[0001] Die Erfindung betrifft einen Schachtring für Schächte, insbesondere für den Straßenbau
sowie einen Schacht insbesondere im Straßenbau. Im Straßenbau ist es bekannt, Schächte
aus verschiedenen Bauteilen herzustellen. So kann ein derartiger Schacht von der Straßenoberfläche
aus betrachtet zunächst aus einem Schachtdeckel sowie einer darunter angeordneten
Schachtabdeckung bestehen. Zwischen der Schachtabdeckung und einem Schachtkonus sind
dann verschiedene Ausgleichsringe angeordnet zum Ausgleich von Belastungen, wie sie
durch den Verkehr, der die Schachtdeckel überfährt, auf den Schachtkonus und damit
letztendlich auf die darunter liegende Kanalisation wirken. Die Ausgleichsringe dienen
dabei zum einen zur Druckverteilung, aber auch zum Ausgleich von Schubkräften und
Satzbewegungen. Darüber hinaus werden sie zur Höhenregulierung eingesetzt und sollen
Nachverdichtungen im Bereich des Konuses verhindern helfen. Dabei können die verschiedenen
Auflageringe bezüglich der äußeren Form und Abmessung sowie der Dicke aufeinander
abgestimmt sein, um eine optimale Dämpfungswirkung und Krafteinleitung zu gewährleisten.
[0002] Derartige Ausgleichsringe bestehen in der Regel aus Beton. Hierbei besteht der Nachteil,
dass trotz aller Bemühungen die Schachtringe beim Überfahren insbesondere durch Lkws,
also dem Schwerlastverkehr, beschädigt werden. Dies kann zu Rissen und zu einem Zerbrechen
der Ringe führen, wodurch sich die Schachtabdeckung setzt oder absinkt. In diesen
Fällen ist es notwendig, den Schacht zu reparieren. Hierfür muss der Schachtdeckel
sowie der Schachtoberteil bzw. die Schachtabdeckung abgenommen werden, und die Bruchstücke
des defekten Ausgleichsringes werden entfernt. Es wird dann eine Schalung angebracht
und der Raum, in dem der zerbrochene Ausgleichsring zuvor angeordnet war, wird mit
relativ flüssigem Beton oder Mörtel ausgefüllt. Nach dem Aushärten wird das Schachtoberteil
wieder aufgesetzt. Ein derartiges Reparaturverfahren ist zeitaufwendig und teuer.
[0003] Darüber hinaus ist es z.B. aus DE 299 05 199.4 bekannt, zur Behebung einiger dieser
Nachteile als Schachtausgleichs- und Lastenübertragungsringe Ringe aus einem Elastomermaterial
einzusetzen. Durch die Verwendung von massiven Elastomerringen, die unter der Schachtabdeckung
bzw. und/oder zwischen den Betonausgleichsringen und/oder auf dem Schachtkonus alternativ
zu dem ansonsten zwischen den einzelnen Bauteilen vorgesehenen Mörtelbett angeordnet
sein können, sollen dynamische Verkehrslasten besser aufgenommen und Rissschäden am
Schacht vermieden. Darüber hinaus sollen Setzbewegungen aufgrund von zerstörten Mörtelfugen
reduziert werden können. Derartige Elastomerringe besitzen den Vorteil, dass sie den
verschiedenen Temperaturbedingungen, insbesondere auch Frost- und Taubedingungen,
gewachsen sind und so die Lebensdauer einer Schachtabdeckung verlängert werden kann.
[0004] Allerdings besitzen die beschriebenen Elastomerringe den Nachteil, dass sie annähernd
keine Schwingungen absorbieren und daher beim Überfahren anfangen zu vibrieren. Dies
kann zu einem unerwünschten Klappern der Schachtdeckel führen.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Schachtring sowie einen Schacht insbesondere
für den Straßenbau bereitzustellen, der in der Lage ist, dynamische Verkehrslasten
aufzunehmen und so eine Zerstörung und ein Setzen der Ausgleichsringe eines Schachtes
zu verhindern. Darüber hinaus soll der Schachtring in der Lage sein, Vibrationen zu
dämpfen.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schachtring aus einem Material
umfassend Polymere besteht. Insbesondere soll der Schachtring vollständig aus Polymeren
bestehen. Nach einem ersten Ausführungsbeispiel soll wenigstens eins der Polymere
ein Polyurethan sein.
[0007] Für die Auswahl des verwendeten Polymers und insbesondere Polyurethans bzw. durch
die Verwendung verschiedener Polymere und insbesondere Polyurethane in Kombination
können die Eigenschaften des Schachtringes eingestellt werden. Dabei kann insbesondere
vorgesehen sein, dass der Schachtring vollständig aus Polymeren und insbesondere Polyurethan
besteht, wobei insbesondere ein Zweikomponentenmaterial aus z.B. verschiedenen Polyurethanen
vorgesehen sein kann.
[0008] Neben Polyurethan können auch andere vor allem thermoplastische Materialien zum Einsatz
kommen, wie z.B.
[0009] Polystyrole, PVC und/oder Polyamide. Polyurethane weisen aufgrund ihrer hohen elastischen
Festigkeit und Zähigkeit sowie dynamischen Belastbarkeit besondere Einsatzvorteile
auf.
[0010] Der Schachtring kann dabei in einer Draufsicht betrachtet einen kreisförmigen, rechteckigen,
elliptischen oder polygonalen Querschnitt hinsichtlich seines äußeren Umfanges aufweisen.
Die innere Form der Öffnung des Ringes wird in der Regel kreisförmig sein, wobei sämtliche
Schachtringe bzw. Ausgleichsringe, die verwendet werden, die gleiche Form und Größe
der inneren Öffnung besitzen können, um diese fluchtend übereinander anzuordnen.
[0011] Dabei kann vorgesehen sein, dass der Schachtring über den gesamten Umfang die gleiche
Höhe aufweist. Sofern ein Neigungsausgleich erforderlich ist, kann vorgesehen sein,
dass der Schachtring in einem Längsschnitt keilförmig gestaltet ist. Unter Längsrichtung
wird dabei die axiale Richtung der Schachtringe verstanden. D. h. in einem Längsschnitt
ist die eine Seite des Schachtringes höher als die andere Seite, wobei die einzelnen
Mantelelemente eine ebene Oberfläche aufweisen, um mit darüber oder darunter liegenden
Ausgleichsringen zusammenwirken zu können.
[0012] Des weiteren betrifft die Erfindung einen Schacht insbesondere für den Bereich des
Straßenbaus mit einem Schachtdeckel, einer Schachtabdeckung und mehreren Ausgleichsringen
sowie einem Schachtkonus bzw. Schachtelement, wobei einer der Ausgleichsringe ein
zuvor beschriebener Schachtring ist. Der Schachtring kann dabei insbesondere zwischen
der Schachtabdeckung und den übrigen Ausgleichsringen angeordnet sein, die sich oberhalb
des Konuses bzw. des Schachtelements, das an den darunter liegenden Kanal angeschlossen
ist, befinden.
[0013] Die Form sämtlicher Ausgleichsringe kann dabei bezüglich ihrer äußeren Form und ihrer
Abmaße an die zu tragenden Lasten angeglichen sein.
[0014] Die Erfindung soll im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert werden, die
eine schematische Darstellung eines Schachtes gemäß der Erfindung zeigt.
[0015] Die Zeichnung zeigt einen Schacht in einer Straßendecke 10. Zum Aufbau des Schachtes
ist ein Schachtkonus 12 vorgesehen, der mit der nicht dargestellten, im Erdreich verlaufenden
Kanalisation in Verbindung steht. Um den Schachtkonus herum ist als ein erster Ausgleichsring
eine Fundamentplatte 14 angeordnet, die als Auflagefläche für die darüber angeordneten
weiteren Ausgleichsringe dient.
[0016] Auf der Fundamentplatte 14 ist ein Ausgleichsring 16 angeordnet, der eine rechteckige
Außenform besitzt und aus Beton besteht. Die äußeren Abmessungen sind dabei etwas
geringer als der Fundamentplatte 14, die ebenfalls eine rechteckige Form aufweist.
Auf dem Ausgleichsring 16 sind zwei weitere Ausgleichsringe 18 und 20 angeordnet,
die ebenfalls aus Beton bestehen. Zwischen den einzelnen Ringen sind Mörtelschichten
als Mörtelfugen vorgesehen. Die Innenaussparungen der einzelnen Ringe sind fluchtend
übereinander sowie über der Öffnung des Schachtkonuses 12 angeordnet. Die äußere Form
und die Abmessungen entsprechen dem Ausgleichsring 16.
[0017] Von der Straßendecke 10 ausgehend ist eine Schachtabdeckung 22 vorgesehen, in die
der spätere Schachtdeckel 24 zum Verschluss des Schachtes eingesetzt werden kann.
Die Schachtabdeckung 22 ist ringförmig mit kreisförmiger Außenform, wobei ihre Innenöffnung
mit den Innenöffnungen der Ringe 16 bis 20 fluchtet. Die Schachtabdeckung 22 besteht
ebenfalls aus Beton. Zwischen der Schachtabdeckung 22 und dem Ausgleichsring 20 ist
ein Schachtring 26 angeordnet, der aus Polyurethanmaterial besteht und so ausgleichend
bei starker Belastung des Schachtes durch beispielsweise Lkw-Verkehr wirkt und gleichzeitig
Schwingungen, die durch das Überfahren entstehen, gut dämpft. Der Schachtring 26 besitzt
dabei eine kreisförmige Außenform sowie eine kreisförmige Innenform und ist ebenfalls
mit seiner Innenöffnung fluchtend zu den anderen Ausgleichsringen 16 bis 20 angeordnet.
[0018] Der Schachtring 26 hat dabei in seiner Längsrichtung, die der axialen Richtung des
Schachtes entspricht, überall die gleiche Dicke.
[0019] Der gesamte Raum um den Schacht herum kann durch eine Betonmasse 28 aufgefüllt werden,
um die einzelnen Teile gegeneinander weiter zu stabilisieren.
[0020] Durch diese Anordnung der Ausgleichsringe 14 bis 20 und der Schachtabdeckung 22 mit
dazwischen angeordnetem Polyurethanschachtring 26 kann die Langlebigkeit eines Schachtes
hinsichtlich Zerstörung von Ausgleichsringen und Setzbewegungen, aber auch Vibrationen,
die zu einem Klappern des Schachtdeckels 24 führen, deutlich verbessert werden.
1. Schachtring für Schächte, insbesondere für den Straßenbau, wobei der Schachtring (26)
aus einem Material umfassend Polymere besteht.
2. Schachtring nach Anspruch 1, wobei der Schachtring (26) aus Polymeren besteht.
3. Schachtring nach Anspruch 1 oder 2, wobei wenigstens eins der Polymere ein Polyurethan
und/oder ein anderes thermoplastisches Material, insbesondere ein Polystyrol, PVC
und/oder Polyamid ist.
4. Schachtring nach einem der Ansprüchen 1 bis 3, wobei der Schachtring (26) aus einem
Zwei-Komponenten-Material besteht.
5. Schachtring nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Schachtring (26) als äußere
Form einen kreisförmigen, rechteckigen, elliptischen oder polygonalen Querschnitt
aufweist.
6. Schachtring nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Schachtring (26) über den
gesamten Umfang die gleiche Höhe in Längsrichtung aufweist.
7. Schachtring nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Schachtring (26) zur Neigungsanpassung
im Längsschnitt keilförmig ist bzw. verschiedene Höhen aufweist.
8. Schacht insbesondere im Straßenbau, umfassend einen Schachtdeckel (24), eine Schachtabdeckung
(22), mehrere Ausgleichsringe (14-20 und 26) sowie einen Schachtkonus (12) bzw. ein
Schachtelement, wobei einer der Ausgleichsringe (14-20 und 26) ein Schachtring (26)
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ist.
9. Schacht nach Anspruch 8, wobei der Schachtring (26) zwischen der Schachtabdeckung
(22) und den übrigen Ausgleichsringen (14-20) angeordnet ist.
10. Schacht nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Ausgleichsringe (14-20, 26) eine rechteckige
oder runde äußere Form besitzen.