(19)
(11) EP 1 466 733 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.10.2004  Patentblatt  2004/42

(21) Anmeldenummer: 04008626.6

(22) Anmeldetag:  08.04.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 31/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 09.04.2003 DE 10316467

(71) Anmelder: Windmöller & Hölscher
D-49525 Lengerich (DE)

(72) Erfinder:
  • Gräler, Klaus
    49525 Lengerich (DE)
  • Rogge, Günter
    49536 Lienen (DE)

   


(54) Träger für eine Rakelkammer in einer Rotationsdruckmaschine


(57) Die Erfindung behandelt Rakelkammerträger zum Tragen einer mit einer Rasterwalze (2) eines Farbwerks einer Rotationsdruckmaschine zusammenwirkenden Rakelkammer (3), wobei der Rakelkammerträger eine sich im wesentlichen entlang der Rasterwalze (2) erstreckende Tragevorrichtung (7, 8, 9), auf welcher die Rakelkammer (3) fixierbar ist und Befestigungsmittel, von welchen die zur Fixierung der Rakelkammer (2) notwendige Kraft aufgebracht wird, aufweist. Der Rakelkammerträger wurde derart weitergebildet, dass die Befestigungsmittel zumindest eine Kraftbereitstellungseinrichtung (14) umfassen, welche sich im wesentlichen in axialer Richtung der Rasterwalze (2) erstreckt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rakelkammerträger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Solche Rakelkammerträger zum Tragen einer an eine Rasterwalze eines Farbwerks einer Rotationsdruckmaschine anstellbaren Farbkammerrakel sind bekannt. Ein derartiger Rakelkammerträger umfasst eine Tragevorrichtung mit einer Mehrzahl an Stützelementen, auf welchen die Farbkammerrakel aufliegt. Weiterhin umfasst der Rakelkammerträger Stellglieder, welche mit den die Rasterwalze tragenden Lagerböcken verbunden sind. Mit diesen Stellgliedern kann die Tragevorrichtung mitsamt der Farbkammerrakel in - zumeist radialer - Richtung auf die Rasterwalze und von dieser weg bewegt werden. Auf diese Weise wird die Farbkammerrakel an die Rasterwalze an- und wieder abgestellt. Derartige Stellglieder sind beispielsweise in der DE 195 16 224 C2 gezeigt. Die dort gezeigten Stellglieder sind als Parallelogramm ausgeführt, so dass die Farbkammerrakel nahezu in radialer Richtung der Rasterwalze bewegt werden kann. Zusätzlich ist die Tragevorrichtung um ihre eigene Achse schwenkbar, so dass die Farbkammerrakel in eine waagerechte Position gebracht werden kann, .in der die Öffnung nach oben zeigt.

[0003] Bekannte Rakelkammerträger weisen Handschrauben auf, welche auf die Rakelkammer wirken und diese klemmend auf den Stützelementen haltern. Nach dem Lösen der Schrauben kann die Rakelkammer zwecks Reinigung oder anderer Wartung- oder Reparaturarbeiten von den Stützelementen abgehoben oder abgeschoben werden.

[0004] Das Lösen und Anziehen der Schrauben zum Zwecke des Rakelkammerwechsels ist jedoch umständlich und erfordert einen erheblichen Zeitaufwand.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Rakelkammerträger vorzuschlagen, von dem sich die Rakelkammer einfacher und schneller lösen lässt.

[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.

[0007] Demnach umfassen die Befestigungsmittel, von welchen die zur Fixierung der Rakelkammer notwendige Kraft aufgebracht wird, zumindest eine Kraftbereitstellungseinrichtung, welche sich im wesentlichen in axialer Richtung der Rasterwalze erstreckt. Eine solche Anordnung bietet den Vorteil, dass die Rakelkammer an mehreren Punkten fixiert werden kann, dazu aber nur ein Arbeitsgang notwendig ist. Der Arbeitsgang besteht darin, dass die Kraftbereitstellungsvorrichtung von einem Zustand, in dem sie keine Kraft bereitstellt in einen Zustand, in dem sie eine Kraft bereitstellt, umgeschaltet wird.

[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Kraftbereitstellungsvorrichtung eine Stange, mit welcher eine Kraft durch eine Drehung um eine zu der Hauptträgheitsachse der Stange parallel verlaufende Achse aufbringbar ist. Die Kraft wird also von der Stange, welche beispielsweise in der Tragevorrichtung gelagert ist, nach dem Exzenterprinzip bereitgestellt. Die Stange kann dazu an einer Stelle gedreht werden, was beispielsweise durch die manuelle Betätigung eines Handhebels erfolgt. Selbstverständlich ist auch eine automatisierte Betätigung, etwa über Motoren, denkbar.

[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Befestigungsmittel zumindest eine Kraftübertragungsvorrichtung, mit welcher zumindest ein Teil der von der Kraftbereitstellungseinrichtung bereitgestellte Kraft auf die Rakelkammer übertragbar ist. Diese Kraftübertragungsvorrichtung kann die Kraft so umlenken oder weiterleiten, dass beispielsweise die Rakelkammer nach dem Vorbild der Klemmung durch Schrauben klemmend gehaltert wird.

[0010] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Kraftübertragungseinrichtung einen Hebel umfasst, auf dessen erstem Ende die Kraftbereitstellungseinrichtung wirkt und auf dessen zweitem Ende auf einen an der Rakelkammer befestigten Zapfen wirkt. Dieser Hebel kann dabei sich an der Tragevorrichtung abstützen. Die Tragevorrichtung kann Stützelemente mit Tragplatten aufweisen, auf welchen die Rakelkammer ruht, wobei jedem dieser Stützelemente ein Hebel zugeordnet sein kann. Der Hebel kann dabei auf die Zapfen, die an der Unterseite der Rakelkammer befestigt sind, wirken, so dass die Rakelkammer gegen die Stützelemente beziehungsweise gegen die Tragplatten gedrückt wird, wenn die Kraftbereitstellungseinrichtung eine Kraft bereitstellt. Wird die Kraft jedoch vom Hebel weggenommen, so kann die Rakelkammer von der Tragplatte entfernt werden.

[0011] Bevorzugt wird dabei, wenn ein Federelement auf ein Ende des Hebels eine Kraft ausübt, die der von der Kraftbereitstellungsvorrichtung ausgeübten Kraft entgegen wirkt. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass das erste Ende des Hebels immer an der Stange anliegt und dadurch das zweite Ende des Hebels sich von dem Zapfen der Rakelkammer löst.

[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus der gegenständlichen Beschreibung und den Zeichnungen hervor.

[0013] Die einzelnen Figuren zeigen:
Fig. 1
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rakelkammerträgers mit befestigter Rakelkammer
Fig. 2
Seitenansicht des Rakelkammerträgers auf Fig. 1 in abgeschwenkter Stellung und mit gelöster Rakelkammer
Fig. 3
Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Rakelkammerträger


[0014] Die Figuren 1 und 3 zeigen eine Rakeleinrichtung 1, die auf die Rasterwalze 2 wirkt. Die in der Rakelkammer 3 vorhandene Druckfarbe wird von der Rasterwalze 2 übernommen. Überschüssige Farbe wird von den Rakelmessern 4 von der Oberfläche der Rasterwalze abgestreift. Die Rakelmesser 4 sind auf nicht näher beschriebene Weise mit den Rakelmesserklemmvorrichtungen 5 auf der Rakelkammer 3 befestigt. Auf der rückwärtigen Seite weist die Rakelkammer 3 mehrere Zapfen 6 auf, welche Füße 11 in Form einer kegelstumpfförmigen Erweiterung tragen. Die Rakelkammer 3 liegt mit ihrer rückwärtigen Seite auf mehreren Tragplatten 7 auf, wobei die Zapfen 6 die in die Tragplatten 7 eingebrachte Einschnitten durchsetzen.

[0015] Die Tragplatte 7 ist rechtwinklig an Stützen 8 befestigt, welche ihrerseits an der Traversen 9 befestigt sind. Die Traverse 9 ist in Richtung/des Doppelpfeiles A um die Achse 10 schwenkbar, wobei die Traverse 9 auf an sich bekannte Art in einer Vorrichtung gelagert ist, über welche sich die komplette Rakeleinrichtung 1 an die Rasterwalze 2 an- und wieder abstellen lässt.

[0016] An den Stützen 8 sind zusätzlich Halteelemente 12 angebracht, in welchen eine Stange 14 über Lager 13 drehbar gelagert ist. Die Stange 14 kann durch Betätigung des Handhebels 15 gedreht werden. In der in Fig. 1 gezeigten Winkellage drückt der zylindrische Teil der Oberfläche der Stange 14 den Hebel 17 über ein Druckstück 16 in Richtung auf das Tragplatte 7. Da der Hebel 17 aufgrund der gezeigten Kontur nur an dem Auflagepunkt 18 an der Tragplatte 7 anliegt, resultiert am anderen Ende des Hebels eine Kraft in entgegengesetzter Richtung, nämlich von der Tragplatte 7 weg zeigend. Dieses Ende des Hebels 17 umfasst den Zapfen 6 und überträgt die Kraft auf den Fuß 11, so dass die Rakelkammer fest auf der Tragplatte 7 gehalten wird. Der den Zapfen 6 umfassende Teil des Hebels 17 kann eine einschnittartige Ausnehmung mit Anschrägungen sein, die der Kontur des Fußes 11 angepasst sind. Auf diese Weise ist die Position der Rakelkammer 3 relativ zur Tragplatte 7 reproduzierbar.

[0017] Die Fig. 2 zeigt die Rakeleinrichtung 1 in einer von der Rasterwalze 2 abgestellter und abgeschwenkter Position. Der Handhebel 15 ist in einer Stellung gezeigt, in der die Abflachung zum Druckstück 16 zeigt. Die Stange 14 übt nun keine Kraft mehr auf das Druckstück 16 und damit auf den Hebel 17 auf. Aufgrund eines nicht dargestellten Federelements wird der lange Arm des Hebels 17 auf das Tragstück gedrückt, so dass sich der Hebel 17 vollständig vom Fuß 11 abhebt. Die Rakelkammer wird nun nicht mehr auf der Tragplatte 7 gehalten und kann in Richtung des Pfeils B von den Tragplatten 7 abgeschoben werden.

[0018] Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Rakeleinrichtung 1 in ihrer an die Rasterwalze 2 angestellten Position. Aus dieser Figur sind die in der Beschreibung bereits erwähnten Einschnitte in der Tragplatte 7 und in dem Hebel 17 zu erkennen, in welche die Zapfen 6 eingeschoben werden können.
Bezugszeichenliste
1 Rakeleinrichtung
2 Rasterwalze
3 Rakelkammer
4 Rakelmesser
5 Rakelmesserklemmvorrichtung
6 Zapfen
7 Tragplatte
8 Stütze
9 Traverse
10 Achse der Traverse
11 Fuß
12 Halteelement
13 Lager
14 Stange
15 Handhebel
16 Druckstück
17 Hebel
18 Auflagepunkt
19 langer Arm des Hebels 17
20 Abflachung
A Schwenkrichtung der Traversen
B Verschieberichtung der Rakelkammer
 
 



Ansprüche

1. Rakelkammerträger zum Tragen einer mit einer Rasterwalze (2) eines Farbwerks einer Rotationsdruckmaschine zusammenwirkenden Rakelkammer (3), wobei der Rakelkammerträger zumindest folgende Bauteile umfasst:

- eine sich im wesentlichen entlang der Rasterwalze (2) erstreckende Tragevorrichtung (7, 8, 9), auf welcher die Rakelkammer (3) fixierbar ist und

- Befestigungsmittel, von welchen die zur Fixierung der Rakelkammer (2) notwendige Kraft aufgebracht wird

dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsmittel zumindest eine Kraftbereitstellungseinrichtung (14) umfassen, welche sich im wesentlichen in axialer Richtung der Rasterwalze (2) erstreckt.
 
2. Rakelkammerträger nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraftbereitstellungseinrichtung aus einer Stange (14) besteht, mit welcher eine Kraft durch eine Drehung um eine zur der Hauptträgheitsachse der Stange (14) parallel verlaufende Achse aufbringbar ist.
 
3. Rakelkammerträger nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsmittel zumindest eine Kraftübertragungseinrichtung (17) umfasst, mit welcher zumindest ein Teil der von der Kraftbereitstellungseinrichtung (14) bereitgestellten Kraft auf die Rakelkammer (3) übertragbar ist.
 
4. Rakelkammerträger nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraftübertragungseinrichtung zumindest einen Hebel (17) umfasst, auf dessen erstes Ende die Kraftbereitstellungseinrichtung (14) wirkt und dessen zweites Ende (19) auf einen an der Rakelkammer (3) befestigten Zapfen (6, 11) wirkt, so dass die Rakelkammer (3) auf die Tragevorrichtung (7, 8, 9) gedrückt wird.
 
5. Rakelkammerträger nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Federelement auf das erste Ende des Hebels (17) eine Kraft ausübt, welche der von der Kraftbereitstellungseinrichtung (14) ausgeübte Kraft entgegenwirkt.
 




Zeichnung