[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportfahrzeug mit einem Ladebehälter, welches so ausgerüstet
ist, daß es zum Fräsen von Straßenbanketten geeignet ist.
[0002] Es ist von Zeit zu Zeit erforderlich, Randstreifen oder Bankette an Straßen abzufräsen,
da sich diese durch Ablagerungen nach und nach erhöhen und das Abfließen von Regen-
oder Schmelzwasser von der Straßenoberfläche behindern. Andernfalls kann es zu Verkehrsgefährdungen
durch Aquaplaning oder Glatteis und/oder zu Schäden im Straßenbelag durch Frosteinwirkung
kommen, wenn das Wasser in den Straßenbelag eindringen kann.
[0003] Hierfür werden herkömmlich sogenannte Bankettfräsen verwendet, welche üblicherweise
als Selbstfahrer-Spezialgeräte ausgebildet sind. Ein Beispiel hierfür ist in der DE
197 39 915 A1 beschrieben, gemäß der ein Bagger oder Lader ein Bodenfräsaggregat trägt.
Dieses weist eine Frästrommel auf, welche Bodenmaterial am Bankett abträgt und direkt
in eine dahinter angeordnete Baggerschaufel einbringt. Sobald diese Schaufel zu einem
gewissen Grad gefüllt ist, wird der Fräsvorgang bei diesem bekannten Gerät unterbrochen
und der Schaufelinhalt in den Ladebehälter eines separaten Transportfahrzeuges entleert.
Hierbei ist von Nachteil, daß der Fräsvorgang für jeden Entleerungsschritt unterbrochen
werden muß, so daß die Bearbeitung des Banketts dementsprechend langsam vor sich geht.
Daher treten Behinderungen des Verkehrsstroms auf.
[0004] Eine andere, in der Praxis sehr häufig eingesetzte Bauweise einer Bankettfräse ist
als selbstfahrendes Fahrzeug mit einem Führerhaus, einem hydraulisch bewegbaren Fräsaggregat
sowie einer Fördervorrichtung ausgebildet. Das Fräsaggregat dieser Bankettfräse weist
eine Frässchnecke auf, welche das Material des Randstreifens oberflächenseitig abträgt
und zu einer Sammeleinrichtung führt. Von dort wird das Fräsgut dann weiter zu einem
sich im wesentlichen mittig an der Vorderseite dieser Bankettfräse erstreckenden Förderband
geleitet, mittels welchem es in den Ladebehälter eines Transportfahrzeugs gebracht
wird, welches frontseitig an die Bankettfräse angekoppelt ist. Im Betrieb wird dieses
Transportfahrzeug von der Bankettfräse geschoben, wobei jedoch der Bediener des Transportfahrzeugs
im Führerhaus verbleibt, um dieses zu lenken. Um eine Verunreinigung der Straße durch
das über der Fahrbahn auf das Transportfahrzeug geförderte Fräsgut zu vermeiden, wird
herabgefallenes Material mittels einer heckseitig an die Bankettfräse angekoppelte
Bürstenwalze seitlich zum Randstreifen gekehrt.
[0005] Dieser aus der Praxis bekannten Bankettfräse wie auch der eingangs erläuterten Bauweise
gemäß der DE 197 38 915 A1 ist gemeinsam, daß sie speziell auf ihren Verwendungszweck
angepaßt sind. Als solche Spezialfahrzeuge sind sie in der Praxis auch dann nicht
mit Geschwindigkeiten von mehr als 20 - 25 km/h bewegbar, wenn sie nicht im Einsatz
sind. Dies wird in der Praxis durchaus hingenommen, da der Abtransport in beiden Fällen
mittels separaten Transportfahrzeugen erfolgt, welche mit den üblichen 60 oder 80
km/h für LKWs, wie sie im kommunalen Rahmen eingesetzt werden, bewegbar sind. Dieses
System hat jedoch dennoch einige Nachteile: So ist eine Mehrzahl an Fahrzeugen mit
zugeordnetem Personal erforderlich, um das Abfräsen der Bankette vornehmen zu können.
Dabei erhöht sich die Anzahl der an diese Arbeitstätigkeit gebundenen Personen mit
der Entfernung der Deponiestätte aufgrund der entsprechend anwachsenden Fahrtzeit
der Transportfahrzeuge bzw. der erhöhten Anzahl derselben.
[0006] Ein weiteres Problem stellt das Versetzen einer Bankettfräse an einen anderen Einsatzort
dar. Aufgrund der sehr geringen Bewegungsgeschwindigkeit dieser Spezialfahrzeuge wird
hierzu bei größeren Entfernungen in der Regel ein Tieflader genutzt. Damit ist jedoch
wiederum ein zusätzliches Fahrzeug mit entsprechendem Personal erforderlich, um die
Bankettfräse an den gewünschten Einsatzort bringen zu können. Hierbei ist auch von
Bedeutung, daß eine derartige Bearbeitung von Randstreifen nicht bei jeder Witterung
sinnvoll durchführbar ist. So verlangt der Boden dem Fräsaggregat bei großer Trockenheit
erhebliche Leistungen ab, wobei zudem auch eine massive Staubentwicklung auftritt,
welche die Bearbeitung erschwert und eine zusätzliche Verkehrsgefährdung darstellt.
Bei zu großer Feuchtigkeit läßt sich das Bodenmaterial dagegen nicht mehr ordentlich
abtragen, so daß auch in diesem Falle keine optimale Bearbeitung möglich ist. In der
Praxis wird das Bankettfräsen daher üblicherweise im Frühjahr oder im Herbst durchgerührt.
Es handelt sich somit um eine Art Saisonarbeit, für welche die kommunalen Betriebe
üblicherweise externe Dienstleister verpflichten, die mit ihrer Bankettfräse anrücken.
Der Abtransport des Materials erfolgt dann mit den ohnehin vorhandenen kommunalen
Lastfahrzeugen, oder mit angemieteten LKWs, die von kommunalen Mitarbeitern oder Subunternehmern
geführt werden. Dabei kann es jedoch auch innerhalb eines Einsatzgebietes witterungsbedingt
zu erheblich unterschiedlichen Einsatzbedingungen kommen, so daß ein kurzfristiges
Umsetzen der Bankettfräse auf einen anderen Streckenabschnitt manchmal trotz des damit
verbundenen zeitlichen und personellen Aufwands sinnvoll erscheint.
[0007] Angesichts der Nachteile dieser bekannten Bankettfräsen ist es daher Aufgabe der
Erfindung, ein Gerät zur Fräsbearbeitung von Banketten bereitzustellen, mittels welchem
bei geringem personellen Aufwand und reduziertem Fuhrpark weiterhin eine zuverlässige
Bearbeitung des Banketts sowie auch ein verringerter Aufwand beim Umsetzen des Geräts
an einen anderen Einsatzort erzielbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Transportfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
[0009] Die Erfindung zeigt somit einen völlig neuen Lösungsansatz von der Art auf, daß erstmals
ein "Komplettfahrzeug" bereitgestellt wird, welches alle Teilaufgaben beim Fräsen
eines Banketts alleine erfüllen kann. Damit können nun alle Arbeitsschritte erfindungsgemäß
durch eine einzige Hand erfolgen, so daß hierzu auch in der Tat nur eine einzige Person
erforderlich ist.
[0010] Konkret basiert die vorliegende Erfindung auf dem Grundgedanken, ein herkömmliches
Transportfahrzeug mit einem Ladebehälter, wie es durchaus bereits in den kommunalen
Bauhöfen vorhanden ist, so zu ergänzen, daß damit auch zugleich das Bankettfräsen
möglich ist. Hierzu ist am Transportfahrzeug eine seitlich ausfahrbare, hydraulische
Haltevorrichtung mit am freien Ende angeordnetem Fräskopf sowie eine Fördervorrichtung
zum Transport von Fräsgut vom Bereich des Fräskopfs in den Ladebehälter angeordnet.
[0011] Das erfindungsgemäße Transportfahrzeug kann daher, wenn es gerade nicht zum Bankettfräsen
verwendet wird, mit der üblichen Straßengeschwindigkeit von z.B. 60 oder 80 km/h bewegt
werden. Damit läßt sich das erfindungsgemäße Transportfahrzeug sehr schnell zum Einsatzort
bringen. Auf den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge, wie Tieflader kann somit verzichtet
werden. Darüber hinaus läßt sich auch eine Fahrt für den Abtransport des Fräsguts
zur Deponie erfindungsgemäß ebenfalls mit der herkömmlichen Bewegungsgeschwindigkeit
für ein Straßenfahrzeug durchführen, so daß der scheinbare Nachteil, keine wechselnden,
separaten Transportfahrzeuge zu nutzen, kaum Rechnung trägt und tatsächlich durch
die Einsparung im Hinblick auf das Personal und dem Fuhrpark mehr als wettgemacht
wird.
[0012] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Transportfahrzeuges liegt darin, daß die
betreffende Fahrspur nur während des Fräsvorgangs eingeschränkt nutzbar ist; sobald
der Ladebehälter gefüllt ist, bewegt sich das erfmdungsgemäße Transportfahrzeug mit
normaler Geschwindigkeit z.B. eines LKWs zum Deponieort und stellt damit während dieser
Transportzeit keine Verkehrsbehinderung dar. Zudem können sich auch eventuell während
des Fräsvorgangs gebildete Staus während des Abtransports des Fräsguts problemlos
auflösen, so daß in regelmäßigen Abständen auch auf viel befahrenen Straßen eine Beruhigung
der Verkehrssituation erzielbar ist.
[0013] Dabei läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Transportfahrzeug problemlos die gleiche
Qualität bei der Bodenbearbeitung erzielen, wie dies im Stand der Technik der Fall
war.
[0014] Die Erfindung schafft somit ein autarkes Fahrzeug, welches keinen Standzeiten in
seiner Nutzung unterliegt und beispielsweise bei Witterungsproblemen, notwendigen
Reparaturen und dergleichen aufgrund seiner hervorragenden Mobilität vorteilhaft einsetzbar
ist. Sofern das erfindungsgemäße Fahrzeug aufgrund eines technischen Defekts nicht
mehr bewegbar sein sollte, führt dies zudem nur zum Stillstand eines einzigen Fahrzeugs
sowie einer einzigen Person, während im Stand der Technik weitere Fahrzeuge zw. Personen
hiervon betroffen sind.
[0015] Sofern das erfindungsgemäße Transportfahrzeug nicht für Bankettfräsarbeiten genutzt
wird, kann es zudem in herkömmlicher Weise für andere Zwecke kommunaler Bauhöfe oder
dergleichen angewendet werden.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0017] So kann das erfindungsgemäße Transportfahrzeug als Lastkraftwagen ausgebildet sein
und ein Führerhaus aufweisen, wobei die Haltevorrichtung in Fahrzeuglängsrichtung
vor dem Führerhaus angeordnet ist. Dann hat der Bediener die Möglichkeit, den Fräskopf
problemlos im Auge zu behalten und den Fräsvorgang zu überwachen. Da bereits herkömmliche
LKWs häufig über Adapter an ihrer Frontseite zur Ankopplung von Zusatzgeräten verfügen,
läßt sich die erfindungsgemäße Ausgestaltungsweise somit zudem mit besonders geringem
Aufwand realisieren.
[0018] Alternativ ist es auch möglich, daß die Haltevorrichtung zwischen dem Führerhaus
und dem Ladebehälter des Lastkraftwagens angeordnet ist. Das Fahrzeug läßt sich dann
insgesamt kompakter ausgestalten.
[0019] In einer weiteren Alternative ist es ferner auch möglich, daß das erfindungsgemäße
Transportfahrzeug als Anhänger ausgebildet ist, wobei die Haltevorrichtung am in Fahrzeuglängsrichtung
vorderen Ende des Transportfahrzeugs angeordnet ist. Damit läßt sich eine noch einfacher
gehaltene Bauweise realisieren, da kein kompletter LKW entsprechend umgerüstet werden
muß. Außerdem ist es möglich, andere Zugfahrzeuge, wie beispielsweise Unimogs oder
Traktoren einzusetzen. Dennoch wird weiterhin von dem Vorteil Gebrauch gemacht, daß
mit einer Einheit sowohl der Fräsvorgang als auch der Abtransport des Fräsgutes ermöglicht
wird, ohne daß hierzu Abstriche im Hinblick auf die übliche Verkehrgeschwindigkeit
derartiger Anhänger erforderlich sind.
[0020] Von weiteren Vorteil ist es, wenn die Fördervorrichtung als Förderbandeinrichtung
ausgebildet ist, welche im Einsatz derart seitlich vom Transportfahrzeug anordbar
ist, daß im Bereich des Fräskopfes anfallendes Fräsgut aufnehmbar und in den Ladebehälter
transportierbar ist, und welche im Nichtgebrauch in den Bereich über dem Ladebehälter
bewegbar ist. Damit läßt sich mit einfachen konstruktiven Mitteln und in robuster
Bauweise eine zuverlässige Aufnahme und Weiterleitung des Fräsguts realisieren. Insbesondere
wird dieses im Gegensatz zu dem aus der Praxis bekannten Stand der Technik weitestgehend
seitlich vom Transportfahrzeug gefördert, so daß auch das Ausmaß einer Verschmutzung
der Fahrbahn durch herabfallendes Material wesentlich reduziert werden kann. Ferner
kann auch die Aufnahmevorrichtung für das Fräsgut im Bereich des Fräskopfes einfacher
als im Stand der Technik gestaltet werden, da das Fräsgut erfindungsgemäß im wesentlichen
in einer Linie entsprechend der Richtung seines Abtrags weg befördert wird.
[0021] Hierbei kann die Förderbandeinrichtung wenigstens ein sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckendes Längsförderband sowie ein sich hieran anschließendes Verteilerband enthalten,
wodurch mit besonders einfachen konstruktiven Mitteln eine zuverlässige Förderung
des Fräsguts erzielbar ist.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsweise kann das Verteilerband dabei
um eine aufrechte Achse verschwenkbar sein, so daß eine im wesentlichen gleichmäßige
Verteilung des Fräsguts im Ladebehälter des erfindungsgemäßen Transportfahrzeugs möglich
ist. Darüber hinaus ist es durch ein derartig verschwenkbares Verteilerband auch möglich,
das Fräsgut in einen anderen Ladebehälter beispielsweise eines Anhängers oder auch,
was in einigen Fällen gewünscht ist, an die von der Straße abgewandte Böschung zu
verbringen und nicht in den Ladebehälter zu befördern. Das erfindungsgemäße Transportfahrzeug
ist damit noch variabler einsetzbar.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1A
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Transportfahrzeugs entsprechend einer ersten
Ausführungsform in der Einsatzstellung zum Bankettfräsen;
- Fig. 1B
- eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Transportfahrzeug gemäß Fig. 1A;
- Fig. 2A
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Transportfahrzeugs entsprechend der ersten
Ausführungsform in der Transportstellung;
- Fig. 2B
- eine Draufsicht auf das Transportfahrzeug gemäß Fig. 2A;
- Fig. 2C
- eine Seitenansicht des Transportfahrzeugs gemäß Fig. 2A in der Abkippstellung;
- Fig. 3A
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Transportfahrzeugs in einer abgewandelten,
zweiten Ausführungsform, in welcher auch ein Anhänger zum Einsatz kommt;
- Fig. 3B
- eine Draufsicht auf das Transportfahrzeug gemäß Fig. 3A;
- Fig. 4A
- eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportfahrzeugs,
bei der der Fräskopf an einem Anhänger angeordnet ist;
- Fig. 4B
- eine Draufsicht auf das Transportfahrzeug gemäß Fig. 4A;
- Fig. 5A
- eine Seitenansicht einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportfahrzeuges,
bei der zusätzlich zum fahrzeugeigenen Ladebehälter auch noch der Ladebehälter eines
anderen Transportfahrzeuges mittels einem Förderband beladbar ist;
- Fig. 5B
- eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 5A;
- Fig. 6A
- eine Seitenansicht einer fünften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportfahrzeuges,
bei der der Fräskopf zwischen dem Führerhaus und dem Ladebehälter angeordnet ist,
in der Einsatzstellung; und
- Fig. 6B
- eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 6A in der Transportstellung.
[0024] Diese schematisch gehaltenen Darstellungen geben dabei nur die für die Erfindung
wesentlichen Bestandteile wieder, um diese deutlicher erläutern zu können.
[0025] Eine erste Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Figuren 1A, 1B, 2A, 2B und
2C beschrieben. Gemäß der Darstellungen in diesen Figuren weist ein als LKW mit vier
Achsen ausgebildetes Transportfahrzeug 10 einen Ladebehälter 11 sowie ein Führerhaus
12 auf. An der Vorderseite des Führerhauses 12 ist ferner eine Haltevorrichtung 13
angekoppelt, welche hydraulisch seitlich ausfahrbar ist. An der Haltevorrichtung 13
ist ein Fräskopf 14 mit zwei Frästellern 14a und 14b sowie einer Frästrommel 14c angeordnet
(in Fig. 1A sind die Frästeller 14a und 14b zur Verdeutlichung weggelassen). Die Komponenten
des Fräskopfs 14 werden dabei durch einen Motor 15 angetrieben, der im wesentlichen
zentral am Vorderende des Führerhauses 12 angeordnet ist. Das durch die Frästeller
14a und 14b abgetragene Fräsgut wird zur Frästrommel 14c gefördert, welche ihrerseits
ebenfalls einen Bodenabtrag vornimmt und hierzu in der in Fig. 1A gezeigten Darstellung
im Gegenuhrzeigersinn dreht. Hierdurch wird das gesamte Fräsgut auf ein Längsförderband
16 verbracht.
[0026] Das Längsförderband 16 ist Bestandteil der Fördervorrichtung des Transportfahrzeugs
10 und erstreckt sich im Einsatz beim Fräsen eines Banketts seitlich neben dem Transportfahrzeug
10. Die Fördervorrichtung weist ferner ein Verteilerband 17 auf, auf welches das Fräsgut
mittels dem Längsförderband 16 gefördert wird. Dieses Verteilerband 17 ist dabei um
eine aufrechte und eine waagrechte Achse derart verschwenkbar angeordnet, daß es eine
gleichmäßige Verteilung des Fräsguts im Ladebehälter ermöglicht. Das Verteilerband
17 ist hierzu ferner auch längsverschieblich gelagert.
[0027] Um die Verteilung des Fräsguts im Ladebehälter möglichst gleichmäßig zu gestalten
und somit den vorhandenen Raum und das zulässige Ladegewicht bestmöglichst auszunutzen,
kann ferner eine Überwachungskamera am Aufbau vorgesehen sein. Der Bediener kann den
Vorgang dann vom Führerhaus 12 aus verfolgen und die Bewegungen des Verteilerbands
17 (und evtl. auch des Längsförderbands 16) steuern. Alternativ oder ergänzend können
auch die momentanen Lasten auf den Achsen mittels Sensoren erfaßt werden, wobei hierauf
basierend eine manuelle oder automatische Steuerung des Längsförderbands 16 und des
Verteilerbands 17 möglich ist, um für eine günstige Lastverteilung zu sorgen und ein
Überladen zu verhindern.
[0028] Überdies ist in den Darstellungen am Ladebehälter strichliert noch eine Seitenwand
angedeutet, welche auf der dem Längsförderband gegenüber liegenden Seite des Ladebehälters
vorliegen kann, um ein Übertreten des Fräsguts auf die Straße zu vermeiden. Diese
Seitenwand kann klappbar, vorzugsweise hydraulisch klappbar, ausgebildet sein, damit
sie bei Nichtgebrauch abgeklappt werden kann und nicht störend wirkt.
[0029] Auch wenn die Halterungen und Rahmenteile für die beiden Förderbänder in den Figuren
1A und 1B nicht näher dargestellt sind, versteht es sich, daß entsprechende Strukturen
in an sich herkömmlicher Weise am Rahmen bzw. am Ladebehälter 11 des Transportfahrzeuges
10 vorliegen. Außerdem weisen beide Förderbänder 16 und 17 die gezeigte Abdeckung
an ihrem Förderende auf, durch welche ein ungesteuertes Herabfallen oder Wegschleudern
des Fräsguts verhindert wird. In an sich herkömmlicher Weise kann sich diese Abdeckung
auch über die gesamte Länge der Förderbänder 16 und 17 erstrecken.
[0030] Am Heckende weist das Transportfahrzeug 10 ferner eine Kehrwalze 18 (nur in Fig.
1A gezeigt) auf, mittels der eventuell auf der Straße verbliebene Reste des abgetragenen
Materials zum Randstreifen hin abgeführt werden.
[0031] Die Figuren 1A und 1B zeigen dabei die Anordnung der Komponenten beim Bankettfräsen.
Die Figuren 2A und 2B zeigen die relevanten Komponenten in der Ruhestellung beispielsweise
während des Transports des Fräsguts zu einer Deponie. In dieser Transportstellung
ist die Haltevorrichtung 13 mit dem Fräskopf 14 hydraulisch eingefahren und liegt
vor dem Führerhaus 12. Gleichermaßen sind die Elemente der Fördervorrichtung, nämlich
das Längsförderband 16 und das Verteilerband 17, über das Transportfahrzeug verfahren,
so daß im wesentlichen keine Komponente mehr über die seitlichen Außenumrisse des
Transportfahrzeuges 10 übersteht. Zudem ist auch die Kehrwalze 18 hochgeklappt, auch
wenn dies in den Figuren nicht explizit gezeigt ist.
[0032] Fig. 2C zeigt das Transportfahrzeug 10 beim Abkippen des Ladebehälters 11. Hierbei
wird die Fördervorrichtung mit aufgekippt, so daß sie nicht störend im Bewegungs-
bzw. Kippbereich vorliegt.
[0033] Die Figuren 3A und 3B zeigen eine zweite Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet
sich von der in den Figuren 1A, 1B, 2A, 2B und 2C gezeigten Ausführungsform im wesentlichen
darin, daß als Transportfahrzeug 30 ein kleinerer Lastkraftwagen (Unimog) mit nur
zwei Achsen zum Einsatz kommt. Dabei weist dieses Transportfahrzeug 30 wie in der
ersten Ausführungsform einen Ladebehälter 31, ein Führerhaus 32, eine Haltevorrichtung
33, einen Fräskopf 34, einen Motor 35, ein Längsförderband 36 und ein Verteilerband
37 auf. Diese entsprechen im wesentlichen den anhand der ersten Ausführungsform gezeigten
Bestandteilen. Ergänzend hierzu ist schließlich noch ein Anhänger 39 angeordnet, wobei
das Verteilerband 37 derart ausgestaltet ist, daß es auch auf die Ladefläche des Anhängers
39 reicht. Dieser kann somit ebenfalls mit Fräsgut befüllt werden, wodurch sich die
Ladekapazitäten sehr groß halten lassen. Ferner ist in den Figuren 3A und 3B strichliert
auch noch jeweils eine andere Schwenkstellung des Längsförderbands 36 und des Verteilerbands
37 angedeutet. Durch Variation des Neigungswinkels und der Ausrichtung dieser Bänder
läßt sich eine gleichmäßige Befüllung des Ladebehälters 31 und des Anhängers 39 erzielen.
[0034] Eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in den Figuren 4A und
4B gezeigt. In dieser Ausführungsform ist ein Transportfahrzeug 50 als Anhänger mit
einem Ladebehälter 51 ausgebildet. An diesem Transportfahrzeug 50 ist in analoger
Weise wie in der ersten und zweiten Ausführungsform eine Haltevorrichtung 53, ein
Fräskopf 54, ein Längsförderband 56 und ein Verteilerband 57 angeordnet. Wie insbesondere
aus Fig. 4B erkennbar ist, ist die Haltevorrichtung 53 dabei an die Anhängedeichsel
des Transportfahrzeuges 50 angekoppelt. Das Transportfahrzeug 50 ist hier mit einem
herkömmlichen Schlepper 60 gekoppelt, mittels dem es angetrieben und bewegt wird.
[0035] Eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist schließlich in den Figuren
5A und 5B gezeigt. Ein Transportfahrzeug 70 gemäß dieser Ausführungsform ist im wesentlichen
analog zu dem Transportfahrzeug 30 gemäß der zweiten Ausführungsform ausgestaltet
und hat ebenfalls einen Ladebehälter 71, ein Führerhaus 72, eine Haltevorrichtung
73, einen Fräskopf 74, einen Motor 75, ein Längsförderband 76 und ein Verteilerband
77. Ergänzend zur zweiten Ausführungsform enthält das Transportfahrzeug 70 jedoch
ferner noch ein zusätzliches Förderband 81, welches vom Verteilerband 77 beschickt
wird und Fräsgut auf einen anderen LKW 82 verbringt, der in diesem Beispiel vor dem
Transportfahrzeug 70 bewegt wird. Der zusätzliche LKW 82 könnte jedoch auch z.B. seitlich
vom Transportfahrzeug 70 bewegt werden. In diesen Fällen kann das Transportfahrzeug
70 auch als Ersatz für eine herkömmliche Selbstfahrer-Bankettfräse genutzt werden,
wobei dann weiterhin der Vorteil der höheren Bewegungsgeschwindigkeit des Transportfahrzeugs
70 verbleibt, wodurch beispielsweise ein Umsetzen an einen anderen Einsatzort gegenüber
dem Stand der Technik erleichtert wird.
[0036] Die Figuren 6A und 6B zeigen eine fünfte Ausführungsform der Erfindung. Dabei weist
ein Transportfahrzeug 90 wie in der ersten Ausführungsform einen Ladebehälter 91,
ein Führerhaus 92, eine Haltevorrichtung 93, einen teilweise nicht gezeigten Fräskopf
94, ein Längsförderband 96, ein Verteilerband 97 und eine Kehrwalze 98 auf. Diese
entsprechen im wesentlichen den anhand der ersten Ausführungsform gezeigten Bestandteilen,
wobei sie jedoch anders angeordnet sind. Gemäß dieser fünften Ausführungsform sind
die Haltevorrichtung 93 und der Fräskopf 94 zwischen dem Führerhaus 92 und dem Ladebehälter
91 vorgesehen. Wie aus Fig. 6B zudem erkennbar ist, lassen sich diese Komponenten
in der Transportstellung günstig einfahren bzw. verstauen, so daß das Transportfahrzeug
90 dann keine seitlich oder nach vorne auskragenden Komponenten aufweist.
[0037] Allen fünf Ausführungsformen ist gemeinsam, daß das verschwenkbare Verteilerband
17, 37, 57, 77 bzw. 97 eine variable Befüllung der Ladebehälter der Transportfahrzeuge
erlaubt.
[0038] Die angetriebenen Elemente wie der Fräskopf, die Zuführwalze, das Längsförderband
und das Verteilerband sowie auch die Komponenten zum Bewegen derselben zwischen der
Nutzstellung zum Bankettfräsen und der Transportstellung werden dabei durch den Motor
16, 36 bzw. 76 oder durch die an sich vorhandene Hydraulik am Transportfahrzeug angetrieben.
Alternativ oder ergänzend ist es jedoch auch möglich, einen oder mehrere Zusatzmotorenrichtungen
sowohl vor als auch hinter dem Führerhaus oder an geeigneter Stelle am Anhänger (in
der Ausführungsform gemäß den Figuren 4A und 4B) vorzusehen.
[0039] Mit jeder der erfindungsgemäßen Ausführungsvarianten lassen sich dabei die eingangs
erläuterten Vorteile zuverlässig erzielen.
[0040] Die Erfindung läßt neben den gezeigten Ausführungsformen weitere Gestaltungsansätze
zu.
[0041] So kann die Fördervorrichtung anstelle der Förderbandeinrichtung auch eine andere
Hebeeinrichtung wie beispielsweise eine umlaufende Schaufelkette aufweisen. Zudem
kann im Falle der Förderbandeinrichtung auch auf das Verteilerband verzichtet werden,
wenn das Längsförderband in einer solchen Weise angeordnet oder ausgestaltet ist,
daß das hochgeförderte Material zuverlässig auf die Ladefläche des Ladebehälters verbracht
wird. Ferner ist es auch nicht zwingend notwendig, das Verteilerband verschwenkbar
und/oder längsverschieblich anzuordnen. Dann wird jedoch eine weniger gleichmäßige
Verteilung des Fräsguts im Ladebehälter in Kauf genommen.
[0042] Der Fräskopf kann anstelle der gezeigten zwei Frästeller (und der einen Frästrommel)
auch eine Frässchnecke oder eine andere bewährte Bodenfräseinrichtung enthalten.
[0043] Auf die Kehrwalze 18 bzw. 98 kann zudem im Regelfalle verzichtet werden, da eventuell
herabfallendes Fräsgut aufgrund der seitlichen Anordnung des Längsförderbandes neben
dem Transportfahrzeug üblicherweise im Randstreifen zu liegen kommt.
[0044] Die an das an sich herkömmliche Transportfahrzeug 10, 30, 50, 70 bzw. 90 angekoppelten
Aggregate wie die Haltevorrichtung, der Fräskopf, die Zuführwalze, das Längsförderband
und das Verteilerband sowie das Förderband 81 in der vierten Ausführungsform können
ferner demontierbar angeordnet sein, so daß beispielsweise im Winter oder Sommer,
wenn üblicherweise keine Bankette gefräst werden, eine Demontage möglich ist. Hierdurch
ist dann das Transportfahrzeug in herkömmlicher Weise nutzbar.
[0045] In einer weiteren abgewandelten Ausführungsform ist es auch möglich, daß das erfindungsgemäße
Transportfahrzeug ein Hakenabsetz- oder Hakenabrollcontainer ist, der von einem entsprechenden
herkömmlichen Transportfahrzeug aufgenommen wird, wenn Bankette abzufräsen sind. Die
hierfür erforderlichen Aggregate wie die Haltevorrichtung, der Fräskopf, die Zuführwalze,
das Längsförderband und das Verteilerband können dann am Hakenabsetzcontainer angeordnet
sein und mit diesem aufgenommen oder abgesetzt werden. Ein Umbau des Transportfahrzeuges
für unterschiedliche Nutzzwecke ist dann noch einfacher möglich.
[0046] Zudem ist es auch möglich, daß der Fräskopf mittels einer Schnellkupplungseinrichtung
an das Transportfahrzeug angekoppelt ist, so daß er vorzugsweise automatisch in kurzer
Zeit abgestellt werden kann. In diesem Falle ist es auch möglich, daß sich beispielsweise
zwei Transportfahrzeuge einen Fräskopf teilen, d. h. dieser Fräskopf jeweils von einem
Fahrzeug genutzt wird, während das andere Fahrzeug zum Entleeren fährt.
[0047] Gemäß einer weiteren möglichen Abwandlung kann der Ladebehälter auch als kurzzeitiges
Zwischenlager für das Fräsgut dienen, welches dann seitlich oder nach hinten auf ein
anderes Transportfahrzeug abgekippt und mittels diesem abtransportiert wird.
[0048] Der Fräskopf am erfindungsgemäßen Transportfahrzeug kann dabei zudem auch in an sich
herkömmlicher Weise dazu genutzt werden, um vom Bankett abgetragenes Material direkt
von der Straße weg auf eine gegenüberliegende Böschung zu schleudern. Das erfindungsgemäße
Transportfahrzeug läßt sich somit auch für diesen Einsatzzweck, der keine Lagerung
bzw. keinen Transport von Fräsgut erfordert, problemlos einsetzen.
[0049] Zudem ist es auch möglich, daß über dem Ladebehälter des erfindungsgemäßen Transportfahrzeugs
eine Abdeckung wie ein Plane, ein Stoffgewebe, ein dünnes Blech oder dgl. gespannt
sein kann, mittels welcher ein ungesteuertes Herabfallen oder Wegschleudern vom Fräsgut
von der Ladefläche noch zuverlässiger unterbunden ist. Ferner kann mittels einer solchen
Abdeckung auch die Bildung einer Staubwolke und damit eine Beeinträchtigung von nachfolgendem
Verkehr noch besser vermieden werden. Hier hatte es im Stand der Technik zuweilen
Probleme gegeben, da die Wegstrecke des Fräsguts vom Ende des Förderbands über den
Ladebehälter am separaten Transportfahrzeug relativ lang und ungeschützt gegenüber
Windeinwirkung vorliegt. Eine derartige Abdeckung kann dabei beispielsweise dreieckförmig
ausgebildet sein und über eine Heckbordwand sowie eine Seitenbordwand auf der dem
Bankett gegenüberliegenden Seite des Ladebehälters aufgespannt sein. Der Ladebehälter
ist damit auf der dem Verkehr zugewandten Seite im wesentlichen abgeschlossen.
1. Transportfahrzeug (10; 30; 50; 70; 90) mit einem Ladebehälter (11; 31; 51; 71; 91),
dadurch gekennzeichnet, daß hieran eine seitlich ausfahrbare, hydraulische Haltevorrichtung (13; 33; 53; 73;
93) mit am freien Ende angeordnetem Fräskopf (14; 34; 54; 74; 94) sowie eine Fördervorrichtung
zum Transport von Fräsgut vom Bereich des Fräskopfs (14; 34; 54; 74; 94) in den Ladebehälter
(11; 31; 51; 71; 91) angeordnet ist.
2. Transportfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Lastkraftwagen ausgebildet ist und ein Führerhaus (12; 32; 72) aufweist, wobei
die Haltevorrichtung (13; 33; 73) in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Führerhaus (12;
32; 72) angeordnet ist.
3. Transportfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Lastkraftwagen ausgebildet ist und ein Führerhaus (92) aufweist, wobei die
Haltevorrichtung (93) zwischen dem Führerhaus (92) und dem Ladebehälter (91) angeordnet
ist.
4. Transportfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Anhänger ausgebildet ist, wobei die Haltevorrichtung (53) am in Fahrzeuglängsrichtung
vorderen Ende des Transportfahrzeugs (50) angeordnet ist.
5. Transportfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung als Förderbandeinrichtung ausgebildet ist, welche im Einsatz
derart seitlich vom Transportfahrzeug anordbar ist, daß im Bereich des Fräskopfes
(14; 34; 54; 74; 94) anfallendes Fräsgut aufnehmbar und in den Ladebehälter ( 11;
31; 51; 71; 91 ) transportierbar ist, und welche im Nichtgebrauch in den Bereich über
dem Ladebehälter (11; 31; 51; 71; 91) bewegbar ist.
6. Transportfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderbandeinrichtung wenigstens ein sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckendes
Längsförderband (16; 36; 56; 76; 96) sowie ein sich hieran anschließendes Verteilerband
(17; 37; 57; 77; 97) aufweist.
7. Transportfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilerband (17; 37; 57; 77; 97) um eine aufrechte Achse verschwenkbar ist.