[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Doppeldruckmittelzylinderanordnung, bestehend
aus einem ersten Druckmittelzylinder, der mittels einer Trägerstange achsparallel
beabstandet zu einem zweiten Druckmittelzylinder angeordnet ist, wobei die Trägerstange
zylinderbodenseitig mit beiden Druckmittelzylindern in Verbindung steht. Ferner betrifft
die Erfindung auch eine Belastungseinrichtung für ein Streckwerk einer Textilmaschine,
welche eine derartige Doppeldruckmittelzylinderanordnung umfasst.
[0002] Eine Doppeldruckmittelzylinderanordnung der hier interessierenden Art wird vorzugsweise
in der Textilmaschinentechnik eingesetzt. Bei einem Streckwerk für Fasermaterial kommt
die Doppeldruckmittelzylinderanordnung bei einer Belastungseinrichtung zur Anwendung.
Ein Streckwerk besteht im Wesentlichen aus einer hintereinandergeschalteten Anordnung
von mehreren Ober- /Unterwalzenpaaren, wobei die jeweiligen Oberwalzen mittels der
Doppeldruckmittelzylinderanordnung beaufschlagbar sind, um diese gegen die Unterwalze
zu pressen. Dementsprechend sind die Oberwalzen in der Regel schwimmend gelagert.
Zwischen jedem Ober-/Unterwalzenpaar wird Fasermaterial endlos geführt, welches durch
ein Hintereinanderschalten mehrerer solcher Streckwerke insgesamt gestreckt wird,
so dass das Fasermaterial eine bleibende Dehnung erfährt. Zu diesem Zwecke haben die
einzelnen Streckwerke unterschiedliche Drehzahlen.
[0003] Aus der EP 0 939 151 A2 geht ein solches Streckwerk hervor, dessen Belastungseinrichtung
mit entsprechenden Doppeldruckmittelzylinderanordnungen ausgerüstet ist. Die Belastungseinrichtung
besitzt einen Belastungsarm an dem die Oberwalzen des Streckwerks gelagert sind. Die
hier insgesamt drei Oberwalzen liegen auf den dazugehörigen Unterwalzen auf. Die Oberwalzen
sind an beiden Enden drehbar gelagert und werden von der Belastungseinrichtung gegen
die korrespondierenden Unterwalzen gedrückt, um einen permanenten Reibfluss mit dem
durchlaufenden Fasermaterial herzustellen, so dass dieses beim Durchlaufen der Strecke
gedehnt werden kann. Die Abstände der Oberwalzen zueinander sind dementsprechend verstellbar
ausgebildet, weil je nach dem zu streckenden Fasermaterial verschiedene Abstände erforderlich
sind. Die von der Belastungseinrichtung erzeugte Andrückkraft auf die Oberwalze wird
über einen Druck gesteuert, welcher in Form von Druckluft der Belastungseinrichtung
über entsprechende Druckmittelleitungen zugeführt wird. Der Belastungsarm ist ferner
in einem Drehpunkt schwenkbar gelagert, so dass der Belastungsarm geöffnet werden
kann, wodurch das Streckwerk in dem Bereich zwischen den Oberwalzen und den Unterwalzen
zugänglich wird, um neues Fasermaterial einzulegen oder Störungen zu beseitigen.
[0004] Die Doppeldruckmittelzylinderanordnung der Belastungseinrichtung ist auf der der
Kolbenstange abgewandten Seite des Kolbens mit Druckluft beaufschlagbar, so dass die
hierdurch erzeugte Druckkraft über die beiden achsparallel ausfahrenden Kolbenstangen
auf beide Endbereiche je einer Oberwalze übertragen wird. Jeder Oberwalze ist eine
eigene Doppeldruckmittelzylinderanordnung zugeordnet.
[0005] Die bekannte Doppeldruckmittelzylinderanordnung wird aus jeweils zwei gleichartigen
Normzylindern gebildet, die über ihre Zylinderböden endseitig an eine Trägerstange
angeschraubt sind, um die gewünschte parallel beabstandete Druckkraft für die zugeordnete
Oberwalze zu erzeugen. Die Trägerstange besteht dabei aus einem Blechbiegeteil, welches
recht aufwendig zu fertigen ist. Die für den hier interessierenden Einsatzzweck zur
Verfügung stehenden Normzylinder sind zudem recht langbauend, so dass die gesamte
Doppeldruckmittelzylinderanordnung am Streckwerk störend hervorsteht. Durch diese
sperrige Konstruktion ist der schwenkbare Belastungsarm zudem umständlich handhabbar.
Darüber hinaus besteht wegen der außen freiliegenden elektrischen und pneumatischen
Verbindungsleitungen zu den Normzylindern die Gefahr von Leitungsabrissen. Außerdem
sind die Einzelteile der bekannten Doppeldruckmittelzylinderanordnung recht aufwendig
zu montieren.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung im Gegensatz zum vorstehend beschriebenen
Stand der Technik eine Doppeldruckmittelzylinderanordnung zu schaffen, die sich durch
eine bedienerfreundliche Gestaltung auszeichnet und unter Verwendung weniger Einzelbauteile
zuverlässig funktioniert.
[0007] Die Aufgabe wird ausgehend von einer Doppeldruckmittelzylinderanordnung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Die nachfolgenden abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
wieder. Hinsichtlich einer Belastungseinrichtung für ein Streckwerk einer Textilmaschine
wird die Aufgabe durch Anspruch 12 gelöst.
[0008] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass für eine Doppeldruckmittelzylinderanordnung
ein im Wesentlichen U- förmiges Gehäuseelement vorgesehen ist, dessen beiden Schenkelabschnitte
je ein Zylindergehäuse für die Druckmittelzylinder bilden, wobei in einen die Trägerstange
bildenden hohlen Zwischenabschnitt diverse Verbindungsleitungen zur Ansteuerung der
beiden Druckmittelzylinder integriert sind.
[0009] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere darin, dass in Folge
einer Funktionsintegration verschiedener Gehäusebauteile die Anzahl der Einzelbauteile
minimal ist. Die einzelne, aufwendig zu fertigende Trägerstange entfällt insoweit
gänzlich. Durch die Abkehr von der bekannten Bauweise unter Einbeziehung der Normzylinder
kann die Baugröße der Doppeldruckmittelzylinderanordnung insgesamt minimiert werden.
Die Unterbringung der Verbindungsleitungen in den die Trägerstange bildenden Zwischenabschnitt
verhindert zuverlässig eine Abrissgefahr. Die erfindungsgemäß, funktionsintegrierte
Lösung benötigt weniger Dichtflächen an angrenzende Bauteile, welche über die Lebensdauer
Ursache von Störungen sein können, was einer gegenüber der bekannten Doppeldruckmittelzylinderanordnung
zuverlässigere Funktion über die Lebensdauer gewährleistet.
[0010] Die Doppeldruckmittelzylinderanordnung kann weiterhin Mittel zum lösbaren Arretieren
an einer Trägerkonstruktion - beispielsweise einer Belastungseinrichtung eines Streckwerks
- aufweisen, welche zumindest in den Bereich des einen Schenkelabschnitts des Gehäuseelements
benachbart zum Druckmittelzylinder integriert sind. Somit kann beispielsweise beim
Einsatz in Verbindung mit einer Belastungseinrichtung für ein Streckwerk die erforderliche
Schwenkbewegung, dessen Schwenkachse im Bereich des gegenüberliegenden Schenkelabschnitts
liegt, durchgeführt werden, wobei eine lösbare Arretierung in der Betriebsstellung
gewährleistet ist. Diese kann beispielsweise über eine im Bereich des besagten Schenkelabschnitts
integrierten federrückgestellten Taste oder dergleichen konstruktiv ausgeführt werden.
[0011] Vorzugsweise sind Anschlussmittel zur fluidischen und/oder elektrischen Versorgung
der beiden Druckmittelzylinder vorgesehen, welche zumindest im Bereich des einen Schenkelabschnitts
des Gehäuseelements benachbart zum Druckmittelzylinder integriert sind. Im Falle einer
Verwendung der Doppeldruckmittelzylinderanordnung im Rahmen einer Belastungseinrichtung
für ein Streckwerk bietet sich hierfür derjenige Schenkelabschnitt an, welcher im
Bereich des Schwenklagers liegt. Die Anschlussmittel treten vorzugsweise an der Unterseite
des Schenkelabschnittes aus dem Gehäuseelement aus. Hieran sind weiterführende Druckmittelleitungen
zur Ansteuerung der beiden Druckmittelzylinder bzw. elektrische Leitungen zur Verbindung
mit Sensorelementen oder dergleichen auf einfache Weise anschließbar. Falls die besagten
Anschlussmittel gemeinsam mit Mitteln zum lösbaren Arretieren der Doppeldruckmittelzylinderanordnung
vorgesehen sind, so bietet es sich an, wenn die Anschlussmittel zur fluidischen und/oder
elektrischen Versorgung der Druckmittelzylinder sowie die Mittel zum lösbaren Arretieren
an einer Trägerkonstruktion je einem Schenkelabschnitt des Gehäuseelements exklusiv
zugeordnet sind. Hiermit wird eine platzsparende und gleichmäßige Anordnung dieser
Bauteile innerhalb des U-förmigen Gehäuseelements erreicht.
[0012] Eine besonders platzsparende Anordnung ergibt sich, wenn die Anschlussmittel zu fluidischen
und/oder elektrischen Versorgung der Druckmittelzylinder einerseits und die Mittel
zum lösbaren Arretieren an einer Trägerkonstruktion andererseits in einem jeweils
nach außen hin gelegenen Bereich der Schenkelabschnitte benachbart neben den jeweiligen
inneren Druckmittelzylindern untergebracht sind. Hierdurch vergrößert sich die Bauhöhe
insgesamt nicht, so dass eine Integration der besagten zusätzlichen Bestandteile die
Kompaktheit der Doppeldruckmittelzylinderanordnung nicht wesentlich beeinträchtigt.
[0013] Gemäß einer weiteren die Erfindung verbessernden Maßnahme können die in den Zwischenabschnitt
des Gehäuseelements integrierten Verbindungsleitungen zum Einen Druckmittelleitungen
zur Ansteuerung beider Druckmittelzylinder und zum Anderen elektrische Signalleitungen
für Positionssensoren umfassen, die jedem Druckmittelzylinder zugeordnet sind und
insoweit nebeneinanderliegend im Zwischenabschnitt des Gehäuseelements, welcher also
eine Art Kabelkanal bildet, untergebracht sind. Daneben ist es auch denkbar, zumindest
die Druckmittelleitungen direkt als entsprechende Kanalzüge in den Zwischenabschnitt
des Gehäuseelements zu integrieren. Im Falle von separat verlegten Verbindungsleitungen
sind diese vorteilhafter Weise über eine Deckelleiste zugänglich, welche längs der
Oberseite des Zwischenabschnitts verläuft und am Gehäuseelement mit einer Klippverbindung
lösbar befestigt ist. Diese Klippverbindung kann mit zusätzlichen Sicherungselementen
- wie Schrauben oder dergleichen - gesichert werden. Über die lösbare Deckelleiste
sind somit alle Verbindungsleitungen zu Montage - oder Reparaturzwecken leicht zugänglich.
[0014] Das Gehäuseelement samt Deckelleiste lässt sich in besonders vorteilhafter Weise
aus einem Kunststoff durch Spritzgießen herstellen. Es hat sich gezeigt, dass eine
Herstellung aus Kunststoff bei entsprechender statischer Optimierung des Gehäuseelements
darstellbar ist, was eine einfache Fertigung gewährleistet.
[0015] Gemäß einer weiteren die Erfindung verbessernden Maßnahme ist jeder Druckmittelzylinder
mit einem von der Kolbenstange durchdrungenen Zylinderdeckel verschlossen, wobei der
Spalt zwischen dem Zylinderdeckel und dem Gehäuseelement zum Eindrehen einer Schraube
genutzt wird, um den Zylinderdeckel am Gehäuseelement zuverlässig zu halten. Besonders
beim Einsatz der erfindungsgemäßen Doppeldruckmittelzylinderanordnung im Rahmen einer
Belastungseinrichtung für ein Streckwerk bietet sich diese einfache Lösung an, da
deren Druckmittelzylinder lediglich einfachwirkend sind, so dass Dichtheitsprobleme
im Bereich des Zylinderdeckels nicht auftreten können.
[0016] Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Doppeldruckmittelzylinderanordnung bei einer Belastungseinrichtung
für ein Streckwerk kann am U-förmigen Gehäuseelement weiterhin auch eine die Schwenkbewegung
dämpfende Gasdruckfeder angebracht werden, welche als Rückschlagsicherung gegen ein
ungewolltes Rückschwenken des Belastungsarms dient. Die Gasdruckfeder ist insoweit
zwischen der Doppeldruckmittelzylinderanordnung einerseits und der Trägerkonstruktion
andererseits angebracht.
[0017] Weiterhin können am Zwischenabschnitt der Doppeldruckmittelzylinderanordnung mehrere
Ausnehmungen oder dergleichen vorgesehen werden, welche zur Clipbefestigung eines
Ansaugbleches des Streckwerks genutzt werden. Relativ aufwendige zu montierende Schraubenelemente
können insoweit an dieser Stelle entfallen.
[0018] Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt.
[0019] Es zeigt:
- Fig.1
- eine perspektivische Gesamtansicht einer Doppeldruckmittelzylinderanordnung,
- Fig.2
- einen Längsschnitt durch eine Deckelleiste hierfür,
- Fig.3
- eine Ansicht von unten der Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach Fig.1, und
- Fig.4
- einen Längsschnitt der Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach Fig.1.
[0020] Eine Doppeldruckmittelzylinderanordnung gemäß Fig. 1 weist ein im Wesentlichen U-förmiges
Gehäuseelement 1 auf, dessen erster Schenkelabschnitt 2 ein Zylindergehäuse für einen
Druckmittelzylinder 3 bildet, wogegen ein zweiter, gegenüberliegender Schenkelabschnitt
4 ein Zylindergehäuse für einen weiteren Druckmittelzylinder 5 bildet. Weiterhin ist
eine Trägerstange 6 vorgesehen, die den ersten Druckmittelzylinder 3 mit dem zweiten
Druckmittelzylinder 5 zylinderbodenseitig verbindet. Hierbei entsteht eine achsparallel
beabstandete Anordnung beider Druckmittelzylinder 3 und 5 zueinander. Die Trägerstange
6 ist von einem hohlen Zwischenabschnitt 7 des gemeinsamen U-förmigen Gehäuseelements
1 gebildet.
[0021] Gemäß Fig.2 ist das U-förmige Gehäuseelement 1 mit einer hier einzeln dargestellten
Deckelleiste 8 verschlossen, die auf den Zwischenabschnitt 7 des U-förmigen Gehäuseelements
1 aufgesteckt ist. Die Befestigung am U-förmigen Gehäuseelement 1 erfolgt über beidseitig
der Deckelleiste 8 vorgesehene formschlüssige Verbindungsmittel 9a und 9b. Sowohl
die Deckelleiste 8 als auch das übrige U- förmige Gehäuseelement 1 bestehen aus Kunststoff
und sind im Spritzgießverfahren hergestellt.
[0022] Gemäß Fig.3 treten im Bereich der Unterseite des Druckmittelzylinders 5 Anschlussmittel
10 zur gemeinsamen fluidischen und elektrischen Versorgung beider Druckmittelzylinder
3 und 5 aus. Seitens des anderen Druckmittelzylinders 3 treten an der Unterseite der
Doppeldruckmittelzylinderanordnung Mittel 11 zum lösbaren Arretieren an einer - hier
nicht weiter dargestellten - Trägerkonstruktion (beispielsweise eine Belastungseinrichtung
eines Streckwerks) aus. Die Anschlussmittel 10 umfassen einen fluidischen Anschluss
12 für Druckmittelleitungen zur Beaufschlagung der beiden Druckmittelzylinder 3 und
5 sowie einen daneben angeordneten elektrischen Anschluss 13 für elektrische Leitungen
für - hier nicht erkennbare - Positionssensoren. Die Anschlussmittel 10 sind benachbart
zum Druckmittelzylinder 5 im Schenkelabschnitt 4 des gemeinsamen Gehäuseelements 1
integriert. Die Mittel 10 zum lösbaren Arretieren sind dagegen im Schenkelabschnitt
2 des gemeinsamen Gehäuseelements 1 benachbart zum Druckmittelzylinder 3 integriert.
[0023] Gemäß Fig.4 beinhaltet der materialverstärkte Zwischenabschnitt 7 Druckmittelleitungen
14a und 14b, welche ausgehend vom fluidischen Anschluss 12 Druckluft zum Druckmittelzylinder
5 und weiterführend zum Druckmittelzylinder 3 leiten, um beide Druckmittelzylinder
3 und 5 zylinderbodenseitig synchron zu beaufschlagen. Vom elektrischen Anschluss
13 führen - hier nicht weiter dargestellten - elektrischen Leitungen zu Positionssensoren
15 und 16, welche in den Druckmittelzylinder 3 bzw. 5 integriert sind, um die Stellung
der zugeordneten Kolbenstangen 17 und 18 zu detektieren. Die Verbindungsleitungen
sind im Bereich des Zwischenabschnitts 7 über die Deckelleiste 8 zugänglich, welche
längs der Oberseite 19 des Zwischenabschnitts 7 verläuft und am Gehäuseelement 1 über
eine schraubengesicherte Clipverbindung lösbar befestigt ist. Weiterhin sind Druckmittelzylinder
3 und 5 mittels eines von den jeweiligen Kolbenstangen 17 bzw. 18 durchdrungenen Zylinderdeckel
20 bzw. 21 zum Schutz vor eindringendem Umgebungsschmutz verschlossen. Beide Zylinderdeckel
20 und 21 sind über mindestens eine im Spalt zwischen den Zylinderdeckeln 20 bzw.
21 und dem Gehäuseelement 1 eingedrehten Schraube 22 bzw. 23 in ihrer bestimmungsgemäßen
Position gehalten.
[0024] Die vorstehend als bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschriebene erfindungsgemäße
Doppeldruckmittelzylinderanordnung ist vorzugsweise Bestandteil einer Belastungseinrichtung
für ein Streckwerk einer Textilmaschine wie in EP 0 939 151 A2 beschrieben und dient
der Belastung einzelner Oberwalzen zum Strecken von Fasermaterial.
[0025] Im Falle dieses bevorzugten Anwendungsfalls kann der Zwischenabschnitt 7 der Doppeldruckmittelzylinderanordnung
vorteilhafter Weise zur Clipbefestigung eines Ansaugblechs des Streckwerks zum Aufsaugen
von freigesetzten Fasern dienen, wobei ein solches Ansaugblech über Ausnehmungen 24
am Zwischenabschnitt 7 anbringbar ist.
[0026] Die erfindungsgemäße Doppeldruckmittelzylinderanordnung ist nicht auf diesen bevorzugten
Anwendungsfall beschränk, sondern kann auch im Rahmen anderer geeigneter Anwendungsfälle
zum Einsatz gebracht werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Gehäuseelement
- 2
- Schenkelabschnitt
- 3
- Druckmittelzylinder
- 4
- Schenkelabschnitt
- 5
- Druckmittelzylinder
- 6
- Trägerstange
- 7
- Zwischenabschnitt
- 8
- Deckelleiste
- 9
- Verbindungsmittel
- 10
- Anschlussmittel
- 11
- Mittel zum Arretieren
- 12
- fluidischer Anschluss
- 13
- elektrischer Anschluss
- 14
- Druckmittelleitung
- 15
- Positionssensor
- 16
- Positionssensor
- 17
- Kolbenstange
- 18
- Kolbenstange
- 19
- Oberseite
- 20
- Zylinderdeckel
- 21
- Zylinderdeckel
- 22
- Schraube
- 23
- Schraube
- 24
- Ausnehmung
1. Doppeldruckmittelzylinderanordnung, bestehend aus einem ersten Druckmittelzylinder
(3), der mittels einer Trägerstange (6) achsparallel beabstandet zu einem zweiten
Druckmittelzylinder (5) angeordnet ist, wobei die Trägerstange (6) zylinderbodenseitig
mit beiden Druckmittelzylindern (3, 5) in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, dass ein im Wesentlichen U-förmiges Gehäuseelement (1) vorgesehen ist, dessen beiden Schenkelabschnitte
(2, 4) je ein Zylindergehäuse für die Druckmittelzylinder (3, 5) bilden, wobei in
einen die Trägerstange (6) bildenden hohlen Zwischenabschnitt (7) diverse Verbindungsleitungen
zur Ansteuerung der beiden Druckmittelzylinder (3, 5) integriert sind.
2. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (11) zum lösbaren Arretieren an einer Trägerkonstruktion vorgesehen sind,
die zumindest in den Bereich des einen Schenkelabschnitts (2) des Gehäuseelements
(1) benachbart zum Druckmittelzylinder (3) integriert sind.
3. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass Anschlussmittel (10) zur fluidischen und/oder elektrischen Versorgung der Druckmittelzylinder
(3, 5) vorgesehen sind, die zumindest im Bereich des einen Schenkelabschnitts (4)
des Gehäuseelements (1) benachbart zum Druckmittelzylinder (5) integriert sind.
4. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussmittel (10) an der Unterseite des Schenkelabschnitts (4) aus dem Gehäuseelement
(1) austreten, woran Druckmittelleitungen bzw. elektrische Leitungen anschließbar
sind.
5. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussmittel (10) zur fluidischen und/oder elektrischen Versorgung der Druckmittelzylinder
(3, 5) und die Mittel (11) zum lösbaren Arretieren an einer Trägerkonstruktion je
einem Schenkelabschnitt (2 bzw. 4) des Gehäuseelements (1) exklusiv zugeordnet sind.
6. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussmittel (10) zur fluidischen und/oder elektrischen Versorgung der Druckmittelzylinder
(3, 5) einerseits und die Mittel (11) zum lösbaren Arretieren an einer Trägerkonstruktion
andererseits in einen jeweils nach außen hin gelegenen Bereich der Schenkelabschnitte
(2 bzw. 4) benachbart neben den jeweiligen Druckmittelzylindern (3, 5) untergebracht
sind.
7. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die in denZwischenabschnitt (7) des Gehäuseelements (1) integrierten Verbindungsleitungen
zum einen Druckmittelleitungen zur Ansteuerung beider Druckmittelzylinder (3, 5) und
zum anderen elektrische Signalleitungen für Positionssensoren (15, 16) umfassen, die
jedem Druckmittelzylinder (3 bzw. 5) zugeordnet sind.
8. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitungen über eine Deckelleiste (8) zugänglich sind, die längs der
Oberseite (19) des Zwischenabschnitts (7) verläuft und am Gehäuseelement (1) über
eine Clipverbindung lösbar befestigt ist.
9. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Gehäuseelement (1) und die Deckelleiste (8) als aus einem Kunststoff
durch Spritzgießen hergestellte Bauteile ausgeführt sind.
10. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass beide Druckmittelzylinder (3, 5) einfachwirkend ausgebildet sind und zum im wesentlichen
synchronen Ausfahren der Kolbenstange (17 bzw. 18) mit Druckluft als Druckmittel beaufschlagbar
sind.
11. Doppeldruckmittelzylinderanordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Druckmittelzylinder (3, 5) mit einem von der Kolbenstange (17, 18) durchdrungenen
Zylinderdeckel (20, 21) verschlossen ist, der mittels mindestens einer im Spalt zwischen
dem Zylinderdeckel (20, 21) und dem Gehäuseelement (1) eingreifenden Schraube (22,
23) gehalten ist.
12. Belastungseinrichtung für ein Streckwerk einer Textilmaschine, umfassend eine Doppeldruckmittelzylinderanordnung
nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Belastung einzelner Oberwalzen zum Strecken
von Fasermaterial.
13. Belastungseinrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Doppeldruckmittelzylinderanordnung verschwenkbar an der Trägerkonstruktion befestigt
ist, wobei mindestens eine die Schwenkbewegung dämpfende Gasdruckfeder als Rückschlagsicherung
vorgesehen ist, welche zwischen der Doppeldruckmittelzylinderanordnung und der Trägerkonstruktion
angebracht ist.
14. Belastungseinrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass am Zwischenabschnitt (7) der Doppeldruckmittelzylinderanordnung mehrere Ausnehmungen
(24) zur Clipbefestigung eines Ansaugblechs des Streckwerks vorgesehen sind.