Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Fachbildevorrichtung für die Textiltechnik mit Fadenaugen
aufweisenden beweglichen Positionierungselementen zur Aufnahme von Fäden einer zu
erstellenden Warenbahn, mit wenigstens einem Führungselement zur Führung der Positionierungselemente,
mit einer Huberzeugungseinrichtung und mit wahlweise ansteuerbaren Arretiereinrichtungen
zum Verbinden bzw. zum Lösen der Positionierungselemente mit bzw. von der Buberzeugungseinrichtung
derart, daß die Fäden der zu erstellenden Warenbahn in muster- und bindungsgerechte
Positionen gebracht werden können.
Stand der Technik
[0002] Beim Weben von Textilien werden parallel verlaufende Fäden (Kettfäden) in einer Webmaschine
nach einem gewünschten Muster in eine Hochfach- bzw. Tieffach-Position gebracht um
so das sog. Webfach auszubilden, durch welches der Schußfaden quer zur Richtung der
genannten Kettfäden geführt werden kann. Nach dem Eintrag des Schußfadens von einer
Seite der Warenbahn zur anderen wird entsprechend dem zu webenden Muster das nächste
Webfach mit einer anderen Verteilung der der Kettfäden in das Hoch- bzw. Tieffach
erzeugt, und der nächste Schußfaden wird durch das neue Webfach hindurch geführt.
Im einfachsten Fall wird abwechselnd ein Kettfaden in das Hochfach und ein Kettfaden
in das Tieffach gebracht (Leinwandbindung).
[0003] Zur Herstellung komplizierterer Webmuster ist ferner die Jacquard-Webtechnik bekannt,
bei welcher die Bewegung der einzelnen Kettfäden (im folgenden: Einzelfäden) nach
einem gewissen Programm gesteuert werden kann. Jeder Einzelfaden ist hierzu durch
ein Fadenauge an einem Positionierungselement, der sogenannten Litze, geführt, wobei
das Positionierungselement an einem Ende an einer elastischen Feder und am anderen
Ende an einem Hubelement befestigt ist. Durch eine Bewegung des Hubelementes wird
ein Zug auf das Positionierungselement ausgeübt, welches sich hierdurch unter Streckung
der Feder senkrecht zur Ebene der zu webenden Materialbahn bewegt und dabei den durch
das Fadenauge verlaufenden Einzelfaden mitnimmt. Der Einzelfaden wird somit ins sogenannte
Hochfach geführt. Einzelfäden, die durch das Fadenauge eines Positionierungselementes
geführt sind, auf welche kein Zug durch ein Hubelement ausgeübt wird, verbleiben dagegen
in der Tieffach-Position. Als Jacquard-Maschine im engeren Sinne wird die Huberzeugungseinrichtung
bezeichnet, in welcher die Positionierungselemente wahlweise, das heißt je nach dem
auszuführenden Webschritt zur Erzeugung eines bestimmten Musters, mit einem sich bewegenden
Hubelement der Huberzeugungseinrichtung verbunden bzw. hiervon gelöst werden können.
Eine derartige Jacquard-Maschine befindet sich in der Regel zentral und in einiger
Höhe über dem Webstuhl, da die von der Jacquard-Maschine ausgehenden Positionierungselemente
(Harnischkordel mit Litzen und Gegenzugfedern) sich über die Breite der warenbahn
verteilen müssen und dabei die Harnischkordel keine zu scharfen Winkel aufweisen dürfen,
damit keine zu starke Abknickung entsteht. Die Verteilung der Positionierungselemente
über die Breite der Materialbahn wird über Führungs- und Ordnungselemente erreicht
(sogenannter Web-Harnisch). Nachteilig bei der bekannten Jacquard-Webtechnik ist,
daß sie aufgrund des beschriebenen Aufbaus eine erhebliche Raumhöhe erfordert, und
daß die Bauelemente wie insbesondere die Führungselemente und die Federn bei den anzustrebenden
hohen Webgeschwindigkeiten einer enormen Belastung ausgesetzt sind, welche zu einem
schnellen Verschleiß dieser Elemente führt.
[0004] Aus der US 3,186,439 ist ein Webstuhl bekannt, bei dem die Weblitzen mittels einer
den beweglichen Hubelementen zum größten Teil vorgelagerten webharnischähnlichen Arretiervorrichtung
mit diesen auf und ab beweglichen Hubelementen verbindbar und lösbar sind.
Zum Lesen der jeweils nächsten Webfachstellung werden die Weblitzen, bedingt durch
die Konstruktionsweise, nach jedem Schusseintrag zwangsläufig immer ins Mittelfach
gefahren. Eine feststehende Führungs- und Arretiervorrichtung ist konstruktionsbedingt
nicht vorgesehen.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Fachbildevorrichtung für die Textiltechnik
bereit zu stellen, welche konstruktiv einfacher und kompakter ist, und welche auch
bei hohen Taktgeschwindigkeiten zuverlässig und verschleißarm arbeitet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Fachbildevorrichtung für die Textiltechnik gelöst,
welche Fadenaugen aufweisende bewegliche Positionierungselemente zur Aufnahme von
Fäden (Kettfäden) einer zu erstellenden Warenbahn, wenigstens ein Führungselement
zur Führung der Positionierungselemente, eine Huberzeugungseinrichtung, die in einer
vorgegebenen Taktfolge arbeiten kann, sowie wahlweise ansteuerbare Arretiereinrichtungen
zum Verbinden bzw. zum Lösen der Positionierungselemente mit bzw. von der Huberzeugungseinrichtung
derart, daß die Fäden der zu erstellenden Warenbahn in musterund bindungsgerechte
Position gebracht werden können, enthält. Die Fachbildevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eines der Führungselemente als Hubelement der Huberzeugungseinrichtung
ausgebildet und mit Arretiereinrichtungen versehen ist. Auch die Positionierungselemente
können mit Arretiereinrichtungen versehen sein.
[0007] Durch die Ausbildung eines Führungselementes als Hubelement wird dieses zugleich
zu einem Ordnungselement, da es zur Anordnung der Einzelfäden in einem bestimmten
Fach beiträgt. Im folgenden wird jedoch der Einfachheit halber weiterhin nur von Führungselementen
die Rede sein. Die Führungselemente bewirken die Verteilung und Führung der Positionierungselemente
über die Breite der herzustellenden Warenbahn. Daß mindestens eines dieser Führungselemente
als Hubelement ausgebildet und mit Arretiereinrichtungen versehen ist hat zur Folge,
daß die Mitnahme zumindest eines Teiles der Positionierungselemente durch das Führungselement
erfolgt und daher die Hubübertragung über die Breite der Materialbahn verteilt ist.
Die entsprechenden Positionierungselemente brauchen also nicht wie beim Stand der
Technik mit sog. Harnischkordeln versehen sein und diese wiederum in einem verhältnismäßig
scharfen Winkel an den Führungselementen zu einer zentral angeordneten Jacquard-Maschine
umgelenkt werden. Dies hat zum einen den Vorteil, daß keine Umlenkstellen mit einem
entsprechenden Reibungsverlust und Verschleiß vorhanden sind. Zum anderen können die
Positionierungselemente in ihren Eigenschaften anders ausgebildet werden. Sie müssen
insbesondere nicht so flexibel sein, daß sie eine derartige Umlenkung erlauben. Dies
ermöglicht eine größere Freiheit hinsichtlich der Konstruktion und Materialwahl der
Positionierungselemente, wobei es insbesondere möglich ist, diese starr bis biegeelastisch
auszubilden und somit auf eine Gegenzugfeder am gegenüberliegenden Ende des Positionierungselementes
zu verzichten. Auf diese Weise kann ein weiteres, stark verschleißendes Bauelement
eingespart werden.
[0008] Vorzugsweise werden mehrere parallel in Abstand zueinander angeordnete Führungselemente
vorgesehen, welche zugleich als Hubelement der Huberzeugungseinrichtung ausgebildet
sind. Durch mehrere als Hubelement ausgebildete Führungselemente ist es möglich, kompliziertere
Fächer zu bilden. So können die Einzelfäden zum Beispiel auf ein Tieffach, ein Mittelfach
und ein Hochfach eingestellt werden, wodurch auch der Einsatz für Doppelplüschwebmaschinen
(Dreistellungswebmaschinen) möglich ist.
[0009] Ggf. ist vorzugsweise neben dem bzw. den als Hubelement ausgebildeten Führungselement
bzw. Führungselementen wenigstens ein weiteres Führungselement vorgesehen, welches
ortsfest ausgebildet ist. Derartige ortsfeste Führungselemente erhöhen die Stabilität
und Präzision der Bewegung der Positionierungselemente und tragen somit dazu bei,
daß hohe Webgeschwindigkeiten in zuverlässiger Weise und bei einem ruhigen Lauf erreicht
werden können.
[0010] Dabei können gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung an den ortsfesten Führungselementen
Arretiereinrichtungen zum Verbinden bzw. Lösen der Positionierungselemente mit dem
Führungselement vorgesehen sein. Durch diese Arretiereinrichtungen ist es somit möglich,
die Positionierungselemente ortsfest zu fixieren, so daß sie an keiner Bewegung des
Hubelementes teilnehmen können. Die Arretiereinrichtungen ergänzen somit entsprechende
Arretiereinrichtungen an den beweglichen Führungselementen. Dabei ist für ein bestimmtes
Positionierungselement in einem gegebenen Takt der Webmaschine immer nur eine der
Arretiereinrichtungen - entweder die am beweglichen oder die am ortsfesten Führungselement
- im fixierten Zustand (Verbindung zum entsprechenden Führungselement), während die
andere Arretiereinrichtung gelöst ist. Die Arretiereinrichtungen an den ortsfesten
Führungselementen bezwecken ein Verharren der Positionierungselemente in der jeweiligen
Position, wenn dies aufgrund der Musterung gewünscht ist.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Führungselemente eine Vielzahl
von in Abständen angeordneten Öffnungen auf, durch welche die Positionierungselemente
geführt sind. Durch das Muster der Öffnungen lässt sich in einfacher Weise die Verteilung
der Positionierungselemente über der zu erzeugenden Warenbahn steuern.
[0012] Sowohl die Stirnbereiche, die Stirnendbereiche und die Endbereiche der Positionierungselemente
können so ausgebildet sein, daß sie mit dem Führungselement bzw. den Führungselementen
verbindbar bzw. von diesen lösbar sind.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die die Fadenaugen aufweisenden
Positionierungselemente als starre, vorzugsweise biegeelastische und/oder vorzugsweise
einstückige Körper ausgebildet. Eine starre bzw. feste Ausbildung hat den Vorteil,
daß hiermit eine hohe Stabilität des Positionierungselementes erreicht werden kann.
Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da aufgrund der hohen Taktfolgen in Webmaschinen
das Positionierungselement einer erheblichen Belastung ausgesetzt ist. Da bei der
vorliegenden Erfindung das Positionierungselement keine abknickenden Verläufe aufweisen
muß, muß es nicht wie beim Stand der Technik flexibel wie eine Kordel ausgebildet
sein. Die Positionierungselemente können daher sowohl kostengünstiger als auch gleichzeitig
stabiler und damit zuverlässiger hergestellt werden. Weiterhin bewirkt die Biegeelastizität,
daß das Positionierungselement den Bewegungen des Hubelementes, mit dem es verbunden
ist, in beiden Richtungen folgt. Hierdurch kann insbesondere auf eine Gegenzugfeder
am anderen Ende des Positionierungselementes verzichtet werden. Das spart nicht nur
Herstellungskosten, sondern verringert auch die Verschleißanfälligkeit der Vorrichtung
erheblich.
[0014] Die in der erfindungsgemäßen Fachbildevorrichtung eingesetzten Arretiereinrichtungen
sind vorzugsweise elektronisch ansteuerbar, um die Arretierung der Positionierungselemente
herzustellen bzw. zu lösen. Durch die elektronische Ansteuerbarkeit wird gewährleistet,
daß durch eine entsprechende Programmierung quasi jedes beliebige Webmuster hergestellt
werden kann, wobei ein Wechsel des Musters lediglich eine entsprechende Umprogrammierung
bzw. einen Austausch der Software erfordert.
[0015] Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Arretiereinrichtungen an
den Führungselementen und/oder den ortsfesten Führungsarretierelementen im Bereich
der Öffnungen Ausnehmungen zum wahlweisen Eingreifen oder Nichteingreifen von an den
Positionierungselementen vorgesehenen Nasen aufweisen, und daß wahlweise ansteuerbare
Einrichtungen zum Bewegen der Positionierungselemente quer zur Hubrichtung in die
Eingreifposition oder Nichteingreifposition vorgesehen sind, und daß die Öffnungsweite
der Öffnungen derart dimensioniert ist, daß bei der Nichteingreifposition eine ungehinderte
Hubbewegung möglich ist. Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß die Positionierungselemente
Ausnehmungen aufweisen und im Bereich der Öffnungen entsprechende Nasen vorgesehen
sind. Auf diese Weise können Positionierungselemente einfach arretiert bzw. gelöst
werden. Die Einrichtung zum Bewegen der Positionierungselemente quer zur Hubrichtung
können - bezogen auf die Hubbewegung - ortsfest angeordnet sein und die Positionierungselemente
vollständig oder teilweise umgebende Querverschiebeelemente aufweisen, deren Ansteuerung
in geeigneter Weise erfolgen kann.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0016] Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft mit Hilfe der Figuren erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- perspektivisch die wesentlichen Elemente einer Jacquard-Webeinrichtung nach dem Stand
der Technik;
- Fig. 2
- perspektivisch ein Positionierungselement und zwei Führungselemente aus einer erfindungsgemäßen
Fachbildevorrichtung;
- Fig. 3
- ein Anordnungsschema von Positionierungselementen, zwei beweglichen Führungselementen,
einem ortsfesten Arretierungselement, einem ortsfesten Führungselement und einem Boden
zum Aufsetzen der Positionierungselemente;
- Fig. 4
- ein Anordnungsschema von Positionierungselementen, einem beweglichen Führungselement,
einem ortsfesten Arretierungselement, einem ortsfesten Führungselement und einem Boden;
- Fig. 5
- ein Anordnungsschema von Positionierungselementen, zwei beweglichen Führungselementen,
einem ortsfesten Arretierungselement, einem ortsfesten Führungselement und einem Boden;
- Figur 6
- ein Anordnungsschema von Positionierungselementen und je einem oberhalb und unterhalb
des Webfaches angeordneten beweglichen Führungselement, und von zwei ortsfesten Führungselementen.
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Arretiereinrichtung in verschiedenen
Stellungen;
- Figur 8
- eine Detailansicht einer der Arretiereinrichtungen gemäß Fig. 7;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform einer Arretiereinrichtung.
Detaillierte Beschreibung der Figuren
[0017] In Figur 1 ist perspektivisch eine aus dem Stand der Technik bekannte Webmaschine
gemäß der Jacquard-Webtechnik dargestellt. Die eigentliche Webmaschine ist mit 1,
der sogenannte Webharnisch mit 2 und die Jacquard-Maschine mit 3 bezeichnet. Mit einer
derartigen Vorrichtung wird die mustergerechte Einzelfadensteuerung je Rapport mittels
einer Jacquard-Maschine 3 und einem Webharnisch 2, welcher die Verbindung von der
Jacquard-Maschine zur Webmaschine 1 herstellt, realisiert.
[0018] Da die Jacquard-Maschine 3 in einer beträchtlichen Höhe über der Webmaschine 1 plaziert
werden muß, ist ein entsprechender Oberbau, der die Jacquard-Maschine 3 trägt, und
demgemäß auch eine entsprechende Raumhöhe der Fabrikationshalle erforderlich. Aufgrund
der stetig steigenden Tourenzahlen wird der Webharnisch einer extrem hohen Belastung
ausgesetzt, wodurch dieser oft nur eine sehr kurze Standzeit hat.
[0019] Die hohen Reibungswerte der jeweiligen Reibpartner wie Chorbrett und Harnischkordel,
die dadurch entstehende Hitzeentwicklung und vor allem die Problematik der Gegenzüge
in Form von Schraubenfedern in ihrem dynamischen Verhalten machen den Webharnisch
zu einer Schwachstelle der Jacquard-Weberei. In der Dreierkombination von Webmaschine
1, Jacquard-Maschine 3 und Webharnisch 2 ist der Webharnisch das deutlich schwächste
Glied in der Kette und verhindert teilweise sowohl technische Möglichkeiten als auch
eine wirtschaftliche Produktion.
[0020] Die vorliegende Erfindung löst alle vorgenannten Probleme dadurch, daß der Webharnisch
entfällt und statt der bisher erforderlichen Jacquard-Maschine eine Fachbildevorrichtung
eingesetzt werden kann, welche mittels beweglicher und gegebenenfalls auch ortsfester
Führungselemente die erfindungsgemäß vorgesehenen Positionierungselemente (Spezial-Weblitzen),
in welche die Webkettfäden eingezogen sind, mustergerecht in die gewünschten Hoch-
und Tieffach-Positionen steuert. Da diese Fachbildevorrichtung in geringer Höhe oberhalb
bzw. oberhalb und/oder unterhalb des Webfaches positioniert werden kann, werden die
aufwendigen Oberbauten überflüssig. Dadurch kann die Jacquard-Weberei in Fabrikationshallen
geringer Raumhöhe ausgeführt werden. Einzelheiten und das Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen
Fachbildevorrichtung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die in den Figuren 2
bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
[0021] Figur 2 zeigt perspektivisch drei wesentliche Elemente der erfindungsgemäßen Fachbildevorrichtung.
Dargestellt ist ein Positionierungselement 4, welches nachfolgend als Weblitze bezeichnet
wird, mit einem Fadenauge 5. Durch das Fadenauge 5 wird ein Webkettfaden der herzustellenden
Warenbahn geführt, so daß er durch eine Auf- und Abbewegung der Weblitze 4 in vertikaler
Richtung wahlweise positioniert werden kann.
[0022] Die Weblitze 4 ist oberhalb des Fadenauges 5 durch eine Bohrung 31 in einem ortsfesten
Führungselement 20 geführt und unterhalb des Fadenauges durch eine Bohrung 31' eines
beweglichen Führungselementes 6. Die Führungselemente 20 und 6 enthalten eine Vielzahl
von im Raster angeordneten Bohrungen, von welchen nur ein Teil dargestellt ist. Durch
jede dieser Bohrungen 31, 31' kann eine Weblitze verlaufen, durch deren Fadenauge
ein bestimmter Webkettfaden mustergerecht positioniert werden kann.
[0023] Während das obere Führungselement 20 ortsfest mit der Webeinrichtung verbunden ist,
dient das untere Führungselement 6 zugleich als Hubelement einer Huberzeugungseinrichtung.
Das heißt, daß es in einem durch einen Doppelpfeil dargestellten Hubbereich eine Auf-
und Abwärtsbewegung ausführen kann. Dabei sind in den Bohrungen 31' Arretiereinrichtungen
(nicht näher dargestellt) vorgesehen, durch deren Betätigung eine feste Kopplung der
Weblitze 4 an das Führungselement 6 hergestellt werden kann bzw. eine solche Kopplung
gelöst werden kann.
[0024] Falls durch eine entsprechende Ansteuerung der Arretiereinrichtung in der Bohrung
31' eine Kopplung zur Weblitze 4 hergestellt ist, wird die Weblitze von der Hubbewegung
des beweglichen Führungselementes 6 mitgenommen. Die Ansteuerung erfolgt vorzugsweise
elektronisch und/oder pneumatisch und/oder mechanisch, wozu das Führungselement 6
und/oder die Weblitze 4 entsprechend ausgebildet ist bzw. sind. Auf die genannte Weise
kann das Fadenauge 5 in einer gewünschten Position, zum Beispiel dem Hochfach oder
im Tieffach, positioniert werden.
Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Weblitze, die im aktuellen Takt nicht an
der Bewegung des Führungselementes 6 teilnimmt, durch eine entsprechende Arretiereinrichtung
in der Bohrung 31 des ortsfesten Führungselementes 20 mit diesem Führungselement verbunden
werden. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Weblitze ortsfest verharrt. Zu diesem
Zweck muß die Weblitze natürlich gleichzeitig vom Führungselement 6 entkoppelt werden.
[0025] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in ihrer Bauhöhe auf einen Bereich begrenzt,
welcher wesentlich kleiner ist als die Bauhöhe einer Jacquard-Webanlage mit Webharnisch
und Jacquard-Maschine. Vor allem entfallen alle Nachteile eines Webharnisches, wie
Harnischkordelbrüche aufgrund extremer Winkel und extrem hoher Reibungswerte der Harnischkordeln
in den Umlenkelementen. Weiterhin vorteilhaft ist die damit erreichte Eliminierung
von Brüchen der Gegenzugfedern aufgrund dynamischer und/oder statischer Belastungen
dieser Federn.
[0026] Fig. 3 zeigt das Funktionsprinzip der Fachbildevorrichtung mit zwei beweglichen Führungselementen,
die gleichzeitig Hubelemente sind (im Folgenden als Führungshubelemente bezeichnet).
Das Führungshubelement für den Hubbereich Tief - Mitte und Mitte - Tief ist mit 6,
das Führungshubelement für den Hubbereich Hoch - Mitte und Mitte - Hoch ist mit 7,
das ortsfeste Führungselement (im Folgenden als Führungsarretierelement bezeichnet)
zur Arretierung der Weblitzen im Tief- bzw. Hochfach ist mit 8, das ortsfeste Führungselement
zur Aufnahme der Weblitzen unterhalb des Webfaches mit 9, und der Sicherungsboden,
welcher ein Herausrutschen der Weblitzen verhindern kann, ist mit 10 bezeichnet. Der
Hubbereich der Führungshubelemente 6 und 7 ist jeweils mit Hilfe der durchgezogenen
Linien und der gestrichelten Linien 6a und 7a sowie der parallelen gegenläufigen Pfeile
dargestellt.
[0027] Die Weblitzen mit den Fadenaugen 5, 5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 5f, 5g sind mit 4, 4a, 4b,
4c, 4d, 4e, 4f, 4g bezeichnet. Die Weblitzen 4 und 4 c befinden sich aufgrund ihrer
Fixierung 11 bzw. 14 an das Führungshubelement 6 dann im mittelfach, wenn das Führungselement
6 die mit 6a bezeichnete Position einnimmt. Die Weblitzen 4a und 4b befinden sich
aufgrund ihrer Fixierung 12 und 13 an das Führungshubelement 7 ebenfalls dann im Mittelfach,
wenn das Führungshubelement 7 die mit 7a bezeichnete Position einnimmt. Die Weblitzen
4d und 4e befinden sich aufgrund ihrer Fixierung 15 und 16 an das Führungshubelement
6 im Tieffach. Die Weblitzen 4f und 4g befinden sich aufgrund ihrer Fixierung 17 und
18 an das Führungshubelement 7 im Hochfach.
[0028] Die Weblitze 4g bleibt aufgrund ihrer Fixierung 19 an das ortsfeste Führungselement
8 auch beim nächsten Schuß im Hochfach. Die Fixierung 18 an das Führungshubelement
7 wird zu diesem Zweck gelöst, bevor die Abwärtsbewegung des Führungshubelementes
7 beginnt.
[0029] Die mit 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 und 19 bezeichneten Fixierungs- bzw. Anbindungsstellen
der Weblitzen an bzw. in den Bohrungen 31, 31' der Führungshubelemente 6 und 7 bzw.
des ortsfesten Führungsarretierelementes 8 zur Arretierung der Weblitzen im Tief-
bzw. im Hochfach können mittels Magneten, Magnetschaltung, mittels elektrischer Felder,
mittels Pneumatik, aber auch mit Hilfe mechanischer Verankerung und Formschluß und
dergleichen bewerkstelligt werden. Hierzu ist es zweckmäßig, sowohl die Bohrungen
31, 31' in den Führungselementen als auch die Weblitzen entsprechend zweckdienlich
auszugestalten. Jede Bohrung bzw. jeder Bohrungsbereich der Führungshubelemente und
der ortsfesten Führungsarretierelemente muß mustergerecht angesteuert werden können.
Dies kann über spezielle Datenbahnen erfolgen. Aber auch eine drahtlose Ansteuerung
ist denkbar. Zur Aufnahme und Führung der Weblitzen können die Führungselemente anstelle
von Bohrungen Hohlräume jedweder Form und Bauweise (z.B. Einzelröhrchen) und in jedweder
Materialausführung aufweisen.
[0030] Auf das ortsfeste Führungsarretierelement 8 zur Arretierung oberhalb des Webfaches
kann auch verzichtet werden. Die Arretierung kann dann über das Führungselement 9
erfolgen, wenn dieses Führungselement als ansteuerbares Element ausgeführt wird.
[0031] Die Hubbewegungen der Führunghubelemente werden durch einen entsprechenden Antrieb
erzielt.
[0032] Um ein eventuell erforderliches Schrägfach zu erzeugen, können die Führungshubelemente
in entsprechende Sektionen aufgeteilt werden, damit unterschiedliche Hublängen ermöglicht
werden.
[0033] Die Dimensionen der Führungselemente werden je nach Belastung unter Berücksichtigung
von Webbreite und Tourenzahl der Webmaschine festgelegt.
[0034] Das ortsfeste Führungsarretierelement 8 dient der Positionsfixierung von Weblitzen
im Tief- bzw. Hochfach, wenn diese im folgenden Schuß bindungsgerecht in der vorherigen
Position verharren sollen. Dies dient dem ruhigeren Ablauf des Webprozesses.
[0035] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Funktionsprinzip liegt die sogenannte Lese- oder
auch Neutralposition im Mittelfach und gleichzeitigen Geschlossenfach. In dieser Position
erfolgt der Rietanschlag, durch den der Schußfaden an die zuvor gewebte Warenbahn
angelegt wird. Beim Arbeiten ohne das zusätzliche Element 8 wird die Rückführung aller
Webkettfäden in der Zeitschiene des Rietanschlages bewirkt, was eine gleichmäßige
Spannung aller Webkettfäden während des Rietanschlages möglich macht. Für empfindliche
Kettmaterialien ist dies von besonderem Vorteil. Da die Maschine nach dem Funktionsprinzip
von Fig. 3 beide Arbeitsweisen ermöglicht, kann entsprechend gewählt werden.
[0036] Fig. 4 zeigt das Funktionsprinzip der Fachbildevorrichtung mit nur einem Führungshubelement
21, wobei die Leseposition sowohl in das Tieffach (durchgezogene Linie), als auch
in das Hochfach (gestrichelte Linie), gelegt werden kann. Das Führungshubelement 21
macht in diesem Beispiel eine Aufwärts- und Abwärtsbewegung je Schußeintrag bzw. je
Kurbelumdrehung der Webmaschine.
[0037] Bei dieser Arbeitsweise hat das ortsfeste Führungsarretierelement 8 bei Leseposition
im Tieffach die Aufgabe, die Weblitzen, welche wahlgerecht nicht an das Führungshubelement
21 fixiert sind, bei der Aufwärtsbewegung des Führungshubelementes 21 zu fixieren
und somit sicher im Tieffach zu halten.
[0038] Ein ortsfestes Führungselement ist mit 9 und ein Boden ist mit 10 bezeichnet.
[0039] Das Gleiche gilt analog, wenn die Leseposition in das Hochfach gelegt wird. In diesem
Falle hat das ortsfeste Führungselement 8 die Aufgabe, die Weblitzen bei der Abwärtsbewegung
des Führungshubelementes 21 wahlgerecht im Hochfach zu halten. Darüber hinaus kann
das ortsfeste Führungsarretierelement 8 als Arretierung für die Weblitzen, welche
wahlgerecht auch beim nächsten Schuß in der gleichen Fachstellung bleiben sollen,
eingesetzt werden.
[0040] Der Hubbereich des Führungshubelementes 21 ist mit Hilfe der durchgezogenen Linie
und der gestrichenen Linie 21a dargestellt.
[0041] Die Weblitze 4h befindet sich aufgrund ihrer Fixierung 22 an das ortsfeste Führungsarretierelement
8 im Tieffach. Die Weblitze 4i befindet sich aufgrund ihrer Fixierung 23 an das Führungshubelement
21 im Hochfach. Die Weblitze 4j befindet sich aufgrund ihrer Fixierung 24 an das ortsfeste
Führungsarretierelement 8 im Hochfach.
[0042] Fig. 5 zeigt das Funktionsprinzip der Fachbildevorrichtung mit zwei Führungshubelementen
25 und 26. Die Leseposition liegt für beide Führungshubelemente wechselnd im Hochfach
und im Tieffach.
[0043] Das ortsfeste Führungsarretierelement 8 hat die Aufgabe, die Weblitzen im Hoch- bzw.
im Tieffach wahlgerecht zu halten.
[0044] Der Hubbereich der Führungselemente 25 und 26 ist jeweils mit Hilfe der durchgezogenen
Linien und der gestrichelten Linien 25a und 26a dargestellt. Die Weblitze 4k befindet
sich aufgrund ihrer Fixierung 27 an das ortsfeste Führungsarretierelement 8 im Tieffach.
Die Weblitze 41 befindet sich aufgrund ihrer Fixierung 28 im Hochfach, wenn das Führungselement
25 die mit 25a bezeichnete Position einnimmt. Die Weblitze 4m befindet sich aufgrund
ihrer Fixierung 29 an das Führungshubelement 26a im Hochfach, wenn das Führungshubelement
die mit 26a bezeichnete Position einnimmt. Die Weblitze 4n befindet sich aufgrund
ihrer Fixierung 30 an das ortsfeste Führungsarretierelement 8 im Hochfach.
[0045] Fig.6 zeigt das Funktionsprinzip der Fachbildevorrichtung mit zwei Hubelementen 32,
33 und zwei ortsfesten Führungselementen 34, 35. Die Leseposition liegt für beide
Hubelemente im Mittelfach. Die ortsfesten Führungselemente 34 und 35 haben die Aufgabe,
die Weblitzen 4o - 4r permanent zu führen. Die Fadenaugen der Weblitzen sind mit 5o
- 5r bezeichnet.
[0046] Die Hubelemente 32, 33 übernehmen nur dann eine zusätzliche Führung der Weblitzen
4o - 4r, wenn diese an die entsprechenden Hubelemente 32, 33 fixiert sind. Die Fixierung
der Weblitzen an die Hubelemente bzw. die Lösung derselben erfolgt an den beiden Endbereichen
der Weblitzen.
[0047] Die Hubelemente bei diesem Beispiel können ähnlich den sogenannten Messern einer
Jacquard-Maschine ausgebildet sein. Ebenso können die Weblitzen ähnlich den Platinen
einer Jacquard-Maschine ausgebildet sein.
[0048] Der Hubbereich der Hubelemente 32, 33 ist mittels der durchgezogenen und gestrichelten
Linien dargestellt.
[0049] Die Weblitze 4o befindet sich aufgrund der Mittelfach- und Leseposition der Hubelemente
32, 33 im Mittelfach. In der Mittelfach- und Leseposition der Hubelemente befinden
sich bei dieser Arbeitsweise grundsätzlich alle Weblitzen im Mittelfach.
[0050] Aufgrund der Fixierung 36 der Weblitze 4o an das Hubelement 32 wird diese Weblitze
mit nach oben in die Hochfachposition genommen. Diese Position ist mittels der Weblitze
4p dargestellt. Aufgrund der Fixierung 37 an das Hubelement 32 befindet sich diese
Weblitze im Hochfach.
[0051] Analog dieser Arbeitsweise zur Positionierung der Weblitzen in das Hochfach zeigt
die Darstellung der Weblitzen 4q und 4r die Positionierung der Weblitzen in das Tieffach.
Die Weblitze 4q befindet sich aufgrund der Mittelfach- und Leseposition der Hubelemente
32, 33 im Mittelfach. Aufgrund der Fixierung 38 der Weblitze 4q an das Hubelement
33 wird diese Weblitze mit nach unten in die Tieffachposition genommen. Diese Position
ist mittels der Weblitze 4r dargestellt. Aufgrund der Fixierung 39 an das Hubelement
33 befindet sich diese Weblitze 4r im Tieffach.
[0052] Die Funktionsbeispiele der Fig. 3, 4, 5, und 6 zeigen nur einige wenige Fixierungs-
und Lösungskombinationen der Weblitzen gegenüber den Hubelementen und gegenüber den
Arretierelementen (Fixierung = Koppelung der Weblitzen an die jeweiligen Elemente;
Lösung = Entkoppelung der Weblitzen von den jeweiligen Elementen.) Alle Funktionsprinzipe
bieten die Möglichkeit, alle Elemente wahlweise oberhalb und/oder unterhalb des Webfaches
zu positionieren. Es gibt selbstverständlich weitere Kombinationsmöglichkeiten der
erforderlichen Elemente, auch in Bezug auf die Anzahl der Elemente.
[0053] In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel von Arretiereinrichtungen zum Verbinden bzw.
Lösen der Positionierungselemente dargestellt. In den Öffnungen 31 der Führungshubelemente
sind Kammern 41 vorgesehen, in welche an den Weblitzen 4 vorgesehene Nasen eingreifen
können. Wie ersichtlich, ist die Öffnungsweite der Öffnungen 31 so dimensioniert,
daß dann, wenn die Nasen 40 nicht in die Kammern bzw. Aussparungen 41 eingreifen,
eine ungehinderte Hubbewegung möglich ist. Wie durch die an den oberen Enden der Weblitzen
angebrachten Pfeile dargestellt, sind die Weblitzen quer zur Hubrichtung bewegbar
und zwar derart, daß die Nasen 40 entweder in die als Kammern 41 ausgebildete Ausnehmung
eingreifen können und dadurch eine Arretierung erfolgt oder in einer anderen Position
eine ungehinderte Hubbewegung ausüben können. Die Querbewegung erfolgt mittels geeigneter
(nicht dargestellter) Querbewegungseinrichtungen, welche ansteuerbar ausgebildet sind.
Je nach der Position wird die Weblitze 4 dann von dem oberen Führungshubelement mit
nach oben in das Hochfach genommen oder mit dem anderen Führungshubelement mit nach
unten in das Tieffach genommen.
[0054] Die in Fig. 7 mit A bis D bezeichneten Positionen der Weblitzen sind wie folgt:
Position A:
[0055] Beide Führungshubelemente mit ihren Öffnungen 31 stehen im Mittelfach. Die Nase 40
der Weblitze 4 wird durch die beispielsweise als als Mikroschaltung ausgebildete Querpositionierungseinrichtung
nach rechts in die als Kammer 41 ausgebildete Ausnehmung der Öffnung 31 des oberen
Führungshubelementes gedrückt.
Position B:
[0056] Die Führungshubelemente werden nach oben bzw. nach unten bewegt. Da die Nase 40 der
Weblitze 4 in die Kammer 41 der Öffnung 31 des oberen Führungshubelementes eingreift,
wird die Weblitze mit nach oben in das Hochfach genommen.
Position C:
[0057] Beide Führungshubelemente mit ihren Öffnungen 31 stehen im Mittelfach. Die Nase 40
der Weblitze 4 wird durch die Querpositionierungseinrichtungen nach links in die Kammer
41 der Öffnung 31 des unteren Führungshubelementes gedrückt.
Position D:
[0058] Die Führungshubelemente werden nach oben bzw. nach unten bewegt. Da die Nase 40 der
Weblitze 4 in die Kammer 41 der Öffnung 31 des unteren Führungshubelementes eingreift,
wird die Weblitze 4 mit nach unten in das Tieffach genommen.
[0059] Bei der in Fig. 9 schematisch dargestellten Ausführungsform weisen die Weblitzen
4 keine Nasen sondern Ausnehmungen 42 auf. Den Ausnehmungen 42 sind als Dorne 43,
Stifte od. dgl. ausgebildete ortsfest in der jeweiligen Öffnung 31 angeordnete Nasen
zugeordnet. Auch hier kann durch die Querpositioniereinrichtung erreicht werden, daß
die Weblitzen entweder mit ihren Ausnehmungen auf die Dorne 43 gedrückt werden oder
nicht in Eingriff sind und die Hubbewegung ausführen können. In Eingriffsstellung
ist die Weblitze an das betreffende Führungshubelement gekoppelt. Die Querpositioniereinrichtung
kann auch magnetisch arbeiten. In Kopplungsstellung wird die Weblitze mit dem jeweiligen
Führungshubelement in das Hochfach bzw. in das Tieffach gebracht.
[0060] Die Erfindung stellt demnach eine harnischlose Fachbildevorrichtung für eine Einzelfadensteuerung
zur Verfügung, wobei die erforderlichen Hubbewegungen zur Erzielung des Gewebefaches
mit Elementen erfolgen, die die Hubbewegung und die Führung der Litzen gleichzeitig
übernehmen. Durch das Entfallen eines zusätzlichen Webharnisches werden folgende bekannte
Nachteile vermieden:
vorzeitiger Verschleiß des Webharnisches durch Kordelbrüche, Chorbrett- und Harnischführungsboden-Einschnitte,
Brüche der Gegenzugfedern;
reduzierte Tourenzahl der Webmaschine.
[0061] Der erforderliche Oberbau für die herkömmliche Jacquard-Maschine und die große Raumhöhe
für die Fabrikationsräume entfallen. Dies bietet enormen wirtschaftlichen Nutzen und
technische Vorteile.
1. Fachbildevorrichtung für die Textiltechnik mit Fadenaugen(5-5r)aufweisenden beweglichen
Positionierungselementen(4-4r), zur Aufnahme von Fäden einer zu erstellenden Warenbahn,
mit wenigstens einem Hub-Führungs-Arretierelement (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) mit einer
Huberzeugungseinrichtung zum Bewegen der Hub-Führungs-Arretierelemente in vertikaler
Auf- und Abbewegung und zur Hubbewegung der Positionierungselemente, mit einer Vielzahl
· von in Abständen angeordneten Öffnungen (31,31') zur Führung der Positionierungselemente,
und mit einer wahlweise ansteuerbaren Arretiereinrichtung zum Verbinden bzw. zum Lösen
der Positionierungselemente mit bzw. von den Hub-Führungs-Arretierelementen derart,
daß die Fäden der zu erstellenden Warenbahn in muster- und bindungsgerechte Positionen
gebracht werden können, dadurch gekennzeichnet, daß
das bzw. die Hub-Führungs-Arretierelemente (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) als Hubelement
bzw. als Hubelemente der Huberzeugungseinrichtung ausgebildet ist/sind und wobei an
dem bzw. den die Hubbewegung ausführenden Hub-Führungs-Arretierelement bzw. Hub-Führungs-Arretierelementen
und/oder an den Positionierungselementen, wahlweise ansteuerbare Arretiereinrichtungen
zum Verbinden bzw. zum Lösen der Positionierungselemente mit bzw. von den Hub-Führungs-Arretierelementen
angeordnet sind, und dass die Hub-Führungs-Arretierelemente eine Vielzahl von in Abständen
angeordneten Öffnungen (31, 31') aufweisen, durch welche die Positionierungselemente
geführt sind und geführt werden, und dass zusätzlich zu dem Hub-Führungs-Arretierelement
bzw. den Hub-Führungs-Arretierelementen (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) wenigstens ein
ortsfest ausgebildetes Führungs-Arretierelement (20, 8, 9, 34, 35) vorgesehen ist,
und wobei an diesem wenigstens einen ortsfesten Führungs-Arretierelement und/oder
an den Positionierungselementen, wahlweise ansteuerbare Arretiereinrichtungen zum
Verbinden bzw. zum Lösen der Positionierungselemente mit bzw. von dem wenigstens einen
ortsfesten Führungs-Arretierelement angeordnet sind, und dass das wenigstens eine
ortsfeste Führungs-Arretierelement eine Vielzahl von in Abständen angeordneten Öffnungen
(31, 31') aufweist, durch welche die Positionierungselemente geführt sind und geführt
werden.
2. Fachbildevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere parallel in Abstand zueinander angeordnete Hub-Führungs-Arretierelemente(6,
7, 21, 25, 26, 32, 33) vorgesehen sind.
3. Fachbildevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß Stirnbereiche und/oder Stirnendbereiche und/oder Endbereiche der Positionierungselemente
(4-4r) mit dem oder den Hub-Führungs-Arretierelementen (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33)
und dem oder den ortsfesten Führungs-Arretierelementen (20, 8, 9, 34, 35) verbindbar
bzw. von diesem/diesen lösbar ausgebildet sind.
4. Fachbildevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenaugen (5-5r) aufweisenden Positionierungselemente (4-4r) als starre, vorzugsweise
biegeelastische und/oder vorzugsweise einstückige Körper ausgebildet sind.
5. Fachbildevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtungen elektronisch und/oder pneumatisch und/oder mechanisch ansteuerbar
sind, um die Arretierung der Positionierungselemente (4-4r) herzustellen bzw. zu lösen.
6. Fachbildevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtungen an den Hub-Führungs-Arretierelementen und/oder den ortsfesten
Führungs-Arretierelementen im Bereich der Öffnungen (31) Ausnehmungen (41) zum wahlweisen
Eingreifen oder Nichteingreifen von an den Positionierungselementen vorgesehenen Nasen(40)
aufweisen, und daß wahlweise ansteuerbare Einrichtungen zum Bewegen der Positionierungselemente
quer zur Hubrichtung in die Einrastposition oder Nichteinrastposition vorgesehen sind,
und daß die Öffnungsweite der Öffnungen (31) derart dimensioniert ist, daß bei der
Nichteingreifposition eine ungehinderte Hubbewegung möglich ist.
7. Fachbildevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtungen an den Hub-Führungs-Arretierelementen und/oder den ortsfesten
Führungs-Arretierelementen im Bereich der Öffnungen(31) Nasen(43) zum wahlweisen Eingreifen
oder Nichteingreifen in an den Positionierungselementen vorgesehene Öffnungen(42)
aufweisen, und daß wahlweise ansteuerbare Einrichtungen zum Bewegen der Positionierungselemente
quer zur Hubrichtung in die Einrastposition oder Nichteinrastposition vorgesehen sind,
und daß die Öffnungsweite der Öffnungen(31) derart dimensioniert ist, daß bei Nichteingreifposition
eine ungehinderte Hubbewegung möglich ist.
1. A shed forming device for the textile industry comprising movable positioning elements
(4-4r) having thread eyes (5-5 r) to receive threads of a material web to be produced,
at least one lift guide arresting element (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33), a lift generating
device to move the lift guide arresting elements in a vertical ascending and descending
movement and for the lifting movement of the positioning elements, a plurality of
spaced bores (31,31°) to guide the positioning elements, and a selectively actuable
arresting element to connect or release the positioning elements to or from the lift
guide arresting elements in such a way that the threads of the material web to be
produced can be moved into positions which are in accordance with the pattern and
weave, characterised by
the lift guide arresting element(s) (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) being configured as
lift element or lift elements of the lift generating device, wherein selectively electrically
actuable arresting devices to connect or release the positioning elements to or from
the lift guide arresting elements and the lift guide arresting elements being arranged
on the lift guide arresting element or the lift guide arresting elements carrying
out the lifting movement and/or on the positioning elements, and
the lift guide arresting elements having a plurality of spaced bores (31, 31°) through
which the positioning elements are guided and will be guided, and
at least one stationary guide arresting element (20, 8, 9, 34, 35) being provided
in addition to the lift guide arresting element or lift guide arresting elements (6,
7, 21, 25, 26, 32, 33), wherein selectively electrically actuable arresting devices
to connect or release the positioning elements to or from the at least one stationary
guide arresting element being arranged on the at least one stationary guide arresting
element, and
the at least one stationary guide arresting element having a plurality of spaced bores
(31, 31°) through which the positioning elements are guided and will be guided.
2. Shed forming device according to claim 1, characterised by
several lift guide arresting elements (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) being provided spaced
parallel to each other.
3. Shed forming device according to one of the claims 1 to 2,
characterised by
front regions and/or front end regions and/or end regions of the positioning elements
(4-4r) being formed so they can be connected to or released from the lift guide arresting
element(s) (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) and the stationary guide arresting element(s)
(20, 8, 9, 34, 35).
4. Shed forming device according to one of the claims 1 to 3,
characterised by
the positioning elements (4-4r) featuring thread eyes (5-5r) being formed as rigid,
preferably flexurally elastic and/or preferably piece-piece bodies.
5. Shed forming device according to one of the claims 1 to 4,
characterised by
the arresting devices being electronically and/or pneumatically and/or mechanically
actuable to establish or release the locking of the positioning elements (4-4r).
6. Shed forming device according to one of the claims 1 to 5,
characterised by
the arresting devices having recesses (41) on the lift guide arresting elements and/or
the stationary guide arresting elements in the region of the bore (31) to selectively
engage or not engage the noses (40) provided on the positioning elements, and
selectively actuable devices being provided for moving the positioning elements transversely
to the lifting direction into the lock position or non-lock position, and
the opening width of the bores (31) being sized so that unimpeded lift movement is
possible in the non-lock position.
7. Shed forming device according to one of the claims 1 to 5,
characterised by
the arresting devices having noses (43) on the lift guide arresting elements and/or
the stationary guide arresting elements in the region of the bores (31) to selectively
engage or not engage into the apertures (42) provided on the positioning elements,
and
selectively actuable devices being provided for moving the positioning elements transversely
to the lifting direction into the lock position or non-lock position, and
the opening width of the bores (31) being sized so that unimpeded lift movement is
possible in the non-lock position.
1. Dispositif de formation de foule pour la technique de l'industrie textile, avec des
éléments de positionnement mobiles (4-4r) comportant des oeillets (5-5r), permettant
la prise en charge de fils d'une bande de matériau devant être fabriquée, avec au
moins un élément de guidage de course et d'arrêt (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) avec un
dispositif de génération de la course permettant de faire bouger les éléments de guidage
de course et d'arrêt pour les mouvements verticaux de montée et de descente et pour
la course des éléments de positionnement, avec un grand nombre d'orifices placés à
une certaine distance les uns des autres (31, 31') pour le guidage des éléments de
positionnement, et avec un dispositif d'arrêt pouvant être commandé au choix pour
la connexion des éléments de positionnement aux éléments de guidage de course et d'arrêt
ou le détachement des éléments de positionnement des éléments de guidage de course
et d'arrêt, de telle sorte que les fils de la bande de matériau devant être fabriquée
soient mis dans les positions correctes pour le motif à réaliser et pour l'armure,
caractérisé par le fait que
l'élément de guidage de course et d'arrêt ou les éléments de guidage de course et
d'arrêt (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) est/sont réalisé(s) en élément(s) de course du
dispositif de génération de la course, des dispositifs d'arrêt pouvant être commandés
au choix pour la connexion des éléments de positionnement aux éléments de guidage
de course et d'arrêt ou le détachement des éléments de positionnement des éléments
de guidage de course et d'arrêt se situant au niveau de l'élément de guidage de course
et d'arrêt ou des éléments de guidage de course et d'arrêt réalisant le mouvement
de course et/ou des éléments de positionnement, et par le fait que les éléments de guidage de course et d'arrêt comportent un grand nombre d'orifices
placés à une certaine distance les uns des autres (31, 31'), orifices par lesquels
passent les éléments de positionnement, et par le fait que, outre l'élément de guidage de course et d'arrêt ou les éléments de guidage de course
et d'arrêt (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33), au moins un élément de guidage et d'arrêt fixe
(20, 8, 9, 34, 35) est prévu, des dispositifs d'arrêt pouvant être commandés au choix
pour la connexion des éléments de positionnement à cet élément d'arrêt et de guidage
fixe au moins unique ou le détachement des éléments de positionnement de cet élément
d'arrêt et de guidage fixe au moins unique se situant au niveau de cet élément d'arrêt
et de guidage fixe au moins unique et/ou au niveau des éléments de positionnement,
et par le fait que cet élément d'arrêt et de guidage fixe au moins unique comporte un grand nombre d'orifices
placés à une certaine distance les uns des autres (31, 31'), orifices par lesquels
passent les éléments de positionnement.
2. Dispositif de formation de foule conformément à la revendication 1, caractérisé par le fait que plusieurs éléments de guidage de course et d'arrêt (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) placés
parallèlement les uns aux autres à une certaine distance les uns des autres sont prévus.
3. Dispositif de formation de foule conformément à l'une des revendications 1 à 2, caractérisé par le fait que les parties avant et/ou les extrémités avant et/ou les extrémités des éléments de
positionnement (4-4r) peuvent être connectées au ou aux élément(s) de guidage de course
et d'arrêt (6, 7, 21, 25, 26, 32, 33) et au ou aux élément(s) de guidage et d'arrêt
fixe(s) (20, 8, 9 34, 35) ou détachées des élément(s) de guidage de course et d'arrêt
et de l'élément d'arrêt et de guidage fixe ou des éléments de guidage et d'arrêt fixes.
4. Dispositif de formation de foule conformément à l'une des revendications 1 à 3, caractérisé par le fait que les éléments de positionnement (4-4r) comportant des oeillets (5-5r) sont réalisés
sous forme de corps rigides, de préférence élastiques aux flexions et/ou de préférence
en une pièce.
5. Dispositif de formation de foule conformément à l'une des revendications 1 à 4, caractérisé par le fait que les dispositifs d'arrêt peuvent être commandés de manière électronique et/ou pneumatique
et/ou mécanique pour réaliser l'arrêt des éléments de positionnement (4-4r) ou le
débloquer.
6. Dispositif de formation de foule conformément à l'une des revendications 1 à 5, caractérisé par le fait que les dispositifs d'arrêt au niveau des éléments de guidage de course et d'arrêt et/ou
des éléments d'arrêt et de guidage fixes comportent dans le domaine des orifices (31)
des évidements (41) permettant au choix la prise ou non de picots (40) prévus au niveau
des éléments de positionnement, et par le fait que des dispositifs pouvant être commandés au choix pour la mise en mouvement des éléments
de positionnement vers la position d'encliquettement ou de non-encliquettement dans
le sens transversal au sens de la course sont prévus, et par le fait que la largeur d'ouverture des orifices (31) est dimensionnée de telle sorte que, dans
la position de non-prise, un mouvement de course libre est possible.
7. Dispositif de formation de foule conformément à l'une des revendications 1 à 5, caractérisé par le fait que les dispositifs d'arrêt au niveau des éléments de guidage de course et d'arrêt et/ou
des éléments d'arrêt et de guidage fixes comportent dans le domaine des orifices (31)
des picots (43) permettant au choix la prise ou non dans des orifices (42) prévus
au niveau des éléments de positionnement, et par le fait que des dispositifs pouvant être commandés au choix pour la mise en mouvement des éléments
de positionnement vers la position d'encliquettement ou de non-encliquettement dans
le sens transversal au sens de la course sont prévus, et par le fait que la largeur d'ouverture des orifices (31) est dimensionnée de telle sorte que, dans
la position de non-prise, un mouvement de course libre est possible.