[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig bestehend aus einem Fachwerk,
einem Stufenband mit Stufen bzw. Palettenband mit Paletten für den Transport von Personen
und/oder Gegenständen und einer mittels eines Balustradensockels gehaltenen Balustrade
mit Handlauf, wobei ein Handlaufantrieb den Handlauf antreibt.
[0002] Aus der Patentschrift EP 0 530 946 B1 ist eine Fahrtreppe bekannt geworden, bei der
der Handlauf an der Handlaufaussenseite über ein freilaufendes Rad und an der Handlaufinnenseite
über zwei treibende Räder geführt ist. Die treibenden Räder sind mittels eines Treibriemens
verbunden, wobei der Treibriemen den Handlauf an der Innenseite auf das freilaufende
Rad presst und den Handlauf mitnimmt. Die treibenden Räder werden mittels Riemen vom
Stufenkettenantrieb angetrieben.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass der Antrieb des Handlaufes
auf der Handlaufinnenseite mittels Treibriemen erfolgt. Falls die Riemenspannung nachlässt,
ist der Antrieb des Handlaufes wegen mangelnder Reibung am freilaufenden Rad nicht
mehr gewährleistet. Ausserdem sind eine grosse Umschlingung an den Rädern und grosse
Biegewechsel am Handlauf notwendig, was sich negativ auf die Lebensdauer des Handlaufes
auswirkt.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und einen
Handlaufantrieb zu schaffen, der den Handlauf einer Fahrtreppe oder eines Fahrsteiges
schonend antreibt.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass mit dem erfindungsgemässen Handlaufantrieb und mit der erfindungsgemässen Handlaufführung
eine wesentlich kürzere Handlauflänge möglich ist. Der Handlauf kreuzt das Stufenband
bzw. das Palettenband nicht, was zum Vorteil hat, dass das Fachwerk schmaler gebaut
werden kann. Der erfindungsgemässe Handlaufantrieb treibt den Handlauf auf der Aussenseite
reibschlüssig an, die einen grösseren Reibungskoeffizient aufweist, wodurch grössere
Reibkräfte bei weniger Handlaufbiegewechsel realisierbar sind. Gesamthaft ist der
erfindungsgemässe Handlaufantrieb mechanisch einfacher und mit weniger Einzelteilen
aufgebaut, was wiederum als Vorteil kürzere Montagezeiten und weniger Wartungsarbeiten
und kleinere Herstellungskosten zur Folge hat.
[0007] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1
eine Fahrtreppe im Aufriss mit einem erfindungsgemässen Handlaufantrieb,
Fig. 2
den erfindungsgemässen Handlaufantrieb im Grundriss,
Fig. 3
eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Handlaufantriebes,
Fig. 3a
einen Ausschnitt der Fig. 3,
Fig. 4
eine weitere Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Handlaufantriebes im Aufriss,
Fig. 5
den Handlaufantrieb gemäss Fig. 4 im Grundriss,
Fig. 6
einen Handlaufantrieb mit antreibenden Zahnrädern und
Fig. 7
eine weitere Ausführugsvariante des Handlaufantriebes.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Fahrtreppe 1 mit einer je Seite vorhandenen Balustrade 1.1 mit
Handlauf 2, wobei die Balustrade 1.1 von einem Balustradensockel 1.2 gehalten wird.
Ein Personen transportierendes Stufenband 1.3 mit Stufen 1.4 schliesst seitlich an
den Balustradensockel 1.2 an. Ein Handlaufantrieb 2.1 treibt den Handlauf 2 an, wobei
ein Reibrad 3 den Handlauf 2 auf der Aussenseite 2.2 bzw. Handseite reibschlüssig
antreibt. Auf der Innenseite 2.3 bzw. Gleitlage des Handlaufs 2 pressen Rollen 8 den
Handlauf 2 an das Reibrad 3. Ein an einem Stufenkettenrad 5 angeordnetes Treibrad
4 treibt das Reibrad 3 reib- oder formschlüssig an. Das Stufenkettenrad 5 bewegt eine
Stufenkette 5.1, an der die Stufen 1.4 angeordnet sind.
[0010] Fig. 1 bis 5 zeigen einen reibschlüssigen Antrieb des Reibrades 3, wobei ein Reibschluss
zwischen Treibrad 4 und Reibrad 3 besteht.
[0011] Eine die Stufenkettenräder 5 tragende Hauptwelle 6 wird mittels eines Antriebskettenrades
7 angetrieben, wobei das Antriebskettenrad 7 mittels eines nicht dargestellten Fartreppenantriebes
(Kettentrieb und Fahrtreppenmotor) antreibbar ist.
[0012] Das mittels Feder 16 gegen das Treibrad 4 gepresste Reibrad 3 treibt den Handlauf
2 durch Reibung auf der Aussenseite 2.2 an. Das Reibrad 3 hat beispielsweise einen
Durchmesser von etwa 750 mm. Auf der Innenseite 2.3 bzw. auf der Gleitlage des Handlaufs
2 drücken Anpressrollen 8 den Handlauf 2 gegen das Reibrad 3. Der Reibwert auf der
Innenseite 2.3 ist wesentlich niedriger als der Reibwert auf der Aussenseite 2.2 des
Handlaufes 2
[0013] Das Reibrad 3 der einen Fahrtreppenseite ist zur Drehmomentübertragung mittels einer
Welle 9 mit dem Reibrad 3.1 der anderen Fahrtreppenseite verbunden, wobei Anpressrollen
8 den Handlauf 2 gegen das Reibrad 3.1 drücken. Bei einer Fahrtreppe mit innenliegendem
Fahrtreppenantrieb kann auch das Reibrad 3.1 mittels eines zusätzlichen Treibrades
angetrieben werden. Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, ist die Welle 9 im Seitenschild 11
mittels Lager 10 gelagert.
[0014] Bei der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Variante wird das Reibrad 3,3.1 am Fachwerk
12 angeordnet und mittels Lager 15 gelagert, wobei das Reibrad 3 mittels Schwenkhebel
15.1 beweglich gelagert ist. Eine Vorgelegewelle 13 mit Reibräder 14, 14.1 treiben
das Reibrad 3.1 der anderen Fahrtreppenseite an. Bei dieser Variante entfällt die
Welle 9, wodurch Platz für Querverbindungen des Fachwerkes 12 entsteht.
[0015] Fig. 6 zeigt ein formschlüssiger Antrieb des Reibrades 3, wobei anstelle des Treibrades
4 Zahnräder 17 vorgesehen sind.
[0016] Fig. 7 zeigt den Handlaufantrieb 2.1 mit unabhängig voneinander angetriebenen Reibrädern
3,3.1. Das Reibrad 3 der einen Fahrtreppenseite wird mittels des Treibrades 4 angetrieben.
Das Antriebskettenrad 7 ist in dieser Ausführungsvariante durch ein Zahnriemenrad
18 ersetzt worden, wobei das Zahnriemenrad 18 bzw. die Hauptwelle 6 mittels eines
über das Zahnriemenritzel des Fahrtreppenmotors geführten Zahnriemens 19 antreibbar
ist. Das Reibrad 3.1 der anderen Fahrtreppenseite wird mittels der Feder 16 gegen
den Zahnriemenrücken des Zahnriemens 19 gepresst und dabei reibschlüssig angetrieben.
Dadurch ist eine gleichbleibende Geschwindigkeit und kein Schlupf gegeben. Zur Verbesserung
der Traktionsfähigkeit kann der Zahnriemenrücken mit Noppen versehen sein.
[0017] Vorteilhaft bei dieser Ausführungsvariante ist, dass weniger Einzelteile (Welle 9,
Vorgelegewelle 13 entfallen) notwendig sind. Ohne Wellen sind kürzere Montagezeiten
für den Fahrtreppenantrieb und für den Handlaufantrieb möglich.
[0018] Der erfindungsgemässe Handlaufantrieb 2.1 kann auch bei Fahrsteigen angewendet werden.
1. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig bestehend aus einem Fachwerk (12), einem Stufenband
(1.3) mit Stufen (1.4) bzw. Palettenband mit Paletten für den Transport von Personen
und/oder Gegenständen und je Seite einer mittels eines Balustradensockels (1.2) gehaltenen
Balustrade (1.1) mit Handlauf (2), wobei ein Handlaufantrieb (2.1) den Handlauf (2)
antreibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein den Handlauf (2) auf der Aussenseite (2.2) antreibender Handlaufantrieb (2.1)
vorgesehen ist.
2. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Handlaufantrieb (2.1) ein Reibrad (3,3.1) aufweist, das den Handlauf (2) an der
Aussenseite (2.2) reibschlüssig antreibt, wobei handlaufinnenseitig angeordnete Anpressrollen
(8) den Handlauf (2) gegen das Reibrad (3,3.1) drücken.
3. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Treibrad (4) vorgesehen ist, das das Reibrad (3,3.1) reibschlüssig antreibt.
4. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Treibrad (4) vorgesehen ist, das das Reibrad (3,3.1) formschlüssig antreibt.
5. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach den Ansprüchen 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Treibrad (4) an einem Stufenkettenrad (5) angeordnet ist.
6. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reibrad (3) der einen Fahrtreppenseite bzw. Fahrsteigseite zur Drehmomentübertragung
mittels einer Welle (9) mit dem Reibrad (3.1) der anderen Fahrtreppenseite bzw. Fahrsteigseite
verbunden ist.
7. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass anstatt der Welle (9) eine Vorgelegewelle (13) mit Reibrädern (14, 14.1) vorgesehen
ist, die das Reibrad (3.1) der anderen Fahrtreppenseite bzw. Fahrsteigseite antreiben.
8. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reibrad (3.1) der anderen Fahrtreppenseite bzw. Fahrsteigseite anstatt mittels
der Welle (9) mittels eines Riemens (19) des Fahrtreppenantriebes bzw. Fahrsteigantriebes
antreibbar ist.