[0001] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft eine repetierend manuell zu betätigende
Abgabe- und/oder Aufnahmeeinrichtung für Flüssigkeiten mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1.
[0002] Die Lehre der Erfindung bezieht sich allgemein auf die Handhabung von Flüssigkeiten.
Dabei kann es sich zunächst um die Abgabe von Flüssigkeiten mittels einer entsprechenden
Abgabeeinrichtung in dosierter Weise aus einem zuvor aufgenommenen größeren Flüssigkeitsvolumen
oder aus einem anderweit gespeicherten Flüssigkeitsvolumen handeln. Es kann sich aber
auch um die gesteuerte Aufnahme von Flüssigkeits-Teilmengen aus Flüssigkeitsvolumina
handeln. Schließlich kann es sich auch um eine Kombination beider Verfahren handeln,
also sowohl Aufnahme als auch Abgabe von Flüssigkeits-Teilmengen. Letzteres kann auch
in einem wiederkehrenden Zyklus Aufnahme/Abgabe oder Auf nahme/Bewegung/Abgabe ablaufen.
[0003] In erster Linie wird die Lehre der vorliegenden Patentanmeldung anhand von Abgabeeinrichtungen
beschrieben. Das dient dem einfacheren Verständnis der Funktionsweise der beschriebenen
Einrichtung. Ungeachtet dessen ist die Lehre der vorliegenden Patentanmeldung breit
für alle Arten von Flüssigkeits-Handhabung bei Abgabe und/oder Aufnahme von Flüssigkeiten
einsetzbar.
[0004] Abgabeeinrichtungen der in Rede stehenden Art sind beispielsweise direktverdrängende
oder mit Luftpolster verdrängende Repetierpipetten für ein Pipettensystem oder direktverdrängende
oder mit Luftpolster verdrängende Dosiergeräte eines Dosiersystems.
[0005] Handbetätigte Repetierpipetten sind von Hand zu bedienende Pipetten mit einer daran
angebrachten, großvolumigen Spritze, aus der durch Betätigen des Betätigungselementes
jeweils eine kleine Teilmenge in ein Aufnahmegefäß dosiert werden kann. Man benutzt
Repetierpipetten für Reihenuntersuchungen insbesondere in Verbindung mit einer Vielzahl
von Aufnahmegefäßen, häufig mit sogenannten Titerplatten.
[0006] Es gibt handbetätigte Repetierpipetten, bei denen eine Kolbenstelleinrichtung über
eine Stufenmechanik betätigt wird und den Kolben der Spritze in jedem Dosierschritt
um das gewünschte bestimmte Maß vorschiebt. Gegenstand der Erfindung ist jedoch u.a.
eine elektromotorisch betriebene Repetierpipette, bei der bei Betätigen des Betätigungselementes
am Pipettengehäuse der elektromotorische Antrieb jeweils angesteuert wird und die
Kolbenstelleinrichtung um das gewünschte Maß bewegt.
[0007] Übliche zu pipettierende Volumina, also Dosiermengen, liegen beispielsweise bei 100
µl bis 500 µl, wobei eine typische Spritze dann beispielsweise eine Füllmenge hat,
die dem 10- bis 100-fachen der gewünschten Dosiermenge entspricht.
[0008] Eine elektromotorisch betriebene Repetierpipette hat aufgrund des elektromotorischen
Antriebs einen besonders guten Bedienungskomfort. Die zur Steuerung des elektromotorischen
Antriebs vorhandene Steuerelektronik bietet dabei die Möglichkeit, nicht nur die Dosiermenge
genau vorzugeben, sondern auch ein Dosierintervall für eine Vielzahl von nacheinander
auszuführenden Dosierungen identischer Dosiermengen vorgeben zu können. Dazu wird
bei einer solchen, aus der Praxis bekannten Repetierpipette (Direktverdränger) mittels
Programmiertasten des Programmierelementes das gewünschte Dosierintervall in einem
Einstellbereich von 0,1 bis 1,0 sec eingestellt, wobei Einstellschritte von 0,1 sec
vorgegeben sind. Bei einem anderen aus der Praxis bekannten System ist eine als Luftpolsterpipette
ausgeführte Repetierpipette vorgesehen, zu der ein Dosierintervall zwischen 0,1 sec
und 10,0 sec eingegeben werden kann.
[0009] Hat eine Bedienungsperson aus früherer Tätigkeit den Eindruck, daß beispielsweise
ein Dosierintervall von 0,4 sec praktikabel ist, so stellt diese Bedienungsperson
dieses Dosierintervall mittels des Programmierelementes ein. Beginnt die Bedienungsperson
dann die Dosierung, so kann die Bedienungsperson das Betätigungselement nach Beginn
des Dosierzyklus anhaltend betätigt halten. Die einzelnen Dosierungen erfolgen dann
automatisch jeweils im Abstand des eingestellten Dosierintervalls, im Beispiel also
im Abstand von 0,4 sec. Die Bedienungsperson muß nur noch dafür sorgen, daß sie die
Repetierpipette tatsächlich in diesem Takt immer über ein neues Aufnahmegefäß bewegt.
Das jeweils notwendige einzelne Betätigen des Betätigungselementes zum Auslösen der
Einzeldosierung entfällt. Die Arbeitsgeschwindigkeit steigt stark an.
[0010] Erstaunlicherweise hat sich gezeigt, daß die zuvor geschilderte Automatikfunktion
bei der bekannten elektromotorisch betriebenen Repetierpipette in der Praxis nicht
so oft verwendet wird wie man vermuten sollte. Die Schwierigkeit besteht wohl darin,
daß die Bedienungsperson nicht sicher vorhersehen kann, welche Länge das Dosierintervall
haben sollte, um den persönlichen Besonderheiten zu entsprechen. Selbst ein und dieselbe
Bedienungsperson kann an einem Tag einen anderen Rhythmus haben als am Vortag. Je
nach Anspannung und Ermüdungszustand fällt es der Bedienungsperson leichter oder weniger
leicht den Rhythmus zu finden, der dem in der Steuerelektronik eingestellten Dosierintervall
entspricht. Eine Verstellung des Dosierintervalls erfolgt häufig aus Bequemlichkeit
nicht. Tatsächlich wird dann, wenn die Bedienungsperson merkt, daß sie mit dem eingestellten
Dosierintervall aktuell nicht richtig arbeiten kann, doch wieder auf die Einzeldosierung
durch Betätigung des Betätigungselementes zurückgegriffen.
[0011] Ähnliche Fragen wie bei Repetierpipetten treten auch bei elektromotorisch betriebenen,
jedoch von Hand zu betätigenden Dosiergeräten allgemein auf, wenn man eine automatische
mehrfache Dosierung aus dem Dosiergerät verwirklichen möchte. Für Dosiergeräte wird
auf die DE 195 13 023 C2 als Stand der Technik hingewiesen. Sie sind insbesondere
als Flaschendosierer oder Flaschentitrierer bekannt.
[0012] Wie bereits oben angesprochen worden ist, stellt sich eine ähnliche Fragestellung
auch bei manuell zu betätigenden Aufnahmeeinrichtungen für Flüssigkeiten und bei kombinierten
Einrichtungen, die Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten kombinieren.
[0013] Bekannt ist ein Pipettiergerät mit Speicherfunktion (DE 44 36 595 A1). Dieses Pipettiergerät
hat ein Programmierelement, das eine Handstellung, eine Speichereinstellstellung und
eine Speicherbetriebsstellung einnehmen kann. Befindet sich das Programmierelement
in der Speichereinstellstellung, so führt eine Betätigung des Betätigungselementes
dazu, daß ein von der Bedienungsperson zu bestimmendes Speichervolumen aufgenommen
(oder abgegeben) werden kann. Dieses so von der Bedienungsperson vorgegebene Speichervolumen
wird im Speicher der Steuerelektronik abgespeichert. Wird anschließend das Programmierelement
in die Speicherbetriebsstellung geschaltet, so führt eine nachfolgende Betätigung
des Betätigungselementes von Hand dazu, daß die Abgabe (oder Aufnahme) einer Flüssigkeitsmenge
des zuvor gespeicherten Wertes automatisch erfolgt. Die Betätigung des Betätigungselementes
dient also dann nur der Auslösung des Abgabeschrittes oder Aufnahmeschrittes, nicht
mehr der Bestimmung seiner Dauer.
[0014] Das Auslösen des einzelnen Prozeßschrittes erfolgt bei dem zuvor erläuterten Stand
der Technik jeweils durch die manuelle Betätigung des Betätigungselementes. Ein automatisches,
mehrfaches, aufeinander folgendes Auslösen von Prozeßschritten in einem bestimmten,
voreinstellbaren Prozeßintervall ist hier nicht vorgesehen.
[0015] Bekannt ist ferner eine elektromotorisch betriebene Repetierpipette (WO 00/51739
A und WO 00/51738 A), die eine besonders ergonomisch günstige Anordnung von Betätigungselementen
nahe einem Display aufweist. Über die Funktionsweise hinsichtlich der Aufnahme und
Abgabe von Flüssigkeits-Teilmengen wird hier kein Detail erläutert.
[0016] Schließlich ist ein repetierend zu betätigendes Dosiergerät bekannt (Prospekt Compudil,
12.04.1984), das mittels einer Programmiereinrichtung in verschiedenen Programmen
programmiert werden kann. Hinsichtlich der Abgabe von Flüssigkeits-Teilmengen entspricht
die Funktionsweisen derjenigen des zuvor erläuterten Pipettiergerätes (DE 44 36 595
A1).
[0017] Der Lehre liegt das Problem zugrunde, eine Abgabe- und/oder Aufnahmeeinrichtung für
Flüssigkeiten der in Rede stehenden Art anzugeben, die hinsichtlich der Handhabung
weiter verbessert ist.
[0018] Die zuvor aufgezeigte Problemstellung wird bei einer Einrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 gelöst.
[0019] Der Kern der Lehre besteht darin, die Steuerelektronik als selbstlernendes System
auszugestalten. Die Steuerelektronik erfordert keine Voreinstellung des Prozeßintervalls
durch die Bedienungsperson. Die Bedienungsperson muß vielmehr nur mit der Handhabung
beginnen, einfach in Form von einzeln ausgelösten Prozeßschritten, und zwar solange,
bis die Bedienungsperson ihren zu diesem Zeitpunkt gegebenen, persönlichen Rhythmus
gefunden hat. Wechselt die Bedienungsperson dann von der ersten Art der Betätigung
des Betätigungselementes zu der zweiten Art der Betätigung des Betätigungselementes,
so setzt die Steuerelektronik automatisch die Prozeßschritte mit dem Prozeßintervall
fort, das sich aus den Zeitabständen der vorherigen einzelnen Prozeßschritte ergibt.
[0020] Die zuvor erläuterte Selbstlernfunktion der Steuerelektronik führt dazu, daß das
Prozeßintervall sich dem Rhythmus der Bedienungsperson anpaßt, nicht umgekehrt. Damit
ist die Akzeptanz der Benutzung dieser Funktion bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
sehr hoch. Es hat sich gezeigt, daß die Arbeitsgeschwindigkeit mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung deutlich erhöht ist.
[0021] Im folgenden wird die Lehre der Erfindung anhand einer Abgabeeinrichtung für Flüssigkeiten
weiter erläutert, mit der bei Betätigen des Betätigungselementes eine bestimmte Dosiermenge
in ein Aufnahmegefäß motorisch dosierbar ist. Ungeachtet dessen gilt die bereits mehrfach
erwähnte allgemeine Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Einrichtung für die Handhabung
von Flüssigkeiten für alle Arten von Abgabe und Aufnahme von Flüssigkeiten.
[0022] Der Begriff des Betätigens des Betätigungselementes ist allgemein zu verstehen. Beispielsweise
bei einem als Drucktaste ausgeführten Betätigungselement soll er einerseits den Normalfall
umfassen, daß das Drücken der Betätigungstaste der Betätigung entspricht. Andererseits
soll aber auch ein Loslassen der Betätigungstaste bei entsprechender Gestaltung der
Steuerelektronik die Funktion des Betätigens des Betätigungselementes erfüllen. Man
hätte dann also das Betätigungselement während der Einzeldosierungen ständig gedrückt
und würde es für die einzelne Dosierung nur kurz loslassen, bei andauerndem Betätigen
dann andauernd loslassen.
[0023] Weiter wäre auch eine Doppeltaste als Betätigungselement denkbar mit einer Taste
für Einzeldosierung und einer zweiten Taste für automatisches Dosieren. Auch eine
Betätigung nach Art des Computers mit Klick (für Einzelbetätigung) und Doppelklick
(für anhaltende Betätigung) kann man sich vorstellen.
[0024] Schließlich sind auch nicht mechanische, sondern elektronische Betätigungselemente
denkbar, bei denen dann das Betätigen gleichbedeutend ist mit Beeinflussen oder Nicht-Beeinflussen.
So kann man beispielsweise auch an kapazitive Annäherungsschalter oder Streufeldsensoren
etc. als Betätigungselemente denken. Besonders interessant sind auch optische Betätigungselemente,
beispielsweise ein Lichtschranken-Schalter.
[0025] Hinsichtlich der folgenden Terminologie wird folgendes definiert:
[0026] Auslöse-Zeitabstand ist der Zeitabstand zwischen dem Beginn einer Betätigung des
Betätigungselementes und dem Beginn der nächst folgenden Betätigung des Betätigungselementes.
Dies wird im Text auch als Zeitabstand zwischen den einzelnen Betätigungen des Betätigungselementes
bezeichnet.
[0027] Prozeßintervall ist der Zeitabstand zwischen dem Beginn eines Prozeßschrittes und
dem Beginn des folgenden Prozeßschrittes.
[0028] Restintervall ist der Zeitabstand zwischen dem Ende eine Prozeßschrittes und dem
Beginn des folgenden Prozeßschrittes.
[0029] Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0030] Im folgenden wird die Erfindung mit der Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung auch im allgemeinen weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in perspektivischer Ansicht als bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung
der in Rede stehenden Art ein Pipettensystem aus einer Repetierpipette und einer daran
angebrachten Spritze oberhalb einer Anordnung von Aufnahmegefäßen, nämlich einer Titerplatte,
- Fig. 2
- das Pipettensystem aus Fig. 1, das Gehäuse von der anderen Seite gesehen,
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Einrichtung und
- Fig. 4
- ein Ablaufschema für ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Repetierpipette.
[0031] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Einrichtung ist eine Abgabeeinrichtung in Form
einer Repetierpipette 1. Sie ist bestimmt für ein von Hand zu bedienendes Pipettensystem
mit einer solchen Repetierpipette 1 und einer daran auswechselbar angebrachten Spritze
2, deren Füllmenge so groß ist, daß aus dieser Spritze 2 in einer Vielzahl von Einzelschritten
kleine Dosiermengen heraus in eine Vielzahl von Aufnahmegefäßen dosiert werden können.
[0032] Fig. 3 zeigt nach Art eines Blockschaltbildes das Schema der erfindungsgemäßen Abgabeeinrichtung
1. Fig. 3 soll zum Verständnis bei der Erläuterung von Fig. 1 und 2 mit herangezogen
werden.
[0033] Bei der Einrichtung 1 gemäß der Erfindung kann es sich um Repetierpipetten 1 als
Direktverdränger oder als Luftpolsterpipetten ebenso handeln wie um Dosiergeräte wie
beispielsweise Flaschendosierer oder Flaschentitrierer. Nachfolgend wird die Abgabeeinrichtung
1 am Beispiel einer Repetierpipette 1 in Form eines Direktverdrängers erläutert, ohne
daß dies einschränkend zu verstehen ist. Es gelten die im allgemeinen Teil der Beschreibung
erläuterten Anwendungen bei Aufnahme und/oder Abgabe von Flüssigkeiten. Ein Beispiel
eines stationären Dosiergerätes ist beispielsweise in der eingangs bereits genannten
Druckschrift "Compudil" dargestellt.
[0034] Die dargestellte Abgabeeinrichtung 1 hat zunächst ein Gehäuse 3 - Pipettengehäuse
- und darin eine Stelleinrichtung 4. Bei einer Repetierpipette als Abgabeeinrichtung
1, ausgeführt als Direktverdränger, handelt es sich bei der Stelleinrichtung 4 um
eine Kolbenstelleinrichtung, mit der ein nicht dargestellter Kolben der Spritze 2
zum Zwecke der Einzeldosierung bestimmter Dosiermengen schrittweise vorgeschoben werden
kann. Zur Betätigung der Stelleinrichtung 4 dient ein elektromotorischer Antrieb 5,
der seinerseits von einer Steuerelektronik 6 gesteuert wird. Grundsätzlich sind auch
andere motorische Antriebe einsetzbar, ein elektromotorischer Antrieb 5 ist jedoch
besonders praxisgerecht.
[0035] In Fig. 1 erkennt man am Gehäuse 3 Handgriffausformungen 7 zum sicheren Erfassen
der Repetierpipette 1, sowie ein Betätigungselement 8, das von einer die Repetierpipette
1 haltenden Hand einer Bedienungsperson zu betätigen ist. Dieses Betätigungselement
8 hat im dargestellten Ausführungsbeispiel die Form einer Betätigungstaste. Man kann
aber auch andere Betätigungselemente 8, beispielsweise einen Betätigungswippschalter
o. dgl. realisieren. Das Betätigungselement 8 dient der Betätigung der Steuerelektronik
6. Wird es betätigt, so wird der elektromotorische Antrieb 5 von der Steuerelektronik
6 kurz angesteuert und bewirkt die gewünschte Verstellung der Stelleinrichtung 4.
[0036] Besonders zweckmäßig ist allerdings auch eine Ausführung des Betätigungselementes
8 als nicht mechanisches, sondern rein elektronisches, und zwar vorzugsweise berührungslos
arbeitendes Element. Hier kommt insbesondere die Ausführung als kapazitiver Annäherungsschalter
oder Streufeldsensor oder die Ausführung als optoelektronisches Betätigungselement
8, beispielsweise als Unterbrechungs-Lichtschranke oder Reflektions-Sensor in Frage.
Fig. 1 zeigt rechts in einer gestrichelt umrandeten Darstellung ein Betätigungselement
das auf dem Funktionsprinzip einer Unterbrechungs-Lichtschranke beruht. Durch Drücken
auf ein Abdeckplättchen 8''' wird die Lichtschranke unterbrochen, daß ist das Betätigungssignal
des Betätigungselementes. Ein solches Signal ist auswertungstechnisch zweckmäßiger
in der Steuerelektronik 6 zu handhaben, weil eine klare Schaltschwelle vorgegeben
werden kann. Demgegenüber neigen mechanische Schalter zum Prellen. Dieses Prellen
muß durch einen entsprechenden Algorithmus der Software der Steuerelektronik 6 berücksichtigt
werden. Das macht es erforderlich, eine Mindest-Wartezeit einzukalkulieren, während
der das Betätigungselement völlig "unempfindlich" ist. Diese Mindest-Wartezeit zusammen
mit der Mindest-Auslösezeit stellt eine Untergrenze für den Auslöse-Zeitabstand und
damit für das Prozeßintervall dar. Diese Untergrenze möchte man natürlich möglichst
weit nach unten verlegen.
[0037] Am Gehäuse 3 befindet sich ferner ein Programmierelement 9 für die Steuerelektronik
6. Dieses befindet sich im dargestellten Ausführungsbeispiel auf der dem Betätigungselement
8 gegenüberliegenden Seite des Gehäuses 3. Das Programmierelement 9 für die Steuerelektronik
6 hat im dargestellten Ausführungsbeispiel einerseits eine Anzeigefläche in Form des
Displays 10, andererseits mehrere Programmiertasten 11. Im einzelnen kommt es nur
darauf an, daß diese Programmiereinrichtung vorhanden ist, wie diese im einzelnen
ausgestaltet wird, ergibt sich für einen Fachmann durchschnittlichen Könnens aus seinem
Fachwissen. Unterhalb der Repetierpipette 1 in Fig. 1 und Fig. 2 erkennt man mehrere
Aufnahmegefäße 12, die im dargestellten Ausführungsbeispiel in einer 8 x 12 (96) Titerplatte
13 zusammengefaßt sind. Auch hier gibt es natürlich viele verschiedene Varianten.
[0038] Die Ausgestaltung der Steuerelektronik 6 der Repetierpipette 1 ist nun so getroffen,
daß in der Steuerelektronik 6 mittels des Programmierelementes 9 eine bestimmte Dosiermenge,
die hier einen Bruchteil der Füllmenge der Spritze 2 beträgt, einstellbar ist, die
bei jedem Betätigen des Betätigungselementes 8 aus der Spritze 2 in ein Aufnahmegefäß
12 automatisch dosierbar ist. Das ist charakteristisch für die Funktion einer Repetierpipette
1. Grundsätzlich ist diese Funktion auch mit unterschiedlichen Dosiermengen realisierbar.
Entsprechendes gilt für eine Abgabeeinrichtung 1 in Form eines Dosiergerätes.
[0039] Wesentlich ist ferner, daß in der Steuerelektronik 6 zumindest ein Prozeßintervall
für eine Mehrzahl von nacheinander auszuführenden Prozeßschritten einstellbar ist.
Im konkreten Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Prozeßintervall um ein Intervall
für eine Vielzahl von nacheinander auszuführenden Dosierungen. Aufgrund der allgemeinen
Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Lehre kann ein Prozeßschritt auch aus mehreren
Einzelschritten bestehen, beispielsweise aus der Folge eines Aufnahmeschrittes, eines
Transportschrittes und eines Abgabeschrittes. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
bleibt es bei der Erläuterung eines Abgabe-Dosierschrittes.
[0040] Eine erste Art der Betätigung des Betätigungselementes 8, im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine kurzzeitige Betätigung des Betätigungselementes 8, bewirkt eine Einzeldosierung.
Eine zweite Art der Betätigung des Betätigungselementes 8, im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine anhaltende Betätigung des Betätigungselementes 8, bewirkt eine automatische mehrfache
Dosierung im Prozeßintervall t
p.
[0041] Bei der vorliegenden Technik geht es darum, wie das Prozeßintervall t
p gefunden wird. Im Stand der Technik wird das Prozeßintervall t
p mittels des Programmierelementes 9 eingestellt, beispielsweise auf einen Wert von
0,4 sec. Es stehen dazu Einstellschritte von 0,1 sec bis 1,0 sec in Abständen von
jeweils 0,1 sec zur Verfügung. Alternativen hierzu sind im allgemeinen Teil der Beschreibung
bereits erläutert worden.
[0042] Die dargestellte Einrichtung 1 zeichnet sich nun dadurch aus, daß das Prozeßintervall
t
p von der Steuerelektronik 6 selbst durch Auswertung des beim vorherigen einzelnen
oder mehrfachen Einzelauslösen eines Prozeßschrittes auftretenden Zeitabstandes bzw.
der Zeitabstände zwischen den einzelnen Betätigungen des Betätigungselementes 8 bestimmt
wird. Die Steuerelektronik 6 ist hier also in diesem Sinne selbstlernend. Aus den
Auslöse-Zeitabständen vorhergehender Betätigungen ermittelt die Steuerelektronik 6
den Rhythmus, in dem die Bedienungsperson konkret dosiert. Das gibt dann das Prozeßintervall
t
p vor. Die Bedienungsperson selbst muß also kein Prozeßintervall t
p am Programmierelement 9 einstellen, das Prozeßintervall t
p folgt vielmehr automatisch dem Bedienungsrhythmus der Bedienungsperson.
[0043] Eine erste Möglichkeit zur Ermittlung des Prozeßintervalls t
p besteht nun darin, daß von der Steuerelektronik 6 der Auslöse-Zeitabstand der letzten
Einzeldosierung vor Beginn der anhaltenden Betätigung des Betätigungselementes 8 als
Prozeßintervall t
p übernommen wird.
[0044] In Fig. 4 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, das eine weiter bevorzugte Ausführung
der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 wiedergibt. Hier ist vorgesehen, daß von der Steuerelektronik
6 ein Mittelwert der letzten n (n > 1), hier der letzten zwei Auslöse-Zeitabstände
vor Beginn der anhaltenden Betätigung des Betätigungselementes 8 als Prozeßintervall
t
p übernommen wird. Im Extremfall kann n einfach alle vorher abgelaufenden Einzeldosierungen
umfassen.
[0045] Das Ablaufdiagramm in Fig. 4 zeigt Einzeldosierungen 1, 2, 3, 4, 5, wobei das automatische
Dosieren mit dem Schritt 6 beginnt und sich dann über die Schritte 7, 8, 9 fortsetzt.
Erfaßt werden die letzten zwei Auslöse-Zeitabstände, hier t
p3 und t
p4 vor Beginn der anhaltenden Betätigung des Betätigungselementes 8 im Dosierschritt
5. Das ist durch die gestrichelte Linie dargestellt.
[0046] Die gewünschte Mittelwertbildung kann rein arithmetisch erfolgen, also nach der Formel
t
p = (t
p3 + t
p4) ./. 2. Es kann bei der Mittelwertbildung aber auch eine Gewichtung der Zeitabstände
der letzten n Einzeldosierungen erfolgen. Dies kann beispielsweise dergestalt geschehen,
daß insgesamt die letzten drei Einzeldosierungen erfaßt werden, bei der Mittelwertbildung
aber der Zeitabstand zwischen der letzten und der vorletzten Einzeldosierung doppelt
gewichtet wird. Bei dieser Betrachtung wird im übrigen davon ausgegangen, daß sich
das Prozeßintervall t
p direkt aus dem Auslöse-Zeitabstand ergibt, eine Umrechnung oder Korrektur insoweit
also nicht erforderlich ist.
[0047] Die zeichnerische Darstellung in Fig. 4 könnten nahelegen, daß hier jeweils nur das
Restintervall gemeint ist. Das ist natürlich nicht der Fall, die zeichnerische Darstellung
soll das Prozeßintervall t
p, also den Zeitabstand zwischen dem Beginn eines Prozeßschrittes und dem Beginn des
folgenden Prozeßschrittes, beschreiben.
[0048] Eine Möglichkeit der Auswertung der Einzeldosierungen mittels der Steuerelektronik
6 besteht auch darin, daß von der Steuerelektronik 6 ein Mittelwert einer Mehrzahl
von Einzeldosierungen vor Beginn der automatischen Dosierung nach einem statistischen
Auswerteverfahren ermittelt wird. Ein solches statistisches Auswerteverfahren kann
auch voneinander beabstandete Gruppen von Einzeldosierungen bei einer längerdauernden
Einlernphase erfassen. Eine Möglichkeit der Realisierung einer statistischen Auswertung
ist beispielsweise ein Filter in der Steuerelektronik 6, das atypisch große und/oder
atypisch kleine Zeitabstände eliminiert.
[0049] Die Steuerelektronik 6 der erfindungsgemäßen Abgabeeinrichtung 1 kann weiter so ausgelegt
sein, daß ein vorermitteltes oder durch anhaltendes Betätigen des Betätigungselementes
8 übernommenes Prozeßintervall t
p in der Steuerelektronik 6 bis zu einer eventuellen aktiven Löschung und/oder bis
zum Abschalten der Abgabeeinrichtung 1 gespeichert bleibt und bei erneutem anhaltenden
Betätigen des Betätigungselementes 8 wieder wirksam ist. Damit wird das einmal ermittelte
Prozeßintervall t
p auch bei Unterbrechung der Dosiertätigkeit erhalten, so daß die Bedienungsperson
den einmal gefundenen Rhythmus weiter aufrechterhalten kann.
[0050] Eine aktive Löschung des gespeicherten Prozeßintervalls t
p sollte auch durch Betätigen einer Programmiertaste 11 des Programmierelementes 9
und/oder durch erneutes mehrfaches Einzeldosieren erfolgen. Durch mehrfaches Einzeldosieren
wird der Steuerelektronik 6 durch die Bedienungsperson signalisiert, daß die Bedienungsperson
eine neue Ermittlung des Prozeßintervalls t
p wünscht. Möglicherweise hat die Bedienungsperson ja auch gewechselt, die neue Bedienungsperson
möchte ihren eigenen Rhythmus finden und im Prozeßintervall t
p berücksichtigt wissen. Dem dient diese Ausgestaltung der Steuerelektronik 6.
[0051] Es hat sich gezeigt, daß die Zeitabstände zwischen den einzelnen Betätigungen des
Betätigungselementes 8 bei Einzeldosierung unter Berücksichtigung der Zeit, die das
Betätigen des Betätigungselementes 8 selbst benötigt, geringfügig größer sind als
die Zeitabstände, die bei anhaltender Betätigung des Betätigungselementes 8, also
beim automatischen Dosieren auftreten. Diesem Effekt kann man elektronisch-steuerungstechnisch
dadurch gerecht werden, daß das tatsächlich genutzte Prozeßintervall t
p von der Steuerelektronik 6 etwas kürzer bemessen wird als das von der Steuerelektronik
6 aus den vorherigen Einzeldosierungen ermittelte Prozeßintervall t
p. Einen ähnlichen Effekt erzielt man dann, wenn man die eigentliche Betätigungszeit
des Betätigungselementes 8 bei der Ermittlung des Prozeßintervalls t
p nicht oder nur zum Teil berücksichtigt. Das läuft also darauf hinaus, daß das Prozeßintervall
t
p kleiner ist als der Auslöse-Zeitabstand, auf dessen Grundlage das Prozeßintervall
t
p ermittelt wird. Insbesondere bei mechanischen Betätigungselementen 8 kommt dieser
Differenzierung aus den weiter oben bereits erläuterten Gründen Bedeutung zu.
[0052] Die Korrektur des Prozeßintervalls tp im zuvor erläuterten Sinne kann beispielsweise
mittels eines vorzugsweise fest eingestellten Korrekturfaktors erfolgen. Die Wahl
des Korrekturfaktors und die Genauigkeit der Bestimmung des Prozeßintervalls t
p insgesamt ist natürlich von der Einstellgenauigkeit für das Prozeßintervall t
p generell bestimmt. Sind ohnehin nur Einstellschritte von 0,1 sec möglich, so kann
man hier mit einem größeren Fehler arbeiten als wenn man eine kleinere Teilung für
die Einstellschritte des Prozeßintervalls t
p in der Steuerelektronik zur Verfügung hat.
[0053] Eine Veränderung des Betätigungsrhythmus der Bedienungsperson nach Beginn der anhaltenden
Betätigung des Betätigungselementes 8 kann man auch dadurch berücksichtigen, daß die
Steuerelektronik auch bei anhaltendem Betätigen des Betätigungselementes 8 den Takt
der Bewegung der Abgabeeinrichtung 1 erfaßt und zur Korrektur des Prozeßintervalls
t
p heranzieht. Da in diesem Fall die Betätigung des Betätigungselementes 8 selbst nicht
mehr als Steuergröße für die Steuerelektronik 6 herangezogen werden kann, muß man
die Bewegung der Abgabeeinrichtung 1 durch die Bedienungsperson von Aufnahmegefäß
12 zu Aufnahmegefäß 12 anderweitig erfassen. Das kann man beispielsweise über einen
Beschleunigungssensor tun, der die Seitwärtsbewegung der Abgabeeinrichtung 1 durch
Auswertung der Querbeschleunigung erfaßt, und dessen Signal von der Steuerelektronik
6 entsprechend ausgewertet wird.
[0054] Für die erste Art der Betätigung des Betätigungselementes 8 und die zweite Art der
Betätigung des Betätigungselementes 8 gibt es verschiedene vorteilhafte Ausführungen.
Im Stand der Technik ist bereits die Kombination einer kurzzeitigen Betätigung und
einer anhaltenden Betätigung des Betätigungselementes 8 vorgeschlagen worden. Alternativen
ergeben sich aus den Ansprüchen 16 bis 19, auf die zur Vermeidung von Wiederholungen
verwiesen wird.
[0055] Wie weiter oben bereits erläutert worden ist, hat es sich als besonders zweckmäßig
erwiesen, das Betätigungselement 8 als nicht mechanisches, sonders rein elektronisches,
und zwar vorzugsweise berührungslos arbeitendes Element auszuführen. Insbesondere
ein optoelektronisches Betätigungselement 8, wie in dem Ausschnitt bei Fig. 1 dargestellt
mit Lichtsender 8' und Lichtempfänger 8" an einer durch eine verformbare oder bewegliche
Abdeckung 8"' abgedeckten Übertragungsstrecke ist auswertungstechnisch, insbesondere
hinsichtlich der Auswertung Software, besonders zweckmäßig. Auf die weiter oben stehenden
Ausführungen darf hingewiesen werden.
[0056] Die zuvor erläuterten besonderen Merkmale einer besonders bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Einrichtung sind in entsprechender, angepaßter Weise auch
bei Aufnahmeeinrichtungen oder kombinierten Abgabeund Aufnahmeeinrichtungen für Flüssigkeiten
realisierbar wie das weiter oben mehrfach angesprochen worden ist.
[0057] Insgesamt schafft die erfindungsgemäße Einrichtung 1 mit der selbstlernenden Steuerelektronik
6 ein bedienungsfreundliches System, mit dem auch umfangreiche Arbeiten mit einer
von Hand zu bedienenden Einrichtung 1 komfortabel und individuell angenehm und damit
äußerst schnell ausgeführt werden können.
1. Repetierend manuell zu betätigende Abgabe- und/oder Aufnahmeeinrichtung (1) für Flüssigkeiten,
mit einer Stelleinrichtung (4), einem motorischen Antrieb (5) für die Stelleinrichtung
(4) und einer Steuerelektronik (6) für den Antrieb (5),
mit einem manuell betätigbaren Betätigungselement (8) für die Steuerelektronik (6)
und
mit einem Programmierelement (9) für die Steuerelektronik (6),
wobei in der Steuerelektronik (6) mittels des Programmierelementes (9) zumindest
eine Flüssigkeitsmenge einstellbar ist, die bei Betätigen des Betätigungselementes
(8) motorisch förderbar ist,
wobei in der Steuerelektronik (6) zumindest ein Prozeßintervall (t
p) für eine Mehrzahl von nacheinander auszuführenden Prozeßschritten einstellbar ist
und
wobei eine erste Art der Betätigung des Betätigungselementes (8) einen einzelnen Prozeßschritt
auslöst und eine zweite Art der Betätigung des Betätigungselementes (8) automatisch
ein mehrfaches, aufeinander folgendes Auslösen von Prozeßschritten jeweils im Prozeßintervall
(t
p) bewirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Prozeßintervall (t
p) von der Steuerelektronik (6) selbst durch Auswertung des beim vorherigen einzelnen
oder mehrfachen Einzelauslösen eines Prozeßschrittes auftretenden Zeitabstandes bzw.
der Zeitabstände zwischen den einzelnen Betätigungen des Betätigungselementes (8)
bestimmt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (1) eine Repetierpipette - direktverdrängend oder mit Luftpolster
verdrängend - für ein Pipettensystem mit Repetierpipette und daran auswechselbar angebrachter
Spritze (2) ist, oder daß die Einrichtung (1) ein Dosiergerät - direktverdrängend
oder mit Luftpolster verdrängend - für ein Dosiersystem mit Dosiergerät und Dosierflüssigkeits-Vorratsbehälter
ist.
3. Einrichtung nach einem der Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der Steuerelektronik (6) der Zeitabstand der letzten Einzelauslösung vor Beginn
der automatischen Auslösung als Prozeßintervall (tp) übernommen wird, oder daß von der Steuerelektronik (6) ein Mittelwert der letzten
n (n > 1), vorzugsweise der letzten zwei, Zeitabstände der Einzelauslösungen vor Beginn
der zweiten Art der Betätigung des Betätigungselementes (8) als Prozeßintervall (tp) übernommen wird, wobei, vorzugsweise, bei der Mittelwertbildung eine Gewichtung
der Zeitabstände der letzten n Einzelauslösungen erfolgt, oder daß von der Steuerelektronik
(6) ein Mittelwert einer Mehrzahl von Einzelauslösungen vor Beginn der automatischen
Auslösung nach einem statistischen Auswerteverfahren ermittelt wird, wobei, vorzugsweise,
die Steuerelektronik (6) ein Filter zum Ausscheiden von atypisch großen und/oder kleinen
Zeitabständen aufweist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorermitteltes oder durch Betätigen des Betätigungselementes (8) übernommenes
Prozeßintervall (tp) in der Steuerelektronik (6) bis zu einer eventuellen aktiven Löschung und/oder bis
zum Abschalten der Einrichtung (1) gespeichert bleibt und bei erneutem Betätigen des
Betätigungselementes (8) wieder wirksam ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine aktive Löschung eines gespeicherten Prozeßintervalls (tp) durch Betätigen des Programmierelementes (9) und/oder durch erneutes mehrfaches
Einzelauslösen erfolgt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das tatsächlich genutzte Prozeßintervall (tp) von der Steuerelektronik (6) etwas kürzer bemessen wird als das von der Steuerelektronik
(6) aus den vorherigen Einzelauslösungen ermittelte Prozeßintervall (tp), wobei, vorzugsweise, die Korrektur mit einem, vorzugsweise fest eingestellten,
Korrekturfaktor oder einer anderen Konstante erfolgt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelektronik auch bei der zweiten Art der Betätigung den Takt der Bewegung
der Einrichtung (1) zwischen den Auslösevorgängen erfaßt und zur Korrektur des Prozeßintervalls
(tp) heranzieht, wobei, vorzugsweise, die Steuerelektronik (6) einen Sensor, vorzugsweise
einen Beschleunigungssensor, zur Ermittlung der Bewegung der Einrichtung (1) zwischen
den Auslösevorgängen aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Art der Betätigung des Betätigungselementes (8) eine kurzzeitige Betätigung
und die zweite Art eine anhaltende Betätigung ist und/oder daß die Betätigung des
Betätigungselementes (8) ein Drücken einer Betätigungstaste ist und/oder daß die Betätigung
des Betätigungselementes (8) ein Loslassen einer zuvor gedrückten Betätigungstaste
ist und/oder daß das Betätigungselement (8) ein Doppelelement ist mit einem ersten
Element für Einzelauslösung und einem zweiten Element für automatisches Auslösen.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (8) nach Art einer Computermaus mit Klick für Einzelbetätigung
und Doppelklick für anhaltende Betätigung arbeitet.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (8) als nicht mechanisches, rein elektronisches, vorzugsweise
berührungslos arbeitendes Element ausgeführt ist, wobei, vorzugsweise, das Betätigungselement
(8) optoelektronisch, insbesondere als Lichtschrankenanordnung oder Licht-Reflektionsanordnung,
ausgeführt ist.
1. A repetitive, manually actuated dispensing and/or aspirating device (1) for liquids,
having a controlling device (4), a motor drive (5) for the controlling device (4),
and control electronics (6) for the motor drive (5),
having a manually actuated actuating element (8) for the control electronics (6) and
having a programming element (9) for the control electronics (6),
wherein at least one quantity of liquid, which is conveyed upon actuation of the
actuating element (8), can be adjusted in the control electronics (6) by means of
the programming element (9),
wherein at least one process interval (t
p) can be set in the control electronics (6) for a plurality of process steps to be
carried out in succession and
wherein a first type of actuation of the actuating element (8) triggers an individual
process step and a second type of actuation of the actuating element (8) automatically
causes automatic repeated successive triggering of process steps, each in the process
interval (t
p),
characterized in
that the process interval (t
p) is determined by the control electronics (6) itself by analyzing the time interval
or time intervals occurring between the actuations of the actuation element (8) during
a single or repeated triggering of a process step.
2. Device according to claim 1, characterized in that the device (1) is a repeating pipette - with positive displacement or air displacement
- of a pipette system having a repeating pipette and a syringe (2) interchangeably
mounted thereon, or that the device (1) is a metering device - with positive displacement
or air displacement - of a metering system with a metering device and a metering liquid
storage container.
3. Device according to any one of claims 1 or 2, characterized in that the time interval from the last individual triggering before start of automatic triggering
is taken over as process interval (tp) by the control electronics (6) or that an average of the last n (n>1), preferably
two, time intervals from the individual triggering before start of the second type
of actuation of the actuating element (8) is taken over as process interval (tp) by the control electronics (6), wherein, preferably, the last n intervals of individual
triggerings are weighted in the averaging process, or that an average of a plurality
of individual triggerings before the start of automatic triggering is determined by
the control electronics (6) based on a statistical method of analysis, wherein, preferably
the control electronics (6) includes a filter for eliminating atypically large and/or
small intervals.
4. Device according to any one of claims 1 to 3, characterized in that a predetermined process interval (tp) or a process interval (tp) taken over by actuating the actuating element (8) is stored in the control electronics
(6) until a possible active deleting and/or until the device (1) is turned off, and
is active again upon renewed actuation of the actuating element (8).
5. Device according to any one of claims 1 to 4, characterized in that actively deleting the stored process interval (tp) results from actuating the programming element (9) and/or from renewed multiple
individual triggerings.
6. Device according to any one of claims 1 to 5, characterized in that the used process interval (tp) is set by the control electronics (6) slightly shorter than the process interval
(tp) determined by the control electronics (6) from the preceding individual triggerings,
wherein, preferably, correction is made using a, preferably predetermined, correction
factor or other constant.
7. Device according to any one of claims 1 to 6, characterized in that also during the second type of actuation, the control electronics detects cycle of
movement of the device (1) between the triggering operations and uses this to correct
the process interval (tp), wherein the control electronics (6) includes a sensor, preferably an acceleration
sensor, for sensing the movement of the device (1) between triggering operations.
8. Device according to any one of claims 1 to 7, characterized in that the first type of actuation of the actuating element (8) is a short-term actuation
and the second type is a continuous actuation and/or that the actuating element (8)
is actuated by depressing an actuating key and/or that the actuating element (8) is
actuated by releasing a previously depressed actuating key and/or that the actuation
element (8) is a double element having a first element for individual triggering and
a second element for automatic triggering.
9. Device according to any one of claims 1 to 7, characterized in that the actuating element (8) is clicked once like a computer mouse for single actuation
and twice for continuous actuation.
10. Device according to any one of claims 1 to 7, characterized in that the actuating element (8) is designed as a non-mechanic, purely electronic, preferably
contact-free element, wherein, preferably, the actuating element (8) is designed to
be optoelectronic, in particular a photoelectric barrier element or light reflection
element.
1. Dispositif de distribution et/ou de prélèvement (1) de liquides, à actionner manuellement
de façon répétitive, avec un dispositif de réglage (4), un entraînement motorisé (5)
pour le dispositif de réglage (4) et un système électronique de commande (6) pour
l'entraînement (5), avec un élément d'actionnement (8) manuel pour le système électronique
de commande (6) et avec un élément de programmation (9) pour le système électronique
de commande (6), au moins une quantité de liquide qui par manipulation de l'élément
d'actionnement (8) est transportable par moteur étant réglable au sein du système
électronique de commande (6), à l'aide de l'élément de programmation (9), au moins
un intervalle de processus (tp) pour une pluralité d'étapes du processus devant être réalisées consécutivement étant
réglable au sein du système électronique de commande (6) et un premier type de manipulation
de l'élément d'actionnement (8) déclenchant une étape individuelle du processus et
un second type de manipulation de l'élément d'actionnement (8) produisant automatiquement
un déclenchement multiple et consécutif d'étapes du processus, respectivement dans
l'intervalle de processus (tp), caractérisé en ce que l'intervalle de processus (tp) est déterminé par le système électronique de commande (6) proprement dit, par évaluation
de l'intervalle de temps apparaissant lors du déclenchement précédent individuel ou
multiple d'une étape du processus ou des intervalles de temps entre les manipulations
individuelles de l'élément d'actionnement.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif (1) est une pipette répétitive (à déplacement direct ou à déplacement
par coussin d'air) pour un système de pipetage avec une pipette répétitive et une
seringue (2) montée sur cette dernière de façon interchangeable ou en ce que le dispositif (1) est un instrument de dosage (à déplacement direct ou à déplacement
par coussin d'air) pour un système de dosage avec un instrument de dosage et un récipient
de réserve pour le liquide à doser.
3. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le système électronique de commande (6) prend en compte en tant qu'intervalle du
processus (tp) l'intervalle de temps du dernier déclenchement individuel avant le début du déclenchement
automatique ou en ce que le système électronique de commande (6) prend en compte en temps qu'intervalle du
processus (tp) une valeur moyenne des derniers n (n > 1), de préférence des deux derniers intervalles
de temps des déclenchements individuels avant le début du second type de manipulation
de l'élément d'actionnement (8), une pondération des intervalles de temps entre les
derniers n déclenchements individuels étant réalisée de préférence lors du calcul
de la valeur moyenne, ou en ce que le système électronique de commande (6) détermine la valeur moyenne d'une pluralité
de déclenchements individuels avant le début du déclenchement automatique selon un
procédé d'évaluation statistique, le système électronique de commande (6) étant muni
de préférence d'un filtre pour l'exclusion d'intervalles de temps qui sont atypiquement
grands et/ou petits.
4. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un intervalle de processus (tp) préalablement déterminé ou pris en compte par manipulation de l'élément d'actionnement
(8) reste sauvegardé dans le système électronique de commande (6), jusqu'à une éventuelle
suppression active et/ou jusqu'à la mise hors service du dispositif (1) et redevient
actif lors d'une nouvelle manipulation de l'élément d'actionnement (8).
5. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'une suppression active d'un intervalle de processus (tp) sauvegardé a lieu par manipulation de l'élément de programmation (9) et/ou par déclenchement
individuel multiple renouvelé.
6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'intervalle de processus (tp) effectivement utilisé est dimensionné par le système électronique de commande (6)
de façon un peu plus courte que l'intervalle de processus (tp) déterminé par le système électronique de commande (6) à partir des déclenchements
individuels précédents, la correction étant effectuée de préférence à l'aide d'un
coefficient de correction réglé de préférence à une valeur fixe ou avec une autre
constante.
7. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que également lors du second type d'actionnement, le système électronique de commande
enregistre la cadence de déplacement du dispositif (1) entre les processus de déclenchement
et qu'il l'implique pour la correction de l'intervalle de processus (tp), le système électronique de commande (6) étant muni de préférence d'un capteur,
de préférence d'un capteur d'accélération pour déterminer le déplacement du dispositif
(1) entre les processus de déclenchement.
8. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le premier type de manipulation de l'élément d'actionnement (8) est une manipulation
courte et en ce que le second type de manipulation est une manipulation durable et/ou en ce que la manipulation du système d'actionnement (8) est une pression sur une touche d'actionnement
et/ou en ce que la manipulation de l'élément d'actionnement (8) est un relâchement d'une touche d'actionnement
précédemment pressée et/ou en ce que l'élément d'actionnement (8) est un élément double, avec un premier élément pour
un déclenchement individuel et un second élément pour un déclenchement automatique.
9. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'élément d'actionnement (8) fonctionne à la façon d'une souris d'ordinateur, avec
un clic pour un actionnemen individuel et un double clic pour un actionnement durable.
10. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'élément d'actionnement (8) est conçu sous forme d'un élément non mécanique, purement
électronique, fonctionnant de préférence sans contact, l'élément d'actionnement (8)
étant de préférence conçu en version optoélectronique, notamment sous forme de configuration
de barrières photoélectriques ou de configuration de réflexion lumineuse.