[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines stickstofflegierten, ledeburitischen
Stahls mit hoher Verschleißbeständigkeit.
[0002] Für Werkzeuge und Bauteile, die eine hohe Verschleißbeständigkeit erfordern, werden
häufig ledeburitische Chromstähle eingesetzt. Derartige Stähle sind beispielsweise
in der Stahl-Eisen-Liste unter den Werkstoffnummern 1.2080 (X210Cr12), 1.2201 (X165CrV12),
1.2376 (X96CrMoV12), 1.2378 (X220CrVMo12-2), 1.2379 (X155CrVMo12-1), 1.2380 (X220CrVMo13-4),
1.2436 (X210CrW12), 1.2601 (X165CrMoV12), 1.2880 (X165CrCoMo12) sowie 1.2884 (X210CrCoW12)
angegeben. Die betreffenden Stähle weisen jeweils Kohlenstoffgehalte von mehr als
0,9 Masse-%, Chromgehalte von mehr als 10 Masse-% und verschiedene Zusätze der Elemente
Molybdän, Vanadium und Wolfram auf. Sie werden hauptsächlich zur Herstellung von Werkzeugen
und Bauelementen verwendet, die für das Trennen oder Kaltumformen von Metallen oder
die Verarbeitung von Kunststoffen eingesetzt werden.
[0003] Die bekannten Stähle der vorstehend erläuterten Art werden in einem Elektrolichtbogenofen
unter Umgebungsdruck erschmolzen. Nach dem Abstich der Schmelze wird diese mit pfannenmetallurgischen
Verfahren, beispielsweise mit einem Pfannenofen oder einer Entgasungsanlage, weiter
behandelt, um im Stahl gelöste Gase, wie die im jeweiligen Stahl enthaltenen Wasserstoff-,
Sauerstoff- und Stickstoffanteile zu verringern. Zur Desoxidation wird dabei insbesondere
das Element Silicium in Massengehalten zwischen 0,1 und 0,4 % verwendet, um den in
der flüssigen Schmelze gelösten Sauerstoff zu Oxiden abzubinden. Diese werden dann
mit der Raffinationsschlacke abgeschieden.
[0004] Die Stickstofflöslichkeit bei der Herstellung im Elektroschlackofen unter Umgebungsdruck
ist naturgemäß sehr gering. So erläutern beispielsweise H. Berns und J. Lueg in "Stickstofflegierte
Werkzeugstähle", Neue Hütte 36 (1991) 1, S. 13 -18, dass in reinen Eisenschmelzen
bei einer Temperatur von 1600 °C lediglich 0,04 % Stickstoff in Lösung gehen. Da diese
Gehalte zudem im Zuge der erwähnten pfannenmetallurgischen Behandlungen weiter reduziert
werden, enthalten auf diesem Wege hergestellte Stähle erfahrungsgemäß lediglich Stickstoffgehalte,
die zwischen 0,005 und 0,025 Masse-% liegen.
[0005] Sofern besondere Anforderungen an ihren Reinheits- und den Seigerungsgrad gestellt
werden, werden in Rede stehende Stähle ergänzend gemäß einem Elektroschlackeoder Lichtbogenvakuum-Umschmelzverfahren
umgeschmolzen. Nach dem Gießen der Schmelze zu Blöcken oder als Strang bzw. nach dem
ergänzenden Umschmelzen werden die Blöcke oder die stranggegossenen Riegel durch eine
Warmformgebung, wie Schmieden oder Walzen, in die unterschiedlichen Lieferabmessungen
gebracht.
[0006] Aufgrund ihrer unterschiedlichen Kohlenstoff- bzw. Carbidgehalte weisen die bekannten
ledeburitischen Chromstähle im gehärteten und angelassenen Zustand eine unterschiedlich
hohe verschleißbeständigkeit auf. Dabei sind die Carbide wegen der beim Block- oder
Stranggießen nicht vermeidbaren Seigerungen zeilenförmig und ungleichmäßig im Werkstoffgefüge
verteilt. Dies gilt selbst dann, wenn die Stähle nach dem Block- oder Stranggießen
umgeschmolzen worden sind.
[0007] Die Carbidverteilung führt beispielsweise immer dann zu Problemen, wenn aus einem
der bekannten Chromstähle ein Bauelement, beispielsweise ein Werkzeug, gefertigt werden
soll, das eine gute Schneidkantenstabilität aufzuweisen hat. Ebenso sind in der Praxis
Probleme festgestellt worden, wenn fein konturierte Werkzeugbereiche, wie beispielsweise
Gewindegänge in Gewindewalzbacken, erzeugt werden sollen. Die jeweils vorhandene Struktur
der Carbide bringt bei derartigen Anwendungen jeweils die Gefahr von Ausbröckelungen
und Abplatzungen mit sich, welche im Ergebnis die Standzeit der jeweiligen Werkzeuge
beträchtlich vermindern.
[0008] Neben dem voranstehend erläuterten Stand der Technik ist aus der JP(A)09078199 ein
konventionell erzeugter Stahl bekannt, der (in Gew.-%) 0,7 - 1,5 % C, max. 1,6 % Si,
max 1,0 % Mn, 6.0 - 13,0 % Cr, Mo und /oder W in Gehalten, die die Bedingung (Mo+1/2W)
= 0,7 - 3,0 %, 0,15 - 1,5 % V, 0,025 - 0,15 % N und als Rest Eisen und unvermeidbare
Verunreinigungen enthält. Bei C-Gehalten, die über 0,9 % liegen, kann dieser Stahl
zusätzlich 0,15 - 1,5 % Nb aufweisen. Der so zusammengesetzte Werkzeugstahl soll eine
hohe Verschleißbeständigkeit besitzen, die mit einer großen Zähigkeit kombiniert ist.
Eine hohe Härte des bekannten Stahls kann durch konventionelle Härtung erzielt werden.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Stahlwerkstoffs
anzugeben, der eine weiter verbesserte Verschleißbeständigkeit und Formhaltigkeit
aufweist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung eines stickstofflegierten
Stahls von hoher Verschleißbeständigkeit mit folgender Zusammensetzung (in Masse-%):
C: 0,8 - 2,5 %
N: 0,03 - 0,75 %
Si: 0,15 - 1,8 %
Mn: ≤ 1,0 %
P: ≤ 0, 03 %
S: ≤ 0,05 %
Cr: 5,0 -11,5 %
Mo: 0,5 - 6,0 %
V: ≤ 4,0 %
Nb: ≤ 4,0 %
W: ≤ 3,5 %
O2: ≤ 0,005 %
und als Rest Eisen und übliche Verunreinigungen,
wobei ein der Summe seiner gewichteten Gehalte an Cr, Mo, V, Nb und W entsprechender
Verschleißfaktor S
V folgende Bedingung erfüllt:
0,55 < S
V < 3,42 mit:
ACr : Cr-Gehalt in Masse-%,
AMo : Mo-Gehalt in Masse-%,
AV : V-Gehalt in Masse-%,
ANb : Nb-Gehalt in Masse-%,
AW : W-Gehalt in Masse-%,
und wobei das Silicium-Stickstoff-Verhältnis V
SiN folgende Bedingung erfüllt:
0,21 ≤ V
SiN < 3,31 mit:
VSiN = ASi + 2 AN
ASi : Si-Gehalt in Masse-%,
AN : N-Gehalt in Masse-%,
umfassend folgende Arbeitsschritte:
- Sprühkompaktieren des Stahls unter Verwendung von Stickstoff als Sprühgas ,
- Warmumformen des Stahls nach dem Sprühkompaktieren bei Anfangstemperaturen von bis
zu 1150 °C,
- Abkühlen des warmumgeformten Stahls,
- Wiedererwärmen des abgekühlten Stahls auf eine Austenitisierungstemperatur von 1075°C
bis 1225 °C,
- Abschrecken des wiedererwärmten Stahls und
- Anlassen des abgeschreckten Stahls bei Temperaturen von 150 °C - 625 °C.
[0011] Ein erfindungsgemäß durch Sprühkompaktieren erzeugter legierter Stahl zeichnet sich,
anders als schmelzmetallurgisch hergestellte Stähle, durch einen hohen Kohlenstoff-
und einen erhöhten Stickstoffgehalt bei gleichzeitig hohem Gehalt an sondercarbidbildenden
und nitridbildenden Elementen aus, wodurch eine hohe Verschleißbeständigkeit erzielt
wird. Dabei sind die enthaltenen Hartphasen, die in Form von Carbidausscheidungen
vorwiegend des Typs MC (mit M = V, Nb, W) und M
7C
3 (mit M = Cr, Mo) sowie in Form von Carbonitridauscheidungen vorwiegend in der Form
der Phasen M(C,N) (mit M = V, Nb, W) und M
7(C,N)
3 (mit M = Cr, Mo) vorliegen, aufgrund des Stickstoffzusatzes sowie des angewendeten
Herstellverfahrens hinsichtlich ihrer Größe optimiert und homogen im Mikrogefüge verteilt.
Dies führt einerseits dazu, dass aus erfindungsgemäß erzeugtem Stahl hergestellte
Werkstücke eine erhöhte Haltbarkeit auch bei abrasiver Belastung aufweisen. Andererseits
ist erfindungsgemäß erzeugter Stahl aufgrund der Homogenität seines Gefüges trotz
der hohen Legierungs- und Hartphasengehalte gut warmumformbar. Diese Eigenschaften
machen erfindungsgemäß erzeugten Stahl insbesondere zur Herstellung von Werkzeugen
oder Bauelementen geeignet, die großen Verschleißbeanspruchungen unterworfen sind,
wie sie beispielsweise allgemein beim Trennen von Werkstoffen oder in der kunststoffverarbeitenden
Industrie wegen der Füllstoffgehalte moderner Kunststoffe gegeben sind.
[0012] Es ist festgestellt worden, dass erfindungsgemäß erzeugte, durch Sprühkompaktieren
hergestellte stickstofflegierte Stähle verglichen mit ledeburitischen Stählen der
eingangs erörterten Art bezogen auf den jeweiligen Anwendungsfall eine erhöhte Verschleißbeständigkeit
und/oder eine verbesserte Zähigkeit besitzen. Im Ergebnis führen die verbesserten
Eigenschaften erfindungsgemäß erzeugter Stähle zu einer Erhöhung der Standzeit von
aus diesen Stählen hergestellten Werkzeugen oder Bauelementen. So weisen Schneidwerkzeuge,
die aus einem erfindungsgemäß erzeugten Stahl hergestellt sind, eine verbesserte Schneidhaltigkeit
und eine verbesserte Schneidkantenstabilität auf. Darüber hinaus besitzen aus erfindungsgemäß
erzeugten Stählen hergestellte Bauelemente einen verbesserten Widerstand gegen Rissbildung.
Des Weiteren lässt sich ein erfindungsgemäß erzeugter Stahl durch Anwendung eines
geeigneten Wärmebehandlungsverfahrens auf eine Härte von bis zu 68 HRC härten.
[0013] Die Vorzüge eines erfindungsgemäß erzeugten Stahls werden, wie erwähnt, durch seine
Legierungsbestandteile in Kombination mit einer besonderen Herstellungsweise, dem
an sich bekannten Sprühkompaktieren, erreicht. Beim Sprühkompaktieren von Stahl wird
in einem Gaszerstäuber eine Stahlschmelze in einem Schutzgasstrom in kugelförmige
Tropfen zerstäubt. Durch das Gas werden die Metalltropfen schnell auf eine Temperatur
abgekühlt, die zwischen Liquidus und Solidus liegt, häufig sogar unter Solidus. Die
derart abgekühlten, sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden und eine feste oder
teigige Konsistenz besitzenden Tropfen kompaktieren aufgrund der ihnen eigenen kinetischen
Energie auf einem Substrat zu einem dichten Materialverbund. Über die schnelle Erstarrung
aus der flüssigen Phase kann dabei der Aufbau des Gefüges des gesprühten Blocks direkt
beeinflusst werden. Im Einzelnen ist das Sprühkompaktieren in den Aufsätzen "Near
net-shape casting through metal spray deposition - The Osprey process", Otto H. Metelmann
et al., Iron and Steel Engineer, November 1988, S. 25 - 29, oder "The Osprey Process:
Principles and Applications", A.G. Leatham et al., The International Journal of Powder
Metallurgy, Vol. 29, No. 4, S. 321 - 329, beschrieben.
[0014] Insbesondere hat sich das Sprühkompaktieren als wirkungsvolles Verfahren erwiesen,
um den gewünschten Stickstoffgehalt in die genannten ledeburitischen Stähle einzubringen.
Anders als mit den üblicherweise zum Aufsticken von Stählen eingesetzten, kostenintensiven
Verfahren, wie dem Druckelektroschlackeumschmelzverfahren unter Stickstoffpartialdrücken
von bis zu 42 bar oder das pulvermetallurgische Aufsticken von Metallpulver durch
Ammoniak, zeichnet sich das Sprühkompaktieren sowohl durch seine Effektivität als
auch durch seine Wirtschaftlichkeit aus. Bei der Erprobung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gelang es, durch Versprühen mit einem Stickstoffgas im erstarrten Block Gehalte von
bis zu 0,85 Masse-% Stickstoff einzustellen. Darüber hinaus besteht bei dieser Vorgehensweise
die Möglichkeit, die Schmelze vor dem Versprühen durch Einsatzstoffe wie Chromstickstoff
oder nitriertes Ferrochrom mit einer Grundmenge an gelöstem Stickstoff vorzulegieren
und die Metalltröpfchen im Gasstrom weiter aufzusticken.
[0015] Im Unterschied zum Gießen ermöglicht das Sprühkompaktieren die Herstellung seigerungs-
und porenfreier Produkte, die eine homogene Struktur und eine hohe Dichte aufweisen.
Dabei können bei höherer Flexibilität hinsichtlich der Form und weniger Verfahrensschritten
ähnliche Produkteigenschaften wie bei der pulvermetallurgischen Herstellung derartiger
Produkte erzielt werden.
[0016] Erfindungsgemäß erzeugte Stähle mit besonders hervorragenden Eigenschaften weisen
neben den übrigen Legierungsbestandteilen einen C-Gehalt von 1,0 - 1,9 Masse-%, einen
N-Gehalt von 0,05 - 0,5 Masse-%, einen Si-Gehalt von 0,15 - 1,5 Masse-%, einen Cr-Gehalt
von 5,0 - 10,0 Masse-%, einen Mo-Gehalt von 0,5 - 5,5 Masse-%, einen V-Gehalt ≤ 3,5
Masse-%, einen Nb-Gehalt ≤ 3,5 Masse-% und einen W-Gehalt ≤ 3,0 % auf. Derart zusammengesetzte
Stähle besitzen eine besonders hohe Verschleißbeständigkeit.
[0017] Ein Kohlenstoffanteil von mehr als 1 Masse-% und ein Stickstoffgehalt von mehr als
0,05 Masse-% ist vorteilhaft, um die eine Härte von mehr als 60 HRC zu erzielen. Gleichzeitig
wird durch die Anwesenheit des Kohlenstoffs und des Stickstoffs auch die Menge der
enthaltenen Hartphasen und somit das Verschleißverhalten günstig beeinflusst.
[0018] Insbesondere durch das Legieren mit.Stickstoff zeigt sich beim Sprühkompaktieren
eine homogenisierende Wirkung auf das Mikrogefüge und eine Begrenzung der Hartphasengröße.
Dies hat positive Auswirkungen auf die Zähigkeitseigenschaften erfindungsgemäß erzeugter
Stähle. Gehalte des Elements Stickstoff, welche einen Wert von 0,75 Masse-% übersteigen,
bewirken dagegen eine Verschlechterung des Verschleißverhaltens aufgrund hoher Restaustenitgehalte
und stark verminderter Hartphasengrößen.
[0019] Das in Stählen aus Gründen der Desoxidation üblicherweise nur in geringen Mengen
enthaltene Silicium ist bei einem erfindungsgemäßen Stahl mit einem Massengehalt von
0,1 % bis vorzugsweise 1,5 Masse-% vorgesehen, da es in der Grundmatrix gelöst bleibt
und die Sekundärhärte erhöht. Zusätzlich ist festgestellt worden, dass mit zunehmendem
Siliciumgehalt eine Abnahme des durch zunehmende Stickstoffgehalte verursachten Restaustenitgehaltes
erreicht wird. Dieser vermindert als "weicher" Gefügebestandteil die Verschleißbeständigkeit.
So ergänzen und beeinflussen sich die in den angegebenen Grenzen in erfindungsgemäßem
Stahl enthaltenen Gehalte an Stickstoff und Silicium in ihrer Wirkung auf Härte und
Verschleißbeständigkeit in optimaler Weise. Die gegenseitige Auswirkung der Stickstoff-
und Siliciumgehalte auf den Restaustenitgehalt gehen aus Fig. 1 hervor, in welcher
die röntgenographisch gemessenen Restaustenitgehalte in ledeburitischen Chromstählen
erfindungsgemäßer Art in Abhängigkeit vom Silicium- und Stickstoffgehalt angegeben
sind (Wärmebehandlung: 1075 °C / 15 min im Warmbad und 560 °C / 1h an Luft) .
[0020] Es ist festgestellt worden, dass die Anwesenheit von Wolfram für das Erreichen einer
Härte in einem erfindungsgemäß erzeugten Stahl nicht zwingend notwendig ist, da die
mindestens enthaltenen Sondercarbidbildner für die Bildung der erforderlichen Hartphasen
ausreichen. Zur Vermeidung erhöhter Herstellkosten kann daher auf eine Zugabe von
Wolfram zu dem erfindungsgemäß verwendeten Stahl verzichtet werden.
[0021] Kobalt ist in einem erfindungsgemäß zusammengesetzten Stahl nicht enthalten, da dieses
Element negative Auswirkungen auf die Zähigkeit haben kann und zu einer Verteuerung
der Werkstoffkosten beitragen würde.
[0022] Der Chrom-Gehalt ist auf Werte ≤ 11,5 Masse-% beschränkt und liegt vorzugsweise in
dem angegebenen, niedrigeren Gehaltsbereich, um ebenfalls die Zähigkeit des erfindungsgemäß
erzeugten Stahls positiv zu beeinflussen.
[0023] Je nach Anwendungsfall kann es zudem günstig sein, wenn erfindungsgemäß erzeugter
Stahl weitere ausscheidungshärtende Elemente, wie bis zu 0,75 Masse-% Stickstoff,
bis zu 0,05 Masse-% Bor, bis zu 0,5 Masse-% Titan, bis zu 0,5 Masse-% Zirconium und/oder
bis zu 0,25 Masse-% Aluminium, enthält. Durch diese zusätzlichen Legierungsbestandteile
kann die Härte und damit die Verschleißbeständigkeit eines erfindungsgemäß erzeugten
Stahls weiter gesteigert werden.
[0024] Es ist festgestellt worden, dass ein erfindungsgemäß erzeugte Stahl eine optimierte
Verschleißbeständigkeit aufweist, wenn der der Summe seiner gewichteten Gehalte an
den carbidbildenden Elementen Cr, Mo, V, Nb und W entsprechende Verschleißfaktor S
V zwischen 0,55 und 3,42 beträgt.
[0025] Gleichzeitig ist ein optimiertes Silicium-Stickstoff-Verhältnis V
SiN einzustellen, um die Wirkung des austenitstabilisierenden Elements Stickstoff durch
die ferritstabilisierende Wirkung des Elements Silicium zu beeinflussen und die Verschleißbeständigkeit
bei erfindungsgemäßen Stählen weiter zu optimieren. Es hat sich gezeigt, dass bei
Einhaltung des erfindungsgemäß für das Stickstoff-Silicium-Verhältnis vorgesehenen
Bereichs von 0,21 bis 3,31 die für die Verschleißbeständigkeit schädlichen Restaustenitbestandteile
bereits nach einem einmaligen Anlassvorgang auf Werte ≤ 25 % vermindert werden können.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält erfindungsgemäß
erzeugter, stickstofflegierter Stahl zusätzliche Hartstoffe, wie Titancarbid (TiC),
Siliciumcarbid (SiC), Niobcarbid (NbC), Chromcarbid (CrC), Titannitrid (TiN) Wolframcarbid
(WC), in seiner Matrix, welche im Zuge des Sprühkompaktierens als feste Partikel in
den Sprühstrahl injiziert worden sind. Diese Maßnahme bewirkt eine weitere Erhöhung
der Verschleißbeständigkeit, wobei die guten Zähigkeitseigenschaften der stickstofflegierten
Matrix erhalten bleiben.
[0027] Vorzugsweise erfolgt das Anlassen bei Temperaturen zwischen 150 °C und 300 °C oder
zwischen 500 °C und 625 °C. Im Gegensatz zu druckaufgestickten Stählen ist bei der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgrund der optimalen Einstellung des
Silicium-Stickstoff-Verhältnisses ein Tiefkühlen zur Restaustenitumwandlung nicht
erforderlich. Bei Einhaltung der erfindungsgemäßen Verfahrensparameter kann eine Härte
bis zu 68 HRC selbst dann erzielt werden, wenn im Zuge der weiteren Verarbeitung ergänzende
Umformschritte erforderlich sind. Die Warmumformung kann dabei durch Schmieden oder
Walzen erfolgen.
[0028] Schließlich kann ein erfindungsgemäß erzeugter Stahl besonders gut zur Erzeugung
eines Verbundwerkstoffs genutzt werden, der mindestens eine durch einen ersten Stahl
erzeugte erste Schicht und mindestens eine zweite, durch einen erfindungsgemäßen sprühkompaktierten
Stahl gebildete zweite Schicht aufweist, wobei der Stahl der ersten Schicht eine andere
Zusammensetzung aufweist als der sprühkompaktierte Stahl. Bei einem solchen Verbundwerkstoff
können die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Schichten in optimaler Weise
miteinander kombiniert werden. So kann der erfindungsgemäße Stahl beispielsweise auf
einer zähfesten ersten Schicht eine verschleißbeständige Deckschicht bilden.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0030] In Tabelle 1 sind die chemischen Zusammensetzungen von sieben Stählen A - G in Masse-%
angegeben. Zudem sind für jeden der Stähle der Verschleißfaktor S
V, das Silicium-Stickstoffverhältnis V
SiN und der in einem Verschleißversuch ermittelte Abrieb in Gramm verzeichnet.
[0031] Bei den Stählen A - D handelt es sich um erfindungsgemäß erzeugte Stähle, während
die Stähle E - G zum Vergleich angeführt sind.
[0032] Zur Herstellung sprühkompaktierter, stickstofflegierter Stähle ist aus Schrott und/oder
reinen Metallen jeweils unter Zugabe der erforderlichen Legierungsbestandteile eine
Schmelze erstellt worden. Anschließend ist die Schmelze in einem stickstoffhaltigen
Schutzgasstrom in kugelförmige Tröpfchen zerstäubt worden.
[0033] Im Zuge der Zerstäubung in dem stickstoffhaltigen Gasstrom erfolgte eine Aufstickung
und schnelle Abkühlung der Metalltröpfchen auf eine Temperatur zwischen Liquidus und
Solidus, so dass die Tröpfchen nach der Abkühlung im Gasstrom eine feste bis teigige
Konsistenz aufwiesen. Dabei waren die so beschaffenen, sich mit einer hohen Geschwindigkeit
von 40 bis 80 m/s bewegenden Tröpfchen auf eine Grundplatte gerichtet, auf welcher
die Tröpfchen aufgrund der ihnen eigenen hohen kinetischen Energie zu einem dichten
Materialverbund kompaktierten. Der auf diese Weise durch Sprühkompaktieren erzeugte
Block wies aufgrund der im Gasstrom erfolgenden schnellen Erstarrung der Metalltröpfchen
aus der Flüssigphase und aufgrund des eingebrachten Stickstoffgehaltes eine gleichmäßige
Verteilung der Hartphasen und Carbid- bzw. Carbonitridgrößen auf, die im Vergleich
zu schmelzmetallurgisch erzeugten Stählen deutlich vermindert sind.
[0034] Die Figuren 2 und 3 zeigen jeweils das Schliffbild eines durch Sprühkompaktieren
in erfindungsgemäßer Weise erzeugten, stickstofflegierten Stahls im geglühten Zustand,
wobei in Fig. 1 das jeweilige Mikrogefüge bei einer Vergrößerung von 100:1 und in
Fig. 3 bei einer Vergrößerung von 500:1 dargestellt ist.
[0035] Die Figuren 4 und 5 zeigen zum Vergleich eine entsprechende Darstellung des Mikrogefüges
desselben Stahles ohne Stickstoffzusatz, wenn dieser in konventioneller Weise schmelzmetallurgisch
erzeugt wird.
[0036] Die aus den Figuren 2 und 3 ohne Weiteres ersichtliche hohe Gefügehomogenität ermöglicht
die problemlose Umformung des sprühkompaktierten Blocks durch Schmieden oder Walzen.
Der Umformung vorausgehend kann eine Block- bzw. Diffusionsglühung erfolgen.
[0037] Die verbesserte Umformbarkeit erfindungsgemäß erzeugter Stähle ermöglicht es, die
Warmformung bei gegenüber der herkömmlichen Vorgehensweise niedrigeren Temperaturen
durchzuführen. Die jeweils erforderliche Härte der aus den erfindungsgemäßen Stählen
hergestellten Bauelemente oder Werkzeuge lässt sich nach der Formgebung durch ein
Härten von einer Austenitisierungstemperatur zwischen 1075 °C und 1225 °C mit nachfolgendem
Anlassen zwischen 150 °C und 625 °C einstellen, wobei Härten von bis zu 68 HRC erreicht
werden können.
[0038] Erfindungsgemäße Stähle weisen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den carbid- bzw.
carbonitridbildenden Elementen auf, welches durch den zwischen 0,55 und 3,42 liegenden,
in der voranstehend erläuterten Weise bestimmten Verschleißfaktor S
V gekennzeichnet ist. Dieses ausgewogene Verhältnis der Carbid-/Carbonitridbildner
führt zu einer überlegenen Verschleißbeständigkeit erfindungsgemäß erzeugter Stähle,
welche in Verschleißversuchen bestätigt wurde (Fig. 6).
[0039] In diesen Versuchen wurde das Verschleißverhalten der Stähle A - G bei rollender
Reibung bei einer Arbeit von 8,0 Nm x 10
-6 überprüft, wobei die Gegenrolle jeweils aus dem Schnellarbeitsstahl mit der Werkstoffnummer
1.3207 gemäß Stahl-Eisen-Liste hergestellt war und eine Härte von 67 HRC aufwies.
[0040] Zur Überprüfung der Verschleiß- und Formhaltigkeit eines erfindungsgemäß erzeugten
Stahls in der Praxis wurde in einer ersten Untersuchung durch Sprühkompaktieren ein
Rohblock mit einem Durchmesser von 400 mm aus dem stickstofflegierten Stahl C gefertigt,
dessen Zusammensetzung in Tabelle 1 angegeben ist. Mit einer Langschmiedemaschine
wurde dieser Block in einer zweihitzigen Schmiedung auf einen Durchmesser von 115
mm verformt, wobei die Schmiedeanfangstemperatur bei 980 °C und die Schmiedeendtemperatur
bei 969 °C lag.
[0041] Der geschmiedete Block wurde anschließend weichgeglüht. Aus dem weichgeglühten Material
wurden dann Gewindewalzenbacken hergestellt, deren Abmessungen 85 mm x 50 mm x 24
mm und 95 mm x 50 mm x 24 mm betrugen. Diese Werkzeuge wurden darauffolgend durch
Wärmebehandlung auf eine Härte von 62 HRC gebracht.
[0042] Mit den Gewindewalzenbacken wurden Schrauben aus einem nicht-rostenden Stahl mit
der Werkstoffnummer 1.4401 gemäß Stahl-Eisen-Liste hergestellt. Die Arbeitsergebnisse
und der Verschleißzustand der aus dem erfindungsgemäß erzeugten Stahl hergestellten
Werkzeuge wurden mit den Arbeitsergebnissen und dem Verschleißzustand von Gewindewalzenbacken
verglichen, die aus einem schmelzmetallurgisch erzeugten Stahl identischer chemischer
Zusammensetzung, jedoch ohne Stickstoffzusatz, hergestellt worden waren. Es zeigte
sich, dass die Standzeit der aus erfindungsgemäßem Stahl hergestellten Gewindewalzenbacken
doppelt so hoch war wie die Standzeit der Gewindewalzenbacken, die aus dem herkömmlich
erzeugten Stahl identischer Zusammensetzung hergestellt worden waren. So ließen sich
mit den aus erfindungsgemäßem Stahl erzeugten Werkzeugen 140.000 Schrauben fertigen,
während die aus herkömmlich erzeugtem Stahl hergestellten Werkzeuge nach der Fertigung
von 70.000 Schrauben verschlissen waren. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang
die exzellente Formstabilität der aus erfindungsgemäß erzeugten Stahl hergestellten
Werkzeuge im Bereich der Gewindespitzen.
[0043] In einer zweiten Untersuchung wurde der durch Sprühkompaktieren hergestellte, stickstofflegierte
Stahl C der Tabelle 1 auf eine Abmessung von 160 mm x 160 mm ausgeschmiedet und weichgeglüht.
Aus dem geschmiedeten Stahl wurden Stanzwerkzeuge für aus einem mikrolegierten Stahl
bestehende Kettenglieder hergestellt, die aus Blechen mit einer Dicke von 4 mm gestanzt
wurden.
[0044] Die Arbeitsergebnisse und das Verschleißverhalten der aus dem erfindungsgemäß erzeugten
Stahl hergestellten Stanzwerkzeuge wurden wiederum mit einem Stanzwerkzeug verglichen,
welches aus einem schmelzmetallurgisch hergestellten Stahl derselben Zusammensetzung,
jedoch ohne Stickstoff, erzeugt worden waren. Es zeigte sich auch in diesem Fall,
dass das aus erfindungsgemäß erzeugten Stahl hergestellte Werkzeug eine deutlich verbesserte
Standzeit aufwies als das Vergleichswerkzeug. So war das aus erfindungsgemäß erzeugten
Stahl hergestellte Stanzwerkzeug nach der Fertigung von 290.000 Kettengliedern noch
einsatzbereit, während das Vergleichswerkzeug nach der Stanzung von 200.000 Kettengliedern
bereits verschlissen war. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die auch nach der
Fertigung von 290.000 Kettengliedern noch vorhandene sehr gute Schneidkantenstabilität
des aus dem erfindungsgemäß erzeugten Stahl hergestellten Stanzwerkzeugs.
1. Verfahren zur Herstellung eines stickstofflegierten Stahls von hoher Verschleißbeständigkeit
mit folgender Zusammensetzung (in Masse-%):
C: 0,8 - 2,5 %
N: 0,03 - 0,75 %
Si: 0,15 - 1,8 %
Mn: ≤ 1,0 %
P: ≤ 0,03 %
S: ≤ 0,05 %
Cr: 5,0 -11,5 %
Mo: 0,5 - 6,0 %
V: ≤ 4,0 %
Nb: ≤ 4,0 %
W: ≤ 3,5 %
O2: ≤ 0,005 %
mit bis zu 0,05 % B, bis zu 0,5 % Ti, bis zu 0,5 % Zr, bis zu 0,25 % Al als fakultative
Legierungsbestendteile
und als Rest Eisen und übliche Verunreinigungen,
wobei ein der Summe seiner gewichteten Gehalte an Cr, Mo, V, Nb und W entsprechender
Verschleißfaktor S
V folgende Bedingung erfüllt:
0,55 < S
V < 3,42 mit:
ACr : Cr-Gehalt in Masse-%,
AMo : Mo-Gehalt in Masse-%,
AV : V-Gehalt in Masse-%,
ANb : Nb-Gehalt in Masse-%,
AW : W-Gehalt in Masse-%,
und wobei das Silicium-Stickstoff-Verhältnis V
SiN folgende Bedingung erfüllt:
0,21 ≤ V
SiN < 3, 31 mit:
VSiN = ASi + 2 AN
ASi : Si-Gehalt in Masse-%,
AN : N-Gehalt in Masse-%,
umfassend folgende Arbeitsschritte:
- Sprühkompaktieren des Stahls unter Verwendung von Stickstoff als Sprühgas ,
- Warmumformen des Stahls nach dem Sprühkompaktieren bei Anfangstemperaturen von bis
zu 1150 °C,
- Abkühlen des warmumgeformten Stahls,
- Wiedererwärmen des abgekühlten Stahls auf eine Austenitisierungstemperatur von 1075°C
bis 1225 °C,
- Abschrecken des wiedererwärmten Stahls und
- Anlassen des abgeschreckten Stahls bei Temperaturen von 150 °C - 625 °C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlassen bei Temperaturen zwischen 150 °C und 300 °C erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlassen bei Temperaturen zwischen 500 °C und 625 °C erfolgt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl einen C-Gehalt von 1,0 - 1,9 Masse-%, einen N-Gehalt von 0,05 - 0,5 Masse-%,
einen Si-Gehalt 0,15 - 1,5 Masse-%, einen Cr-Gehalt von 5,0 - 10,0 Masse-%, einen
Mo-Gehalt von 0,5 - 5,5 Masse-%, einen V-Gehalt ≤ 3,5 Masse-%, einen Nb-Gehalt ≤ 3,5
Masse-% und einen W-Gehalt ≤ 3,0 Masse-% aufweist.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl bis zu 0,05 Masse-% Bor enthält.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl bis zu 0,5 Masse-% Titan enthält.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl bis zu 0,5 Masse-% Zirconium enthält.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl bis zu 0,25 Masse-% Aluminium enthält.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl zusätzliche Hartstoffe, wie Titancarbid, Siliciumcarbid, Niobcarbid, Chromcarbid,
Titannitrid, Wolframcarbid, in seiner Matrix enthält, welche im Zuge des Sprühkompaktierens
als feste Partikel in den Sprühstrahl injiziert worden sind.
1. Method for the production of a nitrogen alloyed steel with high wear resistance having
the following composition (in mass %):
C: 0.8 - 2.5 %
N: 0.03 - 0.75 %
Si: 0.15 - 1.8 %
Mn: ≤ 1.0 %
P: ≤ 0.03 %
S: ≤ 0.05 %
Cr: 5.0 - 11.5 %
Mo: 0.5 - 6.0 %
V; ≤ 4.0 %
Nb: ≤ 4.0 %
W: ≤ 3.5 %
O2: ≤ 0.005 %
with up to 0.05 % B, up to 0.5 % Ti, up to 0.5 % Zr, up to 0.25 % Al as facultative
alloying constituents
and iron and typical impurities as the remainder,
wherein a wear factor S
v corresponding to the sum of its weighted contents of Cr, Mo, V, Nb and W satisfies
the following condition:
0.55 < S
v < 3.42 where:
ACr : Cr content in mass %,
AMo : Mo content in mass %,
AV : V content in mass %,
ANb : Nb content in mass %,
AW : W content in mass %,
and wherein the ratio of silicon to nitrogen V
SiN satisfies the following condition:
0.21 ≤ V
SiN < 3.31 where:
VSiN = ASi + 2 AN
ASi : Si content in mass %,
AN : N content in mass %,
comprising the following steps:
- spray forming of the steel using nitrogen as the spraying gas,
- hot forming of the steel following spray forming at initial temperatures of up to
1150 °C,
- cooling down of the hot formed steel,
- reheating of the cooled steel to an austenitising temperature of 1075 °C to 1225
°C,
- quenching of the reheated steel and
- tempering of the quenched steel at temperatures of 150 °C - 625 °C.
2. Method in accordance with Claim 1, characterised in that tempering takes place at temperatures between 150 °C and 300 °C.
3. Method in accordance with Claim 1, characterised in that tempering takes place at temperatures between 500 °C and 625 °C.
4. Method in accordance with one of the previous claims, characterised in that the steel has a C content of 1.0 - 1.9 mass %, an N content of 0.05 - 0.5 mass %,
an Si content of 0.15 - 1.5 mass %, a Cr content of 5.0 - 10.0 mass %, an Mo content
of 0.5 - 5.5 mass %, a V content ≤ 3.5 mass %, an Nb content ≤ 3.5 mass % and a W
content ≤ 3.0 mass %.
5. Method in accordance with one of the previous claims, characterised in that the steel contains up to 0.05 mass % of boron.
6. Method in accordance with one of the previous claims, characterised in that the steel contains up to 0.5 mass % of titanium.
7. Method in accordance with one of the previous claims, characterised in that the steel contains up to 0.5 mass % of zirconium.
8. Method in accordance with one of the previous claims, characterised in that the steel contains up to 0.25 mass % of aluminium.
9. Method in accordance with one of the previous claims, characterised in that the steel contains additional hard materials in its matrix such as titanium carbide,
silicon carbide, niobium carbide, chromium carbide, titanium nitride, tungsten nitride,
which have been injected into the spraying jet as solid particles in the course of
spray forming.
1. Procédé de fabrication d'un acier allié à l'azote de haute résistance à l'usure, ayant
la composition suivante (en % en masse) :
C : 0,8 à 2,5%
N : 0,03 à 0,75%
Si : 0,15 à 1,8%
Mn : ≤ 1,0%
P : ≤ 0,03%
S : ≤ 0,05%
Cr : 5,0 à 11,5%
Mo : 0,5 à 6,0 %
V : ≤ 4,0%
Nb : ≤ 4,0%
W : ≤ 3,5%
O2 : 0,005%
avec jusqu'à 0,05% de B, jusqu'à 0,5% de Ti, jusqu'à 0,5% de Zr, jusqu'à 0,25% d'Al
à titre de composés d'alliage facultatifs
et le reste étant du fer et des impuretés usuelles,
où un facteur d'usure S
V, qui reflète la somme de ses teneurs en masse en Cr, Mo, V, Nb et W, satisfaisant
la condition suivante :
0,55 < S
V <3,42
avec :
ACr : teneur en Cr en % en masse,
AMo : teneur en Mo en % en masse,
AV : teneur en V en % en masse,
ANb : teneur en Nb en % en masse,
AW : teneur en Cr en % en masse,
et le rapport silicium-azote V
SiN remplissant la condition suivante :
0,21 ≤ V
SiN < 3,31 avec
VSiN = ASi + 2 AN
ASi : teneur en Si en % en poids,
AN : teneur en N en % en poids,
le procédé comportant les étapes suivantes consistant à :
- compacter par pulvérisation l'acier, en utilisant de l'azote comme gaz de pulvérisation,
- mettre en forme l'acier à chaud après le compactage par pulvérisation, à des températures
de départ inférieure ou égale à 1150°C,
- refroidir l'acier mis en forme à chaud,
- réchauffer l'acier refroidi à une température d'austénitisation de 1075°C à 1225°C,
- tremper l'acier réchauffé ; et
- recuire l'acier trempé à des températures de 150°C à 625°C.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le recuit est effectué à des températures comprises entre 150°C et 300°C.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le recuit est effectué à des températures comprises entre 500°C et 625°C.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'acier a une teneur en C de 1,0 à 1,9% en masse, une teneur en N de 0,05 à 0,5%
en masse, une teneur en Si de 0,15 à 1,5% en masse, une teneur en Cr de 5,0 à 10,0%
en masse, une teneur en Mo de 0,5 à 5,5% en masse, une teneur en V ≤ 3,5% en masse,
une teneur en Nb ≤ 3,5% en masse et une teneur en W ≤ 3,0% en masse.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'acier contient jusqu'à 0,05% en masse de bore.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'acier contient jusqu'à 0,5% en masse de titane.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'acier contient jusqu'à 0,5% en masse de zirconium.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'acier contient jusqu'à 0,25% en masse d'aluminium.
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'acier contient dans sa matrice des matières dures additionnelles, telles que du
carbure de titane, du carbure de silicium, du carbure de niobium, du carbure de chrome,
du nitrure de titane, du carbure de tungstène, qui ont été injectées sous forme de
particules solides dans le faisceau de pulvérisation au cours du compactage par pulvérisation.