(19)
(11) EP 1 467 384 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.10.2004  Patentblatt  2004/42

(21) Anmeldenummer: 04006864.5

(22) Anmeldetag:  22.03.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01B 17/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 10.04.2003 DE 10316556

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoffmann, Martin
    91315 Höchstadt/Aisch (DE)
  • Leray, Philippe
    91052 Erlangen (DE)
  • Rankers, Marten
    91056 Erlangen (DE)

   


(54) Schlingenisolator


(57) Die Erfindung betrifft einen Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2, 3) verbunden ist. Es ist vorgesehen, dass die Anschlusskauschen (2, 3) in ihrem Bereich das Isolatorbauteil (1) ganz überdecken. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Isolatorbauteil (1) einen hydrophoben Überzug, einen kreisförmigen Querschnitt oder Abtropfkanten (6) hat. Auch Kombinationen sind möglich.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil, das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen verbunden ist.

[0002] Ein solcher Schlingenisolator ist beispielsweise aus der Veröffentlichung der Siemens AG mit der Bestellnummer A52813-W3001-A0001-02-00 B1 bekannt. Die dort beschriebenen Schlingenisolatoren SICAT 8WL3001/3002 werden eingesetzt, um die spannungsführende Oberleitung von elektrischen Bahnen vom Erdpotential zu isolieren. Das schlingenförmige Isolatorbauteil besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff, und zwar aus einem in sich geschlossenen glasfaserverstärkten Kunststoffstrang. An gegenüberliegenden Enden dieses schlingenförmigen Isolatorbauteils ist jeweils eine Anschlussarmatur angeordnet, die Anschlusskausche genannt wird. Diese Anschlusskauschen sind häufig aus einer Kupfer-Aluminium-Legierung gefertigt. Bei der Herstellung werden die mit Epoxidharz getränkten Glasfasern des Isolatorbauteils direkt auf die Anschlusskauschen gewickelt und dort gehärtet.

[0003] Die bekannten Anschlusskauschen der Schlingenisolatoren und in den Anschlusskauschen gehaltene Anschlussbauteile wie Seile, Drähte oder Bolzen bestehen unter anderem aus unterschiedlichen Metallen, die unterschiedliche elektrochemische Spannungen haben. Es kann dadurch in Folge der Luftfeuchte zur elektrochemischen Korrosion kommen. Außerdem ist eine Spannungsrisskorrosion, insbesondere, falls Anschlusskauschen aus Messing verwendet werden, nicht auszuschließen.

[0004] Die bekannten Anschlusskauschen haben stets kreisrunde Öffnungen, in denen die Anschlussbauteile gehalten werden. In den Öffnungen befinden sich Kauscheneinsätze aus Kupfer-Aluminium-Legierung, aus Kupfer, aus Messing und/oder aus Polyamid. Das schlingenförmige Isolatorbauteil umgreift die Anschlusskauschen.

[0005] Das schlingenförmige Isolatorbauteil hat häufig einen Silikonmantel, der im Bereich der Anschlusskauschen leicht beschädigt werden könnte. Auch kann es durch Witterungseinflüsse zu Störungen kommen.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlingenisolator anzugeben, der weder mechanisch, noch durch Schmutz oder Regenwasser beschädigt werden kann. Insbesondere soll er auch Seitenwind und damit verbundenen Schwingungen standhalten können.

[0007] Die Aufgabe wird gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, dass die Anschlusskauschen in ihrem Bereich das Isolatorbauteil ganz überdecken. Die Anschlusskauschen werden also vorteilhafterweise nicht nur zum Anschließen von Bolzen, Seilen und Drahten, sondern auch zum mechanischen Schutz des Isolatorbauteils eingesetzt. Insbesondere wird ein Silikonmantel des Isolatorbauteils geschützt.

[0008] Die Aufgabe wird gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, dass das Isolatorbauteil einen hydrophoben Überzug hat. Damit wird vermieden, dass sich ein Wasserfilm auf dem Isolatorbauteil bildet, der mit Schmutz versetzt sein könnte. Es kann also zu keiner Beeinträchtigung infolge von Kriechströmen am Isolatorbauteil kommen.

[0009] Die Aufgabe wird gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, dass das Isolatorbauteil einen kreisförmigen Querschnitt hat. Diese Form ermöglicht ein schnelles Ablaufen von Regenwasser und damit ein Reinigen der Oberfläche des Schlingenisolators durch das Regenwasser.

[0010] Die Aufgabe wird gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, dass das Isolatorbauteil Abtropfkanten aufweist. Damit wird die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen einer Flüssigkeits- oder Schmutzschicht weiter vermindert. Es kann auch nicht zu Kriechströmen am Isolatorbauteil kommen.

[0011] Beispielsweise können die vier Ausführungsformen in jeder beliebigen Kombination vorgesehen sein. Es ergibt sich stets ein noch weiter verbesserter Schutz des Schlingenisolators vor Beschädigungen. Insbesondere überdecken die Anschlusskauschen in ihrem Bereich das Isolatorbauteil zusammen mit seinem hydrophoben Überzug. Außerdem kann das Isolatorbauteil mit seinem hydrophoben Überzug einen kreisförmigen Querschnitt haben.

[0012] Ein Ausführungsbeispiel des Schlingenisolators nach der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert:

[0013] Die Zeichnung zeigt einen Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil 1, das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen 2, 3 verbunden ist. Die Anschlusskauschen 2, 3 bestehen aus nur einem einzigen nicht elektrochemisch reagierenden und stets spannungsrissfreien Metall oder aus einer Kombination von einem solchen Metall mit einem nichtmetallischen Stoff, beispielsweise Kunststoff oder Keramik. Dadurch kann es nicht zur elektrochemischen Korrosion oder zur Spannungsrisskorrosion kommen.

[0014] Jede Anschlusskausche 2, 3 hat eine Öffnung 4, 5 mit jeweils drei Ecken. Ein nicht gezeigter Bolzen oder ein Draht mit kreisrundem Querschnitt, die in den Öffnungen 4, 5 gehalten werden, liegen dann mindestens an zwei Linien an der Anschlusskausche 2, 3 an, so dass sich eine gute Lastverteilung und eine geringe Flächenpressung ergeben.

[0015] Die Begrenzungsflächen der Öffnungen 4, 5 sind abgerundet, wodurch ein Bolzen oder ein Draht oder ein Seil oder auch mehrere Drähte oder Seile besser in eine der Öffnungen 4, 5 einführbar ist.

[0016] Das Isolatorbauteil 1 ist im Bereich der Anschlusskauschen 2, 3 parabelförmig gebogen und die Aufnahmeflächen der Anschlusskauschen 2, 3 sind entsprechend geformt. Dadurch ist auch an dieser Verbindung eine bessere Kraftübertragung und damit eine höhere Belastbarkeit des Schlingenisolators gegeben als früher.

[0017] Die Aufnahmeflächen der Anschlusskauschen 2, 3 für das Isolatorbauteil 1 sind im Querschnitt Teil eines abgerundeten Rechtecks, wodurch auch hier eine höhere Belastbarkeit und Zuverlässigkeit gegeben ist.

[0018] Die Anschlusskauschen 2, 3 überdecken in ihrem Bereich das Isolatorbauteil 1 ganz und schützen es so vor mechanischen Einwirkungen.

[0019] Um eine Schmutz- oder Wasserschicht auf dem Isolatorbauteil 1 zu vermeiden, die zu Schäden führen kann, hat das Isolatorbauteil 1 einen hydrophoben Überzug aus geeignetem Material.

[0020] Das schlingenförmige Isolatorbauteil 1 hat einen kreisförmigen Querschnitt und ist mit Abtropfkanten 6 in der Form von scheibenförmigen Ringen ausgestattet. Damit wird vermieden, dass sich ein durchgehender Wasserfilm auf dem Isolatorbauteil 1 ausbilden kann.


Ansprüche

1. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusskauschen (2, 3) in ihrem Bereich das Isolatorbauteil (1) ganz überdecken.
 
2. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isolatorbauteil (1) einen hydrophoben Überzug hat.
 
3. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isolatorbauteil (1) einen kreisförmigen Querschnitt hat.
 
4. Schlingenisolator mit einem schlingenförmigen Isolatorbauteil (1), das mit einander gegenüberliegenden Anschlusskauschen (2 und 3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isolatorbauteil (1) Abtropfkanten (6) hat.
 




Zeichnung