[0001] Die Erfindung betrifft ein Zylinderkurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine, das
als Gußteil aus einer übereutektischen Aluminiumiegierung mit der Zusammensetzung
AlSi17Cu4Mg hergestellt ist, mit einer Zylinderbohrung und einem Lagerstuhl und einer
im erstarrten Zustand im Werkstoffgefüge vorliegenden, tragenden primären Siliziumphase.
[0002] Ein Bestreben der Automobilindustrie ist es, die Gewichte der Automobile zu reduzieren,
um deren Kraftstoffverbrauch bei gleicher oder gesteigerter Leistung zu senken. Insbesondere
die Motoren haben auf das Gewicht des Kraftfahrzeugs einen entscheidenden Einfluß.
Aus diesem Grund ist man bestrebt, die Zylinderkurbelgehäuse der Motoren aus Leichtmetall
herzustellen, was in Bezug auf Dieselmotoren zur Folge hat, dass unterschiedliche
Werkstoffe verwendet werden müssen, da herkömmliche monolithische Aluminium-Zylinderkurbelgehäuse
den erhöhten Anforderungen von PKW-DI-Dieselmotoren nicht gewachsen sind. Besonders
beanspruchte Bereiche sind die Zylinderbohrungen und die Lagerstühle der Kurbelwelle.
Im Zylinderbereich werden zum Beispiel Buchsen aus höher festen Werkstoffen eingesetzt.
[0003] Aus der DE-A-42 12 716 ist ein aus einer untereutektischen Aluminium-Gußlegierung
bestehender Zylinderblock für eine Verbrennungskraftmaschine bekannt, in den Laufbüchsen
eingegossen sind. Zur Verringerung des Herstellungsaufwands und zur Verbesserung der
Anbindung zwischen der Laufbüchse und dem Zylinderblock bestehen die Laufbüchsen aus
einer Aluminium-Gußlegierung mit in der Matrix eingebetteten Siliziumkörnern, deren
Außenmantel in Säure oder einem Säuregemisch und anschließend in Zinkatlösung gebeizt
wird.
[0004] Auf das Einsetzen von Zylinderlaufbuchsen kann dann verzichtet werden, wenn das Zylinderkurbelgehäuse
aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung besteht. Die harten, tragenden
Primärausscheidungen der übereutektischen Aluminium-Legierung stehen dabei als Traggerüst
für die Kolbenringe und den Kolbenschaft zur Verfügung. Aus der DE-A-100 32 845 ist
ein übereutektischer Aluminium-Silizium-Werkstoff bekannt, aus dem ein monolithisches
Zylinderblockteil gefertigt werden kann. Es handelt sich dabei um die übereutektische
Aluminium-SiliziumLegierung mit der Zusammensetzung AlSi17Cu4Mg. Durch die Integration
der Zylinderrohre in Form einer monolithischen Ausbildung des Zylinderblockteils erweisen
sich die die Zylinderlaufflächen begrenzenden Wandungen als hinreichend verwindungsstabil.
Durch die in der DE-A-100 32 845 beschriebene separate Herstellung des Zylinderblockteils
kann eine gießtechnisch schwieriger zu beherrschende übereutektische Aluminium-Silizium-Legierung
vorzugsweise im Squeeze-Casting oder Druckgußverfahren in einfacher Weise vergossen
werden. Das Kurbelgehäuse ist bei hoher Komplexität vorzugsweise ein Sandgußteil.
[0005] Die Herstellung eines monolithischen Zylinderkurbelgehäuses aus einer übereutektischen
Aluminium-Silizium-Legierung ist ebenfalls in der US 5,253,625 offenbart. Neben einem
Siliziumgehalt von 16 - 30 Gew.-% besteht die Legierung aus Magnesium bis 2 Gew.-%,
Kupfer bis zu 5 Gew.-%, Eisen bis zu 1,5 Gew.-% und Anteilen an Mangan und Phosphor.
Diese Legierung eignet sich aber nicht für den Einsatz in einem Zylinderkurbelgehäuse
für einen Dieselmotor, da lediglich die primäre Siliziumphase als tragender Gefügebestandteil
zur Verfügung steht und die Belastungen in den hochverdichtenden Dieselmotoren weit
über die Belastungen eines mit Benzin betriebenen Motors hinausgehen. Eine weitere
Schwierigkeit ist das Vorhandensein von unterschiedlichen Wanddicken im Zylinderkurbelgehäuse,
so dass sich mit unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten auch unterschiedliche Werkstoffgefüge,
insbesondere Korngrößen, ausbilden, die die Belastbarkeit der monolithischen Zylinderkurbelgehäuse
einschränken. Ein Serieneinsatz derartiger Werkstoffe für monolithische Zylinderkurbelgehäuse
für Dieselmotoren ist derzeit aus den genannten Gründen nicht möglich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein monolithisches Zylinderkurbelgehäuse
zu entwickeln, dass eine hohe Verschleißfestigkeit besitzt, eine hohe mechanische
Festigkeit aufweist und das gleichzeitig kostengünstig zu fertigen ist. Es ist gleichzeitig
Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Zylinderkurbelgehäuses
zu entwickeln.
[0007] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die gattungsgemäße Aluminium-Legierung
einen Anteil von 0,1 -1,5 Gew.-% Nickel und einen Eisengehalt von etwa 0,2 Gew. %
aufweist, so dass neben den primären Siliziumkristallen eine weitere verschleißbeständige
Phase in Form von Nickel-Kupfer-Aluminiden vorliegt und das im Bereich der Zylinderbohrung
ein homogeneres Werkstoffgefüge, d. h. eine homogenere Verteilung des Siliziums und
im Bereich des Lagerstuhis ein feineres Werkstoffgefüge mit einem Dentritenarmabstand
von 25 µm bis 45 µm, vorzugsweise 35 µm bis 45 µm, ausgebildet ist. Durch das erfindungsgemäße
Zulegieren von Nickel liegt im erstarrten Werkstoffgefüge eine weitere harte Phase
in Form einer oder mehrerer intermetallischer Phasen mit einem nennenswerten Anteil
im Gefüge vor. Gleichzeitig bleibt die Forderung nach einer hohen Festigkeit in Verbindung
mit einer Wärmebehandlung erfüllbar. Erfindungsgemäß wird ein übereutektischer Aluminiumbasiswerkstoff
mit einem Siliziumgehalt von 14 Gew.-% bis 22 Gew.% verwendet, wobei bevorzugt ein
Siliziumgehalt von 17 Gew.-% eingestellt wird. Der Kupfergehalt der Aluminium-Basis-Legierung
liegt zwischen 2 Gew.-% und 5 Gew.%, bevorzugt aber bei 4 Gew.-%. Das Zulegieren von
ca. 0,1 - 2,0 Gew.-% Nickel und die Reduzierung des Eisengehalts auf 0,3 Gew.-% und
weniger haben sich als geeignete Maßnahme erwiesen, um den Ansprüchen in monolithischen
Zylinderkurbelgehäusen für Dieselmotoren gerecht zu werden. Die Makrohärte wird dabei
durch die ternären Kupfer-Nickel-Aluminide erhöht. Die Kupfer-Nickel-Aluminide stehen
dem tribologischen System als zusätzlich tragende Hartphase mit einem Flächenanteil
von ca. 5 % zur Verfügung. Die Kupfer-Nickel-Aluminide führen zu einem Aufhärten des
Werkstoffs bei nur geringfügig reduzierter statischer Festigkeit. Die erfindungsgemäße
Legierung ist daher als guter Kompromiß zwischen einerseits hoher Festigkeit in Verbindung
mit einer Wärmebehandlung und hoher Verschleißfestigkeit andererseits zu sehen.
[0008] In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass
eine Aluminiumiegierung der Form AlSi17Cu4NiMg vergossen wird und dass das Einfüllen
der Aluminiumschmelze durch mit den Seitenwänden des Zylinderkurbelgehäuses verbundene
Angüsse und Angußleisten erfolgt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist nun die
Möglichkeit geschaffen, ein Zylinderkurbeigehäuse herzustellen, dass im Bereich der
Zylinderbohrung und des Lagerstuhis ein feineres Werkstoffgefüge aufweist. Die verwendete
Aluminiumiegierung weist einen Anteil von 0,1 bis 2,0 Gew.-% Nickel auf, wobei der
bevorzugte Anteil bei etwa 1 Gew.-% Nickel liegt. Die Hauptaufgabe des Legierungselements
Kupfer liegt in der Mischkristallverfestigung. Durch die Zugabe von Nickel wird die
Löslichkeit des Aluminium-Mischkristalls für Kupfer gesenkt, hieraus . resultiert
eine Reduzierung der Mischkristallhärte. Die Aufhärtung des Werkstoffs wird dabei
durch die ternären Kupfer-Nickel-Aluminide erhöht. Die Kupfer-Nickel-Aluminide liegen
in einer Ausdehnung von 5 µm bis 50 µm vor und besitzen eine Härte von 700 - 900 HV.
Die CuNi-Aluminide stehen dem tribologischen System somit als zusätzliche tragende
harte Phase zur Verfügung. Mit einem Flächenanteil von 5 % stellt diese Hartphase
eine signifikante Erhöhung des wirksamen Hartphasenanteils im Werkstoffgefüge dar.
Eine zusätzliche Verbesserung der Werkstoffeigenschaften in Bezug auf die Ansprüche
in einem Verbrennungsmotor ist durch den Einsatz einer Wärmebehandlung möglich. Die
Erhöhung der Festigkeit kann zum Beispiel durch die folgenden nacheinander auszuführenden
Wärmebehandlungsschritte erzielt werden: Lösungsglühen, Abschrecken und anschließendes
Warmauslagern.
[0009] Um den deutlich höheren Anforderungen von Dieselmotoren an die Lagerstuhlfestigkeit
zu genügen, muß neben den werkstofflichen Maßnahmen ein optimiertes Gießkonzept zur
Anwendung kommen. Für das erfindungsgemäße Zylinderkurbelgehäuse hat sich das Niederdruck-Gießverfahren
als geeignet erwiesen. Als weiteres denkbares Gießverfahren ist das Schwerkraft-Gießen
zu nennen. Beide Verfahren können im Sandguß oder Kokillenguß verwendet werden. Es
ist ebenfalls eine Kombination aus Sandguß mit bereichweise gekühlten Kokillen denkbar.
Dabei werden im Bereich der Zylinder Kokillen eingesetzt um die Abkühlgeschwindigkeit
zu beeinflussen und somit die Korngröße zu steuern. So werden beispielsweise hybride
Sandformen eingesetzt mit kühlbaren Stehlpinolen, die dann die Abkühigeschwindigkeit
im Bereich der erstarrenden Zylinderlauffläche beschleunigen, somit kann ein gezielter
Einfluss auf die Abkühlgeschwindigkeit und damit auf das Kornwachstum genommen werden.
[0010] Üblicherweise erfolgt das Eingießen der Aluminiumschmelze in die Gießform im Bereich
des Lagerstuhls, unterhalb der Hauptlagergasse im Fertigteil. Das Anschneiden eines
Zylinderkurbelgehäuses im Lagerstuhlbereich wird dabei als Mittenanschnitt bezeichnet.
Bei herkömmlicher Auslegung des Angußbereichs ist die Distanz zwischen den Lagerstühlen
der Kurbelwellenachse und den Angußbereichen sehr kurz bemessen. Den bearbeitungstechnischen
Vorteilen beim Enffernen der Angußbereiche steht eine der Gußqualität im Lagerstuhl
entgegenwirkende langsame Erstarrung gegenüber. Diese für die Gußqualität nachteilige
Erstarrung folgt aus dem bei dieser Anordnung deutlich erhöhten konvektiven Wärmeeintrag
in das erstarrende Zylinderkurbelgehäuse. Kennzeichnend für ein derartig ausgebildetes
Zylinderkurbelgehäuse und die dadurch bedingten nicht optimalen Gefügeeigenschaften
ist ein Dentritenarmabstand, bezogen auf einen Kokillenguß, von 55 µm bis 65 µm. Hieraus
resultiert eine geringere statische und dynamische Festigkeit sowie eine geringere
Duktilität des erstarrten Werkstoffs. Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass
das Einfüllen der Aluminiumschmelze durch mit den Seitenwänden des Zylinderkurbelgehäuses
verbundene Angußleisten und daran anschließende Angüsse erfolgt. Das Einfüllen der
Aluminiumschmelze durch die Seitenwände wird auch als Seitenanschnitt bezeichnet.
Es werden hierbei zum Beispiel ovale Angüsse unterhalb der Seitenwände des Zylinderkurbelgehäuses
angebracht. Es sind aber auch beliebige andere Formen, wie beispielsweise rund, rechteckig
mit gebrochenen Ecken etc., einsetzbar. Voraussetzung hierfür ist, dass ausreichende
Querschnitte im Seitenwandbereich des Zylinderkurbelgehäuses konstruktiv vorgesehen
sind, um eine reguläre Formfüllung des Bauteils zu gewährleisten.
[0011] Unmittelbar an die zu gießende Seitenwand sind die Durchtrittsöffnungen für die Aluminiumschmelze
angeformt, diese Durchtrittsöffnungen werden auch als Angußleisten bezeichnet. Über
den Angußleisten sind die sogenannten Angüsse angeordnet. Erfindungsgemäß wird die
Aluminiumschmelze durch mindestens zwei Angüsse je Seitenwand eingefüllt. Lediglich
in dem Fall, in dem die Seitenwände aus konstruktiven Gründen keinen hinreichenden
Querschnitt aufweisen, um die Aluminiumschmelze turbulenzarm in die Gießform einzufüllen,
kann zusätzlich ein weiterer Anguß im Bereich des Lagerstuhls angeordnet sein. Durch
die Verlegung der Angüsse in den Bereich der Seitenwände gelingt es, die Lagerstühle
schneller erstarren zu lassen, wodurch bessere Gefügeeigenschaften in diesem Bereich
eingestellt werden können. Dies kommt durch einen deutlich reduzierten Dentritenarmabstand
von 25 µm bis 45 µm, bezogen auf einen Kokillenguß, zum Ausdruck. Bevorzugt wird ein
Dentritenarmabstand von 35 µm bis 45 µm.
[0012] Allein der unter die Seitenwände verlegte Anschnitt reicht nicht aus, Gießfehler
infolge fallenden Gusses und Resterstarrungszonen, wie Abschnürungen und Hot-Spots,
in den Seitenwänden sicher zu vermeiden. Um diese potenziellen Fehler nach unten in
einen Bereich außerhalb des Zylinderkurbelgehäuses zu verlegen, werden die Seitenwände
über die Angußleisten hinaus nach unten durch sogenannte Angüsse verlängert. Unterhalb
dieser Angüsse befindet sich der Gießtopf. Die Entfernung der Angußleiste, der Angüsse
und des Gießtopfs erfolgt vergleichsweise einfach durch eine Sägeoperation.
[0013] Bei Sandguß ist es vorteilhaft, anstelle von Sieben Keramikfilter zu verwenden. Beim
Kokillenguß sind Keramikfilter nicht zu empfehlen, da diese beim Einsetzen unter Zwang
leicht brechen, wodurch Oxide und andere Verunreinigungen eingeschwemmt werden, können.
[0014] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und Zylinderkurbelgehäuse ist es nun möglich,
auch hochbelastete Dieselmotoren mit in funktionstechnischer Hinsicht vorteilhaften
monolithischen Aluminium-Zylinderkurbelgehäusen auszurüsten. Das bestmögliche Zylinderkurbelgehäuse
ist ein monolithisches Bauteil, das heißt, ohne Eingußteile in Form von Zylinderlaufbuchsen
oder anderen, nachträglichen MaBnahmen zur Darstellung von Zylinderlaufflächen. Der
Einsatz von zum Beispiel Zylinderlaufbuchsen bedingt immer das Zusammenwirken unterschiedlicher
Werkstoffe mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften, wie insbesondere des
Elastizitätmoduls und des Wärmeausdehnungskoeffizienten, was in einem thermisch beaufschlagten
Bauteil eine gewisse Problematik mit potenziell negativer Auswirkung auf die Motorfunktionen
mit sich bringt. Monolithische Zylinderkurbelgehäuse garantieren demgegenüber eine
hohe Stabilität in Bezug auf den Ölverbrauch, Blow-by und die Emission, insbesondere
durch ihren vergleichsweise geringen Zylinderverzug nach langer Laufzeit.
[0015] Der grundsätzliche Aufbau des erfindungsgemäß eingesetzten Werkstoffs wird nachträglich
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Schliffbild des erfindungsgemäß eingesetzten Werkstoffs in 200-facher Vergrößerung,
- Figur 2
- ein Schliffbild des erfindungsgemäßen Werkstoffs in 1000-facher Vergrößerung.
[0016] Die Figur 1 zeigt das Schliffbild des erfindungsgemäß eingesetzten Werkstoffs ASi17Cu4NiMg
in einer 200-fachen Vergrößerung. Deutlich zu erkennen sind die primären Siliziumkristalle
1, die als erste tragende Hartphase und Laufpartner, zum Beispiel auf der Oberfläche
der Zylinderlauffläche, dem Kolbenring gegenübersteht. Als zweite tragende Hartphase
stehen dem tribologischen System die ternären CuNi-Aluminide 2 zur Verfügung. Die
beiden Hartphasen sind in die Aluminium-Basis-Legierung 3 eingebettet und werden über
übliche bekannte Verfahren an der Oberfläche freigelegt.
[0017] Die Figur 2 zeigt das Schliffbild des erfindungsgemäß eingesetzten Werkstoffs AlSi17Cu4NiMg
in einer 1 000-fachen Vergrößerung. Die zusätzliche Hartphase, die aus den CuNi-Aluminiden
2 gebildet wird, steht dem tribologischen System mit einem Flächenanteil von ca. 5
% zur Verfügung. Die CuNi-Aluminide haben dabei eine Ausdehnung von 5 µm bis 50 µm.
1. Zylinderkurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine, das als Gußteil aus einer übereutektischen
Aluminiumlegierung mit der Zusammensetzung AlSi17Cu4Mg hergestellt ist, mit einer
Zylinderbohrung und einem Lagerstuhl und einer im erstarrten Zustand im Werstoffgefüge
vorliegenden, tragenden primären Siliziumphase, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung einen Anteil von 0,1 - 2,0 Gew.-% Nickel und einen Eisengehalt
von etwa 0,3 Gew.-% aufweist, so dass neben der primären Siliziumphase eine weitere
verschleißbeständige Phase in Form von Nickel-Kupfer-Aluminiden vorliegt und das im
Bereich der Zylinderbohrung ein homogeneres Werkstoffgefüge, das heißt eine homogenere
Verteilung des Siliziums und im Bereich des Lagerstuhis ein feineres Werkstoffgefüge
mit einem Dentritenarmabstand von 35 µm bis 45 µm, bevorzugt zwischen 25 µm und 45
µm, ausgebildet ist.
2. Gießtechnisches Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkurbelgehäuses für eine Brennkraftmaschine
aus einer übereutektischen Aluminum-Silizium-Legierung, gemäß dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aluminiumiegierung der Form AlSi17Cu4NiMg vergossen wird und dass das Einfüllen
der Aluminiumschmelze durch mit den Seitenwänden des Zylinderkurbelgehäuses verbundene
Angußleisten und Angüsse erfolgt.
3. Gießtechnisches Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylinderkurbelgehäuse nach dem Erstarren einer Wärmebehandlung, mit den Verfahrensschritten:
Lösungsglühen, Abschrecken und Warmauslagern, unterworfen wird.
4. Gießtechnisches Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aluminiumiegierung mit einem Nickelanteil von 0,1 - 1,5 Gew.-%, vorzugsweise
mit 1 Gew.-%, und einem Eisengehalt von bis zu 0,2 Gew.-% vergossen wird.
5. Gießtechnisches Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölrücklaufkanäle vollgegossen und nach dem Erstarren mittels eines mechanischen
Trennverfahrens in das Zylinderkurbelgehäuse eingearbeitet werden.
6. Gießtechnisches Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch geennzeichnet,
dass das Einfüllen der Aluminiumschmelze über über die Seitenwände des Gehäuses hinausragende,
in einem nachfolgenden Arbeitsschritt abzutrennende Angußleisten und Angüsse erfolgt.
7. Gießtechnisches Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einfüllen der Aluminiumschmelze in eine mit einem Sandkern bestückte Gießform
durch Angüsse mit ovalem Querschnitt erfolgt.
8. Gießtechnisches Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumschmelze durch mindestens zwei Angüsse je Seitenwand eingefüllt wird.