[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen insbesondere
mit einem Schleifoder Polierwerkzeug, wobei die Vorrichtung insbesondere als motorgetriebene
Hand-Werkzeugmaschine ausgestaltet ist.
[0002] Maschinen zum Bearbeiten von Oberflächen mittels einer angetriebenen Schleif- oder
Polierscheibe sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Diese umfassen beispielsweise
sogenannte Schwingschleifer oder Exzenterschleifer, bei denen eine Halterung für das
eigentliche Werkzeug, das Schleifpapier, mittels eines durch einen Motor rotierten
Exzenters in Schwingung versetzt wird.
[0003] Ferner sind auch bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen mehrere Werkzeugaufnahmen,
beispielsweise in Form von Tellern zur Aufnahme von Schleif- oder Polierwerkzeugen,
vorgesehen sind, um einen größeren Arbeitsbereich abzudecken.
[0004] Eine besonders vorteilhafte Vorrichtung in dieser Hinsicht zur Schleif- bzw. Polierbearbeitung
auch gekrümmter Oberflächen ist in der DE 44 47 162 A beschrieben. Bei dieser Vorrichtung
sind drei Werkzeugaufnahmen in einer Dreiecksanordnung jeweils zur Drehung um eine
eigene Drehachse über einen zentralen Motor und ein Getriebe antreibbar, wobei die
Werkzeugaufnahmen unabhängig voneinander zur allseitigen Schwenkung der Drehachse
innerhalb eines vorgegebenen Winkelbereichs schwenkbar in einer Kugelgelenkartigen
Halterung in einem Gehäuse gelagert und in jeder Schwenkstellung zur Drehung antreibbar
sind.
[0005] Ein Nachteil bei diesen bisherigen Schleif- bzw. Poliermaschinen besteht darin, dass
die Erzielung eines gleichmäßigen Schleifbildes nur mit relativ großer Erfahrung möglich
ist, da die einzelnen Werkzeuge z.B. in Form von Schleif- oder Poliertellern der Maschinen
bei ihrer Rotation jeweils nur eine bestimmte definierte Teilfläche bearbeiten und
die gesamte Maschine zur Bearbeitung einer größeren zusammenhängenden Fläche durch
die Bedienperson von Hand über die zu bearbeitenden Oberflächen bewegt werden muss.
Hierzu ist einerseits eine umfangreiche gleichmäßige Bewegung der Bedienperson meist
mit großem Kraftaufwand erforderlich und andererseits ist es nur mit einem hohen Maß
an Erfahrung und Geschicklichkeit der Bedienperson möglich, das Werkzeug in gleichmäßigem
Eingriff zu halten und sichtbare Schleifspuren oder Ungleichmäßigkeiten zwischen den
Einzelbearbeitungsflächen zu vermeiden. Ferner ist zur Bearbeitung einer größeren
Fläche relativ viel Zeit nötig, da die gleichzeitig bearbeitbare Fläche einer solchen
Vorrichtung auf die Summe der Einzelbearbeitungsflächen der einzelnen Schleif- oder
Polierteller der Maschine beschränkt ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen
bereitzustellen, die die zuvor geschilderten Nachteile vermeidet oder zumindest abschwächt.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen
gemäß Anspruch 1. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht durch die Überlagerung der Rotation der
einzelnen Werkzeugaufnahme(n) mit der Rotation der Gehäuseeinheit, an bzw. in der
die Werkzeugaufnahme(n) gelagert ist/sind, eine Vergrößerung der Arbeitsfläche, ein
deutlich besseres und schnelleres Bearbeitungsergebnis, und eine gute Überlagerung
der Schleifspuren mit dem Ergebnis eines sehr guten und gleichmäßigen Schleifbildes
bei einer spürbar reduzierten Bewegung und ohne die Notwendigkeit großer Erfahrung
bzw. Geschicklichkeit der Bedienperson.
[0009] Besondere Vorteile ergeben sich aus der Anwendung der erfindungsgemäßen Merkmale
auf die aus der DE 44 47 162 A bekannte Schleifmaschine, die eine oder mehrere allseitig
schwenkbare drehbare Werkzeugaufnahmen besitzt. Bei dieser bevorzugten Ausgestaltung
sind die oben genannten Vorteile bei der Bearbeitung von ebenen und bei gekrümmten
Oberflächen erreichbar.
[0010] Schließlich ist insbesondere bei gegenläufiger Drehrichtung der Werkzeugaufnahme(n)
einerseits und der Gehäuseeinheit andererseits durch Aufhebung der Drehmomente ein
Kraftaufwand zum Halten und Führen der Vorrichtung über die zu bearbeitende Oberfläche
deutlich reduziert.
[0011] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen am Beispiel einer
Schleif- bzw. Poliermaschine mit 3 rotierenden und schwenkbar gelagerten Werkzeugaufnahmen,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtuing von Fig. 1 von unten gesehen,
- Fig. 3
- eine entlang der Linie A-A geschnittene Schnittansicht der Vorrichtung von Fig. 1,
- Fig. 4
- eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht der Vorrichtung von Fig. 1.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen wird am Beispiel
einer in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Schleif- bzw. Poliermaschine mit 3 rotierenden
und einzeln schwenkbar gelagerten Werkzeugaufnahmen ähnlich der bereits oben erläuterten
Schleifmaschine gemäß der DE 44 47 162 A erläutert. Für die Zwecke der Offenbarung
einer beispielhaften Gestaltung eines Antriebs und einer schwenkbaren Lagerung der
einzelnen Werkzeugaufnahmen in einem Gehäuse einer solchen Schleif- bzw. Poliermaschine
wird hiermit der gesamte Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift durch Bezugnahme einbezogen.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt ein Gehäuse, das eine erste, im Beispiel
obere Gehäuseeinheit 1 und eine zweite, im Beispiel untere Gehäuseeinheit 2 umfaßt.
An der ersten Gehäuseeinheit 1 ist die Vorrichtung im Einsatz durch eine Bedienperson
zu halten. Hierfür kann ein oder mehrere Handgriff(e) 14 und/oder eine für den Zweck
besonders ausgestaltete Gehäuseform vorgesehen sein. In der zweiten Gehäuseeinheit
2 sind im Beispiel drei Werkzeuge 4 mit Werkzeugaufnahmen 9 und daran z.B. über eine
Klebeverbindung, eine Klettverbindung, Mikroreplikationen oder eine Klemmeinrichtung
lösbar angebrachten Schleif- bzw. Poliermitteln 15 dreh- und vorzugsweise allseitig
schwenkbar in entsprechenden Aufnahmen 13 an der Unterseite gelagert. Die Anzahl der
verwendeten Werkzeugaufnahmen 9 ist an sich beliebig, so dass im Extremfall auch eine
einzelne Werkzeugaufnahme oder zwei bzw. mehr als drei Aufnahmen möglich sind. Die
Aufnahmen müssen zumindest um eine als Arbeitsachse dienende Drehachse 11 drehbar
gelagert sein - die gleichzeitige Schwenkbarkeit der Drehachse ist für die Bearbeitung
gekrümmter Oberflächen von Vorteil aber nicht unbedingt notwendig. Die Drehung der
einzelnen Werkzeugaufnahmen ist in den Fig. 1 und 2 durch Pfeile B angedeutet. Ferner
ist auch eine exzentrische Drehbewegung der einzelnen Werkzeugaufnahmen prinzipiell
möglich.
[0014] Die Werkzeugaufnahmen können vorzugsweise austauschbar sein, so dass entsprechend
dem gewünschten Berabeitungszweck die Art der Werkzeugaufnahme (für Schleifwerkzeuge,
Polierwerkzeuge etc.) und/oder der Durchmesser der Werkzeugaufnahmen angepaßt werden
kann. Die Anpassung des/der Durchmesser ist vorteilhaft, um hinsichtlich der jeweiligen
Umfangsgeschwindigkeiten und der Kräfte die jeweils besten Bearbeitungsergebnisse
erzielen zu können. Ergänzend zu den dreh- und schwenkbaren Werkzeugaufnahmen sind
auch zusätzliche starre oder schwenkbare, jedenfalls nicht rotatorisch angetriebene
Werkzeugaufnahmen denkbar (nicht dargestellt), die in geeigneter Weise auf der Unterseite
der zweiten Gehäuseeinheit 2 befestigt oder gelagert sind.
[0015] Die erste und die zweite Gehäuseeinheit 1 und 2 sind in der dargestellten Ausführungsform
relativ zueinander konzentrisch drehbar und hierfür über eine später noch genauer
beschriebene Lagerung 3 miteinander gekoppelt, so dass durch Festhalten der ersten
Gehäuseeinheit 1 eine Drehung der zweiten Gehäuseeinheit 2 möglich ist. Diese Drehbewegung
ist in den Fig. 1 und 2 durch den Pfeil C angedeutet. Denkbar ist auch eine (nicht
dargestellte) exzentrische Lagerung der beiden Gehäuseeinheiten 1 und 2 zueinander.
[0016] Um die Drehbewegungen zu erzeugen sind in dem Gehäuse der Vorrichtung Antriebsmittel
zum Antreiben der Werkzeugaufnahmen 9 und zum Antreiben der zweiten Gehäuseeinheit
2 zur Drehung relativ zu der ersten Gehäuseeinheit 1 vorgesehen. Zwischen den beiden
Gehäuseeinheiten 1 und 2 ist eine Dichtungseinrichtung vorgesehen, die, wie beispielsweise
in Fig. 3 und 4 schematisch gezeigt, als eine am Außenumfang der beiden Einheiten
1 und 2 ausgeformte Spalt- bzw. Labyrinthdichtung 8 ineinandergreifender Vorsprünge
ausgeführt sein kann. Alternativ oder zusätzlich kann ein Dichtungselement oder eine
Luftstromdichtung vorgesehen werden. Der Luftstrom kann hierbei durch ein Kühlgebläse
eines Antriebsmotors an einer Stelle des Gehäuses angesaugt und durch den Spalt zwischen
den Gehäuseeinheiten 1 und 2 ausgestoßen werden, um das Eindringen von Staub zwischen
die Gehäuseeinheiten zu verhindern. Die feststehende Gehäuseeinheit 1 kann so ausgeformt
sein, daß sie die rotierende Gehäuseeinheit am Außenumfang teilweise übergreift oder
überlappt und der freiliegende Teil der rotierenden Gehäuseeinheit minimiert wird.
Diese Gestaltung verbessert die Handhabung, reduziert die Verletzungsgefahr für die
Bedienperson, verbessert die Abdichtung zwischen den Gehäuseeinheiten und kann die
rotierdende Gehäuseeinheit vor mechanischen Einflüssen schützen.
[0017] Die Antriebsmittel zum Antreiben der Werkzeugaufnahmen 9 und zum Antreiben der zweiten
Gehäuseeinheit 2 zur Drehung relativ zu der ersten Gehäuseeinheit 1 umfassen vorzugsweise
eine gemeinsame elektrische, pneumatische oder hydrauLische Drehantriebsquelle 10
in Form eines Motors. Dieser Motor kann wie dargestellt in der ersten Gehäuseeinheit
1 oder alternativ auch in der zweiten Gehäuseeinheit 2 angeordnet sein. Das Abtriebsmoment
des Motors 10 wird von der Abtriebswelle 5 des Motors 10 an ein in der zweiten Gehäuseeinheit
2 aufgenommenes und in den Figuren 3 und 4 gut zu erkennendes Getriebe 9 auf die Drehwellen
18 der einzelnen Werkzeugaufnahmen 9 übertragen. In dem gezeigten Beispiel sind die
Drehwellen 18 der Werkzeugaufnahmen 9 über Lagerungen 16 und 17 in der zweiten Gehäuseeinheit
2 um Drehachsen 11 drehbar gelagert. Die Lagerung 17 befindet sich außerdem in einer
in der unteren Gehäuseseite der zweiten Gehäuseeinheit 2 kippbar gehalterten Aufnahme
13, an der wiederum die Werkzeugaufnahme 9 angebracht ist. Dadurch ist ein Kippen
der Werkzeugaufnahme 9 und damit der Drehachse 11 außerhalb der Vorrichtung möglich.
[0018] Wie bereits erwähnt ist die zweite Gehäuseeinheit 2 mit der ersten Gehäuseeinheit
1 so gekoppelt, dass eine Relativdrehung C zwischen diesen beiden Einheiten möglich
ist. In dem Beispiel ist eine Lagerung, beispielsweise ein Radial-Wälz- oder Gleitlager
3 einerseits mit der Abtriebswelle 5 des Motors 10 und andererseits mit der zweiten
Gehäuseeinheit 2 verbunden. Die Verbindung kann wie dargestellt über eine Zwischenhülse
19 erfolgen, so dass eine Kopplung der beiden Gehäuseeinheiten bei der Montage und
eine Trennung zur Wartung einfach möglich ist. Die zweite Gehäuseeinheit 2 ist damit
an der Motorwelle 5 gelagert und konzentrisch zu dieser drehbar. Alternativ kann die
zweite Gehäuseeinheit 2 auch über ein Lager mit der ersten Gehäuseeinheit 1 gekoppelt
sein, dessen Innen- und Außenringe jeweils an den Gehäuseeinheiten selbst angebracht
sind. Dieses Lager kann auch als Axiallager ausgeführt sein.
[0019] In dem Bereich zwischen den Gehäuseeinheiten 1 und 2 befinden sich im Beispiel drei
Antriebselemente in Form von Reibrädern 7, die jeweils mit aus der zweiten Gehäuseeeinheit
2 herausgeführten Endabschnitten 20 der Antriebswellen 18 der einzelnen Werkzeugaufnahmen
drehfest gekoppelt sind. Über die Reibräder 7, die an einer Innenumfangsfläche 21
eines an der Unterseite der ersten Gehäuseeinheit 1 angebrachten Flansches reibschlüssig
anliegen, wird ein Drehmoment von den Antriebswellen 18 auf die erste Gehäuseeinheit
1 übertragen und, sofern die erste Gehäuseeinheit 1 festgehalten wird, die zweite
Gehäuseeinheit 2 relativ zur ersten Gehäuseeinheit in Drehung versetzt. Die drei entsprechend
den Werkzeugaufnahmen gleichmäßig um die Mitte beabstandeten Reibräder 7 stützen ferner
die erste Gehäuseeinheit 1 im Außenbereich gegenüber der zweiten Gehäuseeinheit 2
ab, um ein Kippen der Gehäuseeinheiten zueinander zu verhindern und die koaxiale Drehung
sicherzustellen. Zum Zweck einer verbesserten Abstützung könnten zusätzlich axiale
Stützmittel wie ein umlaufender Anschlag oder eine Nut für die Reibräder an dem Flansch,
Gleitflächen oder Stützrollen im Außenbereich vorgesehen werden.
[0020] Das Reibrad ist bzw. die Reibräder sind vorzugsweise so gestaltet, daß der Reibbelag
bei Verschleiß ausgetauscht werden kann. In einer anderen (nicht dargestellten) Ausführungsform
kann das Reibrad an der Außengeometrie entsprechend abgeschrägt sein, um durch eine
Änderung der axialen Position eine Einstellung der Drehzahl des rotierenden Gehäuseteils
durch Änderung des Wirkdurchmessers am Reibrad zu ermöglichen. Ein entsprechender
Verstellmechanismus kann von der Außenseite des Gehäuses zugänglich sein, um die Einstellungen
im Betrieb auf einfache Art und Weise durch einen Benutzer zu ermöglichen.
[0021] Durch das Anbringen der Reibräder 7 an den Endabschnitten 20 der Antriebswellen 18,
die sich an entgegengesetzten Seiten der Antriebswellen befinden wie die Werkzeugaufnahmen
9, wird erreicht, dass die Drehung der ersten Gehäuseeinheit (1) relativ zu der zweiten
Gehäuseeinheit (2) hinsichtlich der Drehrichtung C entgegengesetzt der Drehrichtung
B der Drehung der einzelnen Werkzeugaufnahmen 9 ist. Dadurch kompensieren sich die
Drehmomente dieser beiden Drehbewegungen weitgehend gegenseitig. Die Drehrichtung
der Werkzeugaufnahme(n) einerseits und der Gehäuseeinheit andererseits kann wie zuvor
detailliert erläutert gegenläufig sein, kann aber je nach Anwendungsfall auch gleichläufig
sein. Ferner ist eine gegenläufige Drehung der einzelnen Werkzeugaufnahmen untereinander
ebenfalls möglich und durch entsprechende Gestaltung der Kraftüberttragung leicht
zu bewerkstelligen.
[0022] Alternativ zu der gezeigten reibschlüssigen KoppLung der Antriebselemente für die
Übertragung des Drehmoments für die Drehung der Gehäuseeinheiten 1 und 2 kann auch
eine formschlüssige Kopplung in Form eines Zahnrades und einer z.B. an der Innenumfangsfläche
21 des Flansches ausgebildeten passenden Verzahnung vorgesehen werden. Demgegenüber
ist ein Vorteil einer reibschlüssigen Kopplung und Kraftübertragung des Drehmoments
insbesonderer auf die Gehäuseeinheiten aber auch auf die Werkzeugaufnahmen darin zu
sehen, dass bei entsprechender Wahl des Reibungskoeffizienten ein Festhalten bzw.
Anhalten oder eine Verzögerung von Außen möglich ist.
[0023] Die Rotation der Reibräder muss nicht notwendig wie dargestellt an den Antreibswellen
der Werkzeugaufnahmen erfolgen. Die Rotation kann auch an den Zwischenwellen oder
an der zentrischen Motorwelle statt erfolgen. Bei gegenläufiger Drehung von Gehäuse
und Werkzeugaufnahmen wäre in diesem Fall ein geeignetes Antriebsmittel z.B. in Form
einer weiteren Getriebstufe oder eines Riementriebs vorzusehen.
[0024] Zum Antrieb aller rotierenden Teile kann als Alternative zu oder in Kombination mit
dem dargestellten Zahnradgetriebe auch ein Zugmittelgetriebe, vorzugsweise aus Poly-V-
oder Zahnriemen aufgebaut verwendet werden. Ein derariges Getriebe wäre insbesondere
im Hinblick auf eine angestrebte Umkehr von Drehrichtungen sowie hinsichtlich der
Geräuschemissionen vorteilhaft.
[0025] Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform können für die Rotation der ersten
und zweiten Gehäuseeinheiten relativ zueinander und die Rotation der einzelnen Werkzeugaufnahmen
jeweils eigene Drehantriebsquellen, die beispielsweise auf elektrischem Strom, oder
einem Hydraulikoder Pneumatikdruckmedium basieren, vorgesehen werden- Bei dieser Variante
kann der Antrieb des rotierenden Gehäuseteils eigenständig und vom Antrieb der Werkzeugaufnahmen
entkoppelt sein. Eine besonders vorteilhafte Erweiterung dieser Ausführungsform besteht
darin, durch entsprechende getrennte, unabhängige Ansteuerung oder Regelung der einzelnen
Drehantriebsquellen mit entsprechend eingerichteten Steuermitteln (elektrisch, elektronisch,
mechanisch), die jeweiligen Abtriebsdrehzahlen und Drehrichtungen und damit die resultierenden
Kräfte und Drehmomente in Abhängigkeit der jeweiligen Bearbeitungssituation (z.B.
abhängig von der Körnung des verwendeten Schleifpapiers, dem zu bearbeitenden Material,
der Rauhigkeit der zu bearbeitenden Oberfläche usw.) vorzugsweise stufenlos einstellen
zu können und damit nach Außen auftretende und ansonsten von dem Benutzer zu kompensierende
Bearbeitungskräfte weiter zu verringern oder aufzuheben um so eine insgesamt bessere
und angenehmere Bearbeitung zu erreichen.
[0026] Denkbar ist es auch, die Rotation des Gehäuseteils abschaltbar zu machen, indem z.B.
bei einer Version mit Getriebe wie zuvor detailliert erläutert ein geeigneter Freilauf
zwischen den Antrieb der Werkzeugaufnahme(n) und dem zugeordneten Reibrad eingebaut
wird. Dann könnte beim dargestellten Aufbau die Rotation des sich drehenden Gehäuseteils
durch Drehrichtungsumkehr des Motors einfach gesteuert werden. Bei einer Variante
mit unabhängigen Drehantriebsquellen ist dies durch Abschalten oder Umsteuern der
jeweiligen Drehantriebsquellen auch ohne Freilauf möglich.
[0027] Bei der Variante mit eigenen Drehantriebsquellen kann je nach Leistungscharakteristik
der Antriebsquellen ggf. auf ein Getriebe verzichtet werden, sofern dieses nicht zur
Verteilung eines Antriebsmoments auf mehrere Werkzeugaufnahmen erforderlich ist.
[0028] Wenn die einzelnen Drehantriebsquellen in den jeweiligen Gehäuseeinheiten aufgenommen
sind könnte es ggf. erforderlich sein, die Zufuhr der Energie (elektrischer Strom,
Hydraulikoder Pneumatikdruckmedium) durch die Drehachse zwischen den Gehäuseeinheiten
zu führen.
1. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen mit:
einer ersten Gehäuseeinheit(1), an der die Vorrichtung zu halten ist,
einer zweiten Gehäuseeinheit (2), in der mindestens eine Werkzeugaufnahme (9) drehbar
gelagert ist, wobei die erste und die zweite Gehäuseeinheit (1,2) relativ zueinander
drehbar miteinander gekoppelt sind, und
Antriebsmitteln (6,7,10) zum Antreiben der mindestens einen Werkzeugaufnahme (9) und
zum Antreiben der zweiten Gehäuseeinheit (2) zur Drehung relativ zu der ersten Gehäuseeinheit
(1).
2. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß Anspruch 1, wobei die erste und
die zweite Gehäuseeinheit (1,2) über eine Lagerung (3) für eine konzentrische Drehung
miteinander gekoppelt sind.
3. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei zwischen
der ersten und der zweiten Gehäuseeinheit (1,2) eine Dichtungseinrichtung (8) vorgesehen
ist.
4. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß Anspruch 3, wobei die Dichtungseinrichtung
(8) eine Spalt- bzw. Labyrinthdichtung, ein Dichtungselement oder eine Luftstromdichtung
oder Kombinationen davon umfasst.
5. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
drei Werkzeugaufnahmen (9) jeweils um eine eigene Achse (11) drehbar in der zweiten
Gehäuseeinheit (2) gelagert sind.
6. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei
die Antriebsmittel mindestens eine elektrische, pneumatische oder hydraulische Drehantriebsquelle
(10) umfassen.
7. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß Anspruch 6, wobei die Antriebsmittel
eine gemeinsame Drehantriebsquelle (10) für die mindestens eine Werkzeugaufnahme (9)
und die Relativdrehung der ersten und zweiten Gehäuseeinheiten (1,2) umfassen.
8. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
die Antriebsmittel ferner ein Getriebe (9) zur Übertragung des Drehmoments von einer
Abtriebswelle (5) der mindestens einen Drehantriebsquelle (10) auf die Achse(n) (11)
der Werkzeugaufnahme(n) (9) umfasst und das Getriebe (9) in der zweiten Gehäuseeinheit
(2) aufgenommen ist.
9. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
die Antriebsmittel ferner mindestens ein mit dem Getriebe (9) gekoppeltes Antriebselement
(7) umfassen, das mit dem ersten Gehäuseteil (1) in kraft- und/oder formschlüssiger
Verbindung zum Übertragen eines Drehmoments auf die erste Gehäuseeinheit (1) zur Drehung
derselben relativ zu der zweiten Gehäuseeinheit (2) steht.
10. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, jeweils
in Verbindung mit Anspruch 2 und 6, wobei die Lagerung (3), über die die erste und
die zweite Gehäuseeinheit (1,2) relativ zueinander drehbar gekoppelt sind, auf einer
Abtriebswelle (5) der Drehantriebsquelle (10) angeordnet ist.
11. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
die Antriebsmittel eine erste, in der zweiten Gehäuseeinheit (2) aufgenommene elektrische,
pneumatische oder hydraulische Drehantriebsquelle für den Antrieb der mindestens einen
Werkzeugaufnahme (9) sowie eine zweite in der ersten Gehäuseeinheit (1) aufgenommene
elektrische, pneumatische oder hydraulische Drehantriebsquelle für den Antrieb der
ersten Gehäuseeinheit zur Drehung relativ zu der zweiten Gehäuseeinheit umfassen.
12. Vorrichtung zur Bearbeitung von Oberflächen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
die Drehung der ersten Gehäuseeinheit (1) relativ zu der zweiten Gehäuseeinheit (2)
hinsichtlich der Drehrichtung entgegengesetzt der Drehung der mindestens einen Werkzeugaufnahme
(9) ist.