(19)
(11) EP 1 464 778 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.10.2004  Patentblatt  2004/41

(21) Anmeldenummer: 04090126.6

(22) Anmeldetag:  01.04.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05B 27/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 04.04.2003 DE 10316742

(71) Anmelder: IKON GmbH Präzisionstechnik
14167 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Krühn, Jürgen
    12005 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. 
Meissner & Meissner, Patentanwaltsbüro, Hohenzollerndamm 89
14199 Berlin
14199 Berlin (DE)

   


(54) Schliesszylinder


(57) Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem drehbar in diesem angeordneten Zylinderkem sowie im Schließzylinder (1) und im Zylinderkem (2) befindlichen Zuhaltungsbohrungen (3), die Gehäuse - und Kemstifte (6,7;8) aufnehmen. Dabei sind in den Zuhaltungsbohrungen (3) Gehäusestifte (6,7) unterschiedlichen Durchmessers und unterschiedlicher Form angeordnet, wobei mindestens eine der Zuhaltungsbohrungen einen Gehäusestift (6) mit dem Durchmesser a aufweist und mindestens eine andere Zuhaltungsbohrung einen Gehäusestift (7) aufweist, der einen Kopf mit dem Durchmesser b und einen Schaft mit dem Durchmesser c aufweist, wobei der größere Durchmesser der Kembohrung (5) zugewandt ist und wobei die Bedingung gilt:






Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem drehbar in diesem angeordneten Zylinderkern sowie im Schließzylinder und im Zylinderkern befindlichen Zuhaltungsbohrungen, die Gehäuse - und Kernstifte aufnehmen.

[0002] Konventionelle Schließzylindersysteme beruhen auf Stiftzuhaltungen, bestehend aus Kernund Gehäusestift und der Zuhaltungsfeder.
Übliche Systeme haben 5, 6 oder 7 Stiftzuhaltungen. Es existieren Verfahren, um derartige Stiftzylinder ohne Vorhandensein des berechtigten Schlüssels, zu öffnen, sogenannte Picking - Verfahren. Andererseits existieren auch Verfahren, das "Picken" zu erschweren oder zu verhindern. Hierzu gehören parazentrische Schlüsselkanäle; Gehäusestifte, die Trennebenen zwischen Kern- und Gehäusestift vortäuschen und zusätzliche, andersgeartete Zuhaltungselemente.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, konventionelle Zuhaltungssysteme picksicherer zu machen, als es mit bekannten Verfahren heute möglich ist und dabei die Picksicherheit mit einfachen Mitteln zu erreichen.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß bei einem Schließzylinder der im Oberbegriff genannten Art dadurch, dass in den Zuhaltungsbohrungen Gehäusestifte unterschiedlichen Durchmessers und unterschiedlicher Form angeordnet sind, wobei mindestens eine der Zuhaltungsbohrungen einen Gehäusestift mit dem Durchmesser a aufweist und mindestens eine andere Zuhaltungsbohrung einen Gehäusestift aufweist, der einen Kopf mit dem Durchmesser b und einen Schaft mit dem Durchmesser c aufweist, wobei der größere Durchmesser der Kernbohrung zugewandt ist und wobei die Bedingung gilt:



[0005] Die Form der Gehäusestift mit den Durchmessern b und c kann beispielsweise hantelartig oder pilzartig sein.

[0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn auch die Kernstifte einen Durchmesser a aufweisen.

[0007] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert werden. Dabei zeigt:
Fig. 1:
das Zuhaltungsprinzip mit Kem- und Gehäusestift und Zuhaltungsfeder in Ruheposition;
Fig. 2:
eine Anordnung wie in Fig. 1, jedoch Zylinderkern unter Drehspannung gesetzt;
Fig. 3:
wie Fig. 2, jedoch ohne Darstellung der Zuhaltung mit Öffnungsmaß A;
Fig. 4:
wie Fig. 1 und 2, die Zuhaltung in Offenstellung;
Fig.:
wie Fig. 4, jedoch einen Hantelstift als Gehäusestift;
Fig 6.
einen verdrehten Zylinderkern, blockiert beim Öffnungsversuch durch Ausbildung des Gehäusestiftes gemäß Erfindung
Fig. 7 und 8:
die Gehäusestifte mit der Dimensionierung.


[0008] In den Figuren ist das Schheßzylindergehäuse mit 1, der Zylinderkern mit 2, eine der Zuhaltungsbohrungen mit 3 bezeichnet, wobei genauer die Gehäusebohrung mit 4 und die zugehörige Kembohrung mit 5 bezeichnet ist.
Die Gehäusestifte sind mit 6 bzw. 7 und die Kernstifte mit 8 bezeichnet.

[0009] Maßnahmen gegen das Aufpicken von Stiftzylindern stehen im Wettbewerb mit weiterentwickelten Picking - Methoden. Unterschiedlich geformte Gehäusestifte oder Kemstifte sind nur zu einem beschränkten Grad wirksam.
Einfache Verfahren zeigen generell nur eine graduelle Erschwernis aber keinen vollwertigen Schutz. Das ist darin begründet, dass beim Verdrehen des Zylinderkernes 2 gegen das Zylindergehäuse 1 in den Zuhaltungsbohrungen 3 eine Öffnung A ( Öffnung zwischen versetzten Kern und Gehäusebohrung ) - siehe Fig. 3 - des ( der ) blockierenden Stiftes ( Stifte ) verbleibt, die auch bei allen anderen in dieser Reihe befindlichen Bohrungen gleich ist.
Die Öffnung A entsteht durch Blockieren der Kerndrehung durch die Gehäusestifte 6 mit dem Durchmesser a - siehe Fig. 2 -.

[0010] Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist es möglich, alle anderen Zuhaltungen mit dem Maß a durch die "Öffnungen" der anderen Zuhaltungsbohrungen zu bewegen.
Es ist nur eine Frage der Geschicklichkeit und des Verfahrens, hiermit zu einem Schließvorgang zu kommen.
Der Erfindungsgedanke besteht darin, dass es Gehäusestifte 6 mit einem Durchmesser a gibt und besonders ausgeformte Gehäusestifte 7 - siehe Fig. 8 - ( Hantelstifte, Pilzstifte) deren dickere(s) Ende(n) größer ist als das Maß a und im Schaft vorzugsweise verjüngt ist.

[0011] Beim Picken wird zuerst der Zylinderkern 2 unter Drehspannung gesetzt. Dadurch wird das Maß A erzeugt.
Beim anschließenden Versuch, die Zuhaltungen gleichzeitig oder nacheinander in Öffnungsstellung zu bringen, blockiert die Zuhaltung mit Gehäusestift nach Fig. 8 den Öffnungsvorgang, weil der Pilzstift mit Durchmesser b an der Trennlinie zwangsweise hängen bleibt - siehe Fig. 6 - .Für a, b, c gilt die zumindest die Bedingung: a < b, vorzugsweise aber c< a < b.


Ansprüche

1. Schließzylinder mit einem drehbar in diesem angeordneten Zylinderkern sowie im Schließzylinder (1) und im Zylinderkern (2) befindlichen Zuhaltungsbohrungen (3), die Gehäuse - und Kernstifte (6,7;8) aufnehmen,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Zuhaltungsbohrungen (3) Gehäusestifte (6,7) unterschiedlichen Durchmessers und unterschiedlicher Form angeordnet sind, wobei mindestens eine der Zuhaltungsbohrungen einen Gehäusestift (6) mit dem Durchmesser a aufweist und mindestens eine andere Zuhaltungsbohrung einen Gehäusestift (7) aufweist, der einen Kopf mit dem Durchmesser b und einen Schaft mit dem Durchmesser c aufweist, wobei der größere Durchmesser der Kernbohrung (5) zugewandt ist und wobei die Bedingung gilt:


 
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehäusestift (7) mit den Durchmessern b und c hantelartig ausgebildet ist.
 
3. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehäusestift (7) mit den Durchmessern b und c pilzartig ausgebildet ist.
 
4. Schließzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zum Gehäusestift (6) mit dem Durchmesser a auch der Kernstift (8) einen Durchmesser a aufweist.
 




Zeichnung