[0001] Die Erfindung betrifft Additivgemische, deren Verwendung zur Verbesserung der Schmierfähigkeit
von Kraftstoffen sowie zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit von Motoren sowie
diese enthaltende Kraftstoffzusammensetzungen und Additivpakete, sowie deren Verwendung
als Schmierstoffadditive.
[0002] Vergaser und Einlaßsysteme von Ottomotoren, aber auch Einspritzsysteme für die Kraftstoffdosierung
werden in zunehmendem Maße durch verunreinigungen belastet, die durch Staubteilchen
aus der Luft, unverbrannte Kohlenwasserstoffreste aus dem Brennraum und die in den
Vergaser geleiteten Kurbelwellengehäuseentlüftungsgase verursacht werden.
[0003] Diese Rückstände verschieben das Luft-Kraftstoffverhältnis im Leerlauf und im unteren
Teillastbereich, so dass das Gemisch magerer, die Verbrennung unvollständiger und
damit die Anteile unverbrannter oder teilverbrannter Kohlenwasserstoffe im Abgas größer
werden wodurch der Benzinverbrauch steigt.
[0004] Es ist bekannt, dass zur Vermeidung dieser Nachteile Kraftstoffadditive zur Reinhaltung
von Ventilen und Vergaser bzw. Einspritzsystemen von Ottomotoren verwendet werden
(vgl. z.B.: M. Rossenbeck in Katalysatoren, Tenside, Mineralöladditive, Hrsg. J. Falbe,
U. Hasserodt, S. 223, G. Thieme Verlag, Stuttgart 1978).
[0005] Je nach Wirkungsweise, aber auch dem bevorzugten Wirkort solcher Detergensadditive
unterscheidet man heute zwei Generationen.
[0006] Die erste Additiv-Generation konnte nur die Bildung von Ablagerungen im Ansaugsystem
verhindern, nicht aber bereits vorhandene Ablagerungen wieder entfernen, wohingegen
die modernen Additive der zweiten Generation beides bewirken können (keep-clean- und
clean-up-Effekt), und zwar insbesondere auch aufgrund ihrer hervorragenden Thermostabilität
an Zonen höherer Temperatur, nämlich an den Einlaßventilen.
[0007] Derartige Detergentien, die einer Vielzahl chemischer Substanzklassen entstammen
können wie zum Beispiel Polyalkenamine, Polyetheramine, Polybuten-Mannichbasen oder
Polybuten-succinimide, gelangen im Allgemeinen in Kombination mit Trägerölen und gegebenenfalls
weiteren Additivkomponenten wie z.B. Korrosionsinhibitoren und Demulgatoren zur Anwendung.
Ottokraftstoffe mit und ohne derartige Ottokraftstoffadditive zeigen ein unterschiedliches
Verhalten bezüglich ihrer Schmierfähigkeits- bzw. Verschleißeigenschaften in Ottomotoren,
das jedoch nicht zufriedenstellend ist und somit verbessert werden sollte.
[0008] Im Gegensatz zu Kraftstoffadditiven für Dieselkraftstoffe, bei denen Komponenten
zur Verbesserung der Schmierfähigkeit von Dieselkraftstoffen schon zum Stand der Technik
gehören, gibt es auf der Seite der Ottokraftstoffe erst wenige technische Lösungen,
um durch die Zugabe geeigneter Additive zu Ottokraftstoffen deren Schmierfähigkeit
signifikant zu erhöhen und damit zu verbessern. Beispielsweise ist bekannt, dass Fettsäuren
und Derivate davon (EP-A-780 460, EP-A- 829 527), Alkenylbernsteinsäureester (WO 97/45507),
Bis(hydroxyalkyl)- fettamine (EP-A-869 163) oder Hydroxyacetamide (WO-98/30658, US-A-5,756,435)
als Zusätze zu Ottokraftstoffen und/oder Ottokraftstoffadditiven die Schmierfähigkeit
der Ottokraftstoffe verbessern können. Auch bei Ricinusöl ist bekannt, dass dessen
Zugabe zu Dieselkraftstoffen (EP-A-605 857) und/oder Ottokraftstoffen (US-A-5,505,867)
die Schmierfähigkeit erhöhen kann.
[0009] Die WO-A-96 18706 beschreibt Schmierfähigkeitsverbesserer für schwefelarme Dieselkraftstoffe,
die neben einem konventionellen Schmierfähigkeitsverbesserer eine stickstoffhaltige
Komponente enthalten, die eine weitere Verbesserung der Schmierfähigkeitseigenschaften
herbeiführt. Als konventionelle Schmierfähigkeitsverbesserer werden Ester aus Fettsäuren
mit mehrwertigen Alkoholen beschrieben. Als stickstoffhaltige Verbindung wird z. B.
das Reaktionsprodukt von Phthalsäureanhydrid und 2 Molen hydriertem sekundärem Talgfettamin
beschrieben.
[0010] Die US 3,961,915 betrifft die Verbesserung der Kaltfließeigenschaften von Brennstoffen,
wie Dieselkraftstoffen. Als Additivgemisch wird unter anderem eine Mischung aus Wollfett,
einem statistischen Copolymer aus Ethylen und iso-Butylarylat, sowie dem Reaktionsprodukt
von di-hydrogeniertem Talgamin und Alkenylbernsteinsäureanhydrid, wobei die Alkenylgruppe
ein isomerisiertes C
15-20-Monoolefin ist, beschrieben.
[0011] Es besteht daher die Aufgabe neue Kraftstoffadditive bereitzustellen, welche die
Schmierfähigkeit insbesondere von Ottokraftstoffen bzw. die Verschleißfestigkeit insbesondere
von Ottomotoren verbessern.
[0012] Diese Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst durch die Bereitstellung von Additivgemischen,
insbesondere Ottokraftstoffadditivgemischen, enthaltend als Schmierfähigkeitsverbesserer
ein Gemisch aus
a) wenigstens ein Umsetzungsprodukt einer Dicarbonsäure oder eines Dicarbonsäurederivates
mit einem langkettigen, aliphatischen, beispielsweise bis zu 30 Kohlenstoffatomen
aufweisenden Amin, wobei das Umsetzungsprodukt eine Verbindung der folgenden allgemeinen
Formel I umfaßt:
worin
- R
- für eine Brückengruppe steht, welche ausgewählt ist unter -(CH2)n- mit n = 2-4 und -CH=CH- und welche gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Substituenten,
ausgewählt unter Hydroxy, C1-C4-Alkyl und Hydroxy-C1-C4-alkyl substituiert ist,
- R1
- für NR3R4 steht, worin
R3 und R4 gleich oder verschieden sind und für einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen
Rest, ausgewählt unter C8-C20-Alkyl, einfach oder mehrfach ungesättigtes C8-C20-Alkenyl, C8-C20-Alkyloxy, und einfach oder mehrfach ungesättigtes C8-C20-Alkenyloxy, stehen; oder einer der Reste R3 und R4 für H steht und der andere Rest für einen aliphatischen Rest gemäß obiger Definition
steht;,
- R2
- für OH oder O-NR5R6 + steht, worin
R5 und R6 unabhängig voneinander und unabhängig von
R3 und R4 die für R3 und R4 angegebenen Bedeutungen besitzen; und
b) wenigstens einem Fettsäureester oder einer Fettsäureester enthaltenden Komponente.
[0013] Die beiden Komponenten liegen in einem Volumenverhältnis von etwa 1:10 bis 10:1,
insbesondere etwa 1:5 bis 5:1, vor.
[0014] Geeignete Substituenten am Rest R sind Hydroxyl, C
1-C
4-Alkyl, wie beispielsweise Methyl und Ethyl, sowie Hydroxy-C
1-C
4-alkyl, wie z.B. Hydroxymethyl und Hydroxyethyl.
[0015] Als geeignete Dicarbonsäurederivate, welche zur Herstellung von Verbindungen der
allgemeinen Formel I verwendbar sind können insbesondere die cyclischen Dicarbonsäureanhydride
genannt werden. Bevorzugte Anhydride sind Maleinsäureanhydrid und Bernsteinsäureanhydrid
sowie die entsprechenden substituierten Analoga davon. weitere geeignete Carbonsäurederivate
sind Dicarbonsäureester, insbesondere Ester von C
1-C
10-Monoolen, wobei die C
1-C
10-Monoole, wie im Folgenden für die Fettsäureester angegeben, definiert sind.
[0016] Bevorzugte Bedeutungen für die Reste R
3, R
4, R
5 und R
6 in Verbindungen der Formel I sind C
8-C
20-Alkyl, wie z.B. n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl
und n-Hexadecyl, sowie die ein- oder mehrfach verzweigten Analoga davon.
[0017] Beispiele für geeignete C
8-C
20-Alkenylreste sind die ein- oder mehrfach, vorzugsweise einfach ungesättigten Analoga
oben genannter Alkylreste, wobei die Doppelbindung in beliebiger Position der Kohlenstoffkette
liegen kann. Beispiele für geeignete C
8-C
20-Alkyloxy- und -Alkenyloxyreste sind die Sauerstoff-terminierten Analoga oben genannter
Alkyl- und Alkenylreste.
[0018] Bevorzugte langkettige aliphatische Amine, welche zur Umsetzung mit der Dicarbonsäure
oder dem Dicarbonsäurederivat eingesetzt werden sind primäre oder sekundäre Amine
mit einem oder zwei gleichen oder verschiedenen C
8-C
20-Alkyl- oder -Alkenylrest, insbesondere Decylamin, Undecylamin, Dodecylamin, Tridecylamin
tetradecylamin, Pentadecylamin und Hexadecylamin sowie die entsprechenden sekundären
Amine mit zwei identischen aliphatischen Resten. Als weitere Beispiele sind Fettamine
und Fettaminmischungen, z.B. solche mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, zu nennen.
[0019] Geeignete Fettsäureester sind aufgebaut aus geradkettigen oder verzweigten, ein-
oder mehrfach ungesättigten, gegebenenfalls substituierten C
6-C
30-Monocarbonsäuren und einem ein- oder mehrwertigen, vorzugsweise ein- bis dreiwertigen
Alkohol. Mehrwertige Alkohole können teilweise oder vollständig mit der gleichen oder
einer anderen Fettsäure verestert sein. Beispiele für gesättigte unverzweigte Fettsäuren
sind Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure,
Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure,
Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure
und Melissinsäure. Beispiele für einfach ungesättigte Fettsäuren sind Palmitoleinsäure,
Ölsäure und Erucasäure. Beispiele für zweifach ungesättigte Fettsäuren sind Sorbinsäure
und Linolsäure. Beispiele für dreifach ungesättigte Fettsäure sind Linolensäure und
Elaeostearinsäure. Beispiele für vier- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind Arachidonsäure,
Clupanodonsäure und Docosahexaensäure. Beispiele für substituierte Fettsäuren sind
Ricinolsäure ((R)-12-Hydroxy-(Z)-9-octadecensäure). Weitere geeignete Fettsäuren sind
natürlich vorkommende Fettsäuren wie Gondosäure und Neronsäure. Sind in den Fettsäuren
Doppelbindungen enthalten, so können diese sowohl in cis- als auch in trans-Form vorliegen.
Die Substituenten sind vorzugsweise ausgewählt unter Hydroxy- und Niedrigalkylgruppen,
wie z.B. Methyl- und Ethylgruppen. Weiterhin können Ketogruppen oder Epoxygruppen,
wie z.B. in der Vernolsäure im Kohlenwasserstoffrest enthalten sein. Weitere funktionelle
Gruppen sind Cyclopropan-, Cyclopropen- und Cyclopentenringe, welche durch Verbrückung
von zwei benachbarten Kohlenstoffatomen im Kohlenwasserstoffrest der Fettsäure ausgebildet
werden können (vgl. Malvaliasäure und Chaulmoograsäure).
[0020] Beispiele für geeignete Alkohole sind C
1-C
10-Monoole, wie insbesondere Methanol, Ethanol, n-Propanol, n-Butanol, n-Pentanol und
die entsprechenden verzweigten Analoga davon. Beispiele für geeignete Diole sind C
2-C
6-Diole wie Ethan-1,2-diol, Propan-1,3-diol, Batan-1,2-diol und Pentan-1,2-diol und
die korrespondierenden Stellungsisomere dieser Diole. Beispiele für geeignete höherwertige
Alkohole sind insbesondere Glycerin und zuckeralkohole, wie z.B. Sorbit und Inosit,
Pentaerythrit und Trimethylolpropan. Bevorzugter mehrwertiger Alkohol ist Glycerin.
[0021] Eine bevorzugte Gruppe von Fettsäureestern umfasst Triglyceride gleicher oder verschiedener
Fettsäuren gemäß obiger Definition oder Gemische solcher Triglyceride sowie Gemische
solcher Triglyceride mit den entsprechenden Mono- und/oder Diglyceriden. Besonders
bevorzugt verwendet man Triglyceride natürlichen Ursprungs, wie sie beispielsweise
in pflanzlichen Ölen zu finden sind. Beispiele für besonders geeignete Pflanzenöle
sind Rapsöl, Kokosöl, Palmkernöl, Maisöl, Olivenöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Leinöl,
Erdnußöl und Rizinusöl. Die erfindungsgemäß brauchbaren Triglyceride können aus diesen
Ölen isoliert werden. Sofern es der Triglyceridgehalt derartiger Öle zuläßt, können
diese auch direkt den erfindungsgemäßen Additivzusammensetzungen zugesetzt werden.
Beispielsweise kann technisches Rizinusöl ohne weitere Fraktionierung in den erfindungegemäßen
Additivgemischen eingesetzt werden.
[0022] Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung betreffen die Verwendung der erfindungsgemäßen
Additivgemische zur Verbesserung der Schmierfähigkeit von Ottokraftstoffen und/oder
zur Verbesserung der verschleißfestigkeut von Ottomotoren. Ein weiterer Gegenstand
der Erfindung betrifft Kraftstoffzusammensetzungen, insbesondere für Ottomotoren,
enthaltend neben einer Hauptmenge eines Kohlenwasserstoffkraftstoffes eine die Schmierfähigkeit
verbessernde Menge wenigstens eines Additivgemisches gemäß vorliegender Erfindung,
gegebenenfalls in Kombination mit weiteren üblichen Kraftstoffadditiven. Weitere Gegenstände
sind Additivkonzentrate, enthaltend ein erfindungsgemäßes Additivgemisch in Kombination
mit weiteren üblichen Additivkomponenten in fester oder gegebenenfalls gelöster oder
dispergierter Form.
[0023] Überraschenderweise wurde gefunden, dass mit den erfindungsgemäßen Kraftstoffadditiven
additivierte Kraftstoffe den Verschleiß von Ottomotoren deutlich verringern können.
Es konnte gezeigt werden, dass sich durch die erfindungsgemäße Kombination der Umsetzungsprodukte
von Dicarbonsäuren oder deren Derivaten mit langkettigen, aliphatischen Aminen und
natürlicher Fettsäureester ein synergistischer Effekt ergibt.
[0024] Das Umsetzungsprodukt von Dicarbonsäuren oder deren Derivaten mit langkettigen, aliphatischen
Aminen gemäß der oben definierten Formel als einer Komponente der erfindungsgemäßen
Kraftstoffadditive erhält man ohne weiteres unter Anwendung bekannter Verfahren (vgl.
z.B. Houben-weyl, VIII, S.656, X/2, S. 747; oder J. March, Advanced Organic Chemistry,
3.Aufl., 1985, S.371).
[0025] Bevorzugte synergistisch wirkende Kombinationen umfassen Umsetzungsprodukte von Carbonsäureanhydriden
mit primären oder sekundären Alkyl- oder Alkenylaminen im Gemisch mit Triglyceriden.
Besonders bevorzugt sind Gemische aus Umsetzungsprodukten von Maleinsäureanhydrid
mit primären oder sekundären Alkylaminen der Kettenlänge C
8-C
18, wie z.B. Tridecylamin oder Ditridecylamin, und Ricinusöl.
[0026] Das erfindungsgemäße Additivgemisch kann alleine oder in Kombination mit weiteren
Kraftstoffadditiven, beispielsweise den bereits oben genannten und im Folgenden näher
beschriebenen Detergensadditiven, verwendet werden.
[0027] Als zusätzlich zu den erfindungsgemäßen Kraftstoffadditiven verwendete weitere Ottokraftstoffadditive
(mit Detergenswirkung) kommen beispielsweise solche in Frage, die mindestens einen
hydrophoben Kohlenwasserstoffrest mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht (M
n) von 85 bis 20 000 und mindestens eine polare Gruppierung, die ausgewählt ist unter
(a) Mono- oder Polyaminogruppen mit bis zu 6 Stickstoffatomen, wobei mindestens ein
Stickstoffatom basische Eigenschaften hat,
(b) Nitrogruppen, ggf. in Kombination mit Hydroxylgruppen,
(c) Hydroxylgruppen in Kombination mit Mono- oder Polyaminogruppen, wobei mindestens
ein Stickstoffatom basische Eigenschaften hat,
(d) Carboxylgruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen,
(e) Sulfonsäuregruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen,
(f) Polyoxy-C2-C4-Alkylengruppierungen, die durch Hydroxylgruppen, Mono- oder Polyamingruppen, wobei
mindestens ein Stickstoffatom basische Eigenschaften hat, oder durch Carbamatgruppen
terminiert sind,
(g) Carbonsäureestergruppen,
(h) aus Bernsteinsäureanhydrid abgeleitete Gruppierungen mit Hydroxy- und/oder Amino-
und/oder Amido- und/oder Imidogruppen und
(i) durch Mannich-Umsetzung von phenolischen Hydroxylgruppen mit Aldehyden und Mono-
oder Polyaminen erzeugte Gruppierungen
aufweisen.
[0028] Der hydrophobe Kohlenwasserstoffrest in diesen Detergensadditiven, der für die ausreichende
Löslichkeit im Kraftstoff sorgt, hat ein zahlengemitteltes Molelulargewicht (M
n) von 85 bis 20 000, insbesondere von 113 bis 10 000, vor allem von 300 bis 5000.
Als typischer hydrophober Kohlenwasserstoffrest, insbesondere in Verbindung mit den
polaren Gruppierungen (a), (c), (h) und (i), kommen der Polypropenyl-, Polybutenyl-
und Polyisobutenylrest mit jeweils M
n = 150 bis 5000, insbesondere 500 bis 2500, vor allem 750 bis 2250, in Betracht.
[0029] Beispiele für Kraftstoffadditive mit polaren Gruppierungen (a) sind Polyalkenmono-
oder Polyalkenpolyamine oder funktionelle Derivate davon, insbesondere Poly-C
2-C
6-alkenamine oder funktionelle Derivate davon, wie z.B. auf Basis von Polypropen, Polybuten
oder Polyisobuten. Mono- oder Polyaminogruppen (a) enthaltende Additive sind vorzugsweise
Polyalkenmono- oder Polyalkenpolyamine auf Basis von Polypropen oder von hochreaktivem
(d.h. mit überwiegend endständigen Doppelbindungen - meist in der α- und β-Position)
oder konventionellem (d.h. mit überwiegend mittenständigen Doppelbindungen) Polybuten
oder Polyisobuten mit M
n = 150 bis 5000, vorzugsweise etwa 500 bis 2000, insbesondere etwa 800 bis 1500 g.
[0030] Derartige Additive auf Basis von hochreaktivem Polyisobuten, welche aus dem Polyisobuten,
das bis zu 20 Gew.-% n-Buten-Einheiten enthalten kann, durch Hydroformylierung und
reduktive Aminierung mit Ammoniak, Monoaminen oder Polyaminen wie Dimethylaminopropylamin,
Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin oder Tetra-ethylenpentamin hergestellt
werden können, sind insbesondere aus der EP-A-244 616 oder EP-A-0 578 323 bekannt.
Geht man bei der Herstellung der Additive von Polybuten oder Polyisobuten mit überwiegend
mittenständigen Doppelbindungen (meist in der β-und γ-Position) aus, bietet sich der
Herstellweg durch Chlorierung und anschließende Aminierung oder durch Oxidation der
Doppelbindung mit Luft oder Ozon zur Carbonyl- oder Carboxylverbindung und anschließende
Aminierung unter reduktiven (hydrierenden) Bedingungen an. Zur Aminierung können hier
die gleichen Amine wie oben für die reduktive Aminierung des hydroformylierten hochreaktiven
Polyisobutens eingesetzt werden. Entsprechende Additive auf Basis von Polypropen sind
insbesondere in der WO-A 94/24231 beschrieben.
[0031] Weitere bevorzugte Monoaminogruppen (a) enthaltende Additive sind die Hydrierungsprodukte
der Umsetzungsprodukte aus Polyisobutenen mit einem mittleren Polymerisationsgrad
P = 5 bis 100 mit Stickoxiden oder Gemischen aus Stickoxiden und Sauerstoff, wie sie
insbesondere in der WO-A 97/03946 beschrieben sind.
[0032] weitere bevorzugte Monoaminogruppen (a) enthaltende Additive sind die aus Polyisobutenepoxiden
durch Umsetzung mit Aminen und nachfolgende Dehydratisierung und Reduktion der Aminoalkohole
erhältlichen Verbindungen, wie sie insbesondere in der DE-A 196 20 262 beschrieben
sind.
[0033] Nitrogruppen, ggf. in Kombination mit Hydroxylgruppen, (b) enthaltende Additive sind
vorzugsweise Umsetzungsprodukte aus Polyisobutenen des mittleren Polymerisationsgrades
P = 5 bis 100 oder 10 bis 100 mit Stickoxiden oder Gemischen aus Stickoxiden und Sauerstoff,
wie sie insbesondere in der WO-A 96/03367 und in der WO-A 96/03479 beschrieben sind.
Diese Umsetzungsprodukte stellen in der Regel Gemische aus reinen Nitropolyisobutanen
(z.B. α,β-Dinitropolyisobutan) und gemischten Hydroxynitropolyisobutanen (z.B. α-Nitro-β-hydroxypolyisobutan)
dar.
[0034] Hydroxylgruppen in Kombination mit Mono- oder Polyaminogruppen (c) enthaltende Additive
sind insbesondere Umsetzungsprodukte von Polyisobutenepoxiden, erhältlich aus vorzugsweise
überwiegend endständige Doppelbindungen aufweisendem Polyisobuten mit M
n = 150 bis 5000, mit Ammoniak, Mono- oder Polyaminen, wie sie insbesondere in der
EP-A 476 485 beschrieben sind.
[0035] Carboxylgruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze (d) enthaltende
Additive sind vorzugsweise Copolymere von C
2-C
40-Olefinen mit Maleinsäureanhydrid mit einer Gesamt-Molmasse von 500 bis 20 000, deren
Carboxylgruppen ganz oder teilweise zu den Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen
und ein verbleibender Rest der Carboxylgruppen mit Alkoholen oder Aminen umgesetzt
sind. Solche Additive sind insbesondere aus der EP-A 307 815 bekannt. Derartige Additive
dienen hauptsächlich zur Verhinderung von Ventilsitzverschleiß und können, wie in
der WO-A 87/01126 beschrieben, mit Vorteil in Kombination mit üblichen Kraftstoffdetergentien
wie Poly(iso)butenaminen oder Polyetheraminen eingesetzt werden.
[0036] Sulfonsäuregruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze (e) enthaltende
Additive sind vorzugsweise Alkalimetalloder Erdalkalimetallsalze eines Sulfobernsteinsäurealkylesters,
wie er insbesondere in der EP-A-639 632 beschrieben ist. Derartige Additive dienen
hauptsächlich zur Verhinderung von ventilsitzverschleiß und können mit Vorteil in
Kombination mit üblichen Kraftstoffdetergentien wie Poly(iso)butenaminen oder Polyetheraminen
eingesetzt werden.
[0037] Polyoxy-C
2-C
4-alkylengruppierungen (f) enthaltende Additive sind vorzugsweise Polyether oder Polyetheramine,
welche durch Umsetzung von C
2-C
60-Alkanolen, C
6-C
30-Alkandiolen, Mono- oder Di-C
2-C
30-alkylaminen, C
1-C
30-Alkylcyclohexanolen oder C
1-C
30-Alkylphenolen mit 1 bis 30 mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und/oder Butylenoxid
pro Hydroxylgruppe oder Aminogruppe und, im Falle der Polyetheramine, durch anschließende
reduktive Aminierung mit Ammoniak, Monoaminen oder Polyaminen erhältlich sind. Derartige
Produkte werden insbesondere in EP-A-310 875, EP-A-356 725, EP-A-700 985 und US-A-4,877,416
beschrieben. Beispielsweise können als Polyetheramine Poly-C
2-C
6-Alkylenoxidamine oder funktionelle Derivate davon verwendet werden. Im Falle von
Polyethern erfüllen solche Produkte auch Trägeröleigenschaften. Typische Beispiele
hierfür sind Tridecanol- oder Isotridecanolbutoxylate, Isononylphenolbutoxylate sowie
Polyisobutenolbutoxylate und -propoxylate sowie die entsprechenden Umsetzungsprodukte
mit Ammoniak.
[0038] Carbonsäureestergruppen (g) enthaltende Additive sind vorzugsweise Ester aus Mono-,
Di- oder Tricarbonsäuren mit langkettigem Alkanolen oder Polyolen, insbesondere solche
mit einer Mindestviskosität von 2 mm
2/s bei 100°C, wie sie insbesondere in der DE-A-38 38 918 beschrieben sind. Als Mono-,
Di- oder Tricarbonsäuren können aliphatische oder aromatische Säuren eingesetzt werden,
als Esteralkohole bzw.- polyole eignen sich vor allem langkettige Vertreter mit beispielsweise
6 bis 24 C-Atomen. Typische Vertreter der Ester sind Adipate, Phthalate, iso-Phthalate,
Terephthalate und Trimellitate des Isooctanols, Isononanols, Isodecanols und des Isotridecanols.
Derartige Produkte erfüllen auch Trägeröleigenschaften.
[0039] Aus Bernsteinsäureanhydrid abgeleitete Gruppierungen mit Hydroxy- und/oder Amino-
und/oder Amido- und/oder Imidogruppen (h) enthaltende Additive sind vorzugsweise entsprechende
Derivate von Polyisobutenylbernsteinsäureanhydrid, welche durch Umsetzung von konventionellem
oder hochreaktivem Polyisobuten mit M
n = 150 bis 5000 mit Maleinsäureanhydrid auf thermischem Wege oder über das chlorierte
Polyisobuten erhältlich sind. Von besonderem Interesse sind hierbei Derivate mit aliphatischen
Polyaminen wie Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin oder Tetraethylenpentamin.
Derartige Ottokraftstoffadditive sind insbesondere in US-A-4,849,572 beschrieben.
[0040] Durch Mannich-Umsetzung von substituierten Phenolen mit Aldehyden und Mono- oder
Polyaminen erzeugte Gruppierungen (i) enthaltende Additive sind vorzugsweise Umsetzungsprodukte
von Polyisobutensubstituierten Phenolen mit Formaldehyd und Mono- oder Polyaminen
wie Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin oder
Dimethylamino-propylamin. Die Polyisobutensubstituierten Phenole können von konventionellem
oder hochreaktivem Polyisobuten mit M
n = 150 bis 5000 stammen. Derartige "Polyisobuten-Mannichbasen" sind insbesondere in
der EP-A 831 141 beschrieben.
[0041] weitere erfindungsgemäß geeignete Detergensadditive sind beispielsweise beschrieben
in den europäischen Patentanmeldungen EP-A-0 277 345, EP-A-0 484 736, EP-A-0 539 821,
EP-A-0 543 225, EP-A-0 548 617, EP-A-0 561 214, EP-A-0 567 810 und EP-A-0 568 873;
in den deutschen Patentanmeldungen DE-A-39 42 860, DE-A-43 09 074, DE-A-43 09 271,
DE-A-43 13 088, DE-A-44 12 489, DE-A-044 25 834, DE-A-195 25 938, DE-A-196 06 845,
DE-A-196 06 846, DE-A-196 15 404, DE-A-196 06 844, DE-A-196 16 569, DE-A-196 18 270
und DE-A-196 14 349. Besonders brauchbare Detergensadditive werden von der BASF AG,
Ludwigshafen, unter der Handelsbezeichnung Kerocom® PIBA vertrieben. Diese enthalten
Polyisobutenamine gelöst in aliphatischen C
10-C
14-Kohlenwasserstoffen.
[0042] Zur genaueren Definition der einzelnen aufgeführten Ottokraftstoffadditive wird hier
auf die Offenbarungen der oben genannten Schriften des Standes der Technik ausdrücklich
Bezug genommen. Die erfindungsgemäßen Ottokraftstoffadditive bzw. damit additivierten
Ottokraftstoffe können darüber hinaus noch weitere übliche Komponenten und Additive
enthalten wie z.B. Trägeröle, Korrosionsinhibitoren, Demulgatoren und Farbstoffe.
[0043] Als Beispiele für brauchbare Trägeröle oder Trägerölflüssigkeiten sind zu nennen
mineralische Trägeröle, synthetische Trägeröle und Gemische daraus, die mit dem/den
verwendeten Additiv(en) und dem Ottokraftstoff verträglich sind. Geeignete mineralische
Trägeröle sind bei der Erdölverarbeitung anfallende Fraktionen wie Kerosin oder Naphtha,
Brightstock oder Grundöle mit viskositäten wie beispielsweise aus der Klasse SN 500-2000,
aber auch aromatische Kohlenwasserstoffe, paraffinische Kohlenwasserstoffe und Alkoxyalkanole.
[0044] Beispiele für geeignete synthetische Trägeröle sind Polyolefine, (Poly)ester, (Poly)alkoxylate
und insbesondere Polyether, aliphatische Polyetheramine, Alkylphenol-gestartete Polyether
und Alkylphenol-gestartete Polyetheramine. Geeignete Trägerölsysteme sind beispielsweise
beschrieben in DE-A-38 38 918, DE-A-38 26 608, DE-A-41 42 241, DE-A-43 09 074, US-A-4,877,416
und EP-A-0 452 328, worauf hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Beispiele für besonders
geeignete synthetische Trägeröle sind Alkanol-gestartete Polyether mit etwa 10 bis
35, beispielsweise etwa 15 bis 30, C
3-C
6-Alkylenoxideinheiten, die beispielsweise unter Propylenoxid-, n-Butylenoxid- und
i-Butylenoxideinheiten oder Gemischen daraus ausgewählt sind.
[0045] Weitere übliche Additive sind Korrosionsinhibitoren, beispielsweise auf Basis von
zur Filmbildung neigenden Ammoniumsalzen organischer Carbonsäuren oder von heterocyclischen
Aromaten bei Buntmetallkorrosionsschutz, Antioxidantien oder Stabilisatoren, beispielsweise
auf Basis von Aminen wie p-Phenylendiamin, Dicyclohexylamin oder Derivaten hiervon
oder von Phenolen wie 2,4-Ditert.-butylphenol oder 3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenylpropionsäure,
Demulgatoren, Antistatikmittel, Metallocene wie Ferrocen oder Methylcyclopentadienylmangantricarbonyl,
weitere Schmierfähigkeitsverbesserer (Lubricity-Additive), wie bestimmte Fettsäuren,
Alkenylbernsteinsäureester, Bis(hydroxyalkyl)fettamine oder Hydroxyacetamide sowie
Farbstoffe (Marker). Gegebenenfalls werden auch Amine zur Absenkung des pH-Wertes
des Kraftstoffes zugesetzt.
[0046] Die erfindungsgemäßen Kräftstoffadditivkombinationen, gegeDenenfalls in Kombination
mit einem oder mehreren der oben erwähnten weiteren Kraftstoffadditive mit den polaren
Gruppierungen (a) bis (i) sowie den sonstigen erwähnten Komponenten, werden dem Kraftstoff
zudosiert und entfalten dort ihre Wirkung. Die Komponenten bzw. Additive können dem
Kraftstoff einzeln oder als vorher zubereitetes Konzentrat ("Additivpaket") zugegeben
werden.
[0047] Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel (bei Bereitstellung von Additivpaketen) kommen
aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Solvent Naphtha oder Kerosin,
in Betracht.
[0048] Die erfindungsgemäßen Kraftstoffadditivgemische werden dem Kraftstoff beispielsweise
in einer Menge im Bereich von 10 bis 150 ppm (mg/kg Kraftstoff), vorzugsweise 20 bis
100 ppm (mg/kg Kraftstoff), zugesetzt. Die weiteren Kraftstoffadditive mit den polaren
Gruppierungen (a) bis (i) werden dem Ottokraftstoff üblicherweise in einer Menge von
10 bis 5000 ppm, insbesondere 50 bis 1000 ppm, zugegeben und die sonstigen erwähnten
Komponenten und Additive, falls gewünscht, in hierfür üblichen Mengen.
[0049] Der Ottokraftstoff, dem die erfindungsgemäßen Kraftstoffadditivgemische zugesetzt
werden, unterliegt an sich keinen besonderen Beschränkungen. Es kann sich z.B. um
einen Kraftstoff nach EN 228 handeln. Der Kraftstoff kann beispielsweise ein Ottokraftstoff
mit einem Aromatengehalt von maximal 42 Vol.-%, wie z.B. 30 bis 42 Vol.-% und einem
Schwefelgehalt von maximal 150 ppm, wie z.B. 5 bis 150 ppm sein.
[0050] Der Ottokraftstoff kann außerdem einen Olefingehalt von maximal 21 Vol.-%, wie z.B.
von 6 bis 21 Vol.-% aufweisen.
[0051] Der Benzolgehalt kann maximal 1,0 Vol.-%, wie z.B. 0,5 bis 1,0 Vol.-%, betragen;
der Sauerstoffgehalt kann z.B. im Bereich von 1,0 bis 2,7 Gew.-% liegen.
[0052] Der Gehalt an Alkoholen und Ethern im Ottokraftstoff ist normalerweise relativ niedrig.
Typische maximale Gehalte sind für Methanol 3 Vol.-%, für Ethanol 5 Vol.-%, für Isopropanol
10 Vol.-%, für tert.-Butanol 7 Vol.-%, für Isobutanol 10 Vol.-% und für Ether mit
5 oder mehr C-Atomen im Molekül 15 Vol.-%.
[0053] Der Sommer-Dampfdruck des Ottokraftstoffes beträgt üblicherweise maximal 70 kPa,
insbesondere 60 kPa (jeweils bei 37°C).
[0054] Die Research-Octan-Zahl ("ROZ") des Ottokraftstoffes beträgt in der Regel 90 bis
100. Ein üblicher Bereich für die entsprechende Motor-Octan-Zahl ("MOZ") liegt bei
80 bis 90.
[0055] Die genannten Spezifikationen werden nach üblichen Methoden bestimmt (DIN EN 228).
Die nachfolgenden nicht limitierenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der
Erfindung.
Beispiele:
[0056] Zur Überprüfung der Schmierfähigkeit bzw. des Verschleißes wurde ein HFRR-Gerät (High
Frequency Reciprocating Rig; HFR2 der Fa. PCS Instruments, London) und ein Schwingverschleiß-Tribometer,
wie z.B. beschrieben in der EP-A-0 605 857, angewendet. Dabei wurden auf Ottokraftstoffe
angepasste Messbedingungen gewählt. Die Anwendbarkeit dieser Testmethoden ist belegt
in D. Margaroni, Industrial Lubrication and Tribology, Vol. 50, No. 3, Mai/Juni 1998,
108-118 und W.D. Ping, S. Korcek, H. Spikes, SAE Techn. Paper 962010, 51-59 (1996).
[0057] Die eingesetzten Ottokraftstoffe (typische Ottokraftstoffe nach EN 228) wurden vor
der Messung schonend destillativ auf 50 Vol.-% des ursprünglichen Volumens eingeengt.
Dieser 50%-ige Rückstand diente bei der Überprüfung im Verschleißmeßgerät als Blindwertprobe
und wurde den unten aufgeführten Beispielen entsprechend mit den erfindungsgemäßen
Kraftstoffadditivgemischen bzw. -additivkomponenten additiviert. Der resultierende
Reibverschleißwert wird in Mikrometer angegeben. Je geringer dieser Wert ist, desto
geringer ist der aufgetretene verschleiß.
Beispiel 1 (erfindungsgemäß):
[0058] Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Kraftstoffadditivmischung erfolgte durch
Vermischen der Komponenten MSA (Maleinsäureanhydrid)/Tridecylamin-Kondensationsprodukt
(50 Gew.-%) und Ricinusöl (technisch, 50 Gew.-%). Das Vermischen der Komponenten wurde
vorteilhaft bei ca. 50°C durchgeführt. Das Kondensationsprodukt wurde vorgelegt und
anschließend langsam unter gutem Rühren mit Ricinusöl versetzt. Es wurde solange gründlich
durchgerührt oder gewälzt, bis sich eine homogene Mischung ergab. Das Kondensationsprodukt
wurde zuvor hergestellt, indem man MSA (1,6 Gew.-Teile) in Lösungsmittel (5 Gew.-Teile
Solvent Naphtha schwer) vorlegte und Tridecylamin (3,4 Gew.-Teile) so zugab, daß die
Reaktionstemperatur 90°C nicht überstieg.
Beispiel 2 (Vergleich):
[0059] Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 ergab im HFRR-Test einen
Blindwert von 654 Mikrometer. Die Zugabe von 50 mg/kg Ricinusöl gemäß Beispiel 1 ergab
einen Reibverschleißwert von 667 Mikrometer und damit keine Verbesserung der Schmierfähigkeit.
Beispiel 3 (Vergleich):
[0060] Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 ergab im HFRR-Test einen
Blindwert von 654 Mikrometer. Die Zugabe von 50 mg/kg MSA/Tridecylamin-Kondensationsprodukt,
hergestellt gemäß Beispiel 1 ergab einen Reibverschleißwert von 669 Mikrometer und
damit keine Verbesserung der Schmierfähigkeit.
Beispiel 4 (erfindungsgemäß):
[0061] Der 50%ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 wurde mit der oben genannten
HFRR-Methode überprüft und ergab einen Reibverschleißwert von 732 Mikrometer. Die
Zugabe von 50 mg/kg des Additivgemischs aus MSA/Tridecylamin-Kondensationsprodukt
und Ricinusöl nach Beispiel 1 führte zu einer deutlichen Verbesserung des Reibverschleißwertes
auf 688 Mikrometer und zeigt somit den synergistischen Effekt im Vergleich zu den
Beispielen 2 und 3.
Beispiel 5 (erfindungsgemäß):
[0062] Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 ergab im HFRR-Test einen
Blindwert von 728 Mikrometer. Die Zugabe von 1250 mg/kg eines Detergensadditivpaketes
(Polyisobutenamin, synthetisches Trägeröl, Korrosionsinhibitoren, Kerosin enthaltend)
führte immerhin noch zu einem Reibverschleißwert von 710 Mikrometer. Bei erfindungsgemäßer
Zugabe des Kraftstoffadditivs nach Beispiel 1 zu diesem Paket konnte der Reibverschleißwert
deutlich verbessert werden. Die zusätzliche Additivierung mit 50 mg/kg des Kraftstoffadditivs
nach Beispiel 1 zum Paket (1250 mg/kg) ergab 672 Mikrometer, mit 100 mg/kg 655 Mikrometer.
Beispiel 6 (erfindungsgemäß):
[0063] Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 ergab im HFRR-Test einen
Blindwert von 872 Mikrometer. Die Zugabe von 900 mg/kg eines Detergensadditivpaketes
(Polyisobuten, Polyetheramin, Korrosionsinhibitoren, Kerosin enthaltend), vermischt
mit 50 mg/kg des Kraftstoffadditivs nach Beispiel 1, führte zu 782 Mikrometer und
damit zu einer signifikanten Verbesserung der Schmierfähigkeit.
1. Synergistisch wirksames Ottokraftstoff-Additivgemisch, bestehend aus
a) wenigstens einem Umsetzungsprodukt einer Dicarbonsäure oder eines Dicarbonsäurederivates
mit einem langkettigen, aliphatischen Amin, wobei das Umsetzungsprodukt eine Verbindung
der folgenden allgemeinen Formel I umfaßt:
worin
R für eine Brückengruppe steht, welche ausgewählt ist unter -(CH2)n- mit n = 2-4 und -CH=CH- und welche gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Substituenten,
ausgewählt unter Hydroxy, C1-C4-Alkyl und Hydroxy-C1-C4-alkyl substituiert ist,
R1 für NR3R4 steht, worin
R3 und R4 gleich oder verschieden sind und für einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen
Rest, ausgewählt unter C8-C20-Alkyl, einfach oder mehrfach ungesättigtes C8-C20-Alkenyl, C8-C20-Alkyloxy, und einfach oder mehrfach ungesättigtes C8-C20-Alkenyloxy, stehen; oder einer der Reste R3 und R4 für H steht und der andere Rest für einen aliphatischen Rest gemäß obiger Definition
steht;
R2 für OH oder O-NH2R5R6 + steht, worin
R5 und R6 unabhängig voneinander und unabhängig von
R3 und R4 die für R3 und R4 angegebenen Bedeutungen besitzen; und
b) wenigstens einem Fettsäureester oder einer Fettsäureester enthaltenden Komponente.
2. Additivgemisch nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Dicarbonsäurederivat um ein
Dicarbonsäureanhydrid handelt.
3. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem aliphatischen
Amin um ein primäres oder sekundäres C8-C18-Alkyl- oder C8-C18-Alkenylamin handelt.
4. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem Fettsäureester
um ein Triglycerid, gegebenenfalls im Gemisch mit dem korrespondierenden Mono- und/oder
Diglycerid, handelt.
5. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche; wobei die Fettsäureester enthaltenden
Komponente ausgewählt ist unter pflanzlichen Ölen.
6. Additivgemisch nach Anspruch 5, wobei das Pflanzenöl ausgewählt ist unter Rapsöl,
Kokosnußöl, Palmkernöl, Maisöl, Olivenöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Leinöl, Erdnußöl
und Ricinusöl.
7. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches a) das Umsetzungsprodukt
von Maleinsäureanhydrid mit Tridecylamin oder Ditridecylamin und b) Ricinusöl enthält.
8. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches a) und b) in einem
Volumen-Verhältnis im Bereich von etwa 1:5 bis 5:1 enthält.
9. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bestehend aus einer synergistischen
Kombination der Komponenten a) und b) und zusätzlich wenigstens einem Detergensadditiv.
10. Verwendung eines Additivgemischs nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Verbesserung
der Schmierfähigkeit von Ottokraftstoffen und/oder zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit
von Ottomotoren.
11. Otto-Kraftstoffzusammensetzung, enthaltend eine Hauptmenge eines Kohlenwasserstoffkraftstoffs,
sowie eine die Schmierfähigkeit verbessernde Menge wenigstens eines Additivgemisch
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 sowie gegebenenfalls weitere übliche Additive oder
Komponenten enthält.
12. Kraftstoffzusammensetzung nach Anspruch 11, die das Additivgemisch nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 in einer Menge im Bereich von 10 bis 150 ppm enthält.
13. Schmierstoffzusammensetzung enthaltend neben einer Hauptmenge an üblichen Schmiermitteln
wenigstens ein Additivgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
14. Ottokraftstoff-Additivkonzentrat, enthaltend ein Additivgemisch nach einem der Ansprüche
1 bis 8 gegebenenfalls in Kombination mit weiteren üblichen Ottokraftstoff-Additivkomponenten.
15. Additivkonzentrat nach Anspruch 14, zusätzlich enthaltend wenigstens ein Detergensadditiv.
1. A synergistic gasoline fuel additive mixture consisting of
a) at least one reaction product of a dicarboxylic acid or of a dicarboxylic acid
derivative with a long-chain, aliphatic amine, the reaction product comprising a compound
of the following formula I:
where
R is a bridge group which is selected from -(CH2)n-, where n is 2-4, and -CH = CH- and which is unsubstituted or mono- or polysubstituted
by substituents selected from hydroxyl, C1-C4-alkyl and hydroxy-C1-C4-alkyl,
R1 is NR3R4, where
R3 and R4 are identical or different and are each a straight-chain or branched aliphatic radical
selected from C8-C20-alkyl, mono- or polyunsaturated C8-C20-alkenyl, C8-C20-alkyloxy, and mono- or polyunsaturated C8-C20-alkenyloxy, or one of the radicals R3 and R4 is H and the other radical is an aliphatic radical according to the above definition,
and
R2 is OH or O-NR5R6 + where
R5 and R6, independently of one another and independently of R3 and R4, have the meanings stated for R3 and R4, and
b) at least one fatty ester or one fatty ester-containing component.
2. An additive mixture as claimed in claim 1, wherein the dicarboxylic acid derivative
is a dicarboxylic anhydride.
3. An additive mixture as claimed in any of the preceding claims, wherein the aliphatic
amine is a primary or secondary C8-C18-alkylamine or C8-C18-alkenylamine.
4. An additive mixture as claimed in any of the preceding claims, wherein the fatty ester
is a triglyceride, if required as a mixture with the corresponding mono- and/or diglyceride.
5. An additive mixture as claimed in any of the preceding claims, wherein the fatty ester-containing
component is selected from vegetable oils.
6. An additive mixture as claimed in claim 5, wherein the vegetable oil is selected from
rapeseed oil, coconut oil, palm kernel oil, corn oil, olive oil, soybean oil, sunflower
oil, linseed oil, peanut oil and castor oil.
7. An additive mixture as claimed in any of the preceding claims, which contains a) the
reaction product of maleic anhydride with tridecylamine or ditridecylamine and b)
castor oil.
8. An additive mixture as claimed in any of the preceding claims, which contains a) and
b) in a volume ratio of from about 1:5 to 5:1.
9. An additive mixture as claimed in any of the preceding claims, consisting of a synergistic
combination of the components a) and b) and additionally at least one detergent additive.
10. The use of an additive mixture as claimed in any of the preceding claims for improving
the lubricity of gasoline fuels and/or for improving the wear resistance of gasoline
engines.
11. A gasoline fuel composition containing a main amount of a hydrocarbon fuel and a lubricity-improving
amount of at least one additive mixture as claimed in any of claims 1 to 9 and, if
required, further conventional additives or components.
12. A fuel composition as claimed in claim 11, which contains the additive mixture as
claimed in any of claims 1 to 9 in an amount of from 10 to 150 ppm.
13. A lubricant composition containing at least one additive mixture as claimed in any
of claims 1 to 8 in addition to a main amount of conventional lubricants.
14. A gasoline fuel additive concentrate containing an additive mixture as claimed in
any of claims 1 to 8, if required in combination with further conventional gasoline
fuel additive components.
15. An additive concentrate as claimed in claim 14, additionally containing at least one
detergent additive.
1. Mélange d'additifs à action synergique pour essence pour moteurs, composé
a) d'au moins un produit de la réaction d'un acide dicarboxylique ou d'un dérivé d'acide
dicarboxylique avec une amine aliphatique à longue chaîne, le produit réactionnel
comprenant un composé de formule générale I suivante :
dans laquelle
R représente un groupe pontant qui est choisi parmi - (CH2)n-, où n = 2 à 4, et -CH=CH-, et qui est éventuellement substitué une ou plusieurs
fois par des substituants choisis parmi un groupe hydroxy, alkyle en C1 à C4 et hydroxy(alkyle en C1 à C4),
R1 représente un groupe NR3R4, où
R3 et R4 sont identiques ou différents et représentent un groupe aliphatique linéaire ou ramifié
choisi parmi un groupe alkyle en C8 à C20, alcényle en en C8 à C20 mono- ou poly-insaturé, alkyloxy en C8 à C20 et alcényloxy en C8 à C20 mono- ou poly-insaturé ; ou l'un des groupes R3 et R4 représente un atome d'hydrogène et l'autre groupe est un groupe aliphatique selon
la définition ci-dessus ;
R2 représente OH ou un groupe O-NH2R5R6+, où
R5 et R6 ont, indépendamment l'un de l'autre et indépendamment de R3 et R4, les significations données pour R3 et R4 ; et
b) d'au moins un ester d'acide gras ou d'un composant contenant un ester d'acide gras.
2. Mélange d'additifs selon la revendication 1, dans lequel le dérivé d'acide dicarboxylique
est un anhydride d'acide dicarboxylique.
3. Mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
l'amine aliphatique est une (alkyle en C8 à C18)-amine ou (alcényle C8 à C18)amine primaire ou secondaire.
4. Mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
l'ester d'acide gras est un triglycéride, éventuellement mélangé avec le monoglycéride
et/ou le diglycéride correspondant.
5. Mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
le composant contenant un ester d'acide gras est choisi parmi des huiles végétales.
6. Mélange d'additifs selon la revendication 5, dans lequel l'huile végétale est choisie
parmi l'huile de colza, l'huile de noix de coco, l'huile de palmiste, l'huile de mais,
l'huile d'olive, l'huile de soja, l'huile de tournesol, l'huile de lin, l'huile d'arachide
et l'huile de ricin.
7. Mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications précédentes, lequel contient
a) le produit de la réaction de l'anhydride maléique avec la tridécylamine ou la ditridécylamine
et b) de l'huile de ricin.
8. Mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications précédentes, lequel contient
a) et b) dans un rapport volumique d'environ 1:5 à 5:1.
9. Mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications précédentes, composé
d'une combinaison synergique des composants a) et b) et, en plus, d'au moins un additif
dispersant.
10. Utilisation d'un mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications précédentes
en vue d'améliorer le pouvoir lubrifiant d'essences pour moteurs et/ou d'améliorer
la résistance à l'usure de moteurs essence.
11. Composition d'essence pour moteurs, contenant une quantité majeure de carburant à
base d'hydrocarbures ainsi qu'une quantité d'au moins un mélange d'additifs selon
l'une quelconque des revendications 1 à 9 améliorant le pouvoir lubrifiant ainsi qu'éventuellement
d'autres additifs ou composants habituels.
12. Composition de carburant selon la revendication 11, qui contient le mélange d'additifs
selon l'une quelconque des revendications 1 à 9 à raison de 10 ppm à 150 ppm.
13. Composition de lubrifiant contenant, outre une quantité majeure de lubrifiants habituels,
au moins un mélange d'additifs selon l'une quelconque des revendications 1 à 8.
14. Concentré d'additif pour essence pour moteurs, contenant un mélange d'additifs selon
l'une quelconque des revendications 1 à 8 éventuellement en combinaison avec d'autres
composants d'additifs pour essence pour moteurs.
15. Concentré d'additif selon la revendication 14, contenant en plus au moins un additif
dispersant.