Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Magnetventil zur Steuerung eines Einspritzventils einer
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solches, beispielsweise aus der DE 196 50 865 A1 bekanntes Magnetventil wird
zur Steuerung des Kraftstoffdrucks im Steuerdruckraum eines Einspritzventils, beispielsweise
eines Injektors einer Common-Rail-Einspritzanlage verwandt. Bei derartigen Einspritzventilen
wird über den Kraftstoffdruck im Steuerdruckraum die Bewegung eines Ventilkolbens
gesteuert, mit dem eine Einspritzöffnung des Einspritzventils geöffnet oder geschlossen
wird. Das bekannte Magnetventil weist einen in einem Gehäuseteil angeordneten Elektromagneten,
einen beweglichen Anker und ein mit dem Anker bewegtes, von einer Schließfeder in
Schließrichtung beaufschlagtes Steuerventilglied auf, das mit einem Ventilsitz des
Magnetventils zusammenwirkt und so den Kraftstoffabfluß aus dem Steuerdruckraum steuert.
[0003] Ein bekannter Nachteil derartiger Magnetventile besteht im sogenannten Ankerprellen.
Beim Abschalten des Magneten wird der Anker und mit ihm das Steuerventilglied von
der Schließfeder des Magnetventils zum Ventilsitz hin beschleunigt, um einen Kraftstoffablaufkanal
aus dem Steuerdruckraum zu verschließen. Der Aufprall des Steuerventilgliedes am Ventilsitz
hat ein nachteiliges Schwingen und/oder Prellen des Steuerventilgliedes am Ventilsitz
zur Folge, wodurch die Steuerung des Einspritzvorgangs beeinträchtigt wird. Bei dem
aus der DE 196 50 865 A1 bekannten Magnetventil ist deshalb der Anker zweiteilig mit
einem Ankerbolzen und einer auf dem Ankerbolzen gleitverschiebbar gelagerten Ankerplatte
ausgeführt, so daß sich die Ankerplatte beim Aufprall des Steuerventilgliedes auf
den Ventilsitz gegen die Spannkraft einer Rückholfeder weiterbewegt. Die Rückholfeder
befördert die Ankerplatte anschließend wieder in ihre definierte Ausgangsposition
an einem an dem Ankerbolzen festgelegten Anschlag zurück. Damit wird erreicht, daß
beim erneuten Einschalten des Elektromagneten die Ankerplatte aus einem immer gleichen,
definiert vorgegebenen Abstand angezogen wird.
[0004] Durch die zweiteilige Ausführung des Ankers mit Rückholfeder wird bei den bekannten
Magnetventilen zwar die effektiv abgebremste Masse und damit die das Prellen verursachende
kinetische Energie des auf den Ventilsitz auftreffenden Ankers verringert, jedoch
kann die durch die Federkraft der Rückholfeder beaufschlagte Ankerplatte nach dem
Schließen des Magnetventils auf dem Ankerbolzen in nachteiliger Weise nachschwingen.
Während des Nachschwingvorgangs kann die Ankerplatte auf den am Ankerbolzen festgelegten
Anschlag auftreffen und das Magnetventil dadurch kurzzeitig öffnen. Dieses kurze Öffnen
führt zwar nicht zu einem signifikanten Druckabfall im Steuerdruckraum des Einspritzventils
und damit zu einer unbeabsichtigten Einspritzung, jedoch darf während dieser kurzen
Phase nicht mit der Ansteuerung des Elektromagneten für die nächste Einspritzung begonnen
werden, da dies die Menge des in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzten
Kraftstoffs in nicht definierter Weise beeinflussen würde und starke Streuungen der
Einspritzmenge zur Folge hätte. Eine Ansteuern des Magnetventils führt daher erst
dann wieder zuverlässig zu einer definierten Einspritzmenge, wenn die Ankerplatte
nicht mehr nachschwingt. Eine zeitliche Beschränkung des Nachschwingvorgangs ist insbesondere
zur Darstellung kurzer zeitlicher Abstände zwischen beispielsweise einer Vor- und
einer Haupteinspritzung von großer Bedeutung. Bei den bekannten Magnetventilen wird
aus diesem Grund ein ortsfester Überhubanschlag verwandt, welcher den maximalen Überhubweg
begrenzt, um den sich die Ankerplatte nach Auftreffen des Steuerventilgliedes auf
den Ventilsitz auf dem Ankerbolzen verschieben kann. Durch diese Maßnahme läßt sich
das Nachschwingen der Ankerplatte verringern, jedoch nicht abstellen.
Vorteile der Erfindung
[0005] Es wurde gefunden, daß bei einem gänzlichen Verzicht auf die Rückholfeder bei einem
Magnetventil mit zweiteiligem Anker sowohl ein nachteiliger Nachschwingvorgang der
Ankerplatte vermieden werden kann als auch gleichzeitig bei einer erneuten Ansteuerung
des Elektromagneten eine definierte Einspritzung erfolgt. Entgegen eines lange bestehenden
Vorurteils, ist die Rückholfeder nicht unbedingt erforderlich, um eine definierte
Neueinspritzung zu gewährleisten. Da der Überhubweg, um den sich die Ankerplatte nach
einem Auftreffen des Steuerventilgliedes auf den Ventilsitz auf dem Ankerbolzen verschieben
kann, durch den Überhubanschlag auf einen kleinen Wert begrenzbar ist, kann auch ohne
Rückholfeder eine definierte Neueinspritzung erreicht werden. Zwar wird die Ankerplatte
bei einem Verzicht auf die Rückholfeder nicht zu. dem am Ankerbolzen festgelegten
Anschlag zurück befördert, jedoch wird die Ankerplatte beim Einschalten des Elektromagneten
so schnell angezogen, daß sie praktisch ohne erkennbare Zeitverzögerung den am Ankerbolzen
festgelegten Anschlag erreicht. Sodann wird die Ankerplatte und der Ankerbolzen mit
Steuerventilglied zum Elektromagneten hin beschleunigt und das Magnetventil geöffnet.
Vorteilhaft wird hierdurch erreicht, daß das durch den Nachschwingvorgang der Ankerplatte
bedingte unerwünschte Öffnen des Magnetventils unterbleibt. Das Magnetventil kann
daher jederzeit, nachdem die Ankerplatte ihren Überhubanschlag erreicht hat, wieder
angesteuert werden.
Zeichnungen
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Ausschnitt aus dem oberen Teil eines aus dem Stand der Technik bekannten
Kraftstoffeinspritzventils mit einem Magnetventil,
Fig. 2 den Hubweg der Ankerplatte in Abhängigkeit von der Zeit für das bekannte Magnetventil,
Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung des erfindungsgemäßen Magnetventil,
Fig. 4 den Hubweg der Ankerplatte in Abhängigkeit von der Zeit für das erfindungsgemäße
Magnetventil.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0007] Fig. 1 zeigt den oberen Teil eines aus dem Stand der Technik bekannten Kraftstoffeinspritzventils,
welches zur Verwendung in einer Kraftstoffeinspritzanlage bestimmt ist, insbesondere
eines Common-Rail-Systems für Dieselkraftstoff, welches mit einem Kraftstoffhochdruckspeicher
ausgerüstet ist, der durch eine Hochdruckförderpumpe kontinuierlich mit Hochdruckkraftstoff
versorgt wird. Das bekannte Kraftstoffeinspritzventil weist ein Ventilgehäuse 4 mit
einer Längsbohrung auf, in der ein Ventilkolben 6 angeordnet ist, der mit seinem einen
in Fig. 1 nicht dargestellten Ende auf eine in einem Düsenkörper angeordnete Ventilnadel
einwirkt. Die Ventilnadel ist in einem Druckraum angeordnet, der über eine Druckbohrung
mit unter Hochdruck stehendem Kraftstoff versorgt ist. Bei einer Öffnungshubbewegung
des Ventilkolbens 6 wird die Ventilnadel durch den ständig an einer Druckschulter
der Ventilnadel angreifenden Kraftstoffhochdruck im Druckraum entgegen der Schließkraft
einer Feder angehoben. Durch eine dann mit dem Druckraum verbundene Einspritzöffnung
erfolgt die Einspritzung des Kraftstoffs in den Brennraum der Brennkraftmaschine.
Durch Absenken des Ventilkolbens 6 wird die Ventilnadel in Schließrichtung in den
Ventilsitz des Einspritzventils gedrückt und der Einspritzvorgang beendet. Der Ventilkolben
6 wird an seinem von der Ventilnadel abgewandten Ende in einer Zylinderbohrung geführt,
die in einem Ventilstück 12 eingebracht ist, welches in das Ventilgehäuse 4 eingesetzt
ist. In der Zylinderbohrung schließt die Stirnseite des Ventilkolbens 6 einen Steuerdruckraum
14 ein, der über einen Zulaufkanal mit einem nicht dargestellten Kraftstoffhochdruckanschluß
verbunden ist. Der Zulaufkanal ist im wesentlichen dreiteilig ausgebildet. Eine radial
durch die Wand des Ventilstücks 12 führende Bohrung, deren Innenwände auf einem Teil
ihrer Länge eine Zulaufdrossel 15 ausbilden, ist mit einem das Ventilstück 12 umfangsseitig
umgebenden Ringraum 16 ständig verbunden, welcher Ringraum wiederum über in ständiger
Verbindung mit dem Kraftstoffhochdruckanschluß steht. Über die Zulaufdrossel 15 ist
der Steuerdruckraum 14 dem im Kraftstoffhochdruckspeicher herrschenden hohen Kraftstoffdruck
ausgesetzt. Koaxial zum Ventilkolben 6 zweigt aus dem Steuerdruckraum 14 eine im Ventilstück
12 verlaufende Bohrung ab, die einen mit einer Ablaufdrossel 18 versehenen Kraftstoffablaufkanal
17 bildet, der in einen Entlastungsraum 19 einmündet, der mit einem in Fig. 1 nicht
dargestellten Kraftstoffniederdruckanschluß verbunden ist, welcher wiederum mit einem
Kraftstoffrücklauf des Einspritzventils in Verbindung steht. Der Austritt des Kraftstoffablaufkanals
17 aus dem Ventilstück 12 erfolgt im Bereich eines kegelförmig angesenkten Teiles
21 der außenliegenden Stirnseite des Ventilstückes 12. Das Ventilstück 12 ist zusammen
mit einer Einstellscheibe 38 und dem Flansch 32 eines Gleitstücks 34 fest über ein
Schraubglied 23 in dem Ventilgehäuse 4 eingespannt.
[0008] In dem kegelförmigen Teil 21 ist ein Ventilsitz 24 ausgebildet, mit dem ein Steuerventilglied
25 eines das Einspritzventil steuernden Magnetventils 30 zusammen wirkt. Das Steuerventilglied
25 ist mit einem zweiteiligen Anker in Form eines Ankerbolzens 27 und einer Ankerplatte
28 gekoppelt, welcher Anker mit einem Elektromagneten 29 des Magnetventils 30 zusammenwirkt.
Das Magnetventil 30 umfaßt weiterhin ein den Elektromagneten 29 bergendes Gehäuseteil
60, das mit dem Ventilgehäuse 4 über schraubbare Verbindungsmittel 7 fest verbunden
ist. Bei dem bekannten Magnetventil ist die Ankerplatte 28 unter Einwirkung ihrer
trägen Masse gegen die Vorspannkraft einer Rückholfeder 35 dynamisch verschiebbar
auf dem Ankerbolzen 27 gelagert und wird durch diese Rückholfeder im Ruhezustand gegen
einen am Ankerbolzen festgelegten Anschlag 26 gedrückt, welcher in Form einer auf
den Ankerbolzen aufgeschobenen Sichelscheibe ausgebildet ist. Mit ihrem anderen Ende
stützt sich die Rückholfeder 35 an dem Flansch 32 des Gleitstücks 34 ab, welches den
Ankerbolzen 27 in einer Durchgangsöffnung führt. Der Ankerbolzen 27 und mit ihm die
Ankerscheibe 28 und das mit dem Ankerbolzen 27 gekoppelte Steuerventilglied 25 sind
ständig durch eine sich gehäusefest abstützende Schließfeder 31 in Schließrichtung
beaufschlagt, so daß das Steuerventilglied 25 normalerweise in Schließstellung am
Ventilsitz 24 anliegt. Bei Erregung des Elektromagneten wird die Ankerplatte 28 und
mit ihr der Ankerbolzen 27 vom Elektromagneten angezogen und dabei der Ablaufkanal
17 zum Entlastungsraum 19 hin geöffnet. Der Ankerbolzen 27 weist an dem von dem Elektromagneten
29 abgewandten Ende eine Ringschulter 33 auf, die bei erregtem Elektromagneten am
Gleitstück 34 anschlägt und so den Öffnungshub des Steuerventilgliedes 25 begrenzt.
Zur Einstellung des Öffnungshubes dient die Einstellscheibe 38.
[0009] Das Öffnen und Schließen des Einspritzventils wird wie nachfolgend beschrieben von
dem Magnetventil 30 gesteuert. Wie bereits dargestellt, wird der Ankerbolzen 27 ständig
durch die Schließfeder 31 in Schließrichtung beaufschlagt, so daß das Steuerventilglied
25 bei nicht erregtem Elektromagneten in Schließstellung am Ventilsitz 24 anliegt
und der Steuerdruckraum 14 zur Entlastungsseite 19 hin verschlossen ist, so daß sich
dort über den Zulaufkanal sehr schnell der hohe Druck aufbaut, der auch im Kraftstoffhochdruckspeicher
ansteht. Der Druck im Steuerdruckraum 14 erzeugt eine Schließkraft auf den Ventilkolben
6 und die damit in Verbindung stehende Ventilnadel, die größer ist als die andererseits
in Öffnungsrichtung in Folge des anstehenden Hochdrucks wirkenden Kräfte. Wird der
Steuerdruckraum 14 durch Öffnen des Magnetventils zur Entlastungsseite 19 hin geöffnet,
baut sich der Druck in dem geringen Volumen des Steuerdruckraumes 14 sehr schnell
ab, da dieser über die Zulaufdrossel 15 von der Hochdruckseite abgekoppelt ist. Infolgedessen
überwiegt die auf die Ventilnadel in Öffnungsrichtung wirkende Kraft aus dem an der
Ventilnadel anstehenden Kraftstoffhochdruck, so daß die Ventilnadel nach oben bewegt
und dabei die wenigstens eine Einspritzöffnung zur Einspritzung geöffnet wird. Schließt
jedoch das Magnetventil 30 den Kraftstoffablaufkanal 17, kann der Druck im Steuerdruckraum
14 durch den über den Zulaufkanal 15 nachfließenden Kraftstoff wieder aufgebaut werden,
so daß die ursprüngliche Schließkraft ansteht und die Ventilnadel des Kraftstoffeinspritzventils
schließt.
[0010] Beim Schließen des Magnetventils drückt die Schließfeder 31 den Ankerbolzen 27 mit
dem Steuerventilglied 25 schlagartig gegen den Ventilsitz 24. Ein nachteiliges Abprellen
oder Nachschwingen des Steuerventilgliedes entsteht dadurch, daß der Aufschlag des
Ankerbolzen am Ventilsitz eine elastische Verformung desselben bewirkt, welche als
Energiespeicher wirkt, wobei ein Teil der Energie wiederum auf das Steuerventilglied
25 übertragen wird, das dann zusammen mit dem Ankerbolzen vom Ventilsitz 24 abprellt.
Das in Fig. 1 gezeigte bekannte Magnetventil verwendet daher einen zweiteiligen Anker
mit einer vom Ankerbolzen 27 abgekoppelten Ankerplatte 28. Auf diese Weise läßt sich
die insgesamt auf den Ventilsitz 24 auftreffende Masse verringern, jedoch kann die
Ankerplatte 28 in nachteiliger Weise nachschwingen. Aus diesem Grund ist bei dem bekannten
Magnetventil ein Überhubanschlag 37 vorgesehen, welcher durch einen der Ankerplatte
zugewandten Endabschnitt eines als Führungshülse ausgebildeten Abschnitts des Gleitstücks
34 gebildet wird. Der Überhubanschlag 37 beschränkt den maximalen Überhubweg, um den
sich die Ankerplatte 28 nach dem Auftreffen des Steuerventilgliedes 25 auf den Ventilsitz
24 entlang des Ankerbolzens 27 ausgehend von dem am Ankerbolzen 27 festgelegten Anschlag
26 verschieben kann. Das Nachschwingen der Ankerplatte 28 wird durch den Überhubanschlag
37 reduziert und die Ankerplatte 28 gelangt schneller wieder in ihre Ausgangslage
an dem als Sichelscheibe ausgebildeten Anschlag 26 zurück.
[0011] In Fig. 2 ist der Hubverlauf der Ankerplatte in Abhängigkeit von der Zeit beim Öffnen
des Magnetventils dargestellt. Beim Schließen des Magnetventils bewegt sich die Ankerplatte
28 in einem ersten Zeitintervall I zunächst mit dem Ankerbolzen 27 um den Weg h1 von
beispielsweise 38 Mikrometer, bis das Steuerventilglied bei h = 0 auf den Ventilsitz
auftrifft. Anschließend bewegt sich die.Ankerplatte 28 in dem Zeitintervall I um den
Überhubweg weiter bis sie bei einem maximalen Überhubweg h2 von beispielsweise etwa
20 Mikrometer auf den Überhubanschlag 37 trifft und dort abgebremst wird. In dem nun
folgenden Zeitintervall II wird die Ankerplatte durch die Rückholfeder 35 bis zur
Sichelscheibe 26 zurück bewegt. In dem Zeitintervall III wird der Ankerbolzen und
das Steuerventilglied durch die Ankerplatte vom Ventilsitz abgehoben. Das Magnetventil
öffnet daher kurz. Beim Zurückschwingen der Ankerplatte trifft das Steuerventilglied
zu Beginn des Zeitintervalls IV wieder auf den Ventilsitz. Der Schwingungsvorgang
der Ankerplatte führt dazu, daß mit einer erneuten Ansteuerung des Magnetventils im
Zeitintervall III nicht begonnen werden darf, da das Magnetventil in diesem Zeitintervall
kurz öffnet. Die Ansteuerung des Magnetventils durch Spannungsbeaufschlagung des Elektromagneten
darf daher entweder nur vorher im Zeitintervall II oder später im Zeitintervall IV
erfolgen.
[0012] In Fig. 3 ist eine Ausschnitt aus einer Querschnittsdarstellung des erfindungsgemäßen
Magnetventils dargestellt. Das erfindungsgemäße Magnetventil 30 unterscheidet sich
von dem in Fig. 1 dargestellten bekannten Magnetventil dadurch, daß keine Rückholfeder
am Magnetventil vorgesehen ist. Beim Abschalten des Elektromagneten 29 wird der Anker
mit Ankerplatte 28, Ankerbolzen 27 und Steuerventilgied 25 durch die Schließfeder
31 zum Ventilsitz 24 hin bewegt. Sobald das Steuerventilglied auf den Ventilsitz 24
trifft, bewegt sich die Ankerplatte 28 bedingt durch ihre träge Masse auf dem nun
ortsfesten Ankerbolzen weiter. Diese Bewegung der Ankerplatte 28 unterliegt nur noch
den Gesetzen von Trägheit, Schwerkraft, Reibung und der Hydrodynamik des Kraftstoffs
und erfolgt frei von einer Beaufschlagung durch eine rückstellende elastische Federkraft.
Die resultierende Bewegung der Ankerplatte 28 ist in Fig. 4 dargestellt. Wie bei dem
bekannten Magnetventil in Fig. 2 dargestellt, bewegt sich die Ankerplatte 28 in dem
Zeitintervall I zunächst mit dem Ankerbolzen um den Öffnungshubweg h1 und anschließend
nach Auftreffen des Steuerventilgliedes auf den Ventilsitz bei ortsfestem Ankerbolzen
um den Überhubweg h2 bis zum Überhubanschlag 37. Dort verharrt die Ankerplatte 28.
Die sich an den Überhubanschlag 37 annähernde kreisringförmige Fläche 39 eines an
der Ankerplatte 28 ausgebildeten über den Ankerbolzen 27 geschobenen Stutzens 40 bildet
dabei zusammen mit dem Überhubanschlag 37 einen hydraulischen Dämpfungsraum, durch
welchen der Aufprall der Ankerplatte 28 auf den Überhubanschlag gedämpft wird. Wie
in Fig. 4 zu erkennen ist, erfolgt im Zeitintervall II kein Nachschwingen der Ankerplatte
und kein weiteres Öffnen des Magnetventils bei abgeschaltetem Elektromagneten. Daher
kann das erfindungsgemäße Magnetventil jederzeit wieder angesteuert werden, sobald
die Ankerplatte ihre Position am Überhubanschlag erreicht hat.
[0013] Bei einer Spannungsbeaufschlagung des Elektromagneten beim Öffnen des Magnetventils
wird die Ankerplatte 28 aufgrund der dann wirkenden Magnetkraft sehr schnell um den
Weg h2 bis zu dem am Ankerbolzen festgelegten Anschlag 26 befördert. Die Zeitverzögerung
bis die Ankerplatte den Anschlag 26 erreicht ist dabei zu vernachlässigen. Dies setzt
voraus, daß der maximale Überhubweg h2 nicht zu groß ist. Der maximale Überhubweg,
um den sich die Ankerplatte 28 nach einem Auftreffen des Steuerventilgliedes 25 auf
den Ventilsitz 24 beim Schließen des Magnetventils entlang des Ankerbolzens 27 ausgehend
von dem am Ankerbolzen festgelegten Anschlag 26 bis zu einem Aufprall auf den Überhubanschlag
37 verschieben kann, sollte daher kleiner als 100 Mikrometer und vorzugsweise kleiner
als 30 Mikrometer sein.
1. Magnetventil zur Steuerung eines Einspritzventils einer Brennkraftmaschine, mit einem
Elektromagneten (29), einem Anker, der einen in bezug auf den Elektromagneten beweglich
gelagerten Ankerbolzen (27) und eine auf dem Ankerbolzen gleitend verschiebbar gelagerte
Ankerplatte (28) umfaßt, und mit einem mit dem Anker bewegten und mit einem Ventilsitz
(24) zusammenwirkenden Steuerventilglied (25) zum Öffnen und Schließen eines Kraftstoffdurchgangs
(17), wobei die Ankerplatte (28) beim Auftreffen des Steuerventilgliedes (25) auf
den Ventilsitz (24) beim Schließen des Magnetventils unter dem Einfluß ihrer trägen
Masse von einem am Ankerbolzen (27) festgelegten Anschlag (26) um einen Überhubweg
(h2) bis zu einem ortsfesten Überhubanschlag (39) entlang des Ankerbolzens verschiebbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerplatte (27) zwischen dem Überhubanschlag (39) und dem am Ankerbolzen (27)
festgelegten Anschlag (26) auf dem Ankerbolzen frei von rückstellenden elastischen
Federkräften verschiebbar gelagert ist.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Überhubweg (h2), um den sich die Ankerplatte (28) nach einem Auftreffen
des Steuerventilgliedes (25) auf den Ventilsitz (24) beim Schließen des Magnetventils
entlang des Ankerbolzens (27) ausgehend von dem am Ankerbolzen festgelegten Anschlag
(26) bis zum Auftreffen auf den Überhubanschlag (39) verschieben kann, kleiner als
100 Mikrometer und vorzugsweise kleiner als 30 Mikrometer ist.
1. Solenoid valve for controlling an injection valve of an internal combustion engine,
with an electromagnet (29), with an armature which comprises an armature bolt (27)
mounted movably with respect to the electromagnet and an armature plate (28) mounted
displaceably in a sliding manner on the armature bolt, and with a control-valve member
(25) moved by means of the armature and cooperating with a valve seat (24), for opening
and closing of a fuel passage (17), the armature plate (28), under the influence of
its inert mass, being capable, when the control-valve member (25) impinges onto the
valve seat (24) during the closing of the solenoid valve, of being displaced along
the armature bolt from a stop (26) secured to the armature bolt (27) by the amount
of an overstroke travel (h2) as far as a fixed overstroke stop (39), characterized in that the armature plate (27) is mounted so as to be displaceable, free of returning elastic
spring forces, on the armature bolt between the overstroke stop (39) and the stop
(26) secured to the armature bolt (27).
2. Solenoid valve according to Claim 1, characterized in that the maximum overstroke travel (h2) by the amount of which, after the control-valve
member (25) impinges onto the valve seat (24) during the closing of the solenoid valve,
the armature plate (28) can be displaced along the armature bolt (27) from the stop
(26) secured to the armature bolt as far as impingement onto the overstroke stop (39)
is smaller than 100 micrometres and preferably smaller than 30 micrometres.
1. Electrovanne de commande d'une soupape d'injection d'un moteur à combustion interne,
comportant un élecro-aimant (29) et un induit qui comprend un boulon d'induit (27),
logé de manière amovible par rapport à l'électro-aimant, ainsi qu'une plaque d'induit
(28) logée de manière coulissante sur le boulon d'induit,
et comportant un élément de soupape de distribution (25) mis en mouvement avec l'induit
et agissant de concert avec un siège de soupape (24) en vue d'ouvrir et de fermer
un passage pour le carburant (17),
dans laquelle la plaque d'induit (28) peut se déplacer, à la suite de l'impact de
l'élément de soupape de distribution (25) sur le siège de soupape (24), lors de la
fermeture de l'électrovanne, sous l'effet de sa masse inerte, le long du boulon d'induit
(27) depuis une butée (26) fixée sur le boulon d'induit, en accomplissant un parcours
de dépassement de course (h2), jusqu'à une butée fixe de dépassement de course (39),
caractérisée en ce que
la plaque d'induit (28) est logée de manière à coulisser sur le boulon d'induit (27),
en l'absence de forces de ressort élastiques de rappel, entre la butée de dépassement
de course (39) et la butée (26) fixée sur le boulon d'induit (27).
2. Electrovanne selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
le parcours de dépassement de course (h2) maximal sur lequel la plaque d'induit (28)
peut se déplacer le long du boulon d'induit (27), à la suite de l'impact de l'élément
de soupape de distribution (25), sur le siège de soupape (24) lors de la fermeture
de l'électrovanne, depuis la butée (26) fixée sur le boulon d'induit jusqu'à la butée
fixe de dépassement de course (39), est inférieur à 100 micromètres, et de préférence
à 30 micromètres.