(19)
(11) EP 1 309 511 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.10.2004  Patentblatt  2004/41

(21) Anmeldenummer: 01964838.5

(22) Anmeldetag:  19.07.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66D 1/38, A63J 1/02
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE2001/002714
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2002/014204 (21.02.2002 Gazette  2002/08)

(54)

WINDENZUG

WINDING DRIVE

SYSTEME DE TRACTION PAR ENROULEMENT


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI

(30) Priorität: 17.08.2000 DE 10040195

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
14.05.2003  Patentblatt  2003/20

(73) Patentinhaber: Bosch Rexroth AG
97816 Lohr am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • DANTLGRABER, Jörg
    97816 Lohr (DE)

(74) Vertreter: Winter, Brandl, Fürniss, Hübner, Röss, Kaiser, Polte, Partnerschaft 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Bavariaring 10
80336 München
80336 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 3 737 612
US-A- 4 577 810
FR-A- 2 689 415
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Windenzug mit einer Seiltrommel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Derartige Windenzüge werden beispielsweise in der Bühnentechnik eingesetzt, um hängende Dekorationselemente im Bühnenhaus in den Sichtbereich der Zuschauer abzusenken oder aus dem Sichtbereich heraus anzuheben. Das Dekorationselement, beispielsweise ein Vorhang, ein Bühnenbild oder ähnliches ist dabei beispielsweise an einer in Horizontalrichtung angeordneten Laststange befestigt, die von einer Vielzahl von Tragseilen getragen wird. Die Tragseile werden über eine Umlenkung zu einem Windenzug mit einer Seiltrommel geführt und dabei axial hintereinanderliegend auf- bzw. abgewickelt.

    [0003] In der Druckschrift "Bühnentechnik, mechanische Einrichtungen"; Bruno Grösel, 2. Auflage R. Oldenburg Verlag Wien/München; 1998; Seite 103 sind die Grundprinzipien derartiger Windenzüge erläutert. Demgemäß erfolgt die Ausrichtung der Tragseile mit Bezug zur gemeinsamen Seiltrommel über einen Spulapparat, der ein Vielzahl von Umlenkrollen aufweist, die jeweils einem der Tragseile zugeordnet sind. Die Seiltrommel hat an ihrem Außenumfang gewindeförmige Rillen, in denen die Seile beim Auf- oder Abwickeln geführt sind.

    [0004] Bei einer sehr einfachen bekannten Ausführungsform wird der Spulapparat in einem derartigen Abstand zur Seiltrommel angeordnet, daß die Tragseile während des Auf- oder Abwickelvorganges alleine durch die Rillen in der Seilrolle in Axialrichtung geführt sind. Da eine derartige Lösung einen erheblichen Abstand zwischen Spulapparat und Seiltrommel voraussetzt, kann man gemäß der vorgenannten Druckschrift zur Minimierung des Platzbedarfes während des Auf- oder Abwickelvorganges eine Relativbewegung zwischen der Seiltrommel und dem Spulapparat vorsehen. Demgemäß kann entweder die Seiltrommel gegenüber dem Spulapparat oder der Spulapparat gegenüber der in Axialrichtung feststehenden Seiltrommel bewegbar sein.

    [0005] In der DE-A-37 37 612 der Anmelderin, welche dem Oberbegriff des unabhangigen Anspruchs 1 entspricht, ist eine Lösung offenbart, bei der über den Antrieb der Seiltrommel eine Spindel angetrieben wird, über die der Spulapparat achsparallel zur Seiltrommel verschiebbar ist, um den Seilabgang der einzelnen Tragseile von der Seiltrommel während des Auf- oder Abwickelvorganges einzustellen.

    [0006] Nachteilig bei diesen Lösungen ist, daß ein erheblicher vorrichtungstechnischer Aufwand erforderlich ist, um die Axialbewegungen der Seiltrommel oder des Spulapparates während des Auf- und Abwickelvorganges der Tragseile zu steuern.

    [0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Windenzug zu schaffen, bei dem das Auf- und Abwickeln der Tragseile auf die Seiltrommel mit minimalem vorrichtungstechnischen Aufwand realisierbar ist.

    [0008] Diese Aufgabe wird durch einen Windenzug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0009] Erfindungsgemäß wird der Spulapparat mit zumindest einem Schwenkarm ausgeführt, an dessen freiem Endabschnitt eine Umlenkrolle zur Führung eines der.Tragseile ausgebildet ist. Die Relativbewegung zwischen Seiltrommel und Umlenkrolle zur Veränderung des Seilabganges kann dann durch einfaches Verschwenken des Schwenkhebels herbeigeführt werden. Ein derartiger Schwenkvorgang läßt sich wesentlich einfacher als die Axialverschiebung der gesamten Seiltrommel oder des Spulapparates realisieren, so daß eine kostengünstige Lösung geschaffen ist, die aufgrund ihres äußerst einfachen Aufbaues auch auf einfache Weise montier- und nachrüstbar ist.

    [0010] Durch die Verwendung einer Drehlagerung anstelle der beim Stand der Technik erforderlichen Gleitführungen lassen sich die Geräuschemissionen weiter absenken, was insbesondere in der Bühnentechnik von größter Bedeutung ist.

    [0011] Erfindungsgemäß wird jedem Tragseil ein eigener Schwenkarm zugeordnet, die beispielsweise an einem gemeinsamen Tragrahmen über Schwenkgelenke gelagert sind.

    [0012] Bei einer besonders bevorzugten Lösung wird im Bereich des Schwenkgelenkes jedes Schwenkarmes eine Seilrolle vorgesehen, über die das Tragseil hin zur Umlenkrolle am freien Endabschnitt des Schwenkarmes umgelenkt ist. Durch diese Zweifachumlenkung werden die auf den Schwenkarm wirkenden Vertikalkräfte (tangential zum Schwenkradius) nahezu kompensiert, so daß durch den Spulapparat im wesentlichen nur noch die in Radialrichtung wirkenden Querkräfte aufgefangen werden müssen.

    [0013] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Windenzuges ist besonders einfach, wenn die freien Endabschnitte der Schwenkarme über einen Koppelarm miteinander verbunden sind. Bei beispielsweise zwei Schwenkarmen ergibt sich somit eine Parallelogrammführung, über die eine exakte Führung der Schwenkarme relativ zueinander gewährleistet ist.

    [0014] Bei der Verbindung der Schwenkarme mit einem gemeinsamen Koppelarm reicht ein einziger Schwenkantrieb aus, um alle Schwenkarme zur Veränderung des Seilabganges zu verschwenken.

    [0015] Eine bevorzugte Lösung liegt darin, daß der Antrieb der Seiltrommel in Wirkverbindung mit einem Vorschubelement steht, das zur Übertragung einer Axialbewegung an den Koppelarm angelenkt ist. Dieses Vorschubelement kann beispielsweise eine axial verschiebbare Vorschubspindel sein, die in gewindeähnlichem Eingriff mit einer über den Seiltrommelantrieb angetriebenen Mutter steht. In kinematischer Umkehr kann selbstverständlich auch die Spindel des Spulapparates angetrieben werden und eine daraus resultierende Axialverschiebung der Mutter zur Verschwenkung der Schwenkarme ausgenutzt werden.

    [0016] Zur Kompensation der in Radialrichtung der Seiltrommel wirkenden Kräfte können die Umlenkrollen wechselweise diametral zueinander mit Bezug zur Seiltrommel angeordnet werden. Dabei könnten zwei diametral zueinander angeordnete Umlenkrollen an den freien Endabschnitten eines mittig gelagerten gemeinsamen Schwenkarmes oder an zwei gegensinnig gelagerten Schwenkarmen angeordnet sein. Im letztgenannten Fall kann beiden Schwenkarmen ein gemeinsamer Antrieb zugeordnet werden, dessen Vorschubbewegung über Koppelelemente auf die Schwenkarme übertragbar ist.

    [0017] Der Windenzug läßt sich besonders kompakt aufbauen, wenn die Seiltrommel und der Spulapparat an einem gemeinsamen Tragrahmen abgestützt sind. Dieser Tragrahmen kann zwei Konsolen haben, an denen einerseits eine Bremse und andererseits der Antrieb der Seiltrommel befestigt sind.

    [0018] Für den Vorschub des Spulapparates können aufgrund der geringeren Axialkräfte normale Bewegungsgewinde anstelle der bei herkömmlichen Spulapparaten zur Übertragung der wesentlich höheren Axialkräfte erforderlichen Kugelgewindetriebe eingesetzt werden.

    [0019] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.

    [0020] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Windenzuges mit einem als Parallelogrammführung ausgebildeten Spulapparat;

    Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Windenzuges mit minimierten Querkräften;

    Figur 3 eine Detaildarstellung des Antriebs eines Spulapparates des Ausführungsbeispiel aus Figur 2;

    Figur 4 ein Ausführungsbeispiel eines Windenzuges mit mittig gelagerten Schwenkhebel und

    Figuren 5a, 5b Ansichten eines Windenzuges mit diametral zueinander angeordneten Schwenkhebeln.



    [0021] In Figur 1 ist das Konstruktionsprinzip eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windenzuges 1 dargestellt. Wie eingangs erwähnt, werden derartige Windenzüge 1 vorzugsweise in der Bühnentechnik zum Anheben von Kulissen, Vorhängen etc. verwendet. Die in den folgenden Figuren nicht dargestellte Last wird von einer Laststange getragen, die an einer Vielzahl von Tragseilen aufgehängt sind. Die an der Laststange angreifenden Tragseile sind zu einer gemeinsamen Umlenkung und dann entlang der Bühnenseitenwand zum Bühnenboden geführt, auf dem der Windenzug 1 befestigt ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat dieser eine Seiltrommel 2, auf der zwei Tragseile 4, 6 aufgewickelt werden können. Am Außenumfang der Seiltrommel 2 sind zwei wendelförmige Rillen, 8, 10 ausgebildet, die die Wicklung der Tragseile 4, 6 vorgeben. Die beiden Rillen 8, 10 sind im Mittelbereich um ein vorbestimmtes Maß beabstandet, so daß ein Überlaufen eines der Tragseile in die Rille des anderen Tragseiles verhindert ist.

    [0022] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Seiltrommel 2 in lediglich angedeuteten Konsolen 12, 14 mit Wälzlagern 16, 18 in Axial- und Radialrichtung abgestützt.

    [0023] Die von der Umlenkung im Bereich des Schnürbodens herunterlaufenden Tragseile 4, 6 werden während des Aufwickel- oder Abwickelvorganges über einen Spulapparat 20 geführt, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Parallelogrammgestänge ausgebildet ist. Der Spulapparat 20 hat zwei Schwenkarme 24, 26, die über Schwenkgelenke 27, 29 an einem Rahmen 22 oder der Bühnenseitenwand angelenkt sind. An dem vom Rahmen 22 entfernten freien Endabschnitt jedes Schwenkarms 24, 26 ist eine Umlenkrolle 28, 30 gelagert, über die das vom Bühnenboden in Vertikalrichtung nach unten laufende Tragseil 4, 6 um 90 ° umgelenkt und etwa in Tangentialrichtung zur Seiltrommel 2 ausgerichtet wird.

    [0024] Die beiden freien Endabschnitte der Schwenkarme 24, 26 sind durch einen Koppelarm 32 miteinander verbunden, der parallel zur Verbindungslinie zwischen den beiden Achsen der Schwenkgelenke 27, 29 ausgerichtet ist. Die Verschwenkung dieser Parallelogrammführung erfolgt über einen nicht dargestellten Antrieb, der beispielsweise über ein Getriebe an den Seiltrommelantrieb gekoppelt ist. Dieser Antrieb wird so gesteuert, daß der Seilabgang der Tragseile 4, 6 während des Auf- oder Abwickelvorganges in Axialrichtung entlang der Seiltrommel jeweils zu den Umfangswindungen der zugeordneten Rillen 8,10 ausgerichtet bleibt, so daß ein ordnungsgemäßer Spulvorgang gewährleistet ist. Während der Schwenkbewegung aus der dargestellten Anfangsposition in die mit 30' gekennzeichnete untenliegenden Endposition ändert sich der Axialabstand zwischen den Umlenkrollen 28, 30 und der Seiltrommel 2 von einem Minimum in den Endlagen zu einem Maximum in der Mittellage, in der die beiden Schwenkarme 24, 26 in die Horizontale verschwenkt sind. Diese Änderung des Axialabstandes führt zu geringfügigen Abweichungen der Seilgeschwindigkeit, die jedoch bei allen Tragseilen 4, 6 gleichmäßig auftreten und derart gering sind, daß sie in der Bühnentechnik vernachläßigt werden können. Prinzipiell könnte man diese Geschwindigkeitsänderung auch über eine geeignete Ansteuerung der Umfangsgeschwindigkeit der Seiltrommel 2 ausgleichen.

    [0025] Prinzipiell könnte die Seiltrommel 2 auch mit geringen konstruktiven Änderungen in Horizontalrichtung angeordnet werden.

    [0026] Figur 2 zeigt eine Weiterentwicklung des in Figur 1 dargestellten Konstruktionskonzeptes. Bei dieser Lösung werden drei Tragseile 4, 5, 6 über den Spulapparat 20 auf der Seiltrommel 2 aufgewickelt. Dementsprechend ist diese mit drei Rillen 8, 9 10 für die Tragseile 4, 5, 6 ausgeführt. Die Seiltrommel 2 ist über die in Figur 1 dargestellten Lager 16, 18 an den beiden Konsolen 12, 14 gelagert, die direkt oder über einen Rahmen an der Bühnenwand 34 befestigt sind. Die Antriebswelle 36 der Spindel 2 durchsetzt die obere Konsole 12 und wirkt mit einer Bremseinrichtung 38 zum Abbremsen der Seiltrommel 2 zusammen.

    [0027] An der unteren Konsole 14 ist ein Antriebsmotor 40 befestigt, der beispielsweise als Langsamläufer ausgeführt sein kann, so daß auf die Zwischenschaltung eines Getriebes verzichtet werden kann.

    [0028] Der Spulapparat 20 ist über einen Tragrahmen 42 an der Bühnenwand 34 befestigt. An diesen Tragrahmen 42 sind die drei Schwenkarme 24, 25, 26 über entsprechende Schwenkgelenke 27, 29, 31 angelenkt. Im Bereich dieser Schwenkgelenke 27, 29, 31 ist jeweils eine Seilrolle 44, 46, 48 gelagert, über die das zugeordnete Tragseil 4, 5, 6 in Horizontalrichtung hin zur zugeordneten Umlenkrolle 28, 30, 33 umgelenkt wird. Von dieser Umlenkrolle läuft das jeweilige Tragseil 4, 5, 6 dann tangential zurück zu der tragrahmeseitigen Umfangsfläche der Seiltrommel 2.

    [0029] Aufgrund der Zweifachumlenkung durch die nicht verschwenkbaren Seilrollen 44, 46 48 und die an den freien Endabschnitten der Schwenkarme 24, 25, 26 angeordneten Umlenkrollen 28, 30, 33 werden die auf den Spulapparat 20 wirkenden Axialkräfte (vertikal in Figur 2) praktisch kompensiert, so daß durch die Schwenkarme 24, 25, 26 im wesentlichen lediglich die in Radialrichtung zur Seiltrommel 2 wirkenden Querkräfte aufgefangen werden müssen. Dadurch wird die Verschwenkung der Parallelogrammführung gegenüber der in Figur 1 dargestellten Lösung wesentlich erleichtert, so daß bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Schwenkantrieb 50 wesentlich einfacher als bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ausgeführt werden kann.

    [0030] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an der Antriebswelle 36 der Seiltrommel 2 ein Antriebsritzel 52 befestigt, das über einen Zahnriemen 54 mit einem Zahnriemenrad 56 des Schwenkantriebs 50 verbunden ist. Gemäß der Detaildarstellung in Figur 3 ist das Zahnriemenrad 56 einstückig mit einer Mutter 58 ausgebildet, die über ein Wälzlager 60 drehbar in der Konsole 12 gelagert ist. Die Mutter 58 steht im Gewindeeingriff mit einer drehfest gelagerten Spindel 62, die aufgrund der Rotationsbewegung der Mutter 58 in Axialrichtung verschiebbar ist. Die Spindel 62 ist als Hohlspindel ausgeführt und hat an ihrem oberen, aus der Mutter 58 hervorstehenden Endabschnitt ein Pendellager 64 für eine Koppelstange 66, die die Innenbohrung 68 der Spindel 62 durchsetzt. Das Pendellager 64 und die Innenbohrung 68 sind derart ausgebildet, daß eine Pendelbewegung der Koppelstange 66 in der Zeichenebene der Figur 2 und senkrecht zur Zeichenebene in Figur 3 ermöglicht ist. Die Koppelstange 66 ist mit ihrem unteren, freien Endabschnitt an den Koppelarm 32 des Spulapparats 22 angelenkt, so daß die Axialbewegung der Spindel 62 über die Koppelstange 66 auf den Koppelarm 32 übertragen wird. Durch die Pendelbewegung der Koppelstange 66 wird die Änderung des Abstandes zwischen dem Koppelarm 32 und der Umfangsfläche der Seiltrommel 2 während des Schwenkvorganges ausgeglichen.

    [0031] Aufgrund der minimierten Axialkräfte kann der Eingriff zwischen der Mutter 58 und der Spindel 62 über ein einfaches Gewinde, beispielsweise ein Trapezgewinde 70 erfolgen - die Verwendung einer Kugelumlaufspindel oder ähnlichem ist nicht erforderlich.

    [0032] Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die in Radialrichtung wirkenden Querkräfte gegenüber den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen wesentlich verringert sind. Hierzu wird ein Schwenkarm 24 mittig an einem nicht dargestellten Tragrahmen angelenkt, wobei an jedem der beiden freien Endabschnitte eine Umlenkrolle 28, 30 vorgesehen ist. In der Darstellung gemäß Figur 4 sind die beiden Umlenkrollen 28, 30 an gegenüberliegenden Seiten der Seiltrommel 2 angeordnet, so daß die in der Längsachse des Schwenkarmes 24 wirkenden Kräfte einander im wesentlichen aufheben. Aufgrund der beidseitigen Anordnung der beiden Umlenkrollen 28, 30 müssen die Rillen 8, 10 entgegengesetzt orientiert sein, so daß sich die Seilabgänge der Tragseile 4, 6 beim Auf- bzw. beim Abwikkeln aufeinanderzubewegen oder auseinanderbewegen.

    [0033] Durch die beidseitigen Seilabgänge werden auch die auf die Seiltrommel 2 wirkenden Querkräfte zumindest teilweise kompensiert, so daß die Belastung der Seiltrommellagerung verringert ist.

    [0034] Nachteilig bei der in Figur 4 dargestellten Lösung ist, daß sich aufgrund der erheblichen Länge des Schwenkarmes 24 der Abstand zwischen der Seiltrommel 2 und den Umlenkrollen 28, 30 während der Verschwenkung aus der dargestellten Schräglage in die horizontale Endlage 28', 30' wesentlich mehr als bei den vorgenannten Ausführungsbeispielen ändert. Nachteilig ist des weiteren, daß der große Schwenkbereich des Schwenkarms 24 einen erheblichen Bauraum erfordern.

    [0035] Die Figuren 5a, 5b zeigen schließlich ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Vorteile der Lösungen gemäß den Figuren 2 und 4 miteinander kombiniert sind.

    [0036] Gemäß dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der Seiltrommel 2 zwei diametral zueinander angeordnete Schwenkarme 24, 26 zugeordnet, die über Schwenkgelenke 27, 29 an einem nicht dargestellten Tragrahmen angelenkt sind.

    [0037] An den freien Endabschnitten der Schwenkarme 24, 26 sind - wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen - jeweils eine Umlenkrolle 28, 30 zur Umlenkung der Tragseile 4, 6 angeordnet. Der in Figur 5 obere Schwenkarm 24 ist über das Schwenkgelenk 27 hinaus verlängert und über eine Koppelstange 74 mit einer Gewindemutter 76 verbunden, die auf einer Vorschubspindel 78 gelagert ist. Der umlenkrollenseitige Endabschnitt des anderen Schwenkarmes 26 ist ebenfalls über eine Koppelstange 74 mit der Gewindemutter 76 verbunden.

    [0038] Durch eine Drehbewegung der Vorschubspindel 78 läßt sich die Axialposition der Gewindemutter 76 verändern, wobei diese Vorschubbewegung über die Koppelstangen 74 auf die Schwenkarme 24, 26 übertragen wird, die dabei gegenläufig verschwenkt werden. Je nach Antriebsrichtung der Vorschubspindel 78 bewegen sich dabei die Umlenkrollen 28, 30 zu den Endabschnitten oder zum Mittelabschnitt der Seiltrommel 2 hin, so daß die Tragseile 4, 6 auf- bzw. abgewickelt werden. Auch diese Variante setzt eine gegenläufige Orientierung der Rillen 8, 10 voraus.

    [0039] Der Vorteil der in Figur 5a, 5b dargestellten Lösung liegt darin, daß die auf die Seiltrommel 2 wirkenden Querkräfte im wesentlichen kompensiert sind, wobei die auf den Spulapparat 20 wirkenden Axialkräfte ebenfalls durch die Verbindung der Schwenkhebel 24, 26 über die Koppelstangen 74 kompensiert sind. Aufgrund der kürzeren Schwenkhebel 24, 26 ist die Abstandsänderung der Umlenkrollen 28, 30 während der Schwenkbewegung nicht so groß wie bei vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel, so daß auch der Platzbedarf entsprechend geringer ist. Nachteilig bei in Figur 5a, 5b gezeigten Lösung ist der höhere vorrichtungstechnische Aufwand zur Kopplung der Schwenkarme 24, 26.

    [0040] Erfindungsgemäß können der Tragrahmen 42 und die Konsolen 12, 14 zur Abstützung der Seiltrommel 2 als gemeinsame Stützkonstruktion ausgeführt werden.

    [0041] Offenbart ist ein Windenzug mit einer Seiltrommel, auf der eine Vielzahl von eine Last, beispielsweise ein Bühnenbild tragende Tragseile in Axialrichtung hintereinanderliegend aufgewickelt sind. Die Axialposition der Tragseile während des Auf- bzw. Abwickelns wird über einen Spulapparat bestimmt, der zumindest einen Schwenkhebel hat, an dessen freiem Endabschnitt eine Umlenkrolle zur Führung eines Tragseils ausgebildet ist.

    [0042] Offenbart ist ein Windenzug mit einer Seiltrommel, auf der eine Vielzahl von eine Last, beispielsweise ein Bühnenbild tragende Tragseile in Axialrichtung hintereinanderliegend aufgewickelt sind. Die Axialposition der Tragseile während des Auf- bzw. Abwickelns wird über einen Spulapparat bestimmt, der zumindest einen Schwenkhebel hat, an dessen freiem Endabschnitt eine Umlenkrolle zur Führung eines Tragseils ausgebildet ist.


    Ansprüche

    1. Windenzug mit einer Seiltrommel (2), auf der eine Vielzahl von eine Last tragenden Tragseilen (4, 5, 6) in Axialrichtung der Seiltrommel (2) hintereinanderliegend aufgewickelt sind, wobei die Axialposition der Tragseile (4, 5, 6) während des Spulvorganges durch einen Spulapparat (20) bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulapparat (20) zumindest einen Schwenkarm (24, 25, 26) umfaßt, der an einem freien Endabschnitt zumindest eine Umlenkrolle (28, 30, 33) trägt und der zur Einstellung der Axialposition verschwenkbar ist.
     
    2. Windenzug nach Patentanspruch 1, wobei jedem Tragseil (4, 5, 6) ein Schwenkarm (24, 25, 26) mit einer Umlenkrolle (28, 30, 33) zugeordnet ist.
     
    3. Windenzug nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei jeder Schwenkarm (24, 25, 26) über ein Schwenkgelenk (27, 29, 31) an einem Tragrahmen (42) gelagert ist.
     
    4. Windenzug nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei am Tragrahmen (42) eine Seilrolle (44, 46, 48) gelagert ist, über die das Tragseil (4, 5, 6) in Richtung zur zugeordneten Umlenkrolle (28, 30, 33) am freien Endabschnitt des Schwenkarms (24, 25, 26) umgelenkt ist.
     
    5. Windenzug nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die freien Endabschnitte zumindest zweier Schwenkarme (24, 25, 26) über einen Koppelarm (32) miteinander verbunden sind.
     
    6. Windenzug nach Patentanspruch 5, mit einem Schwenkantrieb (50) zur Verschwenkung der Schwenkarme (24, 25, 26).
     
    7. Windenzug nach Patentanspruch 6, wobei der Schwenkantrieb (50) ein von einem Antrieb (40) der Seiltrommel (2) angetriebenes Vorschubelement (58, 62; 76, 78) hat, das zur Übertragung einer Axialbewegung an den Koppelarm (32) angelenkt ist.
     
    8. Windenzug nach Patentanspruch 7, wobei das Vorschubelement eine mit einer Spindel (62) in Eingriff stehende Mutter (58; 78) hat, über die eine Koppelstange (66) mit dem Koppelarm (32) oder einem Schwenkarm (24, 26) verbunden ist.
     
    9. Windenzug nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei benachbarte Schwenkarme (24, 26) mit Bezug zur Seiltrommel (2) diametral zueinander angeordnet sind, so daß die zugeordneten Tragseile (4, 5, 6) gegenüberliegende Seilabgänge haben.
     
    10. Windenzug nach Patentanspruch 9, wobei zu beiden Seiten der Seiltrommel (2) eine gleiche Anzahl von Umlenkrollen (28, 30) angeordnet ist.
     
    11. Windenzug nach einem der Patentansprüche 1 und 5 bis 11, wobei der Schwenkarm (24) mittig am Tragrahmen gelagert ist und an beiden Endabschnitten jeweils eine Umlenkrolle (26, 28) trägt.
     
    12. Windenzug nach einem der Patentansprüche 2 bis 11, wobei der Tragrahmen (42) zumindest eine Konsole (12, 14) zur Lagerung der Seiltrommel (2) hat.
     
    13. Windenzug nach Patentanspruch 11, wobei die Seiltrommel (2) zwischen zwei Konsolen (12, 14) gelagert ist, wobei an einer Konsole (14) ein Antriebsmotor (40) und an der anderen Konsole (12) eine Bremse (38) für die Seiltrommel (2) angeordnet sind.
     


    Claims

    1. Winding drive with a cable drum (2) on which a plurality of support cables (4, 5, 6) carrying a load are wound one behind the other in an axial direction relative to the cable drum (2), wherein the axial position of the support cables (4, 5, 6) during the winding process is determined by a winding apparatus (20), characterized in that the winding apparatus (20) includes at least one pivoting arm (24, 25, 26) which carries at least one deflection pulley (28, 30, 33) on a free end portion and which is pivotable for the adjustment of the axial position.
     
    2. Winding drive according to Claim 1, wherein a pivoting arm (24, 25, 26) with a deflection pulley (28, 30, 33) is associated with each support cable (4, 5, 6).
     
    3. Winding drive according to Claim 1 or Claim 2 wherein each pivoting arm (24, 25, 26) is mounted on a support frame (42) by means of a pivoting articulation (27, 29, 31) .
     
    4. Winding drive according to any one of the preceding claims, wherein a cable pulley (44, 46, 48), by means of which the support cable (4, 5, 6) is deflected towards the associated deflection pulley (28, 30, 33) on the free end portion of the pivoting arm (24, 25, 26), is mounted on the support frame (42).
     
    5. Winding drive according to any one of the preceding claims, wherein the free end portions of at least two pivoting arms (24, 25, 26) are connected to one another by means of a connecting arm (32).
     
    6. Winding drive according to Claim 5 with a pivot actuator (50) for pivoting the pivoting arms (24, 25, 26).
     
    7. Winding drive according to Claim 6, wherein the pivot actuator (50) has a traveller unit (58, 62; 76, 68) which is driven by a drive (40) of the cable drum (2).
     
    8. Winding drive according to Claim 7, wherein the traveller unit has a screw nut (58; 78) which is in engagement with a screw spindle (62) and by means of which a connecting rod (66) is connected to the connecting arm (32) or to a pivoting arm (24, 26).
     
    9. Winding drive according to any one of the preceding claims, wherein adjacent pivoting arms (24, 26) are arranged diametrally relative to one another, with respect to the cable drum (2), so that the associated support cables (4, 5, 6) have cable outputs arranged opposite one another.
     
    10. Winding drive according to Claim 9, wherein the same number of deflection pulleys (28, 30) is arranged on both sides of the cable drum (2).
     
    11. Winding drive according to any one of Claims 1 and 5 to 11, wherein the pivoting arm (24) is mounted centrally on the support frame and carries a respective deflection pulley (26, 28) on each end portion.
     
    12. Winding drive according to any one of Claims 2 to 11, wherein the support frame (42) has at least one bracket (12, 14) for the mounting of the cable drum (2).
     
    13. Winding drive according to Claim 11, wherein the cable drum (2) is mounted between two brackets (12, 14), wherein a drive motor (40) is arranged on one bracket (13) and a brake (38) for the cable drum (2) is mounted on the other bracket (12).
     


    Revendications

    1. Treuil comportant un tambour à câbles (2), sur lequel une multiplicité de câbles de support (4,5,6) pourtant une charge sont enroulés les uns derrière les autres dans la direction axiale du tambour à câbles (2), la position axiale des câbles de support (4,5,6) pendant l'opération d'enroulement étant déterminée par un dispositif d'enroulement (20), caractérisé en ce que le dispositif d'enroulement (20) comporte au moins un bras pivotant (24, 25,26) qui porte, sur une section d'extrémité libre, au moins un rouleau de renvoi (28,30,33) et qui peut pivoter pour le réglage de la position axiale.
     
    2. Treuil selon la revendication 1, dans lequel à chaque câble de support (4,5,6) est associé un bras pivotant (24,25,26) comportant un rouleau de renvoi (28,30,33).
     
    3. Treuil selon la revendication 1 ou 2, selon lequel chaque bras pivotant (24,25,26) est monté sur un cadre de support (42) au moyen d'une articulation pivotante (27,29,31).
     
    4. Treuil selon l'une des revendications précédentes, selon lequel sur le cadre de support (42) est monté un rouleau à câble (44,46,48), au moyen duquel le câble de support (4,5,6) est dévié en direction du rouleau de renvoi associé (28,30,33) sur la section d'extrémité libre du bras pivotant (24,25,26).
     
    5. Treuil selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les sections d'extrémité libres d'au moins deux bras pivotants (24,25,26) sont reliées entre elles par l'intermédiaire d'un bras de couplage (32).
     
    6. Treuil selon la revendication 5, comportant un dispositif d'entraînement pivotant (50) pour faire pivoter les bras pivotants (24,25,26).
     
    7. Treuil selon la revendication 6, dans lequel le dispositif d'entraînement pivotant (50) possède un élément d'avance (58,62;76,78), qui est entraîné par un dispositif d'entraînement (40) du tambour à câbles (2) et est articulé pour la transmission d'un déplacement axial au bras de couplage (32).
     
    8. Treuil selon la revendication 7, dans lequel l'élément d'avance possède un écrou (58;78), qui engrène avec une broche (62) et au moyen duquel une barre de couplage (66) est reliée au bras de couplage (32) ou au bras pivotant (24,26).
     
    9. Treuil selon l'une des revendications précédentes, selon lequel des bras pivotants voisins (24,26) sont disposés dans des positions diamétralement opposées par rapport au tambour à câbles (2), de sorte que les câbles de support associés (4,5,6) comportent des départs de câble opposés.
     
    10. Treuil selon la revendication 9, dans lequel un nombre identique de rouleaux de renvoi (28,30) sont disposés des deux côtés du tambour à câbles (2).
     
    11. Treuil selon l'une des revendications 1 et 5 à 11, dans lequel le bras pivotant (24) est monté d'une manière centrée sur le cadre de support et porte, au niveau des deux sections d'extrémité, respectivement un rouleau de renvoi (26,28).
     
    12. Treuil selon l'une des revendications 2 à 11, dans lequel le cadre de support (42) comporte au moins une console (12,14) pour le tourillonnage du tambour à câbles (2).
     
    13. Treuil selon la revendication 11, dans lequel le tambour à câbles (2) est monté entre deux consoles (12, 14), un moteur d'entraînement (40) étant disposé sur une console (14) et un frein (38) pour le tambour à câbles (2) étant disposé sur l'autre console (12).
     




    Zeichnung