[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil,
das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen verbunden ist.
[0002] Ein solcher Schlingenisolator ist beispielsweise aus der Veröffentlichung der Siemens
AG mit der Bestellnummer A52813-W3001-A0001-02-00 B1 bekannt. Die dort beschriebenen
Schlingenisolatoren SICAT 8WL3001/3002 werden eingesetzt, um die spannungsführende
Oberleitung von elektrischen Bahnen vom Erdpotential zu isolieren. Das schlingenförmige
Isolatorbauteil besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff, und zwar aus einem in
sich geschlossenen glasfaserverstärkten Kunststoffstrang. An gegenüberliegenden Enden
dieses schlingenförmigen Isolatorbauteils ist jeweils eine Anschlussarmatur angeordnet,
die Anschlusskausche genannt wird. Diese Anschlusskauschen sind häufig aus einer Kupfer-Aluminium-Legierung
gefertigt. Bei der Herstellung werden die mit Epoxidharz getränkten Glasfasern des
Isolatorbauteils direkt auf die Anschlusskauschen gewickelt und dort gehärtet.
[0003] Die bekannten Anschlusskauschen der Schlingenisolatoren und in den Anschlusskauschen
gehaltene Anschlussbauteile wie Seile, Drähte oder Bolzen bestehen unter anderem aus
unterschiedlichen Metallen, die unterschiedliche elektrochemische Spannungen haben.
Es kann dadurch in Folge der Luftfeuchte zur elektrochemischen Korrosion kommen. Außerdem
ist eine Spannungsrisskorrosion, insbesondere, falls Anschlusskauschen aus Messing
verwendet werden, nicht auszuschließen.
[0004] Die bekannten Anschlusskauschen haben stets kreisrunde Öffnungen, in denen die Anschlussbauteile
gehalten werden. In den Öffnungen befinden sich Kauscheneinsätze aus Kupfer-Aluminium-Legierung,
aus Kupfer, aus Messing und/oder aus Polyamid. Das schlingenförmige Isolatorbauteil
umgreift die Anschlusskauschen.
[0005] Das schlingenförmige Isolatorbauteil hat häufig einen Silikonmantel, der im Bereich
der Anschlusskauschen leicht beschädigt werden könnte. Auch kann es durch Witterungseinflüsse
zu Störungen kommen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlingenisolator anzugeben, der
weder mechanisch, noch durch Schmutz oder Regenwasser beschädigt werden kann. Insbesondere
soll er auch Seitenwind und damit verbundenen Schwingungen standhalten können.
[0007] Die Aufgabe wird gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst,
dass die Anschlusskauschen in ihrem Bereich das Isolatorbauteil ganz überdecken. Die
Anschlusskauschen werden also vorteilhafterweise nicht nur zum Anschließen von Bolzen,
Seilen und Drahten, sondern auch zum mechanischen Schutz des Isolatorbauteils eingesetzt.
Insbesondere wird ein Silikonmantel des Isolatorbauteils geschützt.
[0008] Die Aufgabe wird gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst,
dass das Isolatorbauteil einen hydrophoben Überzug hat. Damit wird vermieden, dass
sich ein Wasserfilm auf dem Isolatorbauteil bildet, der mit Schmutz versetzt sein
könnte. Es kann also zu keiner Beeinträchtigung infolge von Kriechströmen am Isolatorbauteil
kommen.
[0009] Die Aufgabe wird gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst,
dass das Isolatorbauteil einen kreisförmigen Querschnitt hat. Diese Form ermöglicht
ein schnelles Ablaufen von Regenwasser und damit ein Reinigen der Oberfläche des Schlingenisolators
durch das Regenwasser.
[0010] Die Aufgabe wird gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst,
dass das Isolatorbauteil Abtropfkanten aufweist. Damit wird die Wahrscheinlichkeit
für das Entstehen einer Flüssigkeits- oder Schmutzschicht weiter vermindert. Es kann
auch nicht zu Kriechströmen am Isolatorbauteil kommen.
[0011] Beispielsweise können die vier Ausführungsformen in jeder beliebigen Kombination
vorgesehen sein. Es ergibt sich stets ein noch weiter verbesserter Schutz des Schlingenisolators
vor Beschädigungen. Insbesondere überdecken die Anschlusskauschen in ihrem Bereich
das Isolatorbauteil zusammen mit seinem hydrophoben Überzug. Außerdem kann das Isolatorbauteil
mit seinem hydrophoben Überzug einen kreisförmigen Querschnitt haben.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel des Schlingenisolators nach der Erfindung wird anhand der
Zeichnung näher erläutert:
[0013] Die Zeichnung zeigt einen Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil
1, das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen 2, 3 verbunden ist. Die Anschlusskauschen
2, 3 bestehen aus nur einem einzigen nicht elektrochemisch reagierenden und stets
spannungsrissfreien Metall oder aus einer Kombination von einem solchen Metall mit
einem nichtmetallischen Stoff, beispielsweise Kunststoff oder Keramik. Dadurch kann
es nicht zur elektrochemischen Korrosion oder zur Spannungsrisskorrosion kommen.
[0014] Jede Anschlusskausche 2, 3 hat eine Öffnung 4, 5 mit jeweils drei Ecken. Ein nicht
gezeigter Bolzen oder ein Draht mit kreisrundem Querschnitt, die in den Öffnungen
4, 5 gehalten werden, liegen dann mindestens an zwei Linien an der Anschlusskausche
2, 3 an, so dass sich eine gute Lastverteilung und eine geringe Flächenpressung ergeben.
[0015] Die Begrenzungsflächen der Öffnungen 4, 5 sind abgerundet, wodurch ein Bolzen oder
ein Draht oder ein Seil oder auch mehrere Drähte oder Seile besser in eine der Öffnungen
4, 5 einführbar ist.
[0016] Das Isolatorbauteil 1 ist im Bereich der Anschlusskauschen 2, 3 parabelförmig gebogen
und die Aufnahmeflächen der Anschlusskauschen 2, 3 sind entsprechend geformt. Dadurch
ist auch an dieser Verbindung eine bessere Kraftübertragung und damit eine höhere
Belastbarkeit des Schlingenisolators gegeben als früher.
[0017] Die Aufnahmeflächen der Anschlusskauschen 2, 3 für das Isolatorbauteil 1 sind im
Querschnitt Teil eines abgerundeten Rechtecks, wodurch auch hier eine höhere Belastbarkeit
und Zuverlässigkeit gegeben ist.
[0018] Die Anschlusskauschen 2, 3 überdecken in ihrem Bereich das Isolatorbauteil 1 ganz
und schützen es so vor mechanischen Einwirkungen.
[0019] Um eine Schmutz- oder Wasserschicht auf dem Isolatorbauteil 1 zu vermeiden, die zu
Schäden führen kann, hat das Isolatorbauteil 1 einen hydrophoben Überzug aus geeignetem
Material.
[0020] Das schlingenförmige Isolatorbauteil 1 hat einen kreisförmigen Querschnitt und ist
mit Abtropfkanten 6 in der Form von scheibenförmigen Ringen ausgestattet. Damit wird
vermieden, dass sich ein durchgehender Wasserfilm auf dem Isolatorbauteil 1 ausbilden
kann.
1. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander
gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusskauschen (2, 3) in ihrem Bereich das Isolatorbauteil (1) ganz überdecken.
2. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander
gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isolatorbauteil (1) einen hydrophoben Überzug hat.
3. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander
gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isolatorbauteil (1) einen kreisförmigen Querschnitt hat.
4. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander
gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isolatorbauteil (1) Abtropfkanten (6) hat.