[0001] Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer Gargerätemuffel, die einen Garraum
eingrenzt, in dem ein Heizkörper schwenkbar gelagert ist, einem an einer Muffelwand
angeordneten Heizkörperhalter zum Verstellen zwischen einer ersten Endlage, in der
der Heizkörperhaiter den Heizkörper im wesentlichen zu der Muffelwand hält, und einer
zweiten Endlage, in der der Heizkörper in den Garraum geschwenkt ist.
[0002] Aus US 3 253 811 ist ein gattungsgemäßes Gargerät bekannt. In dem Gargerät wird zur
Sicherung eines schwenkbaren Oberhitze-Heizkörpers in seiner Deckenlage ein Stützelement
verwendet. Das Stützelement weist einen biegbaren Abschnitt. Der biegbare Abschnitt
ist zwischen einer ersten und einer zweiten Endlage schwenkbar. In der ersten Endlage
liegt der Heizkörper auf dem biegbaren Abschnitt auf. In der ersten Endlage kann der
Heizkörper nach unten geschwenkt werden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gargerät bereitzustellen, bei dem eine
einfache Schwenkbetätigung des Heizkörpers ermöglicht ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst. Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ist der Heizkörperhalter
in seiner zweiten Endlage ortsfest gehaltert. Somit kann eine Bedienperson den Heizkörper
in den Garraum schwenken, ohne dabei gleichzeitig den Heizkörperhalter in seiner zweiten
Endlage festzuhalten. Erfindungsgemäß verbleibt der Heizkörperhalter nämlich von selbst
in seiner zweiten Endlage.
[0005] Aus Sicherheitsgründen ist bevorzugt, dass der Heizkörperhalter in seiner zweiten
Endlage entgegen einer Federkraft gedrückt ist. Einerseits ist dadurch ein versehentliches
Verstellen des Heizkörperhalters in die zweite Endlage erschwert. Andererseits ist
jedoch eine Bewegung des Heizkörperhalters von seiner zweiten Endlage zurück in seine
erste Endlage durch die Federkraft unterstützt.
[0006] Vor Vorteil ist es, wenn sich der Heizkörperhalter beim Verstellen in die zweite
Endlage zur Erzeugung der Federkraft elastisch verformt. Da somit ein zusätzliches
Federelement zur Erzeugung der Federkraft weggelassen werden kann, ist eine Bauteilreduzierung
erreicht.
[0007] Bevorzugt ist es, wenn dem Heizkörperhalter ein Kulissenelement mit einer Kulissenbahn
zugeordnet ist, mittels der ein Führungsteil des Heizkörpers geführt ist. Durch die
Kulissenbahn ist dem Heizkörperhalter ein definierter Verstellweg zwischen seiner
ersten und zweiten Endlage vorgegeben.
[0008] Um den Heizkörperhalter ortsfest in seiner zweiten Endlage zu positionieren, kann
in der Kulissenbahn ein Rastabschnitt ausgebildet sein, in den der Heizkörperhalter
in seiner zweiten Endlage eingerastet ist. Durch das Einrasten ist der Bedienperson
ein Bediengefühl vermittelt, wonach sich der Heizkörper sicher in der zweiten Endlage
befindet.
[0009] Vorteilhaft kann der Heizkörperhalter schwenkbar an dem Kulissenelement gelagert
sein. Bei einer Schwenkbetätigung des Heizkörperhalters entstehende Biegekräfte werden
dadurch nicht direkt vom Heizkörperhalter auf die Muffelwand übertragen, sondern vom
Kulissenelement aufgenommen.
[0010] Der Heizkörperhalter kann außerdem ein Zentriermittel aufweisen, das eine spielfreie
und positionsgenaue Halterung des Heizkörpers ermöglicht.
[0011] Vorteilhafterweise kann der Heizkörperhalter in seiner ersten Endlage eine Druckkraft
in Längsrichtung auf den Heizkörper ausüben. Diese Druckkraft kann dazu verwendet
werden, Dichtflächen im Bereich einer Schwenklagerung des Heizkörpers aneinander zu
drücken, um eine wärmedichte Schwenklagerung des Heizkörpers zu erreichen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen vergrößerten Ausschnitt eines Gargerätes in einer Seitenschnittdarstellung;
und
- Figur 2
- in einer perspektivischen Ansicht den Heizkörperhalter mit zugeordnetem Heizkörper.
[0013] In der Figur 1 ist ein Gargerät mit einem Gargerätegehäuse in einer vergrößerten
Seitenschnittdarstellung gezeigt. In dem Gargerätegehäuse 1 ist eine, einen Garraum
eingrenzende Muffel 3 mit einer frontseitigen Muffelöffnung 5 angeordnet. Die Muffelöffnung
5 ist mittels einer nicht gezeigten Gargerätetür schließbar. Im Bereich einer Deckenwand
7 der Muffel 3 ist ein Heizkörper 9 angeordnet, der eine Oberhitze bildet. Der Heizkörper
9 ist an einer Rückwand 11 der Muffel 3 schwenkbar gelagert. Hierzu weist der Heizkörper
9 im Bereich seiner elektrischen Anschlüsse 13 einen Lagerflansch 15 auf. Der Lagerflansch
15 ist lose in einer Lagerschale 17 gehaltert. Die Lagerschale 17 ist als ein Blechgehäuse
mit rechteckförmigem Querschnitt ausgebildet, das an der Muffelrückwand 11 befestigt
ist. Die Lagerschale 15 weist horizontal gegenüberliegende Durchlässe 19 auf. Durch
diese sind die elektrischen Anschlüsse 13 des Heizkörpers 9 über eine in der Muffelrückwand
11 ausgebildete Durchführungsöffnung 21 aus der Muffel 3 geführt.
[0014] Der Heizkörper 7 ist herkömmlicherweise als ein Rohrheizkörper mit mehreren Windungen
ausgeführt. Am Heizkörper 9 ist zusätzlich ein Stabilisierungssteg 21 mittels Schellen
23 befestigt. Der Stabilisierungssteg 21 des Heizkörpers 9 ist in der Figur 1 mittels
Heizkörperhalters 25 in einer ersten Endlage an der Deckenwand 7 der Muffel sicher
gehaltert. Der Heizkörperhalter 25 ist aus einem Stahldraht gebildet, der zu einem
Drahtbügel gebogen ist.
[0015] Der Heizkörperhalter 25 ist zweiteilig aus dem Drahtbügel 25 und einem Kulissenelement
27 ausgebildet. Der Drahtbügel 25 ist in dem Kulissenelement 27 schwenkbar gelagert,
das an der Deckenwand 7 mittels einer Schraubverbindung 28 befestigt ist. Das Kulissenelement
27 ist aus einem Federblech gefertigt, das um 180° gebogen ist. Weiterhin weist es
einen deckseitigen oberen Schenkel, der an der Deckenwand 7 befestigt ist, sowie einen
dem Garraum zugewandten unteren Schenkel 31 auf. An einem Übergang zwischen dem oberen
und unteren Schenkel ist eine im Seitenprofil aus der Figur 1 C-förmig gebildete Lagerstelle
für ein Bügelende 35 des Drahtbügels 25 geformt. Das Bügelende 35 ist wie ein Lagerzapfen
schwenkbar sowie ortsfest in der Lagerstelle 33 gelagert. Weiterhin bildet der untere
Schenkel 31 des Kulissenelements 27 eine Kulissenbahn 37. Auf dieser ist ein zweites
Bügelende 38 des Drahtbügels 25 verschiebbar geführt. In der Kulissenbahn 37 ist weiterhin
eine im Seitenprofil U-förmig gebogene Rastnut 39 ausgebildet. Die Rastnut 39 bildet
einen Übergang zwischen der Kulissenbahn 37 und der C-förmig gebogenen Lagerstelle
33.
[0016] Zwischen den beiden Bügelenden 35 und 38 weist der Drahtbügel 25 zwei voneinander
beabstandete, schräg aufeinander zu laufende Drahtabschnitte 43 auf. In der ersten
Endlage I ist der Stabilisierungssteg 21 des Heizkörpers 9 spielfrei zwischen den
beiden Drahtabschnitten 43 zentriert. Zwischen den beiden beabstandeten Drahtabschnitten
43 ist der Drahtbügel 25 in Richtung auf die frontseitige Muffelöffnung 5 winkelförmig
gebogen, wodurch eine Betätigungshandhabe 47 gebildet ist.
[0017] In der Figur 1 ist der Drahtbügel 25 in seiner ersten Endlage mit durchgezogener
Linie dargestellt. Der Drahtbügel 25 ist zwischen der ersten Endlage I und einer zweiten
Endlage II schwenkbar, die in der Figur 1 mit gestrichelten Linien dargestellt ist.
In der ersten Endlage I ist das zweite Bügelende 38 des Drahtbügels 25 über einen
ersten Verstellweg v
1 von dem ersten Bügelende 35 beabstandet. Durch eine manuelle Betätigung des Drahtbügels
25 an seiner Betätigungshandhabe 47 in einer durch den Pfeil X dargestellten Schwenkrichtung
verschiebt sich das zweite Bügelende 38 entlang der Kulissenbahn 37 in einer Pfeilrichtung
y, bis das zweite Bügelende 38 des Drahtbügels 25 in den U-förmig gebogenen Rastabschnitt
39 einrastet. In diesem Fall befindet sich der Drahtbügel 25 in seiner zweiten Endlage
II, in der er eine ortsfeste Position einnimmt. In der zweiten Endlage II ist der
Verstellweg von v
1 auf v
2 reduziert, wodurch eine Torsionsspannung in dem elastisch verformbaren Drahtbügel
25 zugenommen hat. In der zweiten Endlage II ist daher der Drahtbügel 25 entgegen
einer durch die erhöhte Torsionsspannung erzeugten Federkraft in Richtung auf seine
erste Endlage I gedrückt.
[0018] Dabei ist die Lage des im Kulissenelement 27 geführten Drahtbügels 25 derart ausgelegt,
dass auch in der ersten Endlage I der Drahtbügel 25 eine gewisse Federkraft F auf
den Heizkörper 9 ausübt. Dadurch ist der Lagerflansch 15 des Heizkörpers 9 an eine
gegenüberliegende Dichtfläche 49 in der Lagerschale 17 gedrückt. Die Durchführungsöffnung
19 in der Muffelrückwand 11 ist daher ausreichend abgedichtet. Wärmeverluste durch
die Durchführungsöffnung 19 sind damit reduziert. Ist der Drahtbügel 25 in seine zweite
stabile Endlage II geschwenkt, so kann eine Bedienperson den Heizkörper 9 in den Garraum
4 hinein schwenken, um die Deckenwand für eine Reinigung zugänglich zu machen. Beim
Zurückschwenken des Heizkörpers 7 in seine ursprüngliche Deckenlage ist der Heizkörper
7 zunächst ohne Berührung mit dem Drahtbügel 25. In der Deckenlage des Heizkörpers
9 kann die Bedienperson die Betätigungshandhabe 47 des Drahtbügels 25 manuell betätigen,
damit der Drahtbügel 25 unterstützt durch die Federkraft F wieder in seine erste Endlage
I zurückschwenkt.
[0019] Um eine spielfreie Halterung des Heizkörpers 9 in seiner Deckenlage zu gewährleisten,
weist der Stabilisierungssteg 21 seitliche Zentrierabschnitte 51 auf, wie sie in der
Figur 2 gezeigt sind. Die seitlichen Zentrierabschnitte 51 sind in der ersten Endlage
I des Drahtbügels 25 in Kontakt mit den beiden Drahtabschnitten 43 des Drahtbügels
25.
1. Gargerät mit einer Gargerätemuffel (3), die einen Garraum (4) eingrenzt, in dem ein
Heizkörper (9) schwenkbar gelagert ist, mit einem an einer Muffelwand (11) angeordneten
Heizkörperhalter (25) zum Verstellen zwischen einer ersten Endlage (I), in der der
Heizkörperhalter (25) den Heizkörper (9) im wesentlichen parallel zu der Muffelwand
(11) hält, und einer zweiten Endlage (II), in der der Heizkörper (9) in den Garraum
(4) geschwenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperhalter (25) in seiner zweiten Endlage (II) ortsfest gehaltert ist.
2. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperhalter (25) in der zweiten Endlage (11) entgegen einer Federkraft (F)
gedrückt ist.
3. Gargerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Heizkörperhalter (25) beim Verstellen in die zweite Endlage (II) zur Erzeugung
der Federkraft (F) elastisch verformt.
4. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, dadurch gekennzeichnet, dass dem Heizkörperhalter (25) ein Kulissenelement (27) mit einer Kulissenbahn (37) zugeordnet
ist, mittels der der Heizkörperhalter (25) geführt ist.
5. Gargerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kulissenbahn (37) ein Rastabschnitt (39) ausgebildet ist, in den der Heizkörperhalter
(25) in der zweiten Endlage (II) eingerastet ist.
6. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperhalter (25) schwenkbar an der Muffelwand (7), vorzugsweise an dem Kulissenelement
(27), gelagert ist.
7. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperhalter (25) eine Betätigungshandhabe (47) zum manuellen Verstellen
des Heizkörperhalters (25) aufweist.
8. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperhalter (25) ein Zentriermittel (43) aufweist, durch das der Heizkörper
(7) in seiner Deckenlage spielfrei gehaltert ist.
9. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperhalter (25) in seiner ersten Endlage (I) eine Druckkraft (F) in Längsrichtung
auf den Heizkörper (7) ausübt.