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EP 1 311 369 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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13.10.2004 Patentblatt 2004/42 |
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Anmeldetag: 15.08.2001 |
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2001/009412 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2002/016081 (28.02.2002 Gazette 2002/09) |
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(54) |
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR ENTFERNUNG METALLISCHER VERUNREINIGUNGEN
METHOD AND DEVICE FOR REMOVING METALLIC IMPURITIES
PROCEDE ET DISPOSITIF POUR L'ELIMINATION D'IMPURETES METALLIQUES
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Priorität: |
22.08.2000 DE 10041056
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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21.05.2003 Patentblatt 2003/21 |
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Patentinhaber: |
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- Linde AG
65189 Wiesbaden (DE)
- ThyssenKrupp Stahl AG
47166 Duisburg (DE)
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Erfinder: |
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- BUINGER, Alexander
81476 München (DE)
- LIESKE, Dirk
47179 Duisburg (DE)
- PETERS, Michael
47533 Kleve (DE)
- IDELER, Christoph
47443 Moers (DE)
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Vertreter: Gellner, Bernd, Dr. |
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Linde AG,
Abraham-Lincoln-Strasse 21 65189 Wiesbaden 65189 Wiesbaden (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-C- 19 621 837 US-A- 6 099 396
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US-A- 5 107 764
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- KEENEY C.A. ET AL: "CRYOGENIC BLAST CLEANING" IRON AND STEEL ENGINEER, ASSOCIATION
OF IRON AND STEEL ENGINEERS. PITTSBURGH, US, Bd. 75, Nr. 1, 1998, Seiten 56-57, XP000732788
ISSN: 0021-1559
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung metallischer Verunreinigungen
von metallischen Dressierwalzen.
[0002] In der Metallbearbeitung werden vielfach rotierende Werkzeuge eingesetzt, die von
Zeit zu Zeit gereinigt werden müssen, um die Qualität der Bearbeitung aufrechterhalten
zu können.
[0003] Beispielsweise werden Stahlbleche für die Kfz-Industrie als Korrosionsschutz in Feuer-Beschichtungs-Anlagen
(sog. FBA) mit Aluminium oder Zink beschichtet. Vor dem Aufwickeln zu Coils (großen
Spulen) werden diese Bleche durch ein sogenanntes "Dressiergerüst" geschickt. Hier
übertragen aufgeraute Walzen (Dressierwalzen) eine definierte Rauheit (Oberflächenstruktur)
auf die Bandoberfläche. Dieser Vorgang erfolgt unter hoher Flächenpressung.
[0004] Bei den Beschichtungsprozessen der Bänder kommt es sowohl beim Aluminieren wie auch
bei Verzinken zu geringfügigem Aufbau von Beschichtungsmaterial auf den Dressierwalzen.
Da sich diese Verunreinigungen aufbauen, werden hierdurch unerwünschte Abdrücke auf
die Bandoberfläche übertragen. Zum Teil können die Coils sogar durch die unerwünschte
Prägung wertlos werden. Um die Standzeit der Dressierwalze zu erhöhen, werden üblicherweise
Zwischenreinigungen mit Hochdruck-Wasserstrahlen (HD-Wasserstrahlen) durchgeführt,
bzw. die Walze von Zeit zu Zeit abgeschliffen.
[0005] Bei der HD-Wasserreinigung entsteht ein starker Wassernebel, der das gesamte Gerüst
der Dressierwalzen einhüllt. Dies führt zu starken Korrosionsproblemen an der Anlage.
Außerdem lässt die Rauheit der Walze - auch bei Verwendung von Schleifmitteln - deutlich
gegenüber der anfänglichen Ausgangsrauheit nach. Dadurch wird die Lebensdauer der
Walze verkürzt. Eine verkürzte Lebensdauer der Dressierwalze bedeutet aber einen erhöhten
Aufwand für das Aufarbeiten der Walze (Schleifen, Aufrauhen) sowie erhöhte Nacharbeitungskosten.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs bezeichneten
Art aufzuzeigen, durch welche die genannten Nachteile beseitigt werden. Insbesondere
sollte eine effektive aber die Lebensdauer der zu reinigenden Werkzeuge möglichst
verlängernde Art der Reinigung zur Verfügung gestellt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren dadurch gelöst, dass zur Reinigung
ein Strahlmittel in festem Aggregatzustand eingesetzt wird, welches unter Normalbedingungen
in gasförmigem Aggregatzustand vorliegt.
[0008] Die Erfindung basiert auf der Idee, dass ein Reinigungsmittel als Strahlmittel eingesetzt
wird, welches unter Normalbedingungen gasförmig ist und daher ohne Schwierigkeiten
und rückstandslos entweichen kann.
[0009] Als bei Normalbedingungen in gasförmiger Aggregatzustand vorliegendes Reinigungsmittel
ist insbesondere Trockeneis (CO
2) zu nennen, welches sich in zahlreichen Anwendungen bewährt hat.
[0010] Verfestigtes Kohlendioxid bietet aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wesentliche
Vorteile bei der Verwendung als Strahlmittel zur Strahlreinigung von Oberflächen:
Kohlendioxid in festem Aggregatzustand (Trockeneis) besitzt eine Temperatur von etwa
-78 °C. Bei Erwärmung sublimiert Kohlendioxid. Bei der Sublimation des Kohlendioxids
tritt eine explosionsartige Volumenvergrößerung etwa um den Faktor 600 auf, was die
Strahlreinigung wirksam unterstützt. Die Bearbeitung mit Kohlendioxid in festem Aggregatzustand
verläuft rückstandsfrei, da das sublimierte gasförmige Kohlendioxid problemlos entweichen
kann. Eine Strahlmittelaufbereitung oder Strahlmittelentsorgung ist daher für Kohlendioxid
nicht erforderlich. Bevorzugt wird festes Kohlendioxid in Form von CO
2-Pellets eingesetzt.
[0011] Die Wirkungsweise der Strahlreinigung mit Kohlendioxid-Pellets ist noch nicht ganz
verstanden. Bisher geht man davon aus, dass wegen des plötzlichen Wärmeentzugs aufgrund
der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten erhebliche Spannungen entstehen.
Diese lockern die Bindungskräfte, wodurch die Schicht versprödet und durch nachfolgend
auftreffende Pellets abgetragen wird (siehe A. Visser et. al., Reinigen von Oberflächen
mit Trockeneisstrahlen, Werkstattstechnik 89 (1999)). In umfangreichen Untersuchungen
wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung festgestellt, dass sich die Strahlreinigung
mit Kohlendioxid-Pellets bzw. allgemein mit einem Strahlmittel in festem Zustand,
welches unter Normalbedingungen im gasförmigen Zustand vorliegt, auch zur Entfernung
von metallischen Verunreinigungen auf Metall eignet. Dieses Ergebnis ist insofern
überraschend, als sich bei dieser Anwendung die Wärmeausdehnungskoeffizienten der
Verunreinigungen und des Werkstücks nicht oder nur wenig unterscheiden.
[0012] Bevorzugt wird das Strahlmittel über eine bewegbare Strahldüse auf das zu reinigende
Werkzeug oder Werkstücks geleitet.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung wird die Strahldüse auf einer der Geometrie des zu
reinigenden Werkzeuges angepassten Traversiervorrichtung bewegt. Die Strahldüse kann
auf einer eigenen oder für andere Geräte vorgesehene Traversiervorrichtung bewegt
werden. Die Strahldüse ist dazu auf einer eigenen oder für andere Geräte vorgesehene
Traversiervorrichtung angeordnet
[0014] In Weiterbildung der Erfindung werden Dressierwalzen zur Bearbeitung von feuerbeschichteten
Blechen gereinigt Die Verwendung der Trockeneis-Strahlreinigung zur Reinigung der
Dressierwalze erlaubt es, auf den korrosionsfördemden Einsatz des HD-Wasserstrahlens
zu verzichten. Außerdem kann durch die regelmäßige Anwendung des erfindungsgemäßen
Strahlreinigens, insbesondere mit CO
2, der Aufbau kleinster Verunreinigungen zu Schäden verursachenden, größeren Klumpen
weitestgehend unterbunden werden. Somit ist ein Abschleifen bzw. Reinigen der Dressierwalze
wesentlich seltener erforderlich. Insgesamt senken sich die Reklamationsquote und
die Ersatzteilkosten bei gleichzeitigem Gewinn an Standzeit. Gerade auch bei den harten
Zink-Partikeln bringt das Strahlen mit Trockeneis sehr gute Ergebnisse.
[0015] Die Strahldüse kann auf einer Traversiervorrichtung bewegt werden, welche bei der
Reinigung zumindest in axialer Richtung der Dressierwalze verschoben wird. Zur Reinigung
der Dressierwalze wird - beispielsweise aufgesetzt auf einen mit einer Traversiervorrichtung
verfahrbaren Schleifbock - eine speziell an die Walzengeometrie und Prozessparameter
adaptierte Strahldüse aufgesetzt. Aitemativ kann auch eine separate Traversiervorrichtung
für die Strahldüse vorgesehen sein.
1. Verfahren zur Entfernung metallischer Verunreinigungen von metallischen Dressierwalzen,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Reinigung ein Strahlmittel in festem Aggregatzustand eingesetzt wird, welches
unter Normalbedingungen in gasförmigem Aggregatzustand vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verunreinigungen Aluminium, Zink und/oder deren Legierungen enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Strahlmittel verfestigtes Kohlendioxid (Trockeneis) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlmittel über eine bewegbare Strahldüse auf das zu reinigende Werkstück oder
Werkzeug geleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahldüse auf einer der Geometrie des zu reinigenden Werkstücks oder Werkzeuges
angepassten Traversiervorrichtung bewegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahldüse auf einer eigenen oder für andere Geräte vorgesehenen Traversiervorrichtung
bewegt wird.
7. Verfahren nach einem der Anspruche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahldüse auf einer Traversiervorrichtung bewegt wird, welche bei der Reinigung
zumindest in axialer Richtung der Dressierwalze verschoben wird.
1. Process for removing metallic impurities from metallic skin-pass rolls, characterized in that a blasting agent in the solid state which is in the gaseous state under standard
conditions is used for the cleaning.
2. Process according to Claim 1, characterized in that the impurities contain aluminium, zinc, and/or alloys thereof.
3. Process according to Claim 1 or 2, characterized in that the blasting agent used is solidified carbon dioxide (dry ice).
4. Process according to Claim 1 or 3, characterized in that the blasting agent is passed on to the tool or workpiece to be cleaned via a movable
blasting nozzle.
5. Process according to Claim 4, characterized in that the blasting nozzle is moved on a traversing device which is matched to the geometry
of the tool or workpiece to be cleaned.
6. Process according to Claim 5, characterized in that the blasting nozzle is moved on a dedicated traversing device or on a traversing
device provided for other equipment.
7. Process according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the blasting nozzle is moved on a traversing device which is displaced at least in
the axial direction of the skin-pass roll during the cleaning operation.
1. Procédé d'élimination d'impuretés métalliques sur des cylindres métalliques de dressage,
caractérisé en ce que pour le nettoyage, on utilise un agent de grenaillage qui se trouve à l'état d'agrégats
solides et qui se présente sous la forme d'agrégats gazeux en conditions normales.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les impuretés contiennent de l'aluminium, du zinc et/ou leurs alliages.
3. Procédé selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que comme agents de grenaillage, on utilise du dioxyde de carbone solide (glace sèche).
4. Procédé selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'agent de grenaillage est amené sur la pièce ou l'outil à nettoyer par un ajutage
mobile de grenaillage.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que l'ajutage de grenaillage est déplacé sur un dispositif de traversée adaptée à la
géométrie de la pièce ou de l'outil à nettoyer.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'ajutage de grenaillage est déplacé sur un dispositif de traversée propre ou prévu
pour d'autres appareils.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'ajutage de grenaillage est déplacé sur un dispositif de traversée qui, lors du
nettoyage, est déplacé au moins dans le sens axial du cylindre de dressage.