Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Armbanduhr gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Schmuckset, das eine erfindungsgemässe Armbanduhr umfasst.
Stand der Technik
[0002] Aus der DE-A-100 04 567 ist eine gattungsgemässe Armbanduhr bekannt, bei welcher
am Gehäuse mehrere dasselbe umgebende, als Lochscheiben unterschiedlicher Durchmesser
ausgebildete Aussenringe montiert werden können, welche durch einen elastischen Sicherungsring
festgehalten werden. Diese wohl eher für Billiguhren gedachte Lösung bietet keine
hinreichende Sicherheit gegen den Verlust eines Aussenrings, insbesondere wenn derselbe
aus Edelmetall besteht.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemässe Armbanduhr anzugeben,
bei welcher der das Gehäuse umgebende Aussenring leicht abnehmbar und dennoch zuverlässig
gesichert ist. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs
1 gelöst. Bei der erfindungsgemässen Armbanduhr ist ein Abnehmen des Rings immer noch
leicht möglich. Die Armbanduhr kann dabei so ausgebildet sein, dass die Abnahme des
Ringes manuell durchgeführt werden kann oder aber ein Spezialwerkzeug erfordert oder
auch so, dass es ohne Modifikationen an der Uhr selbst möglich ist, den Aussenring
manuell lösbar oder unlösbar zu befestigen, indem der Befestigungring nur leicht oder,
mittels eines Werkzeugs, verhältnismässig fest angezogen wird.
[0004] Jedenfalls besteht bei der erfindungsgemässen Armbanduhr die Möglichkeit, den Aussenring
abzunehmen und anderweitig zu verwenden, z.B. als Fingerring oder als an einer dünnen
Halskette getragenes Schmuckstück. Darüberhinaus ist es möglich, eine Auswahl von
Aussenringen mit verschieden gestalteten Aussenseiten vorzusehen, die abwechselnd
am Gehäuse befestigt werden können und der erfindungsgemässen Armbanduhr immer wieder
ein anderes Aussehen verleihen.
[0005] Die Erfindung betrifft auch ein Schmuckset, das ausser einer erfindungsgemässen Armbanduhr
mindestens einen Anpassungsring umfasst, welcher in den abgenommenen Aussenring einsteckbar
ist, so dass derselbe besser als Fingerring getragen werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Armbanduhr,
- Fig. 2
- einen Schnitt längs II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den abgenommenen Aussenring mit einem eingesteckten Anpassungsring,
- Fig. 4
- einen Schnitt längs IV-IV in Fig. 3 und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf einen weiteren Anpassungsring mit kleinerem Innendurchmesser.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0007] Die erfindungsgemässe Armbanduhr weist ein Gehäuse auf, das eine Grundplatte 1 als
Boden umfasst und eine auf derselben abgestützte und mit ihr verschraubte zylindrische
Hülse 2, welche an der Oberseite ein rundes Uhrglas 3 trägt, das auf einem an der
Innenseite der Hülse 2 umlaufenden Absatz 4 abgestützt ist. Innerhalb des Gehäuses
ist, auf der Grundplatte 1 abgestützt und von der Hülse 2 umgeben, ein Uhrwerk 5 angeordnet,
dessen Oberseite ein mit Abstand unterhalb des Uhrglases 3 liegendes Zifferblatt 6
bildet und das von einem umlaufenden Kragen an der Innenseite der Hülse 2 festgehalten
wird. Durch eine mittige Oeffnung im Zifferblatt 6 ist eine Doppelwelle 7 geführt,
welche im Zwischenraum zwischen dem ersteren und dem Uhrglas 3 kreisende Zeiger 8,
9 trägt.
[0008] Die Grundplatte 1 ist im wesentlichen rund und ragt allseitig über die Hülse 2 hinaus
und bildet dort eine kreisringförmige Stützfläche 10. An zwei an den Positionen 9
Uhr und 3 Uhr, also einander diametral gegenüber liegenden Stellen weist die Grundplatte
1 ausserhalb der Stützfläche 10 dieselbe überragende Fortsätze 11 auf mit tangentialen
durchgehenden Bohrungen 12, die auf der Höhe der Stützfläche 10 liegen und (nur in
Fig. 1 dargestellt) jeweils einen Stift 13 zur Befestigung eines Armbands 14 aufnehmen.
[0009] Auf der Stützfläche 10 ist mit einer kreisringförmigen Unterseite ein Aussenring
15 abgestützt, der die Hülse 2 anliegend oder mit geringem Spiel umgibt und ihre Aussenseite
vollständig verdeckt. Er wird in dieser Lage durch eine Lünette 16 festgehalten, welche
ihrerseits abnehmbar an der Hülse 2 fixiert ist. Die Hülse 2 weist dazu an ihrer Aussenseite
ein Aussengewinde 17 auf, das von ihrem oberen Ende bis zu einer tieferliegenden umlaufenden
Schulter 18 reicht. Die Lünette 16 weist ein entsprechendes Innengewinde 19 auf, das
mit dem Aussengewinde 17 der Hülse 2 eingreift. Die so mit der Hülse 2 verschraubte
Lünette 16 ist dabei an der Schulter 18 abgestützt, während eine kreisringförmige
Anschlagfläche 20 weiter aussen an ihrer Unterseite an der ebenfalls kreisringförmigen
Oberseite des Aussenrings 15 anliegt. Ein nach innen über die Oberseite der Hülse
2 vorspringender Blendkragen 21 der Lünette 16 reicht bis zum Rand des Uhrglases 3,
so dass der dasselbe umgebende Teil der Oberseite des Gehäuses ganz von der Lünette
16 gebildet wird.
[0010] Der Aussenring 15 ist zwischen dem von der Stützfläche 10 gebildeten Anschlag und
der Unterseite der Lünette 16 geklemmt und wird so zuverlässig festgehalten. Zum Entfernen
des Aussenrings 15 muss erst die Lünette 16 abgeschraubt werden. Dann kann der Aussenring
15 leicht abgezogen und auf andere Weise verwendet werden, z.B. als Fingerring oder
sonst als Schmuckstück, das etwa an einer dünnen Kette um den Hals getragen wird.
Es ist ausserdem möglich, mehrere verschiedene Aussenringe vorzusehen, welche der
Armbanduhr jeweils ein anderes Aussehen verleihen, je nach Ausbildung und Material
des Aussenrings 15 oder jedenfalls seiner Aussenseite z.B. ein eher sportliches oder
ein eher elegantes. Auch verschiedene, z.B. mit den Aussenringen abgestimmte Lünetten
können vorgesehen werden.
[0011] Die Lünette 16 kann wahlweise nur manuell festgezogen werden, so dass sie auch manuell
abgeschraubt werden kann oder auch mittels eines Werkzeugs, wobei sie dann so fest
angezogen werden kann, dass ein manuelles Abschrauben nicht möglich und sowohl die
Lünette 16 als auch der Aussenring 15 sehr zuverlässig gesichert ist. Natürlich ist
es auch nicht ausgeschlossen, eine zusätzliche Verriegelung der Lünette 16 vorzusehen,
welche z.B. nur mittels eines Spezialwerkzeugs geöffnet werden kann. In jedem Fall
wird der Aussenring 15 durch die Lünette 16 sicher festgehalten, ohne dass dazu irgendwelche
Vorrichtungen an ihm selbst angebracht sein müssten. Man ist in der Gestaltung des
Aussenrings 15 mithin weitgehend frei und nicht durch technische Randbedingungen eingeschränkt.
Der Aussenring kann sogar mehrteilig sein und z.B. aus mehreren parallelen Ringen
bestehen.
[0012] Als Materialien für die Bodenplatte 1, die Hülse 2, den Aussenring 15 und die Lünette
16 kommen vor allem Metalle und Legierungen, insbesondere Edelmetalle und Edelmetallegierungen
auf der Basis von Silber und vor allem Gold oder Platin in Frage.
[0013] Die erfindungsgemässe Armbanduhr kann Teil eines Schmucksets sein, das mindestens
einen Anpassungsring umfasst, der das Anstecken des abgenommenen Aussenringes 15 an
einen Finger erleichtert. Der Anpassungsring 22 (Fig. 3, 4) besteht aus hautfreundlichem
Kunststoff. Seine zylindermantelförmige Aussenfläche liegt an der entsprechenden,
gleichen Durchmesser aufweisenden Innenfläche des Aussenrings 15 an. An einem Ende
ist er mit einem umlaufenden nach aussen abstehenden Flansch 23 versehen, der von
einem entsprechenden umlaufenden Einsprung 24 an einem axialen Ende der Innenfläche
des Aussenrings 15 aufgenommen wird. Er bildet so einen zwischen dem Aussenring 15
und dem Anpassungsring 22 wirksamen Anschlag, der die axiale Verschieblichkeit des
letzteren gegenüber dem ersteren einseitig begrenzt. Der Anpassungsring 22 kann daher
einfach von oben (Fig. 4) bis zum Anschlag in den Aussenring 15 eingeschoben werden
und ist gut gesichert.
[0014] Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Schmuckset mehrere Anpassungsringe 22 umfasst,
die verschiedene Innendruchmesser aufweisen, im übrigen aber gleich ausgebildet sind,
so dass der Aussenring 15 leicht an verschiedene Fingerdicken anpassbar ist. Die Anpassungsringe
22 können dabei z.B. Grössen zwischen 44 und 54 aufweisen mit einer Abstufung von
1 oder 2. Wegen des billigen Materials erhöht auch eine grössere Zahl von Anpassungsringen
die Kosten nur sehr geringfügig. Fig. 5 zeigt einen weiteren Anpassungsring 22', der
sich von dem in Fig. 3, 4 dargestellten lediglich durch einen kleineren Innendurchmesser
unterscheidet.
[0015] Wie weiter oben erwähnt können auch mehrere an der Aussenseite verschieden gestaltete
Aussenringe vorgesehen werden. Das erfindungsgemässe Schmuckset kann daher auch zwei
oder mehr Aussenringe umfassen, die jeweils von der Aussenseite abgesehen im wesentlichen
gleich sind, so dass sie mit den gleichen Anpassungsringen verwendbar sind.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Grundplatte
- 2
- Hülse
- 3
- Uhrglas
- 4
- Absatz
- 5
- Uhrwerk
- 6
- Zifferblatt
- 7
- Doppelwelle
- 8,9
- Zeiger
- 10
- Stützfläche
- 11
- Fortsatz
- 12
- Bohrung
- 13
- Stift
- 14
- Armband
- 15
- Aussenring
- 16
- Lünette
- 17
- Aussengewinde
- 18
- Schulter
- 19
- Innengewinde
- 20
- Anschlagfläche
- 21
- Blendkragen
- 22, 22'
- Anpassungsring
- 23
- Flansch
- 24
- Einsprung
1. Armbanduhr mit einem Gehäuse, welches eine zylindrische Hülse (2) umfasst, die von
mindestens einem abnehmbar fixierten Aussenring (15) umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine den oberen Endbereich der Hülse (2) umgebende, mit ihr lösbar verbundene
Lünette (16) umfasst und der Aussenring (15) zwischen einem mit der Hülse (2) fest
verbundenen Anschlag und der Lünette (16) geklemmt ist.
2. Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenring (15) an der Aussenseite der Hülse (2) anliegt.
3. Armbanduhr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag als im wesentlichen kreisringförmige Stützfläche (10) ausgebildet ist.
4. Armbanduhr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen Boden umfasst mit einem seitlich über die Hülse (2) überstehenden
Teil, dessen Oberseite die Stützfläche (10) bildet.
5. Armbanduhr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden zwei ausserhalb des Aussenringes (15) angeordnete, einander diametral gegenüberliegende
Fortsätze (11) zur Befestigung eines Armbandes (14) aufweist.
6. Armbanduhr nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden von einer Grundplatte (1) gebildet wird, mit der die Hülse (2) lösbar verbunden,
vorzugsweise verschraubt ist.
7. Armbanduhr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenring (15) aus Metall, vorzugsweise mindestens teilweise aus Edelmetall
besteht.
8. Schmuckset mit einer Armbanduhr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem mindestens einen Anpassungsring (22) umfasst, der in den Aussenring
(15) konzentrisch einsteckbar ist.
9. Schmuckset nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenring (15) eine zylindermantelförmige Innenfläche aufweist und der Anpassungsring
(22) eine entsprechende Aussenfläche gleichen Durchmessers, welche bei eingestecktem
Anpassungsring (22) an der Innenfläche des Aussenrings (15) anliegt.
10. Schmuckset nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Aussenring (15) und dem eingesteckten Anpassungsring (22) ein Anschlag
wirksam ist, welcher die axiale Verschieblichkeit des letzteren gegenüber dem ersteren
einseitig begrenzt.
11. Schmuckset nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpassungsring (22) einen nach aussen abstehenden umlaufenden Flansch (23) aufweist,
der bei eingestecktem Anpassungsring (22) am Aussenring (15) stirnseitig anliegt.
12. Schmuckset nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenring (15) an einem axialen Ende der Innenfläche einen umlaufenden Einsprung
(24) zur Aufnahme des Flansches (23) aufweist.
13. Schmuckset nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpassungsring (22) aus Kunststoff besteht.
14. Schmuckset nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere Anpassungsringe (22, 22') mit unterschiedlichen Innendruchmessern umfasst.
15. Schmuckset nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen weiteren Aussenring umfasst, welcher im übrigen dem Aussenring
(15) entspricht, aber an der Aussenseite unterschiedlich von demselben gestaltet ist.