[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abschrecken von ringförmigen,
metallischen Werkstücken, beispielsweise von Schiebemuffen für Fahrzeuggetriebe.
[0002] Aus der Schrift EP-A-45 881 ist eine Vorrichtung zum Härten von innenverzahnten Zahnrädern
bekannt, bei der ein Vorzentrierdom mit einem außenverzahnten Härtedom in das Innere
des zu härtenden Zahnrades eingeschoben, das Härtungsmedium auf die Oberfläche des
Zahnrades aufgebracht und damach der Vorzentrierdorn mit Härtedom durch eine Presse
aus dem Zahnrad entfernt wird.
[0003] Die deutsche Gebrauchsmusterschrift DE-U-296 08 569 erläutert eine Härtevorrichtung
für ringförmige Werkstücke, die in auf einer Trägerplatte aufgesetzten Magazinen übereinander
gestapelt sind. Zum Abschrecken der heißen Werkstücke werden die Trägerplatte mit
den Magazinen auf in einem Ölbad fest montierte Dome abgesenkt, die während des Absenkens
in die Öffnungen der gestapelten Werkstücke eindringen. Ferner ist eine Auspreßeinrichtung
vorgesehen, welche den Dorn nach dem Härten aus den Werkstücken im Härteölbad herauspreßt.
[0004] Bei Verwendung eines Kaltgasstroms als Abschreckmedium bedarf es einer gasdichten
Kammer, etwa in der Art, wie sie aus der deutschen Patentschrift 100 05 969 für eine
von der Kammer ganz umschlossenen Wellenricht- und -härtemaschine bekannt ist.
[0005] Für das Kaltgasabschrecken relativ kleiner Werkstücke, wie sie etwa als Schiebemuffen
vorliegen, ist eine Kammer notwendig, deren Größe an sich viel kleiner sein kann als
eine solche, in welcher Wellen abgeschreckt werden können. Andererseits bedingt die
Dom-Auspreßvorrichtung eine erhebliche Kammergröße und besondere Maßnahmen an der
Auspreßvorrichtung, was entsprechenden Aufwand bedeutet und daher nachteilig ist.
Es sind Abschreckkammem bekannt, in welche heiße, aus einem Aufkohlungsofen herangeführte
Zahnräder frei abgelegt und Kaltgas hohen Druckes ausgesetzt werden können. Ein erheblicher
Anteil von auf diese Weise abgeschreckten Bauteilen zeigt einen Verzug, der eine vorgegebene
Toleranz überschreitet.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Härten der eingangs genannten
Werkstücke durch Kaltgasabschreckung zu verbessern.
[0007] Dazu sieht die Erfindung ein Verfahren nach Patentanspruch 1 sowie eine Vorrichtung
nach Patentanspruch 7 vor. Die Erfindung bringt den Vorteil, daß ringförmige Werkstücke
mit hoher Präzision durch das im Vergleich zu Öl umweltfreundlichere und einfacher
zu handhabende Kaltgasabschrecken gehärtet werden können, wobei eine Nachbehandlung
etwa in Form eines Ausgleichs eines unerwünschten Verzugs der Werkstücke entfallen
kann. Darüber hinaus braucht die Kaltgaskammer nur so groß zu sein, wie sie durch
die Größe des oder der Werkstücke vorgegeben ist, weil die platzgreifende Dorn-Auspressung
sowie die Vorbereitung der ausgepreßten Dorne zur Neuaufnahme von heißen Werkstücken
außerhalb der Kaltgaskammer durchgeführt werden, wobei die Dorn-Auspreßeinrichtung
von schädigenden Einflüssen des Kaltgasdruckes unbeeinträchtigt bleibt. Die Anzahl
der pro Zeiteinheit abschreckbaren Werkstücke wird durch die Erfindung nicht berührt,
weil die Dorn-Auspressung und Vorbereitung neuer Dorne weniger Zeit beansprucht als
für das Abschrecken der Werkstücke erforderlich ist.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung hervor. Es zeigen:
Figur 1 und 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Härteverfahrens mit
einem Kaltgasstrom;
Figur 3 eine schematische Draufsicht auf einen Riegel;
Figur 4 einen Vertikalschnitt durch sowie eine Draufsicht auf ein zu härtendes Werkstück;
Figur 5 eine Seitenansicht sowie eine Draufsicht auf einen zur Aufnahme von übereinander
gestapelten Werkstücken geeigneten Korb;
Figur 6 eine Draufsicht auf einen Rost, auf welchem Körbe abgestellt werden können;
und
Figuren 7 und 8 schematische Vertikalschnitte durch eine andere Ausführungsform der
Erfindung.
[0009] Mit der in den Figuren 1 und 2 erläuterten Härteeinrichtung können heiße, ringförmige
Werkstücke 10 (Figur 5) abgeschreckt werden, die im vorliegenden Beispiel Schiebemuffen
mit einer Innenverzahnung 2 und einer äußeren umlaufenden Ringnut 4 und einer äußeren
sowie inneren Kreisperipherie für Fahrzeuggetriebe sind.
[0010] Die Härteeinrichtung weist im wesentlichen eine Abschreckkammer 20 mit einer oberen
Beschickungstür 22 und einer gegenüberliegenden unteren Entnahmetür 24, mehrere auf
einer Trägerplatte 35 stehende Dome 30 und eine Ausstoßvorrichtung 40, 45 auf, welch
letztere außerhalb der Abschreckkammer 20 neben der Entnahmetür 24 angeordnet ist.
Selbstverständlich kann die Entnahmetür 24 auch auf der gleichen Seite der Abschreckkammer
20 angeordnet sein wie die Beschickungstür 22, jedoch im dargestellten Beispiel unterhalb
derselben. Ferner kommt in Betracht, die Entnahmetür 24 auf gleicher Höhe wie die
Beschickungstür 22 und gegenüber derselben an der Abschreckkammer 20 aus nachstehend
noch zu erläuternden Gründen vorzusehen. Nicht dargestellt ist eine erste Transfereinheit,
welche jeweils einen Satz von mehreren Werkstücken 10 in die Abschreckkammer 20 durch
die Beschickungstür 22 einführt. Weiterhin nicht dargestellt ist eine zweite Transfereinheit,
die abgeschreckte Werkstücke 10 aus der Abschreckkammer 20 durch die Entnahmetür 24
entnimmt, in den Arbeitsbereich der Ausstoßvorrichtung 40, 45 bringt und einen neuen
Satz von Domen 30 in die Abschreckkammer durch die Entnahmetür 24 einträgt. Die erste
und die zweite Transfereinheiten können je ein Manipulator mit den erforderlichen
Freiheitsgraden für den jeweiligen Manipulatorarm sein.
[0011] Eine Gruppe von neun gleichartigen Werkstücken 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18
sind an anderem, hier nicht dargestellten Ort konzentrisch übereinander in einem Korb
60 (Figur 6) gestapelt, dessen in Draufsicht kreisförmiger Untergurt 62 mit dem konzentrischen,
gleichartigen Obergurt 64 über vier vertikale, in Umfangsrichtung schmale Pfosten
61, 63, 65, 67 fest verbunden ist. Die vertikalen Innenkanten 66, 68, 69, 70 der Pfosten
61, 63, 65, 67 tangieren einen gedachten horizontalen Kreis, dessen Radius nur wenig
größer ist, als der größte Außenradius jedes Werkstückes 10. Ferner ist an jedem Pfosten
in der Nähe des Untergurtes 62 eine radial einwärts vorstehende Nase ausgebildet,
die für die Pfosten 61 und 65 mit 71 und 75 bezeichnet sind. Daher können die kalten
Werkstücke 10 von der Seite des Ober-gurtes 64 aus so in den Korb 60 eingebracht werden,
daß sie gemäß Figur 1 kon-zentrisch und horizontal sowie abstandslos übereinander
liegen und von den Nasen gehalten werden.
[0012] Zum gemeinschaftlichen Transfer mehrerer Körbe 72, 73, 74 dient ein Rost 50 (Figur
6), welcher in einem Rahmenwerk acht gleichartige Aufnahmen 52 für je einen Korb aufweist.
Es versteht sich, daß jeder Korb 60 in der Nähe des unteren Endes jedes Pfostens 61,
63, 65, 67 radial auswärts weisende nicht dargestellte Vorsprünge besitzt, die ein
vertikales Einsetzen der Körbe 60 in eine der Aufnahmen 52 derart erlauben, daß die
Körbe 60 unten bündig mit der Unterseite des Rostes 50 enden, wie Figuren 1 und 2
zeigen.
[0013] Jeder der drei dargestellten zylindrischen Dome 31, 32, 33 sitzt mit seinem unteren
Ende in je einer Durchgangsbohrung 36, 37, 38 der Trägerplatte 35 und ruht gemäß Figur
1 auf einem Riegel 39, welcher in nicht dargestellter Art unter der Trägerplatte 35
zwischen zwei Stellungen verschiebbar gelagert ist. Die Geschlossenstellung, in welcher
die Durchgangsbohrungen 36, 37, 38 vom Riegel 39 wenigstens teilweise überdeckt sind,
zeigen Figuren 1 und 3 und die Offenstellung, in welcher der Riegel 39 die Durchgangsbohrungen
36, 37, 38 freigibt, zeigt Figur 2. Der aus den Durchgangsbohrungen 36, 37, 38 unmittelbar
nach oben herausragende Abschnitt jedes Domes 31, 32, 33 ist eng von vier in Umfangsrichtung
gleich beabstandeten, gleich hohen und aufrecht sehenden Auflageböcken umgeben, die
für den Dorn 31 mit 81, 82 bezeichnet sind. Die Auflageböcke erheben sich aus einem
flachen, den zugehörigen Dorn umgebenden Ringflansch, welcher auf die Oberseite der
Trägerplatte 35 aufgeschraubt ist.
[0014] Die in Figur 2 schematisch dargestellte Ausstoßvorrichtung 40, 45 befindet sich außerhalb
der Abschreckkammer 20 neben der Entnahmetür 24 und weist einen oberen Teil 40 sowie
einen unteren Teil 45 auf, die derart vertikal beabstandet sind, daß Trägerplatte
35 mit Riegel 39, Domen 30 und Körben 60 zwischen ihnen Platz finden können. Der obere
Teil 40 weist drei durch nicht gezeigte Antriebe vertikal verfahrbare obere Stempel
41, 42, 43 auf und der untere Teil 45 umfaßt entsprechend auf die oberen Stempel 41,
42, 43 ausgerichtete und durch nicht abgebildete Antriebe vertikal verfahrbare untere
Stempel 46, 47, 48. In der durch nicht gezeigte Anschläge definierten, in Figur 2
dargestellten Sollstellung der Trägerplatte 35 fluchtet mit jedem Dorn ein oberer
Stempel sowie ein unterer Stempel und die zugehörige Durchgangsöffnung in der Trägerplatte
35.
[0015] Nach der Anordnung der Aufnahmen 52 im Rost 50 befinden sich die drei in den Figuren
nebeneinander dargestellten Dorne sowie zugehörige Durchgangsbohrungen und Stempel
nicht in gleicher Ebene, vielmehr liegt der mittlere Dorn mit zugehörigen Komponenten
hinter der Papierebene.
[0016] Das Verfahren zum Härten bzw. Abschrecken der Werkstücke 10 mit der beschriebenen
Härteeinrichtung wird wie folgt durchgeführt. Die Härteeinrichtung ist beispielsweise
einem Aufkohlungsofen zugeordnet, der ein Drehherdofen oder allgemein ein Wärmebehandlungsofen
sein kann. In dem Ofen kann sich ein Rost 50 mit einer Anzahl von mit Werkstücken
10 beladenen Körben befinden. Ist die Aufkohlungszeit abgelaufen, holt die erste Transfereinheit
den Rost 50 aus dem Aufkohlungsofen und setzt ihn durch die geöffnete Beschickungstür
22 in die Abschreckkammer 20. Die den Rost 50 beispielsweise seitlich ergreifenden
und haltenden Arme der ersten Transfereinheit werden so gesteuert, daß der Rost 50
über die Dorne 31, 32, 33 geführt und auf der Trägerplatte 35 abgesetzt wird, wobei
beispielsweise der Dorn 31 mittig in den vom Korb 72 beherbergten Stapel von Werkstücken
10 .. 18 eindringt. Für dieses Absetzen gibt es mehrere Möglichkeiten: In der Abschreckkammer
20 kann die Trägerplatte mit einer Hubvorrichtung gekoppelt sein, welche die Trägerplatte
soweit anhebt, daß die Dorne in die Körbe 60 auf dem Rost 50 von unten einfahren,
bis die Trägerplatte 35 den Rost 50 von unten unterfaßt. Die Entnahmetür 24 sitzt
dann oben gegenüber der Beschickungstür 22 an der Abschreckkammer 20. Als Alternative
kann vorgesehen sein, daß die Beschickungstür 24 statt an einer Seite der Abschreckkammer
20 an ihrer Oberseite 25 ausgebildet ist. Ein nicht dargestellter Kran kann den Rost
von der Transfereinheit abnehmen und ihn durch die geöffnete Beschickungstür in das
Innere der Abschreckkammer so weit herablassen, bis der Rost 50 auf der Trägerplatte
35 aufsitzt.
[0017] Die Position der Dorne 30 auf der Trägerplatte 35 entspricht genau der Lage der Aufnahmen
52 des Rostes 50, so daß beim Absenken oder Herablassen des Rostes 50 oder Hochfahren
der Trägerplatte 35 durch die Hubvorrichtung jeder Dorn 30 mit genau einem Korb 60
fluchtet. Da der Außendurchmesser der Dorne 30 etwas kleiner ist als der kleinste
Innendurchmesser der heißen Werkstücke 10, und zwar um einen Betrag, der der während
der Abschreckung der Werkstücke 10 erwarteten radialen Schrumpfung der Werkstücke
entspricht, können alle heißen Werkstücke je eines Korbes über den zugehörigen Dorn
gestülpt werden, bis das unterste Werkstück jedes Korbes auf den Auflageböcken 81,
82 aufliegt. Die Auflageböcke 81, 82 sind axial höher als die Nasen 71, 75, um das
unterste Werkstück 10 aus dem Bereich des Untergurtes 62 anzuheben. Sind die Nasen
71, 75 entsprechend hoch an den Pfosten 61 ausgebildet, können die Auflageböcke ersatzlos
entfallen.
[0018] Sodann werden die Beschickungstür 22 und die Entnahmetür 24 geschlossen und in die
Abschreckkammer 20 wird ein inertes Gas, beispielsweise Stickstoff unter hohem Druck
von etwa 20 bar eingeleitet. Das in der Abschreckkammer 20 etwa gemäß Pfeilen 83,
84 (Figur 8) umgewälzte kalte Gas, das vor dem Einleiten etwa Raumtemperatur aufweist,
umstreicht die heißen Körbe 60 sowie die in ihnen gestapelten Werkstücke 10 von außen.
Dem aufgeheizten Gas aus der Abschreckkammer wird über einen Wärmetauscher die vom
Gas mitgeführte Wärme entzogen, wonach das Gas wieder der Abschreckkammer zugeführt
wird. Die heißen Werkstücke werden auf diese Weise abgeschreckt und schrumpfen auf
den Dorn 30 auf. Durch dieses Aufschrumpfen wird die Maßhaltigkeit der kalt gewordenen
Werkstücke 10 sichergestellt.
[0019] Sind die Werkstücke 10 abgekühlt, wird die Entnahmetür 24 geöffnet und die Trägerplatte
35 mit Riegel 39 sowie den Domen und Körben mit Werkstücken von der zweiten Transfereinheit
aus der Abschreckkammer 20 seitlich herausgefahren und in die in Figur 2 dargestellte
Position zwischen den oberen Teil 40 und den unteren Teil 45 der Ausstoßvorrichtung
gebracht. Der Riegel 39 wird in seine Offenstellung gemäß Figur 2 relativ zur Trägerplatte
35 verschoben, wobei die Dorne 31, 32, 33 durch die aufgeschrumpften Werkstücke in
der in Figur 2 links dargestellten unveränderten Position gehalten werden. Dann werden
die Antriebe für die oberen Stempel 41, 42, 43 und die Antriebe für die unteren Stempel
46, 47, 48 entsprechend, das heißt gegensinnig aktiviert, so daß die oberen Stempel
die Dome aus den Werkstücken nach unten ausstoßen können, wie in Figur 2 rechter Hand
angedeutet ist. Selbstverständlich hat jeder der oberen und unteren Stempel einen
kleineren Außendurchmesser als die Dorne.
[0020] Nach Umsteuern der Antriebe für die oberen Stempel werden diese nach oben aus den
Werkstücken herausgezogen, so daß der auf der Trägerplatte 35 frei ruhende Rost 50
durch einen Manipulator, Kran oder dergleichen abgehoben und zu einem anderen Arbeitsplatz
gebracht werden kann, an welchem die abgeschreckten Werkstücke 10 aus den Körben 60
entnommen werden können. Nach Wegnahme des Rostes 50 werden die Antriebe der unteren
Stempel 46, 47, 48 so aktiviert, daß diese Stempel die auf ihnen ruhenden Dome 31,
32, 33 wieder in die Durchgangsbohrungen der Trägerplatte 35 einfahren. Nach anschließendem
Verschieben des Riegels 39 in die Geschlossenstellung werden die unteren Stempel um
die Stärke des Riegels 39 abwärts gefahren, so daß die Trägerplatte 35 mit ihren Domen
zum Einschub in die Abschreckkammer 20 durch die zweite Transfereinheit bereitsteht.
[0021] Die Figuren 7 und 8, in denen die Abschreckkammer 20 nur angedeutet ist, erläutern
ein Abschreckverfahren, das relativ zu dem vorstehend beschriebenen etwas abgewandelt
ist. Die Dome 31, 32, 33 sind durch Hohldome 131, 132, 133 und die bis auf die Durchgangsbohrungen
36, 37, 38 geschlossene Trägerplatte 35 ist durch einen Rostträger 135 ersetzt.
[0022] Da alle Dorne 130 konstruktiv gleich sind, wird nur Dom 131 näher beschrieben. Der
Dorn 131 besitzt einen mittigen axialen Innenkanal 134, der nicht nur, wie dargestellt,
oben offen ist sondern auch unten offen sein kann. Das kalte Druckgas durchströmt
daher den Dorn 131 innen und sorgt nicht nur für seine Kühlung, sondern indirekt auch
für ein Abschrecken der Werkstücke an deren innerem Rand, also beispielsweise an deren
Innenverzahnung 2, wenn eine solche vorhanden ist. Das Abschrecken der Werkstücke
an deren Innenrand wird noch wirksamer, wenn der Mantel 136 des Dornes 131 mit mehreren,
mit dem Innenkanal 134 kommunizierenden Radialbohrungen versehen ist, von denen zwei
mit 137, 138 bezeichnet sind. Vor allem dann, wenn, wie dargestellt, der Innenkanal
134 unten verschlossen oder wenigstens verengt ist, strömt kaltes Druckgas durch die
Radialbohrungen 137, 138, die als Düsen wirken, unmittelbar gegen den Innenrand der
Werkstücke. Die Radialbohrungen sind in Umfangsrichtung über den Mantel 136 gleich
verteilt und in mehreren Reihen vertikal beabstandet angeordnet. Jede Reihe von Radialbohrungen
ist so angelegt, daß die zugehörigen Radialbohrungen etwa auf die Mitte des jeweiligen
Werkstückes zielen.
[0023] Der Rostträger 135 besitzt außer der Durchgangsöffnung 139 zur Aufnahme des unteren
Endes des Domes 131 mehrere Durchbrüche 141, 142, 143, deren Anzahl und Form der Gestaltung
des Rostes 50 gleicht. Dadurch wird eine bessere Vertikalströmung des Kaltgases an
den Körben und den Außenseiten der Werkstücke erreicht. Nicht dargestellt ist ein
Rostriegel, der die Funktion des Riegels 39 übernimmt und wie letzterer zwischen einer
Offenstellung und einer Geschlossenstellung unterhalb des Rostträgers verschiebbar
ist. Der Rostriegel hat mehrere Durchbrüche, deren Anordnung und Form den Durchbrüchen
141, 142, 143 des Rostträgers 135 gleichen und in seiner Geschlossenstellung mit jenen
fluchten.
[0024] Die Erfindung ist nicht auf die genannten Anzahlen von übereinander in jedem Korb
gestapelten Werkstücken, auf die Anzahl der vorgesehenen Körbe, auf die erläuterte
Gestaltung und Anzahl von Aufnahmen 52 in dem Rost 50 beschränkt. Die Erfindung ist
auch anwendbar auf das Abschrecken eines einzigen Werkstückes, das in einem Korb gehalten
ist und über einen Dorn gestülpt wird.
1. Härteverfahren für heiße ringförmige Werkstücke wie beispielsweise Schiebemuffen,
mit einem kalten Abschreckmittel, bei welchem die Werkstücke über wenigstens einen
feststehenden Dorn gestülpt und dem Abschreckmittel ausgesetzt werden und der Dorn
nach dem Abschrecken aus den Werkstücken ausgestoßen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke in einer Abschreckkammer mit Kaltgas beaufschlagt werden und der Dom
außerhalb der Abschreckkammer ausgestoßen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaltgas der Abschreckkammer unter hohem Druck zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abschreckkammer der Innenrand der Werkstücke mit Kaltgas beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Werkstücken Wärme durch den hohlen vom Kaltgas durchströmten Dorn entzogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenrand der Werkstück aus Perforationen der Dornwand heraus mit Kaltgas beaufschlagt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn nach dem Ausstoßen aus den Werkstücken der Abschreckkammer wieder zugeführt
wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche
mit einer Vorrichtung zum Zuführen und Überstülpen der heißen Werkstücke (10) über
einen vorübergehend feststehenden Dorn (30; 130), sowie mit einer Dorn-Ausstoßvorrichtung
(40, 45), dadurch gekennzeichnet, daß in einer mit Kaltgas beschickbaren Abschreckkammer (20) der Dorn zum Überstülpen
der Werkstücke bereitgehalten und die Dorn-Ausstoßvorrichtung (40, 45) außerhalb der
Abschreckkammer (20) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere Werkstücke (10, ..., 18) in mindestens einem Korb (72, 73, 74) in
axialer Fluchtung übereinander gestapelt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Korb in je einer Aufnahme (52) eines Rostes (50) gehalten ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Korb je ein Dorn (31, 32, 33; 131, 132, 133) auf einer Trägerplatte (35,
135) derart angeordnet ist, daß jeder Dorn durch die Ausstoßvorrichtung (40, 45) aus
den kalten aufgeschrumpften Werkstücken ausstoßbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dorne Hohldorne (131, 132, 133) mit je einem mittigen Axialkanal (134) für das
Kaltgas sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerplatte (135) Durchbrüche (141, 142, 143) aufweist, die Durchbrüchen des
Rostes (50) entsprechen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (136) jedes Hohldornes (131) in Höhe jedes der Werkstücke mehrere mit
dem Axialkanal kommunizierende radiale Durchbohrungen (137, 138) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbohrungen in-einer der Anzahl in einem Korb gestapelter Werkstücke entsprechenden
Anzahl von Reihen angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßvorrichtung einen oberen Teil (40) mit mehreren oberen Stempeln (41, 42,
43) und zugehörigem Antrieb und einen unteren Teil (45) mit mehreren unteren Stempeln
(46, 47, 48) aufweist, wobei die oberen und die unteren Stempel axial aufeinander
ausgerichtet sind.