[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit mindestens zwei Nadelbetten,
in denen Nadeln längs verschiebbar angeordnet sind, wobei jeder Nadel eine verschwenkbar
gelagerte, von Schlossteilen des Schlittens beaufschlagte Niederhalteplatine mit einer
Kulierkante zugeordnet ist.
[0002] Bei Strickmaschinen sind schon seit jeher Bemühungen unternommen worden, Einrichtungen
zu schaffen, mit denen die Maschen mit einer gewissen Spannung am Nadelschaft gehalten
werden können, ohne dass die Maschen bei der Vortriebsbewegung der Nadeln von diesen
mitbewegt werden. Dies führte zur Entwicklung von Niederhalteplatinen, die jeder Nadel
zugeordnet werden und die eine Schwenkbewegung zwischen einer Öffnungsund einer Schließstellung
ausführen können. In der Schließstellung halten sie die Masche zurück, wenn die Nadel
ausgetrieben wird.
[0003] In einer weit verbreiteten Bauform ist diese Niederhalteplatine zugleich Niederhalteelement
und Maschenbilder und weist daher eine Kulierkante auf. Solche Niederhalteplatinen
sind beispielsweise in der DE 11 72 396 beschrieben. Die Maschen werden um eine Brustfläche
dieser Platinen gebildet. Durch eine Schwenkbewegung der Platine nach oben gleitet
die Masche auf die Platinenbrustfläche, die hinter dem Rückhaltehaken liegt, und wird
dadurch vom Rückhaltehaken erfasst.
[0004] Eine weitere Niederhalteplatine ist in der EP 0 578 458 B1 beschrieben. Dieser Niederhalteplatine
ist ein Fadeneinweisblech zugeordnet, das starr am Nadelbett angeordnet ist. Die Brustfläche
der Niederhalteplatine erfüllt die Maschenbilderfunktion. Durch eine Schwenkbewegung
der Niederhalteplatine nach oben gleitet die Masche auf eine Platinenfläche, die hinter
einer Auskehlung liegt. Anschließend bewegt sich die Niederhalteplatine durch Federkraft
nach unten und hält die Masche in der Kehle fest. Das Fadeneinweisblech hat eine zusätzliche
Sicherungsfunktion. Es hält mit einer Fläche die Masche zurück, wenn die Niederhalteplatine
eine Schwenkbewegung nach oben ausführt. Das Fadeneinweisblech weist außerdem eine
weitere Fläche auf, die das Einlegen des Strickfadens in den Nadelhaken begünstigt.
[0005] Aus der EP 0 238 797 sind Niederhalteplatinen bekannt, die ihre Funktion bei einbettigen
und doppelbettigen Gestricken erfüllen können. Bei einbettigen Gestricken wird die
Masche um eine Kulierkante der Niederhalteplatine gebildet. Durch eine anschließende
Schwenkbewegung nach unten gleitet die Masche in eine Kehle an der Platine und wird
dort festgehalten. Dabei werden Platinen des vorderen und hinteren Nadelbetts immer
gleichzeitig geöffnet und geschlossen. Sind alle Niederhalteplatinen in ihrer Schließposition,
so berühren sich die Niederhalteplatinen der gegenüberliegenden Nadelbetten fast und
bilden dadurch eine den Kammspalt überdeckende Brücke. Durch diese Brückenbildung
werden bei doppelflächigen Gestricken die Maschen an ihren Schenkeln zurückgehalten,
wenn die Nadeln ihre Vortriebsbewegungen ausführen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Niederhalteeinrichtungen
für Flachstrickmaschinen dahin gehend zu verbessern, dass neben einer verbesserten
Niederhaltefunktion auch eine qualitative Verbesserung der Maschenbildungsfunktion
erreicht wird.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Flachstrickmaschine der eingangs genannten Art gelöst,
die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass jeder Nadel außerdem eine verschwenkbar
gelagerte, von Schlossteilen des Schlittens unabhängig von der Niederhalteplatine
steuerbare Rückhalteplatine, mit der eine Masche bei einer Öffnungsbewegung der Niederhalteplatine
und/oder einer Austriebsbewegung der die Masche haltenden Nadel im Maschenraum zurückhaltbar
ist, zugeordnet ist.
[0008] Die Rückhalteplatine verbessert somit die Rückhaltefunktion der Niederhalteplatine,
die in an sich bekannter Weise unterhalb der Kulierkante eine Kehle zum Zurückhalten
der Masche aufweisen kann. Falls bei einer Öffnungsbewegung der Niederhalteplatine
die Masche aus dieser Kehle herausspringen sollte, so wird sie dennoch von der Rückhalteplatine
im Maschenraum gehalten. Durch die getrennte Ansteuerbarkeit der Rückhalteplatine
im Vergleich zur Niederhalteplatine lässt sich die Rückhalteplatine jedoch auch zu
zur Optimierung der Maschenkulierung einsetzen. So kann bei einer bevorzugten Ausführungsform
die Rückhalteplatine eine erste Wirkfläche, die in einer entsprechenden Schwenkposition
der Rückhalteplatine beim Bilden einer Masche mit der zugeordneten Nadel desselben
Nadelbetts die Lage des oder der Fäden an der Kulierkante der Niederhalteplatine bestimmt,
und eine zweite Wirkfläche, die in einer entsprechenden Schwenkposition der Rückhalteplatine
beim Öffnen der Niederhalteplatine die Masche zurückhält, aufweisen. Dabei lässt sich
die Rückhalteplatine derart ausgestalten und positionieren, dass die erste Wirkfläche
in einer entsprechenden Schwenkposition der Rückhalteplatine die Masche der gegenüberliegenden
Nadel zurückhält, wenn diese sich in der Austriebsbewegung befindet. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, wenn die erste Wirkfläche der Rückhalteplatine und die vorgetriebene
gegenüberliegende Nadel den Kammspalt verschließen. Dazu kann die Rückhalteplatine
vorzugsweise derart positioniert sein, dass sich die gegenüberliegende Nadel in der
vorgetriebenen Stellung und die Rückhalteplatine in der vorderen Schwenkstellung nahezu
berühren oder in unterschiedlichen Höhenpositionen überlappen.
[0009] Die Rückhalteplatine kann dabei um einen längs des Nadelbetts geführten Draht verschwenkbar
sein. Dieser Draht dient dabei als Schwenklager für alle Rückhalteplatinen des Nadelbetts.
[0010] Für die Niederhalteplatinen können auf dem Nadelbett befestigte Lagerelemente als
Schwenklager vorgesehen werden. Das Lagerelement kann dabei eine gewölbte Oberseite
aufweisen, auf der die Niederhalteplatine mit einer entsprechend geformten Auskehlung
gleitet. Da das Lagerelement ein gesondertes Bauelement ist, kann es vorzugsweise
aus einem Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften hergestellt sein.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Position des Lagerelements der Niederhalteplatine
auf dem Nadelbett zur Veränderung der Kammspaltbreite verstellbar ist. Der Kammspalt
kann damit im Bereich einzelner Nadeln in der Breite variiert werden. Hierdurch sind
im Vergleich zu Strickmaschinen nach dem Stand der Technik ganz andere Mustereffekte
erzielbar.
[0012] Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn die Niederhalteplatine mit dem Lagerelement
verrastbar und dann gemeinsam mit diesem vom Nadelbett entfernbar und an einer anderen
Stelle des Nadelbetts befestigbar ist. Zum Lösen kann ein Werkzeug eingesetzt werden,
das an der Niederhalteplatine angreift und dieses zusammen mit dem Lagerelement vom
Nadelbett ablöst. Ein Verändern der Kammspaltbreite ist damit rasch und einfach ohne
größere Demontagearbeiten am Nadelbett möglich.
[0013] Die Niederhalteplatine kann in vertikaler Richtung zum Nadelbett durch eine an einer
Nadelführung ausgebildete Gleitfläche gegen ein Lösen gesichert und geführt sein.
Bei nach oben verschwenkter Nadelführung kann die Niederhalteplatine durch einen in
eine Nut im Lagerelement, die parallel zur Oberseite des Lagerelements verläuft, eingreifenden
Schenkel gegen ein Herausfallen gesichert sein. Dies gewährleistet, dass bei einem
Öffnen der Nadelführung, die für einen Nadelaustausch notwendig ist, die Niederhalteplatine
nicht herausfällt.
[0014] Seitlich kann die Niederhalteplatine zwischen einem Nadelbettsteg und einem Drahtführungsblech
geführt sein. Durch diese Führungen kann die Niederhalteplatine auch seitliche Kräfte,
die durch die an ihr anliegende Masche verursacht werden können, aufnehmen.
[0015] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Niederhalteplatine stets eine definierte
Grundposition einnimmt. Dazu kann die Niederhalteplatine, wenn sie nicht durch Schlossteile
beaufschlagt ist, durch eine Feder in ihrer vordersten Schwenkposition gehalten werden.
Die Feder kann dabei eine mit dem Nadelbett verrastbare, und in unterschiedlichen
Rastpositionen fixierbare Schenkelfeder sein. Durch die unterschiedlichen Rastpositionen
lässt sich die Rückhaltekraft der Niederhalteplatine an ihrer Kehle, mit der der Maschenschenkel
niedergehalten wird, einstellen. Durch die Rastverbindung mit dem Nadelbett ist diese
Verstellung der Position der Feder ohne Demontage des Nadelbetts möglich. Die Schenkelfeder
kann vorzugsweise an der Unterseite des hinteren Endes der Niederhalteplatine angreifen.
[0016] Die Oberseite des Lagerelements, die Nut im Lagerelement, die Gleitfläche an der
Nadelführung und die Feder sowie die mit diesen Flächen zusammenwirkenden Bereiche
der Niederhalteplatine können vorzugsweise derart geformt sein, dass nach Auflegen
des hinteren Endes der Niederhalteplatine auf die Feder bei geöffneter Nadelführung
allein durch die Schließbewegung der Nadelführung die Niederhalteplatine in ihre Arbeitsposition,
d. h. in ihre vorderste Schwenkstellung, bringbar ist. Bei einer solchen Ausgestaltung
ist der Austausch der Niederhalteplatine im Vergleich zu Strickmaschinen nach dem
Stand der Technik außerordentlich einfach. Die Niederhalteplatine kann dabei auch
ohne das Lagerelement entnommen und ausgetauscht werden.
[0017] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Gestricks auf einer
Flachstrickmaschine nach der Erfindung, das gekennzeichnet ist durch die Schritte:
a) Rückzug der Nadeln und kurzes Nachobenschwenken der Niederhalteplatinen, damit
die Maschenschenkel in die Kehlen der Niederhalteplatinen gleiten, anschließendes
Verschwenken der Niederhalteplatinen in die vorderste Schwenkstellung, während die
Rückhalteplatinen nach vorne verschwenken, bis ihre zweiten Wirkflächen die alten
Maschen sicher in einer Position halten, von der sie in die Kehlen der Niederhalteplatinen
gelangen;
b) Austrieb der Nadeln zur Maschenbildung und Verschwenken der Rückhalteplatinen in
die vorderste Schwenkstellung, in der sie gegebenenfalls auf den gegenüberliegenden
Nadeln vorhandene Maschen zurückhalten;
c) Rückzug der Nadeln und Einlegen eines oder mehrerer Fäden in ihre Nadelhaken, während
die Rückhalteplatinen so verschwenkt werden, dass ihre ersten Wirkflächen den oder
die Fäden in eine Anlageposition an der Kulierkante der nach wie vor in ihrer vordersten
Schwenkstellung befindlichen Niederhalteplatinen bringen, die einen kürzest möglichen
und bei mehreren Fäden außerdem einen gleichmäßig langen Fadenstrang zum Nadelhaken
ergibt;
d) weitere Rückzugsbewegung der Nadeln und dabei Hindurchziehen der Nadelhaken mit
ihrer Fadeneinlage durch die alten Maschen;
e) in der tiefsten Kulierstellung der Nadeln kurzzeitiges Öffnen und anschließendes
Schließen der Niederhalteplatinen, wobei die Maschenschenkel in die Kehlen der Niederhalteplatinen
gleiten, und Bewegen der Rückhalteplatinen in die Maschenrückhalteposition wie in
Schritt a).
[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Strickmaschine lassen
sich sowohl einbettige als auch doppelbettige Gestricke herstellen. Bei Umhängevorgängen
sorgen die Rückhalteplatinen dafür, dass die Maschen auf den jeweils gegenüberliegenden
Nadeln zurückgehalten werden. Auch bei Bildung sehr großer Maschen bei einbettigen
Gestricken können diese Maschen mit den Wirkflächen der Rückhalteplatinen an der gegenüberliegenden
Nadel zurückgehalten werden.
[0019] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch den vorderen Bereich eines Nadelbetts einer Flachstrickmaschine
im Bereich einer Nadel mit zugehöriger Niederhalteplatine und Rückhalteplatine in
der Grundstellung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Kurvenbahnen des Strickschlosses zur Ansteuerung
der Strick-, Maschenbilder- und Rückhalte-elemente der Flachstrickmaschine aus Fig.
1;
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellung mit einer Nadel des gegenüberliegenden
Nadelbetts und der Rückhalteplatine in vorderster Schwenkstellung;
- Fig. 4
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit der Nadel und den Platinen beim Erzeugen
einer Masche mit drei Fäden;
- Fig. 5
- eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung mit den Kulierelementen beim Erzeugen einer
Masche mit fünf Fäden;
- Fig. 6
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit der Rückhalteplatine beim Halten einer
Masche und geöffneter Niederhalteplatine;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der beiden Nadelbetten der Flachstrickmaschine
aus Fig. 1 mit den Nadelbetten in der Grundstellung;
- Fig. 8
- eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung mit unterschiedlich weit ausgetriebenen
Nadeln des zweiten Nadelbetts;
- Fig. 9
- eine der Fig. 8 vom Prinzip her ähnliche Darstellung, wobei sich die Nadeln in Umhängestellung
zueinander befinden;
- Fig. 10
- einen Querschnitt durch ein Nadelbett der Flachstrickmaschine aus Fig. 1 im Bereich
der Niederhalteplatine;
- Fig. 11
- eine der Fig. 10 entsprechende Darstellung mit versetzter Anordnung der Niederhalteplatine;
- Fig. 12
- eine Detaildarstellung der Niederhalteplatine mit Lagerelement bei gegenseitiger Verrastung
der beiden Teile;
- Fig. 13
- eine der Fig. 11 entsprechende Darstellung mit einer zurückgesetzten Feder für die
Niederhalteplatine;
- Fig. 14
- einen Ausschnitt einer Ansicht auf das Nadelbett aus Fig. 11 in Pfeilrichtung T;
- Fig. 15
- eine der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellung im Bereich eines Nadelführungskanals
mit geöffneter Nadelführung in einer ersten Stellung beim Einsetzen einer Niederhalteplatine;
- Fig. 16
- eine der Fig. 15 entsprechende Darstellung in einer zweiten Position des Einsetzens
der Niederhalteplatine;
- Fig. 17
- eine der Fig. 15 entsprechende Darstellung einer dritten Position des Einsetzens der
Niederhalteplatine;
- Fig. 18
- eine der Fig. 15 entsprechende Darstellung einer vierten Position des Einsetzens der
Niederhalteplatine;
- Fig. 19
- eine der Fig. 15 entsprechende Darstellung in einer fünften Position des Einsetzens
der Niederhalteplatine;
- Fig. 20
- eine der Fig. 15 entsprechende Darstellung in einer sechsten Position des Einsetzens
der Niederhalteplatine.
[0021] Die Schnittdarstellung aus Fig. 1 zeigt den Bereich eines Nadelbetts 1, in dem die
Maschenbildung erfolgt. Im Nadelbett 1 ist längs verschiebbar eine Nadel 2 gelagert.
Durch ein Drahtführungsblech 3 beabstandet ist parallel zur Nadel 2 eine hier in ihrer
Grundposition dargestellte Rückhalteplatine 4 angeordnet. Die Rückhalteplatine 4 kann
um eine Achse 6 eine Schwenkbewegung ausführen, wobei die Richtung und die Größe der
Schwenkbewegung durch eine den Platinenkopf 41 beaufschlagende Kurvenbahn C, die in
Fig. 2 dargestellt ist, beeinflusst wird. Die Kurvenbahn C übt dabei auf den Platinenkopf
41 Kräfte in Pfeilrichtung X bzw. X' aus.
[0022] Die Rückhalteplatine 4 weist zwei Wirkflächen 42, 43 auf. Die Funktion dieser Wirkflächen
wird später erläutert. Direkt hinter der Rückhalteplatine 4 ist eine in ihrer Grundposition
dargestellte Niederplatine 5 angeordnet, die um ein Lagerelement 8, das auf dem Nadelbett
1 angeordnet ist, eine Schwenkbewegung ausführen kann. Die Niederhalteplatine 5 wird
durch eine in Pfeilrichtung Z wirkende Federkraft, wobei hier die Feder nicht dargestellt
ist, in die in Fig. 1 gezeigte Grundposition gedrückt. Diese Position ist gleichzeitig
diejenige Position, in der eine an der Platine 5 ausgebildete Kehle 53 ihre tiefste
Position gegenüber dem Haken 21 der Nadel 2 einnimmt. Die Niederhalteplatine ist gleichzeitig
Maschenbilder und Maschenrückhalteelement. Sie weist daher neben der Kehle 53 zum
Zurückhalten einer Masche eine Kulierkante 51 auf. An dieser Kante 51 liegt der Maschenschenkel
einer von der Nadel 2 zu bildenden Masche an, während die Masche gebildet wird. Die
Niederhalteplatine 5 weist außerdem eine Maschenhaltefläche 52 auf, an der die Masche
kurzzeitig anliegt, bevor sie beim Abwärtsschwenken der Niederhalteplatine 5 von der
Kehle 53 erfasst wird. Die Ausgestaltung der Niederhalteplatine entspricht bezüglich
ihrer Kulierkante 51, der Kehle 53 sowie der Maschenhaltefläche 52 weitgehend dem
Stand der Technik.
[0023] Fig. 2 zeigt nun in schematischer Darstellung die Kurvenbahnen A, B, C eines ansonsten
nicht näher dargestellten Schlossteils eines Schlittens der Flachstrickmaschine aus
Fig. 1 zur Steuerung der Nadel 2, der Rückhalteplatine 4 und der Niederhalteplatine
5. Die Kurve A ist dabei der Nadel 2, die Kurve B der Niederhalteplatine 5 und die
Kurve C der Rückhalteplatine 4 zugeordnet. Die strichpunktiert eingezeichnete Linie
101 gibt die gemeinsame Mitte der drei Kurvenbahnen A, B, C an. Wird der Schlitten
in Pfeilrichtung Y verschoben, so führen die Strick-, Maschenbilder- und Rückhalteelemente
2, 4, 5, die durch die Kurvenbahnen A, B, C vorgegebenen Bewegungen aus. Im Kurvenabschnitt
a befinden sich die Nadel 2, die Niederhalteplatine 5 und die Rückhalteplatine 4 in
der in Fig. 1 dargestellten Grundposition. Im Abschnitt b werden die Nadeln 2 aus
ihrer Grundpositon zurückgezogen. Die Niederhalteplatine 5 macht eine kurze Öffnungs-
und Schließbewegung, während die Rückhalteplatinen in ihre Maschenrückhalteposition
gebracht werden. Diese Bewegung der Kulierelemente 2, 4, 5 ist eine vorsorgliche Bewegung,
damit sichergestellt ist, dass sich alle Maschenschenkel in den Kehlen 53 der Niederhalteplatinen
5 befinden (Fig. 1), bevor die Nadelaustriebsbewegung zur Maschenbildung beginnt.
[0024] Im Abschnitt c ist nun die Austriebsbewegung der Nadeln 2 zur Maschenbildung gezeigt.
Während dieser Bewegung halten bei einflächigen Gestricken die Niederhalteplatinen
5 mit ihrer Kehle 53 die Masche der Nadel 2 zurück, der sie zugeordnet sind. Die Rückhalteplatinen
4 werden in ihre vorderste Position gebracht, indem ein beweglich angeordnetes Kurvensegment
C' in Richtung des Pfeils W verschoben wird. In dieser vordersten Position können
die Rückhalteplatinen 4 mit ihrer Wirkfläche 42 (Fig. 1) die Maschen der ihnen gegenüberliegenden
Nadeln zurückhalten, wie es für doppelflächige Gestricke nötig ist. Dieser Vorgang
wird in Fig. 3 näher beschrieben.
[0025] Im Abschnitt d befinden sich die Nadeln 2 in Rückzugsbewegung. In ihre Haken 21 (Fig.
1) werden ein oder mehrere Strickfäden eingelegt. Die Niederhalteplatinen 5 befinden
sich in ihrer Grundstellung. Durch eine Verschiebung des beweglich angeordneten Kurvensegments
C" in Richtung des Pfeils V werden die Rückhalteplatinen 4 in diejenige Position verschwenkt,
in der die Wirkfläche 42 die Anlageposition des Fadens an der Kulierfläche 51 der
Niederhalteplatine 5 bestimmt. Bei mehreren Strickfäden kann durch eine entsprechende
Verschwenkung der Rückhalteplatine 4 außerdem erreicht werden, dass die Wirkfläche
42 alle Strickfäden nebeneinanderliegend in eine ideale Anlageposition an der Kulierfläche
51 leiten, damit sich die Fäden dort ebenfalls einzeln anlegen. Dies wird mit Bezug
auf Fig. 5 noch näher beschrieben.
[0026] Im Abschnitt e befinden sich die Nadeln in ihrer tiefsten Rückzugsposition, d. h.
in Kulierposition. Die Niederhalteplatinen 5 machen eine kurze Öffnungs- und Schließbewegung,
wodurch die gebildeten Maschen in die Kehle 53 der Niederhalteplatinen 5 gleiten.
Zur Absicherung dieser kurzen Öffnungsbewegung sind die Rückhalteplatinen 4 in ihre
Maschenrückhalteposition gebracht worden. Dieser Vorgang wird in Fig. 6 noch näher
erläutert.
[0027] In Fig. 3 ist in einer der Fig. 1 entsprechenden Schnittdarstellung das Zurückhalten
einer Masche 12' auf dem Nadelschaft 22' einer Nadel 2' des gegenüberliegenden Nadelbetts,
das hier nicht näher dargestellt ist, durch die Rückhalteplatine 4 gezeigt. Die Rückhalteplatine
4 ist dabei durch Beaufschlagung in Richtung des Pfeils X in ihre vorderste Position
verschwenkt. In dieser Position kann ihre Wirkfläche 42 in den Maschenschenkel 12"
der Masche 12' auf dem Schaft 22' der Nadel 2' eingreifen und die Masche 12' zurückhalten,
während sich die Nadel 2' auswärts bewegt. Die Wirkfläche 42 der Rückhalteplatine
4 wirkt hier also als Rückhaltefläche.
[0028] In Fig. 4 ist nun gezeigt, wie die Wirkfläche 42 beim Bilden einer Masche mit der
Nadel 2 im Nadelbett 1 bei einem Stricken mit drei Strickfäden wirkt. Die Rückhalteplatine
4 ist in Richtung des Pfeils X' so weit um die Achse 6 verschwenkt, dass die Wirkfläche
42 mit dem Nadelhaken 41 einen spitzen Winkel 120 bildet. Durch diese Stellung der
Wirkfläche 42 legen sich die Fäden einzeln an der Kulierfläche 51 der Niederhalteplatine
5 an und befinden sich in einer optimalen Anlageposition an der Kulierfläche 51, d.
h. in einer Anlageposition in gleicher Höhe wie der Nadelhaken 41. Die Niederhalteplatine
5 ist durch eine Federkraft in Richtung des Pfeils Z in ihre Grundposition verschwenkt.
[0029] In Fig. 5 ist nun die Wirkung der Rückhalteplatine 4 beim Erzeugen einer Masche aus
fünf einzelnen Fäden gezeigt. Die Rückhalteplatine 4 ist jetzt durch eine Kraft in
Pfeilrichtung X' so verschwenkt, dass ihre Wirkfläche 42 mit dem Nadelgrund einen
Winkel 130 bildet, der größer ist als der Winkel 120 aus Fig. 4. Durch diese Stellung
der Wirkfläche 42 ist gewährleistet, dass alle Fäden nebeneinander an der Kulierkante
51 der Niederhalteplatine 5 anliegen. Dies ist wichtig, damit alle Fäden gleich lange
Maschenschlaufen bilden. Die Fäden befinden sich außerdem wieder in der gleichen Höhenposition
wie der Nadelhaken 41 und damit in kürzester Entfernung zum Nadelhaken 41, d. h. in
idealer Kulierposition. Mit der strichpunktierten Linie 100 ist die Mittellinie des
Kammspalts zwischen den beiden Nadelbetten gezeigt, wobei in den Figuren jeweils nur
das Nadelbett 1 gezeigt ist.
[0030] Fig. 6 illustriert die Wirkung der Wirkfläche 43 der Niederhalteplatine 4 beim Bilden
einer Masche 13 mit der Nadel 2 desselben Nadelbetts 1. Die Rückhalteplatine 4 ist
in der Richtung des Pfeils X so weit um die Achse 6 verschwenkt, dass ihre Wirkfläche
43 den Schenkel 13' der Masche 13 zurückhält, wenn die Niederhalteplatine 5 eine Öffnungsbewegung
ausführt, sich der Maschenschenkel 13' also nicht mehr in der Kehle 53 der Niederhalteplatine
5 befindet. Der Maschenschenkel 13' liegt jetzt vielmehr durch das Zurückverschwenken
der Niederhalteplatine 5 um das Lagerelement 8 durch eine auf das Ende der Niederhalteplatine
wirkende Kraft Z' an der Maschenhaltefläche 52 der Niederhalteplatine 5 an.
[0031] In den Fig. 7, 8 und 9 wird die relative Lage der Strick-, Maschenbilder- und Rückhalteelemente
2, 4, 5 des Nadelbetts 1 in Bezug auf die spiegelbildlich gleichen Elemente 2', 4',
5' des Nadelbetts 1' bei unterschiedlichen Strickvorgängen gezeigt.
[0032] In Fig. 7 sind die Nadeln 2, 2', die Drahtführungsbleche 3, 3', die Niederhalteplatinen
5, 5' und die Rückhalteplatinen 4, 4' in der Grundstellung der Nadelbetten 1, 1' beim
Bilden doppelflächiger Gestricke gezeigt. Die Figur macht deutlich, dass sich die
Nadeln 2 und die Rückhalteplatinen 4' des gegenüberliegenden Nadelbetts 1' fast berühren.
Dadurch können die gegenüberliegenden Rückhalteplatinen 4' Maschen, die auf den Nadeln
2 liegen, zurückhalten. Das Gleiche gilt umgekehrt für Maschen, die mit den Nadeln
2' des zweiten Nadelbetts 1' gebildet werden. Diese werden von den gegenüberliegenden
Rückhalteplatinen 4 des ersten Nadelbetts 1 zurückgehalten. Diese annähernde gegenseitige
Berührung ist dann gegeben, wenn die Nadeln 2, 2' ausgetrieben werden und die Rückhalteplatinen
4, 4' sich in ihrer vordersten Schwenkstellung befinden. Der Kammspalt ist dann verschlossen.
[0033] Fig. 8 zeigt nun vom Nadelbett 1 wieder alle Kulierelemente 2, 4, 5 und vom zweiten
Nadelbett jedoch nur die Nadeln 2'. Die Nadeln 2, 2' befinden sich in Grundstellung
zueinander. Die Rückhalteplatine 4 überlappt hier mit der Unterseite der Nadel 2'
und ist dabei unterhalb der Nadel 2' angeordnet.
[0034] Fig. 9 zeigt eine der Fig. 8 vom Prinzip her entsprechende Darstellung, bei der vom
zweiten Nadelbett nur die Nadeln 2' gezeigt sind. Die Nadeln 2, 2' befinden sich hier
in Umhängestellung zueinander. Die Rückhalteplatinen 4 haben hier keine Überdeckung
zur Unterseite der Nadeln 2', sind jedoch immer noch nahe genug an den Nadeln 2' angeordnet,
um die Maschen auf den Nadeln 2' sicher zurückhalten zu können.
[0035] Die Fig. 10 bis 14 illustrieren die Ausformung, Lagerung und Führung der Niederhalteplatine
5 sowie ihre verstellbare Anordnung auf dem Nadelbett 1. Die Schnittdarstellungen
sind wieder Schnitte durch das Nadelbett 1 im Bereich einer Niederhalteplatine 5,
die sich in ihrer Grundposition befindet. Fig. 10 verdeutlicht, dass das Lagerelement
8 auf einem Nadelbettsteg 14 angeordnet ist. Dieser Steg weist dazu Rastöffnungen
141, 141'; 142, 142' auf. Am Lagerelement 8 sind Rastfüße 85, 86 angeordnet, die alternativ
in den Rastöffnungen 141, 142 oder 141', 142' verankert werden können. Im dargestellten
Beispiel sind die Füße 85, 86 in den vorderen Rastöffnungen 141, 142 eingesetzt. Hierdurch
ergibt sich eine geringe Kammspaltweite, wobei die halbe Kammspaltweite K in Fig.
10 eingezeichnet ist. Durch ein Versetzen des Lagerelements 8 in die Rastöffnungen
141', 142' kann die Kammspaltweite 2K vergrößert werden.
[0036] Das Lagerelement 8 weist eine bogenförmige Oberseite 81 auf, auf der die Niederhalteplatine
5 mit einer entsprechend geformten Auskehlung 55 gleiten kann. Die Schwenkbewegung
der Niederhalteplatine 5 nach rechts wird eine Beaufschlagung einer Fläche 57 an der
Unterseite des hinteren Endes der Niederhalteplatine 5 durch eine Feder 15 bewirkt.
Die Feder 15 weist dazu einen Federschenkel 151 auf, der an der Fläche 57 anliegt.
Die Endlage der Schließstellung der Niederhalteplatine 5 wird durch die Anschlagfläche
58 der Niederhalteplatine 5 definiert. Diese Fläche 58 kommt in Anlage mit einer Fläche
164 einer Nadelführung 16. Diese Nadelführung 16 führt die Niederhalteplatine 5 außerdem
in vertikaler Richtung zum Nadelbett 1. Sie weist dazu eine Fläche 161 auf, an der
eine Kreisbogenfläche 56 an der Oberseite der Niederhalteplatine 5 entlang gleitet.
Die Nadelführung 16 lässt sich durch Hochschwenken öffnen. Bei einer solchen Öffnungsbewegung
sollte die Niederhalteplatine 5 nicht herausfallen können. Daher ist eine zweite Sicherung
in vertikaler Richtung in Form einer Nut 82 im Lagerelement 8, die annähernd parallel
zur gewölbten Oberseite 81 des Elements 8 verläuft, vorgesehen. In diese Nut greift
ein entsprechend geformter Schenkel 59 der Niederhalteplatine 5 ein.
[0037] Die Kraft, die die Niederhalteplatine 5 auf eine in ihrer Kehle 53 befindlichen Masche
ausübt, kann durch einen Versatz der Feder 15 auf den Nadelbettsteg 14 verändert werden.
Der Nadelbettsteg 14 ist deswegen mit weiteren Rastöffnungen 143, 143', 143" und 144,
144', 144" versehen. Dadurch ergeben sich drei unterschiedliche Raststellungen für
die Feder 15, die mit Rastvorsprüngen 154, 155 versehen ist. Im dargestellten Beispiel
in Fig. 10 befinden sich die Rastfüße 154, 155 in den vordersten Rastöffnungen 143,
144, wodurch die Feder 15 das schwächste Moment in die Niederhalteplatine 5 einleitet.
Neben den Rastfüßen 154, 155 ragt vom Körper 153 der Feder 15 ein Kopfstück 156 über
die Oberkante 145 des Stegs 14 vor. An diesem Kopf kann die Feder 15 mittels eines
Werkzeugs erfasst und aus den Rastöffnungen 143, 144 gelöst und in andere Rastöffnungen
143', 144' bzw. 143", 144'' eingerastet werden.
[0038] Fig. 11 zeigt eine der Fig. 10 entsprechende Darstellung, bei der nun jedoch das
Lagerelement 8 in die Rastöffnungen 141', 142' eingerastet und damit die halbe Kammspaltweite
K entsprechend vergrößert ist. In der in Fig. 11 gezeigten hinteren Stellung der Niederhalteplatine
5 wird die Schwenkbewegung nach vorne durch eine Fläche 500 an der Oberseite der Niederhalteplatine
5 begrenzt, die an einer Fläche 165 der Nadelführung 16 zur Anlage kommt.
[0039] Fig. 12 zeigt eine Detaildarstellung des Lagerelements 8 und der Niederhalteplatine
5 in einer Position, in der die Niederhalteplatine 5 mit dem Lagerelement 8 fest verrastet
ist. Diese feste Verrastung von Niederhalteplatine 5 und Lagerelement 8 erleichtert
das Versetzen der beiden Elemente in die jeweils anderen Rastöffnungen 141, 141',
142, 142' des Nadelbettstegs 14. Nach einer gegenseitigen Verrastung der beiden Elemente
können beide durch ein Werkzeug erfasst und gemeinsam versetzt werden. Die Verrastung
der Elemente wird dadurch erreicht, dass der in den Fig. 10 und 11 dargestellte Fixierkeil
17 der Nadelführung 16 entfernt, die Nadelführung 16 nach oben verschwenkt und die
Niederhalteplatine 5 in Richtung des Pfeils Q beaufschlagt wird. Dadurch bilden Auskehlungen
59', 59" am Schenkel 59 der Niederhalteplatine 5 eine Rastverbindung mit entsprechenden
Vorsprüngen 82', 82" in der Nut 82 des Lagerelements 8. Mit einem Werkzeug wird dann
die Platine 5 an den Stellen der Pfeile R, R' erfasst und nach oben abgezogen. Dadurch
lösen sich die Rastfüße 85, 86 aus den Aussparungen 141', 142'. Anschließend wird
die Einheit aus Niederhalteplatine 5 und Lagerelement 8 nach vorne verschoben und
auf die Niederhalteplatine 5 eine Kraft S, S' ausgeübt, wodurch die Rastfüße 85, 86
des Lagerelements 8 in die Rastöffnungen 141, 142 des Nadelbettstegs 14 einrasten.
Danach wird die Niederhalteplatine 5 aus ihrer Verrastung mit dem Lagerelement 8 durch
einfaches Verschwenken gelöst, die Nadelführung 16 geschlossen und der Fixierkeil
17 wieder eingeführt.
[0040] Fig. 13 ist eine der Fig. 11 entsprechende Darstellung, wobei jetzt jedoch die Feder
15 in ihrer hintersten Position, d. h. in den Öffnungen 143", 144" verrastet, gezeigt
ist. Fig. 13 illustriert auch, dass das hintere Ende 502 der Niederhalteplatine 15
zwischen dem Nadelbettsteg 14 und dem Drahtführungsblech 3 geführt ist, um auftretende
Querkräfte bei einer Beaufschlagung der Platinenfläche 501 in Richtung des Pfeils
Z durch eine Steuerkurve des Schlossteils aufnehmen zu können.
[0041] Die seitliche Führung der Niederhalteplatine 5 ist jedoch nicht nur auf ihren hinteren
Endbereich 502 beschränkt. Wie Fig. 14 zeigt, ist sie auch im Bereich hinter der Kulierkante
51 zwischen dem Drahtführungsblech 3 und dem Nadelbettsteg 14 geführt.
[0042] Die Fig. 15 bis 20 beschreiben das Einsetzen einer neuen Niederhalteplatine beispielsweise
bei einem Austausch der Niederhalteplatine nach deren Beschädigung. Die Fig. 15 bis
20 sind dabei wieder Schnittdarstellungen des Nadelbetts 1 im Bereich des Nadelkanals
für die Nadel 2.
[0043] Fig. 15 zeigt die Nadelführung 16 in geöffnetem Zustand, wobei diese Öffnungsstellung
eine Raststellung ist. Die Verrastung wird durch Auskehlungen 165, 165' der Schwenköffnung
der Nadelführung 16 erreicht, welche in die Führungsdrähte 11 einrasten. Die Niederhalteplatine
ist mit ihrem hinteren Ende 502 voraus in ihre zugehörige Längsnut im Nadelbett eingeschoben
worden, wobei diese Längsnut durch den Nadelbettsteg 14 und das Drahtführungsblech
3 seitlich begrenzt wird. Das Einschieben wird begrenzt durch das Anliegen der Flächen
57 und 504 der Niederhalteplatine 5 am Schenkel 151 der Feder 15. Es befindet sich
dann eine am hinteren Ende 502 der Niederhalteplatine 5 angeordnete Abrollfläche 503
unterhalb einer Führungsfläche 146 des Nadelbettstegs 14.
[0044] In den Fig. 16 bis 20 wird nun gezeigt, wie die Niederhalteplatine 5 durch eine einfache
Schließbewegung der Nadelführung 16 in ihre Arbeitsposition gebracht wird.
[0045] In Fig. 16 ist gezeigt, dass durch eine erste Verschwenkung der Nadelführung 16 die
Führungsfläche 166 an der Kreisbogenfläche 56 an der Oberseite der Niederhalteplatine
5 tangential anliegt. Die Niederhalteplatine 5 liegt außerdem mit den Flächen 57 und
504 auf dem Schenkel 151 der Feder 14 an und stützt sich mit ihrer Abrollkante 503
an der Fläche 146 des Stegs 14 ab.
[0046] Bei der in Fig. 17 gezeigten weiteren Schwenkbewegung der Nadelführung 16 stützt
sich die Niederhalteplatine 5 nun mit einer Fläche 501 an der Fläche 146 des Nadelbettstegs
14 ab. Dadurch bewegt sich die Niederhalteplatine 5 sowohl in vertikaler als auch
in horizontaler Richtung.
[0047] Bei einer weiteren Schließbewegung der Nadelführung 16, wie sie in Fig. 18 gezeigt
ist, liegt die Niederhalteplatine 5 mit ihrer Fläche 57 weiterhin am Schenkel 151
der Feder 15 an, während ihre Kreisbogenfläche 56 jetzt an der Führungsfläche 161
anliegt. Dadurch erfährt die Niederhalteplatine 5 eine verstärkte Vertikalbewegung
nach unten.
[0048] In Fig. 19 ist gezeigt, wie die Feder beim weiteren Schließen der Nadelführung 16
beim Pfeil P nun mit ihrer Auskehlung 55 an der Oberseite 81 des Lagerelements 8 anliegt.
Der Schenkel 59 der Niederhalteplatine 5 berührt die Fläche 87 der Nutbegrenzung des
Lagerelements 8. Die Niederhalteplatine 5 ruht außerdem weiterhin mit ihrer Fläche
57 auf der Feder 151.
[0049] Fig. 20 zeigt die Nadelführung 16 kurz vor ihrer Schließposition. Die Niederhalteplatine
5 liegt weiterhin mit ihrer Fläche 57 am Schenkel 151 der Feder 15 an. Die Fläche
55 liegt nun praktisch vollflächig an der Oberfläche 81 des Lagerelements 8 an. Der
Schenkel 59 befindet sich noch außerhalb der Nut 82. Sobald jedoch die Nadelführung
16 vollständig geschlossen ist, drückt die Feder 15 die Niederhalteplatine 5 in ihre
Grundposition.
[0050] Die Fig. 15 bis 20 illustrieren also, dass durch eine entsprechende Ausgestaltung
der Berandungsflächen der Niederhalteplatine, die mit entsprechenden Führungsflächen
an der Nadelführung, dem Nadelbettsteg 14 und dem Lagerelement 8 zusammenwirken, sowie
durch die Feder 15 die Niederhalteplatine 5 durch einfaches Einlegen ihres hinteren
Endes 502 auf das Federelement 15 und eine Schließbewegung der Nadelführung 16 in
ihre Grundposition bringbar ist. Damit gestaltet sich ein Austausch der Niederhalteplatine
ausgesprochen einfach.
1. Flachstrickmaschine mit mindestens zwei Nadelbetten (1, 1'), in denen Nadeln (2, 2')
längs verschiebbar angeordnet sind, wobei jeder Nadel (2, 2') eine verschwenkbar gelagerte,
von Schlossteilen des Schlittens gesteuerte Niederhalteplatine (5) mit einer Kulierkante
(51) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Nadel (2, 2') außerdem eine verschwenkbar gelagerte, von Schlossteilen des
Schlittens unabhängig von der Niederhalteplatine (5, 5') steuerbare Rückhalteplatine
(4, 4'), mit der eine Masche (12', 13) bei einer Öffnungsbewegung der Niederhalteplatine
(5, 5') und/oder einer Austriebsbewegung der die Masche (12', 13) haltenden Nadel
(2, 2') im Maschenraum zurückhaltbar ist, zugeordnet ist.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteplatine (5, 5') unterhalb der Kulierkante (51) eine Kehle (53) zum
Zurückhalten der mit der zugeordneten Nadel (2, 2') desselben Nadelbetts (1, 1') kulierten
Masche (13) aufweist.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteplatine (4, 4') eine erste Wirkfläche (42), die in einer entsprechenden
Schwenkposition der Rückhalteplatine (4, 4') beim Bilden einer Masche (13) mit der
zugeordneten Nadel (2) desselben Nadelbetts (1) die Lage des oder der Fäden an der
Kulierkante (51) der Niederhalteplatine (5) bestimmt, und eine zweite Wirkfläche (43),
die in einer entsprechenden Schwenkposition der Rückhalteplatine (4, 4') beim Öffnen
der Niederhalteplatine (5, 5') die Masche (13) zurückhält, aufweist.
4. Flachstrickmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wirkfläche (42) in einer entsprechenden Schwenkposition der Rückhalteplatine
(4, 4'), die Masche (12') der gegenüberliegenden Nadel (2') zurückhält, wenn diese
sich in der Austriebsbewegung befindet.
5. Flachstrickmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wirkfläche (42) der Rückhalteplatine (4) und die vorgetriebene gegenüberliegende
Nadel (2') den Kammspalt verschließen.
6. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteplatine (4) um einen längs des Nadelbetts (1, 1') geführten Draht (6)
verschwenkbar ist.
7. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteplatine (5, 5') um ein auf dem Nadelbett (1, 1') befestigtes Lagerelement
(8) verschwenkbar ist.
8. Flachstrickmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (8) eine gewölbte Oberseite (81) aufweist, auf der die Niederhalteplatine
(5, 5') mit einer entsprechend geformten Auskehlung (55) gleitet.
9. Flachstrickmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (8) aus einem Werkstoff mit guten Gleiteigenschaften gefertigt ist.
10. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Lagerelements (8) der Niederhalteplatine (5, 5') auf dem Nadelbett
(1, 1') zur Veränderung der Kammspaltbreite (2K) verstellbar ist.
11. Flachstrickmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteplatine (5, 5') mit dem Lagerelement (8) verrastbar und dann gemeinsam
mit diesem vom Nadelbett (1, 1') entfernbar und an einer anderen Stelle des Nadelbetts
(1, 1') befestigbar ist.
12. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteplatine (5, 5') in vertikaler Richtung zum Nadelbett (1, 1') durch
eine an einer Nadelführung (16) ausgebildete Gleitfläche (161) gegen ein Lösen gesichert
und geführt ist.
13. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteplatine (5, 5') bei nach oben verschwenkter Nadelführung (16) durch
einen in eine Nut (82) im Lagerelement (8), die parallel zur Oberseite (81) des Lagerelements
(8) verläuft, eingreifenden Schenkel (59) gegen ein Herausfallen gesichert ist.
14. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteplatine (5, 5') zwischen einem Nadelbettsteg (14) und einem Drahtführungsblech
(3, 3') seitlich geführt ist.
15. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteplatine (5, 5'), wenn sie nicht durch Schlossteile beaufschlagt ist,
durch eine Feder (15) in ihrer vordersten Schwenkposition gehalten ist.
16. Flachstrickmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (15) eine mit dem Nadelbett (1) verrastbare, und in unterschiedlichen Rastpositionen
fixierbare Schenkelfeder ist.
17. Flachstrickmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkelfeder an der Unterseite (57) des hinteren Endes (502) der Niederhalteplatine
(5, 5') angreift.
18. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 13 und 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (81) des Lagerelements (8) die Nut (82) im Lagerelement (8), die Gleitfläche
(161) an der Nadelführung (16) und die Feder (15), sowie die mit diesen Elementen
(81, 82, 161, 15) zusammenwirkenden Bereiche (55, 56, 59) der Niederhalteplatine (5,
5') derart geformt sind, dass nach Auflegen des hinteren Endes (502) auf die Feder
(15) bei geöffneter Nadelführung (16) allein durch die Schließbewegung der Nadelführung
(16) die Niederhalteplatine (5, 5') in ihre Grundposition bringbar ist.
19. Verfahren zur Herstellung eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine nach einem
der Ansprüche 1 bis 18,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a) Rückzug der Nadeln (2, 2') und kurzes Nachobenschwenken der Niederhalteplatinen
(5, 5'), damit die Maschenschenkel in die Kehlen (53) der Niederhalteplatinen (5,
5') gleiten, anschließendes Verschwenken der Niederhalteplatinen (5, 5') in die vorderste
Schwenkstellung, während die Rückhalteplatinen (4, 4') nach vorne verschwenken, bis
ihre zweiten Wirkflächen (43) die alten Maschen sicher in einer Position halten, von
der sie in die Kehlen (53) der Niederhalteplatinen (5, 5') gelangen;
b) Austrieb der Nadeln (2, 2') zur Maschenbildung und Verschwenken der Rückhalteplatinen
(4, 4') in die vorderste Schwenkstellung, in der sie gegebenenfalls auf den gegenüberliegenden
Nadeln vorhandene Maschen zurückhalten;
c) Rückzug der Nadeln (2, 2') und Einlegen eines oder mehrerer Fäden in ihre Nadelhaken
(21), während die Rückhalteplatinen (4, 4') so verschwenkt werden, dass ihre ersten
Wirkflächen (42) den oder die Fäden in eine Anlageposition an der Kulierkante (51)
der nach wie vor in ihrer vordersten Schwenkstellung befindlichen Niederhalteplatinen
(5, 5') bringen, die einen kürzest möglichen und bei mehreren Fäden außerdem einen
gleichmäßig langen Fadenstrang zum Nadelhaken (21) ergibt;
d) weitere Rückzugsbewegung der Nadeln (2, 2') und dabei Hindurchziehen der Nadelhaken
(21) mit ihrer Fadeneinlage durch die alten Maschen;
e) in der tiefsten Kulierstellung der Nadeln (2, 2') kurzzeitiges Öffnen und anschließendes
Schließen der Niederhalteplatinen (5, 5'), wobei die Maschenschenkel (13') in die
Kehlen (53) der Niederhalteplatinen (5, 5') gleiten, und Bewegen der Rückhalteplatinen
(4, 4') in die Maschenrückhalteposition wie in Schritt a).