(19)
(11) EP 1 466 861 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.10.2004  Patentblatt  2004/42

(21) Anmeldenummer: 04008358.6

(22) Anmeldetag:  06.04.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66F 9/08, B66C 23/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 08.04.2003 DE 10316053

(71) Anmelder: STILL WAGNER GmbH & Co KG
72766 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Meinhardt, Michael
    72760 Reutlingen (DE)
  • Unger, Walter
    72827 Wannweil (DE)
  • Vohrer, Matthias
    72762 Reutlingen (DE)

(74) Vertreter: Lang, Michael 
Linde AG Zentrale Patentabteilung
82049 Höllriegelskreuth
82049 Höllriegelskreuth (DE)

   


(54) Standmast für ein Flurförderzeug


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Standmast für ein Flurförderzeug, insbesondere für ein Hochregalflurförderzeug, mit zwei in Querrichtung des Flurförderzeugs beabstandeten Masten (1,2). Erfindungsgemäß ist jeder Mast (1,2) von einem Stahlprofil (7,8) und mindestens einem sich längs des Stahlprofils (7,8) erstreckenden, an das Stahlprofil (7,8) angeschweißten Blech (9,10) gebildet. Mindestens ein Blech (9,10) weist eine zumindest annähernd ebene Fläche auf, die im Wesentlichen senkrecht zu der Querrichtung des Flurförderzeugs ausgerichtet ist. Mindestens ein Blech (9,10) weist im Bereich der ebenen Fläche mindestens einen Ausschnitt (11) auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Hubwerk für ein Flurförderzeug, insbesondere für ein Hochregalflurförderzeug, mit zwei in Querrichtung des Flurförderzeugs beabstandeten Standmasten.

[0002] Die Standmasten des Hubwerks sind bei Hochregalflurförderzeugen starr mit dem Rahmen des Hochregalflurförderzeugs verbunden und im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet. Bei anderen Flurförderzeugen, wie beispielsweise Gegengewichtsgabelstaplern, sind die Standmasten häufig neigbar an dem Rahmen befestigt. Üblicherweise ist jedem Standmast mindestens ein Ausfahrmast zugeordnet, der an dem Standmast in vertikaler Richtung verschiebbar geführt ist.

[0003] Standmasten des Standes der Technik bestehen in der Regel aus einem einzigen durchgehenden Stahlprofil. Der Querschnitt dieses Stahlprofils ist derart ausgelegt, dass es ausreichende Trägheitsmomente in Längsrichtung und in Querrichtung des Flurförderzeugs aufweist. Gleichzeitig ist das Stahlprofil derart geformt, dass es mindestens eine Lauffläche für eine Führungsrolle des Ausfahrmasts aufweist. Dies bedingt eine komplizierte Formgebung und damit eine aufwändige Herstellung der Stahlprofile. Üblicherweise ist das verwendete Stahlprofil für die Hubwerke jeder Tragkraftklasse speziell ausgelegt. Dies bedeutet, dass für unterschiedliche Hubwerke auch unterschiedliche Profile verwendet werden, die sich hinsichtlich ihrer Stärke und damit ihrer Trägheitsmomente unterscheiden.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Konstruktion eines Hubwerks zur Verfügung zu stellen, bei der für unterschiedliche Tragkraftklassen gleiche Stahlprofile verwendet werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jeder Standmast von einem Stahlprofil und mindestens einem sich längs des Stahlprofils erstreckenden, an das Stahlprofil angeschweißten Blech gebildet ist. Sowohl das Stahlprofil, als auch das Blech tragen zu der Steifigkeit des Standmasts bei. Die Laufflächen für die Führungsrollen sind ausschließlich von den Stahlprofilen gebildet. Die Kombination von Stahlprofil und Blech erlaubt eine einfache und leichte Ausführung des Stahlprofils, da auch das Blech zur Steifigkeit der Anordnung beiträgt.

[0006] Mindestens ein Blech weist eine zumindest annähernd ebene Fläche auf, die im Wesentlichen senkrecht zu der Querrichtung des Flurförderzeugs ausgerichtet ist. Die ebene Fläche ist damit vertikal ausgerichtet und ist parallel zu der Längsrichtung des Flurförderzeugs. Damit trägt das Blech insbesondere zur Erhöhung der Steifigkeit des Standmastes in Längsrichtung des Flurförderzeugs bei.

[0007] Mit besonderem Vorteil weist mindestens ein Blech im Bereich der ebenen Fläche mindestens einen Ausschnitt auf. Durch das gezielte Anbringen von Ausschnitten kann das Verhältnis von Gewicht und Steifigkeit des Blechs und damit des Standmasts optimiert werden. Darüber hinaus ermöglichen die Ausschnitte eine Durchsicht durch den Standmast in Querrichtung des Flurförderzeugs.

[0008] Der Ausschnitt ist - in Längsrichtung des Flurförderzeugs betrachtet - an der dem Stahlprofil abgewandten Seite der ebenen Fläche angeordnet. Im Bereich der Schweißverbindung mit dem Stahlprofil ist das Blech damit von oben bis unten durchgehend. An die dem Stahlprofil abgewandte Seite der Ausschnitte schließt sich wieder ein von oben bis unten durchgehender Abschnitt des Blechs an. Dieser durchgehende Abschnitt kann gegenüber der ebenen Fläche um 90 Grad abgewinkelt sein.

[0009] Die dem Stahlprofil zugewandte Seite des Ausschnitts weist eine gebogene, vorzugsweise eine teilelliptische Form auf. Damit wird die Entstehung von Spannungsspitzen an den Kanten der Ausschnitte verhindert.

[0010] Vorzugsweise weist mindestens eine Blech mehrere gleichartige, in senkrechter Richtung voneinander beabstandete Ausschnitte auf.

[0011] Weiter ist es vorteilhaft, wenn mindestens ein Blech derart abgewinkelt ist, dass es einen flächigen Abschnitt aufweist, der im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse des Flurförderzeugs ausgerichtet ist. Die Steifigkeit des Standmasts kann durch die Abmessungen des abgewinkelten flächigen Abschnitts eingestellt werden.

[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
Figur 1
ein erfindungsgemäßes Hubwerk,
Figur 2
die Standmasten eines erfindungsgemäßen Hubwerks.


[0013] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Hubwerk eines Hochregalflurförderzeugs in perspektivischer Ansicht. Das Hubwerk weist zwei Standmasten 1, 2 auf, an denen die Ausfahrmasten 3 mittels nicht dargestellter Führungsrollen in vertikaler Richtung bewegbar geführt sind. An den Ausfahrmasten 3 wiederum ist ein Hubschlitten 4 vertikal verschiebbar geführt, der eine Befestigungsplatte 5 zur Befestigung eines Lastaufnahmemittels, beispielsweise einer Schwenkschubgabel, aufweist. Zwischen der Befestigungsplatte 5 und den Ausfahrmasten 3 ist ein Fahrkorb für eine Bedienperson befestigbar, der ebenfalls mit dem Hubschlitten 4 angehoben wird. Der Antrieb der Hubbewegung der Ausfahrmasten 3 und des Hubschlittens 4 erfolgt mittels hydraulischer Hubzylinder 6.

[0014] In Figur 2 sind die Standmasten 1, 2 im Detail dargestellt. Jeder Standmast 1, 2 besteht aus einem Stahlprofil 7, 8 und daran angeschweißten Blechen 9, 10. Im unteren Bereich der Standmasten 1, 2, in dem keine Bleche befestigt sind, befinden sich Befestigungselemente 12 zur Anbindung des Hubwerks an einen Rahmen des Hochregalflurförderzeugs. Die Bleche 9, 10 weisen jeweils eine ebene Fläche auf, die senkrecht zu der Querrichtung des Hubwerks und damit des Flurförderzeugs ausgerichtet ist. In diesen ebenen Flächen sind Ausschnitte 11 vorgesehen, die die Durchsicht in Querrichtung des Flurförderzeugs erlauben, aber auch eine Durchführung von Leitungen und einen Zugriff auf die innen liegenden Teile des Hubwerks ermöglichen. Abgewinkelte flächige Abschnitte 13 der Bleche 9, 10 erhöhen die Steifigkeit der Standmasten 1, 2.

[0015] Sowohl die Stahlprofile 7, 8, als auch die Bleche 9, 10 liefern einen Beitrag zur Steifigkeit des Hubwerks. Aufgrund der Ausrichtung der ebenen Flächen erhöhen die Bleche 9, 10 insbesondere das Trägheitsmoment der Standmasten um die Querachse des Hubwerks. Eine Anpassung dieses Trägheitsmoments der Standmasten kann bei unverändertem Stahlprofil 7, 8 durch Variation der Stärke und/oder der Breite der Bleche 9, 10 erfolgen. Die Höhe der Hubwerks kann in einfacher Weise durch Auswahl eines längeren Stahlprofils 7,8 in Kombination mit zusätzlichen oder längeren Blechen 9, 10 variiert werden.


Ansprüche

1. Hubwerk für ein Flurförderzeug, insbesondere für ein Hochregalflurförderzeug, mit zwei in Querrichtung des Flurförderzeugs beabstandeten Standmasten (1, 2), dadurch gekennzeichnet, dass jeder Standmast (1, 2) von einem Stahlprofil (7, 8) und mindestens einem sich längs des Stahlprofils (7, 8) erstreckenden, an das Stahlprofil (7, 8) angeschweißten Blech (9, 10) gebildet ist.
 
2. Hubwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Blech (9, 10) eine zumindest annähernd ebene Fläche aufweist, die im Wesentlichen senkrecht zu der Querrichtung des Flurförderzeugs ausgerichtet ist.
 
3. Hubwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Blech (9, 10) im Bereich der ebenen Fläche mindestens einen Ausschnitt (11) aufweist.
 
4. Hubwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausschnitt (11) - in Längsrichtung des Flurförderzeugs betrachtet - an der dem Stahlprofil (7, 8) abgewandten Seite der ebenen Fläche angeordnet ist.
 
5. Hubwerk nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Stahlprofil (7, 8) zugewandte Seite des Ausschnitts (11) eine gebogene, vorzugsweise eine teilelliptische Form aufweist.
 
6. Hubwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Blech (9, 10) mehrere gleichartige, in senkrechter Richtung voneinander beabstandete Ausschnitte (11) aufweist.
 
7. Hubwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Blech (9, 10) derart abgewinkelt ist, dass es einen flächigen Abschnitt (13) aufweist, der im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse des Flurförderzeugs ausgerichtet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht