[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umreifen und/oder Bündeln von Paletten
und Gegenständen, mit einer Umreifeinrichtung von der ein Verpackungsband um die Paletten/Gegenstände
führbar ist und mit einer Verschlusseinrichtung zum anschließenden Spannen und Verschließen
des Verpackungsbandes.
[0002] Pakete oder Gegenstände werden im allgemeinen mit einem Verpackungsband auf Paletten
befestigt, um einen sicheren und schadensfreien Transport dieser Pakete beziehungsweise
Gegenstände zu gewährleisten.
[0003] Hierfür werden neben Stahlbändern verstärkt auch Kunststoffbänder, überwiegend aus
Polyester und Polypropylen verwendet. Nachdem das Verpackungsband um die Palette und
das Packgut geführt ist, erfolgt das Verspannen und Verschließen des Verpackungsbandes
mittels einer Verschlusseinrichtung, beispielsweise einem elektrischen Handgerät.
Die Stromversorgung für die Verschlusseinrichtung kann sowohl über das Festnetz als
auch über einen Akku erfolgen. Die Verschlusseinrichtung kann dabei beispielsweise
als Akku-Schweißgerät ausgebildet sein.
[0004] Die Verschlusseinrichtung wird von der Bedienperson von Hand an das zu verschließende
Band herangeführt. Dabei ist nachteilhaft, dass die Verschlusseinrichtung ein relativ
hohes Gewicht von im Regelfall 2,5 bis 6 Kilo aufweist. Erschwerend kommt hinzu, dass
die Verschlusseinrichtung mit einer Hand gehalten werden muss, da mit der anderen
Hand das Verpackungsband einzufädeln ist. Dies führt zu einer entsprechend hohen physischen
Belastung der Bedienperson.
[0005] Nach dem Einfädeln des Verpackungsbandes wird das Verpackungsband durch die Verschlusseinrichtung,
die im Regelfall auch als Spanneinrichtung ausgebildet ist, gespannt. Anschließend
erfolgt das Verschweißen der übereinander liegenden Teile des Verpackungsbandes, und
das Abschneiden des überflüssigen Verpackungsbandes. Das abgeschnittene Ende des Verpackungsbandes
kann wieder auf die Umreifeinrichtung aufgerollt werden und stellt nunmehr den Anfang
des Verpackungsbandes zur Umreifung einer weiteren Palette oder eines weiteren Gegenstandes
dar.
[0006] Die Umreifeinrichtung kann in einer einfachen Ausführungsform lediglich als Bandabroller
beziehungsweise als Halterung für eine Verpackungsbandrolle ausgebildet sein. In einer
vorteilhaften Ausführungsform ist eine Ausbildung der Umreifeinrichtung gemäß der
in der DE 199 16 193 C2 beschriebenen, mobil einsetzbaren Verpackungsvorrichtung möglich.
[0007] Eine weitere Umreifeinrichtungen ergibt sich beispielsweise aus der DE 298 08 111
U1.
[0008] Die Handhabung der Verschlusseinrichtung ist für die Bedienperson besonders nachteilhaft,
wenn die zu verschließende Palette beziehungsweise der zu verschließende Gegenstand
die Brusthöhe der Bedienperson übersteigt, da in diesem Fall die Verschlusseinrichtung
nicht mehr, wie sonst üblich, auf der Oberseite des Packgutes aufgelegt werden kann.
Sobald die zu verschließende Palette beziehungsweise der zu verschließende Gegenstand
die Brusthöhe der Bedienperson übersteigt, muss die Bedienperson das Verpackungsband
in der Vertikalen spannen, verschließen und abschneiden. Bedingt durch die physische
Verfassung kann diese Tätigkeit nicht von allen Personen durchgeführt werden. Das
ansonsten sehr ausgereifte Verfahren zum Verpacken von Paletten und Gegenständen mittels
einer transportablen Vorrichtung, insbesondere gemäß der DE 199 16 193 C2, kann somit
teilweise nicht eingesetzt werden.
[0009] Die Nachteile, die sich aus dem Einsatz der Verschlusseinrichtung ergeben, gelten
dabei sowohl für mobil einsetzbare als auch für stationäre Umreifeinrichtungen.
[0010] Selbst wenn die Palette beziehungsweise der Gegenstand die Brusthöhe der Bedienperson
nicht übersteigt, bleibt der Bedienperson ein Kraftaufwand nicht erspart, da in diesem
Fall die Verschlusseinrichtung auf die Oberseite des Packgutes aufgelegt werden muss.
[0011] Ein weiterer Nachteil der Verschlusseinrichtung besteht darin, dass diese, wie sich
in der Praxis gezeigt hat, oft herunterfallen, wodurch eine erhebliche Verletzungsgefahr
entsteht und die Geräte darüber hinaus oft beschädigt werden.
[0012] Aus dem Stand der Technik sind Halterungen, sogenannte Balancer bekannt, die an der
Decke befestigt werden und an denen mittels einem Federseilzug die Verschlusseinrichtungen
aufgehängt werden können. Der Federseilzug kompensiert das Gewicht der angehängten
Verschlusseinrichtung, sodass diese leichter eingesetzt werden kann. Die Balancer
weisen ein Seil auf, das auf einer durch ein Spiralfeder unterstützten Spule aufgewickelt
ist.
[0013] Nachteilig bei den Balancern ist jedoch, dass diese stationär an einem Galgen oder
der Decke befestigt sind. Ein mobiler Einsatz der transportablen Vorrichtungen zum
Umreifen und/oder Bündeln von Paletten oder Gegenständen ist somit nicht möglich.
Darüber hinaus hängen die Verschlusseinrichtungen, um eine leichte Erreichbarkeit
zu gewährleisten, im Regelfall auf Kopfhöhe der Bedienperson, wodurch eine erhebliche
Verletzungsgefahr besteht.
[0014] Die Hauptvorteile der mobilen Vorrichtung zum Umreifen und/oder Bündeln von Paletten
im Unterschied zu einer stationären Vorrichtung, nämlich die Mobilität und die Unabhängigkeit
von einem Netzanschluss gehen durch stationär befestigte Balancer verloren.
[0015] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Umreifen und/oder Bündeln von Paletten und Gegenständen zu schaffen, die die vorstehend
genannten Nachteile des Standes der Technik löst, insbesondere einen einfachen, kraftsparenden
sowie belastungsfreien Einsatz einer Verschlusseinrichtung ermöglicht.
[0016] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Umreifeinrichtung mit
einer Führungseinrichtung versehen ist, an der die Verschlusseinrichtung angeordnet
ist, wobei die Führungseinrichtung wenigstens einen Teil des Gewichtes der Verschlusseinrichtung
abstützt.
[0017] Dadurch, dass die Umreifeinrichtung mit einer Führungseinrichtung kombiniert ist,
die die Verschlusseinrichtung führt und abstützt ist ein kraftsparender und einfacher
Einsatz der Verschlusseinrichtung möglich. Die Mobilität der Umreifeinrichtung wird
durch die Verbindung mit der Verschlusseinrichtung nicht eingeschränkt, so dass die
mobile Vorrichtung zum Umreifen und/oder Bündeln von Paletten oder Gegenständen ohne
Einschränkung durch stationäre Elemente eingesetzt werden kann.
[0018] Die konkrete Ausgestaltung der Umreifeinrichtung ist für die Ausführung der erfindungsgemäßen
Lösung zweitrangig. So kann in einer Ausgestaltung vorgehen sein, dass die Umreifeinrichtung
als einfacher Bandabroller ausgebildet ist, während die Umreifeinrichtung in einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung gemäß der DE 199 16 193 C2 ausgebildet ist.
Selbstverständlich kann die Umreifeinrichtung auch halb- oder vollautomatisch, ohne
dass die Bedienperson eine manuelle Tätigkeit zum Bedienen der Umreifeinrichtung ausführen
muss, ausgebildet sein.
[0019] Die Verschlusseinrichtung kann in vorteilhafter Weise als Kombinationsgerät ausgebildet
sein, das sowohl ein Spannen des Bandes als auch dessen Verschweißen und das Abschneiden
übernimmt. In einfacheren Ausgestaltungen kann selbstverständlich auch vorgesehen
sein, dass das Spannen des Verpackungsbandes beziehungsweise das Abschneiden von anderen
Geräten übernommen wird. Besonders vorteilhaft ist der Einsatz eines elektrischen
Handgerätes welches über einen Akku betrieben wird. Dieses kann beispielsweise als
Akku-Schweißgerät, welches zusätzlich das Spannen und Abschneiden des Verpackungsbandes
übernimmt, ausgebildet sein. Hieraus ergibt sich ein besonders vorteilhafter, unabhängiger
und mobiler Einsatz der gesamten Vorrichtung.
[0020] Von Vorteil ist es, wenn die Führungseinrichtung eine Linearführung aufweist, an
deren einem Ende die Verschlusseinrichtung angeordnet ist.
[0021] In Versuchen hat sich herausgestellt, dass sich eine Kompensation wenigstens eines
Teiles der Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung in besonders einfacher Weise mittels
einer Linearführung durchführen lässt an deren einem Ende die Verschlusseinrichtung
angeordnet ist. Darüber hinaus lässt sich die Verschlusseinrichtung somit in einfacher
Weise bedienen.
[0022] Von Vorteil ist es, wenn die Verschlusseinrichtung mittels einem Gelenkelement beweglich
an der Linearführung angeordnet ist.
[0023] Vorteilhaft ist es, wenn die Linearführung parallel und mit geringem Abstand zu dem
von der Umreifeinrichtung abgewickelten Verpackungsband ausziehbar ist. Dadurch ist
gewährleistet, dass die Verschlusseinrichtung zum Verschließen des Verpackungsbandes
nach einem Ausziehen der Linearführung unmittelbar neben beziehungsweise exakt auf
die Position des Verpackungsbandes heranführbar ist. Die bewegliche Anordnung der
Verschlusseinrichtung mittels dem Gelenkelement vereinfacht dabei, wie der Erfinder
herausgefunden hat, das Einfädeln des Verpackungsbandes in die Verschlusseinrichtung.
Nach dem Einfädeln des Verpackungsbandes verspannt die Verschlusseinrichtung das Verpackungsband
und zieht sich selber somit an die Palette heran. Dabei wird ebenfalls die Linearführung,
an deren Ende die Verschlusseinrichtung angeordnet ist, näher an die Palette beziehungsweise
den Gegenstand herangeführt. Auch hierfür ist es vorteilhaft, wenn die Linearführung
parallel und eng benachbart zu dem abgerollten Verpackungsband beziehungsweise zu
der Verpackungsrolle verläuft. Verspannungen beziehungsweise ein Verkanten der Linearführung
wird somit vermieden.
[0024] In einer konstruktiven Ausführung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zur definierten
Ausrichtung der Verschlusseinrichtung zwischen der Linearführung und dem Gelenkelement
ein Dämpfungselement angeordnet ist.
[0025] In Versuchen hat sich herausgestellt, dass sich eine Anordnung eines Dämpfungselementes
zwischen dem Gelenkelement und der Linearführung in besonderer Weise dafür eignet,
die Verschlusseinrichtung auf die Palette oder dergleichen auszurichten.
[0026] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann dabei vorgesehen sein, dass das
Dämpfungselement zur Aufnahme der Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung als Gasdruckzylinder
ausgebildet ist. Alternativ dazu kann das Dämpfungselement auch als Feder oder dergleichen
ausgebildet sein.
[0027] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbeispielen.
[0028] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Umreifeinrichtung die mit einer erfindungsgemäßen Führungseinrichtung
versehen ist, an der eine Verschlusseinrichtung angeordnet ist;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Führungseinrichtung gemäß Pfeilrichtung II
der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Umreifeinrichtung mit einer zu Fig. 1 alternativen Ausgestaltung
der Führungseinrichtung; und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Umreifeinrichtung mit einer weiteren zu Fig. 1 alternativen
Ausgestaltung der Führungseinrichtung.
[0029] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine mobile Vorrichtung zum Umreifen und/oder Bündeln
von Paletten und Gegenständen, mit einer Umreifeinrichtung 1, die mit einer Führungseinrichtung
2 versehen ist, an der eine Verschlusseinrichtung 3 angeordnet ist. Mittels der Umreifeinrichtung
1 kann ein nicht dargestelltes Verpackungsband um eine ebenfalls nicht dargestellte
Palette geführt werden. Anschließend wird das Verpackungsband durch die Verschlusseinrichtung
3 gespannt, verschlossen und abgeschnitten.
[0030] Umreifeinrichtungen 1 sind aus dem Stand der Technik in den verschiedensten Ausführungen
hinlänglich bekannt. Diese Ausführungen schließen sowohl einfache Halterungen für
die Verpackungsbandrollen als auch Maschinen mit einer ausgereiften Technik ein, wie
sie beispielsweise aus der DE 199 16 193 C2 bekannt sind. Die erfindungsgemäße Lösung
eignet sich dabei in besonders vorteilhafter Weise für die aus der DE 199 16 193 C2
bekannte Umreifeinrichtung, auf deren Funktionsbeschreibung hiermit explizit Bezug
genommen wird.
[0031] Verschlusseinrichtungen 3 sind ebenfalls in verschiedenen technischen Ausführungen
aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt. Die Verschlusseinrichtungen
3 können dabei sowohl über eine feste Netzverbindung als auch über Akkus betrieben
werden. Üblicherweise werden elektrische Handgeräte eingesetzt, die sowohl das Verpackungsband
spannen als auch für das Verschließen und Abschneiden des Verpackungsbandes zuständig
sind. Derartige Handgeräte liegen dem Ausführungsbeispiel zugrunde. Im Ausführungsbeispiel
ist dabei vorgesehen, dass das Verschließen des Verpackungsbandes durch Verschweißen
erfolgt. Dabei ist das Verpackungsband in vorteilhafter Weise als Kunststoff-Verpackungsband
beispielsweise aus Polyester oder Polypropylen ausgebildet.
[0032] Da die Funktionsweisen von Umreifeinrichtungen 1 sowie von Verschlusseinrichtungen
3 hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt sind, wird nachfolgend lediglich auf
die erfindungsgemäßen Merkmale näher eingegangen.
[0033] Die Umreifeinrichtung 1 sowie die Verschlusseinrichtung 3 sind in den Figuren lediglich
schematisch dargestellt.
[0034] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, weist die Führungseinrichtung 2 eine Linearführung
4 auf, die sich auf ein Führungselement 5 abstützt bzw. von diesem gelagert wird.
Die Verschlusseinrichtung 3 ist dabei an einem Ende der Linearführung 4 angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel nimmt die Linearführung 4 die Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung
3 auf, und stützt sich auf das Führungselement 5 ab, das über eine Konsole 6 mit der
Umreifeinrichtung 1 bzw. einem Gehäuse der Umreifeinrichtung 1 verbunden ist. Die
Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung 3 wird somit kompensiert und belastet nicht
mehr die Bedienperson.
[0035] Wie aus Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Verschlusseinrichtung 3 mittels
einem Gelenkelement 7 beweglich an der Linearführung 4 angeordnet. Durch das Gelenkelement
7 kann die Verschlusseinrichtung 3 exakt auf das zu verschließende Verpackungsband
bzw. Packgut ausgerichtet werden. Darüber hinaus ermöglicht die Verschwenkbarkeit
der Verschlusseinrichtung 3 ein einfaches einfädeln des Verpackungsbandes. Das Gelenkelement
7 ist um eine horizontale Achse 8a und eine vertikale Achse 8b schwenkbar.
[0036] Es ist vorgesehen, dass die Verschlusseinrichtung 3 lediglich innerhalb eines vorgegebenen
Winkelbereichs von max. 45° um die vertikale Achse 8b des Gelenkelementes 7 schwenkbar
ist. Wie sich aus Fig. 2 diesbezüglich ergibt, weist das Gelenkelement 7 hierfür einen
Anschlag 9 auf. Der Anschlag 9 ermöglicht dabei, dass das Verpackungsband durch eine
leichte Verschwenkbewegung der Verschlusseinrichtung nach dem Spannen ausgefädelt
wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass aus der Verschwenkung der Verschlusseinrichtung
3 maximal eine Seitwärtsbewegung von ungefähr 3 cm resultiert. In Versuchen hat sich
herausgestellt, dass dies ausreichend ist, um das Band in einfacher Weise nach Beendigung
des Spann- und Verschlussvorganges aus einem Aufnahmeschlitz der Verschlusseinrichtung
3 auszufädeln.
[0037] Wie sich aus Fig. 1 und Fig. 2 ferner ergibt, ist zur Kompensation wenigstens eines
Teiles der Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung 3 bzw. zur definierten Ausrichtung
der Verschlusseinrichtung 3 zwischen der Linearführung 4 und dem Gelenkelement 7 ein
Dämpfungselement 10 angeordnet. Wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, kann das Dämpfungselement
10 dabei derart angeordnet bzw. ausgerichtet sein, dass das Verschlusselement 3 eine
sich vertikal erstreckende Anlagefläche 3a zur Anlage an eine Seitenwand einer Palette
bzw. eines Gegenstandes aufweist. Das Dämpfungselement ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Gasdruckzylinder 10 ausgebildet. Der Gasdruckzylinder 10 kann in vorteilhafter
Weise derart eingestellt sein, dass die Verschlusseinrichtung 3 ohne großen Kraftaufwand
um die horizontale Achse 8a verschwenkt werden kann.
[0038] In der in Fig. 1 dargestellten Anordnung eignet sich das Verschlusselement 3 aufgrund
der vertikal verlaufenden Anlagefläche 3a und somit auch aufgrund der vertikal verlaufenden
Aufnahmeöffnung für das Verpackungsband in besonders vorteilhafter Weise zur Verbindung
des Verpackungsbandes in der Vertikalen. Wenn das zu verschließende Paket oder die
zu verschließende Palette die Brusthöhe des Anwenders nicht übersteigt, so kann alternativ
dazu die Verschlusseinrichtung 3 auch auf die Oberseite des Packguts aufgelegt werden.
Hierzu kann die Anordnung des Gasdruckzylinders 10 an dem Gelenkelement 7 verändert
werden. Dafür weist das Gelenkelement 7 zwei um 90° zueinander versetzte Bohrungen
11 auf, die zur Anordnung des Gasdruckzylinders 10 dienen können. Eine L-förmige Ausgestaltung
des Gelenkelementes 7 hat sich hierfür als besonders geeignet herausgestellt.
[0039] Die Veränderung der Ausrichtung der Verschlusseinrichtung 3, die sich ergibt, wenn
der Gasdruckzylinder 10 an der zweiten Bohrung 11 und nicht wie in Fig. 1 dargestellt
an der ersten Bohrung 11 angeordnet ist, ist einfach vorstellbar und deshalb zeichnerisch
nicht näher dargestellt. Durch die Anordnung des Gasdruckzylinders 10 an der zweiten
Bohrung 11 kann die Verschlusseinrichtung 3 mittels der Anlagefläche 3a in einfacher
Weise auf die Oberseite eines Paketes bzw. eines Gegenstandes aufgesetzt werden.
[0040] Selbstverständlich sind alternativ zu der L-förmigen Ausbildung des Gelenkelementes
7 auch andere Formen für den Fachmann naheliegend.
[0041] Wie aus Fig. 1 und 2 erkennbar, ist die Verschlusseinrichtung 3 mittels einer lösbaren
Verbindung, die im Ausführungsbeispiel als Steckverbindung 12 ausgebildet ist, mit
dem Gelenkelement 7 verbunden. Die Steckverbindung 12 ermöglicht es in einfacher Weise,
dass eine standardisierte Verschlusseinrichtung 3 mit der Führungseinrichtung 2 und
somit mit der Umreifeinrichtung 1 verbunden werden kann.
[0042] Wie aus Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich ist, weist das Führungselement 5 zur Lagerung
bzw. zur Abstützung der Linearführung 4 vier Rollen 13 auf. Die Linearführung 4 ist
dabei schienenförmig ausgebildet. Durch die Rollen 13 kann die Linearführung 4 in
einfacher Weise in Richtung auf die Palette bzw. die Gegenstände aus- und wieder eingefahren
werden. Die Kombination der Rollen 13 mit einer schienenförmigen Linearführung 4 hat
sich hierfür als besonders geeignet herausgestellt. Vorteilhaft ist es dabei, wenn
das Führungselement 5 mit den Rollen 13 derart geneigt angeordnet ist, dass ein selbstständiges
Verfahren der Linearführung 4 in Richtung auf die Palette bzw. die Gegenstände ausgeschlossen
ist. Hierfür reicht schon eine Neigung um wenige Grad zu der Horizontalen aus.
[0043] Das Führungselement 5 ist wie in Fig. 1 dargestellt drehbar gelagert. Das Führungselement
5 ist dabei um eine horizontale Achse 14 drehbar gelagert, sodass der Winkel unter
dem die Linearführung 4 ausfahrbar ist variiert werden kann. Die Verschlusseinrichtung
3 kann dadurch in einfacher Weise vertikal verschoben werden, sodass die Verschweißung
des Verpackungsbandes in unterschiedlichen Höhen durchführbar ist. Analog gilt dies
auch, um das Verschlusselement 3 auf Paletten mit unterschiedlichen Höhen auflegen
zu können.
[0044] Wie sich aus Fig. 1 ergibt, ist zur Kompensation der Gewichtskraft des Verschlusselementes
3 und/oder der Gewichtskraft der Führungseinrichtung 2 ein Dämpfungselement 15 vorgesehen.
Das Dämpfungselement 15 ist dabei zwischen der Konsole 6 und dem Führungselement 5
angeordnet.
[0045] Das Dämpfungselement ist als Gasdruckzylinder 15 ausgebildet. Der Gasdruckzylinder
15 ist derart eingestellt, dass die Linearführung 4 in einer Ausgangsstellung leicht
in Richtung auf die Verschlusseinrichtung 3 ansteigt (siehe Fig. 1). Der Gasdruckzylinder
15 kompensiert dabei alle auftretenden Gewichtskräfte, sodass lediglich ein geringer
Krafteinsatz notwenig ist, um die Verschlusseinrichtung 3 (geführt durch die Linearführung
4) in die gewünschte Richtung zu bewegen. Die Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung
3 wird dabei durch die Gasdruckfeder 15 kompensiert. Dies gilt auch für die zusätzlichen
aus der Führungseinrichtung 2 resultierenden Gewichte, wie z.B. das Gewicht des Gelenkelementes
7. Der Gasdruckzylinder 10 dient neben der Kompensation der Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung
3 auch zur Ausrichtung der Verschlusseinrichtung 3. Der Gasdruckzylinder 10 ist folglich
im wesentlichen für die Kippbewegung zuständig und der Gasdruckzylinder 15 für die
Linearführung bzw. für die Kompensation der Gewichtskraft (resultierend im Ausführungsbeispiel
aus der Verschlusseinrichtung 3 oder der Fördereinrichtung 2). Von Vorteil ist es
dabei, wenn der Gasdruckzylinder 15 derart eingestellt ist, dass die Verschlusseinrichtung
3 das Verpackungsband ohne relevanten Gegendruck spannen kann. Erleichtert wird dies
dadurch, dass der Gasdruckzylinder 15 im ausgezogenen Zustand der Linearführung 4
bereits eine erhöhte Gewichtskraft aufnehmen muss.
[0046] Eine besonders bevorzugte Montage der Führungseinrichtung 2 an die Umreifeinrichtung
1 ergibt sich, wenn die Umreifeinrichtung 1 seitlich bzw. an der Bedienseite mit einem
Kasten für Werkzeug oder Geräte versehen ist. An diesem kann die Führungseinrichtung
2 bzw. die Konsole 6 in einfacher Weise angebracht werden, ohne dass die Rolle zum
Abwickeln des Verpackungsbandes in ihrer Bewegung behindert wird.
[0047] Fig. 3 zeigt eine zu Fig. 1 alternative Ausführungsform der Führungseinrichtung 2.
Die Führungseinrichtung 2 weist dabei im eigentlichen Sinne keine Linearführung 4
auf, sondern ist mit einer Gelenkeinrichtung 16 versehen. Dabei dient ein Gasdruckzylinder
10 im wesentlichen zur Ausrichtung der Verschlusseinrichtung 3 (auch wenn in diesem
Fall auch Gewichtskräfte aufgenommen werden) und ein Gasdruckzylinder 15 zur Gewährleistung
der Aus- und Einfahrbewegung bzw. zur Aufnahme der Gewichtkraft die aus der Verschlusseinrichtung
3 sowie aus der Gelenkeinrichtung 16 resultiert. Die Anordnung der Gelenkeinrichtung
16 entspricht im wesentlichen einem bekannten Baggerarm. Für den Fachmann sind verschiedene
Anordnungen der Gasdruckzylindern 10 bzw. 15 sowie unterschiedliche Ausgestaltungen
der Gelenkeinrichtung 16, die sich von der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform
abheben, naheliegend. Auf den konstruktiven Aufbau wird deshalb nicht näher eingegangen.
[0048] Fig. 4 zeigt eine zu Fig. 1 und Fig. 3 alternative Ausführungsform bei der die Führungseinrichtung
2 zwei Linearführungen 4a, 4b aufweist. Die Linearführung 4a ist im wesentlichen in
horizontaler Richtung aus- bzw. einfahrbar. Zwischen dem Ende der Linearführung 4a
und der Verschlusseinrichtung 3 ist eine weitere, im wesentlichen vertikal verfahrbare
Linearführung 4b angeordnet. Die Gewichtskraft der Verschlusseinrichtung 3 wird dabei
von einem Gasdruckzylinder 15 aufgenommen, der parallel zu der vertikalen Linearführung
4b angeordnet ist. Der Gasdruckzylinder 15 kann dabei zwischen der horizontalen Linearführung
4a und einer Auskragung der vertikalen Linearführung 4b bzw. einem Gelenkelement 7
angeordnet sein. Von Vorteil bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform ist,
dass der Gasdruckzylinder 10 immer dieselbe Kraft aufnimmt, unabhängig davon, wieweit
die horizontale Linearführung 4a ausgezogen ist. Allerdings kann die vertikal verlaufende
Linearführung 4b die Handhabung der Vorrichtung stören, da die Linearführung 4b vertikal
zwischen der Umreifeinrichtung 1 und der zu umreifenden Palette aufragt.
[0049] Die Merkmale des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 lassen sich im wesentlichen auf
die Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 3 und Fig. 4 übertragen.
[0050] Fig. 4 zeigt des weiteren ein zusätzliches Ausstattungsmerkmal für die Umreifeinrichtung
1, das für den Einsatz der Führungseinrichtung 2 sinnvoll ist. Hierbei ist ein Abstandshalter
17 bzw. ein Abstandsmesser vorgesehen, mit dem sich der Abstand zwischen der Umreifeinrichtung
1 und der zu umreifenden Palette genau bestimmen lässt. Aus Übersichtlichkeitsgründen
ist der Abstandshalter 17 nur in Fig. 4 dargestellt, lässt sich selbstverständlich
jedoch auch auf die anderen Ausführungsbeispiele übertragen. In Versuchen hat sich
ein Abstand zwischen der Umreifeinrichtung 1 und der zu umreifenden Palette von 20
bis 50 cm, vorzugsweise 30 bis 40 cm, als besonders geeignet herausgestellt. Der Abstandshalter
17 kann beispielsweise in Form einer Zugfeder, eines Kunststoff- oder Gummistabes
oder dergleichen ausgebildet sein.
[0051] Der Abstandshalter 17 kann auch in Form eines Lasers bzw. eines Laserpointers ausgebildet
sein, der in einem definierten Abstand auf dem Boden vor der Umreifeinrichtung einen
Punkt bzw. eine Linie erzeugt bzw. darstellt. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich
in besonderer Weise für mobile Umreifeinrichtungen 1, selbstverständlich ist diese
jedoch auch bei stationären Umreifeinrichtungen einsetzbar bzw. bei mobilen Umreifeinrichtungen
1, die dauerhaft oder temporär stationär befestigt bzw. angeordnet sind.
1. Vorrichtung zum Umreifen und/oder Bündeln von Paletten und Gegenständen, mit einer
Umreifeinrichtung von der ein Verpackungsband um die Paletten/Gegenstände führbar
ist und mit einer Verschlusseinrichtung zum anschließenden Spannen und Verschließen
des Verpackungsbandes,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umreifeinrichtung (1) mit einer Führungseinrichtung (2) versehen ist, an der die
Verschlusseinrichtung (3) angeordnet ist, wobei die Führungseinrichtung (2) wenigstens
einen Teil des Gewichtes der Verschlusseinrichtung (3) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (2) eine Linearführung (4) aufweist an deren einem Ende die
Verschlusseinrichtung (3) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verschlusseinrichtung (3) mittels einem Gelenkelement (7) beweglich an der Linearführung
(4) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur definierten Ausrichtung der Verschlusseinrichtung (3) zwischen der Linearführung
(4) und dem Gelenkelement (7) ein Dämpfungselement (10) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gelenkelement (7) zur Änderung der Ausrichtung des Verschlusselements (3) zwei
um 90° versetzt zueinander angeordnete Bohrungen (11) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verschlusseinrichtung (3) lediglich innerhalb eines vorgegebenen Winkelbereichs
von max. 45° um eine vertikale Achse (8b) des Gelenkelementes (7) schwenkbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Verschlusseinrichtung (3) mittels einer lösbaren Verbindung, vorzugsweise einer
Steckverbindung (12) mit dem Gelenkelement (7) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Führungseinrichtung (2) ein Führungselement (5) zur Lagerung bzw. Abstützung der
Linearführung (4) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungselement (5) um eine horizontale Achse (14) drehbar gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Führungseinrichtung (2) mittels einer Konsole (6) mit der Umreifeinrichtung (1)
verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Abstützung wenigstens eines Teiles des Gewichtes des Verschlusselementes (3) und/oder
der Führungseinrichtung (2) bzw. zur Ausrichtung der Linearführung (4) ein Dämpfungselement
(15) zwischen der Konsole (6) und dem Führungselement (5) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Linearführung (4) schienenförmig ausgebildet ist und das Führungselement (5) Rollen
(13) zur Führung und Lagerung der Linearführung (4) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungselement (5) derart geneigt angeordnet ist, dass ein selbständiges Verfahren
der Linearführung (4) in Richtung auf die Palette/Gegenstände ausgeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verschlusseinrichtung (3) als elektrisches Handgerät, vorzugsweise als Akkuschweißgerät
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dämpfungselemente als Gasdruckzylinder (10,15) ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Umreifeinrichtung (1) mit einem Abstandshalter (17) bzw. einem Abstandsmesser
versehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (2) als mit Dämpfungselementen (10,15) versehene Gelenkeinrichtung
(16) ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Linearführung (4a) im wesentlichen horizontal verfahrbar ist und zwischen dem
Ende der Linearführung (4a) und der Verschlusseinrichtung (3) eine weitere, im wesentlichen
vertikal verfahrbare Linearführung (4b) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vertikale Linearführung (4b) mit einem Dämpfungselement (15) zur Kompensation
der auftretenden Gewichtskräfte versehen ist.