(19)
(11) EP 1 047 367 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.10.2004  Patentblatt  2004/42

(21) Anmeldenummer: 99904772.3

(22) Anmeldetag:  13.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A61H 9/00
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP1999/000153
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 1999/036027 (22.07.1999 Gazette  1999/29)

(54)

VORRICHTUNG ZUR KOSMETISCHEN BEHANDLUNG VON ORANGENHAUT

DEVICE FOR COSMETICALLY TREATING CELLULITE

DISPOSITIF POUR LE TRAITEMENT COSMETIQUE DE LA PEAU D'ORANGE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 16.01.1998 DE 19801471

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.11.2000  Patentblatt  2000/44

(73) Patentinhaber: Reinmüller, Johannes
65193 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Reinmüller, Johannes
    65193 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Huber, Bernhard, Dipl.-Chem. et al
Weickmann & Weickmann Patentanwälte Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 2 241 490
FR-A- 2 637 497
US-A- 5 080 656
FR-A- 2 339 391
FR-A- 2 723 845
US-A- 5 542 909
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausübung eines definierten Druckes transdermal auf Unterhautgewebe, insbesondere bei Cellulitehaut.

    [0002] Die Ausbildung des Unterhautfettgewebes des Menschen ist von genetischen und hormonellen Faktoren sowie von der Ernährungsweise abhängig. Bei bestimmten Individuen kommt es insbesondere durch die Einwirkung des weiblichen Keimdrüsenhormons Östrogen zu einer übermäßigen Ausprägung des Unterhautfettgewebes in bestimmten Körperregionen, z.B. an den Oberschenkeln oder im Bereich der Hüften. Dabei hypertrophieren die einzelnen Fettgewebszellen. Durch die anatomische Anordnung dieser Fettgewebszellen innerhalb von blasenartigen Bindegewebssepten unmittelbar unter der Haut kommt es durch die Volumenzunahme der Fettgewebszellen zur Anspannung dieser Bindegewebssepten, sodass eine ballonartige Deformierung entsteht. Dadurch treten sichtbare Vorwölbungen im Hautniveau neben Depressionen bzw. Einziehungen auf, ähnlich wie bei der Matrazennaht. Diese Erscheinung wird allgemein als Cellulite bezeichnet. Sie stellt eine besondere Ausprägung der Dystrophie des Subkutangewebes dar und wird insbesondere beim weiblichen Geschlecht angetroffen. Die Cellulite ist also keine Erkrankung, sondern eine Normvariante.

    [0003] Die Cellulite wird von den Betroffenen allgemein als kosmetisch störend empfunden. Unter diesem Gesichtspunkt wurden verschiedene Möglichkeiten der kosmetischen Behandlung entwickelt:

    1. Massage und Lymphdrainage,

    2. Behandlung mit Cremes und Salben mit mehr oder weniger different wirkenden Inhaltsstoffen,

    3. Behandlung mit elektrischen Feldern,

    4. Invasive Zerstörung und Aspiration des subkutanen Fettgewebes, bekannt als Fettabsaugung oder Liposuktion.



    [0004] Durch Massage und Lymphdrainage wird in erster Linie der Wassergehalt der Haut und des Unterhautfettgewebes beeinflusst. Für diese Methode stehen außer den manuellen Behandlungsformen eine Reihe von Behandlungsgeräten zur Verfügung, die der Laie selbst anwenden kann. Mit diesen lassen sich vorübergehende günstige Effekte erzielen, die jedoch nicht von Dauer sind.

    [0005] In DE-A-22 41 490 wird eine Massageeinrichtung offenbart, die mit düsenartigen Öffnungen versehene Breitstrahler zur Zufuhr eines Fluids enthält, wobei die Massageeinrichtung beispielsweise in Duschkabinen eingebaut werden kann. Durch Anwendung der Einrichtung sollen die Durchblutung gefördert und der Kreislauf angeregt werden.

    [0006] US-Patent Nr. 5,542,909 offenbart eine Wasserstrahlvorrichtung für Massageanwendungen, wobei der ausgeübte Druck ca. 20 bis ca. 200 Inch Wasser (entspricht ca. 0,05 bar bis ca. 0,5 bar) beträgt.

    [0007] Eine Vorrichtung zur Ausübung eines definierten Druckes im Bereich von 10 bis 30 kg/cm2 Hautfläche (10 exp 6 - 30 exp 6 Pa) wird weder in DE-A-22 41 490 noch in US 5,542,909 offenbart.

    [0008] Kosmetische Cremes oder Salben beeinflussen im Allgemeinen nur die abgestorbene oberste Hautschicht, die Hornschicht. Sie führen hier zu einer Quellung und können so zur Verbesserung der Hautoberfläche beitragen. Behandlungserfolge sind möglich, sofern in den Zubereitungen different wirkende Inhaltsstoffe enthalten sind, die die Haut vollständig penetrieren können und bis in das Unterhautfettgewebe gelangen, sodass die Fettgewebszellen nach dem Wirkprinzip von Hormonen im Stoffwechsel negativ beeinflusst werden und sie ihr Volumen vermindern. Der Behandlungserfolg hält folglich nur solange an, solange die Substanz angewendet wird. Eingriffe dieser Art sind wegen der komplexen Zusammenhänge im Bioorganismus problematisch, sofern die Wirksubstanz über Blut oder Lymphkreislauf auch andere Organe beeinflussen kann.

    [0009] Behandlungsversuche mittels elektrischer Felder beruhen auf der Vorstellung, dass Elektrolytverschiebungen den Stoffwechsel einer Fettzelle im Unterhautfettgewebe negativ beeinflussen und damit zur Schrumpfung der Zelle führen können. Dies ist wissenschaftlich nicht belegt. Das Verfahren setzt im Übrigen voraus, dass zumindest mit einer Elektrode die Haut wegen ihres elektrischen Widerstands perforiert werden muss. Es handelt sich also um ein invasives Verfahren. Höchst fragwürdig bleibt zudem der Langzeiteffekt der Behandlung, sofern die Elektrolytverschiebung an der Fettzelle auf Stoffwechselabläufe abzielt.

    [0010] Die Fettabsaugung mit feinen Kanülen unmittelbar subdermal ist ein effektives Mittel, Fettgewebszellen im Unterhautfettgewebe mechanisch zu zerstören und deren Inhalt durch Unterdruck an die Körperoberfläche zu befördern. Abgesehen von einer Schnittwunde in der Haut entsteht unmittelbar unter der Lederhaut eine große Wundfläche. Durch die im Folgenden einsetzende Heilung mit Kontraktion des Narbengewebes entsteht erfahrungsgemäß die dauerhaft glatte Hautoberfläche, die Ziel der Behandlung ist. Nachteilig ist allerdings der chirurgisch invasive Charakter der Methode, der an sehr hohe apparative, personelle und hygienische Voraussetzungen gebunden ist. Diese Verfahren sind folglich mit hohen Kosten verbunden.

    [0011] Es wurden auch Versuche zur Beeinflussung des subkutanen Fettgewebes mit Ultraschall unternommen, die wegen der geringen Eindringtiefe des Ultraschalls offen chirurgisch erfolgen müssen und wegen der Hitzeentwicklung eine Wasserkühlung in Form permanenter Wasserspülung erfordern. Hitzeschädigungen des Gewebes können dennoch nicht vollständig vermieden werden. Der Angriff muss bei diesem Verfahren somit direkt am Fettgewebe durchgeführt werden und kann nicht transdermal erfolgen.

    [0012] Ein Nachteil bei den derzeit angewendeten invasiven Verfahren sind außerdem die auftretenden erheblichen Schmerzen für die behandelten Personen.

    [0013] Insbesondere ist Ultraschall, besonders mit Impulsfrequenzen größer 20 kHz, wegen der zunehmenden Wärmeentwicklung und zu geringen Eindringtiefe durch die Haut nicht zur kosmetischen Behandlung von Cellulitehaut geeignet.

    [0014] Ein Ziel der Erfindung ist deshalb eine kosmetische Behandlung, die in gleicher Weise effektiv wie die Fettabsaugung ist, die jedoch nicht invasiv und von Seiten des personellen, apparativen und hygienischen Aufwands sehr viel einfacher durchführbar ist.

    [0015] Es ist bekannt, dass nach stumpfen Verletzungen der Weichteile Defekte im Fettgewebe zurückbleiben können. Dies beweist, dass delletäre Schädigungen des Unterhautfettgewebes zum Volumenverlust einerseits und zur Vernarbung andererseits führen. Bei solchen Verletzungen treten in der Regel aber auch Zerreissungen der Septen des Unterhautbindegewebes, Schädigungen des Hautorgans und ausgedehnte Blutergüsse in tieferen Schichten auf. Das Ergebnis nach abgelaufener Wundheilung sind entstellende narbige Impressionen in der Körperoberfläche. Bei ausgedehnter Schädigung des Unterhautfettgewebes mit großen Fettgewebsnekrosen kann die Vielzahl der zerstörten Fettgewebszellen nicht mehr resorbiert werden. Es entstehen sogenannte Ölcysten, d.h. cystische Hohlräume, die mit dem öligen Zellinhalt der Fettgewebszelle gefüllt sind, ohne dass zelluläre Strukturen darin enthalten wären. Solche Cysten sind in der Regel dann als Geschwulst im Unterhautfettgewebe sicht- oder tastbar.

    [0016] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es daher, Bedingungen zu beschreiben, die zu einer limitierten Veränderung der Fettgewebsstrukturen unmittelbar unter der Lederhaut führen, ohne dass Schädigungen der Haut, der Bindegewebssepten und der Blut- und Lymphgefäße im Unterhautfettgewebe auftreten.

    [0017] Weiterhin soll durch die Erfindung erreicht werden, dass die Veränderung der Unterhautfettzellen flächenhaft randomisiert in limitiertem Ausmaß erfolgt, sodass die Bildung sogenannter Ölcysten unterbleibt.

    [0018] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung einer Vorrichtung, die die dauerhafte Beseitigung von hypertrophierten Zellen des Unterhautfettgewebes nicht invasiv ohne Verletzung der Haut ermöglicht oder mit der Ausprägung von Cellulite zumindest dauerhaft verringert werden kann.

    [0019] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Ausübung eines definierten Druckes transdermal auf Unterhautgewebe, insbesondere bei Cellulitehaut, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie zur Erzeugung eines Stahldruckes im Bereich von 10 bis 30 kg/cm2 Hautfläche, z.B. 20 bar eingerichtet ist, sodass keine mechanische Berührung zwischen der Vorrichtung und der Haut notwendig ist und die mindestens eine Düse für ein fluides Medium aufweist.

    [0020] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es überraschenderweise möglich, einen transdermalen Druck zu erzeugen, der ausreicht, um Unterhautgewebe flächenhaft randomisiert zu schädigen, ohne dass unerwünschte Schädigungen der Haut, der Bindegewebssepten und der Blut- und Lymphgefäße im Unterhautfettgewebe auftreten. Zur Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist außerdem keine mechanische Berührung zwischen der Vorrichtung und der Haut notwendig, sodass weitere Hilfsmittel, wie etwa Gleitmittel, nicht erforderlich sind. Dadurch wird die Handhabung der Vorrichtung weiter vereinfacht.

    [0021] Die Vorrichtung ermöglicht außerdem eine limitierte Veränderung des Unterhautgewebes. Dadurch kann die Bildung von Ölcysten vermieden werden, sodass es bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht zu kosmetisch entstellenden Geschwülsten oder Hautverdickungen kommt.

    [0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Strahlbreite oder/und der Strahldruck der Vorrichtung regelbar. Dadurch ist es möglich, den Transdermaldruck und somit das Ausmaß der Veränderung des Unterhautgewebes wie gewünscht individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen. Dadurch kann die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter optimiert werden.

    [0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für jedes geeignete fluide Medium, vorzugsweise aus Luft oder Wasser, eingerichtet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Vorrichtung der Erfindung auch für elastische oder/und nicht elastische Partikel aus verschiedenen Materialien, wie etwa Kunststoff, eingerichtet sein. Diese Partikel können jede Form aufweisen, vorzugsweise haben sie rundliche Formen.

    [0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung zur Erzeugung eines pulsierenden Strahldrucks eingerichtet.

    [0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zur Temperierung des fluiden Mediums auf. Diese sind dem Fachmann bekannt und auf sie wird hiermit Bezug genommen.

    [0026] Ein Mittel zur Temperierung kann in Kombination mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingerichtet sein oder mit ihr verwendet werden. Beispielsweise ist es der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschaltet. Es kann jedoch auch in der Vorrichtung integriert sein.

    [0027] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Mittel zur Temperierung aus einer Heizspirale oder einer Einheit auf Basis eines Durchlauferhitzers. Dieses ist in einer bevorzugten Ausführungsform vor der mindestens einen Düse und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform in der mindestens einen Düse angeordnet.

    [0028] Die Vorrichtung ist so ausgelegt, dass das fluide Medium vorzugsweise in einem Temperaturbereich von -10 °C bis 70 °C temperierbar ist.

    [0029] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die in der Technik allgemein bekannten Werkstoffe verwendet werden, wie z.B. Kunststoffe, Metalle, Metallegierungen, Keramik, Glas, Holz oder/und Elfenbein.

    [0030] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der der Körperregion zugewandte Teil der Vorrichtung temperierbar und wärmeleitend. Vorzugsweise ist er durch dem Fachmann bekannte Mittel kühlbar. Auf diese Mittel wird hiermit Bezug genommen, die vorzugsweise in der Vorrichtung integriert sind.

    [0031] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise mit üblichen Desinfektionsmitteln desinfizierbar und gegenüber ihnen beständig, sowie durch Autoklavieren sterilisierbar.

    [0032] Zur optimalen Glättung der Cellulitehaut wird die erfindungsgemäße Vorrichtung in verschiedenen Behandlungsabfolgen angewendet. Hierbei wird bei jeder einzelnen Behandlung die Behandlungsdauer, die Stärke des regionalen, insbesondere subregionalen transdermalen Druckes oder/und die Flächengröße, auf die der Druck angewendet wird, so angepasst, dass eine optimale Glättung der Cellulitehaut erreicht wird. Die Flächengröße des subregionalen Druckes beträgt vorzugsweise bis zu 10 cm2.

    [0033] Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Vorrichtung in Behandlungsblöcken angewendet, die durch Regenerationsintervalle unterbrochen sind. Besonders bevorzugt wird hierbei die Behandlungsdauer und Höhe des angewendeten regionalen, insbesondere subregionalen transdermalen Druckes in jedem Behandlungsblock gegenüber dem vorherigen Behandlungsblock erhöht, so können gegebenenfalls auch schrittweise vermindert werden.

    [0034] Überraschenderweise konnten erfindungsgemäß Ergebnisse der Glättung von Cellulitehaut erzielt werden, die vergleichbar mit denjenigen von Fettabsaugeverfahren sind. Diese Verfahren sind jedoch kostspielig, zeitaufwändig und mit erheblichen Schmerzen für die behandelte Person verbunden.

    [0035] Es war nicht zu erwarten gewesen, dass durch Anwendung von regionalem bzw. subregionalem transdermalem Druck auf eine Hautfläche Unterhautgewebe in ausreichendem Maß verändert werden kann, um eine gleichmäßige Glättung von Cellulitehaut zu erreichen. Gleichzeitig war überraschend, dass es erfindungsgemäß möglich wurde, eine flächenhaft randomisierte limitierte Veränderung von Unterhautgewebe herbeizuführen, wobei die Bildung von Ölcysten und damit verbundene negative Begleiterscheinungen, wie etwa sichtbare Geschwülste, vermieden werden.

    [0036] Für die Druckausübung kann erfindungsgemäß jedes fluide Medium verwendet werden, vorzugsweise wird als fluides Medium Luft oder Wasser verwendet. Als vorteilhaft bei der Verwendung von Luft oder Druckluft zeigt sich die bei der Anwendung auftretende Abkühlung der Luft bei Dekompression, die zu einer Kühlung und somit zu einer Verminderung der Schmerzempfindlichkeit der behandelten Hautfläche führt. Dadurch wird es möglich, den angewendeten Druck weiter zu erhöhen, ohne dass die behandelte Person Schmerzempfindung zeigt. Besonders bevorzugt werden als fluides Medium elastische oder/und nicht elastische Partikel verwendet, die vorzugsweise rundliche Formen aufweisen. Das fluide Medium kann außerdem zusätzliche Pflegesubstanzen, wie beispielsweise Öle, Lipide oder Liposome enthalten.

    [0037] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Druck ohne Berührung mit einer festen Oberfläche ausgeübt. Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Gleitmittel notwendig sind.

    [0038] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zusätzlich mit einer Messeinrichtung zur Kontrolle des angewendeten Druckes versehen werden, z.B. über Piezoeffekt oder über eine mechanische Feder.

    [0039] Eine weitere Verbesserung wird dadurch erreicht, dass man die zu behandelnde Körperregion in elastisches oder nicht elastisches Material einbringt oder sie mit diesem bedeckt. Zum Beispiel kann die Außenseite eines Oberschenkels entweder durch elastische oder durch nicht elastische Wicklung mit Binden verfestigt werden. Bei den Binden handelt es sich vorzugsweise um Folien, die gegebenenfalls durchsichtig sind. Die Folien können auf der der Haut zugewandten Seite oder auf der Gegenseite Oberflächenstrukturen wie z.B. Noppen aufweisen.

    [0040] Zur Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann man das zu behandelnde Körperteil gegebenenfalls in einer halbrohrförmigen Schale oder in Schienen einlegen. Entsprechende technische Vorrichtungen für individuell anmodellierbare Halbrohrschienen sind dem Fachmann bekannt, auf die hiermit Bezug genommen wird.

    [0041] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem fluiden Mittel, vorzugsweise in einem temperierten Wasserbad angewandt.

    [0042] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Erfindung mit einem Verfahren der Fettabsaugung kombiniert. Hierbei wird eine große Volumenreduzierung mit der Fettabsaugung erreicht und zur weiteren gleichmäßigen Glättung der Cellulitehaut wird die erfindungsgemäße Vorrichtung angewandt.

    [0043] Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Cellulitebehandlung.

    [0044] Der Behandlungserfolg der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann visuell oder durch Abtasten der behandelten Körperbereiche leicht kontrolliert werden.

    [0045] Die Erfindung kann gegebenenfalls mit bekannten Verfahren zur Schmerzbehandlung kombiniert werden. Dies ist vorteilhaft, da mit zunehmendem erfindungsgemäß angewendeten Druck auch eine Schmerzempfindung der behandelten Person ausgelöst wird. Derartige Verfahren zur Schmerzbehandlung umfassen lokale Kühlung des Gewebes, Einbringen sogenannter Lokalanästhetika, Nervenleitungsblockade bzw. Regionalanästhesie bis hin zu Verfahren der Allgemeinanästhesie. Eine lokale Kühlung und eine damit verbundene Verringerung der Schmerzempfindlichkeit der zu behandelnden Hautfläche wird beispielsweise durch Verwendung von Luft, insbesondere Druckluft erreicht. Die Luft wird beim Auftreffen auf die Haut dekomprimiert, was zu einem Abkühlen der Luft und somit zum Kühlen der Hautfläche führt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Ausübung eines definierten Druckes transdermal auf Unterhautgewebe, insbesondere bei Cellulitehaut, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Erzeugung eines Strahldruckes im Bereich von 10 bis 30 kg/cm2 Hautfläche eingerichtet ist, sodass keine mechanische Berührung zwischen der Vorrichtung und der Haut notwendig ist und die mindestens eine Düse für ein fluides Medium aufweist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlbreite oder/und der Strahldruck regelbar sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dasssie für ein fluides Medium vorzugsweise aus Luft oder Wasser eingerichtet ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Erzeugung eines pulsierenden Strahldrucks eingerichtet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dasssie Mittel zur Temperierung des fluiden Mediums aufweist.
     


    Claims

    1. Device for transdermally exerting a defined pressure on subcutaneous tissue, especially where cellulite is present, characterized in that said device is intended to produce a jet pressure in the range of 10 to 30 kg per cm2 of skin, so that no mechanical contact is necessary between the device and the skin, and said device has at least one nozzle for a fluid medium.
     
    2. Device according to Claim 1, characterized in that the jet width and/or the jet pressure can be regulated.
     
    3. Device according to Claim 1 or 2, characterized in that said device is intended for a fluid medium preferably comprising air or water.
     
    4. Device according to one of the preceding claims, characterized in that said device is intended to produce a pulsating jet pressure.
     
    5. Device according to one of the preceding claims, characterized in that said device has means for controlling the temperature of the fluid medium.
     


    Revendications

    1. Dispositif destiné à exercer une pression transdermique définie sur un tissu sous-cutané, notamment dans le cas de peau atteinte de cellulite, caractérisé en ce qu'il est conçu pour exercer une pression de jet dans la plage de 10 à 30 kg/cm2 de surface de la peau, de sorte qu'aucun contact mécanique n'est nécessaire entre le dispositif et la peau et en ce qu'il comporte au moins un embout pour un milieu liquide.
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la largeur de jet et/ou la pression de jet sont réglables.
     
    3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'il est conçu pour un milieu fluide, de préférence de l'air ou de l'eau.
     
    4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il est conçu pour exercer une pression de jet pulsée.
     
    5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il comporte des moyens pour tempérer le milieu fluide.