[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit wenigstens einer heizbaren Einheit wie insbesondere
einer Preßwalze, einem Trockenzylinder und/oder dergleichen, die auf einem Teil ihres
Außenumfangs von der Materialbahn, wenigstens einem Sieb und einem äußeren Dichtband
umschlungen ist, und einer die heizbare Einheit mit einem unter Druck stehenden flüssigen
oder gasförmigen Medium beaufschlagenden Überdruckhaube.
[0002] Es ist bekannt, die Trocknung von Materialbahnen auf Zylindern, zwischen zwei Stahlbändern
(US 4 461 095) oder zwischen einem beheizten Zylinder und einem Stahlband oder Dichtband
(DE 197 23 163 A1) vorzunehmen. Eine Trockenpartie der eingangs genannten Art ist
in der DE 197 23 163 A1 beschrieben.
[0003] Während bei der Trocknung auf einem Zylinder keine Abdichtung erforderlich ist, muß
bei der Trocknung zwischen einem beheizten Zylinder und einem von außen gekühlten
Stahlband oder Dichtband das Eindringen des Kühlmediums in den Trockenraum zwischen
dem Stahlband bzw. Dichtband vermieden werden. Zwischen dem beheizten Zylinder und
dem Papier soll nämlich ein Dampfdruck entstehen, der noch nicht verdampftes Wasser
aus dem Papier zur gekühlten Seite des Papiers in die Siebe hineinschiebt. Auch bei
der Trocknung zwischen zwei Stahlbändern müssen der Raum, in dem sich das Papier und
die Siebe befinden, sowie der Raum des Kühl- und Heizmediums abgedichtet werden. Die
Abdichtung des Papierraums erfolgt hier üblicherweise durch eine seitliche Verdikkung
der Siebe in Form eines Dichtwulstes. Der Raum des Kühl- und Heizmediums wird mittels
aufwendiger Dichtungen wie insbesondere planer Flächen mit hohen Relativgeschwindigkeiten
bezüglich der mit der Papierbahn mitlaufenden Stahlbänder abgeschlossen.
[0004] Ziel der Erfindung ist es eine Maschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
der auf möglichst einfache Weise der von der Materialbahn und dem wenigstens einen
Sieb oder Filz eingenommene Bereich zuverlässig gegenüber dem Druckraum der Überdruckhaube
abgedichtet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Dichtband breiter ist
als die Materialbahn und das Sieb und mit seinem beiden seitlichen Randbereichen über
diese hinausragt, so daß seine beiden Randbereiche durch den in der Druckkammer der
Überdruckhaube vorherrschenden Überdruck dichtend an die Oberfläche der heizbaren
Einheit angepreßt werden.
[0006] Dabei kann der Druckraum der Überdruckhaube an seinen beiden Stirnseiten jeweils
durch eine Dichtung nach außen abgedichtet sein, die zwischen einer Stirnwand der
feststehenden Überdruckhaube und einer insbesondere radialen zylinderseitigen Gegenwand
angeordnet ist.
[0007] Aufgrund dieser Ausbildung wird mit minimalem Aufwand auf einfache Weise eine äußerst
zuverlässige Abdichtung des von der Materialbahn und dem wenigstens einen Sieb eingenommenen
Bereichs bzw. des Druckraums der Überdruckhaube erreicht. Mit der entsprechenden Abdichtung
des von der Materialbahn und dem Sieb eingenommenen Bereich kann ein Unterdruck erzeugt
bzw. aufrechterhalten werden, was eine Steigerung der Trocknungsleistung mit sich
bringt. Überdies wird ein Eindringen des flüssigen oder gasförmigen Mediums verhindert.
Durch die entsprechende Abdichtung des Druckraums der Überdruckhaube kann ein Strukturdruck
aufgebracht werden, der nicht nur eine höhere Trocknungsleistung, sondern auch verbesserte
Papiereigenschaften mit sich bringt.
[0008] Bei dem unter Druck stehenden flüssigen oder gasförmigen Medium kann es sich insbesondere
um ein Kühlmedium handeln. Dadurch, daß die Temperatur des flüssigen oder gasförmigen
Mediums geringer ist als die Temperatur an der Außenseite des von der Materialbahn
und dem Sieb umschlungenen Teilumfangs des heizbaren Elements, kann ein hoher Flüssigkeitsaustrag
aus der Materialbahn erreicht werden. Es können ein oder mehrere Siebe vorgesehen
sein, wobei es in einem solchen Fall möglich ist, daß ein weiter außen liegendes Sieb
eine gröbere Struktur aufweist als ein weiter innen liegendes Sieb. Im Fall mehrerer
Siebe können diese voneinander getrennt oder auch zumindest teilweise miteinander
verbunden sein. Das Dichtband kann getrennt vorgesehen oder mit wenigstens einem Siebband
verbunden sein.
[0009] Vorzugsweise ist wenigstens eine zylinderseitige Gegenwand im Bereich eines Endes
der heizbaren Einheit angeordnet.
[0010] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform sind die Materialbahn und das
Sieb in einer am Außenumfang der heizbaren Einheit vorgesehenen Vertiefung angeordnet,
wobei das Dichtband breiter ist als diese Vertiefung und mit seinen beiden seitlichen
Randbereichen über diese hinausragt. Die Höhe der Vertiefung kann zumindest im wesentlichen
gleich der Gesamthöhe der Materialbahn und des Siebes sein.
[0011] Von Vorteil ist auch, wenn die Ränder oder Seitenwände der Vertiefung durch ein wärmebeständiges,
flexibles sowie gut dichtendes Material wie insbesondere Teflon, Silikon oder dergleichen
beschichtet sind. Dadurch wird die Abdichtung des Raumes zwischen der heizbaren Einheit
und der Materialbahn wesentlich verbessert und der während der Trocknung in diesem
Raum entstehende Dampfdruck erhöht. Entsprechend wird auch die aus der Materialbahn
ausgeschobene Wassermenge erhöht und die Trocknungsleistung bei gleicher Heizleistung
verbessert.
[0012] Für eine noch zuverlässigere Abdichtung des von der Materialbahn und dem Sieb eingenommenen
Bereichs kann am Außenumfang der heizbaren Einheit zweckmäßigerweise wenigstens eine
einem jeweiligen seitlichen Randbereich des Dichtbandes gegenüberliegende und von
diesem abgedeckte Dichttasche oder -kammer vorgesehen sein. Vorteilhafterweise liegt
jedem der beiden seitlichen Randbereiche des Dichtbandes jeweils wenigstens eine Dichttasche
bzw. -kammer gegenüber. In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, wenn wenigstens
einem der beiden Randbereiche des Dichtbandes wenigstens zwei Dichttaschen bzw. -kammern
gegenüberliegen.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens eine Dichttasche bzw. -kammer
vorgesehen, die mit der Umgebung verbunden und entsprechend unter Umgebungs- oder
Atmosphärendruck steht. Durch den definierten Druckunterschied zwischen dem betreffenden
Dichtraum und dem Druckraum der Überdruckhaube kann eine ausreichende Anpreßkraft
auf der Dichtfläche sichergestellt werden. Tritt infolge eines Fehlers Kühlflüssigkeit
in eine Dichttasche bzw. -kammer ein, wird diese Flüssigkeit durch den oder die betreffenden
Verbindungskanäle oder Bohrungen abgeführt, was als Indikator für Undichtigkeit dienen
kann.
[0014] Die wenigstens eine zylinderseitige Gegenwand kann zweckmäßigerweise durch eine am
jeweiligen Ende der heizbaren Einheit angeordnete Scheibe gebildet sein. Dabei kann
die Dichtkraft beispielsweise durch die Vorspannung der Überdruckhaube infolge des
Innendrucks oder auch mechanisch aufgebracht werden. Bei einer Erzeugung der Dichtkraft
durch den Innendruck wird die Überdruckhaube gegen die Scheibe gedrückt, und die Dichtung
erhält von selbst eine dem Druck entsprechende Vorspannung. Bei einer Änderung des
Innendrucks regelt sich die Vorspannung der Dichtung von selbst.
[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist wenigstens eine zylinderseitige
Gegenwand durch eine im Bereich eines jeweiligen Lagerzapfens der heizbaren Einheit
vorgesehene Schulter gebildet und die jeweilige Stirnwand der Überdruckhaube bis in
den Bereich dieses Lagerzapfens geführt. Die Dichtung kann beispielsweise im Bereich
des Lagerzapfens oder auch irgendwo auf dem halben Weg angeordnet sein. Auch in diesem
Fall kann die Dichtkraft wieder durch die Vorspannung der Haube infolge des Innendrucks
oder mechanisch aufgebracht werden. Dadurch, daß die jeweilige Gegenwand sowie die
Dichtung im Bereich des Lagerzapfens angeordnet sind, ist die Relativgeschwindigkeit
zwischen rotierendem und feststehendem Teil geringer, wodurch der Verschleiß der Dichtung
entsprechend reduziert wird.
[0016] Vorteilhafterweise ist wenigstens eine Stirnseite der heizbaren Einheit mit einem
hitzebeständigen Material versehen, welches den direkten Wärmestrom zwischen der heißen
Einheit und dem kalten Kühlmedium auf ein Minimum herabsetzt.
[0017] In bestimmten Fällen ist es zweckmäßig, wenn wenigstens eine zwischen einer Stirnwand
der feststehenden Überdruckhaube und einer zylinderseitigen Gegenwand angeordnete
Dichtung über ein zwischen der Stirnwand und der Gegenwand angeordnetes federndes
Element beaufschlagt ist. Hierbei kann es sich insbesondere um ein mechanisches Element
mit beispielsweise wenigstens einer Feder handeln.
[0018] Grundsätzlich kann der Druckraum der Überdruckhaube auch durch wenigstens eine berührungslose
Dichtung wie beispielsweise eine Labyrinthdichtung oder dergleichen nach außen abgedichtet
sein.
[0019] Die heizbare Einheit kann beispielsweise auch als Schuhpressenersatz mit sehr langer
Niplänge vorgesehen sein.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer ersten Ausführungsform
eines Trockenzylinders mit zugeordneter Überdruckhaube, bei der die Überdruckhaube
gegenüber im Bereich von Lagerzapfen des Trockenzylinders vorgesehenen Schultern abgedichtet
ist,
- Fig. 2
- eine schematische, teilweise geschnittene Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 1 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die Dichtungen
über zusätzliche federnde Elemente beaufschlagt sind,
- Fig. 3
- eine schematischen, teilweise geschnittene Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 1 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß auf den beiden
Seiten der im Trockenzylinder vorgesehenen Vertiefung jeweils eine Dichttasche oder
-kammer vorgesehen ist,
- Fig. 4
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 1 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die Überdruckhaube
gegenüber an den Trockenzylinderenden angeordneten Scheiben abgedichtet ist,
- Fig. 5
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 4 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die Dichtungen
über zusätzliche federnde Elemente beaufschlagt sind,
- Fig. 6
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 4 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die Materialbahn
und die Siebe über einen im betreffenden Bereich glatten Trockenzylinder ohne Vertiefung
geführt sind,
- Fig. 7
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 4 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß auf den beiden
Seiten der im Trockenzylinder vorgesehenen Vertiefung jeweils eine Dichttasche oder
-kammer vorgesehen ist,
- Fig. 8
- eine schematischen, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 7 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß auf den beiden
Seiten der im Trockenzylinder vorgesehenen Vertiefung jeweils mehrere Dichttaschen
oder -kammern vorgesehen sind, und
- Fig. 9
- eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer weiteren Ausführungsform,
die sich von der gemäß Fig. 7 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die Ränder
der Vertiefung durch ein wärmebeständiges, flexibles sowie gut dichtendes Material
beschichtet sind.
[0021] Die Fig. 1 bis 9 zeigen jeweils einen heizbaren, rotierenden Trockenzylinder 10 mit
zugeordneter stationärer Überdruckhaube 12 einer Trockenpartie einer Maschine zur
Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn 14. Bei der Materialbahn 14 kann
es sich insbesondere um eine Papier- oder Kartonbahn handeln.
[0022] Auf einem Teil seines Außenumfangs ist der Trockenzylinder 10 sowohl von der Materialbahn
14 als auch von wenigstens einem Sieb, im vorliegenden Fall zwei Sieben 16, 18, und
einem äußeren Dichtband 20 umschlungen. Wie den Fig. 1 bis 9 entnommen werden kann,
liegen die beiden Siebe 16, 18 im vorliegenden Fall zwischen der den Trockenzylinder
berührenden Materialbahn 14 und dem äußeren Dichtband 20. Das der Materialbahn 14
benachbarte Sieb 16 kann eine feinere Struktur aufweisen als das dem Dichtband 20
benachbarte Sieb 18.
[0023] Mittels der stationären Überdruckhaube 12 wird der heizbare, rotierende Trockenzylinder
10 mit einem unter Druck stehenden flüssigen oder gasförmigen Medium beaufschlagt,
bei dem es sich insbesondere um ein Kühlmedium handeln kann, so daß vom Trockenzylinder
10 zum Dichtband 20 hin ein Temperaturgefälle entsteht. Grundsätzlich ist jedoch auch
eine solche Ausführung denkbar, bei der ein Druckgefälle in der anderen Richtung erzeugt
wird und die Materialbahn entsprechend mit dem Außenband in Kontakt ist. In der das
flüssige oder gasförmige Medium enthaltenden Druckkammer 22 der Überdruckhaube 12
herrscht ein Druck p vor, der größer als der Umgebungsdruck bzw. Atmosphärendruck
ist.
[0024] Den Fig. 1 bis 9 kann zudem entnommen werden, daß das Dichtband 20 jeweils breiter
ist als die Materialbahn 14 und die beiden Siebe 16, 18 und mit seinen beiden seitlichen
Randbereichen über diese hinausragt. Demzufolge werden die beiden Randbereiche des
Dichtbandes 20 durch den in der Druckkammer 22 der Überdruckhaube vorherrschenden
Überdruck p dichtend an die Oberfläche des Trockenzylinders 10 angepreßt. Der von
der Materialbahn 14 und den beiden Sieben 16, 18 eingenommene Bereich wird somit durch
das flüssigkeits- und/oder gasundurchlässige Dichtband 20 abgedichtet.
[0025] Der Druckraum 22 der Überdruckhaube 12 ist an seinen beiden Stirnseiten jeweils durch
eine Dichtung 24 nach außen abgedichtet, die zwischen der betreffenden Stirnwand 12'
der feststehenden Überdruckhaube 12 und einer insbesondere radialen zylinderseitigen
Gegenwand 26 im Bereich des jeweiligen Trockenzylinderendes angeordnet ist.
[0026] Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 1 bis 5 und 7 bis 9 sind die Materialbahn
14 und die Siebe 16, 18 in einer am Außenumfang des Trockenzylinders 10 vorgesehenen
Vertiefung 28 angeordnet. Das Dichtband 20 ist breiter als diese Vertiefung 28, wobei
es mit beiden seitlichen Randbereichen über diese hinausragt. Es muß steif genug sein,
so daß es nicht störend in die Vertiefung gezogen wird.
[0027] Die Höhe der Vertiefung 28 ist vorzugsweise zumindest im wesentlichen gleich der
Gesamthöhe der Materialbahn 14 und der Siebe 16, 18.
[0028] Die die Materialbahn 14 und die Siebe 16, 18 aufnehmende Vertiefung 28 ist demzufolge
durch das mit seinen Randbereichen an den Trockenzylinder 10 angepreßte Dichtband
gegenüber dem Druckraum 22 der Überdruckhaube 12 abgedichtet.
[0029] Wie insbesondere anhand der Fig. 1 bis 5, 7 und 8 zu erkennen ist, besitzen die Materialbahn
14 und die Siebe 16, 18 in der Vertiefung 28 eine gewisse axiale Lauffreiheit. Diese
kann beispielsweise etwa 20 mm betragen.
[0030] Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 1 bis 3 sind die beiden zylinderseitigen
Gegenwände 26 jeweils durch eine im Bereich eines jeweiligen Lagerzapfens 30 des Trockenzylinders
10 vorgesehene Schulter gebildet. Die Stirnwände 12' der Überdruckhaube 12 sind bis
in den Bereich der Lagerzapfen 30 geführt. Die Dichtungen 24 sind im Bereich des jeweiligen
Lagerzapfens 30 zwischen der jeweiligen Stirnwand 12' und der betreffenden Schulter
angeordnet.
[0031] Der Druckraum 22 der Überdruckkammer ist bei diesen in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsformen seitlich jeweils bis zu den Lagerzapfen 30 geführt. Durch den Überdruck
in der Druckkammer 22 der Überdruckhaube 12 können somit die Stirnwände 12' gegen
die zylinderseitigen Gegenwände 26 bzw. Schultern gedrückt werden, wodurch die Dichtungen
24 eine diesem Druck entsprechende Vorspannung erhalten. Bei einer jeweiligen Änderung
des Innendrucks regelt sich die Vorspannung der Dichtungen 24 von selbst.
[0032] Wie insbesondere anhand der Fig. 2 und 4 zu erkennen ist, können die zwischen einer
jeweiligen Stirnwand 12' der feststehenden Überdruckhaube 12 und einer jeweiligen
zylinderseitigen Gegenwand 26 angeordneten Dichtungen 24 auch über ein zwischen der
Stirnwand 12' und der Gegenwand 26 angeordnetes, insbesondere mechanisches federndes
Element 32 mit beispielsweise wenigstens einer Feder 32' beaufschlagt sein. Wie anhand
der Fig. 2 und 5 zu erkennen ist, kann die jeweilige Feder 32' über einen axial verschiebbaren
Anschlag 32" auf die betreffende Dichtung 24 wirken. Die federnden Elemente 32 sind
drehfest mit der Überdruckhaube 12 verbunden, d.h. sie rotieren nicht mit dem Trockenzylinder
10. Die Dichtungen 24 sind somit zwischen einem rotierenden und einem drehfesten Teil
angeordnet.
[0033] Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 3 und 7 ist am Außenumfang des Trockenzylinders
10 zu beiden Seiten der Vertiefung 28 jeweils eine dem betreffenden seitlichen Randbereich
des Dichtbandes 20 gegenüberliegende Dichttasche oder -kammer 34 vorgesehen. Auch
diese Dichttaschen bzw. -kammern 34 werden von den seitlichen Randbereichen des Dichtbandes
20 abgedeckt.
[0034] Die beiden Dichttaschen bzw. -kammern 34 sind jeweils über wenigstens einen Kanal
36 oder wenigstens eine Bohrung mit der Umgebung verbunden, so daß sie unter Umgebungs-
oder Atmosphärendruck stehen. Durch den definierten Druckunterschied zwischen dem
Druckraum 22 der Überdruckhaube 12 und den Dichttaschen bzw. -kammern 34 ist sichergestellt,
daß die beiden Randbereiche des Dichtbandes 20 mit hinreichender Kraft an den Trockenzylinder
10 angepreßt werden.
[0035] Wie anhand der Fig. 8 zu erkennen ist, können auf den beiden Seiten der Vertiefung
28 auch jeweils mehrere Dichttaschen bzw. -kammern 34 vorgesehen sein. Im vorliegenden
Fall sind auf jeder Seite der Vertiefung 28 jeweils drei solche Dichttaschen bzw.
-kammern 34 vorgesehen. Von den jeweiligen drei Dichttaschen bzw. -kammern 34 ist
jeweils die axial äußere über wenigstens einen Kanal 36 mit der Umgebung verbunden.
[0036] Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 bis 9 sind die beiden zylinderseitigen
radialen Gegenwände 26 jeweils durch eine am jeweiligen Trockenzylinderende angeordnete
Scheibe gebildet.
[0037] Wie insbesondere anhand der Fig. 7 und 8 zu erkennen ist, ist der Druck p
1 in der Vertiefung 28 zwar größer als der Umgebungs- bzw. Atmosphärendruck, jedoch
kleiner als der Druck p
2 in der Druckkammer 22 der Überdruckhaube 12.
[0038] Insbesondere bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 1 bis 3, bei denen der Druckraum
22 der Überdruckhaube 12 seitlich bis zu den Lagerzapfen 30 geführt ist, können die
Stirnseiten des Trockenzylinders 10 mit einem hitzebeständigen Material versehen sein.
[0039] Wie anhand der Fig. 6 zu erkennen ist, können die Materialbahn 14, die Siebe 16,
18 und das Dichtband 20 auch über einen im betreffenden Bereich ebenen Trockenzylinder
10 ohne Vertiefung geführt sein. Auch in diesem Fall wird der von der Materialbahn
14 und den Sieben 16, 18 eingenommene Bereich durch das Dichtbandes 20 gegenüber der
Druckkammer 22 der Überdruckhaube 12 abgedichtet, indem deren überstehende Randbereiche
durch den Überdruck in der Druckkammer 22 gegen die Zylinderoberfläche gepreßt werden.
[0040] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 sind die Ränder oder Seitenwände der Vertiefung
28 durch ein wärmebeständiges, flexibles sowie gut dichtendes Material D wie insbesondere
Teflon, Silikon oder dergleichen beschichtet.
[0041] Grundsätzlich kann der Druckraum 22 der Überdruckhaube 12 beispielsweise auch durch
wenigstens eine berührungslose Dichtung wie insbesondere eine Labyrinthdichtung oder
dergleichen nach außen abgedichtet sein.
[0042] Der Trockenzylinder kann auch im übrigen mit einem entsprechenden wärmebeständigen,
gut dichtenden Material beschichtet sein. Dasselbe gilt auch für das Dichtband. Sind
mehrere Dichttaschen bzw. -kammern vorgesehen, so ist eine zuverlässige Abdichtung
selbst dann noch sichergestellt, wenn in die jeweils axial äußerste Dichttasche bzw.
-kammer infolge eines Fehlers Kühlflüssigkeit eingedrungen ist. Die durch die erste
Kammer eingedrungene Flüssigkeit wird durch den oder die betreffenden Kanäle abgeführt,
was als Indikator für eine jeweilige Undichtigkeit dienen kann. Durch die Beschichtung
der Vertiefung kann die Abdichtung des Raumes zwischen dem heißen Zylinder und der
Materialbahn deutlich verbessert werden. Zudem wird der während der Trocknung in diesem
Raum entstehende Dampfdruck erhöht. Entsprechend wird eine größere Wassermenge aus
der Materialbahn ausgeschoben und die Trockenleistung bei gleicher Heizleistung verbessert.
Erfolgt die Abdichtung des Druckraums im Bereich der Lagerzapfen, so ergibt sich eine
geringere Relativgeschwindigkeit zwischen den rotierenden und stationären Teilen,
wodurch der Verschleiß der Dichtungen entsprechend verringert wird.
[0043] Grundsätzlich sind auch beliebige Kombinationen der sich aus den verschiedenen Figuren
ergebenden Merkmale möglich.
[0044] Im übrigen kann die betreffende Trockenpartie beispielsweise so ausgeführt sein,
wie dies in der DE 197 23 163 A1 beschrieben ist.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 10
- heizbare Einheit, Trockenzylinder
- 12
- Überdruckhaube
- 12'
- Stirnwand
- 14
- Materialbahn
- 16
- Sieb
- 18
- Sieb
- 20
- Dichtwand
- 22
- Druckraum
- 24
- Dichtung
- 26
- radiale zylinderseitige Gegenwand
- 28
- Vertiefung
- 30
- Lagerzapfen
- 32
- federndes Element
- 32'
- Feder
- 32"
- axial beweglicher Anschlag
- 34
- Dichttasche oder -kammer
- 36
- Kanal, Bohrung
- D
- dichtendes Material
1. Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn (14), insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, mit wenigstens einer heizbaren Einheit (10) wie insbesondere
einer Preßwalze, einem Trockenzylinder und/oder dergleichen, die auf einem Teil ihres
Außenumfangs von der Materialbahn (14), wenigstens einem Sieb (16, 18) und einem äußeren
Dichtband (20) umschlungen ist, und einer die heizbare Einheit (10) mit einem unter
Druck stehenden flüssigen oder gasförmigen Medium beaufschlagenden Überdruckhaube
(12),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtband (20) breiter ist als die Materialbahn (14) und das Sieb (16, 18) und
mit seinen beiden seitlichen Randbereichen über diese hinausragt, so daß seine beiden
Randbereiche durch den in der Druckkammer (22) der Überdruckhaube (12) vorherrschenden
Überdruck dichtend an die Oberfläche der heizbaren Einheit (10) angepreßt werden.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Materialbahn (14) und das Sieb (16, 18) in einer am Außenumfang der heizbaren
Einheit (10) vorgesehenen Vertiefung (28) angeordnet sind und daß das Dichtband (20)
breiter ist als diese Vertiefung (28) und mit seinen beiden seitlichen Randbereichen
über diese hinausragt.
3. Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe der Vertiefung (28) zumindest im wesentlichen gleich der Gesamthöhe der
Materialbahn (14) und des Siebes (16, 18) ist.
4. Maschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ränder der Vertiefung (28) durch ein wärmebeständiges, flexibles sowie gut dichtendes
Material wie insbesondere Teflon, Silikon oder dergleichen beschichtet sind.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Außenumfang der heizbaren Einheit (10) wenigstens eine einem jeweiligen seitlichen
Randbereich des Dichtbandes (20) gegenüberliegende und von diesem abgedeckte Dichttasche
oder - kammer (34) vorgesehen ist.
6. Maschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem der beiden seitlichen Randbereiche des Dichtbandes (20) jeweils wenigstens
eine Dichttasche bzw. -kammer (34) gegenüberliegt.
7. Maschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einem der beiden Randbereiche des Dichtbandes (20) wenigstens zwei Dichttaschen
bzw. -kammern (34) gegenüberliegen.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Dichttasche bzw. -kammer (34) vorgesehen ist, die mit der Umgebung
verbunden und entsprechend unter Umgebungs- oder Atmosphärendruck steht.
9. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die heizbare Einheit (10) als Schuhpressenersatz vorgesehen ist.
1. Machine for producing and/or treating a material web (14), in particular a paper or
board web, having at least one heatable unit (10), such as in particular a press roll,
a drying cylinder and/or the like, which, over part of its outer circumference, is
wrapped around by the material web (14), at least one mesh fabric (16, 18) and an
external sealing belt (20), and a pressure hood (12) which applies a pressurized liquid
or gaseous medium to the heatable unit (10), characterized in that the sealing belt (20) is wider than the material web (14) and the mesh fabric (16,
18) and projects with its two lateral edge regions beyond the latter, so that its
two edge regions are pressed in a sealing manner onto the surface of the heatable
unit (10) by the positive pressure prevailing in the pressure chamber (22) of the
pressure hood (12).
2. Machine according to Claim 1, characterized in that the material web (14) and the mesh fabric (16, 18) are arranged in a depression (28)
provided on the external circumference of the heatable unit (10), and in that the sealing belt (20) is wider than this depression (28) and projects with its two
lateral edge regions beyond the latter.
3. Machine according to Claim 2, characterized in that the height of the depression (28) is at least substantially equal to the total height
of the material web (14) and of the mesh fabric (16, 18).
4. Machine according to Claim 2 or 3, characterized in that the edges of the depression (28) are coated with a heat-resistant, flexible and well-sealing
material such as, in particular, Teflon, silicone rubber or the like.
5. Machine according to one of the preceding claims, characterized in that, on the external circumference of the heatable unit (10), there is provided at least
one sealing pocket or chamber (34) which is located opposite a respective lateral
edge region of the sealing belt (20) and is covered by the latter.
6. Machine according to Claim 5, characterized in that in each case at least one sealing pocket or chamber (34) is located opposite each
of the two lateral edge regions of the sealing belt (20).
7. Machine according to Claim 5 or 6, characterized in that at least two sealing pockets or chambers (34) are located opposite at least one of
the two edge regions of the sealing belt (20).
8. Machine according to one of the preceding claims, characterized in that at least one sealing pocket or chamber (34) is provided, which is connected to the
surroundings and is accordingly under ambient or atmospheric pressure.
9. Machine according to one of the preceding claims, characterized in that the heatable unit (10) is provided as a shoe press replacement.
1. Machine pour la production et/ou le traitement d'une nappe de matériau (14), en particulier
d'une nappe de papier ou de carton, comprenant au moins une unité chauffable (10)
comme en particulier un rouleau de presse, un cylindre de séchage et/ou similaires,
qui est entourée, sur une partie de sa périphérie par la nappe de matériau (14), au
moins une toile (16, 18) et une bande d'étanchéité extérieure (20), et comprenant
une hotte de surpression (12) sollicitant l'unité chauffable (10) avec un milieu liquide
ou gazeux sous pression,
caractérisée en ce que
la bande d'étanchéité (20) est plus large que la nappe de matériau (14) et la toile
(16, 18) et dépasse au-delà de celles-ci avec ses deux zones de bord latérales, de
sorte que ses deux zones de bord soient pressées de manière hermétique contre la surface
de l'unité chauffable (10) par la surpression régnant dans la chambre de pression
(22) de la hotte de surpression (12).
2. Machine selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
la nappe de matériau (14) et la toile (16, 18) sont disposées dans un renfoncement
(28) prévu sur la périphérie de l'unité chauffable (10) et en ce que la bande d'étanchéité (20) est plus large que ce renfoncement (28) et dépasse au-delà
de celui-ci avec ses deux zones de bord latérales.
3. Machine selon la revendication 2,
caractérisée en ce que
la hauteur du renfoncement (28) est au moins essentiellement égale à la hauteur totale
de la nappe de matériau (14) et de la toile (16, 18).
4. Machine selon la revendication 2 ou 3,
caractérisée en ce que
les bords du renfoncement (28) sont revêtus d'un matériau résistant à la chaleur,
flexible et réalisation une bonne étanchéité, comme par exemple du téflon, de la silicone
ou similaire.
5. Machine selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
l'on prévoit à la périphérie de l'unité chauffable (10) au moins une poche d'étanchéité
ou une chambre d'étanchéité (34) opposée à une zone de bord latérale respective de
la bande d'étanchéité (20) et recouverte par celle-ci.
6. Machine selon la revendication 5,
caractérisée en ce qu'
à chaque fois au moins une poche d'étanchéité ou une chambre d'étanchéité (34) est
en regard de chacune des deux zones de bord latérales de la bande d'étanchéité (20).
7. Machine selon la revendication 5 ou 6,
caractérisée en ce qu'
au moins deux poches d'étanchéité ou chambres d'étanchéité (34) sont en regard d'au
moins l'une des deux zones de bord de la bande d'étanchéité (20).
8. Machine selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
l'on prévoit au moins une poche d'étanchéité ou chambre d'étanchéité (34) qui est
connectée à l'environnement et est par conséquent soumise à la pression de l'environnement
ou atmosphérique.
9. Machine selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
l'unité chauffable (10) est prévue sous la forme d'un remplacement de presse à sabot.