[0001] Die Erfindung betrifft eine Plombenanordnung mit einem Grundkörper, einem in eine
Aufnahme des Grundkörpers einsteckbaren Einsteckkopf und einem Einsteckkopf und Grundkörper
verbindenden flexiblen Verbindungsglied, wobei diese Elemente typischerweise gemeinsam
einstückig als Kunststoff-Spritzteil hergestellt werden.
[0002] Derartige Plombenanordnungen sind insbesondere als Siegel an Behälterverschlüssen,
beispielsweise Gepäckbehältern im Luftfrachtverkehr eingesetzt und sollen auf einfache
Weise eine Überprüfung ermöglichen, ob der versiegelte Behälter zwischen Versiegelung
und Überprüfung ungeöffnet geblieben ist. Eine an einer solchen Plombenanordnung vorgenommene
Manipulation soll sowohl beim autorisierten Aufbrechen der Plombenanordnung als auch
bei einer Zwischenüberprüfung ohne großen Aufwand erkennbar sein. Im Gegenzug werden
immer wieder Manipulationen an derartigen Plombeneinrichtungen bekannt, welche die
getroffenen Sicherheitsmaßnahmen umgehen, so dass ein Frachtgutdiebstahl nicht oder
erst spät bemerkt wird.
[0003] Aus der DE 92 08 782 U1 ist eine Sicherheitsplombe bekannt, bei welcher an Einsteckkopf
und korrespondierend an einer Verriegelung in einer Aufnahme des Grundkörpers mehrere
ineinander rastende Zahnungen ausgebildet sind. Ein Ringkragen überdeckt die Ränder
der Einstecköffnung und soll so das Einstecken von Werkzeugen zwischen Aufnahme und
Einsteckkopf zum Lösen der Verrastung verhindern. Eine Sollbruchstelle in Form einer
Querschnittsverringerung des Verbindungsglieds ist auf der dem Einsteckkopf abgewandten
Seite des Ringkragens vorgesehen. Das Verbindungsglied ist als dünnes flexibles Bändchen
ausgeführt.
[0004] Bei einer aus der DE 199 59 229 A1 bekannten Sicherungsplombe ist gleichfalls ein
Ringkragen über der Einstecköffnung vorgesehen. Eine Sollbruchstelle ist zwischen
Ringkragen und Einsteckkopf schwer zugänglich angeordnet. Bei unversehrter Plombenanordnung
ist der verriegelte Einsteckkopf in Längsrichtung um ein vom Benutzer fühlbares Maß
beweglich.
[0005] Eine aus der AT 343 532 B bekannte Kunststoffplombe enthält als Verriegelungsaufnahme
ein separates, in dem Grundkörper einsetzbares Einschubteil, in welchem zwei in Längsrichtung
beabstandete Verriegelungen ausgebildet sind. Das Einschubteil wird in die einseitig
offene Aufnahme des Grundkörpers rastend eingesetzt und mittels des in die Verriegelungen
einrastenden Einsteckkopfes im Grundkörper arretiert.
[0006] Die DE 33 22 633 C2 beschreibt eine einstückige Kunststoffplombe, bei welcher das
Verbindungsglied drei im wesentlichen eine starre U-Form bildende Schenkel und einen
gelenkig schwenkbaren vierten Schenkel, an welchem der Grundkörper mit der Aufnahme
angeordnet ist, umfasst. Der am ersten Schenkel angeordnete Einsteckkopf rastet hinter
Federhaken einer Verriegelung im Grundkörper ein. Bei einer ähnlich aufgebauten Plombe
aus der EP 0 786 753 B1 ist die Verriegelung nicht einstückiger Teil des Grundkörpers
selbst, sondern an einem Federstahlbügel, welcher von der der Einstecköffnung entgegen
gesetzten Endöffnung her in den Grundkörper eingesetzt ist, ausgebildet. Die Endöffnung
ist durch einen eingeschnappten Deckel verschlossen. Federstahlbügel und Einsteckkopf
können auch in Einsteckrichtung hintereinander zwei Verriegelungsstufen aufweisen.
[0007] Die EP 0 786 753 B1 zeigt ein Sicherheitssiegel mit einer Aufnahme, einem Einsteckkopf
und einem gelenkigen Verbindungsglied. Die Aufnahme ist durch einen Grundkörper mit
einem entgegen der Einsteckrichtung oder von der Seite her eingeführten Einsatz mit
Sperrklinken gebildet.
[0008] Bei der aus der DE 92 00 110 U1 bekannten Plombenvorrichtung ist die Verriegelung
im Grundkörper gleichfalls durch einen von der Endöffnung der Aufnahme her eingesetzten
Haltekörper gebildet, welcher zugleich die Endöffnung verschließt.
[0009] Bei der in der DE 36 22 501 C2 beschriebenen Kunststoffplombe ist der Einsteckkopf
durch zwei in Einsteckrichtung getrennte Verriegelungen gehalten, wobei die erste
Verriegelung einstückig als Teil des Grundkörpers und die zweite Verriegelung an einem
von der Endöffnung her eingesetzten und an einer Stufe der Endöffnung abgestützten
Einsatz ausgebildet sind.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Manipulationssicherheit
derartiger Plombenanordnungen weiter zu verbessern.
[0011] Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen beschrieben. Die abhängigen
Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
[0012] Die Kombination einer ersten Querschnittsverengung in Form eines ersten Stegs mit
einem in Verlängerung des ersten Stegs hinter dem Anschlagelement befindlichen Freiraum
bietet Schutz gegen eine Manipulationsform, bei welcher eine Plombenanordnung aufgetrennt
und durch Einstecken eines Stiftes, Drahtes oder dergleichen die Trennstelle repariert
wird. Eine derartige an der Stelle der ersten Querschnittsverengung vorgenommene Reparaturmaßnahme
wäre durch einen in den Freiraum ragenden Stift sichtbar oder fühlbar und/oder zeigte
wegen zu geringer Verankerungstiefe auf Seiten des Anschlagelements eine zu geringe
Haltekraft.
[0013] Die Dicke des Anschlagglieds in Verlängerung des die erste Querschnittsverengung
bildenden Stegs und damit in fiktiver Steckrichtung eines zur manipulierenden Reparatur
gegebenenfalls zu benutzenden Stiftes beträgt vorteilhafterweise weniger als 2 mm,
insbesondere weniger als 1,5 mm. Die in diesem Sinne fiktive Steckrichtung ist im
folgenden der Einfachheit halber als Längsrichtung bezeichnet. Vorteilhafterweise
ist die Dicke des Anschlagsglieds in Verlängerung des Stegs klein gegen die kleinste
Querausdehnung des Anschlagsglieds senkrecht zur Längsrichtung und beträgt vorzugsweise
weniger als 30 % einer solchen kleinsten Querausdehnung. Das Anschlagsglied kann insbesondere
scheibenförmig ausgebildet sein.
[0014] Der erste Steg weist vorteilhafterweise bezüglich der Längsrichtung umlaufend einen
Einzug quer zur Längsrichtung gegen das Anschlagsglied bzw. dessen dem ersten Steg
zugewandte Fläche auf. Der Einzug ist vorteilhafterweise größer als der Halbmesser
des Stegs in gleicher Richtung quer zur Längsrichtung. Das mittlere Maß des Einzugs
ist vorzugsweise größer als die Länge des ersten Stegs in Längsrichtung oder zumindest
größer als die bei typischem Einsatz der verriegelten Plombenanordnung zugängliche
freie Länge des ersten Stegs. Die dem ersten Steg zugewandte Fläche des Anschlagsglieds
bildet mit der Längsrichtung vorzugsweise einen Winkel von annähernd 90°. Das Verbindungsglied
setzt sich vom Anschlagsglied vorzugsweise quer zur Längsrichtung fort. Das Verbindungsglied
bildet auf der dem ersten Steg abgewandten Seite des Anschlagsglieds vorteilhafterweise
einen Bogen, welcher in direkter Verlängerung des Stegs unmittelbar hinter dem Anschlagsglied
eine Freisparung aufweist.
[0015] Vorteilhafterweise ist der erste Steg dem Anschlagsglied abgewandt begrenzt durch
einen querschnittsstärkeren mittleren Teil, dessen Querschnitt vorteilhafterweise
dem typischen oder standardisierten Querschnitt einer Öffnung einer zu verplombenden
Riegelvorrichtung angepasst sein kann. Der Übergang von dem ersten Steg zu einem solchen
mittleren Teil erfolgt vorteilhafterweise gleichfalls über eine zumindest annähernd
rechtwinklige Stufe. Der erste Steg weist vorzugsweise in Längsrichtung einen gleichbleibenden
Querschnitt auf. Der Abschnitt zwischen Anschlagsglied und Einsteckkopf bzw. Grundkörper
im verriegelten Zustand der Plombenanordnung sei als Riegelabschnitt bezeichnet.
[0016] Vorteilhafterweise ist an dem dem Anschlagsglied abgewandten Übergang des Riegelabschnitts
zu dem Einsteckkopf eine zweite Querschnittsverengung als Sollbruchstelle angeordnet.
Die Querschnittsfläche der Sollbruchstelle ist vorzugsweise um wenigstens 20 % geringer
als die Querschnittsfläche des ersten Stegs.
[0017] Der Einsteckkopf ist im verriegelten Zustand vorteilhafterweise in an sich aus der
DE 199 59 229 A1 bekannter Art innerhalb der Aufnahme des Grundkörpers in Längsrichtung
um ein für den Benutzer fühlbares Maß verschiebbar. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen,
dass eine solche Verschiebbarkeit auch an einer der Einstecköffnung abgewandten Position
für den Benutzer erkennbar ist, ohne dass der Einsteckkopf selbst an dieser Position
zugänglich ist. Hierfür ist ein durch eine zusätzliche Öffnung des Grundkörpers in
die Aufnahme eingesetzter Haltekörper vorgesehen, welcher innerhalb der Aufnahme zusammen
mit dem Einsteckkopf in Längsrichtung um ein begrenztes Maß verschiebbar ist und zugleich
den Zugang zu dem Einsteckkopf von der zusätzlichen Öffnung her verhindert. Eine Bewegung
des Haltekörpers und des Einsteckkopfes ist damit sowohl auf Seiten der Einstecköffnung
an einer Bewegung des den Einsteckkopf tragenden Verbindungsglieds als auch auf Seite
der Endöffnung an dem Haltekörper oder einem mit diesem gekoppelten Element erkennbar,
insbesondere sichtbar und/oder fühlbar.
[0018] Die Verschiebbarkeit des Haltekörpers liegt vorzugsweise deutlich über der für einrastende
Verriegelung typischen Längstoleranz, welche ein zuverlässiges Einrasten sicherstellt,
und beträgt vorteilhafterweise wenigstens 0,5 mm, insbesondere wenigstens 1 mm. Die
Verschiebbarkeit des Haltekörpers beträgt vorteilhafterweise höchstens 5 mm, insbesondere
höchstens 3,5 mm. Der Einsteckkopf kann innerhalb der Haltekörper noch um ein gegen
dessen Verschiebung reduziertes Maß längsbeweglich sein.
[0019] Die bei einer unversehrten Plombenanordnung gegebene gemeinsame Verschiebbarkeit
in Längsrichtung kann beispielsweise auf einfache Weise dadurch kontrolliert werden,
dass mit einer Hand der Grundkörper gehalten und mit der anderen Hand das Verbindungsglied
in Längsrichtung des Einsteckkopfes bewegt und zugleich optisch oder mit der den Grundkörper
haltenden Hand tastend die korrelierte Bewegung des Haltekörpers überprüft wird.
[0020] Der Haltekörper ist vorzugsweise ausfallgesichert in dem Grundkörper vormontiert.
Hierzu kann insbesondere am Haltekörper und/oder in der zusätzlichen Öffnung eine
vorzugsweise umlaufende Stufe oder dergleichen ausgebildet sein, welche zugleich auch
das Einführen von Manipulationswerkzeugen von der Endöffnung her erschwert.
[0021] Der Haltekörper kann vorteilhafterweise in dem Grundkörper verschiedene, insbesondere
beliebige Drehwinkellagen um die Längsrichtung einnehmen.
[0022] Die Beweglichkeit des Einsteckkopfes in Einsteckrichtung ist vorteilhafterweise durch
eine Stufe an dem außerhalb der Einstecköffnung liegenden Abschnitt des Verbindungsglieds
begrenzt, welche am Rand der Einstecköffnung anschlägt. Vorzugsweise ist zwischen
der Stufe und dem Einsteckkopf eine Sollbruchstelle vorgesehen.
[0023] Vorteilhafterweise ist zusätzlich zu der Halterung des Einsteckkopfes im Haltekörper
eine weitere Verriegelung für den Einsteckkopf in dem Grundkörper selbst vorgesehen.
Vorzugsweise ist bei vollständig eingestecktem und in beide Verriegelungen eingreifenden
Einsteckkopf gegen eine ausziehende Bewegung des Einsteckkopfes primär die weitere
Verriegelung im Grundkörper wirksam und nach deren eventueller Lösung kann eine weitere
Verschiebung des Haltekörpers in der Aufnahme durch die Halterung des Einsteckkopfes
im Haltekörper wirksam werden.
[0024] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist der Haltekörper in eine der Einstecköffnung
entgegengesetzte Endöffnung des Grundkörpers eingesetzt und im Grundkörper längsverschiebbar
geführt.
[0025] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform sieht eine seitliche zusätzliche Öffnung
im Grundkörper vor, in welche der Haltekörper von der Seite her eingeführt wird. Zur
ausfallsicheren Vormontage enthält der Haltekörper vorteilhafterweise eine elastisch
aufweitbare und auf dem Grundkörper aufschnappende Klammer. In die Aufnahme ragt ein
scheibenförmiger Abschnitt mit einer in Verlängerung der Einstecköffnung liegenden
zentralen Verriegelung, insbesondere einer zentralen Stecköffnung mit mehreren Sperrzungen.
[0026] Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Plombenanordnung in Schrägansicht,
- Fig. 2
- Plombenanordnung nach Fig. 1 in Seitenansicht,
- Fig. 3
- die Plombenanordnung nach Fig. 2 geschlossen,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang A-A von Fig. 3,
- Fig. 5
- eine andere vorteilhafte Ausführungsform geöffnet,
- Fig. 6
- einen Schnitt durch die Ausführungsform nach Fig. 5 geschlossen,
- Fig. 7
- eine Ausführungsform mit seitlich eingeführtem Signalstopfen geöffnet,
- Fig. 8
- die Ausführungsform nach Fig. 7 geschlossen,
- Fig. 9
- einen Schnitt durch Fig. 8.
[0027] Fig. 1 zeigt im geöffneten Zustand eine erste vorteilhafte Ausführungsform einer
Plombenanordnung in geöffnetem Zustand. Die Anordnung enthält als wesentliche Elemente
einen Grundkörper GK, einen Einsteckkopf EK, ein den Einsteckkopf mit dem Grundkörper
verbindendes Verbindungsglied VB sowie einen Signalstopfen SS. Grundkörper GK, Einsteckkopf
EK sowie Verbindungsglied VB sind vorzugsweise als einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil
ausgeführt. Das Verbindungsglied weist in seinem Verlauf im skizzierten Beispiel ein
Schwenkgelenk SG, z. B. ein Kunststoff-Filmscharnier auf, um welches Grundkörper und
Einsteckkopf zum Schließen der Plombenanordnung relativ zueinander schwenkbar sind.
Das Verbindungsglied kann auch in sich biegsam ausgeführt sein. Derartige Aufbauten
einer Plombenanordnung sind an sich bekannt. Der Signalstopfen SS liegt als separates
Teil vor, welches aber auch über eine dünne flexible Verbindung unverlierbar mit dem
einstückigen Kunststoffteil aus EK, GK, VB verbunden sein kann. Zusätzlich kann eine
Kennzeichnungsplatte KP vorgesehen sein, welche eine Kennzeichnung, z. B. zur Individualisierung
eines mit der Plombenanordnung versiegelten Objektes tragen kann. Der Fig. 1 ist zum
vereinfachten Bezug in den folgenden Abbildungen ein rechtwinkliges Koordinatensystem
x, y, z hinzugeführt.
[0028] Die Fig. 2 zeigt die Plombenanordnung der Fig. 1 mit Blickrichtung auf die Fläche
der Kennzeichnungsplatte KP, d. h. in y-Richtung. Die Kennzeichnungsplatte kann vorteilhafterweise
in eine Kennzeichnung betonender Hintergrundfarbe, insbesondere auch von dem übrigen
Kunststoffteil verschiedener Farbe ausgeführt und vorzugsweise in einem Zweischritt-Spritzgießverfahren
fest mit dem Grundkörper GK und/oder einem Abschnitt AG des Verbindungsglieds verbunden,
z. B. durch Hinterspritzen von Öffnungen SL im Abschnitt AG verankert sein.
[0029] Das Verbindungsglied VB ist im skizzierten Beispiel durch den dem Grundkörper GK
zugewandten Abschnitt AG und einen zum Einsteckkopf EK führenden Bügel BU gebildet,
welche über das Schwenkgelenk SG verbunden sind. Abschnitt AG und Bügel BU seien in
sich als im wesentlichen starr angenommen, können aber auch biegsam ausgeführt sein.
Insbesondere kann wie im skizzierten Beispiel der dem Einsteckkopf zugewandte Bügel
BU einen T-förmigen Querschnitt mit einem in der x-z-Ebene liegenden flachen Steg
BS und einen an diesem entlangführenden, senkrecht zur x-z-Ebene liegenden Band BB
aufweisen.
[0030] Zwischen dem Einsteckkopf EK und dem Bügel BU liegt ein im folgenden als Riegelabschnitt
bezeichneter Abschnitt RA, auf welchen zum Bügel BU hin eine erste Querschnittsverengung
in Form eines ersten Stegs SA und zum Einsteckkopf EK hin eine zweite Querschnittsverengung
in Form eines zweiten Stegs SB als Sollbruchstelle folgen. Die Querschnittsverengungen
vom Riegelabschnitt RA zum ersten und/oder zum zweiten Steg hin erfolgen vorzugsweise
abrupt. Die Länge der Stege ist vorteilhafterweise gering, so dass Reparaturversuche
durch Verschweißen von bei Manipulationen durchtrennten Steg stark erschwert sind.
Die Querschnittsfläche des zweiten Stegs SB ist vorteilhafterweise wesentlich geringer,
insbesondere um wenigstens 20 % geringer als die Querschnittsfläche des ersten Stegs
SA, so dass beim Aufreißen einer unversehrten geschlossenen Plombe zuverlässig der
zweite Steg SB als Sollbruchstelle abreißt und ein Abriß am zweiten Steg ein Hinweis
auf eine Manipulation an der Plombe sein kann.
[0031] Der Bügel BU wirkt am Übergang zu dem ersten Steg als Anschlagelement gegen ein Durchschieben
des Verbindungsglieds durch eine von dem Riegelabschnitt durchzogene Öffnung VO eines
Objektverschlusses VR im in Fig. 3 skizzierten geschlossenen Zustand der Plombenanordnung,
so dass Manipulationen der Plombenanordnung zum unbefugten Öffnen nur in dem Abschnitt
zwischen Einsteckkopf EK und Bügel BU oder durch manipulierendes Lösen der Verriegelung
des Einsteckkopfes in der Aufnahme des Grundkörpers möglich sind. Die Richtung der
Längserstreckung von Riegelabschnitt RA und Einsteckkopf EK ist mit LR bezeichnet.
[0032] Wesentlich für einen ersten Aspekt der Erfindung ist, dass in Verlängerung des ersten
Stegs SA vom Riegelabschnitt RA und damit auch vom Einsteckkopf EK weg weisend hinter
dem Anschlagelement des Verbindungsglieds ein Freiraum vorliegt, wobei die Dicke des
Anschlagelements in Verlängerung des Stegs gering ist. Die Dicke des Anschlagelements
in Verlängerung des ersten Stegs SA ist gemäß einer vorteilhaften Ausführung geringer
als 2 mm, insbesondere geringer als 1,5 mm. Vorzugsweise ist die Dicke des Anschlagglieds
in Verlängerung des ersten Stegs SA (Längsrichtung LR in Fig. 2, z-Richtung in Fig.
3 und Fig. 4) klein gegen die kleinsten Querabmessungen (y-z-Ebene in Fig. 2, x-y-Ebene
in Fig. 3und Fig. 4) des Anschlagelements und beträgt insbesondere weniger als 30
% dieser kleinsten Querabmessungen. Das Anschlagelement kann gemäß der skizzierten
bevorzugten Ausführung vorteilhafterweise scheibenförmig, insbesondere zumindest annähernd
als Kreisscheibe ausgeführt sein.
[0033] Der erste Steg weist vorteilhafterweise gegen die ihm zugewandte Fläche des Anschlagglieds
in der x-y-Ebene der Fig. 3 oder Fig. 4 allseitig einen deutlichen Einzug auf, um
die Verbindungsstelle vom ersten Steg und Anschlagelement schwer zugänglich zu gestalten
und Reparaturversuche durch Anschweißen eines aufgetrennten ersten Stegs zu verhindern.
[0034] Durch den Freiraum FR in Verlängerung des ersten Stegs SA hinter dem Anschlagelement
AE werden Reparaturversuche an einem aufgetrennten ersten Steg mittels eines in Längsrichtung
des ersten Stegs eingestochenen, eine Trennstelle überbrückenden Drahtes, Stiftes
oder anderen länglichen Reparaturmittels leicht erkannt, da ein solches Reparaturmittel
bei verborgener Anordnung nur eine geringe Verankerungslänge in dem Anschlagelement
vorfindet und beim Aufreißen der Plombenanordnung der Abriß vornehmlich an dieser
Stelle und nicht an der Sollbruchstelle erfolgt oder da für eine stärkere Verankerung
ein solches Reparaturmittel in den Freiraum ragt und sichtbar und/oder tastbar ist,
so dass in beiden Fällen eine an dieser Stelle vorgenommene Manipulation erkennbar
ist.
[0035] Bevorzugterweise ist der Freiraum hinter dem Anschlagelement in Verlängerung des
ersten Stegs dadurch gebildet, dass der Bügel BU als weiterführendes Verbindungsglied
das Anschlagglied in einem Bogen überbrückt, welcher in Verlängerung des ersten Stegs
unmittelbar hinter dem Anschlagglied eine Freisparung FR bildet. Die Freisparung kann
dabei vorteilhafterweise in dem Steg BS des Bügelquerschnitts ausgebildet sein, welcher
hierfür an dieser Stelle eine größere Höhe aufweisen kann als im überwiegenden Verlauf
des Bügels BU.
[0036] Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Verriegelung des
Einsteckkopfes im Grundkörper und insbesondere auf eine Kontrollmöglichkeit der Unversehrtheit
dieser Verriegelung mittels eines Haltekörpers, welcher innerhalb der im Grundkörper
zwischen der Einstecköffnung EE für den Einsteckkopf und einer zusätzlichen Öffnung
ZE liegenden Aufnahme AU für den Einsteckkopf an diesem gehalten ist. Wesentlich hierbei
ist, dass der Haltekörper als Signalkörper für eine begrenzte Längsverschiebbarkeit
des Einsteckkopfes im Grundkörper dient, indem die Längsverschiebung des Einsteckkopfes
mit einer Längsverschiebung des Haltekörpers verbunden ist und letzter für den Benutzer
sichtbar und/oder fühlbar ist. Der Haltekörper, der zugleich die zusätzliche Öffnung
im Grundkörper verschließt, ist am oder im Grundkörper in Einsteckrichtung des Einsteckkopfes
(z-Richtung in Fig. 3) verschiebbar. Der Haltekörper kann zugleich als Verriegelung
für den Einsteckkopf in der Aufnahme AU dienen. Vorzugsweise ist jedoch im Grundkörper
selbst eine Verriegelung für den Einsteckkopf ausgebildet, insbesondere in Form einer
oder vorzugsweise mehrerer beim Einstecken des Einsteckkopfes elastisch seitlich ausweichender
und sich an einer Verengung des Einsteckkopfes abstützender Sperrzungen bzw. Lamellen
LA in an sich bekannter Art.
[0037] In der in Fig. 3 mit Blick in y-Richtung und in Fig. 4 mit Blick in x-Richtung skizzierten
geschlossenen Position der Plombenanordnung befindet sich der Einsteckkopf in z-Richtung
in einer Position, in welcher die Lamellen LA der im Grundkörper nach der Einstecköffnung
EE ausgebildeten Verriegelung sich an einer ersten Verengung V1 des Einsteckkopfes
EK zwischen einem Eingangsabschnitt KO des Einsteckkopfes und einem gegenüber der
Verengung breiteren ersten Kopfabschnitt K1 gegen ein Ausziehen des Einsteckkopfes
aus der Aufnahme des Grundkörpers abstützen. In Fig. 3 ist wie in Fig. 2 der Bereich
des Grundkörpers transparent gezeichnet, um die wesentlichen Elemente darzustellen.
Der Eingangsabschnitt KO des Einsteckkopfes ist im skizzierten Beispiel im wesentlichen
zylindrisch geformt und mit geringem seitlichen Spalt gegen die Einstecköffnung in
dieser geführt. Zu dem ersten Kopfabschnitt K1 hin geht der Eingangsabschnitt mit
einer schrägen Flanke in die Verengung über. Wesentlich ist, dass der Einsteckkopf
gegenüber der in Fig. 3 und Fig. 4 skizzierten Position relativ zum Grundkörper in
Einsteckrichtung (z-Richtung in Fig. 3, Fig. 4) um ein begrenztes Maß verschiebbar
ist. Die Begrenzung einer solchen Verschiebbarkeit ist vorzugsweise durch Anschlag
des auf dem zweiten Steg SB folgenden Riegelabschnitts RA am Grundkörper GK gegeben.
Einstecköffnung EE und Eingangsabschnitt KO können auch gestuft ausgeführt sein, wenn
die Längsverschiebbarkeit dabei gegeben ist.
[0038] Der Einstecköffnung EE in Einsteckrichtung entgegengesetzt ist die zusätzliche Öffnung
ZE im Grundkörper angeordnet, so dass eine hinsichtlich eines Spritzgusswerkzeugs
besonders vorteilhafte Form des Grundkörpers gegeben ist. Die zwischen Einstecköffnung
und zusätzlicher Öffnung gebildete Aufnahme im Grundkörper weist vorzugsweise einen
kreisrunden Querschnitt auf. Der Signalstopfen SS ist durch die zusätzliche Öffnung
ZE in dem Grundkörper eingeführt. Der Signalstopfen wird vorteilhafterweise ausgehend
von der vom Grundkörper getrennten Position nach Fig. 2 vor dem Schließen der Plombenanordnung
in die zusätzliche Öffnung ZE eingesetzt und ist dort vorteilhafterweise durch von
der, von der zusätzlichen Öffnung her im wesentlichen zylindrischen, Innenwand der
Aufnahme nach innen ragenden Vorsprüngen oder Nocken NO, welche in eine umlaufende
Nut oder Freisparung SE am Umfang eingreifen, gehalten. In z-Richtung sind Nocken
und Freisparung SE so aufeinander abgestimmt, dass der Signalstopfen um ein vorgegebenes
Maß in z-Richtung verschiebbar bleibt. In radialer Richtung sind die Nocken NO derart
bemessen, dass einerseits der Grundkörper des Spritzgussteils ohne an dieser Stelle
bewegliche Teile des Spritzgusswerkzeugs aus diesem durch Zwangsentformung entnehmbar
ist und der Signalstopfen unter elastischer Verformung des Grundkörpers in diesen
schnappend eingesetzt werden kann und dass andererseits der Signalstopfen auch im
offenen Zustand der Plombenanordnung ausfallsicher im Grundkörper gehalten ist. Der
Signalstopfen kann insbesondere bereits vorbereitet in dem Grundkörper der Aufnahme
vormontiert sein.
[0039] Eine Endkappe ZK des Signalstopfens schließt die zusätzliche Öffnung ZE des Grundkörpers
im wesentlichen vollständig ab, ist aber in der Aufnahme noch längsverschiebbar geführt.
Im skizzierten Beispiel schließt die Endkappe im bei geschlossener Plombenanordnung
maximal in die Aufnahme des Grundkörpers eingeschobenen Zustand im wesentlichen bündig
mit der Ausgangsöffnung ZE ab und kann bei Verschieben des Einsteckkopfes zur Kontrolle
um ein begrenztes Maß aus dem Grundkörper herausgeschoben werden. Hierdurch kann die
Baulänge des Grundkörpers in z-Richtung besonders gering gehalten werden. In abgewandelter
Ausführung kann die Endkappe ZK in bei geschlossener Plombenanordnung maximal in dem
Grundkörper eingeschobenem Zustand auch gegen die zusätzliche Öffnung ZE nach innen
verschoben liegen.
[0040] Wesentliches Element des Signalstopfens sind Mittel um im geschlossenen Zustand der
Plombenanordnung eine Verbindung zwischen dem Signalstopfen und dem Einsteckkopf herzustellen,
welche eine Kontrollbewegung des Einsteckkopfes in z-Richtung auf dem Signalstopfen
überträgt. Im in Fig. 1 bis Fig. 4 skizzierten Beispiel ist dies auf Seiten des Signalstopfens
SS eine zweischenkelige Klammer mit der Einstecköffnung EE zuweisender Klammeröffnung.
Die Klammerschenkel SK werden durch die Spitze KS des Einsteckkopfes EK elastisch
auseinandergedrückt und schnappen hinter den zweiten Kopfabschnitt K2 in die zweite
Verengung V2. Die den zweiten Kopfabschnitt hintergreifenden Haken der Klammerschenkel
halten den Signalstopfen an der Spitze des Einsteckkopfes mit vorzugsweise geringem
Spiel in z-Richtung und koppeln so die Bewegung des Signalstopfens an die Bewegung
des Einsteckkopfes in y-Richtung. Der Signalstopfen ist vorteilhafterweise um die
Längsachse des Einsteckkopfes in beliebige Winkellagen drehbar. Die durch das Hintergreifen
des Einsteckkopfes durch die Klammerschenkel SK aufgebrachte Haltekraft des Signalstopfens
am Einsteckkopf ist vorteilhafterweise größer als die zum Abreißen der Sollbruchstelle
erforderliche Kraft, was durch Formen der Haken der Klammerschenkel und der an diesen
abgestützten Schulter des Kopfabschnitts K2 sowie durch die Materialquerschnitte der
einzelnen Elemente sichergestellt werden kann. Hierdurch wird verhindert, dass der
Signalstopfen gewaltsam entfernt werden kann, ohne dass die Sollbruchstelle SB abreißt.
Ferner kann selbst nach manipulierendem Lösen der durch die Lamellen gebildeten Verriegelung
der Signalstopfen eine zusätzliche Hürde gegen das Öffnen der Plombenanordnung bilden.
[0041] Die Verschiebbarkeit des Einsteckkopfes in der Aufnahme des Grundkörpers ist entgegen
der Einsteckrichtung begrenzt durch die sich in der ersten Verengung V1 an der Schulter
des ersten Kopfabschnitts K1 abstützenden Lamellen LA wie in Fig. 3 und Fig. 4 skizziert.
Aus dieser skizzierten Position kann der Einsteckkopf in der Aufnahme in Einsteckrichtung
ER verschoben werden, bis der Riegelabschnitt RA am Rand der Einstecköffnung des Grundkörpers
anliegt. Bei dieser Verschiebung wird die Endkappe des Signalstopfens aus der der
Einstecköffnung entgegen gesetzten zusätzlichen Öffnung ZE hinausgedrückt, was durch
den kontrollierenden Benutzer optisch und/oder durch Tasten erkannt werden kann. Für
die optische Erkennung kann der Signalstopfen eine andere Farbe besitzen als der Grundkörper.
Insbesondere kann der Signalstopfen in dem bereits genannten Zweischritt-Spritzgießverfahren
zusammen mit der Kennzeichnungsplatte KP hergestellt werden.
[0042] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform mit einer der Einstecköffnung in Einsteckrichtung
entgegen gesetzten zusätzlichen Öffnung und einem in diese eingesetzten Signalstopfen
ist in fig. 5 in geöffnetem und in Fig. 6 in geschlossenem Zustand skizziert, wobei
sich diese Ausführungsform von der vorhergehenden im wesentlichen durch die Ausbildung
der Verbindung zwischen Einsteckkopf und Signalstopfen unterdrückt. Für gleiche Gestaltungsmerkmale
wird auf die Ausführungen zu Fig. 1 bis Fig. 4 verwiesen.
[0043] Der Einsteckkopf EK2 verläuft in der in Fig. 5 skizzierten Form nach der ersten Verengung
V1 mit im wesentlichen zylindrischer Außenkontur bis zur Spitze, ohne eine zweite
Verengung aufzuweisen. Hierdurch kann vorteilhafterweise vermieden werden, dass beim
Schließen der Plombenanordnung ein Hinterhaken des zweiten Kopfabschnitts K2 in der
zweiten Verengung V2 nach Fig. 2 bis Fig. 4 durch die Lamellen und die dadurch bereits
entstehende Ausziehsperre fälschlicherweise eine ordnungsgemäße Schließposition angenommen
wird. Der in Fig. 5 skizzierte Einsteckkopf leistet erst in der richtigen Verriegelungsposition
einen nennenswerten Widerstand gegen Ausziehkräfte. Das freie Ende des Einsteckkopfes
ist als Klammer KLE ausgeführt, welche beim Schließen der Plombenanordnung unter elastischer
Aufspreizung der Klammerschenkel ES eine am Signalstopfen SS2 ausgebildete hinterschnittene
Spitze SP hintergreift und den Signalstopfen auf diese Weise mit dem Einsteckkopf
koppelt. Die Klammer des Einsteckkopfes kann in der Endposition wieder weitgehend
in die entspannte Position zurückkehren oder auch wie in Fig. 6 skizziert eine gespreizte
Position beibehalten, welche auch nach eventuellen manipulierendem Lösen der Lamellen-Verriegelung
eine besondere Hürde für das vollständige Öffnen der Plombenanordnung bildet.
[0044] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform, welche anhand der Fig. 7 in geöffnetem
und Fig. 8 in geschlossenem Zustand sowie Fig. 9 im Schnitt durch Fig. 8 veranschaulicht
ist, sieht vor, eine zusätzliche Öffnung ZL seitlich am Grundkörper GL anzubringen.
Das der Einstecköffnung EE in Einsteckrichtung ER entgegengesetzte Ende des Grundkörpers
GL ist fest verschlossen. Ein Haltekörper SL weist einen durch die seitliche Öffnung
ZL in die Aufnahme AL des Grundkörpers GL einführbaren Halteteil, z. B. in Form einer
Scheibe RS und einen den Grundkörper teilweise umgreifenden Führungsteil LF auf.
[0045] Der Einsteckkopf ist im Prinzip dem Beispiel aus Fig. 1 bis Fig. 4 ähnlich und weist
insbesondere nach der Sollbruchstelle SB in Längsrichtung LR einen im wesentlichen
zylindrischen Eingangsabschnitt LO, eine erste Verengung VL1, einen ersten Kopfabschnitt
L1, eine zweite Verengung VL2 und einen zweiten Kopfabschnitt L2 mit einer Spitze
an seinem freien Ende auf.
[0046] Der Haltekörper SL, welcher in Seitenansicht und in fig. 7A in Ansicht aus z-Richtung
dargestellt ist, weist in der Scheibe RS eine zentrale Öffnung SO auf, welche durch
mehrere Sperrzungen RL eingeengt ist. Im eingesetzten Zustand des Haltekörpers SL
liegt die zentrale Öffnung in z-Richtung fluchtend mit der Einstecköffnung und der
zweite Kopfabschnitt L2 des Einsteckkopfes EL ist durch die zentrale Öffnung SO hindurchgesteckt,
so dass die Sperrzungen RL in die zweite Verengung VL2 des Einsteckkopfes eingreifen
und den Einsteckkopf mit dem Haltekörper verbinden und insbesondere deren Bewegung
in z-Richtung verkoppeln. Die Scheibe RS ist mit dem Führungskörper einstückig verbunden
und bildet im skizzierten Beispiel einen geschlossenen Ring um die zentrale Öffnung
SO.
[0047] Der Führungskörper LF besitzt im wesentlichen eine zylindrische Form und weist in
der x-y-Ebene einen Querschnitt eines nach einer Seite offenen Rings über einen Winkel
von mehr als 180°, insbesondere mehr als 240° um die zentrale Öffnung SO auf. Der
Ringöffnung RO entgegengesetzt ist der Führungskörper über einen Winkel von vorteilhafterweise
wenigstens 90°, insbesondere annähernd 180° mit der Scheibe RS verbunden und so gegen
Aufbiegen ausgesteift. Die über diesen Verbindungsbereich hinausragenden freien Ringsegmente
RB können zum Einsetzen des Haltekörpers SL in die Aufnahme AL des Grundkörpers GL
elastisch aufgebogen werden. Bei eingesetztem Haltekörper liegt die Innenfläche des
Führungskörpers eng an der Außenfläche des Grundkörpers GL an und verdeckt die zusätzliche
Öffnung ZL des Grundkörpers. Die zusätzliche Öffnung ZL des Grundkörpers erstreckt
sich vorteilhafterweise über ca. 180° um die zentrale Längsachse des Grundkörpers.
[0048] Die Höhe HL der zusätzlichen Öffnung ZL in z-Richtung ist so bemessen, dass eine
Bewegung des Einsteckkopfes EL in der Aufnahme AL zusammen mit dem Haltekörper SL
innerhalb des durch die Lamellen LA einerseits und des Anschlags des Riegelabschnitts
RA am Rand der Einstecköffnung EE andererseits begrenzten Verschiebewegs durch die
im Innern des Führungskörpers befindlichen Elemente des Haltekörpers nicht behindert
ist. Solche Elemente im Innern des Führungskörpers LF sind im skizzierten Beispiel
die Scheibe RS sowie unterhalb dieser an der Innenwand entlangführende Aussteifungsstege
RT mit einer Gesamthöhe HE von Stegen RT und Scheibe RS. Die Höhe HR des Führungskörpers
LF ist so bemessen, dass in jeder zulässigen Position des Haltekörpers SL in z-Richtung
die zusätzliche Öffnung ZL zuverlässig abgedeckt ist. Die Länge der den Haltekörper
in z-Richtung führenden zylindrischen Außenfäche des Grundkörpers ist entsprechend
so bemessen, dass die begrenzte Bewegung in z-Richtung des Einsteckkopfes in der Aufnahme
nicht behindert ist. Die Ringöffnung RO ermöglicht günstigerweise auch die Anordnung
eines stabilisierenden Stegs PS in z-Richtung an der Aufnahme ZL abgewandten Außenfäche
des Grundkörpers. In allen Ausführungsbeispielen sind an der Außenfläche des Grundkörpers
an Positionen in z-Richtung, an welchen Manipulationen bevorzugt angesetzt werden,
umlaufende Wulste WU zur Verstärkung der Wanddicke vorgesehen.
[0049] Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren
Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
1. Plombenanordnung mit
- einem Grundkörper, in welchem eine Aufnahme mit einer Verriegelung ausgebildet ist,
- einem Einsteckkopf, welcher durch eine Einstecköffnung in einer Einsteckrichtung
in die Aufnahme einsteckbar und in eingestecktem Zustand durch die Verriegelung gegen
Ausziehen gehalten ist,
- einem flexiblen Verbindungsglied zwischen Grundkörper und Einsteckkopf mit einem
auf Seiten der Einsteckkopfes liegenden länglichen Riegelabschnitt, welcher dem Einsteckkopf
abgewandt durch ein Anschlagsglied begrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsglied am Übergang vom Riegelabschnitt zu dem Anschlagsglied eine erste
Querschnittsverengung in Form eines ersten Steges aufweist und in Verlängerung des
Stegs auf der diesem abgewandten Seite des Anschlagsglieds ein Freiraum vorliegt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Anschlagsglieds in Verlängerung des ersten Stegs geringer ist als 2
mm, insbesondere geringer als 1,5 mm.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Anschlagsglieds in Verlängerung des ersten Stegs klein ist gegen die
kleinste Querausdehnung des Anschlagsglieds und insbesondere weniger als 30 % dieser
kleinsten Querausdehnung beträgt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem ersten Steg abgewandten Seite des Anschlagsglieds das weiterführende
Verbindungsglied das Anschlagsglied in einem Bogen überbrückt, welcher in Verlängerung
des ersten Stegs unmittelbar hinter dem Anschlagsglied eine Freisparung aufweist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagsglied scheibenförmig ausgebildet ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg allseitig einen Einzug gegen das Anschlagsglied aufweist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Maß des Einzugs größer ist als der Halbmesser des ersten Stegs in gleicher Richtung.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg im wesentlichen zylindrisch ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Übergang des Riegelabschnitts zum Einsteckkopf eine zweite Querschnittsverengung
als Sollbruchstelle angeordnet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der zweiten Querschnittsverengung um wenigstens 20 % geringer
ist las die Querschnittsfläche der ersten Querschnittsverengung.
11. Plombenanordnung mit
- einem Grundkörper mit einer Einstecköffnung und einer zusätzlichen Öffnung und einer
Aufnahme zwischen den beiden Öffnungen,
- einem über ein Verbindungsglied mit dem Grundkörper verbundenen Einsteckkopf, welcher
durch die Einstecköffnung in die Aufnahme einsteckbar ist,
- einen in die zusätzliche Öffnung eingesetzten und diese verschließenden Haltekörper,
in welchem der eingesteckte Einsteckkopf gehalten gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper bei in diesem gehaltenem Einsteckkopf innerhalb des Grundkörpers
in Längsrichtung über einen begrenzten Verschiebeweg zusammen mit dem Einsteckkopf
verschiebbar ist und die Verschiebung sowohl auf Seiten der Einstecköffnung an dem
Verbindungsglied als auch auf Seiten der Endöffnung an dem Haltekörper für den Benutzer
erkennbar ist.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper ausfallgesichert in dem Grundkörper vormontiert ist.
13. Anordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckkopf durch eine Verriegelung im Grundkörper gegen Ausziehen aus diesem
entgegen der Einsteckrichtung gesperrt ist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung des Einsteckkopfes in Einsteckrichtung begrenzt ist durch den Anschlag
einer Stufe des Verbindungsglieds am Grundkörper.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Einsteckkopf und Stufe des Verbindungsglieds eine Sollbruchstelle ausgebildet
ist.
16. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Öffnung in Einsteckrichtung der Einstecköffnung entgegengesetzt im
Grundkörper angeordnet ist.
17. Anordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper eine die Spitze des Einsteckkopfes hintergreifende Klammer als eine
weitere Verriegelung aufweist.
18. Anordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckkopf dem Haltekörper zugewandt als eine Halteklammer ausgeführt ist,
welche als eine weitere Verriegelung eine Spitze des Haltekörpers hintergreift.
19. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Öffnung seitlich quer zur Einsteckrichtung im Grundkörper angeordnet
ist.
20. Anordnung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper mit einem äußeren Klammerabschnitt den Grundkörper lose umgreift.
21. Anordnung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verriegelungsabschnitt des Haltekörpers in der Aufnahme eine weitere Verriegelung
mit dem Einsteckkopf bildet.
22. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsabschnitt einen Ring um eine zentrale Öffnung bildet und mehrere,
die Spitze des Einsteckkopfes hintergreifende Sperrzungen aufweist.