[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen fahrbaren Kran mit einem um eine aufrechte
Achse drehbaren Oberwagen, der einen Kranausleger mit Hubmitteln trägt, einem Unterwagen
mit Raupenfahrwerk, der den Oberwagen trägt, sowie einer Abstützvorrichtung, die mehrere
anheb- und absenkbare Abstützfüße aufweist.
[0002] Für manche Spezialaufgaben kann es erforderlich sein, dass der jeweilige Kran einerseits
verfahrbar ist, andererseits jedoch nur eine sehr geringe Spurbreite aufweisen darf,
da der Weg, entlang dem der Kran verfahren werden kann, nur eine begrenzte Breite
aufweist. Bisweilen steht nur eine Wegbreite von maximal vier Metern zur Verfügung.
Wenn dabei große Hubhöhen erreicht und verhältnismäßig hohe Lasten gehoben werden
müssen, muss ein entsprechend großer Kran verwendet werden, der mit einem Fahrwerk
der vorgenannten schmalen Spurweite nur sehr schwierig verfahren werden kann. Das
Verfahren mit einem gummibereiften Kran ist mit aufgerichteter Ausrüstung im allgemeinen
nicht möglich, da durch die weiche Gummibereifung keine ausreichende seitliche Stabilität
gewährleistet ist. Andererseits ist mit Raupenfahrwerken mit nur sehr geringer Spurweite
ein Lenken des Krans schwierig, da zwischen den Raupen fast kein Abstand mehr besteht
und demzufolge durch Abbremsen einer Kette bzw. durch gegenläufiges Antreiben der
beiden Raupenketten ein Lenken nicht mehr möglich ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten fahrbaren
Kran der eingangs genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes der Technik
vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise soll ein
Kran mit einem Raupenfahrwerk nur sehr schmaler Spurbreite geschaffen werden, der
beim Verfahren dennoch lenkbar ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen fahrbaren Kran gemäß Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass sowohl der Oberwagen als auch der Unterwagen
relativ zu der Abstützvorrichtung um eine aufrechte Achse verdrehbar sind. Anders
herum ausgedrückt heißt dies, dass die gesamte Abstützvorrichtung einschließlich aller
Abstützfüße sowohl zum Oberwagen als auch zum Unterwagen um eine im wesentlichen vertikale
Achse verdreht werden kann. Die Drehbarkeit von Oberwagen und Unterwagen relativ zur
Abstützvorrichtung ist hierbei auch und gerade in der Betriebsstellung der Abstützvorrichtung,
d.h. also mit auf den Boden abgesetzten Abstützfüßen, gewährleistet. Zum Drehen des
Raupenfahrwerkes in der am Boden abgestützten Stellung der Abstützvorrichtung kann
das Raupenfahrwerk vom Boden abgehoben werden, so dass der Kran allein auf der Abstützvorrichtung
steht. Es kann also zum Lenken des Krans die Abstützvorrichtung verwendet werden.
Mittels dieser wird der Kran am Boden abgestützt, so dass das Raupenfahrwerk vom Boden
abgehoben werden kann. Das Raupenfahrwerk wird in die neue Fahrtrichtung gedreht und
wieder auf den Boden abgesetzt, so dass der Kran dann in die gewünschte neue Fahrtrichtung
fahren kann.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass der Oberwagen und der Unterwagen
unabhängig voneinander relativ zur Abstützvorrichtung verdreht werden können. Beim
Drehen des Unterwagens mit dem Raupenfahrwerk wird nicht zwangsweise der Oberwagen
mitgedreht und umgekehrt. Zwischen dem Oberwagen und der Abstützvorrichtung ist eine
erste Drehverbindung vorgesehen. Zwischen der Abstützvorrichtung und dem Unterwagen
ist eine zweite Drehverbindung vorgesehen, durch die die drei Baugruppen Oberwagen,
Abstützvorrichtung und Unterwagen jeweils individuell gedreht werden können. Vorzugsweise
ist dabei jeder der Drehverbindungen ein separater Drehantrieb zugeordnet, die unabhängig
voneinander betätigbar sind, um die jeweils individuelle Drehbewegung zu erreichen.
Ein erster Drehantrieb kann zum Drehen des Oberwagens vorgesehen sein, während ein
zweiter Drehantrieb zum Drehen des Unterwagens relativ zur Abstützvorrichtung vorgesehen
ist. Anstelle zweier separater Drehantriebe wäre es jedoch auch denkbar, ggf. nur
einen gemeinsamen Drehantrieb an der Abstützvorrichtung vorzusehen, der wahlweise
mit dem Oberwagen oder dem Unterwagen oder mit beiden Wägen gleichzeitig kuppelbar
ist, so dass je nach Kupplungszustand die jeweils gewünschte Baugruppe relativ zur
Abstützvorrichtung gedreht werden kann.
[0007] Um den Unterwagen mit vom Boden abgehobenen Raupenfahrwerk verdrehen zu können, kann
die Abstützvorrichtung derart ausgebildet sein, dass sie den gesamten Kran einschließlich
Unterwagen und Oberwagen anheben kann. Alternativ wäre es auch denkbar, dass der Unterwagen
ein anhebbares Raupenfahrwerk aufweist. In diesem Falle müsste die Abstützvorrichtung
lediglich mit ihren Abstützfüßen auf den Boden gefahren werden, ohne den Oberwagen
und den gesamten Unterwagen anzuheben. Auf alle Fälle jedoch erfolgt die Lenkbewegung
des Krans durch Abheben des Raupenfahrwerks vom Boden und Drehen des Unterwagens relativ
zu der auf dem Boden stehenden Abstützvorrichtung, die dabei das gesamte Krangewicht
trägt.
[0008] Um eine unbegrenzte Lenkbewegung zu ermöglichen, besitzt die Abstützvorrichtung vorzugsweise
Aufstandspunkte, die alle außerhalb des Drehkreises des Unterwagens und des daran
befestigten Raupenfahrwerks liegen. Hierdurch kann der Unterwagen unbehindert in die
gewünschte neue Fahrtrichtung gedreht werden. Vorzugsweise kann er von der Abstützvorrichtung
unbehindert frei um 360° gedreht werden.
[0009] Zur Lenkung des Krans in die jeweils neue gewünschte Fahrtrichtung ist in Weiterbildung
der Erfindung eine Steuervorrichtung vorgesehen, die einen bestimmten Ablauf der Drehbewegungen
des Oberwagens einerseits und des Unterwagens andererseits vorgibt. Die Steuervorrichtung
steuert dabei das Absenken der Abstützvorrichtung und deren Verdrehen relativ zu Oberwagen
bzw. Unterwagen. Insbesondere sieht die Steuervorrichtung vor, dass zunächst die Abstützvorrichtung
abgesenkt und sodann das Raupenfahrwerk vom Boden abgehoben wird. Hierauf wird sodann
der Unterwagen mit vom Boden abgehobenen Raupenfahrwerk in die neue gewünschte Fahrtrichtung
verdreht. Schließlich bewirkt die Steuervorrichtung, dass das Raupenfahrwerk auf dem
Boden abgesetzt und die Abstützvorrichtung angehoben wird. Um eine erhöhte Sicherheit
beim Lenken zu erreichen, sieht die Steuervorrichtung ein zeitversetztes Drehen von
Oberwagen und Unterwagen vor. Oberwagen und Unterwagen werden nicht gleichzeitig in
die neue Fahrtrichtung gedreht. Insbesondere arbeitet die Steuervorrichtung derart,
dass beim Verdrehen des Oberwagens in die neue Fahrtrichtung sowohl die Abstützvorrichtung
als auch das Raupenfahrwerk auf dem Boden stehen, wobei vorzugsweise der Unterwagen
und die Abstützvorrichtung in unterschiedliche Fahrtrichtungen schauen, d.h. entweder
ist bereits der Unterwagen in die neue Fahrtrichtung gedreht, während die Abstützvorrichtung
noch in die alte Fahrtrichtung schaut, oder es ist bereits die Abstützvorrichtung
in die neue Fahrtrichtung gedreht werden, während der Unterwagen noch in die alte
Fahrtrichtung schaut. Hierdurch ist ein besonders sicheres Aufstehen des Krans sichergestellt.
Dabei kann wahlweise vor dem Verdrehen des Oberwagens als erstes die Abstützvorrichtung
mit ihren Abstützarmen und -füßen oder, nach entsprechendem Anheben, zunächst das
Raupenfahrwerk in die neue Fahrtrichtung gedreht werden. In beiden Fällen wird dann
vor dem Verdrehen des Oberwagens jedoch sowohl die Abstützvorrichtung als auch das
Raupenfahrwerk auf den Boden gefahren.
[0010] Die Spurbreite des Raupenfahrwerks kann unterschiedlich gewählt werden und an die
jeweilige zur Verfügung stehende Breite des Fahrweges angepasst sein. Vorzugsweise
besitzt der Unterwagen einschließlich des Raupenfahrwerks eine Breite über alles von
maximal vier Metern. Dabei kann die Außenlänge der Raupen des Raupenfahrwerks mehr
als doppelt so groß sein als die Gesamtbreite des Unterwagens einschließlich des Raupenfahrwerks.
Bezogen auf die Spurbreite, die dem Abstand der Längsmittelachsen der äußeren Raupenketten
entspricht, kann ein Raupenfahrwerk mit einem Verhältnis von Spurbreite zu Raupenlänge
von etwa einem Drittel oder weniger vorgesehen sein.
[0011] Vorteilhafterweise kann die Abstützvorrichtung in ihrer Breite quer zur Fahrtrichtung
eingestellt werden. Zur Verbreiterung der Aufstandsfläche kann die Abstützvorrichtung
quer zur Fahrtrichtung ausfahrbare Abstützarme aufweisen, die für den Fahrbetrieb
eingefahren werden können. Vorzugsweise besitzt die Abstützvorrichtung um eine aufrechte
Achse verschwenkbare Abstützarme, an deren auskragenden Ende anheb- und absenkbare
Abstützfüße vorgesehen sind. Die Abstützarme können dabei in eine Betriebsstellung
ausgeschwenkt und in eine Fahrtstellung zusammengeschwenkt werden, wobei sie in der
Fahrtstellung vorzugsweise nicht über die Gesamtbreite des Unterwagens überstehen.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist der Kran hinsichtlich seiner Baugruppen Oberwagen,
Abstützvorrichtung und Unterwagen modular aufgebaut. Vorteilhafterweise kann der jeweilige
Kran nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt werden. Insbesondere kann zwischen
der Abstützvorrichtung und dem Unterwagen eine lösbare Verbindung vorgesehen sein,
die es erlaubt, die Abstützvorrichtung mit dem darauf angeordneten Oberwagen auf verschiedene
Unterwagen zu setzen. Hierdurch ist es möglich, den Kran für Spezialaufgaben auf ein
Schmalspur-Raupenfahrwerk zu setzen, während für herkömmliche Aufgaben, bei denen
ein breiterer Fahrweg zur Verfügung steht, ein herkömmliches Fahrwerk mit normaler
Spurbreite Verwendung finden kann.
[0013] Die Abstützvorrichtung kann ein zentrales Mittelteil aufweisen, an dem mehrere Abstützarme
befestigt sowie ein Oberwagenlager zur drehbaren Lagerung des Oberwagens und ein Unterwagenlager
zur drehbaren Lagerung des Unterwagens vorgesehen sind. Um einen modularen Aufbau
zu erreichen, ist das Oberwagenlager vorzugsweise komplementär zu dem Unterwagenlager
ausgebildet, d.h. das Oberwagenlager des Mittelteils der Abstützvorrichtung entspricht
dem am Unterwagen vorgesehenen Lager, das den Mittelteil bzw. den Oberwagen trägt.
Das Unterwagenlager des Abstützvorrichtungsmittelteils entspricht hingegen dem Lager,
das an dem Oberwagen vorgesehen ist. Durch die zueinander komplementäre Ausbildung
der Oberwagen- und Unterwagenlager des Abstützvorrichtungsmittelteils ist es möglich,
dass der Oberwagen auch unmittelbar auf den Unterwagen gesetzt wird. Wenn die Abstützvorrichtung
nicht benötigt wird, kann diese abgebaut und Ober- und Unterwagen unmittelbar miteinander
verbunden werden. Vorteilhafterweise sind dabei lösbare Schnellverbindungen einerseits
zwischen dem Oberwagen und der Abstützvorrichtung und andererseits zwischen der Abstützvorrichtung
und dem Unterwagen vorgesehen, um ein rasches Umbauen zu ermöglichen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontansicht a) und eine Draufsicht b) eines fahrbaren Krans nach einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung, wobei der Unterwagen und der Oberwagen des Krans sowie die
Abstützvorrichtung in Fahrtrichtung gedreht sind, die Abstützvorrichtung jedoch ausgefahren
und auf den Boden abgesenkt ist,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht a) und eine Draufsicht auf den Kran aus Fig. 1, wobei in der Draufsicht
b) ein Abstützarm der Abstützvorrichtung in seine Fahrtstellung eingeschwenkt ist
und der Oberwagen nicht dargestellt ist,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei die Abstützarme
der Abstützvorrichtung in Fahrtstellung zusammengeschwenkt sind,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei die Abstützvorrichtung
aus der Fahrtstellung abgesenkt wurde und der Unterwagen mit vom Boden abgehobenem
Raupenfahrwerk um 90° gedreht wurde,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei im Vergleich zur
Fig. 4 auch der Oberwagen um 90° gedreht wurde,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei im Vergleich zur
Fig. 5 auch die Abstützvorrichtung in die neue Fahrtrichtung gedreht wurde,
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf den Kran ähnlich Fig. 3 in einer alten Fahrtrichtung vor dem Lenken
in die gewünschte neue Fahrtrichtung,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf den Kran aus Fig. 7, wobei zunächst nur die Abstütz-vorrichtung
in die neue gewünschte Fahrtrichtung um 90° gedreht wurde,
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf den Kran aus den beiden vorhergehenden Figuren, wobei im Vergleich
zur Fig. 8 auch der Oberwagen in die neue Fahrtrichtung gedreht wurde, während der
Unterwagen noch in der alten Fahrtrichtung steht,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf den Kran aus den vorhergehenden Figuren, wobei im Vergleich zur
Fig. 9 schließlich auch der Unterwagen in die neue Fahrtrichtung gedreht wurde, und
- Fig. 11
- eine Frontansicht a) und eine Draufsicht b) ähnlich der Fig. 1 auf den Kran, wobei
anstelle des Unterwagens mit dem Schmalspurfahrwerk ein Unterwagen mit einem breiteren
Fahrwerk montiert wurde.
[0015] Der in den Figuren 1 bis 3 gezeigte fahrbare Kran 1 umfasst einen Oberwagen 2, eine
Abstützvorrichtung 3 sowie einen Unterwagen 4.
[0016] Der Oberwagen 2 umfasst einen nicht dargestellten Kranausleger mit Hubmitteln, der
als ein um eine horizontale Achse wippbarer Teleskopausleger ausgebildet sein kann.
Der Oberwagen 2 umfasst ferner Ballastmittel 5, ein Führerhaus 6 sowie diverse Antriebsaggregate
7 wie z. B. ein Hubwerk mit zugehörigem Hubwerksantrieb, einen Wippzylinder mit zugehörigem
Hydraulikantrieb zum Aufrichten des Kranauslegers.
[0017] Der Oberwagen 2 ist um eine im wesentlichen vertikale Drehachse 8 drehbar auf der
Abstützvorrichtung 3 gelagert, wobei zwischen dem Oberwagen 2 und der Abstützvorrichtung
3 eine schnell lösbare Schnellverbindung 9 vorgesehen ist. Über einen Oberwagendrehantrieb
10 kann der Oberwagen 2 relativ zur Abstützvorrichtung 3 gedreht werden.
[0018] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, umfasst die Abstützvorrichtung 3 einen zentralen,
rahmenartigen Mittelteil 11, der eine ringförmige Struktur aufweisen kann. An dem
Mittelteil 11 sind vier Abstützarme 12 befestigt, die um jeweils vertikale Schwenkachsen
15 mittels zugehöriger Stellzylinder 16 zwischen Fahrtstellung und Betriebsstellung
verschwenkt werden können. An den äußeren Enden der Abstützarme 14 sind Abstützfüße
17 vorgesehen, die über geeignete Stellantriebe beispielsweise in Form von Hydraulikzylindern
18 abgesenkt und angehoben werden können. In der zusammengeschwenkten Fahrtstellung
stehen die Abstützarme 14 mit den daran befestigten Abstützfüßen 17 nicht über die
maximale Breite des Unterwagens 4. In der ausgeschwenkten Betriebsstellung, d.h. Abstützstellung,
definieren die Abstützfüße 17 im wesentlichen ein Aufstandsquadrat. Der seitliche
Abstand der Abstützfüße 17 quer zur Fahrtrichtung ist mehr als doppelt so groß als
die Spurbreite des Schmalspurfahrwerks des Unterwagens 4.
[0019] Die Abstützvorrichtung 3 sitzt mit dem zentralen Mittelteil 11 um eine im wesentlichen
vertikale Drehachse 19, die zur Drehachse 8 koaxial ist, drehbar auf dem Unterwagen
4. Ein Unterwagendrehantrieb 20 ermöglicht ein Verdrehen zwischen der Abstützvorrichtung
3 und dem Unterwagen 4 unabhängig vom Oberwagen 2.
[0020] Umgekehrt kann die Abstützvorrichtung 3 über den Oberwagendrehantrieb 10 unabhängig
vom Unterwagen 4 relativ zum Oberwagen 2 verdreht werden.
[0021] Der Unterwagen 4 besitzt ein Raupenfahrwerk 21, das in der gezeichneten Ausführungsform
zwei durchgehende rechts und links angeordnete Raupenketten 22 aufweist. Das Raupenfahrwerk
21 kann starr an dem Unterwagen 4 befestigt sein. Über Raupenantriebe 23 können die
Raupen angetrieben werden. In der gezeichneten Ausführungsform beträgt die maximale,
von den Raupenketten 22 definierte Gesamtbreite des Unterwagens 4 vier Meter, während
die Gesamtlänge der Raupen, die zugleich die Gesamtlänge des Unterwagens bestimmen,
etwa zehn Meter beträgt. Die Breite des Unterwagens über alles beträgt damit weniger
als 50 % der Gesamtlänge der Raupen.
[0022] Wie zwischen dem Oberwagen 2 und der Abstützvorrichtung 3 ist zwischen dem Unterwagen
4 und der Abstützvorrichtung 3 eine schnell lösbare Schnellverbindung 24 vorgesehen,
durch die die Abstützvorrichtung 3 vom Unterwagen 4 gelöst werden kann. Das Mittelteil
11 der Abstützvorrichtung 3 besitzt dabei ein Oberwagenlager 25 zur drehbaren Lagerung
des Oberwagens sowie ein Unterwagenlager 26 zur drehbaren Lagerung des Unterwagens
4, wobei das Oberwagenlager 25 komplementär zum Unterwagenlager 26 ausgebildet ist.
Wird durch Lösen der Schnellverbindungen 9 und 24 die Abstützvorrichtung 3 sowohl
vom Oberwagen 2 als auch vom Unterwagen 4 gelöst und entfernt, kann der Oberwagen
2 unmittelbar auf den Unterwagen 4 gesetzt werden. Ebenso ist es möglich, durch die
lösbaren Schnellverbindungen dann, wenn kein Schmalspurfahrwerk benötigt wird, einen
anderen Unterwagen 4 anzubauen. Hierzu braucht lediglich die Schnellverbindung 24
gelöst und die Abstützvorrichtung 3 mit dem darauf sitzenden Oberwagen 2 durch Absenken
der Abstützfüße 12 angehoben werden. Das Schmalspurfahrwerk wird herausgefahren und
ein Unterwagen mit einem anderen Raupenfahrwerk, das in Figur 11 gezeigt ist, hineingefahren.
Werden die Abstützfüße 12 eingefahren, setzt sich das Mittelteil 11 mit dem Unterwagenlager
26 auf den neuen Unterwagen. Wie Figur 11 zeigt, kann das Fahrwerk dieses Unterwagens
ein Verhältnis von Raupenbreite zu Raupenlänge von etwa ¾ bis 1 besitzen.
[0023] Um den Kran mit dem Schmalspurfahrwerk gemäß den Figuren 1 und 2 lenken zu können,
wird folgendermaßen vorgegangen:
[0024] In der in die alte Fahrtrichtung weisenden Fahrtstellung gemäß Figur 3 werden zunächst
die Abstützfüße 17 der Abstützvorrichtung 3 abgesenkt, so dass die Abstützvorrichtung
3 den gesamten Kran einschließlich des Unterwagens 4 mit dem Raupenfahrwerk 21 vom
Boden anhebt. In dieser vom Boden abgehobenen Stellung des Raupenfahrwerks 21 wird
sodann der Unterwagen 4 durch den Unterwagendrehantrieb 20 relativ zur Abstützvorrichtung
3 in die neue gewünschte Fahrtrichtung gedreht. Wie Figur 4 zeigt, wurde der Unterwagen
um 90° gedreht. Sodann werden die Abstützfüße 17 wieder leicht angehoben, so dass
das Raupenfahrwerk 21 wieder auf dem Boden zu stehen kommt. Die Abstützfüße 12 bleiben
dabei auf dem Boden stehen. Sodann wird durch den Oberwagendrehantrieb 10 der Oberwagen
2 relativ zu der Abstützvorrichtung 3 in die neue Fahrtrichtung gedreht, so dass der
Oberwagen 2 wieder parallel zu dem Unterwagen 4 steht, wie dies Figur 5 zeigt.
[0025] Sodann werden die Abstützfüße 17 vom Boden angehoben, um schließlich auch die Abstützvorrichtung
3 in die neue Fahrtrichtung drehen zu können, wie dies Figur 6 zeigt.
[0026] Das Lenken in die neue Fahrtrichtung kann jedoch auch anders bewerkstelligt werden,
wie dies die Figuren 7 bis 10 zeigen:
[0027] Aus der alten Fahrtrichtung, die Figur 7 zeigt, wird zunächst allein die Abstützvorrichtung
3 in die neue gewünschte Fahrtrichtung gedreht, während Oberwagen 2 und Unterwagen
4 in der alten Fahrtrichtung verharren, wie dies Figur 8 zeigt. Das Drehen der Abstützvorrichtung
3 erfolgt selbstverständlich mit angehobenen Abstützfüßen 17, wobei gemäß Figur 8
um 90° gedreht wurde, selbstverständlich jedoch auch um andere Winkel gedreht werden
kann.
[0028] Nach dem Drehen der Abstützvorrichtung 3 werden deren Abstützfüße 17 abgesenkt, und
zwar so weit, dass der Kran 1 sowohl mit dem Raupenfahrwerk 21 als auch mit den Abstützfüßen
17 am Boden steht. Sodann wird der Oberwagen 2 in die neue Fahrtrichtung gedreht,
bis er parallel zu der Abstützvorrichtung 3 steht, wie dies Figur 9 zeigt.
[0029] Schaut der Oberwagen 2 in die neue Fahrtrichtung, werden die Abstützfüße 17 noch
weiter ausgefahren, bis das Raupenfahrwerk 21 des Unterwagens 4 vom Boden abgehoben
wird. Nunmehr kann auch der Unterwagen 4 nachgedreht werden, bis er gemäß Figur 10
die neue Fahrtrichtung erreicht. Schließlich werden die Abstützfüße 17 wieder angehoben
und vom Boden abgehoben, so dass in die neue Richtung weitergefahren werden kann.
[0030] Bei den Lenkmanövern gemäß Figur 3 bis Figur 10 kann die Abstützvorrichtung 3 in
ihrer Zusammengeschwenkten bleiben, d.h. die Abstützarme 14 müssen nicht auseinandergeschwenkt
werden, sondern können in ihrer zusammengeschwenkten Transportkonfiguration bleiben.
Dies hat den Vorteil, dass die Abstützfüße 17 jeweils auf dem befestigten Weg, auf
dem sodann auch die Raupenfahrwerke fahren, zu stehen kommen.
1. Fahrbarer Kran mit einem um eine aufrechte Achse (8) drehbaren Oberwagen (2), der
einen Kranausleger mit Hubmitteln trägt, einem Unterwagen (4) mit einem Raupenfahrwerk
(21), der den Oberwagen (2) trägt, sowie einer Abstützvorrichtung (3), die mehrere
anheb- und absenkbare Abstützfüße (14, 17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Oberwagen (2) als auch der Unterwagen (4) relativ zur Abstützvorrichtung
(3) um eine aufrechte Achse (8, 19) verdrehbar sind.
2. Kran nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei eine erste Drehverbindung (9) zwischen
dem Oberwagen (2) und der Abstützvorrichtung (3) und eine zweite Drehverbindung (24)
zwischen der Abstützvorrichtung (3) und dem Unterwagen (4) vorgesehen sind, durch
die der Oberwagen (2) und die Abstützvorrichtung (3) unabhängig voneinander relativ
zu dem Unterwagen (4) verdrehbar sind, wobei vorzugsweise jeder Drehverbindung (9,
24) ein separater Drehantrieb (10, 20) zugeordnet ist, die unabhängig voneinander
betätigbar sind.
3. Kran nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die erste Drehverbindung (9) und/oder
die zweite Drehverbindung (24) als lösbare Schnellverbindungen ausgebildet sind.
4. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei von der Abstützvorrichtung (3)
der Unterwagen (4) zusammen mit dem Oberwagen (2) anhebbar ist, so dass der Unterwagen
mit vom Boden abgehobenem Raupenfahrwerk (21) verdrehbar ist.
5. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstützvorrichtung (3) Aufstandspunkte
besitzt, die außerhalb des Drehkreises des Unterwagens (4) liegen.
6. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Lenkung des Krans in eine
neue Fahrtrichtung eine Steuervorrichtung (27) vorgesehen ist, die zunächst die Abstützvorrichtung
(3) absenkt und das Raupenfahrwerk (21) des Unterwagens (4) vom Boden abhebt, sodann
den Unterwagen (4) mit vom Boden abgehobenem Raupenfahrwerk (21) in die neue gewünschte
Fahrtrichtung dreht und schließlich das Raupenfahrwerk (21) auf den Boden absetzt
und die Abstützvorrichtung (3) wieder anhebt.
7. Kran nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Steuervorrichtung (27) derart ausgebildet
ist, dass der Oberwagen (2) und der Unterwagen (4) zeitversetzt in die neue Fahrtrichtung
gedreht werden, wobei beim Verdrehen des Oberwagens (2) in die neue Fahrtrichtung
sowohl die Abstützvorrichtung (3) als auch das Raupenfahrwerk (21) des Unterwagens
(4) auf dem Boden stehen und dabei entweder der Unterwagen (4) oder die Abstützvorrichtung
(3) bereits in die neue Fahrtrichtung gedreht ist.
8. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Unterwagen (4) einschließlich
des Raupenfahrwerks (21) eine Breite über alles besitzt, die weniger als 50 % der
Außenlänge der Raupen (22) des Raupenfahrwerks (21) besitzt.
9. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstützvorrichtung (3) ein
zentrales Mittelteil (11) aufweist, an dem mehrere Abstützarme (14) befestigt sind
und ein Oberwagenlager (25) zur drehbaren Lagerung des Oberwagens (2) und ein Unterwagenlager
(26) zur drehbaren Lagerung des Unterwagens (4) vorgesehen sind.
10. Kran nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Oberwagenlager (25) komplementär
zu dem Unterwagenlager (26) ausgebildet ist und eine lösbare Verbindung zwischen dem
Oberwagen (2) und dem Mittelteil (11) einerseits und/oder zwischen dem Mittelteil
(11) und dem Unterwagen (4) andererseits vorgesehen ist.
11. Kran nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei der Mittelteil (11) der
Abstützvorrichtung (3) auf unterschiedlich ausgebildete Unterwägen (4), insbesondere
verschiedener Spurbreite, setzbar ist.
12. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei lösbare Schnellverbindungen (9,
24) zwischen dem Oberwagen (2) und der Abstützvorrichtung (3) einerseits und der Abstützvorrichtung
(3) und dem Unterwagen (4) andererseits vorgesehen sind.
13. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstützvorrichtung (3) zur
Verbreiterung der Aufstandsfläche quer zur Fahrtrichtung ausfahrbare Abstützarme (14),
vorzugsweise um eine aufrechte Achse in eine Betriebsstellung ausschwenkbare und eine
Fahrtstellung zusammenschwenkbare Abstützarme (14), besitzt.