(19)
(11) EP 0 970 913 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.10.2004  Patentblatt  2004/41

(21) Anmeldenummer: 99113302.6

(22) Anmeldetag:  09.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66C 1/18

(54)

Hebeband

Lifting band

Sangle de levage


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE

(30) Priorität: 10.07.1998 DE 19830920

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.01.2000  Patentblatt  2000/02

(73) Patentinhaber: Spanset Inter AG
8618 Oetwil am See (CH)

(72) Erfinder:
  • Franke, Boris
    52525 Heinsberg (DE)

(74) Vertreter: Tergau & Pohl Patentanwälte 
Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 116 916
GB-A- 1 561 193
US-A- 4 850 629
DE-A- 3 130 469
US-A- 4 200 325
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Hebeband zum Anheben und Transportieren von Lasten, etwa von Kisten, Rohren od.dgl. Vielfach werden mit Kunststoff beschichtete Bänder eingesetzt, um das Bandgewebe vor Schnitten, Verschleiss, Feuchtigkeit oder Verschmutzung zu schützen. Sowohl die unbeschichteten als auch die beschichteten Hebebänder haben den Nachteil, dass sie eine geringe Eigensteifigkeit aufweisen und dadurch in manchen Situationen nur schwer handhabbar sind. Beispielsweise müssen Hebebänder oft unter Lasten hindurchschoben werden, was aufgrund ihrer geringen Eigensteifigkeit Schwierigkeiten bereitet

    [0002] Aus der GB-A-1561193 ist ein nach Art einer Doppel- oder Hohlware ausgebildeter Tragriemen für Hebezeuge bekannt, bei dem in den verbindungsfreien Zwischenräumen eine lose Einlage aus Drähten, Feserbündeln, Litzen oder Seilen angeordnet ist, die der Verstärkung des Tragriemens dient.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hebeband vorzuschlagen, das leichter handhabbar ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch ein Hebeband mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Danach umfasst das Hebeband ein zweilagiges Bandteil, das je nach Art der zu hebenden Last mehr oder weniger lang ausgestaltet ist. Zwischen den die zwei Lagen des Bandteils bildenden Gewebegurten ist eine Zwischenschicht aus flexiblem Kunststoffmaterial angeordnet. Dieser dreischichtige Aufbau verleiht dem Hebeband so viel Eigensteifigkeit, dass es leicht durch eine Last hindurchgeschoben und von der anderen Seite der Last gegriffen werden kann. Gleichzeitig ist das Gewebeband aber so flexibel, dass es um eine Last herumgeschlungen und mit seinem vorzugsweise als Schlaufen ausgebildeten Enden in einem Kranhaken eingehängt werden kann. Aufgrund ihrer Biegesteifigkeit und Knickstabilität können die Hebebänder auch leicht durch Öffnungen hindurchgeschoben werden. Der dreischichtige Aufbau gewährleistet auch, dass die Hebebänder relativ weit auskragen können ohne abzuknicken.

    [0005] Bei einer bevorzugten Ausführungsform geht das Bandteil beidseitig in von den Gewebegurten gebildete Schlaufen über. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Bandteil bzw. das gesamte Hebeband ringförmig. Die Gewebegurte sind etwa in Form zweier konzentrischer, von der Zwischenschicht radial beabstandeter Ringe angeordnet.

    [0006] Die Zwischenschicht wird vorzugsweise durch Eingießen eines fließfähigen Kunststoffmaterials zwischen die in eine Form auf Abstand gehaltenen Gewebegurte erhalten. Als Kunststoffmaterial wird vorzugsweise Polyurethan verwendet. Dieses Material läßt sich in Form zweier fließfähiger Komponenten praktisch bei Raumtemperatur zwischen die Gewebegurte gießen. Das flüssige Material kann leicht in die oberflächennahen Schichten der Gewebegurte eindringen. Nach dem Erhärten des Polyurethans wird eine feste Verbindung zwischen der Zwischenschicht und den Gewebegurten erhalten.

    [0007] Die Erfindung wird nun anhand der in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    ein Hebeband mit Schlaufen,
    Fig. 2
    ein ringförmiges Hebeband, und
    Fig. 3
    einen Querschnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 1 und 2.


    [0008] Wie den Zeichnungen zu entnehmen ist, weist ein erfindungsgemäßes Hebeband ein Bandteil 1 auf, das von zwei Gewebegurten 2,3 gebildet ist. Das Bandteil ist je nach Bedarf unterschiedlich lang ausgebildet und geht beidseitig in Schlaufen 4 über. Zwischen den beiden Gewebegurten 2,3 ist eine Zwischenschicht 5 aus Polyurethan angeordnet. Die Länge der Zwischenschicht 5 entspricht der Länge des Bandteiles. Die Schlaufen 4 sind dadurch gebildet, dass einer der beiden Gewebegurte, beispielsweise der Gewebegurt 3, verlängert ist, wobei sein Ende 6 auf dem Gewebegurt 2 aufliegt und mit diesem vernäht ist. Denkbar ist jedoch auch, dass zur Herstellung des Gewebebands nach Fig. 1 ein endloser, ringförmig geschlossener Gewebegurt verwendet wird.

    [0009] Fig. 2 zeigt ein Hebeband, dessen Bandteil 1a keine Schlaufen aufweist, sondern das ringförmig geschlossen ist. Es setzt sich zusammen aus einem äußeren Gewebegurt 7 und einem inneren Gewebegurt 8. Beide Gurte sind mit Radialabstand zueinander angeordnet und über eine Polyurethan-Zwischenschicht 5a miteinander verbunden. Ein ringförmiges Hebeband kann z.B. in der Rohrverladung eingesetzt werden. Bei dieser Verladeart wird ein Bündel Rohre von zwei ringförmigen Hebebändem umfasst. Die Ringe werden von einem Anschläger in einen Kranhaken eingehängt. Der Anschläger muss dabei auf der Oberseite des Rohrbündels stehen, was eine hohe Unfallgefahr in sich birgt. Diese gefahrenträchtige Tätigkeit ist mit einem Hebeband-Ring mit einer elastischen Zwischenschicht nicht erforderlich. Durch den dreischichtigen Aufbau erhalten die Hebebänder eine solche Eigensteifigkeit, dass sie etwa bogenförmig über das anzuhebende Bündel hinausstehen, so dass ein Kranführer den Kranhaken auch ohne die Hilfe eines Anschlägers in das Hebeband einhängen und später auch wieder ausklinken kann. Liegen mehrere Bündel übereinander, passen sich die Hebeband-Ringe der Bündelform an, benötigen somit keinen Platz und verursachen auch keine Beschädigungen an den Rohren.

    Bezugszeichenliste



    [0010] 
    1
    Bandteil
    2
    Gewebegurt
    3
    Gewebegurt
    4
    Schlaufe
    5
    Zwischenschicht
    6
    Ende
    7
    äusserer Gewebegurt
    8
    innerer Gewebegurt



    Ansprüche

    1. Hebeband mit einem zum Anheben und zum Umschlingen einer Last dienenden zweilagigen Bandteil (1),
       dadurch gekennzeichnet,
    dass zwischen den die zwei Lagen des Bandteils (1) bildenden Gewebegurten (2,3), eine Zwischenschicht (5) aus flexiblem Kunststoffmaterial angeordnet und mit diese Lagen des Bandteils (1) verbunden ist.
     
    2. Hebeband nach Anspruch 1,
       dadurch gekennzeichnet,
    dass das Bandteil beidseitig in von den Gewebegurten (2,3) gebildete Schlaufen (4) übergeht.
     
    3. Hebeband nach Anspruch 1,
       dadurch gekennzeichnet,
    dass das Bandteil (1a) ringförmig ist.
     
    4. Hebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
       dadurch gekennzeichnet,
    dass die Zwischenschicht (5) durch Eingießen des fließfähigen Kunststoffmaterials zwischen die in einer Form auf Abstand gehaltenen Gewebegurte (2,3) erhalten ist.
     
    5. Hebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
       dadurch gekennzeichnet,
    dass das Kunststoffmaterial Polyurethan ist.
     


    Claims

    1. Lifting band with a two-ply band part (1) for wrapping around a load and lifting it, characterized in that an interlayer (5) of flexible plastics material is arranged between the fabric belts (2, 3) forming the two plies of the band part (1) and is connected to these plies of the band part (1).
     
    2. Lifting band according to Claim 1, characterized in that the band part goes over on both sides into loops (4) formed by the fabric belts (2, 3).
     
    3. Lifting band according to Claim 1, characterized in that the band part (1a) is in the form of a ring.
     
    4. Lifting band according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the interlayer (5) is obtained by pouring the free-flowing plastics material between the fabric belts (2, 3) kept apart in a mould.
     
    5. Lifting band according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the plastics material is polyurethane.
     


    Revendications

    1. Elingue avec une partie d'élingue (1) à deux couches servant à soulever et entourer une charge, caractérisée en ce que, entre les sangles en tissu (2, 3) formant les deux couches de la partie d'élingue (1) est disposée une couche intermédiaire (5) en matière plastique flexible qui est reliée avec ces couches de la partie d'élingue (1).
     
    2. Elingue selon la revendication 1 caractérisée en ce que la partie d'élingue se prolonge des deux côtés par des boucles (4) formées par les sangles en tissu (2, 3).
     
    3. Elingue selon la revendication 1 caractérisée en ce que la partie d'élingue (la) est annulaire.
     
    4. Elingue selon l'une des revendications 1 à 3 caractérisée en ce que la couche intermédiaire (5) est obtenue par coulée de la matière plastique fluide entre les sangles en tissu (2, 3) maintenues à distance dans un moule.
     
    5. Elingue selon l'une des revendications 1 à 4 caractérisée en ce que la matière plastique est du polyuréthane.
     




    Zeichnung