolzen führen. Zur Vermeidung derartiger Anhaftungen von Beschichtungsmittel
an dem Verbindungsbolzen ist in einer Variante der Erfindung vorgesehen, dass der
in dem Verbindungsbolzen verlaufende Spülmittelkanal mindestens eine Austrittsöffnung
aufweist, die in den Beschichtungsmittelkanal mündet. Der Verbindungsbolzen weist
also vorzugsweise in seiner Wandung mindestens eine Austrittsöffnung auf, durch die
das Spülmittel nach außen in den Beschichtungsmittelkanal austritt, wodurch Anhaftungen
an den Verbindungsbolzen verhindert werden. Zur Erreichung einer optimalen Schutzwirkung
für den Verbindungsbolzen gegenüber Anhaftungen von Beschichtungsmittel sind vorzugsweise
mehrere Austrittsöffnungen in der Wandung des Verbindungsbolzens angeordnet, um auf
der gesamten Außenfläche des Verbindungsbolzens im Bereich des Beschichtungsmittelkanals
Anhaftungen zu verhindern.
[0017] Zur Verhinderung von Anhaftungen von Beschichtungsmittel an dem Verbindungsbolzen
kann dieser im Bereich des Beschichtungsmittelkanals auch von einer Kunststoffhülse
umgeben sein, wobei die Kunststoffhülse mindestens teilweise luftdurchlässig ist,
um den Austritt von Spülmittel aus dem Verbindungsbolzen in den Beschichtungsmittelkanal
zu ermöglichen. Der Verbindungsbolzen wird hierzu also zum einen durch die Kunststoffhülse
und zum anderen durch das austretende Spülmittel vor Anhaftungen von Beschichtungsmitteln
geschützt.
[0018] Die Fixierung des Verbindungsteils in dem Innenteil des Glockentellers erfolgt hierbei
vorzugsweise durch eine Befestigungsschraube, wobei sich der Kopf dieser Befestigungsschraube
vorzugsweise an dem Innenteil des Glockentellers abstützt, während das Gewinde der
Befestigungsschraube in ein Innengewinde eingreift, das an der Innenwand des hohlen
Verbindungsbolzens angebracht ist. Vorzugsweise weist die Befestigungsschraube hierbei
eine axial durchgehende Bohrung zur Durchleitung des Spülmittels auf, so dass der
hohle Verbindungsbolzen durch die Befestigungsschraube nicht verschlossen wird.
[0019] Vorzugsweise läuft der in dem Glockenteller angeordnete Spülmittelkanal bei einer
Drehung des Glockentellers mit dem Glockenteller um, wobei in dem Glockenteller zur
Ereichung eines ausreichend großen Spülmittelstroms vorzugsweise mehrere Spülmittelkanäle
angeordnet sind, die beispielsweise über dem Umfang des Glockentellers verteilt in
gleichmäßigen Winkelabständen angeordnet sein können.
[0020] Die Zuführung des Spülmittels zu dem Glockenteller erfolgt vorzugsweise durch den
Rotationszerstäuber, der hierzu einen separaten Spülmittelkanal aufweist, der von
dem Beschichtungsmittelkanal des Rotationszerstäubers getrennt ist. Wichtig ist hierbei
auch, dass die Austrittsöffnung des Spülmittelkanals des Rotationszerstäubers von
der Austrittsöffnung des Beschichtungsmittelkanals des Rotationszerstäubers getrennt
ist, damit der Rotationszerstäuber dem Glockenteller das Spülmittel getrennt von dem
Beschichtungsmittel auch während des Beschichtungsbetriebs zuführen kann.
[0021] Es ist jedoch alternativ auch möglich, dass die Zuführung des Spülmittels nicht durch
den Rotationszerstäuber erfolgt, sondern durch den erfindungsgemäßen Glockenteller
selbst. In einer Variante der Erfindung weist der Glockenteller deshalb eine Turbine
auf, die mit dem Glockenteller umläuft, wobei die Turbine Umgebungsluft ansaugt und
in den in dem Glockenteller angeordneten Spülmittelkanal fördert. Diese Variante des
erfindungsgemäßen Glockentellers ermöglicht auch mit einem herkömmlichen Rotationszerstäuber
ohne einen getrennten Spülmittelkanal eine Spülung des Glockentellers während des
Beschichtungsbetriebs.
[0022] Bei der zuvor beschriebenen Variante der Erfindung mit der Zuführung des Spülmittels
durch den Rotationszerstäuber weist der in dem Glockenteller angeordnete Spülmittelkanal
vorzugsweise eine Eintrittsöffnung auf, deren Querschnittsfläche rechtwinklig zu der
Drehachse des Glockentellers verläuft. Entsprechend weist der in dem Rotationszerstäuber
angeordnete Spülmittelkanal dann ebenfalls eine Austrittsöffnung auf, deren Querschnittsfläche
rechtwinklig zu der Drehachse der Glockentellerwelle verläuft. Im Betrieb liegt die
Eintrittsöffnung des in dem Glockenteller angeordneten Spülmittelkanals dann mit einem
geringen Spalt vor der Austrittsöffnung des in dem Rotationszerstäuber angeordneten
Spülmittelkanals, wodurch eine dynamische Abdichtung bewirkt wird.
[0023] Der in dem Rotationszerstäuber angeordnete Spülmittelkanal mündet in dem Rotationszerstäuber
vorzugsweise in einen Ringkanal, der zu der Glockentellerwelle koaxial angeordnet
ist und eine bezüglich der Glockentellerwelle ringförmig umlaufende Austrittsöffnung
aufweist. Auf diese Weise ist unabhängig von der Drehstellung des Glockentellers stets
eine Zuführung von Spülmittel von dem Rotationszerstäuber zu dem Glockenteller gewährleistet.
[0024] In dem erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber ist der Spülmittelkanal vorzugsweise
feststehend angeordnet, jedoch ist es theoretisch auch möglich, dass der Spülmittelkanal
in dem Rotationszerstäuber mit der Glockentellerwelle umläuft.
[0025] Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung hinsichtlich des zu verwendenden Spülmittels
nicht auf Umgebungsluft oder Druckluft beschränkt ist. Es ist vielmehr auch möglich,
andere Spülmittel einzusetzen, die für den Fachmann hinlänglich bekannt sind.
[0026] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Rotationszerstäubers mit einem erfindungsgemäßen
Glockenteller,
- Figur 2
- ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Glockentellers mit einer
Turbine zur Förderung von Spülmittel,
- Figur 3
- die Turbine des Glockentellers aus Figur 2 in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 4
- ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Glockentellers
sowie
- Figur 5
- einen vergrößerten Ausschnitt "X" des Glockentellers aus Figur 4 im Bereich eines
Verbindungsbolzens.
[0027] Die Querschnittsansicht in Figur 1 zeigt einen Rotationszerstäuber 1 zur Pulverbeschichtung
von Werkstücken sowie einen entsprechend angepassten erfindungsgemäßen Glockenteller
2. Der Rotationszerstäuber 1 eignet sich in Verbindung mit dem Glockenteller 2 insbesondere
zur Pulverbeschichtung von Kraftfahrzeug-Karosserieteilen in der Serienfertigung,
jedoch ist auch die Beschichtung anderer Werkstücke möglich.
[0028] Der Glockenteller 2 besteht im Wesentlichen aus einem Außenteil 3 und einem zu ihm
koaxialen, axial von ihm beabstandeten Innenteil 4, wobei zwischen dem Außenteil 3
und dem Innenteil ein ringspaltförmiger Beschichtungsmittelkanal 5 verläuft, der sich
im Inneren des Glockentellers 2 darstellungsgemäß über den gesamten Umfang des Glockentellers
2 erstreckt und sich in axialer Richtung zu dem freien Ende des Glockentellers 2 hin
konisch erweitert. Die von dem Außenteil 3 und dem Innenteil 4 gebildeten Begrenzungsflächen
des Beschichtungskanals 5 verlaufen hierbei nicht exakt parallel, sondern nähern sich
zu der Mündungsöffnung des Beschichtungskanals 5 hin an, so dass der Querschnitt des
Beschichtungsmittelkanals 5 zu dessen Mündungsöffnung hin abnimmt, was zu einer Beschleunigung
des Beschichtungsmittelstroms in dem Beschichtungsmittelkanal 5 führt.
[0029] In das Innenteil 4 des Glockentellers 2 ist mittig ein Mittelteil 6 eingesetzt, dass
an der in der Zeichnung rechts liegenden Seite ansatzlos in das Innenteil übergeht
und eine Spitze aufweist, die sich zu der dem Rotationszerstäuber 1 zugewandten Seite
des Glockentellers 2 hin kegelförmig verjüngt.
[0030] In dem Mittelteil 6 befindet sich auf der in der Zeichnung links liegenden Seite
des Glockentellers 2 eine topfförmige zylindrische Vertiefung, in die ein Einsatzkörper
7 eingesetzt ist, wobei der Einsatzkörper 7 eine axial durchgehende Bohrung aufweist,
durch die eine mittig angeordnete Elektrodennadel 8 einer Hochspannungselektrode 9
axial nach außen hindurch ragt. Die Hochspannungselektrode 9 steht während des Beschichtungsbetriebs
unter Hochspannung und dient zur elektrischen Aufladung des von dem Glockenteller
2 abgegebenen Pulver-Luftgemischs und zur Ionisierung des Luftraums zwischen dem Rotationszerstäuber
1 und dem zu beschichtenden Werkstück.
[0031] Die mechanische Verbindung des Innenteils 3 mit dem Außenteil 4 erfolgt durch mehrere
axial verlaufende hohle Verbindungsbolzen 10, die über den Umfang des Glockentellers
2 verteilt in gleichmäßigen Winkelabständen angeordnet sind.
[0032] Die Fixierung des Verbindungsbolzens 10 in dem Innenteil erfolgt hierbei durch eine
Befestigungsschraube 11, deren Kopf sich in dem Innenteil 4 abstützt, wobei die Befestigungsschraube
11 ein Außengewinde aufweist, das im montierten Zustand in ein Innengewinde in dem
hohlen Verbindungsbolzen 10 eingreift.
[0033] Zur Fixierung des Verbindungsbolzens 10 in dem Außenteil 3 weist der Verbindungsbolzen
10 dagegen auf der dem Rotationszerstäuber 1 zugewandten Seite einen gegenüber dem
Schaftbereich des Verbindungsbolzens 10 verdickten Kopf auf, der sich beim Anziehen
der Befestigungsschraube 11 an dem Außenteil 3 abstützt.
[0034] Um während des Beschichtungsbetriebs eine Ablagerung von Beschichtungsmittel an der
Elektrodennadel 8 zu verhindern, ermöglicht der erfindungsgemäße Glockenteller 2 eine
Spülung der Elektrodennadel 8 mit Spülluft, wobei der Spülluftstrom die Elektrodennadel
8 axial und mantelförmig umströmt, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Die Zuführung
der Spülluft erfolg hierbei in dem Glockenteller 2 durch einen Spülluftkanal, wobei
der Spülluftkanal von der Elektrodennadel 8 ausgehend zunächst durch eine in dem Einsatzkörper
7 angeordnete, radial verlaufende Stichbohrung 12 gebildet wird, die in dem Mittelteil
6 in eine entsprechende Anschlußbohrung 13 übergeht. Weiterhin wird der Spülmittelkanal
in dem Glockenteller 2 dann durch eine Bohrung gebildet, die axial durch die Befestigungsschraube
11 hindurch geht und das Innere des hohlen Verbindungsbolzens 10 mit der Anschlussbohrung
13 verbindet, so dass auch das Innere des Verbindungsbolzens 10 einen Teil des Spülmittelkanals
bildet.
[0035] Die Zuführung des Spülmittels zu dem Spülmittelkanal des Glockentellers 2 erfolgt
hierbei durch den Rotationszerstäuber 1, der hierzu ebenfalls einen Spülmittelkanal
aufweist, der in einem Gehäuse 14 des Rotationszerstäubers 1 verläuft, wobei der Spülmittelkanal
des Rotationszerstäubers 1 durch mehrere Leitungen 15 - 18 gebildet wird, die schließlich
in einen Ringkanal 19 münden, der eine ringförmig umlaufende Austrittsöffnung aufweist,
wobei die Austrittsöffnung des Ringkanals 19 an der freien Stirnseite des Rotationszerstäubers
1 liegt und bei montiertem Glockenteller 2 mit einem geringen Spalt vor der Mündungsöffnung
des hohlen Verbindungsbolzens 10 liegt, so dass unabhängig von der Drehstellung des
Glockentellers 2 stets Spülluft aus dem Ringkanal 19 in den Spülkanal des Glockentellers
2 übertreten kann.
[0036] Weiterhin weist der Rotationszerstäuber 1 eine drehbar gelagerte Glockentellerwelle
20 auf, die an ihrem freien Ende ein Innengewinde trägt.
[0037] Das Außenteil 3 des Glockentellers 2 weist ein entsprechend angepasstes Außengewinde
auf, so dass der Glockenteller 2 im montierten Zustand auf die Glockentellerwelle
20 aufgeschraubt ist.
[0038] Darüber hinaus weist der Rotationszerstäuber 1 einen Beschichtungsmittelkanal 21
auf, der durch das Innere eines mittig angeordneten Pulverrohrs 22 gebildet wird.
[0039] Bei dem erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber 1 ist der Beschichtungsmittelkanal
21 also von dem Spülmittelkanal 15 - 19 getrennt, wobei auch die Austrittsöffnungen
des Beschichtungsmittelkanals 21 und des Spülmittelkanals 15 - 19 voneinander getrennt
sind, um eine unabhängige Zuführung von Spülmittel und Beschichtungsmittel zu ermöglichen.
[0040] Darüber hinaus ist auch der Beschichtungsmittelkanal 5 in dem Glockenteller 2 von
dem Spülmittelkanal 12, 13 in dem Glockenteller 2 getrennt, so dass die Spülung der
Elektrodennadel 8 während des eigentlichen Beschichtungsbetriebs erfolgen kann.
[0041] Das in Figur 2 dargestellte alternative Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Glockentellers 2' stimmt weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur
1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Glockentellers 2 überein, so dass im Folgenden
weitgehend auf die vorstehende Beschreibung zu Figur 1 verwiesen wird und für übereinstimmende
beziehungsweise einander entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet
werden, die lediglich zur Unterscheidung durch ein Apostroph gekennzeichnet sind.
[0042] Eine Besonderheit des Glockentellers 2' besteht darin, dass die . Zuführung der Spülluft
zu dem Glockenteller 2' nicht durch den in Figur 1 ebenfalls dargestellten Rotationszerstäuber
1 erfolgt, sondern durch eine Turbine 23', die detailliert in Figur 3 dargestellt
ist und sich mit dem Glockenteller 2' dreht. Während des Beschichtungsbetriebs bei
sich drehendem Glockenteller 2' saugt die Turbine 23' Umgebungsluft an und fördert
diese in das Innere des Verbindungsbolzens 10' und damit in den Spülmittelkanal des
Glockentellers 2'.
[0043] Das in Figur 4 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Glockentellers
2'' stimmt weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 1 dargestellten
Ausführunqsbeispiel des Glockentellers 2 überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen
auf die vorstehende Beschreibung zu Figur 1 verwiesen wird und im Folgenden für entsprechende
Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden, die lediglich zur Unterscheidung
durch zwei Apostrophe, gekennzeichnet sind.
[0044] Eine Besonderheit des Glockentellers 2'' besteht zunächst darin, dass sich in dem
Mittelteil 6" des Innenteils 4" des Glockentellers 2'' keine Elektrodennadel befindet.
Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung auch möglich, bei dem Glockenteller 2'' eine
Elektrodennadel vorzusehen, wie es bei dem Glockenteller 2 in Figur 1 der Fall ist.
[0045] Eine weitere Besonderheit des Glockentellers 2'' besteht darin, dass die Verbindungsbolzen
10'' zwischen dem Innenteil 4" und dem Außenteil 3" des Glockentellers 2'' vor Anhaftungen
von Beschichtungsmitteln geschützt werden.
Hierzu sind in der Wandung des Verbindungsbolzens 10'' Austrittsöffnungen 24'' angeordnet,
durch die Spülmittel aus den Verbindungsbolzen 10'' nach außen in den Beschichtungsmittelkanal
5" austreten kann, wodurch Anhaftungen von Beschichtungsmittel an den Verbindungsbolzen
10" verhindert wird. Die Austrittsöffnungen 24'' sind hierbei bezüglich der Rotationsachse
des Glockentellers 2'' innen und außen angebracht, so dass an der gesamten Umfangsfläche
der Verbindungsbolzen 10'' ein Schutz vor Anhaftungen von Beschichtungsmitteln besteht.
[0046] Darüber hinaus sind die Verbindungsbolzen 10'' von einer Kunststoffhülse 25'' umgeben,
welche die Verbindungsbolzen 10'' ebenfalls vor Anhaftungen von Beschichtungsmitteln
schützt. Die Kunststoffhülsen 25'' sind hierbei luftdurchlässig ausgeführt, damit
das aus den Verbindungsbolzen 10'' durch die Austrittsöffnungen 24'' austretende Spülmittel
durch die Kunststoffhülse 25" nicht aufgehalten wird.
[0047] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen.
1. Glockenteller (2, 2', 2") für einen Rotationszerstäuber (1) zur Beschichtung von Werkstücken,
insbesondere zur Pulverbeschichtung, mit einem Beschichtungsmittelkanal (5, 5', 5")
zur Zuführung eines Beschichtungsmittels für die Beschichtung der Werkstücke, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zuführung eines Spülmittels zur Reinigung des Glockentellers (2, 2', 2") von
anhaftenden Beschichtungsmittelresten ein Spülmittelkanal (12, 12', 13, 13') vorgesehen
ist, wobei der Spülmittelkanal (12, 12', 13, 13') von dem Beschichtungsmittelkanal
(5, 5', 5") getrennt ist, um eine Verunreinigung des Spülmittels durch das Beschichtungsmittel
zu verhindern und während des Beschichtungsbetriebs eine Spülung zu ermöglichen.
2. Glockenteller (2, 2') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur elektrischen Aufladung des abgegebenen Beschichtungsmittels eine Hochspannungselektrode
(9, 9') vorgesehen ist und der Spülmittelkanal (12, 12', 13, 13') eine Austrittsöffnung
aufweist, die auf die Hochspannungselektrode (9, 9') gerichtet ist, um während des
Beschichtungsbetriebs eine Verunreinigung der Hochspannungselektrode (9, 9') zu verhindern.
3. Glockenteller (2, 2', 2") nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungselektrode (9, 9') eine Elektrodennadel (8, 8') aufweist, wobei der
Spülmittelstrom im wesentlichen mantelförmig und koaxial zu der Elektrodennadel (8,
8') verläuft.
4. Glockenteller (2, 2', 2") nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsmittelkanal (5, 5', 5") zwischen einem Innenteil (4, 4', 4") und
einem Außenteil (3, 3', 3") verläuft, wobei das Innenteil (4, 4', 4") durch mindestens
einen hohlen Verbindungsbolzen (10, 10', 10") mit dem Außenteil (3, 3', 3") verbunden
ist, während der Spülmittelkanal durch den Verbindungsbolzen (10, 10', 10") hindurch
verläuft.
5. Glockenteller (2, 2') nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung des Verbindungsbolzens (10, 10') in dem Innenteil (4, 4') eine Befestigungsschraube
(11, 11') vorgesehen ist, wobei die Befestigungsschraube (11, 11') eine axial durchgehende
Bohrung zur Durchleitung des Spülmittels aufweist.
6. Glockenteller (2") nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der in dem Verbindungsbolzen (10") verlaufende Spülmittelkanal mindestens eine Austrittsöffnung
(24") aufweist, die in den Beschichtungsmittelkanal (5") mündet.
7. Glockenteller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbolzen (10") zumindest im Bereich des Beschichtungsmittelkanals (5")
von einer Kunststoffhülse (25") umgeben ist, wobei die Kunststoffhülse (25") mindestens
teilweise luftdurchlässig ist.
8. Glockenteller (2, 2', 2") nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülmittelkanal (12, 12', 13, 13') mit dem Glockenteller (2, 2', 2") umläuft.
9. Glockenteller (2, 2', 2") nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zuführung des Spülmittels eine mit dem Glockenteller (2, 2', 2") umlaufende Turbine
(23') vorgesehen ist, die Umgebungsluft ansaugt und als Spülmittel in den Spülmittelkanal
(12', 13') fördert.
10. Glockenteller (2, 2', 2") nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülmittelkanal zur Zuführung des Spülmittels von dem Rotationszerstäuber (1)
eine Eintrittsöffnung aufweist, deren Querschnittsfläche rechtwinklig zu der Drehachse
des Glockentellers (2, 2', 2") verläuft.
11. Rotationszerstäuber (1) zur Beschichtung von Werkstücken, insbesondere zur Pulverbeschichtung,
mit einer drehbar gelagerten Glockentellerwelle (20, 20') zum Antrieb eines Glockentellers
(2, 2', 2"), einem Beschichtungsmittelkanal (21, 21') zur Zuführung eines Beschichtungsmittels
zu dem Glockenteller (2, 2', 2") und einem Spülmittelkanal (15-19) zur Zuführung eines
Spülmittels zur Reinigung des Glockentellers (2, 2', 2"), dadurch gekennzeichnet, dass der Spülmittelkanal (15-19) und der Beschichtungsmittelkanal (21) zu dem Glockenteller
(2, 2', 2") hin voneinander getrennte Austrittsöffnungen aufweisen, um eine getrennte
Zuführung des Beschichtungsmittels und des Spülmittels zu dem Glockenteller (2, 2',
2") zu ermöglichen.
12. Rotationszerstäuber (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülmittelkanal (15-18) in einen Ringkanal (19) mündet, der zu der Glockentellerwelle
koaxial angeordnet ist und eine bezüglich der Glockentellerwelle ringförmig umlaufende
Austrittsöffnung aufweist.
13. Rotationszerstäuber (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung des Spülmittelkanals (15-19) eine rechtwinklig zu der Glockentellerwelle
(20, 20') verlaufende Querschnittsfläche aufweist.
14. Rotationszerstäuber (1) nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülmittelkanal (15-19) feststehend ist.
15. Rotationszerstäuber (1) nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Glockentellerwelle (20, 20') ein Glockenteller (2, 2', 2") nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 10 angebracht ist.
16. Rotationszerstäuber (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass am Übergang zu dem Spülmittelkanal des Glockentellers (2, 2', 2") eine dynamische
Dichtung vorgesehen ist.