[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten einer Brennkraftmaschine, eine zur
Durchführung eines derartigen Verfahrens eingerichtete Brennkraftmaschine sowie eine
im Rahmen des Verfahrens einsetzbare Vorrichtung.
[0002] Zur Verbesserung der Kraftstoffausnutzung in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor erfolgt
häufig anstelle eines Leerlaufbetriebes ein vollständiges Abstellen des Motors, wenn
keine Antriebsleistung benötigt wird. Der Motor muß dann neu angelassen werden, wenn
seine Leistung wieder benötigt wird. Für das Anlassen weisen herkömmliche Brennkraftmaschinen
spezielle Hilfsaggregate wie etwa einen Anlassermotor oder einen als Motor einsetzbaren
Generator (sogenannter Startergenerator) auf. Hierbei handelt es sich um verhältnismäßig
große und kostenaufwändige Einrichtungen, da für das Anlassen des Verbrennungsmotors
eine hohe elektrische Leistung erforderlich ist.
[0003] Darüber hinaus ist es bekannt, eine Brennkraftmaschine durch Auslösen einer Verbrennung
anzulassen. Dies ist insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit Funkenzündung und Direkteinspritzung
möglich. Der direkt in die Brennkammer eingespritzte Kraftstoff wird dabei durch einen
Funken gezündet, und die anschließende Explosion des Luft-Kraftstoff-Gemisches bewegt
den Kolben und startet den Motor, ohne daß die Kurbelwelle durch ein zusätzliches
Hilfsaggregat bewegt werden müßte.
[0004] Bei einer Kombination obiger Methoden erfolgt während des Anlassens einer Brennkraftmaschine
durch einen Startermotor bereits früh bzw. von Anfang an eine Einspritzung und Verbrennung
in den Zylindern, um hierdurch den Anlasser zu unterstützen.
[0005] Ein direktes oder unterstütztes Anlassen des Motors durch eine frühe Verbrennung
erfordert bestimmte Randbedingungen, um erfolgreich durchgeführt werden zu können.
Zum Beispiel ist es erforderlich beziehungsweise vorteilhaft, daß die Kurbelwelle
zu Beginn des Anlassens in oder nahe einer bestimmten Position steht. Ferner muß gewährleistet
werden, daß aus der Verbrennung eine ausreichende Kraft zum Antreiben der Brennkraftmaschine
gewonnen werden kann. Letzteres setzt wiederum die Bereitstellung einer ausreichenden
Frischluftmenge während der Startphase voraus. Diesbezüglich wird in der DE 199 47
784 A1 die Anordnung eines Luftspeicherraums vorgeschlagen, in welchem Luft unter
einem erhöhten Druck gespeichert werden soll, damit diese bei einem Direktstart der
Brennkraftmaschine in deren Zylinder eingespeist werden kann und dort für einen erhöhten
Ladedruck sorgt.
[0006] Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, alternative Mittel
für eine effiziente Gewährleistung der Voraussetzungen für den Start einer Brennkraftmaschine
mit Hilfe von frühen Verbrennungen während der Startphase bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine
Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 7 sowie durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren dient dem Starten einer Brennkraftmaschine, wobei
bereits während der Startphase eine Kraftstoffverbrennung in mindestens einer Brennkammer
der Brennkraftmaschine stattfindet. Durch die frühe Kraftstoffverbrennung kann das
Anlassen mittels eines Hilfsaggregates unterstützt werden, so daß Letzteres leichter
und damit kostengünstiger ausgelegt werden kann. Vorzugsweise wird mit der Verbrennung
sogar ein Direktstart der Brennkraftmaschine durchgeführt, welcher völlig ohne zusätzliches
Hilfsaggregat auskommt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß während der
Startphase (jeweils) vor Beginn einer Verbrennung in mindestens einer Brennkammer
der Brennkraftmaschine eine im Vergleich zur relativen Sauerstoffkonzentration in
normaler Luft (ca. 21 Vol.-%) erhöhte relative Sauerstoffkonzentration herrscht (wobei
Kraftstoffgase und/oder Restabgase bei der Ermittlung der relativen Konzentration
nicht berücksichtigt werden). Zusätzlich oder alternativ kann während der Startphase
auch ein Sauerstoffdonator in mindestens einer Brennkammer der Brennkraftmaschine
vorhanden sein. Bei einem Sauerstoffdonator handelt es sich um einen vorzugsweise
gasförmigen oder flüssigen Stoff, welcher Sauerstoff chemisch gebunden enthält und
diesen unter bestimmten Voraussetzungen, beispielsweise oberhalb einer Temperaturschwelle,
freisetzen bzw. an andere chemische Substanzen abgeben kann.
[0010] Durch das beschriebene Verfahren kann erreicht werden, daß während der Startphase
der Brennkraftmaschine eine größere Menge an Sauerstoff in mindestens einer Brennkammer
vorhanden ist, so daß dort auch mehr Kraftstoff verbrannt werden kann als bei einer
entsprechenden Füllung der Kammer mit Umgebungsluft unter vergleichbaren Druckbedingungen.
Dies gewährleistet, daß von Anfang der Startphase an eine ausreichende Motorleistung
für ein unterstütztes Starten beziehungsweise einen Direktstart zur Verfügung steht.
[0011] Die erhöhte Sauerstoffkonzentration in der Brennkammer kann durch Zufuhr von einem
Gas, das Sauerstoff in einer gegenüber den Verhältnissen in normaler Luft erhöhten
Konzentration enthält oder sogar aus reinem Sauerstoff besteht (nachfolgend "Sauerstoff-Zufuhrgas"
genannt), während des Auslaufens der Brennkraftmaschine, während des Stillstands der
Brennkraftmaschine und/oder während der Startphase der Brennkraftmaschine erzeugt
werden. Die Zufuhr kann dabei zusätzlich zu oder anstelle der normal angesaugten Frischluft
erfolgen. In ähnlicher Weise kann auch der Sauerstoffdonator während des Auslaufens,
des Stillstandes und/oder der Startphase der Brennkraftmaschine zugeführt werden.
Bei allen genannten Zufuhrarten ist gewährleistet, daß der Sauerstoff beziehungsweise
der Sauerstoffdonator während der Startphase zur Verfügung steht.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens wird der Sauerstoffdonator während des Betriebs
der Brennkraftmaschine an Bord des die Brennkraftmaschine enthaltenden Kraftfahrzeuges
produziert und für das Starten der Brennkraftmaschine zwischengespeichert. Die Art
der Produktion richtet sich nach der als Sauerstoffdonator verwendeten Substanz.
[0013] Ein in diesem Zusammenhang bevorzugt verwendeter Sauerstoffdonator ist das Gas Stickstoffmonoxid
N
2O ("Lachgas"). Dieses Gas kann entweder in einem Speicher mitgeführt oder an Bord
eines Kraftfahrzeuges in einem entsprechend eingerichteten Reaktor aus geeigneten
Ausgangssubstanzen oder zum Beispiel durch biotechnologische Prozesse erzeugt werden.
[0014] Vorzugsweise wird das Stickstoffmonoxid N
2O während des Betriebs der Brennkraftmaschine in einem im Abgasweg der Brennkraftmaschine
angeordneten Abgaskatalysator gewonnen. In herkömmlichen Abgaskatalysatoren wird die
Entstehung von N
2O durch spezielle Maßnahmen unterdrückt. Durch eine entsprechende Einstellung der
Katalysatoren kann somit in einfacher Weise erreicht werden, daß diese während des
Betriebs des Kraftfahrzeuges N
2O produzieren, welches dann separiert und zwischengespeichert werden kann.
[0015] Die Erfindung betrifft ferner eine Brennkraftmaschine, vorzugsweise eine Brennkraftmaschine
mit Direkteinspritzung und Fremdzündung, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß diese
Mittel zur Bereitstellung von Gas mit einer höheren relativen Sauerstoffkonzentration
als in Luft ("Sauerstoff-Zufuhrgas") und/oder von einem Sauerstoffdonator in mindestens
eine Brennkammer der Brennkraftmaschine enthält.
[0016] Die Brennkraftmaschine ist für die Durchführung eines Verfahrens der oben erläuterten
Art eingerichtet. Die Bereitstellung von Sauerstoff-Zufuhrgas und/oder einem Sauerstoffdonator
kann somit für die Startphase der Brennkraftmaschine stattfinden, um auf diese Weise
den Start durch frühe Kraftstoffverbrennungen zu unterstützen beziehungsweise einen
Direktstart zu bewirken.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung der Brennkraftmaschine enthält diese einen Vorratsspeicher
für Sauerstoff-Zufuhrgas und/oder für einen Sauerstoffdonator, wobei der Vorratsspeicher
über Zufuhrleitungen mit mindestens einer Brennkammer der Brennkraftmaschine verbunden
ist. Ein derartiger Vorratsspeicher kann mit einer Betankungseinrichtung versehen
sein, so daß dieser in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel beim Auftanken des Kraftfahrzeuges
mit Kraftstoff, wiederbefüllt werden kann.
[0018] Die Brennkraftmaschine enthält ferner vorzugsweise eine im Abgasweg angeordnete Abgasnachbehandlungseinrichtung,
welche dazu eingerichtet ist, N
2O aus dem von der Brennkraftmaschine kommenden Abgas zu erzeugen und/oder zu separieren.
In diesem Falle ist die Brennkraftmaschine autonom, da sie den Sauerstoffdonator selbst
erzeugt und diesbezüglich keine regelmäßige Betankung od. dgl. benötigt.
[0019] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Gewinnung eines Sauerstoffdonators,
insbesondere von Stickstoffmonoxid N
2O, welche dahingehend ausgebildet ist, aus dem Abgas einer Brennkraftmaschine den
Sauerstoffdonator zu erzeugen und/oder zu separieren. Bei der Vorrichtung kann es
sich insbesondere um einen entsprechend ausgebildeten bzw. abgewandelten Abgaskatalysator
handeln. Eine mit einer solchen Vorrichtung ausgestattete Brennkraftmaschine ist in
der Lage, autonom einen Sauerstoffdonator zu erzeugen, welcher insbesondere während
der Startphase der Brennkraftmaschine verwendet werden kann, um eine ausreichend hohe
Sauerstoffmenge für eine leistungsstarke Verbrennung und damit ein starterloses Anlassen
der Brennkraftmaschine bereitzustellen.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine mit einem Sauerstoff- bzw. N2O-Speicher, und
- Fig. 2
- eine Brennkraftmaschine mit einem N2O-Speicher und einer N2O-Erzeugung durch einen Abgaskatalysator.
[0021] Bei der in den Figuren dargestellten Brennkraftmaschine 2 handelt es sich insbesondere
um eine solche mit Direkteinspritzung von Kraftstoff in die Zylinder und Fremdzündung.
Der Brennkraftmaschine wird über einen Ansaugkrümmer beziehungsweise ein Einlaßsystem
1 Frischluft bereitgestellt. Die Verbrennungsabgase werden über einen Abgaskrümmer
und einen Abgasweg 4 abgeführt. Im Abgasweg 4 befindet sich mindestens eine Abgasnachbehandlungseinrichtung
3, z. B. ein Dreiwegekatalysator.
[0022] Um die Brennkraftmaschine 2 direkt, d.h. ohne ein zusätzliches Hilfsaggregat wie
beispielsweise einen Startermotor anlassen zu können, oder um ein derartiges Hilfsaggregat
zu unterstützen und daher leichter auslegen zu können, kann während der Startphase
der Brennkraftmaschine 2 bereits von jedem ersten Arbeitstakt eines Zylinders an eine
Kraftstoffeinspritzung und -verbrennung erfolgen. Wichtig für den Erfolg eines solchen
Vorgehens ist, daß der Verbrennungsvorgang eine ausreichend hohe Kraft für die Ingangsetzung
der Brennkraftmaschine 2 bereitstellt. Die maximal erreichbare Kraft wird während
der Startphase jedoch durch die verhältnismäßig geringe für eine Verbrennung zur Verfügung
stehende Sauerstoffmenge in den Zylindern begrenzt, da das Füllgas der Zylinder unverdichtet
nur bei Atmosphärendruck vorliegt.
[0023] Um die Verbrennungsleistung der Brennkraftmaschine 2 während der Startphase zu erhöhen,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, für eine erhöhte (relative) Sauerstoffkonzentration
während der Startphase zu sorgen. Figur 1 zeigt diesbezüglich eine erste spezielle
Ausführungsform der Erfindung. Um den Sauerstoffgehalt in den Zylindern der Brennkraftmaschine
2 zu erhöhen, werden diese mit reinem Sauerstoff O
2 anstelle von Frischluft oder zusätzlich zur Frischluft gefüllt. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Zylinder mit einem Sauerstoffdonator zu füllen, d.h. Gasen oder
Flüssigkeiten, welche Sauerstoff chemisch gebunden enthalten und diesen in den Zylindern
freisetzen können. Der Sauerstoffdonator wird vorzugsweise zusätzlich zur normalen
Frischluft in die Zylinder eingebracht.
[0024] Gemäß Figur 1 wird der reine Sauerstoff O
2 und/oder der Sauerstoffdonator, bei dem es sich zum Beispiel um Stickstoffmonoxid
N
2O handeln kann, in einem Speichertank 6 an Bord des Kraftfahrzeuges bevorratet und
über Zufuhrleitungen 5 nach Bedarf in die Zylinder der Brennkraftmaschine eingebracht.
Diese Zufuhr von Sauerstoff oder einem Sauerstoffdonator kann dabei während des Auslaufens
der Brennkraftmaschine (d. h. in der Zeit vom Abstellen der Zündung und/oder der Kraftstoffzufuhr
bis zum Motorstillstand), während des Motorstillstands (Drehzahl Null) und/oder während
der Startphase (d. h. vom Motorstillstand bis zum Erreichen einer vorgegebenen Mindestdrehzahl,
zum Beispiel der Leerlaufdrehzahl) erfolgen. Die Bereitstellung von reinem Sauerstoffgas
O
2 oder von Sauerstoff, der von einem Sauerstoffdonator in der Brennkammer freigesetzt
wird, erhöht die verfügbare Gesamtmenge an Sauerstoff in der Brennkammer. Daher kann
eine zusätzliche Menge an Kraftstoff durch die Direkteinspritzung bereitgestellt und
vollständig verbrannt werden, so daß eine größere Energie aus dem Verbrennungsvorgang
gewonnen wird. Dies stellt sicher, daß die Brennkraftmaschine 2 durch die Verbrennung
"aus eigener Kraft" direkt angelassen werden kann.
[0025] Wie in Figur 1 schematisch angedeutet ist, kann das Sauerstoffgas O
2 und/oder der Sauerstoffdonator durch eine Tankeinrichtung 7 bei Bedarf wieder im
Speicher 6 nachgefüllt werden.
[0026] Figur 2 zeigt eine Abwandlung des Systems von Figur 1. Der Speicher 6' ist dabei
speziell ein N
2O-Speicher, welcher eingangsseitig über eine Leitung 8 mit dem Abgaskatalysator 3
verbunden ist. Bei Stickstoffmonoxid N
2O handelt es sich um einen Sauerstoffträger mit etwa der 1.5-fachen Dichte von Luft.
N
2O dissoziiert bei Temperaturen oberhalb von 300°C in Sauerstoff und Stickstoff gemäß
der Formel
[0027] N
2O kann für einen Direktstart zusammen mit Frischluft in die Zylinder der Brennkraftmaschine
2 eingebracht werden. Mit der Frischluft und einer Kraftstoffinjektion kann eine Verbrennung
in einem Zylinder initiiert werden, der sich für diesen Zweck in der richtigen Arbeitsstellung
befindet. Wenn aufgrund der Verbrennung die Temperatur über 300°C ansteigt, wird Sauerstoff
aus dem N
2O freigesetzt, welcher dann an der Verbrennung teilnimmt. Aufgrund der durch diese
Freisetzung bereitstehenden zusätzlichen Sauerstoffmenge kann eine entsprechende Zusatzmenge
an Kraftstoff in der Brennkammer umgesetzt werden. Hierdurch erhöht sich die verfügbare
Energie für das Anlassen der Brennkraftmaschine entsprechend, so daß ein Direktstart
mit größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich bzw. unter kritischen Randbedingungen
robuster verläuft.
[0028] Wie in Figur 1 dargestellt ist, kann das N
2O-Gas im Kraftfahrzeug in einer Speichereinrichtung 6 wie beispielsweise einer Druckflasche
bevorratet werden, welche bei Bedarf erneut aufgefüllt wird. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, daß N
2O an Bord des Kraftfahrzeuges in einem hierfür geeigneten Reaktor erzeugt wird. Zum
Beispiel kann N
2O unter Wärmeeinwirkung aus festem Ammoniumnitrat NH
4NO
3 erzeugt werden. Ferner kann N
2O durch Denitrifizierung in einem biotechnologischen Prozeß durch spezielle Bakterien
und Pilze aus Nitrat erzeugt werden. Das Nitrat ist dabei von Zeit zu Zeit in dem
Reaktor wieder aufzufüllen.
[0029] Die in Figur 2 gezeigte weitere Möglichkeit einer N
2O-Erzeugung im Kraftfahrzeug ist besonders zu bevorzugen, da sie mit den wenigsten
Zusatzeinrichtungen auskommt. Bei dieser Methode wird das N
2O im Abgaskatalysator 3 aus den Abgasemissionen der Brennkraftmaschine 2 erzeugt bzw.
separiert. Normalerweise werden in Katalysatoren während Reduktionsprozessen in einer
sauerstoffreichen Atmosphäre am Platinmetall des Katalysators große Mengen an N
2O gebildet. Zur Vermeidung dieser N
2O-Bildung im Katalysator müssen üblicherweise geeignete Zusatzmaßnahmen ergriffen
werden. Vorliegend wird jedoch der Bildungsprozeß von N
2O ausgenutzt, um einen N
2O-Speichervorrat an Bord des Kraftfahrzeuges aufzubauen, welcher dann während eines
Direktstarts verwendet werden kann. Der Vorteil dieses Vorgehens liegt darin, daß
kein Nachfüllen spezieller Substanzen (wie zum Beispiel von N
2O selbst oder von Ammoniumnitrat) erforderlich ist.
[0030] Weiterhin ist es möglich, an Bord des Kraftfahrzeuges N
2O in einer hierfür geeigneten Vorrichtung aus dem natürlichen Stickstoffgehalt in
Luft zu erzeugen, was ebenfalls den Vorteil hat, ohne ein Auffüllen spezieller Substanzen
auszukommen.
1. Verfahren zum Starten einer Brennkraftmaschine (2), wobei bereits während der Startphase
mindestens eine Kraftstoffverbrennung in mindestens einer Brennkammer der Brennkraftmaschine
stattfindet,
dadurch gekennzeichnet, daß
während der Startphase in der genannten Brennkammer eine im Vergleich zu Luft erhöhte
relative Sauerstoffkonzentration herrscht und/oder ein Sauerstoffdonator vorhanden
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erhöhte relative Sauerstoffkonzentration durch Zufuhr von Sauerstoffhaltigem
Gas während des Auslaufens, des Stillstands und/oder der Startphase der Brennkraftmaschine
(2) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sauerstoffdonator während des Auslaufens, des Stillstands und/oder der Startphase
der Brennkraftmaschine (2) zugeführt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sauerstoffdonator während des Betriebs der Brennkraftmaschine (2) produziert
und zwischengespeichert wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sauerstoffdonator Stickstoffmonoxid (N2O) enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stickstoffmonoxid (N2O) während des Betriebs der Brennkraftmaschine (2) in einem Abgaskatalysator (3) gewonnen
wird.
7. Brennkraftmaschine (2), vorzugsweise mit Direkteinspritzung und Fremdzündung,
gekennzeichnet durch
Mittel (5, 6, 6') zur Bereitstellung von Gas mit einer höheren relativen Sauerstoffkonzentration
als in Luft und/oder von einem Sauerstoffdonator in mindestens eine Brennkammer der
Brennkraftmaschine (2).
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese einen Vorratsspeicher (6, 6') für das genannte Gas und/oder den genannten
Sauerstoffdonator enthält, wobei der Vorratsspeicher über Zufuhrleitungen (5) mit
mindestens einer Brennkammer verbunden ist.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese eine im Abgasweg (4) angeordnete Abgasnachbehandlungseinrichtung (3) aufweist,
welche dahingehend ausgebildet ist, Stickstoffmonoxid (N2O) aus dem Abgas der Brennkraftmaschine (2) zu erzeugen und/oder zu separieren.
10. Vorrichtung zur Gewinnung eines Sauerstoffdonators, insbesondere von Stickstoffmonoxid
(N2O),
dadurch gekennzeichnet, daß
diese dahingehend ausgebildet ist, aus dem Abgas einer Brennkraftmaschine den Sauerstoffdonator
zu erzeugen und/oder zu separieren.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Starten einer Brennkraftmaschine (2), wobei bereits während der Startphase
mindestens eine Kraftstoffverbrennung in mindestens einer Brennkammer der Brennkraftmaschine
stattfindet,
dadurch gekennzeichnet, daß
während der Startphase in der genannten Brennkammer ein Sauerstoffdonator vorhanden
ist, welcher Stickstoffmonoxid (N2O) enthält, wobei das Stickstoffmonoxid (N2O) während des Betriebs der Brennkraftmaschine (2) produziert und zwischengespeichert
sowie zum Start der Brennkraftmaschine (2) in die mindestens eine Brennkammer der
Brennkraftmaschine (2) eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sauerstoffdonator während des Auslaufens, des Stillstands und/oder der Startphase
der Brennkraftmaschine (2) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stickstoffmonoxid (N2O) während des Betriebs der Brennkraftmaschine (2) in einem Abgaskatalysator (3) gewonnen
wird.
4. Brennkraftmaschine (2) mit Mitteln (5, 6, 6') zur Bereitstellung eines Sauerstoffdonators
in mindestens eine Brennkammer der Brennkraftmaschine (2),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Bereitstellung des Sauerstoffdonators Mittel zur Produktion von
Stickstoffmonooxid (N2O) während des Betriebs der Brennkraftmaschine aufweisen.
5. Brennkraftmaschine (2) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese einen Vorratsspeicher (6, 6') für den genannten Sauerstoffdonator enthält,
wobei der Vorratsspeicher (6, 6') über Zufuhrleitungen (5) mit mindestens einer Brennkammer
verbunden ist,
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese eine im Abgasweg (4) angeordnete Abgasnachbehandlungseinrichtung (3) aufweist,
welche dahingehend ausgebildet ist, Stickstoffmonoxid (N2O) aus dem Abgas der Brennkraftmaschine (2) zu erzeugen.