[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschloß o. dgl. mit den Merkmalen des
Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Kraftfahrzeug-Türschlösser o. dgl. der in Rede stehenden Art sind Türschlösser für
Seitentüren, für Hecktüren, für Heckklappen etc. an Kraftfahrzeugen. Deshalb wird
im folgenden stets der allgemeinere Begriff Kraftfahrzeugschloß verwendet. Diese Kraftfahrzeugschlösser
gibt es im Regelfall mit Schloßfalle und Sperrklinke, in manchen Ausführungen aber
auch mit einer einzigen, direkt mit dem Schließkeil am Gegenstück der Karosserie zusammenwirkenden
Rastklinke. Deshalb wird für die vorliegende Beschreibung der allgemeine Begriff Klinke
verwendet, um beide Varianten abzudecken.
[0003] Bei Kraftfahrzeugschlössern mit elektrischen Antriebsmotoren zum Ausheben der Klinke,
also mit elektromotorischer Öffnungshilfe, auch "open by wire"-Technik genannt, sind
durch die Dimensionierung von Motordrehmoment, Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes
und Geometrie von Schloßfalle und Klinke die Stellzeiten und die maximal aufzubringende
Öffnungskraft (Aushebekraft) an der Klinke festlegt. Im Normalbetrieb bei intaktem
Kraftfahrzeug und voller Spannung des Bordnetzes kann man mit einem einstufigen Untersetzungsgetriebe
des Kraftfahrzeug-Türschloß innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne von 150 ms bis
zu einer Gegenkraft von ca. 1.000 N an der Schloßfalle öffnen. Unter besonderen Bedingungen
(Vereisung, Unfall od. dgl.) können aber an der Schloßfalle wesentlich höhere Kräfte
wirken, so daß dann die Klinke nicht mehr ohne weiteres ausgehoben werden kann. Auch
in einem solchen Fall soll ein elektromotorisch angetriebenes Kraftfahrzeug-Türschloß
in ähnlicher Charakteristik wie ein rein mechanisch wirkendes Kraftfahrzeug-Türschloß
vergleichbare Kräfte bei immer noch akzeptablen Stellzeiten überwinden. Das soll auch
bei geringer Spannung des Bordnetzes oder geringer Spannung einer Reservebatterie
noch realisierbar sein.
[0004] Bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloß, von dem Erfindung ausgeht (DE - A - 197 10
531), ist das Problem bereits gelöst, die erforderlichen Kräfte an der Klinke aufbringen
zu können, ohne daß sich die Stellzeiten in nicht mehr akzeptable Größenordnungen
erhöhen. Dort ist nämlich vorgesehen, daß die Reversierbarkeit des elektrischen Antriebsmotors
für eine Unterscheidung zwischen Normalbetrieb und Notfallbetrieb ausgenutzt wird.
Im Normalbetrieb arbeitet der Antrieb in einer Drehrichtung mit geringem Untersetzungsverhältnis
auf die Klinke, realisiert dabei also kurze Stellzeiten. Tritt eine erhöhte Gegenkraft
an der Schloßfalle bzw. der Klinke auf, die als Notfall zu verstehen ist, so wird
der elektrische Antriebsmotor reversiert und arbeitet in der entgegengesetzten Drehrichtung,
der Notfalldrehrichtung. In dieser wirkt ein größeres Untersetzungsverhältnis, so
daß die Klinke mit größerer Stellzeit, aber eben auch wesentlich größerer und damit
hinreichender Kraft geöffnet werden kann.
[0005] Die elektronische Steuerung des Kraftfahrzeugschlosses muß natürlich erkennen, wann
die Drehrichtung des elektrischen Antriebsmotors umgekehrt werden muß. Das kann beispielsweise
dann der Fall sein, wenn nach einer festgelegten Zeit nach Auslösen des Öffnungsbefehls
die Klinke nicht ausgehoben worden ist, wenn eine zu hohe Stellkraft erkannt wird
(der elektrische Antriebsmotor zieht höheren Strom als zulässig, die Drehzahl des
elektrischen Antriebsmotors fällt ab), wenn über einen an sich bekannten CrashSensor
eine Unfallsituation erkannt worden ist, wenn durch Spannungsabfall am Bordnetz oder
durch besondere Umgebungsbedingungen die Leistung des elektrischen Antriebsmotors
zu gering ist, wenn auf eine Notfall-Energieversorgung umgeschaltet worden ist.
[0006] Das bekannte Kraftfahrzeugschloß realisiert bereits den Vorteil kurzer Stellzeiten,
die insbesondere im Zusammenhang mit Systemen für "passive entry" von Bedeutung sind.
Ein weiterer erheblicher Vorteil besteht darin, daß der elektrische Antriebsmotor
für den Normalbetrieb ausgelegt werden kann, wobei für den Notfallbetrieb das Untersetzungsgetriebe
entsprechend modifiziert wird. Es kann also ein elektrischer Antriebsmotor relativ
geringer Leistung eingesetzt werden. Damit kann ein kleiner und preisgünstiger Elektromotor
verwendet werden. Das hat einen weiteren positiven Effekt für eine ggf. vorhandene
Notfall-Energieversorgung, die dann ebenfalls nur den leistungsschwachen elektrischen
Antriebsmotor ansteuern muß, der über das größere Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes
im Notfallbetrieb zu Lasten der Stellzeiten arbeitet.
[0007] Ziel der Realisierung eines solchen Kraftfahrzeugschlosses ist auch eine kompakte
Bauweise, die den Einbau bei begrenzten Platzverhältnissen und insbesondere auch einen
symmetrischen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses gewährleistet. Hier besteht bei dem
im Stand der Technik realisierten Kraftfahrzeugschloß noch Verbesserungsbedarf.
[0008] Das zuvor aufgezeigte Problem ist bei dem Kraftfahrzeugschloß mit den Merkmalen des
Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 gelöst.
[0009] Im Stand der Technik ist das Untersetzungsgetriebe als Kombination aus Schneckengetriebe
und Kurvengetriebe realisiert, wobei im Kurvengetriebe für Normalbetrieb und Notfallbetrieb
unterschiedliche Hebelarme des Betätigungshebels realisiert werden. Diese Konzeption
führt zu einem vergleichsweise platzaufwendigen Aufbau. Deshalb ist im Stand der Technik
bereits vorgeschlagen worden, ein Zahnradgetriebe mit zwei Getriebestufen zu realisieren,
wobei im Notfallbetrieb dann die zweite Getriebestufe zugeschaltet wird, die im Normalbetrieb,
beispielsweise über einen Freilauf, abgeschaltet ist. Als Alternative ist für die
zwei Getriebestufen auch ein Wechseln zwischen beiden Getriebestufen bei Mitlaufen
der jeweils nicht benutzten Getriebestufe. vorgesehen. Auch diese Konstruktion mit
zwei Getriebestufen und Zahnradgetriebe ist vergleichsweise platzaufwendig.
[0010] Die erfindungsgemäße Realisierung eines Planetengetriebes als Untersetzungsgetriebe
bzw. im Untersetzungsgetriebe schafft hier Abhilfe. Zunächst baut ein Planetengetriebe
bei vorgegebenem Untersetzungsverhältnis wesentlich kompakter als jede andere Getriebeform.
Beispielsweise kann man ein Untersetzungsverhältnis von 6:1 mit einer Baugröße erreichen,
bei der ein Zahnradgetriebe nur ca. 2:1 als Untersetzungsverhältnis erreichen würde.
Darüber hinaus ist ein Planetengetriebe gerade für einen symmetrischen Aufbau des
Kraftfahrzeugschlosses von großer Bedeutung, weil es mit der ebenengleichen Anordnung
von Hohlrad, Planetenradträger mit Planetenrädern und Sonnenrad gewissermaßen "scheibenartig"
aufgebaut ist und von beiden Flachseiten wie vom Umfang her angekuppelt werden kann.
[0011] Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses
von der Seite des Normal-Betätigungselementes her gesehen,
- Fig. 2
- in einer Fig. 1 entsprechenden Ansicht, jedoch in einer anderen Ebene, das Planetengetriebe
des Kraftfahrzeugschlosses aus Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Darstellung in Fig. 2 entlang der Schnittlinie A-A,
- Fig. 4
- in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung das Kraftfahrzeugschloß dargestellt in
der Ebene, in der das Notfall-Betätigungselement liegt,
- Fig. 5
- in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung die Position des Normal-Betätigungselementes
bei reversierender Drehung und Ausheben der Klinke mittels des Notfall-Betätigungselementes
aus Fig. 4.
[0013] In Fig. 1 ist zunächst schematisch eine als Drehfalle ausgeführte Schloßfalle 1 dargestellt,
die auf einer Achse 2 am nicht weiter dargestellten Gehäuse gelagert ist. Ferner ist
eine die Schloßfalle 1 in Schließstellung mit Hauptrast und Vorrast haltende Sperrklinke
3 vorgesehen, die auf einer Sperrklinkenachse 4 gelagert ist. Das soll dem grundsätzlichen
Verständnis des Aufbaus des Kraftfahrzeugschlosses dienen, das wie erläutert als Seitentürschloß,
Hecktürschloß, Heckklappenschloß etc. eingesetzt werden kann.
[0014] Dargestellt ist die Kombination aus Schloßfalle 1 und Sperrklinke 3. Bereits oben
ist erläutert worden, daß man auch mit einer integrierten Rastklinke arbeiten könnte,
die direkt mit dem Schließkeil an dem gegenüberliegenden Karosserieteil in Eingriff
kommt. Auch solche Konstruktionen sind gelegentlich noch im Einsatz.
[0015] Vorhanden ist zunächst ein in beiden Drehrichtungen laufender, reversierbarer elektrischer
Antriebsmotor 5 mit einer zugehörigen elektronischen Steuerung, die Türschloß-spezifisch
oder auch übergeordnet sein kann, jedenfalls hier nicht dargestellt ist. Dem elektrischen
Antriebsmotor 5 ist ein Untersetzungsgetriebe nachgeschaltet, mit dem die hohe Drehzahl
des elektrischen Antriebsmotors 5 auf eine wesentlich geringere Antriebs-Drehzahl
herabgesetzt wird. Vom Untersetzungsgetriebe angetrieben wird ein mit der Klinke 3
gekuppelter Betätigungshebel 7. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt diese
Kupplung mittels des erkennbaren Vierkantzapfens.
[0016] Die in Fig. 1 in durchgezogenen Linien dargestellte Lage des Betätigungshebels 7
bezeichnet die Lage mit eingefallener Klinke 3, die strichpunktiert dargestellte Lage,
die mit ausgehobener Klinke 3. Ohne weiteres würde der Betätigungshebel 7 in der Lage
mit ausgehobener Klinke 3 verharren, sofern die Klinke 3 durch die in Offenstellung
stehende Schloßfalle 1 in ausgehobener Stellung gehalten würde. Das ist bei der dargestellten
Konstruktion an sich auch unproblematisch. Dennoch ist hier eine zusätzliche Maßnahme
vorgesehen, nämlich in Form eines der Klinke 3 zugeordneten Schlepphebels 9. Mit diesem
kann der Betätigungshebel 7 bereits in seine Ruhestellung zurückkehren, auch wenn
die Klinke 3 noch in Aushebestellung verharrt. Das wird dadurch erreicht, daß der
Betätigungshebel 7 über den Vierkantzapfen 8 mit dem Schlepphebel fest gekoppelt,
mit der Klinke 3 nur über den Schlepphebel 9 in einer Richtung mitnehmend gekoppelt,
im übrigen gegen Federkraft auslenkbar verbunden ist.
[0017] Wie bereits erläutert ist es nun so, daß der elektrische Antriebsmotor 5 im Normalbetrieb
nur in einer Drehrichtung, der Normaldrehrichtung, arbeitet und mit geringem Untersetzungsverhältnis
über ein Normal-Betätigungselement 10 auf die Klinke 3 wirkt. Im Notfallbetrieb arbeitet
der elektrische Antriebsmotor 5 hingegen in entgegengesetzter Drehrichtung, der Notfalldrehrichtung,
und wirkt mit deutlich größerem Untersetzungsverhältnis über ein Notfall-Betätigungselement
11 auf die Klinke 3. Die Drehrichtung für den Normalbetrieb ist in Fig. 1 mit einem
Bogenpfeil angedeutet.
[0018] Das Normal-Betätigungselement 10 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als abgestufte
Kurvenscheibe ausgeführt, die am Betätigungshebel 7 anläuft.
[0019] Fig. 4 läßt das Notfall-Betätigungselement 11 erkennen, das ebenfalls mit dem Betätigungshebel
7 zusammenwirkt und im dargestellten Ausshmngsbeispiel ebenfalls als Kurvenscheibe
ausgeführt ist. Fig. 4 zeigt die Ruhestellung des Notfallbetätigungselementes 11 in
durchgezogenen Linien, die Aushebestellung in strichpunktierten Linien.
[0020] Während Fig. 1 den Eindruck vermitteln könnte, daß das Untersetzungsgetriebe in an
sich aus dem Stand der Technik bekannter Weise eine Kombination aus Schneckenradgetriebe
und Kurvengetriebe ist, zeigen Fig. 2 und Fig. 3, daß das Untersetzungsgetriebe weiter
noch ein Planetengetriebe einschließt mit Sonnenrad 12, Planetenrädern 13, zusammengefaßt
über den in Fig. 2 schematisch angedeuteten Planetenradträger 14, sowie Hohlrad 15.
Fig. 3 zeigt einen entsprechenden Schnitt. Der Einsatz eines Planetengetriebes an
dieser Stelle hat erhebliche Raumvorteile und ist antriebstechnisch und kostenmäßig
sehr günstig.
[0021] Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt nun weiter, daß das Untersetzungsgetriebe
als Kombination aus Schneckenradgetriebe, Planetengetriebe und Kurvengetriebe ausgeführt
ist. Das Schneckenradgetriebe zeigt die Schnecke 16 und das Schneckenrad 17, das Planetengetriebe
zeigt die zuvor erläuterten Bestandteile und das Kurvengetriebe ist durch die Betätigungselemente
10, 11 einerseits und den Betätigungshebel 7 andererseits gebildet, wobei ein Normal-Kurvengetriebe
oder ein Notfall-Kurvengetriebe in Wirkung tritt, je nach Drehrichtung des Antriebsmotors
5.
[0022] Bekanntlich kann man ein Planetengetriebe auf unterschiedliche Arten betreiben. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel, was sich insbesondere aus Fig. 2 und 3 gut erschließt,
und nach bevorzugter Lehre ist vorgesehen, daß das Schneckenrad 17 des Schneckenradgetriebes
mit dem Sonnenrad 12 des Planetengetriebes und dem Normal-Betätigungselement 10 starr
gekuppelt ist, der Planetenradträger 14 mit dem Notfall-Betätigungselement 11 starr
gekuppelt ist und das Hohlrad 15 im Gehäuse 18, das in Fig. 2 und 3 angedeutet ist,
fixiert ist. Zu letzterem dient eine Fixiereinrichtung 19.
[0023] Mit dieser Kupplungstechnik ist gewährleistet, daß im Normalbetrieb das Schneckenrad
im Gegenuhrzeigersinn (Pfeil in Fig. 1) angetrieben wird und das unmittelbar am Schneckenrad
befindliche Normal-Betätigungselement 10 in Wirkung tritt. Die Stellgeschwindigkeit
des Normal-Betätigungselementes 10 ist also die zunächst gewünschte hohe Stellgeschwindigkeit,
die der hohen Drehzahl des Sonnenrades 12 des Planetengetriebes entspricht.
[0024] Bei umgekehrter Drehrichtung des elektrischen Antriebsmotors 5, entgegen dem Pfeil
in Fig. 1, tritt nicht das Normal-Betätigungselement 10 in Wirkung, sondern das in
Fig. 4 erkennbare Notfall-Betätigungselement 11. Da dieses mit dem Planetenradträger
14 starr gekuppelt ist, während das Hohlrad 15 fixiert ist, dreht es sich zwar in
derselben Drehrichtung wie das Normal-Betätigungselement 10 (identische Drehrichtung
des Antriebsmotors vorausgesetzt), jedoch mit im Untersetzungsverhältnis des Planetengetriebes
herabgesetzter Drehgeschwindigkeit.
[0025] Die dadurch realisierte höhere Stellzeit muß in Kauf genommen werden, weil für den
Notfallbetrieb eben die höheren Stellkräfte aufgrund des größeren Untersetzungsverhältnisses
genutzt werden sollen.
[0026] Im Prinzip ähnliche Verhältnisse kann man auch dann realisieren, wenn man in einer
Alternative, die hier nicht dargestellt ist, das Schneckenrad 17 des Schneckengetriebes
mit dem Hohlrad 15 des Planetengetriebes und dem Normal-Betätigungselement 10 starr
kuppelt, den Planetenradträger 14 mit dem Notfall-Betätigungselement 11 starr kuppelt
und das Sonnenrad 12 des Planetengetriebes fixiert. Eine weitere Alternative besteht
darin, das Schnekkenrad 17 des Schneckenradgetriebes mit dem Sonnenrad 12 des Planetengetriebes
und dem Normal-Betätigungselement 10 zu kuppeln, das Hohlrad 15 des Planetengetriebes
mit dem Notfall-Betätigungselement 11 zu kuppeln und den Planetenradträger 14 des
Planetengetriebes zu fixieren. In letztgenanntem Fall ergibt sich allerdings eine
gegenläufige Drehrichtung der beiden Betätigungselemente 10 und 11, was dann einen
anderen Aufbau hinsichtlich des Betätigungshebels 7 erfordert. Das dargestellte, an
erster Stelle erläuterte Ausführungsbeispiel zeichnet sich allerdings dadurch aus,
daß die größte Untersetzung, nämlich die zuvor bereits erwähnte Untersetzung von 6:1
erreicht wird.
[0027] Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich ferner noch dadurch aus, daß das
Normal-Betätigungselement 10 und das Notfall-Betätigungselement 11 auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Planetengetriebes angeordnet sind. Das kann man in Fig. 3 besonders gut
erkennen. Damit ist eine optimale Unterbringung auf den beiden Flachseiten des Planetengetriebes
realisiert, ein besonderer Vorteil des kompakt bauenden Planetengetriebes wird optimal
ausgenutzt. Der Außenumfang des Planetengetriebes dient mittels des Schneckenrades
17 zum Angriff des elektrischen Antriebsmotors 5, die Kraftübertragung auf die Klinke
3 erfolgt je nach Betriebsart von der einen oder anderen Flachseite des Planetengetriebes
her.
[0028] Das dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt ferner, daß der
Betätigungshebel 7 im Notfallbetrieb vom Notfall-Betätigungselement 11 unmittelbar
bewegt wird, daß auf dem Betätigungshebel 7 ein Normal-Betätigungshebel 7' schwenkbar
gelagert ist, daß der Normal-Betätigungshebel 7' gegen einen Anschlag 20 anliegt und
von dort in einer Richtung gegen Federkraft auslenkbar ist und daß im Normalbetrieb
der Normal-Betätigungshebel 7' und darüber starr gekuppelt der Betätigungshebel 7
vom Normal-Betätigungselement 10 bewegt wird.
[0029] Die Figuren zeigen im Zusammenhang die Funktionsweise des dargestellten, bevorzugten
Ausführungsbeispiels eines Kraftfahrzeugschlosses:
[0030] Im Normalbetrieb läuft der elektrische Antriebsmotor 5 an, die Schnecke 16 dreht
das Schneckenrad 17, die am Schneckenrad 17 starr angebrachte abgestufte Kurvenscheibe,
die das Normal-Betätigungselement 10 bildet, wird entgegen dem Uhrzeigersinn, in Fig.
1 in Pfeilrichtung, gedreht. Diese Drehung erfolgt mit hoher Drehgeschwindigkeit,
weil keine zusätzliche Untersetzung außer der des Schneckenradgetriebes wirksam ist.
Das Normal-Betätigungselement 10 trifft auf den Normal-Betätigungshebel 7', der auf
dem Betätigungshebel 7 gelagert ist und am Anschlag 20 anliegt. Deshalb wird vom Normal-Betätigungshebel
7' der Betätigungshebel 7 sogleich in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Aushebestellung
mitgenommen. Die Klinke 3 ist in die Aushebestellung verlagert worden.
[0031] Nach Ausheben der Klinke 3, strichpunktiert dargestellt in Fig. 1, wird der elektrische
Antriebsmotor 5 reversiert und dreht das Schneckenrad 17 in die in durchgezogenen
Linien dargestellte Position zurück.
[0032] Während der gesamten Funktion im Normalbetrieb ist auch das Notfall-Betätigungselement
11, das im dargestellten Ausführungsbeispiel mit dem Planetenradträger 14 starr gekuppelt
ist, bewegt worden. Diese Bewegung erfolgt entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 4. Allerdings
ist diese Bewegung funktionslos geblieben, weil die Bewegung des Normal-Betätigungselementes
10 in Fig. 1 um das Untersetzungsverhältnis des Planetengetriebes schneller und damit
mit erheblichem Vorlauf erfolgt ist.
[0033] Wird ein Notfall von der elektronischen Steuerung des Kraftfahrzeugschlosses erkannt,
beispielsweise weil die Klinke 3 nach einem vorgegebenen Zeitablauf nicht ausgehoben
worden ist (siehe die ausführlichen Erläuterungen in der DE - A - 197 10 531), so
wird der elektrische Antriebsmotor 5 in seiner Drehrichtung umgesteuert. Das bedeutet,
daß von der in durchgezogenen Linien dargestellten Position in Fig. 1 das Normal-Betätigungselement
10 im Uhrzeigersinn umläuft. Mit gleicher Drehrichtung, jedoch um das Untersetzungsverhältnis
des Planetengetriebes herabgesetzter Drehgeschwindigkeit bewegt sich auch das Notfall-Betätigungselement
11 in Fig. 4 im Uhrzeigersinn. Es trifft nach Maßgabe der Kurvenform der Kurvenscheibe
unmittelbar auf den Betätigungshebel 7, der ja in der Ebene des Notfall-Betätigungselementes
11, nicht in der Ebene des Normal-Betätigungselementes 10 liegt. Fig. 4 zeigt, mit
welcher Drehbewegung das Bewegen des Betätigungshebels 7 und damit das Ausheben der
Klinke 3 im Notfallbetrieb erfolgt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel hat nicht
nur im Planetengetriebe ein höheres Untersetzungsverhältnis für den Notfallbetrieb,
sondern hier auch im Kurvengetriebe zwischen Notfall-Betätigungselement 11 (Kurvenscheibe)
und dem an dieser Stelle längeren Betätigungshebel 7.
[0034] Wie sich aus Fig. 4 ergibt, legt im dargestellten Ausführungsbeispiel das Notfall-Betätigungselement
11 (Kurvenscheibe) einen Drehwinkel von ungefähr 230° zurück aus der Ruhestellung
in die strichpunktiert dargestellte Aushebestellung. Aufgrund des im Planetengetriebe
realisierten Untersetzungsverhältnisses legt derweil das als abgestufte Kurvenscheibe
ausgeführte Normal-Betätigungselement 10 eine Bewegung über einen wesentlich größeren
Drehwinkel zurück. Dabei passiert das Normal-Betätigungselement 10 den Normal-Betätigungshebel
7', das ist in Fig. 5 dargestellt. Weil der Normal-Betätigungshebel 7' aber auf dem
Betätigungshebel 7 in dieser Richtung gegen Federkraft auslenkbar gelagert ist, wird
er einfach vom Normal-Betätigungselement 10 zur Seite ausgelenkt, ohne die Aushebebewegung
des Betätigungshebels 7 im Notfallbetrieb zu behindern.
[0035] Sobald das Normal-Betätigungselement 10 am Normal-Betätigungshebel 7' in dessen ausgelenkter
Stellung (Fig. 5) vorbeigefahren ist, schnappt der Normal-Betätigungshebel 7' unter
Federkraft gegen den Anschlag 20 zurück. Das dabei entstehende Schlaggeräusch kann
als Anzeige für den Notfallbetrieb verstanden und ausgewertet werden.
[0036] Generell gilt, daß für das Planetengetriebe aufgrund seines kompakten Aufbaus ganz
oder zum Teil Kunststoffteile verwendet werden können, die sehr kostengünstig sind.
[0037] Fig. 3 zeigt im übrigen besonders eindrucksvoll, wie zweckmäßig die dargestellte
Konstruktion für einen symmetrischen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses insgesamt genutzt
werden kann.
1. Kraftfahrzeug-Türschloß
mit einer Schloßfalle (1) und einer die Schloßfalle (1) in Schließstellung, daß heißt
Hauptrast und ggf. Vorrast, haltenden Sperrklinke (3) oder mit einer integrierten
Rastklinke,
mit einem in beiden Drehrichtungen laufenden und damit reversierbaren elektrischen
Antriebsmotor (5), einem diesem nachgeschalteten Untersetzungsgetriebe und einem vom
Untersetzungsgetriebe angetriebenen, mit der Klinke (3) gekuppelten Betätigungshebel
(7) zum Ausheben der Klinke (3),
wobei der elektrische Antriebsmotor (5) im Normalbetrieb nur in einer Drehrichtung,
der Normaldrehrichtung, arbeitet und mit geringem Untersetzungsverhältnis über ein
Normal-Betätigungselement (10) auf die Klinke (3) wirkt, wobei der elektrische Antriebsmotor
(5) im Notfallbetrieb in der entgegengesetzten Drehrichtung, der Notfalldrehrichtung,
arbeitet und mit deutlich größerem Untersetzungsverhältnis über ein Notfall-Betätigungselement
(11) auf die Klinke (3) wirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Untersetzungsgetriebe als Planetengetriebe ausgeführt ist oder ein Planetengetriebe
einschließt, und daß das Normal-Betätigungselement (10) und das Notfall-Betätigungselement
(11) mit unterschiedlichen Teilen des Planetengetriebes gekuppelt sind.
2. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersetzungsgetriebe als Kombination aus Schneckenradgetriebe, Planetengetriebe
und Kurvengetriebe ausgeführt ist.
3. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckenrad (17) des Schneckenradgetriebes mit dem Sonnenrad (12) des Planetengetriebes
und dem Normal-Betätigungselement (10) starr gekuppelt ist, der Planetenradträger
(14) mit dem Notfall-Betätigungselement (11) starr gekuppelt ist und das Hohlrad (15)
fixiert ist.
4. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckenrad (17) des Schneckenradgetriebes mit dem Hohlrad (15) des Planetengetriebes
und dem Nonnal-Betätigungselement (10) starr gekuppelt ist, der Planetenradträger
(14) mit dem Notfall-Betätigungselement (11) starr gekuppelt ist und das Sonnenrad
(12) fixiert ist
5. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckenrad (17) mit dem Sonnenrad (12) des Planetengetriebes und dem Normal-Betätigungselement
(10) starr gekuppelt ist, das Hohlrad (15) mit dem Notfall-Betätigungselement (11)
starr gekuppelt ist und der Planetenradträger (14) fixiert ist.
6. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Normal-Betätigungselement (10) und das Notfall-Betätigungselement (11) auf einander
gegenüberliegenden Seiten des Planetengetriebes angeordnet sind.
7. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (7) im Notfallbetrieb vom Notfall-Betätigungselement (11) unmittelbar
bewegt wird, daß auf dem Betätigungshebel (7) ein Normal-Betätigungshebel (7') schwenkbar
gelagert ist, gegen einen Anschlag (20) anliegt und in einer Richtung gegen Federkraft
auslenkbar ist und daß im Normalbetrieb der Normal-Betätigungshebel (7') und darüber
der starr gekuppelte Betätigungshebel (7) vom Normal-Betätigungselement (10) bewegt
wird.
8. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Planetengetriebe ganz oder zum Teil aus Kunststoffteilen aufgebaut ist.
1. A motor vehicle door lock
with a lock latch (1) and a locking pawl (3) holding the lock latch (1) in the closed
position, i.e. main catch and optionally forward catch, or with an integrated latching
pawl,
with an electric drive motor (5) running in both directions of rotation and therefore
reversible, a reducing gear (6) downstream of the latter and an operating lever (7)
for lifting out the pawl (3), said operating lever being driven by the reducing gear
and coupled with the pawl (3),
whereby the electric drive motor (5) in the normal operation works only in one direction
of rotation, the normal direction of rotation, and acts on the pawl (3) with a small
reduction ratio via a normal operating element (10),
whereby the electric drive motor (5) in the emergency operation works in the opposite
direction of rotation, the emergency direction of rotation, and acts on the pawl (3)
with a much greater reduction ratio via an emergency operating element (11),
characterised in that
the reducing gear is designed as planetary gearing or includes planetary gearing,
and that the normal operating element (10) and the emergency operating element (11)
are coupled with different parts of the planetary gearing.
2. The motor vehicle door lock according to claim 1, characterised in that the reducing gear is designed as a combination of a worm gear, planetary gearing
and a cam gear.
3. The motor vehicle door lock according to claim 2, characterised in that the worm wheel (17) of the worm gear is rigidly coupled with the sun wheel (12) of
the planetary gearing and the normal operating element (10), the planet carrier (14)
is rigidly coupled with the emergency operating element (11) and the ring gear (15)
is fixed.
4. The motor vehicle door lock according to claim 2, characterised in that the worm wheel (17) of the worm gear is rigidly coupled with the ring gear (15) of
the planetary gearing and the normal operating element (10), the planet carrier (14)
is rigidly coupled with the emergency operating element (11) and the sun wheel (12)
is fixed.
5. The motor vehicle door lock according to claim 1 or 2, characterised in that the worm wheel (17) is rigidly coupled with the sun wheel (12) of the planetary gearing
and the normal operating element (10), the ring gear (15) is rigidly coupled with
the emergency operating element (11) and the planet carrier (14) is fixed.
6. The motor vehicle door lock according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the normal operating element (10) and the emergency operating element (11) are arranged
on sides of the planetary gearing lying opposite one another.
7. The motor vehicle door lock according to any one of claims 1 to 6, characterised in that the operating lever (7) in the emergency operation is moved directly by the emergency
operating element (11), that a normal operating lever (7') is mounted in a swivelling
manner on the operating lever (7), lies next to a stop (20) and is deflectable in
a direction against the spring force and that, in the normal operation, the normal
operating lever (7') and in addition the rigidly coupled operating lever (7) is moved
by the normal operating element (10).
8. The motor vehicle door lock according to any one of claims 1 to 7, characterised in that the planetary gearing is constructed wholly or partially of plastic parts.
1. Serrure de portière pour véhicule automobile
comportant un moraillon (1) et un cliquet d'arrêt (3) maintenant le moraillon (1)
en position de fermeture, c'est-à-dire dans un cran principal et éventuellement un
pré-cran, ou comportant un cliquet d'enclenchement intégré,
comportant un moteur de propulsion électrique (5) fonctionnant dans les deux sens
de rotation et donc réversible, et un réducteur branché en aval de celui-ci et un
levier d'actionnement entraîné par le réducteur et couplé au cliquet (3) pour le relèvement
du cliquet (3),
le moteur de transmission électrique (5) fonctionnant, en fonctionnement normal, seulement
dans un sens de rotation, le sens de rotation normal, et agissant avec un faible rapport
de réduction par le biais d'un élément d'actionnement normal (10) sur le cliquet (3),
le moteur de propulsion électrique (5) fonctionnant, en fonctionnement en urgence,
dans le sens de rotation opposé, le sens de rotation d'urgence, et agissant avec un
rapport de réduction nettement plus grand par le biais d'un élément d'actionnement
d'urgence (11) sur le cliquet (3),
caractérisée en ce que
le réducteur est réalisé sous forme d'un engrenage planétaire ou inclut un engrenage
planétaire et que l'élément d'actionnement normal (10) et l'élément d'actionnement
d'urgence (11) sont couplés à différentes pièces de l'engrenage planétaire.
2. Serrure de portière pour véhicule automobile selon la revendication 1, caractérisée en ce que le réducteur est réalisé sous forme d'une combinaison d'un engrenage à roue hélicoïdale,
d'un engrenage planétaire et d'un engrenage à came.
3. Serrure de portière pour véhicule automobile selon la revendication 2, caractérisée en ce que la roue hélicoïdale (17) de l'engrenage à roue hélicoïdale est couplée rigidement
à la roue solaire (12) de l'engrenage planétaire et à l'élément d'actionnement normal
(10), que le support de roue planétaire (14) est couplé rigidement à l'élément d'actionnement
d'urgence (11) et que la roue intérieure (15) est fixe.
4. Serrure de portière pour véhicule automobile selon la revendication 2, caractérisée en ce que la roue hélicoïdale (17) de l'engrenage à roue hélicoïdale est couplée rigidement
à la roue intérieure (15) de l'engrenage planétaire et à l'élément d'actionnement
normal (10), que le support de roue planétaire (14) est couplé rigidement à l'élément
d'actionnement d'urgence (11) et que la roue solaire (12) est fixe.
5. Serrure de portière pour véhicule automobile selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que la roue hélicoïdale (17) est couplée rigidement à la roue solaire (12) de l'engrenage
planétaire et à l'élément d'actionnement normal (10), que la roue intérieure (15)
est couplée rigidement à l'élément d'actionnement d'urgence (11) et que le support
de roue planétaire (14) est fixe.
6. Serrure de portière pour véhicule automobile selon l'une quelconque des revendications
1 à 5, caractérisée en ce que l'élément d'actionnement normal (10) et l'élément d'actionnement d'urgence (11) sont
disposés sur des faces opposées l'une à l'autre de l'engrenage planétaire.
7. Serrure de portière pour véhicule automobile selon l'une quelconque des revendications
1 à 6, caractérisée en ce que le levier d'actionnement (7) est, en fonctionnement en urgence, déplacé directement
par l'élément d'actionnement d'urgence (11), qu'un levier d'actionnement normal (7')
s'appuie en pivotement sur le levier d'actionnement (7), est en contact contre une
butée (20) et peut être dévié dans un sens à l'encontre de la force de ressort et
qu'en fonctionnement normal (7') le levier d'actionnement normal (7) et par ce biais
levier d'actionnement couplé rigidement (7) est déplacé par l'élément d'actionnement
normal (10).
8. Serrure de portière pour véhicule automobile selon l'une quelconque des revendications
1 à 7, caractérisée en ce que l'engrenage planétaire est constitué totalement ou partiellement de pièces en matière
plastique.