[0001] Die Erfindung betrifft einen Rakelkammerträger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Solche Rakelkammerträger zum Tragen einer an eine Rasterwalze eines Farbwerks einer
Rotationsdruckmaschine anstellbaren Farbkammerrakel sind bekannt. Ein derartiger Rakelkammerträger
umfasst eine Tragevorrichtung mit einer Mehrzahl an Stützelementen, auf welchen die
Farbkammerrakel aufliegt. Weiterhin umfasst der Rakelkammerträger Stellglieder, welche
mit den die Rasterwalze tragenden Lagerböcken verbunden sind. Mit diesen Stellgliedern
kann die Tragevorrichtung mitsamt der Farbkammerrakel in - zumeist radialer - Richtung
auf die Rasterwalze und von dieser weg bewegt werden. Auf diese Weise wird die Farbkammerrakel
an die Rasterwalze an- und wieder abgestellt. Derartige Stellglieder sind beispielsweise
in der DE 195 16 224 C2 gezeigt. Die dort gezeigten Stellglieder sind als Parallelogramm
ausgeführt, so dass die Farbkammerrakel nahezu in radialer Richtung der Rasterwalze
bewegt werden kann. Zusätzlich ist die Tragevorrichtung um ihre eigene Achse schwenkbar,
so dass die Farbkammerrakel in eine waagerechte Position gebracht werden kann, .in
der die Öffnung nach oben zeigt.
[0003] Bekannte Rakelkammerträger weisen Handschrauben auf, welche auf die Rakelkammer wirken
und diese klemmend auf den Stützelementen haltern. Nach dem Lösen der Schrauben kann
die Rakelkammer zwecks Reinigung oder anderer Wartung- oder Reparaturarbeiten von
den Stützelementen abgehoben oder abgeschoben werden.
[0004] Das Lösen und Anziehen der Schrauben zum Zwecke des Rakelkammerwechsels ist jedoch
umständlich und erfordert einen erheblichen Zeitaufwand.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Rakelkammerträger vorzuschlagen,
von dem sich die Rakelkammer einfacher und schneller lösen lässt.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0007] Demnach umfassen die Befestigungsmittel, von welchen die zur Fixierung der Rakelkammer
notwendige Kraft aufgebracht wird, zumindest eine Kraftbereitstellungseinrichtung,
welche sich im wesentlichen in axialer Richtung der Rasterwalze erstreckt. Eine solche
Anordnung bietet den Vorteil, dass die Rakelkammer an mehreren Punkten fixiert werden
kann, dazu aber nur ein Arbeitsgang notwendig ist. Der Arbeitsgang besteht darin,
dass die Kraftbereitstellungsvorrichtung von einem Zustand, in dem sie keine Kraft
bereitstellt in einen Zustand, in dem sie eine Kraft bereitstellt, umgeschaltet wird.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Kraftbereitstellungsvorrichtung
eine Stange, mit welcher eine Kraft durch eine Drehung um eine zu der Hauptträgheitsachse
der Stange parallel verlaufende Achse aufbringbar ist. Die Kraft wird also von der
Stange, welche beispielsweise in der Tragevorrichtung gelagert ist, nach dem Exzenterprinzip
bereitgestellt. Die Stange kann dazu an einer Stelle gedreht werden, was beispielsweise
durch die manuelle Betätigung eines Handhebels erfolgt. Selbstverständlich ist auch
eine automatisierte Betätigung, etwa über Motoren, denkbar.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Befestigungsmittel zumindest eine
Kraftübertragungsvorrichtung, mit welcher zumindest ein Teil der von der Kraftbereitstellungseinrichtung
bereitgestellte Kraft auf die Rakelkammer übertragbar ist. Diese Kraftübertragungsvorrichtung
kann die Kraft so umlenken oder weiterleiten, dass beispielsweise die Rakelkammer
nach dem Vorbild der Klemmung durch Schrauben klemmend gehaltert wird.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Kraftübertragungseinrichtung einen
Hebel umfasst, auf dessen erstem Ende die Kraftbereitstellungseinrichtung wirkt und
auf dessen zweitem Ende auf einen an der Rakelkammer befestigten Zapfen wirkt. Dieser
Hebel kann dabei sich an der Tragevorrichtung abstützen. Die Tragevorrichtung kann
Stützelemente mit Tragplatten aufweisen, auf welchen die Rakelkammer ruht, wobei jedem
dieser Stützelemente ein Hebel zugeordnet sein kann. Der Hebel kann dabei auf die
Zapfen, die an der Unterseite der Rakelkammer befestigt sind, wirken, so dass die
Rakelkammer gegen die Stützelemente beziehungsweise gegen die Tragplatten gedrückt
wird, wenn die Kraftbereitstellungseinrichtung eine Kraft bereitstellt. Wird die Kraft
jedoch vom Hebel weggenommen, so kann die Rakelkammer von der Tragplatte entfernt
werden.
[0011] Bevorzugt wird dabei, wenn ein Federelement auf ein Ende des Hebels eine Kraft ausübt,
die der von der Kraftbereitstellungsvorrichtung ausgeübten Kraft entgegen wirkt. Durch
diese Maßnahme wird sichergestellt, dass das erste Ende des Hebels immer an der Stange
anliegt und dadurch das zweite Ende des Hebels sich von dem Zapfen der Rakelkammer
löst.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus der gegenständlichen Beschreibung
und den Zeichnungen hervor.
[0013] Die einzelnen Figuren zeigen:
- Fig. 1
- Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rakelkammerträgers mit befestigter Rakelkammer
- Fig. 2
- Seitenansicht des Rakelkammerträgers auf Fig. 1 in abgeschwenkter Stellung und mit
gelöster Rakelkammer
- Fig. 3
- Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Rakelkammerträger
[0014] Die Figuren 1 und 3 zeigen eine Rakeleinrichtung 1, die auf die Rasterwalze 2 wirkt.
Die in der Rakelkammer 3 vorhandene Druckfarbe wird von der Rasterwalze 2 übernommen.
Überschüssige Farbe wird von den Rakelmessern 4 von der Oberfläche der Rasterwalze
abgestreift. Die Rakelmesser 4 sind auf nicht näher beschriebene Weise mit den Rakelmesserklemmvorrichtungen
5 auf der Rakelkammer 3 befestigt. Auf der rückwärtigen Seite weist die Rakelkammer
3 mehrere Zapfen 6 auf, welche Füße 11 in Form einer kegelstumpfförmigen Erweiterung
tragen. Die Rakelkammer 3 liegt mit ihrer rückwärtigen Seite auf mehreren Tragplatten
7 auf, wobei die Zapfen 6 die in die Tragplatten 7 eingebrachte Einschnitten durchsetzen.
[0015] Die Tragplatte 7 ist rechtwinklig an Stützen 8 befestigt, welche ihrerseits an der
Traversen 9 befestigt sind. Die Traverse 9 ist in Richtung/des Doppelpfeiles A um
die Achse 10 schwenkbar, wobei die Traverse 9 auf an sich bekannte Art in einer Vorrichtung
gelagert ist, über welche sich die komplette Rakeleinrichtung 1 an die Rasterwalze
2 an- und wieder abstellen lässt.
[0016] An den Stützen 8 sind zusätzlich Halteelemente 12 angebracht, in welchen eine Stange
14 über Lager 13 drehbar gelagert ist. Die Stange 14 kann durch Betätigung des Handhebels
15 gedreht werden. In der in Fig. 1 gezeigten Winkellage drückt der zylindrische Teil
der Oberfläche der Stange 14 den Hebel 17 über ein Druckstück 16 in Richtung auf das
Tragplatte 7. Da der Hebel 17 aufgrund der gezeigten Kontur nur an dem Auflagepunkt
18 an der Tragplatte 7 anliegt, resultiert am anderen Ende des Hebels eine Kraft in
entgegengesetzter Richtung, nämlich von der Tragplatte 7 weg zeigend. Dieses Ende
des Hebels 17 umfasst den Zapfen 6 und überträgt die Kraft auf den Fuß 11, so dass
die Rakelkammer fest auf der Tragplatte 7 gehalten wird. Der den Zapfen 6 umfassende
Teil des Hebels 17 kann eine einschnittartige Ausnehmung mit Anschrägungen sein, die
der Kontur des Fußes 11 angepasst sind. Auf diese Weise ist die Position der Rakelkammer
3 relativ zur Tragplatte 7 reproduzierbar.
[0017] Die Fig. 2 zeigt die Rakeleinrichtung 1 in einer von der Rasterwalze 2 abgestellter
und abgeschwenkter Position. Der Handhebel 15 ist in einer Stellung gezeigt, in der
die Abflachung zum Druckstück 16 zeigt. Die Stange 14 übt nun keine Kraft mehr auf
das Druckstück 16 und damit auf den Hebel 17 auf. Aufgrund eines nicht dargestellten
Federelements wird der lange Arm des Hebels 17 auf das Tragstück gedrückt, so dass
sich der Hebel 17 vollständig vom Fuß 11 abhebt. Die Rakelkammer wird nun nicht mehr
auf der Tragplatte 7 gehalten und kann in Richtung des Pfeils B von den Tragplatten
7 abgeschoben werden.
[0018] Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Rakeleinrichtung 1 in ihrer an die Rasterwalze
2 angestellten Position. Aus dieser Figur sind die in der Beschreibung bereits erwähnten
Einschnitte in der Tragplatte 7 und in dem Hebel 17 zu erkennen, in welche die Zapfen
6 eingeschoben werden können.
Bezugszeichenliste |
1 |
Rakeleinrichtung |
2 |
Rasterwalze |
3 |
Rakelkammer |
4 |
Rakelmesser |
5 |
Rakelmesserklemmvorrichtung |
6 |
Zapfen |
7 |
Tragplatte |
8 |
Stütze |
9 |
Traverse |
10 |
Achse der Traverse |
11 |
Fuß |
12 |
Halteelement |
13 |
Lager |
14 |
Stange |
15 |
Handhebel |
16 |
Druckstück |
17 |
Hebel |
18 |
Auflagepunkt |
19 |
langer Arm des Hebels 17 |
20 |
Abflachung |
A |
Schwenkrichtung der Traversen |
B |
Verschieberichtung der Rakelkammer |
|
|
1. Rakelkammerträger zum Tragen einer mit einer Rasterwalze (2) eines Farbwerks einer
Rotationsdruckmaschine zusammenwirkenden Rakelkammer (3), wobei der Rakelkammerträger
zumindest folgende Bauteile umfasst:
- eine sich im wesentlichen entlang der Rasterwalze (2) erstreckende Tragevorrichtung
(7, 8, 9), auf welcher die Rakelkammer (3) fixierbar ist und
- Befestigungsmittel, von welchen die zur Fixierung der Rakelkammer (2) notwendige
Kraft aufgebracht wird
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsmittel zumindest eine Kraftbereitstellungseinrichtung (14) umfassen,
welche sich im wesentlichen in axialer Richtung der Rasterwalze (2) erstreckt.
2. Rakelkammerträger nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraftbereitstellungseinrichtung aus einer Stange (14) besteht, mit welcher eine
Kraft durch eine Drehung um eine zur der Hauptträgheitsachse der Stange (14) parallel
verlaufende Achse aufbringbar ist.
3. Rakelkammerträger nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsmittel zumindest eine Kraftübertragungseinrichtung (17) umfasst, mit
welcher zumindest ein Teil der von der Kraftbereitstellungseinrichtung (14) bereitgestellten
Kraft auf die Rakelkammer (3) übertragbar ist.
4. Rakelkammerträger nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraftübertragungseinrichtung zumindest einen Hebel (17) umfasst, auf dessen erstes
Ende die Kraftbereitstellungseinrichtung (14) wirkt und dessen zweites Ende (19) auf
einen an der Rakelkammer (3) befestigten Zapfen (6, 11) wirkt, so dass die Rakelkammer
(3) auf die Tragevorrichtung (7, 8, 9) gedrückt wird.
5. Rakelkammerträger nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Federelement auf das erste Ende des Hebels (17) eine Kraft ausübt, welche der
von der Kraftbereitstellungseinrichtung (14) ausgeübte Kraft entgegenwirkt.