[0001] Die Erfindung betrifft einen Kolben, insbesondere einen Kolben für eine Brennkraftmaschine,
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.
[0002] Kolben, insbesondere für Brennkraftmaschinen, sind allgemein bekannt. Ein solcher
Kolben besteht aus einem Kolbenschaft und einem sich an dem Kolbenschaft anschließenden
Ringfeld, wobei die Oberseite des Ringfeldes der Verbrennungskammer der Brennkraftmaschine
zugewandt ist. In dem Kolbenschaft befindet sich ein Bolzenloch zur Aufnahme eines
Bolzens, über den der Kolben mit der Pleuelstange verbunden ist.
[0003] Ein solcher Kolben unterliegt beim Betrieb neben hohen thermischen Belastungen auch
starken Druckbeanspruchungen, die durch die Verbrennung und den daraus resultierenden
Gasdruck erzeugt werden. Durch Dehnungen und Stauchungen aufgrund des Zünddruckes
entstehen am Kolbenboden Zug- und Druckspannungen, wobei dieser Zünddruck den Kolbenboden
wölbt bzw. eindrückt. Dieser Effekt wird noch beim Betrieb des Kolbens dadurch verstärkt,
daß über die Pleuelstange und den Bolzen von der anderen Seite des Kolbens hohe Kräfte
auf den Kolbenboden einwirken.
[0004] Moderne Kolben haben zur Verbesserung der Verbrennung und des Abgasverhaltens von
Brennkraftmaschinen im Kolbenboden geometrisch komplex ausgeführte Mulden mit Hinterschnitt
, so daß die erwähnten Zug- und Druckspannungen nicht nur auf einen planen Kolbenboden
einwirken, sondern auch auf das komplexe Gebilde der Mulde. So kommt es in nachteiliger
Weise ebenfalls zu Zug- und Druckspannungen im Muldenrandbereich, so daß es sehr schnell
aufgrund der eingeleiteten Kräfte im Muldenrandbereich zu einem Zerbrechen des Kolbens
kommt. Dies hat fatale Wirkungen auf die Brennkraftmaschine, da diese ohne Vorankündigung
zerstört wird.
[0005] Es sind schon Maßnahmen ergriffen worden, um die Zug- oder die Druckspannungen im
Bereich des Kolbenbodens zu verringern. So beeinflussen beispielsweise der Kolbenbotzendurchmesser
oder die Kolbenbolzenlänge entweder die eingeleiteten Zugspannungen oder die eingeleiteten
Druckspannungen. Diese Maßnahmen haben jedoch den wesentlichen Nachteil, daß bei Änderung
einer geometrischen Größe des Kolbens entweder die Zugspannungen verringert werden,
gleichzeitig sich aber die Druckspannungen erhöhen, oder aber umgekehrt, d. h. die
Druckspannungen werden verringert, während die Zugspannungen wieder zunehmen. Durch
diese unerwünschte Zunahme entweder der Zugspannung oder der Druckspannung im Betrieb
des Kolbens kann es wieder zu Zerstörungen des Kolbens kommen, so daß diese ergriffenen
Maßnahmen nicht zufriedenstellend sind.
[0006] Aus der DE 876 338 B bzw. der DE 539 906 A ist schon ein Kolben bekannt, der einen
ein Bolzenloch aufweisenden Kolbenschaft und ein sich daran anschließendes Ringfeld
aufweist. Bei diesem Kolben sind im Innenbereich um das Bolzenloch herum mehrere längs
gestreckte Erhebungen vorgesehen. Dabei ist im Innenbereich eine Erhebung genau auf
der Achse des Bolzenloches in Richtung des Kolbenbodens angeordnet, wodurch der Kolbenbodenbereich
im Betrieb des Kolbens mit sehr hohen Druckspannungen beansprucht wird. D. h., daß
der Druckverlauf im Kolbenbodenbereich in der Mitte eine sehr starke Auslenkung erfährt.
Bei dem bekanntem Kolben spielt diese sehr starke Auslenkung des Druckverlaufes keine
Rolle, da der Kolbenbodenbereich keine Mulde aufweist und somit sehr stabil und schwer
ausgebildet ist. Mit der Anordnung einer Erhebung, die sich auf der in Richtung des
Kolbenbodenbereiches erstreckenden Achse des Bolzenloches liegt, treten in diesem
Bereich, in dem sich bei modernen Kolben die Mulde befindet, sehr starke Belastungen
auf, die zu einer Schwächung bzw. Zerstörung des Kolbens führen.
[0007] Aus der GB-A-405071 ist ein Kolben für eine Brennkraftmaschine bekannt, der einen
ein Bolzenloch aufweisenden Kolbenschaft und ein sich daran anschließendes Ringfeld
aufweist, wobei sich ausgehend von dem Bolzenloch auf der äußeren Oberfläche des Kolbens
zwei Stege in Richtung des Ringfeldes erstrecken und die Stege ein Bolzenfenster bilden
und zumindest teilweise um das Bolzenloch herum eine Außennabe angeordnet ist. Bei
diesem bekannten Kolben sind der das Ringfeld aufweisende Kolbenboden und der Kolbenschaft
über zwei Stege miteinander verbunden, wobei um die Stege herum radial umlaufend eine
Ausnehmung zwischen Kolbenboden und Kolbenschaft vorhanden ist, die bei Verbrennungsdrücken
von modernen Brennkraftmaschinen zur Einhaltung von geforderten Umweltvorschriften
zu einer unerwünschten Verformung des Kolbenbodens führen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kolben, insbesondere einen
Kolben für eine Brennkraftmaschine, derart zu verbessern, daß Zerstörungen vermieden
und Spannungen innerhalb des Kolbens abgebaut werden.
[0009] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Ausgehend von dem Bolzenloch sind auf der äußeren Oberfläche des Kolbens Stege vorgesehen,
die sich in Richtung des Ringfeldes erstrecken, wobei die Stege ein Bolzenfenster
bilden. Dadurch ist eine sehr hohe Kraftabstützung gegeben, so daß Kräfte, die im
Kolbenbodenbereich eingeleitet werden (Gasdruckkräfte) sich über die Stege und das
Bolzenloch auf die Pleuelstange abstützen können und umgekehrt. Daraus resultiert,
wie sich herausgestellt hat, eine wesentliche und gleichzeitige Verringerung der Zug-
und Druckspannungen, so daß im Kolbenbodenbereich die Verteilung dieser Spannungen
wesentlich gleichförmiger ist und Zerstörungen wirksam vermieden werden. Insbesondere
bei einer komplex ausgeformten Mulde im Kolbenbodenbereich wird vermieden, daß der
Muldenrandbereich durch die eingeleiteten Kräfte geschwächt wird und es so zu Zerstörungen
kommen könnte. Wesentlich ist, daß mindestens zwei Stege sich ausgehend von dem Bolzenloch
in Richtung des Ringfeldes erstrecken, so daß sich dadurch ein etwa wellenförmiger
Kraftverlauf in dem Kolbenbodenbereich einstellt und dadurch eine bogenförmige Verformung
des Kolbenbodens um den Bolzen, die hohe Zugspannung zur Folge hat, vermieden wird.
[0011] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Stege liegt darin, daß diese schon bei
der Gießform des Kolbens vorgesehen werden können, so daß die gezielte Kraftabstützung
und die wesentliche Verringerung der Zug- und Druckspannungen äußerst kostengünstig
erzielt werden kann. Außerdem entfällt eine Nachbearbeitung des Kolbens im Hinblick
auf die Stege, wenn diese schon in der Gießform integriert sind. Ebenso ist die Anwendung
der erfindungsgemäßen Stege unabhängig von dem Material, aus dem der Kolben hergestellt
wird.
[0012] Außerdem ist zumindest teilweise um das Bolzenloch herum eine Außennabe angeordnet,
die zusammen mit den Stegen und der Unterkante des Ringfeldes das Bolzenfenster bilden.
Durch die Außennabe um das Bolzenloch herum wird das Bolzenloch verstärkt, gleichzeitig
aber um die Außennabe herum Material eingespart, so daß dies zu einer wirkungsvollen
Gewichtsreduzierung des Kolbens führt. Zusammen mit der Unterkante des Ringfeldes
und den Stegen umschließt ein Teilbereich der Außennabe das Bolzenfenster, so daß
bei sehr guter Kraftabstützung gleichzeitig Material eingespart ist, um so die Gewichtsreduzierung
zu erhöhen. Denn wenn der Bereich des Bolzenfensters auch mit Material aufgefüllt
wird, so daß ein Teilbereich der Außennabe zusammen mit den Stegen und dem aufgefüllten
Bolzenfenster einen einflächigen Bereich ergeben würde, würde nicht nur das Gewicht
des Kolbens erhöht, sondern auch die Kraftunterstützung verloren gehen, da über diesen
einflächigen Bereich die Kräfte wieder über einen breiten Bereich auf den Kolbenboden
einwirken können, so daß es wieder in nachteiliger Weise zu einer bogenförmigen Verformung
des Kolbenbodenbereiches kommen würde, die mit den Stegen und dem Bolzenfenster wirksam
vermieden werden.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist die Oberfläche der Stege parallel, geneigt oder
gewölbt zu der Oberfläche des Kolbens angeordnet. Es versteht sich von selbst, daß
die Oberfläche der Stege zumindest äußerst gering gegenüber der Oberfläche (Lauffläche)
des Kolbens zurückgesetzt ist. Dies kann in der Weise geschehen, daß die Oberfläche
der Stege parallel zurückgesetzt ist gegenüber der Lauffläche des Kolbens, wobei auch
eine geneigte oder gewölbte Oberfläche in bezug auf die Lauffläche des Kolbens denkbar
ist. Eine bevorzugte, jedoch nicht zwangsweise erforderliche Neigung ist in einer
solchen Ausrichtung zu sehen, daß die Oberfläche der Stege im Bereich des Bolzenloches
bzw. der Außennabe des Bolzenloches weiter hinter der Lauffläche des Kolbens zurückliegt
als die Oberfläche der Stege im Bereich der Unterkante des Ringfeldes. Es könnte auch
daran gedacht werden, die Oberfläche der Stege hohlkehlenförmig auszuführen, so daß
bei ausreichender Stabilität weiter Gewicht reduziert wird.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung verlaufen die Stege parallel zueinander von dem Bolzenloch
in Richtung des Ringfeldes. Dabei können die Stege innerhalb des Durchmessers des
Bolzenloches angeordnet sein, tangential sich an dem Außenumfang des Bolzenloches
anschließen oder auch außerhalb des Durchmessers des Bolzenloches angeordnet sein.
In besonders vorteilhafter Weise sind die Stege in etwa tangential zu dem Außenumfang
des Bolzenloches angeordnet, um so eine besonders optimale Kraftabstützung zu erzielen.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung verlaufen die Stege schräg zueinander von dem Bolzenloch
in Richtung des Ringfeldes. Hierbei verlaufen die Stege in etwa V-förmig, wobei Ausgestaltungen
denkbar sind, bei denen die Stege in ihrer Verlängerung durch die Achse des Bolzenloches
oder außerhalb der Achse verlaufen können.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung sind die Stege gerade und/oder bogenförmig ausgebildet.
Je nach geometrischer Gestaltung des Bolzens kann es von Vorteil sein, zur Erzielung
einer optimalen Kraftabstützung die Stege gerade bzw. bogenförmig auszugestalten.
Somit stehen also mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, zur optimalen Kraftabstützung
und Verringerung der Zug- und Druckspannungen die Stege zu gestalten.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung liegt die Fläche des Bolzenfensters tiefer als eine
Fensterfläche um die Außennabe des Bolzenloches herum. Dadurch kann bei gleichzeitiger
Beibehaltung der optimalen Kraftabstützung das Gewicht des Kolbens weiter verringert
werden, wobei ein weiterer Vorteil darin zu sehen ist, daß diese Vertiefung des Bolzenfensters
schon bei der Gießform für den Kolben berücksichtigt werden kann und somit zu keinen
höheren Kosten bei der Herstellung des Kolbens führt. Neben der Gewichtsersparnis
ist auch der Vorteil der Materialersparnis und somit einer Kostenreduzierung gegeben,
wobei sich dies gerade bei einer Serienproduktion in hohen Stückzahlen (Bandende!!!)
positiv bemerkbar macht.
[0018] Verschiedene Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Kolbens, auf die die Erfindung
jedoch nicht beschränkt ist, sowie Spannungsverläufe im Kolbenbodenbereich von Kolben
gemäß dem Stand der Technik und dem erfindungsgemäßen Kolben sind im folgenden erläutert
und anhand der Figuren beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen erfindungsgemäß ausgestalteten Kolben,
- Fig. 2:
- einen erfindungsgemäß ausgestalteten Kolben in einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 3 und 4:
- Kolben nach dem Stand der Technik und Durchbiegungen sowie Spannungsverläufe im Kolbenbodenbereich,
- Fig. 5:
- ein erfindungsgemäßer Kolben und die Durchbiegungen bzw. der Spannungsverlauf im Kolbenbodenbereich.
[0020] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäß ausgestalteten Kolben 1, der einen Kolbenschaft
2 und ein sich an dem Kolbenschaft 2 anschließendes Ringfeld 3 aufweist. Im Bereich
des Kolbenschaftes 2 ist in an sich bekannter Weise ein Bolzenloch 4 zur Aufnahme
eines Bolzens vorhanden, mit dem der Kolben 1 über eine nicht gezeigte Pleuelstange
verbunden wird. Bei der in Fig.1 gezeigten Ausführungsform ist um das Bolzenloch 4
herum eine Außennabe 5 angeordnet, so daß mittels der Außennabe 5 und der darum vorhandenen
Fensterfläche 6, die tiefer liegt, sowohl eine Verstärkung des Bolzenloches 4 als
auch eine Gewichtsersparnis erzielt wird. Wäre diese tieferliegende Fensterfläche
6 auch im Bereich zwischen der Außennabe 5 und der Unterkante des Ringfeldes 3 vorhanden,
wäre damit eine Schwächung des Kolbens 1 gegeben, die in nachteiliger Weise zu den
schon beschriebenen Spannungen im Kolbenbodenbereich führen würde (siehe hierzu auch
Fig. 3).
[0021] Erfindungsgemäß sind daher Stege 7 vorgesehen, die sich von der Außennabe 5 in Richtung
des Ringfeldes 3 erstrecken. Durch den Teilbereich der Außennabe 5, die beiden, hier
schräg verlaufenden Stege 7 sowie die mit der Bezugsziffer 8 bezeichnete Unterkante
des Ringfeldes 3 wird ein Bolzenfenster 9 erzeugt, wodurch die schon beschriebene
optimale Kraftabstützung, einhergehend mit einer Gewichtsersparnis, erzielt wird.
Die Fläche in der Tiefe des Bolzenfensters 9 kann auf dem gleichen Niveau liegen wie
die Fensterfläche 6; denkbar ist auch, daß die Fläche des Bolzenfensters 9 gegenüber
der Fensterfläche 6 vertieft angeordnet ist, um weiteres Material einzusparen. Je
nach Konstruktion und geometrischer Ausführung des Kolbens 1 ist es auch denkbar,
daß das Bolzenfenster 9 über den Bolzen bis in die Mitte des Kolbens 1 hineinreicht.
[0022] In Fig. 1 ist gezeigt, daß die beiden Stege 7 schräg zueinander verlaufen. Zur optimalen
Kraftabstützung ist es erforderlich, daß die Stege 7 am Innendurchmesser des Bolzenloches
4 tangential anliegen oder weiter in Richtung der Mittenachse des Bolzenloches 4 angeordnet
sind. Eine schräge Anordnung der Stege 7 außerhalb des Bolzenloches 4 oder tangential
zu dem Bolzenloch 4 ist zwar auch denkbar, jedoch ist dann die Wirkung der Kraftabstützung
nicht so optimal, als wenn die Stege 7 innerhalb des Bolzenloches 4 angeordnet sind.
Ebenso können, aber müssen nicht, die Längsachsen der Stege 7 die Mittelachse des
Bolzenloches 4 schneiden.
[0023] In Fig. 2 ist der schon in Fig. 1 gezeigte Kolben 1 ausschnittsweise gezeigt, wobei
hier dargestellt ist, daß die Stege 7 parallel zueinander verlaufen. Bei dieser Ausführungsform
verlaufen die Stege 7 in etwa tangential zu dem Bolzenloch 4, wobei es auch denkbar
ist, daß die Stege 7 parallel zueinander innerhalb des Bolzenloches 4 oder außerhalb
verlaufen können.
[0024] In Bezug auf die Stege 7, sowohl schräg als auch parallel verlaufend, sei noch erwähnt,
daß diese je nach geometrischer Gestaltung des Kolbens 1 nicht nur ausgehend von dem
Bolzenloch 4 (bzw. der Außennabe 5) in Richtung der Unterkante 8 des Ringfeldes 3
verlaufen müssen, sondern es auch denkbar ist, daß diese Stege ausgehend von dem Bolzenloch
4 sich in Richtung der Unterkante des Kolbenschaftes 2 (also der dem Ringfeld 3 abgewandten
Ende) erstrecken können. Ebenso ist noch zu erwähnen, daß das Bolzenfenster 9 nicht
planparallel oder parallel zu der Lauffläche des Kolbens 1 ausgebildet sein muß, sondern
daß es gerade im Übergangsbereich zu den Stegen 7 bzw. zu der Unterkante 8 bzw. zu
der Außennabe 5 durch Materialanhäufung verstärkt werden kann (gerundeter Übergang).
Auch dadurch ergibt sich eine bessere Kraftabstützung. Während bisher symmetrische
Anordnungen der Stege 7 gezeigt sind, sind auch je nach Geometrie des Kolbens asymmetrische
Anordnungen der Stege 7 möglich und ggf. je nach Kräfteverlauf zu bevorzugen.
[0025] In den Figuren 3 und 4 sind Ausführungen von Kolben gezeigt, bei denen in nachteiliger
Weise eine Verformung des Kolbenbodenbereiches stattfindet.
[0026] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform befindet sich rechts und links und im
Bereich zwischen dem Bolzenloch und der Unterkante des Ringfeldes (das hier vereinfacht
dargestellt ist) ein durchgehender Bereich, der mit der Bezugsziffer 10 versehen und
schraffiert dargestellt ist. Aufgrund dieses durchgehenden Bereiches 10 kommt es zu
dem oberhalb des Kolbens 1 gezeigten Spannungsverlauf 11, wobei dieser gestrichelt
gezeichnete Spannungsverlauf der nachteiligen Wölbung des Kolbenbodenbereiches des
Kolbens 1 entspricht. Aufgrund dieses Spannungsverlaufes 11 und den daraus resultierenden
Spannungen im Kolbenbodenbereich kommt es zu den eingangs schon geschilderten nachteiligen
Verformungen insbesondere von Muldenrandbereichen, die zu einer Zerstörung des gesamten
Kolbens führen können.
[0027] Fig. 4 zeigt eine weitere Maßnahme, mit der der Spannungsverlauf beeinflußt werden
kann. Ausgehend von der Außennabe 5 des Bolzenloches 4 ist hier ein breiter Bereich
vorgesehen, der schraffiert dargestellt ist und die Bezugsziffer 12 aufweist. Dieser
breite Bereich führt zwar, wie dies in dem Spannungsverlauf 13 erkennbar ist, zu einer
Abflachung des Verlaufes und damit zu einer Verringerung der Wölbung des Kolbenbodenbereiches,
wobei diese Abflachung und Verringerung der Wölbung noch nicht zufriedenstellend ist.
Diese ist insbesondere bei Kolben, die komplex ausgeformte Mulden im Kolbenbodenbereich
aufweisen, immer noch nicht ausreichend, da der komplex ausgeführte Kolbenbodenbereich
zum Teil recht dünne Muldenränder erfordert, die von dem Verlauf 13 bei der Ausgestaltung
des Kolbens gemäß Fig. 4 immer noch zerstört werden.
[0028] In Fig. 5 ist nun der erfindungsgemäß ausgestattete Kolben 1 gezeigt, wobei anhand
der gestrichelten Linie des Spannungsverlaufes 14 deutlich wird, daß dieser Verlauf
14 nun in etwa wellenförmig ist, insgesamt jedoch die Verformung des Kolbenbodenbereiches
deutlich reduziert ist, was sich aus den Amplituden dieses wellenförmigen Verlaufes
14 eindeutig ergibt. Somit werden also aufgrund der günstigen Krafteinleitung und
Kraftabstützung gleichzeitig die Zug- und Druckspannungen in den Muldenrandbereiche
des komplex geformten Kolbenbodenbereiches deutlich reduziert und Zerstörungen vermieden.
1. Kolben (1) für eine Brennkraftmaschine, der einen Bolzenloch (4) aufweisenden Kolbenschaft
(2) und ein sich daran anschließendes Ringfeld (3) aufweist, wobei sich ausgehend
von dem Bolzenloch (4) auf der äußeren Oberfläche des Kolbens (1) zwei Stege (7) in
Richtung des Ringfeldes (3) erstrecken und die Stege (7) ein Bolzenfenster (9) bilden
und zumindest teilweise um das Bolzenloch (4) herum eine Außennabe (5) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenschaft (2) ohne Unterbrechung unterhalb des Ringfeldes (3) angeordnet ist
und die Außennabe (5) zusammen mit den Stegen (7) und einer Unterkante (8) des Ringfeldes
(3) das Bolzenfenster (9) bildet, und die Fläche des Bolzenfensters (9) tiefer liegt
als eine Fensterfläche (6) um die Außennabe (5) herum.
2. Kolben (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Stege (7) parallel, geneigt oder gewölbt zu der Oberfläche des
Kolbens (1) angeordnet ist.
3. Kolben (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (7) parallel zueinander von dem Bolzenloch (4) in Richtung des Ringfeldes
(3) verlaufen.
4. Kolben (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (7) schräg zueinander von dem Bolzenloch (4) in Richtung des Ringfeldes
(3) verlaufen.
5. Kolben (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (7) gerade und/oder bogenförmig in Längsrichtung ausgebildet sind.
6. Kolben (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsbereich zwischen dem Bolzenfenster (8) und der Außennabe (5) und/oder
den Stegen (7) und/oder der Unterkante (8) des Ringfeldes (3) verstärkt ist.
1. Piston (1) for an internal combustion engine, which has a piston skirt (2) having
a bolt hole (4), and an annular area (3) adjoining said piston skirt, with two webs
(7) extending from the bolt hole (4) on the outer surface of the piston (1) in the
direction of the annular area (3) and the webs (7) forming a bolt aperture (9), and
an outer boss (5) being arranged at least partially around the bolt hole (4), characterized in that the piston skirt (2) is arranged without interruption below the annular area (3),
and the outer boss (5) together with the webs (7) and a lower edge (8) of the annular
area (3) forms the bolt aperture (9), and the surface of the bolt aperture (9) is
situated lower than an aperture surface (6) around the outer boss (5).
2. Piston (1) according to Claim 1, characterized in that the surface of the webs (9) is arranged parallel, inclined or curved with respect
to the surface of the piston (1).
3. Piston (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the webs (7) run parallel to each other from the bolt hole (4) in the direction of
the annular area (3).
4. Piston (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the webs (7) run obliquely with respect to each other from the bolt hole (4) in the
direction of the annular area (3).
5. Piston (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the webs (7) are of straight and/or arc-shaped design in the longitudinal direction.
6. Piston (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the transition region between the bolt aperture (9) and the outer boss (5) and/or
the webs (7) and/or the lower edge (8) of the annular area (3) is reinforced.
1. Piston (1) pour un moteur à combustion interne, comportant une jupe de piston (2)
avec un trou (4) pour l'axe de piston et une zone (3) annulaire adjacente à celle-ci,
deux nervures (7) s'étendant sur la surface extérieure du piston (1) à partir du trou
(4) pour l'axe de piston en direction de la zone (3) annulaire, et les nervures (7)
formant une fenêtre (9) d'axe de piston, et un renfort circulaire extérieur (5) étant
disposé au moins partiellement autour du trou (4) pour l'axe de piston, caractérisé en ce que la jupe de piston (2) est disposée sans interruption en dessous de la zone (3) annulaire
et en ce que le renfort circulaire extérieur (5) forme, avec les nervures (7) et un bord inférieur
(8) de la zone (3) annulaire, la fenêtre (9) d'axe de piston, et en ce que la surface de la fenêtre (9) d'axe de piston se situe plus bas qu'une surface de
fenêtre (6) autour du renfort circulaire extérieur (5).
2. Piston (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que la surface supérieure des nervures (7) est disposée de manière parallèle, inclinée
ou en arc par rapport à la surface du piston (1).
3. Piston (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les nervures (7) s'étendent de manière parallèle l'une par rapport à l'autre depuis
le trou (4) pour l'axe de piston en direction de la zone (3) annulaire.
4. Piston (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les nervures (7) s'étendent de manière inclinée l'une par rapport à l'autre depuis
le trou (4) pour l'axe de piston en direction de la zone (3) annulaire.
5. Piston (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les nervures (7) ont une forme droite et/ou d'arc de cercle dans la direction longitudinale.
6. Piston (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la zone de transition entre la fenêtre (9) d'axe de piston et le renfort circulaire
extérieur (5) et/ou les nervures (7) et/ou le bord inférieur (8) de la zone (3) annulaire
est renforcée.