(19)
(11) EP 1 116 846 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.10.2004  Patentblatt  2004/42

(21) Anmeldenummer: 01100546.9

(22) Anmeldetag:  10.01.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05F 1/00, B01L 1/00, E05F 15/20

(54)

Schrank, insbesondere Gefahrstoffschrank

Cabinet, especially cabinet for dangerous materials

Armoire, en particulier armoire pour produits dangereux


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR

(30) Priorität: 12.01.2000 DE 10001008
22.02.2000 DE 20002960 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.07.2001  Patentblatt  2001/29

(73) Patentinhaber: asecos GmbH, Sicherheit und Umweltschutz
63584 Gründau (DE)

(72) Erfinder:
  • Schrems, Michael
    63768 Hösbach (DE)
  • Möhn, Karl-Heinz
    63743 Aschaffenburg (DE)

(74) Vertreter: Stoffregen, Hans-Herbert, Dr. Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Postfach 21 44
63411 Hanau
63411 Hanau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 099 465
DE-A- 3 527 287
DE-C- 4 041 705
FR-A- 2 493 691
US-A- 4 619 076
WO-A-92/20259
DE-A- 19 502 863
DE-U- 29 721 726
US-A- 4 373 450
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schrank, insbesondere einen Gefahrstoffschrank, umfassend einen aus dem Schrank herausziehbaren Auszug wie Schublade sowie den Schrank verschließbare Tür mit vorzugsweise selbsttätigem Schließmechanismus.

    [0002] Entsprechende Gefahrstoffschränke dienen zur vorschriftsmäßigen Lagerung von Gefahrstoffen in Arbeitsräumen. Dabei kann der Schrank eine feuerbeständige Konstruktion mit einer Feuerwiderstandsfahigkeit von 90 Minuten aufweisen. Neben den ausziehbaren Schubladen können weitere höhenverstellbare Lagerebenen vorgesehen sein, um Kleingebinde, Flaschen etc. abzustellen. Die Türen selbst weisen häufig eine automatische Türfeststelleinrichtung auf, die im Brandfall selbstschließend ist. Im Brandfall kann des Weiteren eine Abdichtung zwischen Tür und Türrahmen durch Aufschäumen von Dichtungsmaterial erfolgen. Manche Auszüge bzw. Schubladen ermöglichen eine Arretierung in jeder Position, so dass ein Einstellen von Gefäßen mit zwei Händen erfolgen kann. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Schublade im Brandfalle durch Thermoauslösung selbst schließt. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass dann, wenn auch die Tür selbstschließend ausgebildet ist, Schublade und Tür sich gegeneinander behindern, d. h. verklemmen, so dass ein automatisches Schließen des Schrankes nicht erfolgt.

    [0003] Auch sind Auszugsschränke hinreichend bekannt, wie solche, die nach DIN 12925-1 eine Feuerstandsdauer von 20 bis 90 Minuten aufweisen. Dabei werden die Auszüge entweder entsprechend der DIN-Norm unmittelbar selbsteinfahrend oder vorgespannt blockiert, wobei im Brandfalle eine thermische Auslösung erfolgt. Bei entsprechenden Schränken ist das Auszugfrontteil im Brandfalle dem Feuer ausgesetzt und muss entsprechend unbrennbar bzw. isolierend gestaltet sein. Entsprechende feuerbeständige Auszugsfrontabschnitte sind relativ schwer und üben gegenüber einer Auszugsführung einen ungünstigen Hebel aus. Daher ist es erforderlich, dass Auszugsführungen sehr stabil und damit teuer ausgebildet werden. Alternativ könnten die zulässigen Nutzlasten reduziert werden. Unabhängig hiervon ist es erforderlich, dass die Fugen um den Frontabschnitt des Auszuges feuerbeständig ausgebildet werden, Maßnahmen, die einen hohen technischen Aufwand erfordern. Auch sollte jeder Auszug abschließbar sein. Bedingt durch den nach der DIN-Vorschrift geforderten auch im Falle einer Fehlbedienung zu gewährleistenden Zwangseinlauf sind entsprechende Maßnahmen aufwendig und teuer.

    [0004] Das DE 297 21 726 U1 hat einen Laborschrank zum Gegenstand, bei dem eine Schublade im Brandfalle über eine Schließvorrichtung automatisch in den Schrank hineinziehbar ist. In der Offenstellung kann die Schublade zusätzlich arretiert werden.

    [0005] Die WO 92/20259 bezieht sich auf einen Küchenschrank, dessen Schubladen automatisch mit dem Verschwenken einer Tür herausgezogen bzw. hineinbewegt werden. Hierzu verläuft in der Schublade ein Kulissenschlitz, in den ein Vorsprung eingreift, der von einem mit der Tür verbundenen Arm ausgeht.

    [0006] Die DE 30 42 658 A1 (FR 2 493 691) bezieht sich auf einen Schrank für medizinische oder zahnärztliche Praxiseinrichtungen mit zumindest einer Schublade, deren Bewegung über federnde Anschläge abgebremst wird.

    [0007] Aus der DE 40 41 705 C1 ist eine automatische Schließanlage für feuerfeste Schränke bekannt, die einen Schließmechanismus für die Tür des Schrankes und einen Sperrmechanismus zum Verriegeln der Tür aufweist, die von einem gemeinsamen Steuerhebel gesteuert und betätigt werden.

    [0008] Ein aus der US 4,619,076 bekannter Sicherheitsschrank weist eine Tür auf, die einen vollautomatischen Schließmechanismus aufweist, der im Brandfall gewährleistet, dass der Schrank vollständig verschlossen und abgedichtet ist.

    [0009] Um das Innere eines eine Schublade aufweisenden Tresors gegen Feuer zu schützen, ist nach der US 4,373,450 die Schublade mit einer inneren Tür verbunden, über die der Innenraum des Tresors abdichtbar ist.

    [0010] Die DE 35 27 287 A1 bezieht sich auf eine automatische Schließanlage für feuerfeste Schränke, umfassend einen elektromagnetisch verriegelbaren Türschließer und einen automatischen Sperrmechanismus.

    [0011] Aus der EP 0 099 465 A2 ist ein kombinierter Tagestresor bekannt, in dem Banknoten und Hartgeld bereitgehalten werden. Bei Zahlungsvorgängen sind jeweils nur Teilwertmengen nach einstellbarer Zeitverzögerung verfügbar.

    [0012] Der DE 195 02 863 A1 ist eine Schließvorrichtung zum automatischen und zeitverzögerten Schließen von insbesondere gekippten oder leicht aufgeschwenkten Flügeln von Fenstern unter Verwendung eines mechanischen Zeitschaltsystems bekannt.

    [0013] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, einen Schrank der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass in die ausziehbaren Auszüge wie Schubladen Gegenstände mit zwei Händen eingestellt werden können, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Schubläden beim Einstellen bzw. Herausnehmen unkontrolliert schließen. Gleichzeitig soll jedoch die Schublade nach der Benutzung zu einer Behinderung nicht mehr führen. Nach einem weiteren Aspekt soll sichergestellt sein, dass sich im Brandfall Auszug und Tür nicht gegenseitig behindern. Auch soll im Vergleich zu Schränken bekannter Bauart ohne Veränderung der Außenmaße eine Nutzlasterhöhung möglich sein. In Bezug auf die Auszüge soll auf einfache Konstruktionen zurückgegriffen werden können, ohne dass Brand- bzw. Feuerschutzforderungen außer Acht gelassen werden.

    [0014] Erfindungsgemäß wird das Problem im Wesentlichen dadurch gelöst, dass der Auszug mit einem Einzugsmechanismus derart versehen ist, dass der Auszug zeitverzögert automatisch in den Schrank einziehbar ist oder zu Beginn seines Einzugs zeitverzögernd einziehbar ist. Zeitverzögert automatisch Einziehen bedeutet dabei auch, dass nach dem Herausziehen des Auszuges dieser zu Beginn sehr langsam, also zeitverzögernd eingezogen wird, um anschließend schneller in die eingezogene Stellung bewegt zu werden. Auch erfolgt das automatische Einziehen unabhängig von Umgebungsbedingungen, also abweichend von der Lehre des DE 297 21 726 U1, nach der ein Schließmechanismus erst im Brandfall aktiviert wird.

    [0015] Dabei kann der Auszug nach dem Herausziehen in Richtung seiner eingezogenen Stellung über z. B. ein Federelement kraftbeaufschlagt sein, wobei der Auszug in seiner ausgezogenen Stellung in einer arretierbaren Stellung haltbar und durch von dem Federelement hervorgerufene Einzugskraft zeitverzögert aus seiner ausgezogenen bzw. arretierten Stellung in den Schrank hinein bewegbar ist. Insbesondere ist jedoch vorgesehen, dass auf den Auszug ein Einzugsmechanismus in Form eines Fluiddruck- wie Öldruckschließer einwirkt, wobei ein Fluidausgleich zwischen durch einen Kolben getrennte Zylinderkammer über zwei unterschiedliche Strömungsquerschnitte aufweisende Ventile derart erfolgt, dass zunächst ein Rückströmen von einer Kammer in die andere relativ langsam erfolgt, und zwar dann, wenn der Auszug herausgezogen ist, um anschließend durch Zuschalten des zweiten Ventils relativ schnell eingezogen werden zu können. Hierdurch ergibt sich ein quasi zweistufiges Zurückbewegen, nämlich ein zunächst sehr langsames Zurückziehen, durch das die Zeitverzögerung realisiert wird, um hinreichend Zeit zum Entleeren bzw. Bestücken des Auszugs zur Verfügung zu haben, und ein sich anschließendes schnelles Zurückbewegen.
    Der Beginn des Einziehens entspricht demnach einer Zeitverzögerung mit der Folge, dass hinreichend Zeit zur Verfügung steht, einen entsprechenden Auszug mit zwei Händen zu befüllen bzw. zu entleeren.

    [0016] Der Fluiddruckschließer kann einen einarmigen Hebel umfassen, mit dem beim Herausziehen des Auszuges eine in dem Fluiddruckschließer vorhandene Feder wie Zugfeder gespannt wird.

    [0017] Der Hebel selbst sollte endseitig ein mit dem Auszug wechselwirkendes Gleitelement aufweisen, das vorzugsweise in einer Ausnehmung und/oder an einem Anschlag des Auszuges anliegt. Insbesondere weist der Auszug rückseitig einen in seine Bodenfläche unterragenden Abschnitt auf, der mit dem Hebel zum Verstellen des Auszuges wechselwirkt.

    [0018] Der Fluiddruckschließer bzw. dessen den Zylinder aufnehmendes Gehäuse geht vorzugsweise von einer Innenwandung des Schrankes aus.

    [0019] Mit anderen Worten sieht die Erfindung vor, dass der Auszug über z. B. einen Fluiddruckschließer als den Einzugsmechanismus derart einziehbar ist, dass von ausgezogener Stellung des Auszugs beginnend der Auszug über eine Strecke A in einer Zeit T1 und über eine sich anschließende bis zum vollständigen Einzug sich erstreckende Strecke B in der Zeit T2 einziehbar ist, wobei T1 > T2, insbesondere T1 > 2 T2 ist.

    [0020] Der Fluiddruckschließer weist einen Zylinder mit in diesem verstellbaren Kolben wie Kolbenstange auf, die zylinderaußenseitig als Zahnstange ausgebildet ist und mit einem Ritzel zusammenwirkt, über das der Hebel verschwenkbar ist. Der Zylinderinnenraum selbst wird durch den Kolben in eine erste und eine zweite Kammer unterteilt, wobei die erste Kammer von der Kolbenstange durchsetzt ist und in der sich das zwischen dem Kolben und Innenwandung des Zylinders erstreckende Federelement angeordnet ist. Die erste Kammer ist mit der zweiten Kammer über zwei unterschiedliche Strößmungsquerschnitte aufweisende Ventile verbunden, wobei in ausgezogener Stellung des Auszugs die zweite Kammer bei abgesperrtem einen größeren Strömungsquerschnitt aufweisenden ersten Ventil mit dem einen kleineren Strömungsquerschnitt aufweisenden zweiten Ventil verbunden ist und nach Einziehen des Auszuges über die Strecke A das erste und zweite Ventil mit der zweiten Kammer mit der Folge verbunden ist, dass der Kolben aufgrund der auf diesen einwirkenden Feder in seine Grundposition sodann schneller zurückverschoben wird und somit der Auszug eingezogen ist.

    [0021] Insbesondere ist vorgesehen, dass. der Schrank selbst durch eine eine Brandschutzfunktion ausübende Tür verschließbar ist, wodurch der Auszug konstruktiv einfach ausgebildet sein kann. Insbesondere ist es nicht erforderlich, dass das Auszugsfrontteil feuerbeständig und somit relativ schwer ausgebildet ist, wodurch wiederum die Auszugsführungen entsprechend stabil gestaltet werden müssten. Durch all diese Maßnahmen würde die Nutzlast des Schrankes eingeschränkt werden. Ferner bedarf es keiner feuerbeständigen Ausbildung der Fugen im Frontbereich des Schrankinneren.

    [0022] Des Weiteren ist vorgesehen, dass der Auszug mit einem Einzugsmechanismus versehen ist, dessen Zugkraft derart gewählt ist, dass auch bei an dem Auszug anliegender Tür, also im Falle einer Kollision zwischen dieser und dem Auszug, der Auszug mittels des Einzugsmechanismus einziehbar ist. Hierzu ist vorgesehen, dass von dem Auszug ein Gleitelement ausgeht, an dem sich die Tür abstützen kann. Als Gleitelement kommt insbesondere ein Radelement in Frage.

    [0023] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Auszug in seiner ausgezogenen Stellung direkt oder indirekt mit einem Reibelement wie Reibfläche wechselwirkt, wodurch das Zurückziehen des Auszuges zeitverzögert wird. Dabei ist die Zeitverzögerung derart, dass nach herausgezogenem Auszug hinreichend Zeit zur Verfügung steht, um den Auszug befüllen bzw. aus diesem Gegenstände entnehmen zu können, und der Auszug erst anschließend durch das Druck- bzw. Zugelement wie Federelement in seine eingezogene Stellung zurückbewegt wird.

    [0024] Insbesondere ist vorgesehen, dass von dem Auszug ein Reib- wie Gummielement ausgeht, das mit einem von einer Schrankwandung wie Seitenwandung ausgehenden Element wie Vorsprung wechselwirkt. Insbesondere geht jedoch von dem Auszug ein entsprechendes mit einem Reib- wie Gummielement wechselwirkendes Element aus, wobei es sich bei dem Gummielement um einen Moosgummi handeln kann. In Abhängigkeit von der Druckbeaufschlagung zwischen dem vorspringenden Element und dem Reib- wie Gummielement wird der Auszug zeitverzögert in seine Grundstellung zurückgezogen. Dabei kann die Druckbeaufschlagung eingestellt werden, um die Zeitdauer, in der sich der Auszug in seiner ausgezogenen Position befindet, vorgeben zu können.

    [0025] Nach einem besonders hervorzuhebenden eigenerfinderischen Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass der Auszug nach einer Zeit TX von seiner ausgezogenen Stellung in seine eingezogene Stellung verfahrbar ist, die kleiner als eine Zeit TY ist, nach der die Tür über den Schließmechanismus verschließbar bzw. der Schließvorgang auslösbar ist. Durch die vorgegebenen Zeitdauern ist sichergestellt, dass die Tür erst dann automatisch verschlossen wird, wenn der Auszug in seiner eingezogenen Stellung vorliegt, so dass das Schließen wie Verschwenken der Tür nicht behindert werden kann.

    [0026] Die technischen Möglichkeiten, die Zeiten TX und TY sinnvoll zu synchronisieren bzw. zu koordinieren, sind im Wesentlichen unter dem Oberbegriff Schließfolgeregelung zusammenzufassen. Die Schließfolgeregelung kann über unterschiedliche Prinzipien realisiert werden. Als Beispiele sind anzugeben:
    • mechanisch, z. B. vermittels Bolzen, Winkel und Wippe,
    • pneumatisch, über Zylinder, Drossel und Ventil,
    • hydraulisch, mit prinzipiell den analogen Stellgliedern aus der Pneumatik,
    • elektrisch, z. B. mit Sensoren und Elektromagneten.


    [0027] Dabei ist zu beachten, dass bei nicht technisch belüfteten Gefahrstoffschränken das Innere des Schrankes Zone 1 und bei technisch belüfteten Gefahrstoffschränken das Innere des Schrankes Zone 2 für den Explosionsschutz darstellen und somit elektrische Stellglieder im Inneren des Schrankes in Ex-geschützter Version auszuführen sind.

    [0028] Eine andere Möglichkeit, die Tür zu arretieren, ist dadurch gegeben, dass von einer Befestigungsfläche wie Schrankwand ein schwenkbarer Hebel ausgeht, dessen einer Schenkel federkraftbeaufschlagt ist und dessen anderer Schenkel mit einem Abschnitt wie Vorsprung des Auszugs derart wechselwirkt, dass bei herausgezogenem Auszug der Vorsprung zwischen dem zweiten Schenkel und der Befestigungsfläche verläuft, wobei auf den Auszug einwirkende Einziehkraft das Hebelelement entgegen dessen Federkraftbeaufschlagung verschwenkt. In Abhängigkeit von der Federkraft und der Einzugskraft wird der Hebel zeitverzögert derart verschwenkt, dass dieser in Ausgriff mit dem Abschnitt bzw. Vorsprung des Auszugs gelangt, so dass dieser in den Schrank hineinziehbar ist.

    [0029] Nach einem weiteren Vorschlag kann von dem Auszug ein schräg zu dessen Zugrichtung und vorzugsweise rampenförmig verlaufender Abschnitt wie Vorsprung wie Federbügel ausgehen, der mit einem druckbeaufschlagten Kolben derart wechselwirkt, dass dieser beim Einziehen des Auszuges zeitverzögert entgegen dessen Druckbeaufschlagung von dem Abschnitt bzw. Vorsprung weggedrückt wird. Die Dauer des Wechselwirkens zwischen dem Kolben und dem Abschnitt bzw. Vorsprung gibt folglich die Zeitverzögerung vor, nach der der Auszug von seiner ausgezogenen Stellung vollständig in seine eingezogene Stellung bewegt wird.

    [0030] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Auszug mit einer reinen Zeitsteuerung versehen werden kann, wobei beim Öffnen desselben über eine Zahnstange oder ein Ritzel eine Nockenscheibe so verstellt wird, dass ein mit dieser verbundener Zeitmechanismus wie Uhr so verstellt wird, dass nach Ablauf derselben die Nockenscheibe einen Sperrnocken freigibt, so dass die Schublade mittels ihrer Einzugseinrichtung einfahren kann. Hierbei ist es im Prinzip möglich, die Nockenfreigabe rein mechanisch erfolgen zu lassen. Die dazu notwendige Energie kann z. B. aus der mechanischen Energie, die beim Öffnen der Schublade aufgewendet werden muss, abgezweigt werden.

    [0031] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass ein mit einer Zeitsteuerung verbundener verschwenkbarer Hebel mit von dem Auszug ausgehendem, ersten und zweiten Abschnitt wie Vorsprüngen beim Herausziehen des Auszugs wechselwirkt und dass über den ersten Abschnitt der Hebel bei gleichzeitiger Aktivierung der Zeitsteuerung derart verschwenkbar ist, dass der Auszug durch Anliegen des zweiten Abschnitts an dem Hebel arretiert ist und dass nach durch die Zeitsteuerung vorgegebener Zeit der Hebel den zweiten Abschnitt freigibt. Dabei ist der erste das Aktivieren der Zeitsteuerung bewirkende Abschnitt näher zum Hebel hin angeordnet als der zweite Abschnitt.

    [0032] Die Zeitsteuerung selbst umfasst ein Uhrwerk, über das der Hebel verschwenkbar ist, der seinerseits vorzugsweise einen ersten und zweiten elastisch miteinander verbundenen inneren und äußeren. Abschnitt umfasst, wobei der äußere Abschnitt mit dem ersten und zweiten von dem Auszug ausgehenden Abschnitt wechselwirkt. Eine elastische Verbindung zwischen dem inneren und äußeren Abschnitt des Hebels kann beispielhaft durch ein Schraubenfederelement realisiert sein.

    [0033] Des Weiteren ist vorgesehen, dass der Auszug über ein Dämpfungselement geführt in den Schrank einziehbar ist. Hierzu kann vorgesehen sein, dass entlang des Verschiebewegs des Auszugs eine Fuhrungsstange verläuft, die ein eine gewünschte Reibung hervorrufendes Hülsenelement oder Schlitten durchsetzt, das bzw. der mit dem Auszug verbunden ist. Reibelement und Führungsstange können selbstverständlich auch untereinander ausgetauscht werden.

    [0034] Ist jedem Auszug vorzugsweise ein gesonderter Einzugs- bzw. Arretiermechanismus bzw. eine Zeitverzögerungseinrichtung zugeordnet, so besteht auch die Möglichkeit, dass mehreren Auszügen des Schranks eine gemeinsame Zeitsteuerung zugeordnet ist.

    [0035] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von den Zeichnungen zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.

    [0036] Es zeigen:
    Fig. 1
    eine perspektivische Darstellung eines Gefahrstoffschranks,
    Fig. 2
    im Ausschnitt einen Schrank mit einer ersten Ausführungsform einer Zeitverzögerungseinrichtung zum Einziehen eines Auszuges,
    Fig. 3
    im Ausschnitt einen Schrank mit einer zweiten Ausführungsform einer Zeitverzögerungseinrichtung zum Einziehen eines Auszuges,
    Fig. 4
    im Ausschnitt einen Schrank mit einer dritten Ausführungsform einer Zeitverzögerungseinrichtung zum Einziehen eines Auszuges,
    Fig. 5
    eine vierte Ausführungform einer Zeitverzögerungseinrichtung zum Einziehen eines Auszuges,
    Fig. 6
    einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Gefahrstoffschrankes, parallel zu seiner Frontseite,
    Fig. 7
    der Gefahrstoffschrank nach Fig. 6 im Schnitt senkrecht zu dem der Fig. 6,
    Fig. 8
    einen Schnitt durch den Schrank gemäß Fig. 6 und 7 parallel zur Grundfläche,
    Fig. 9
    ein Detail eines Schließmechanismus des Schranks der Fig. 6 bis 8,
    Fig. 10
    eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Gefahrstoffschranks,
    Fig. 11
    einen Schnitt des Gefahrstoffschranks gemäß Fig. 10 parallel zu seiner Grundfläche,
    Fig. 12
    ein Detail des Schranks nach Fig. 10 und
    Fig. 13-16
    verschiedene Positionen eines einer Zeitverzögerungseinrichtung zugeordneten Auszuges.


    [0037] In Fig. 1 ist rein prinzipiell ein Schrank wie Gefahrstoffschrank 10 mit Schrankkorpus 12, Tür 14 sowie Auszug 16 dargestellt. Die Tür 14 weist einen Schließmechanismus 18 auf, der im Brandfall die Tür 14 schließt. Dabei ist der Schließmechanismus 18 derart ausgebildet, dass die Tür 14 nach einer Zeit T1 schließt.

    [0038] Der Auszug 16 weist erfindungsgemäß einen Einzugsmechanismus derart auf, dass nach herausgezogenem Auszug dieser zeitverzögert bzw. zeitverzögernd automatisch in den Schrank 10 hineingezogen wird. Hierzu sind vorzugsweise mechanische Zeitverzögerungseinrichtungen vorgesehen. Selbstverständlich können auch andere elektromechanische oder elektronisch arbeitende Zeitverzögerungseinrichtungen zur Anwendung gelangen, ohne dass die Erfindung verlassen wird.

    [0039] Bevorzugte Zeitverzögerungseinrichtungen sind den Fig. 2 - 5 zu entnehmen. So geht in Fig. 2 von einem Auszug wie Schublade 20 ein von einer Außenfläche 22 ausgehender konus- oder knopfförmiger Vorsprung 24 aus, der bei herausgezogenem Auszug 20 mit einer von einer Innenfläche 26 einer Schrankwandung 28 ausgehenden Reibfläche 30 wechselwirkt, die aus Moosgummi bestehen kann. Auf die Schublade 20 selbst wirkt ein Druck- oder Zugelement 32, das aus Gründen der Vereinfachung als Federelement bezeichnet wird, da dieses grundsätzlich zum Einsatz gelangt. Wirkt der Vorsprung 24 mit der Moosgummifläche 30 zusammen, so entsteht eine der durch das Federelement 32 hervorgerufenen Einzugskraft (Pfeilrichtung 34) entgegenwirkende Reibung, die zu überwinden ist, damit der Auszug 20 in den Schrank hineingezogen werden kann. In Abhängigkeit von der Druckbeaufschlagung zwischen Vorsprung 24 und Reibfläche 30 wird folglich der Auszug 20 zeitverzögert in den Schrank hineingezogen.

    [0040] Selbstverständlich kann auch von dem Auszug 20 eine der Reibfläche 30 entsprechende Fläche und von dem Schrankkorpus 12 ein dem Vorsprung 24 entsprechender Vorsprung ausgehen, die miteinander wechselwirken.

    [0041] Nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 geht von einer Begrenzungswandung 36 eines Auszuges 38 ein stiftförmiger Vorsprung 40 aus, der mit einem Hebelelement 42 wechselwirkt, der um eine Achse 44 verschwenkbar ist. Dabei wirkt ein Schenkel 46 des Hebelelementes 42 mit dem Vorsprung 40 des Auszuges 36 und der weitere Schenkel 48 mit einem Federelement 50 bzw. einem von diesem beaufschlagten Kolben 52 zusammen, der von einer Befestigungswandung 54 wie Innenfläche 56 einer Wandung des Schrankes ausgeht. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 befindet sich der Auszug 38 in seiner ausgezogenen Position. In diesem Fall verläuft der Vorsprung 40 zwischen dem Hebelelement 42 bzw. dem Schenkel 46 und der Befestigungsfläche 56. Damit der Auszug 38 durch die von dem Federelement 58 hervorgerufene Einzugskraft in den Schrank hineingezogen werden kann, muss das Hebelelement 42 entgegen der von der Feder 50 hervorgerufenen Kraft verschwenkt werden. Daher ist die Zugkraft des Federelementes 58 stärker als die Druckkraft des Federelementes 52, das auf das Hebelelement 42 einwirkt. Sobald die Kraft des Federelementes 50 überwunden wird, ist das Hebelelement 42 derart verschwenkt, dass der Vorsprung 40 mit dem Schenkel 46 in Ausgriff gelangt, so dass infolgedessen der Auszug 38 in den Schrank hineinziehbar ist.

    [0042] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 geht von einem Auszug 60 ein vorzugsweise als Federstahlbügel ausgebildeter Vorsprung mit einer rampenförmigen Gleitfläche 64 aus, die schräg zur Zugrichtung 66 des Auszugs 60 verläuft. In ausgezogener Position des Auszugs 60 liegt an der Gleitfläche 64 ein Kolben 68 an, der mittels eines in einem Zylinder 70 verlaufenden Federeiements 72 in Richtung der Gleitfläche 64 kraftbeaufschlagt ist. Durch die Zugkraft des Federelementes 74 wird der Kolben 68 entgegen der von dem Federelement 72 hervorgerufenen Kraft in den Zylinder 70 mit der Folge hineingedrückt, dass der Kolben 68 in Ausgriff mit dem Vorsprung 62 gelangt, so dass der Auszug 60 in den Schrank hineingezogen werden kann. In Abhängigkeit von der von dem Federelement 72 hervorgerufene Kraft erfolgt das Einziehen entsprechend zeitverzögert.

    [0043] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist auf oder an einem Auszug 73 eine Zahnstange 74 befestigt, welche mit einer Nockenscheibe 75 in einem Bereich 77 in Eingriff gebracht werden kann, so dass ein Uhrwerk 76 wie Federuhrwerk aufgezogen wird, welches für eine vorbestimmte Zeit die Zahnstange 74 blockiert und nach der voreingestellten Zeit über die zahn- und nockenfreie Kurvenscheibe 78 die Schublade 73 freigibt.

    [0044] Unabhängig von der gewählten Konstruktion, um den Auszug 16, 20, 38, 60 bzw. 73 zeitverzögert in den Schrank 10 hineinzuziehen, sollte die Zeitverzögerung auf die des Schließmechanismus 18 der Tür 14 derart eingestellt sein, dass diese mit einer größeren Zeitverzögerung geschlossen wird als der jeweilige Auszug 16, 20, 38, 60, 73. Somit ist im Brandfall sichergestellt, dass die Tür 14 erst dann verschlossen wird, wenn sich der Auszug 16, 20, 38, 60, 73 im Schrank 10 befindet. Eine Behinderung des Schließens der Tür 14 ist somit ausgeschlossen.

    [0045] In den Fig. 6 bis 9 ist ein Gefahrstoffschrank 80 bzw. Details dieses dargestellt, durch die die erfindungsgemäße Lehre besonders vorteilhaft realisiert wird, so dass insoweit ein eigenerfinderischer Gehalt gegeben ist. Der Schrank umfasst dabei eine Tür 82, die - wie die Seitenwandungen 84, 86, 88 und Kopf- und Bodenwandungen 90, 92 - feuerbeständig ausgebildet ist. Mit anderen Worten üben sowohl die Drehtür 82 als auch die Wandungen 84, 86, 88, 90, 92 Brandschutzfunktion aus. Dies wiederum bedeutet, dass in dem Schrank 80 vorhandene Auszüge, von denen einer rein beispielhaft mit dem Bezugszeichen 94 versehen ist, konstruktiv einfach im Vergleich zu Auszugsschränken ausgebildet sein können, die keine Brandschutztür aufweisen. Somit ist es nicht erforderlich, dass die Frontabschnitte der Auszüge 94 unbrennbar bzw. isolierend gestaltet sind, wodurch die Auszüge 94 eine Kopflastigkeit erfahren, die durch besonders stabile Schubkastenführungen kompensiert werden müsste.

    [0046] Da der erfindungsgemäße Schrank 80 durch die Außenwandungen 84, 86, 88, die Tür 82 sowie die Kopf- und Bodenwandungen 90, 92 feuerbeständig ausgebildet ist, können die Auszugskonstruktionen auf ihre eigentliche Anforderung reduziert werden. Somit kann auf preisgünstige Standardlösungen zurückgegriffen werden, wobei übliche Nutzlasten von 35, 45 oder 100 kg ohne weiteres realisierbar sind.

    [0047] Entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weist der Schrank 80 einen Schließmechanismus auf. Die Tür 82 ist folglich selbstschließend ausgebildet. Um im Falle einer Kollision zwischen der Tür 82 und dem Auszug 94 ein Einziehen des Auszuges 94 über einen nachstehend näher zu beschreibenden Einzugsmechanismus 96 sicherzustellen, geht von dem Auszug 94, vorzugsweise im Bereich seiner Frontseite 98, ein Gleitelement wie Rolle 100 aus, an der sich die Tür 82 mit ihrer Innenfläche 102 abstützt. Durch das gleitende Abstützen von Auszug 94 und Tür 82 kann erstere über den Einzugsmechanismus 96 in den Schrank 80 hineingezogen werden, ohne dass auf Grund der von der Tür 82 einwirkenden Kraft ein Hemmen erfolgt, das ein Bewegen unterbindet. Selbstverständlich kann durch gezielte Zeitverzögerung des Schließens der Tür 82 auch sichergestellt werden, dass ein Berühren zwischen dieser und einer Schublade unterbleibt oder weitgehend unterbleibt, so dass eine gegenseitige Behinderung ausgeschlossen ist.

    [0048] Damit eine Person, die den Schrank 80 nutzt bzw. in einen der Auszüge 94 mit beiden Händen ein Behältnis einbringen bzw. entfernen kann, ist der Einzugsmechanismus 96 entsprechend der zuvor erläuterten Ausführungsbeispiele - zeitverzögert bzw.zeitvertögernd mit der Folge ausgebildet, dass der Auszug 94 in ausgezogener Position über eine vorgegebene Zeit von z. B. 5 bis 20 Sekunden, insbesondere im Bereich von 10 Sekunden stationär oder im Wesentlichen stationär verharrt, um sodann beschleunigt eingezogen zu werden.

    [0049] Ist nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 5 eine Arretierung des jeweiligen Auszuges vorgesehen, um die gewünschte Zeitverzögerung zu erzielen, so ist nach der Ausführungsform der Fig. 6 bis 9 ein Einzugsmechanismus vorzugsweise in Form eines Fluiddruckschließers wie Öldruckschließers vorgesehen, der zunächst quasi ein Stillstehen des Auszuges 94 ermöglicht, um den Auszug 94 be- bzw. entladen zu können, und sodann den Auszug 94 mit definierter Dämpfung einzuziehen.

    [0050] Der Fluiddruckschließer 96 umfasst einen Zylinder 104, in dem ein Kolben 106 axial verschiebbar ist; der den Zylinder 104 in zwei Teilkammern 108 und 110 unterteilt. Von dem Kolben 106 geht eine teilweise als Zahnstange ausgebildete Kolbenstange 112 aus, die über eine ein Ritzel 114 aufweisende Drehlagerung 116 einen einarmigen Schwenkhebel 118 verschwenkt (Pfeile A-B), der seinerseits - wie die Fig. 8 verdeutlicht - mit dem Auszug 94, derart wechselwirkt, dass der Fluiddruckschließer 96 beim Herausziehen des Auszuges 94 gespannt wird und nach Loslassen des Auszuges 94 mittels des Hebels 118 in den Schrank 80 hineingezogen wird. Hierzu verläuft in der kolbenstangenseitigen Kammer 108 ein Federelement 120, das im Ausführungsbeispiel als Zugfeder ausgebildet ist.

    [0051] Der Hebel 118 weist endseitig ein Gleitelement 122 auf, das mit einem rückseitigen, den Auszug 94 unterseitig unterragenden Abschnitt 124 wechselwirkt. Wird der Auszug nach außen (Pfeilrichtung 126 in Fig. 8) gezogen, so wird der Hebel 118 mitgenommen. Durch das Verschwenken des Hebels 118 wird die Zahnstange in den Zylinder 104 eingedrückt, wodurch die Feder 120 gespannt wird. Gleichzeitig strömt von der Kammer 110 vorhandenes Fluid wie Öl über Ventile 130, 132 in die Kammer 108. Wird der Auszug 94 losgelassen, so entspannt sich das Federelement 120, wodurch der Kolben 106 im Ausführungsbeispiel nach links bewegt wird. Gleichzeitig strömt das in der Kammer 108 vorhandene Öl über eine nicht dargestellte Leitung zu den Ventilen 130, 132. Dabei ist zwar das Ventil 130 über den Kolben 106 versperrt. Über das Ventil 132 kann Öl in die Kammer 110 gelangen. Da jedoch der Strömungsquerschnitt des Ventils 132 relativ klein ist, kann zunächst nur wenig Fluid in die Kammer 110 strömen. Nachdem das Federelement 120 über einen Weg entspannt ist, wobei gleichzeitig durch Wechselwirken der Zahnstange 112 und des Ritzels 116 der Hebel 118 um einen Winkel A verschwenkt wird, wird das Ventil 130 von dem Kolben 106 freigegeben, so dass auch über dieses Öl aus der Kammer 108 in die weitere Kammer 110 fließt. Da der Strömungsquerschnitt des Ventils 130 erheblich größer als der des Ventils 132 ist, kann relativ viel Öl strömen mit der Folge, dass unter Berücksichtigung einer gewünschte Dämpfung der Auszug 94 relativ schnell in den Schrank 80 hineingezogen werden kann. Der zeitverzögerte Weg ist in Fig. 8 mit A und der relativ schnell durchfahrene Weg mit B bezeichnet.

    [0052] Insbesondere ist vorgesehen, dass von der eingezogenen Stellung bis zur ausgezogenen Stellung ein Verschwenken des Hebels 118 um einen Winkel von 96° (A + B) erfolgt. Beim Zurückbewegen im Winkelbereich A ≈ 6° ist allein das Ventil 132 mit der Kammer 110 mit der Folge, dass in diesem Schwenkbereich der Auszug 94 relativ wenig bewegt wird, also quasi still steht. Die Zeitdauer kann z. B. 10 Sekunden betragen. Erst nach Überschreiten des Winkelbereichs A wirkt zusätzlich das Ventil 130 so, dass der verbleibende Winkelbereich B in relativ kurzer Zeit, z. B. 5 Sekunden durchlaufen werden kann.

    [0053] Durch die entsprechende erfindungsgemäße Lehre wird erreicht, dass der Auszug 94 erwähntermaßen zunächst sehr langsam eingezogen wird, quasi still steht, um ein problemloses Be- und Entladen mit zwei Händen zu ermöglichen. Anschließend fahrt der Auszug 94 in gewohnter Geschwindigkeit in den Schrank 80 hinein.

    [0054] Wie anhand der Schnittdarstellungen der Fig. 6 und 7 erkennbar ist, ist jedem Auszug 94 ein Fluiddruckschließer 96 zugeordnet. Dieser geht von einer Innenfläche einer Wandung aus, im Ausführungsbeispiel von der Wandung 84. Dadurch, dass der Einzugsmechanismus unterhalb eines Auszuges 94 angeordnet ist, wobei der mit dem Auszug 94 wechselwirkende Hebel 180 unmittelbar entlang der Bodenfläche des Auszugs 94 verläuft, kann eine optimale Nutzung des Innenraums des Schranks 80 erfolgen.

    [0055] Dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10 bis 16 ist eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre zu entnehmen. Dabei sind rein beispielhaft in einem Schrank 126 vier-Auszüge 128, 130, 132, 134 dargestellt, die mit einem nachstehend näher zu beschreibenden Schließmechanismus wechselwirken, um zeitverzögert den jeweiligen Auszug 128, 130, 132, 134 in den Schrank 126 hineinzuziehen. Der Schrank 126 weist des Weiteren eine selbst schließende Tür 136 auf, die feuerhemmend ausgebildet ist. Folglich bedarf es besonderer konstruktiver Merkmale der Auszüge 128, 130, 132, 134 nicht, um den Brand- und Feuerbestimmungen zu genügen.

    [0056] Um bei einem Kollidieren der Auszüge 128, 130, 132, 134 mit der Tür 136 ein Schließen nicht zu unterbinden, weisen die Auszüge 128, 130, 132, 134 türseitig im vorderen Bereich ein Gleitelement wie Rolle 138 auf, wie anhand des Auszuges 130 in Fig. 11 verdeutlicht werden soll.

    [0057] Um den Auszug 130 in ausgezogener Position (Fig. 11) zweihändig be- bzw. entladen zu können und hierfür hinreichend Zeit zur Verfügung zu haben, ist ein Einzugsmechanismus mit Verzögerungseinrichtung vorgesehen, der ein Uhrwerk 140 umfasst, das von einem Hebelelement 142 aufziehbar ist. Das Hebelelement 142 ragt dabei in den Zugweg des Auszuges 130 hinein, und zwar unterhalb des Auszug 130, um mit von dem Auszug 180 ausgehenden Vorsprüngen wie Bolzen 144, 146 wechselzuwirken. Dabei ist der rückseitige Bolzen 146 näher zum Hebel 142 hin angeordnet als der frontseitig verlaufende Bolzen 146. . Ferner wirkt auf den Auszug 130 ein nicht dargestelltes Zugelement wie Federelement, über das der Auszug 130 in den Schrank 126 hineingezogen wird. Um den Auszug 130 entgegen der von dem Einzugselement hervorgerufenen Kraft in seiner ausgezogenen Position für eine vorgegebene Zeit zu halten, wirkt der Hebel 142 des Uhrwerks 140 mit dem Bolzen 144, 146 wie folgt zusammen. Dies wird anhand der Figuren 13 bis 16 näher verdeutlicht.

    [0058] In Fig. 13 ist der Auszug 130 in eingezogener Position dargestellt. Das Uhrwerk 140 ist abgelaufen, so dass der Hebel 142 in Richtung Schrankrückwand weist. Wird nun der Auszug 130 in Richtung 148 aus dem Schrank 126 gezogen, so wird der vordere Bolzen 144 an dem Hebel 142 vorbeibewegt. Hebellänge und Anordnung des Bolzens 144 sind dementsprechend aufeinander abgestimmt. Der weitere Bolzen 146 ist dagegen zu dem Hebel 142 derart ausgerichtet, dass dieser von dem Bolzen 146 beim Herausziehen des Auszuges 130 erfasst wird. Der Hebel 142 wird im Ausführungsbeispiel entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Gleichzeitig wird das Uhrwerk 140 aufgezogen. Der Hebel 142 befindet sich nunmehr zwischen den Bolzen 144, 146. Nach Loslassen des Auszuges 130 wird dieser aufgrund des einwirkenden Einzugselementes in Richtung des Pfeils 150 gezogen. Da der Hebel 142 jedoch in den Weg des Bolzens 144 verschwenkt ist, stößt dieser an dem Hebel 142 an, so dass der Auszug 130 gehalten wird (Fig. 14)

    [0059] Entsprechend der von dem Uhrwerk vorgegebenen Zeit verharrt der Hebel 142 in seiner der Fig. 14 zu entnehmenden Stellung. Nach Ablauf des Uhrwerkes verschwenkt der Hebel 142 im Uhrzeigersinn mit der Folge, dass der Bolzen 144 in Ausgriff mit dem Hebel 142 gelangt, so dass der Auszug 130 in den Schrank 126 ungehindert hineingezogen werden kann.

    [0060] Um auch bei herausgezogenem und von dem Hebel 142 gehaltenen Auszug 130 diesen z. B. im Brandfall in den Schrank hineinschieben zu können, besteht der Hebel vorzugsweise aus zwei über z. B. ein Schraubenfederelement 152 verbundenen Abschnitten 154, 156. Dabei ist das Federelement 152 derart starr ausgebildet, dass bei fehlender Fremdkrafteinwirkung die Abschnitte 154, 156 entsprechend der Darstellungen der Fig. 14 und 16 zueinander ausgerichtet sind und quasi eine starre Einheit bilden. Wirkt nun entsprechend der Fig. 15 in Pfeilrichtung 158 eine zusätzliche Kraft auf den Auszug 130 ein; so kann der vordere Abschnitt 154 zu dem rückwandseitigen Abschnitt 156 verschwenkt werden, so dass der Bolzen 144 an dem Hebel 142 vorbeibewegt werden kann. Andere konstruktive Möglichkeiten, dies zu erreichen, sind gleichfalls gegeben.

    [0061] Die Beweglichkeit der Abschnitte 154, 156 des Hebels 142 zueinander ermöglicht es auch, dass dann, wenn z. B. der Auszug 130 bei noch nicht abgelaufenem Uhrwerk 140, also bei in den Weg der Bolzen 144, 146 verschwenktem Hebel 152 des Auszuges 130 aus dem Schrank 126 herausgezogen werden. In diesem Fall weicht der vordere Abschnitt 154 des Hebels 142 dem Bolzen 144 aus, so dass das Hebelelement 142 zwischen den Bolzen 144, 146 zum Halten des Auszuges 130 positionierbar ist.

    [0062] Der Fig. 11 sind weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Schranks 126 zu entnehmen. So ist die Tür 136 mit einem thermischen Auslöser 158 versehen, um im Brandfall die Tür 136 automatisch zu schließen. In einem solchen Fall erfolgt jedoch eine Kollision zwischen der Tür 136 und einem herausgezogenen Auszug 130 derart, dass ein gegenseitiges Blockieren erfolgt. Dies wird durch im vorderen Randbereich der Auszüge 130 vorhandene Gleitelemente wie Gleitrollen 138 verhindert, wie zuvor erläutert worden ist.

    [0063] Des Weiteren verläuft entlang des Verschiebewegs des Auszuges 130 eine von einer Innenwandung 160 des Schrankest 126 ausgehende Gleitstange 162, die eine Gleithülse oder einen Gleitschlitten 164 durchsetzt, die über z. B. ein Flacheisen 166 oder ein sonstiges Verbindungselement mit dem Auszug 130 verbunden ist. Durch das Zusammenwirken von Gleitstange 162 und Gleitschlitten 164 kann eine Dämpfung beim Einziehen des Auszuges 130 derart erfolgen, dass nach einer ungedämpften Anfahrstrecke eine Reibungsdämpfung mit der Folge auftritt, dass der Auszug 130 mit oder ohne Last überaus schnell in den Schrank 126 einziehbar ist, ohne dass ein Anschlag zu einem abrupten Halten des Auszuges 130 führt. Dies wäre insbesondere von Nachteil dann, wenn der Auszug 130 mit empfindlichen Gegenständen beladen ist.


    Ansprüche

    1. Schrank (10, 80, 126), insbesondere Gefahrstoffschrank, umfassend einen aus dem Schrank herausziehbaren Auszug (16, 20, 38, 60, 73, 94, 130) wie Schublade sowie den Schrank verschließbare Tür (14, 136) mit vorzugsweise selbsttätigem Schließmechanismus,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (16, 20, 38, 60, 73, 94, 130) mit einem Einzugsmechanismus (24, 30, 32; 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 58; 62, 64, 68, 70, 72, 74, 75, 76, 77, 78; 96, 118; 140, 142, 144, 146) derart versehen ist, dass der Auszug nach dem Herausziehen zeitverzögert oder zeitverzögernd automatisch in den Schrank (10, 80, 126) einziehbar ist.
     
    2. Schrank nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (16, 20, 38, 60, 73) in Richtung seiner eingezogenen Stellung über ein Druck- oder Zugelement (32, 58, 74) wie Federelement kraftbeaufschlagt ist, dass der Auszug in seiner ausgezogenen Stellung in arretierbarer Stellung haltbar ist und dass über das Druck- oder Zugelement hervorgerufene Einzugskraft der Auszug zeitverzögert automatisch aus seiner arretierten Stellung in den Schrank (10) hineinziehbar ist.
     
    3. Schrank nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (20) in ausgezogener Stellung direkt oder indirekt mit einem Reibelement wie Reibfläche (30) wechselwirkt, wobei so hervorgerufene Reibkraft zeitverzögert von von dem Druck- oder Zugelement (32) hervorgerufener Einzugskraft überwindbar ist, und/oder dass der Auszug (38) in ausgezogener Stellung von einem Hebelelement (44) arretiert ist, auf dessen einen Schenkel (42) zu dessen Verschwenken ein weiteres Federelement (50) einwirkt.
     
    4. Schrank nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (16) nach einer Zeit TX von seiner ausgezogenen Stellung in seine eingezogene Stellung verfahrbar ist, die kleiner als eine Zeit TY ist, nach der nach Auslösen des Schließmechanismus (18) der Tür (14) diese verschließbar ist, wobei die Tür (14) insbesondere über ein Zeitverzögerungselement nach der Zeit TY verschließbar bzw. dessen Verschließen auslösbar ist.
     
    5. Schrank nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    dass von dem Auszug (16) ein Reib- wie Gummielement ausgeht, das mit von dem Schrank (10) bzw. einer Schrankwandung ausgehenden Element wie Vorsprung reibend wechselwirkt, und/oder dass von dem Auszug (20) ein Element wie Vorsprung (24) ausgeht, das in ausgezogener Stellung des Auszuges (20) mit einer mittelbar oder unmittelbar von dem Schrank (10) wie einer Schrankwandung (28) ausgehendem Reib- wie Gummielement (30), vorzugsweise Moosgummielement wechselwirkt.
     
    6. Schrank nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass von dem Auszug (60) ein schräg zu dessen Zugrichtung und vorzugsweise rampenförmig verlaufender Abschnitt (62) wie Vorsprung oder Bügel insbesondere ein Feststellbügel ausgeht, der mit einem druckbeaufschlagten Kolben (68) derart wechselwirkt, dass dieser beim Einziehen des Auszuges zeitverzögert entgegen dessen Druckbeaufschlagung von dem Abschnitt wie Vorsprung wegdrückbar ist.
     
    7. Schrank nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass von einer Befestigungsfläche (56) wie Schrankwand (54) ein schwenkbarer Hebel (42) ausgeht, dessen einer Schenkel (48) federkraftbeaufschlagt ist und dessen anderer zweite Schenkel mit einem Abschnitt wie Vorsprung (40) des Auszugs (38) derart wechselwirkt, dass bei herausgezogenem Auszug der Vorsprung zwischen dem zweiten Schenkel (46) und der Befestigungsfläche verläuft, wobei auf den Auszug einwirkende Einziehkraft das Hebelelement entgegen dessen Federkraftbeaufschlagung verschwenkt.
     
    8. Schrank nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass von dem Auszug (73) eine Zahnstange (74) ausgeht, die mit einer Nocken (77) aufweisenden Kurvenscheibe wechselwirkt, die ihrerseits zeitgesteuert drehblockierbar ist, wobei insbesondere die Zahnstange und/oder Kurvenscheibe bereichsweise zahn- bzw. nockenfrei ausgebildet ist.
     
    9. Schrank nach zumindest Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass ein mit einer Zeitsteuerung (140) verbundener verschwenkbarer Hebel (142) mit von dem Auszug (130) ausgehendem ersten und zweiten Abschnitt wie Vorsprünge (144, 146) beim Herausziehen des Auszuges wechselwirkt und dass über den ersten Abschnitt (146) der Hebel bei gleichzeitiger Aktivierung der Zeitsteuerung verschwenkbar ist, dass der Auszug durch Anliegen des zweiten Abschnitts an dem Hebel arretiert ist und dass nach durch die Zeitsteuerung vorgegebener Zeit der Hebel den zweiten Abschnitt frei gibt, wobei insbesondere der erste das Aktivieren der Zeitsteuerung bewirkender Abschnitt (146) näher zum Hebel (142) hin angeordnet ist als der zweite Abschnitt und bei abgelaufener Zeitsteuerung (140) der Hebel (142) außerhalb des Verschiebewegs des zweiten Abschnitts (154) verläuft, wobei die Zeitsteuerung (140) ein Uhrwerk umfasst, über das der Hebel (142) verschwenkbar ist.
     
    10. Schrank nach zumindest Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Hebel (142) einen ersten und zweiten elastisch miteinander verbundenen inneren und äußeren Abschnitt (154, 156) umfasst, dass der äußere Abschnitt (154) mit dem ersten bzw. zweiten Abschnitt (154,156) des Auszugs (130) wechselwirkt und dass der innere und der äußere Abschnitt des Hebels über ein Federelement wie Schraubenfederelement verbunden sind.
     
    11. Schrank nach zumindest Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (130) über ein Dämpfungselement (162, 164) geführt in den Schrank (126) einführbar ist, wobei insbesondere entlang vom Verschiebeweg des Auszugs eine Führungsstange (162) verläuft, die ein eine gewünschte Reibung hervorrufendes Hülsenelement oder einen Schlitten (164) durchsetzt, das mit dem Auszug verbunden ist.
     
    12. Schrank nach zumindest Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (94) über einen Fluiddruckschließer (96) als der Einzugsmechanismus derart einziehbar ist, dass von ausgezogener Stellung des Auszugs beginnend der Auszug über eine Strecke A in einer Zeit T1 und über eine sich anschließende bis zum vollständigen Einzug sich erstreckende Strecke B in einer Zeit T2 einziehbar ist, wobei T1 > T2, insbesondere T1 > 2 T2 ist, dass der Fluiddruckschließer (96) vorzugsweise von dem Schrank (80) bzw. einer dessen Innenwandungen ausgeht und über einen insbesondere einarmigen Hebel (118) mit dem Auszug (94) derart wechselwirkt, dass beim Herausziehen des Auszugs der Fluiddruckschließer bzw. dessen Federelement (120) spannbar ist,wobei vorzugsweise der Hebel endseitig ein mit dem Auszug wechselwirkendes Gleitelement (122) aufweist, das insbesondere in einer Ausnehmung und/oder an einem Anschlag (124) des Auszuges (94) anliegt.
     
    13. Schrank nach zumindest Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (94) einen seine Bodenfläche unterragenden Abschnitt (124) aufweist, der mit dem Hebel (118) zum Verstellen des Auszuges bzw. Spannen des Fluiddruckschließers (96) wechselwirkt.
     
    14. Schrank nach zumindest Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Fluiddruckschließer (96) einen Zylinder (104) mit in diesem verstellbaren Kolben (106) mit Kolbenstange (112) umfasst, die zylinderaußenseitig zumindest abschnittsweise als Zahnstange ausgebildet ist und mit einem Ritzel (114) wechselwirkt, über das der Hebel (118) verschwenkbar ist, wobei insbesondere der Zylinderinnenraum durch den Kolben (106) in eine erste und eine zweite Kammer (108, 110) unterteilt ist, die erste Kammer (108) von der Kolbenstange durchsetzt ist, in der ersten Kammer sich ein zwischen dem Kolben (106) und der Innenwandung erstreckendes Federelement (120) angeordnet ist und die erste Kammer mit der zweiten Kammer (110) über zwei unterschiedliche Strömungsquerschnitte aufweisende Ventile (130, 132) verbunden ist, wobei in ausgezogener Stellung des Auszuges (94) das einen größeren Strömungsquerschnitt aufweisende Ventil (130) abgesperrt und die erste Kammer mit der zweiten Kammer über das einen kleineren Strömungsquerschnitt aufweisende Ventil (132) verbunden ist und nach über die Strecke A erfolgtem Einzug des Auszugs (94) das erste und das zweite Ventil mit der zweiten Kammer verbunden ist.
     
    15. Schrank nach zumindest Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die vorzugsweise eine Brandschutzfunktion aufweisende Tür (82, 136) gegenüber dem Auszug (94, 130) über zumindest ein Gleitelement (100, 138) derart abstützbar ist, dass ein Einziehen des Auszuges (94, 130) unbehindert ist.
     
    16. Schrank nach zumindest Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Auszug (94) in ausgezogener Position über eine Zeit T1 mit 5 sec < T1 < 20 sec, insbesondere T1 in etwa 10 sec stationär oder im Wesentlichen stationär verharrt und anschließend in einer Zeit T2 mit T2 < 10 sec, insbesondere T2 < 5 sec in seine Grundposition zurückziehbar ist.
     


    Claims

    1. Cabinet (10, 80, 126), in particular a hazardous material cabinet, comprising a drawer (16, 20, 38, 60, 73, 94, 130) that can be pulled out of the cabinet and a door (14, 136) locking the cabinet with preferably automatic closing mechanism,
    wherein
    the drawer (16, 20, 38, 60, 73, 94, 130) is provided with a pull-in mechanism (24, 30, 32; 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 58; 62, 64, 68, 70, 72, 74, 75, 76, 77, 78; 96, 118; 140, 142, 144, 146) such that the drawer can after pulling out be pulled into the cabinet (10, 80, 126) slowly and with an automatic delay.
     
    2. Cabinet according to Claim 1,
    wherein
    the drawer ((16, 20, 38, 60, 73) is subjected to a force in the direction of its pulled-in position by a pressure or tension element (32, 58, 74) such as a spring element, wherein the drawer can be held in its pulled-out position in a lockable setting and wherein the drawer can be pulled from its locked setting into the cabinet (10) with an automatic delay by the pull-in force caused by the pressure or tension element.
     
    3. Cabinet according to Claim 1 or 2,
    wherein
    the drawer (20) interacts in the pulled-out setting directly or indirectly with a friction element such as a friction surface (30), where the friction force thus created can be overcome after a delay by the pull-in force generated by the pressure or tension element (32), and/or that the drawer (38) is locked in the pulled-out setting by a lever element (44) on whose one leg (42) a further spring element (50) acts in order to swivel the lever element.
     
    4. Cabinet according to at least one of the previous claims,
    wherein
    the drawer (16) is movable from its pulled-out setting into its pulled-in setting after a time TX which is less than a time TY after which the door (14) is lockable following operation of the closing mechanism (18) of said door, which can be locked in particular by a delaying element after the time TY or its locking can be operated.
     
    5. Cabinet according to at least one of the previous claims,
    wherein
    a friction element such as a rubber element extends from the drawer (16) that interacts frictionally with an element such as a projection extending from the cabinet (10) or cabinet wall, and/or wherein an element such as a projection (24) extends from the drawer (20) which interacts in the pulled-out setting of the drawer (20) with a friction element such as a rubber element (30), preferably a sponge rubber element, extending indirectly or directly from the cabinet (10) or cabinet wall (28).
     
    6. Cabinet according to at least one of the previous claims,
    wherein
    a section (62) such as a projection or bracket, in particular a fixing bracket, running obliquely to the pulling direction of the drawer (60) and preferably of ramp form extends from the drawer (60) and interacts with a pressurised piston (68) such that said piston can be pressed with a delay away from the section such as a projection and against the pressure applied to the drawer when it is pulled in.
     
    7. Cabinet according to at least one of the previous claims,
    wherein
    a swivelling lever (42) extends from a fastening surface (56) such as a cabinet wall (54), one leg (48) of said lever being subjected to spring force and the other second leg interacting with a section such as a projection (40) of the drawer (38) such that when the drawer is pulled out the projection runs between the second leg (46) and the fastening surface, with the pull-in force acting on the drawer swivelling the lever element against the spring force applied to it.
     
    8. Cabinet according to at least one of the previous claims,
    wherein
    a rack (74) extends from the drawer (73) and interacts with a cam disc having a cam (77) and in its turn blockable against rotation with time control, with the rack and/or cam disc in particular being designed free of teeth or cams respectively in some areas.
     
    9. Cabinet according to Claim 1,
    wherein
    a swivellable lever (142) connected to a timer control (140) interacts with first and second sections such as projections (154, 156) extending from the drawer (130) during pulling out of the drawer and wherein the lever is swivellable by the first section (146) when the timer control is simultaneously activated, wherein the drawer is locked by contact of the second section with the lever, and wherein after the time preset using the timer control the lever releases the second section, as a result of which in particular the first section (146) effecting the activation of the timer control is disposed closer to the lever (142) than the second section and the lever (142) is outside the displacement path of the second section (154) when the timer control (140) has expired, said timer control comprising a clockwork mechanism using which the lever (142) can be swivelled.
     
    10. Cabinet according to Claim 9,
    wherein
    the lever (142) comprises first and second inner and outer sections (154, 156) elastically connected to one another, wherein the outer section (154) interacts with the first or second section (154, 156) of the drawer (130) and wherein the inner and the outer sections of the lever are connected by a spring element such as a helical spring element.
     
    11. Cabinet according to at least Claim 9,
    wherein
    the drawer (130) can be guided into the cabinet (126) guided by a damping element (162, 164), where a guide rod (162) passes in particular along the displacement path of the drawer and passes through a sleeve element or a slide (164) causing an intended friction and connected to the drawer.
     
    12. Cabinet according to Claim 9,
    wherein
    the drawer (94) can be pulled in by a fluid pressure closer (96) as the pull-in mechanism such that starting from the pulled-out position of the drawer, the latter can be pulled in over a distance A in a time T1 and over an adjoining distance B up to complete pull-in in a time T2, where T1 > T2, in particular T1 > 2 T2 , wherein the fluid pressure closer (96) extends preferably from the cabinet (80) or one of its inner walls and interacts via a lever (118), in particular one-armed, with the drawer (94) such that when the drawer is pulled out the fluid pressure closer or its spring element (120) can be clamped, where preferably the lever has at its end a sliding element (122) interacting with the drawer which in particular rests in a recess and/or on a stop (124) of the drawer (94).
     
    13. Cabinet according to at least Claim 12,
    wherein
    the drawer (94) has a section (124) projecting below its bottom and interacting with the lever (118) to adjust the drawer or clamp the fluid pressure closer (96).
     
    14. Cabinet according to at least Claim 12,
    wherein
    the fluid pressure closer (96) comprises a cylinder (104) with therein adjustable piston (106) and with piston rod (112) which is designed on the outside of the cylinder at least in sections as a rack and interacts with a pinion (114) using which the lever (118) can be swivelled, where the cylinder interior in particular is divided by the piston (106) into a first and a second chamber (108, 110), the first chamber (108) is passed through by the piston rod, a spring element (120) extending between the piston (106) and the inner wall is arranged in the first chamber, and the first chamber is connected to the second chamber (110) by two valves (130, 132) having different flow cross-sections, where in the pulled-out setting of the drawer (94) the valve (130) having a larger flow cross-section is blocked and the first chamber is connected to the second chamber by the valve (132) having the smaller flow cross-section, and after the pull-in of the drawer (94) over the distance A the first and the second valve are connected to the second chamber.
     
    15. Cabinet according to at least Claim 12,
    wherein
    the door (82, 136) preferably having a first protection function can be supported against the drawer (94, 130) by at least one sliding element (100, 138) such that pulling in of the drawer (94, 130) is unhindered.
     
    16. Cabinet according to at least Claim 12,
    wherein
    the drawer (94) remains in the pulled-out position for a time T1 with 5 secs. < T1 < 20 sees., in particular T1 of approximately 10 secs., stationarily or substantially stationarily, and can then be pulled back to its basic position in a time T2 with T2 < 10 secs., in particular T2 < 5 secs.
     


    Revendications

    1. Armoire (10, 80, 126), en particulier armoire pour substances dangereuses, comprenant un élément mobile tel qu'un tiroir (16, 20, 38, 60, 73, 94, 130) pouvant être sorti de l'armoire ainsi qu'une porte (14, 136) permettant de fermer l'armoire avec de préférence un mécanisme automatique de fermeture,
    caractérisée en ce que
    le tiroir (16, 20, 38, 60, 73, 94, 130) est muni d'un mécanisme de retrait (24, 30, 32 ; 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 58 ; 62, 64, 68, 70, 72, 74, 75, 76, 77, 78 ; 96, 118 ; 140, 142, 144, 146) conçu de sorte qu'après avoir été sorti, le tiroir puisse rentrer automatiquement dans l'armoire (10, 80, 126) de manière lente et temporisée.
     
    2. Armoire selon la revendication 1,
    caractérisée en ce que,
    dans le sens de sa position rentrée, le tiroir (16, 20, 38, 60, 73) est assujetti à une force par un élément de pression ou de traction (32, 58, 74) tel qu'un ressort, et que quand il est sorti, le tiroir peut être bloqué dans une position, et qu'à partir de sa position bloquée, le tiroir peut être rentré automatiquement et lentement dans l'armoire (10) au moyen de la force de retrait générée par l'élément de pression ou de traction.
     
    3. Armoire selon la revendication 1 ou 2,
    caractérisée en ce que
    le tiroir (20) en position sortie interagit directement ou indirectement avec un élément de friction tel qu'une surface de friction (30), sachant que la force de friction ainsi générée peut être lentement surmontée par la force de retrait générée par l'élément de pression ou de traction (32), et/ou que le tiroir (38) en position sortie est bloqué par un levier (44) sur un bras (42) duquel un autre ressort (50) agit pour le faire pivoter.
     
    4. Armoire selon au moins l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    le tiroir (16) peut être déplacé de sa position sortie à sa position rentrée après un temps TX qui est inférieur à un temps TY après lequel la porte ( 14) peut être fermée après déclenchement du mécanisme de fermeture (18) de la porte, sachant que la porte (14) peut être fermée ou que sa fermeture peut être déclenchée après le temps TY en particulier au moyen d'un élément de temporisation.
     
    5. Armoire selon au moins l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que,
    du tiroir (16) sort un élément de friction tel qu'une pièce en caoutchouc qui interagit par friction avec un élément tel qu'une saillie sortant de l'armoire (10) ou d'une paroi de l'armoire, et/ou que du tiroir (20) sort un élément tel qu'une saillie (24) qui, quand le tiroir (20) est en position sortie, interagit avec un élément de friction tel qu'une pièce en caoutchouc (30), de préférence en caoutchouc cellulaire, sortant directement ou indirectement de l'armoire (10) ou d'une paroi de l'armoire (28).
     
    6. Armoire selon au moins l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que,
    du tiroir (60) sort une section (62) telle qu'une saillie ou un arceau, en particulier un arceau de blocage, en forme de rampe et inclinée par rapport au sens de sortie du tiroir et qui interagit avec un piston (68) sous pression de telle manière qu'en rentrant le tiroir, le piston peut être lentement repoussé de la section telle qu'une saillie dans le sens contraire de la pression exercée sur lui.
     
    7. Armoire selon au moins l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que,
    d'une surface de fixation (56) telle qu'une paroi de l'armoire (54) sort un levier pivotant (42) dont un bras (48) est soumis à la force d'un ressort et dont l'autre bras interagit avec une section telle qu'une saillie (40) du tiroir (38) de telle manière que, quand le tiroir est sorti, la saillie est située entre le deuxième bras (46) et la surface de fixation, sachant que la force de retrait agissant sur le tiroir fait pivoter le levier dans le sens contraire de la force exercée sur lui par le ressort.
     
    8. Armoire selon au moins l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que,
    du tiroir (73) sort une crémaillère (74) qui interagit avec une came munie d'ergots (77), dont la rotation peut être bloquée par une minuterie, sachant que la crémaillère et/ou la came présentent en particulier des sections exemptes de dents ou d'ergots.
     
    9. Armoire selon au moins la revendication 1,
    caractérisée en ce
    qu'un levier pivotant (142) relié à une minuterie (140) interagit lors de la sortie du tiroir avec une première et une deuxième sections telles que des saillies (144, 146) sortant du tiroir (130), et que le levier peut être pivoté par la première section (146) lors de l'activation simultanée de la minuterie, que le tiroir est bloqué par l'appui de la deuxième section sur le levier, et qu'après un laps de temps défini par la minuterie, le levier débloque la deuxième section, sachant que la première section (146) provoquant l'activation de la minuterie est plus près du levier (142) que la deuxième section, et que quand le temps est écoulé à la minuterie (140), le levier (142) se trouve à l'extérieur de la course de la deuxième section (154), la minuterie comprenant un mécanisme d'horloge au moyen duquel le levier (142) peut pivoter.
     
    10. Armoire selon au moins la revendication 9,
    caractérisée en ce que
    le levier (142) comprend une première et une deuxième sections (154, 156) extérieure et intérieure reliées de manière élastique, que la section extérieure (154) interagit avec la première et la deuxième sections (154, 156) du tiroir (130), et que les sections extérieure et intérieure du levier sont reliées par un ressort tel qu'un ressort cylindrique.
     
    11. Armoire selon au moins la revendication 9,
    caractérisée en ce que
    le tiroir (130) peut être introduit dans l'armoire (126) en étant guidé par un élément amortissant (162, 164), sachant qu'en particulier une tige conductrice (162) s'étend le long de la course du tiroir et traverse une douille ou un coulisseau (164) relié au tiroir et provoquant un frottement souhaité.
     
    12. Armoire selon au moins la revendication 9,
    caractérisée en ce que
    le tiroir (94) peut être rentré au moyen d'un appareil de fermeture hydraulique (96) faisant office de mécanisme de fermeture, de telle manière qu'à partir de sa position sortie, le tiroir peut être rentré en parcourant une distance A en un temps T1 puis, jusqu'à être rentré entièrement, une distance B en un temps T2, sachant que T1 > T2, en particulier T1 > 2T2, que de préférence l'appareil de fermeture hydraulique (96) sort de l'armoire (80) ou d'une de ses parois intérieures et interagit avec le tiroir (94) par l'intermédiaire d'un levier (118) en particulier à un bras, de telle manière qu'en sortant le tiroir, l'appareil de fermeture hydraulique ou son ressort (120) puisse être tendu, sachant que de préférence le levier présente à son extrémité un élément coulissant (122) qui interagit avec le tiroir et qui s'appuie en particulier dans un évidement et/ou sur une butée (124) du tiroir (94).
     
    13. Armoire selon au moins la revendication 12,
    caractérisée en ce que
    le tiroir (94) présente une section (124) dépassant de son fond et qui interagit avec le levier (118) pour déplacer le tiroir et tendre l'appareil de fermeture hydraulique (96).
     
    14. Armoire selon au moins la revendication 12,
    caractérisée en ce que
    l'appareil de fermeture hydraulique (96) comprend un cylindre (104) avec un piston (106) mobile à l'intérieur de celui-ci, avec tige de piston (112) ayant à l'extérieur du cylindre la forme d'une crémaillère au moins sur une section et qui interagit avec un pignon (114) au moyen duquel le levier (118) peut être pivoté, sachant en particulier que l'intérieur du cylindre est divisé par le piston (106) en une première et une deuxième chambres (108, 110), que la première chambre (108) est traversée par la tige de piston, qu'un ressort (120) qui s'étend entre le piston (106) et la paroi intérieure est placé dans la première chambre, et que la première chambre est reliée à la deuxième chambre (110) par deux vannes (130, 132) de sections mouillées différentes, et que lorsque le tiroir (94) est sorti, la vanne présentant la plus grande section mouillée (130) est fermée et que la première chambre est reliée à la deuxième par la vanne présentant la plus petite section mouillée (132) et qu'après avoir entré le tiroir (94) sur la distance A, la première et la deuxième vannes sont reliées à la deuxième chambre.
     
    15. Armoire selon au moins la revendication 12,
    caractérisée en ce que
    la porte (82, 136) présentant de préférence une fonction coupe-feu peut être positionnée par rapport au tiroir (94, 130) au moyen d'un élément coulissant (100, 138) de telle manière que la rentrée du tiroir (94, 130) ne soit pas entravée.
     
    16. Armoire selon au moins la revendication 12,
    caractérisée en ce que
    le tiroir (94) en position sortie s'immobilise de manière stationnaire ou pour l'essentiel stationnaire pendant un temps T1, avec 5 s < T1 < 20 s, en particulier T1 égal à 10 s environ, puis peut être rentré dans sa position initiale en un temps T2, avec T2 < 10 s, en particulier T2 < 5 s.
     




    Zeichnung