(19)
(11) EP 1 466 849 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.10.2004  Patentblatt  2004/42

(21) Anmeldenummer: 04007421.3

(22) Anmeldetag:  26.03.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 10.04.2003 DE 10316364

(71) Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Nagel, Hartmut
    01640 Coswig (DE)
  • Grossmann, Karsten
    01689 Weinböhla (DE)

   


(54) Bogenanleger zum Vereinzeln von Bogen


(57) Die Erfindung betrifft einen Bogenanleger zum Vereinzeln von Bogen mit einem ersten und einem zweiten Bogentrenner.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Bogenanleger so zu verändern, dass die Universalität und die Effektivität der nachgeordneten Verarbeitungsmaschine erhöht wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass dem ersten Bogentrenner (7) ein erster Antrieb (15) und dem zweiten Bogentrenner (8) ein zweiter Antrieb (16) zugeordnet ist, wobei die Antriebe (15; 16) durch eine Steuer- und Regeleinrichtung (30) im Arbeitstakt einer nachgeordneten Verarbeitungsmaschine antreibbar sind, sowie eine die Höhenlage des ersten Bogentrenners (7) erfassende erste Abtasteinrichtung (28) und eine die Höhenlage des zweiten Bogentrenners (8) erfassende zweite Abtasteinrichtung (29) vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Bogenanleger zum Vereinzeln von Bogen mit einem ersten und einem zweiten Bogentrenner, die jeweils einen Trennsauger aufnehmenden Trennsaugerträger und einen Transportsauger aufnehmenden Transportsaugerträger sowie eine zugeordnete Bogentrennerhöhenverstellung aufweisen.

[0002] In Bogenanlegern ist üblicherweise ein Trennsauger und Transportsauger aufweisender Bogentrenner vorgesehen. Der Antrieb der Trennsauger und der Transportsauger erfolgt mit Hilfe von Kurvenkoppelgetrieben. Dabei wird einem die Trennsauger aufnehmenden Trennsaugerträger eine zyklische Bewegung zwischen einer oberen und einer unteren Rastposition aufgeprägt. In der unteren Rastposition wird von den Trennsaugern der jeweils oberste Bogen eines Bogenstapels erfasst und durch die nachfolgende Bewegung in die obere Rastposition vereinzelt. In einer Übergabeposition wird der vereinzelte Bogen an die Transportsauger übergeben, die eine vorzugsweise translatorische Bewegung ausführen und den von den Transportsaugern vereinzelten Bogen zur dem Bogenanleger nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine transportieren.

[0003] Zur Realisierung der Bogentrennung und des Bogentransports sind Blasluftdüsen vorgesehen. Außerdem ist dem Bogentrenner eine Höhenstelleinrichtung zugeordnet.

[0004] Bei großformatigen Bogenanlegern ist es bekannt, in der Formatbreite zwei Bogentrenner nebeneinander anzuordnen sowie die Antriebe dieser Bogentrenner mechanisch zu koppeln und als funktionelle Einheit zu betreiben, wobei eine Höhenstelleinrichtung vorgesehen ist, die, initiiert durch eine Stapelabtastung, das Höhenniveau dieser Einheit beeinflusst.

[0005] Derartige Bogenanleger haben den Nachteil, dass aufgrund der starren Kopplung der Bogentrenner es nicht möglich ist, die einzelnen Bogentrenner unabhängig voneinander einzustellen und damit an das zur Verarbeitung gelangende Verarbeitungsgut sowie an die Form der Bogenstapel anzupassen, so dass diese Bogenanleger nur beschränkt einsetzbar sind.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Bogenanleger so zu verändern, dass die Universalität und die Effektivität der nachgeordneten Verarbeitungsmaschine erhöht wird.

[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Bogenanleger nach Anspruch 1 gelöst.

[0008] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, die Bogentrenner unabhängig voneinander dem zur Verarbeitung gelangenden Bogenmaterial und der Form des Bogenstapels anzupassen. Damit können auch großformatige Bogen unabhängig von der Ausbildung des Bogenstapels problemlos vereinzelt werden.

[0009] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1:
einen Bogenanleger in der Seitenansicht,
Fig. 2:
eine Draufsicht auf den Bogenanleger nach Figur 1,
Fig. 3:
eine Ansicht gem. Figur 2 mit einer Steuer- und Regeleinrichtung,
Fig. 4:
eine Ansicht des Bogenanlegers gemäß Figur 1 von hinten.


[0010] In Fig. 1 ist ein Bogenanleger 1 mit einem aus Bogen 3 bestehenden Bogenstapel 2 und einem nachgeordneten Bändertisch 6 dargestellt. Der Bogenstapel 2 ist auf einer Stapelplatte 11 positioniert, die an Hubmittel 4 angeordnet ist. Die Hubmittel 4 stehen in Wirkverbindung mit einem nicht dargestellten, in einem Gestell 5 des Bogenanlegers 1 positionierten Aufzug.

[0011] Im Bogenanleger 1 sind ein erster Bogentrenner 7 und ein zweiter Bogentrenner 8 vorgesehen. Jeder Bogentrenner 7; 8 ist mit Trennsaugern 9 und Transportsaugern 10 versehen, die mit sich in Richtung der Breite der Bogen 3 erstreckendem Trennsaugerträgern 12 und Transportsaugerträgern 13 verbunden sind. Die Trennsaugerträger 12 sind jeweils mit dem Abtriebsglied eines nicht dargestellten Kurvenkoppelgetriebes verbunden, die den Trennsaugerträgern 12 und damit den Trennsaugern 9 eine zyklische Bewegung zwischen einer unterer Rastposition, in der die Trennsauger 9 auf dem Bogenstapel 2 aufsetzen, und einer oberen Rastposition, die etwa in Figur 1 dargestellt ist, aufprägt. Entsprechend ist jeder der Transportsaugerträger 13 mit dem Abtriebsglied eines nicht dargestellten Kurvenkoppelgetriebes verbunden, durch die die Transportsauger 10 zyklisch in eine Transportrichtung 14 und entgegengesetzt dazu bewegt werden.

[0012] Dem ersten Bogentrenner 7 ist ein diesen treibenden erster Antrieb 15 und dem zweiten Bogentrenner 8 ein diesen treibenden zweiter Antrieb 16 zugeordnet. Am ersten Bogentrenner 7 ist eine erste Abtasteinrichtung 28 und am zweiten Bogentrenner 8 eine zweite Abtasteinrichtung 29 vorgesehen. Die erste Abtasteinrichtung 28 erfasst die Oberfläche des Bogenstapels 2 im Bereich des ersten Bogentrenners 7, während mit der zweiten Abtasteinrichtung 29 die Oberfläche des Bogenstapels 2 im Bereich des zweiten Bogentrenners 8 erfasst wird.

[0013] Der erste Bogentrenner 7 ist mittels erster Hubelemente 17 an einer ersten Längsführung 19 und der zweite Bogentrenner 8 mit Hilfe von zweiten Hubelementen 18 an einer zweiten Längsführung 20 angeordnet. Auf den Längsführungen 19; 20 sind die Hubelemente 17; 18 und damit die Bogentrenner 7; 8 in oder entgegen der Transportrichtung 14 synchron, d. h. jeweils gleichzeitig um gleiche Wegabschnitte verbringbar vorgesehen. Dazu sind z. B. die Längsführungen 19; 20 als Spindeln ausgebildet, in die die Hubelemente 17; 18 eingreifen. Die Längsführungen 19; 20 sind in Lagern 21 aufgenommen, die fest mit einer hinteren Traverse 22 verbunden sind. An einer vorderen Traverse 23 sind ein erster Stellmotor 24 und ein zweiter Stellmotor 25 angeordnet, wobei der erste Stellmotor 24 mit der ersten Längsführung 19 und der zweite Stellmotor 25 mit der zweiten Längsführung 20 verbunden ist.

[0014] Im Ausführungsbeispiel wurden die Längsführungen 19; 20 als Spindeln ausgebildet und die diesen zugeordneten Stellmotore 24; 25 als eine Drehbewegung realisierende Antriebselemente ausgeführt. Es ist natürlich auch möglich, die Stellbewegungen der Bogentrenner 7; 8 sowohl in als auch entgegen der Transportrichtung 14 mit Hilfe von an den Bogentrennern 7; 8 angreifenden Linearantrieben zu realisieren.

[0015] Der erste Antrieb 15 und der zweite Antrieb 16 sind mit einer Steuer- und Regeleinrichtung 30 verbunden, die mittels eines Drehwinkelgebers 31 mit der dem Bogenanleger 1 nachgeordneten Verarbeitungsmaschine verknüpft ist. Die erste Abtasteinrichtung 28 ist über die Steuer- und Regeleinrichtung 30 mit den ersten Hubelementen 17 und die zweite Abtasteinrichtung 29 über die Steuer- und Regeleinrichtung 30 mit den zweiten Hubelementen 18 verbunden. Mit der Steuer- und Regeleinrichtung 30 steht eine Eingabeeinrichtung 32 in Verbindung, durch die die Hubelemente 17; 18 manuell beeinflusst werden können.

[0016] Außerdem ist es möglich, mit Hilfe der Eingabeeinrichtung 32 bearbeitungstechnische Kenngrößen einzugeben, die in der Steuer- und Regeleinrichtung 30 zur Realisierung eines automatisierten Betriebs des Bogenanlegers 1 abrufbar gespeichert werden können.

[0017] Der erste Antrieb 15 und der zweite Antrieb 16 werden über die Steuer- und Regeleinrichtung 30 unter Einbeziehung der vom Drehwinkelgeber 31 generierten Signale angesteuert, so dass diese synchron zueinander und im Arbeitstakt der nachgeordneten Verarbeitungsmaschine umlaufen. Zur Realisierung eines synchronen Betriebes der Antriebe 15; 16 ist es z. B. möglich, diese nach dem Master-Slave-Prinzip anzutreiben, wobei einer der Antriebe 15; 16 als Master und der andere als Slave wirkt.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0018] 
1
Bogenanleger
2
Bogenstapel
3
Bogen
4
Hubmittel
5
Gestell
6
Bändertisch
7
erster Bogentrenner
8
zweiter Bogentrenner
9
Trennsauger
10
Transportsauger
11
Stapelplatte
12
Trennsaugerträger
13
Transportsaugerträger
14
Transportrichtung
15
erster Antrieb
16
zweiter Antrieb
17
erstes Hubelement
18
zweites Hubelement
19
erste Längsführung
20
zweite Längsführung
21
Lager
22
hintere Traverse
23
vordere Traverse
24
erster Stellmotor
25
zweiter Stellmotor
26
-
27
-
28
erste Abtasteinrichtung
29
zweite Abtasteinrichtung
30
Steuer- und Regeleinrichtung
31
Drehwinkelgeber
32
Eingabeeinrichtung



Ansprüche

1. Bogenanleger zum Vereinzeln von Bogen mit einem ersten und einem zweiten Bogentrenner, die jeweils einen Trennsauger aufnehmenden Trennsaugerträger und einen Transportsauger aufnehmenden Transportsaugerträger sowie eine zugeordnete Bogentrennerhöhenverstellung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Bogentrenner (7) ein erster Antrieb (15) und dem zweiten Bogentrenner (8) ein zweiter Antrieb (16) zugeordnet ist, wobei die Antriebe (15; 16) durch eine Steuer- und Regeleinrichtung (30) im Arbeitstakt einer nachgeordneten Verarbeitungsmaschine antreibbar sind, sowie eine die Höhenlage des ersten Bogentrenners (7) erfassende erste Abtasteinrichtung (28) und eine die Höhenlage des zweiten Bogentrenners (8) erfassende zweite Abtasteinrichtung (29) vorgesehen ist.
 
2. Bogenanleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abtasteinrichtung (28) über die Steuer- und Regeleinrichtung (30) mit dem ersten Bogentrenner (7) zugeordneten ersten Hubelementen (17) und die zweite Abtasteinrichtung (29) über die Steuer- und Regeleinrichtung (30) mit dem zweiten Bogentrenner (8) zugeordneten zweiten Hubelementen (18) in Wirkverbindung steht.
 
3. Bogenanleger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenlage der Bogentrenner (7; 8) unabhängig voneinander einstellbar ist.
 
4. Bogenanleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogentrenner (7; 8) zur Formatanpassung synchron in oder entgegen einer Transportrichtung (14) verstellbar ausgeführt sind.
 
5. Bogenanleger nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bogentrenner (7) mittels eines ersten Stellmotors (24) auf der ersten Längsführung (19) und der zweite Bogentrenner (8) mittels eines zweiten Stellmotors (25) auf der zweiten Längsführung (20) in oder entgegen der Transportrichtung (14) verschiebbar ausgeführt sind.
 
6. Bogenanleger nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsführungen (19; 20) als durch die Stellmotore (24; 25) angetriebene Spindeln ausgebildet sind.
 
7. Bogenanleger nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmotore (24; 25) als Linearmotore ausgebildet und den Bogentrennern (9; 8) direkt zugeordnet sind.
 
8. Bogenanleger nach Anspruch 1, 4, 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogentrenner (7; 8) durch Eingeben der Formatgröße des Verarbeitungsgutes in eine der Steuer- und Regeleinrichtung (30) zugeordnete Eingabevorrichtung (32) positionierbar sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht