(19)
(11) EP 0 884 448 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
08.12.2004  Patentblatt  2004/50

(21) Anmeldenummer: 98810413.9

(22) Anmeldetag:  07.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E21B 10/44, E21B 10/58

(54)

Gesteinsbohrmeissel mit wendelförmigen Abfuhrnuten

Rock drill bit with helical evacuation grooves

Trépan de roche avec rainures d'évacuation hélicoidales


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE DK FR GB LI SE

(30) Priorität: 10.06.1997 DE 19724373

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
16.12.1998  Patentblatt  1998/51

(73) Patentinhaber: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Hauptmann, Udo
    81377 München (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland et al
Hilti Aktiengesellschaft Patentabteilung
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 607 958
DE-A- 4 306 981
US-A- 5 482 124
EP-A- 0 654 580
US-A- 4 951 761
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gesteinsbohrer gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Gesteinsbohrer werden in Verbindung mit axialschlagunterstützten Drehböhrgeräten eingestetzt und in der Regel für die drehschlagende Erstellung von Bohrungen oder Durchbrüchen in Beton oder Mauerwerk verwendet. Es ist bekannt, dass sich Gesteinsbohrer im Bereich der Bohrerspitze beim Bohren in hartem Gestein und bei hohen Drehgeschwindigkeiten sehr schnell abnutzen. Deshalb sind Gesteinsbohrer mit Hartmetall bestückt, wobei unter Hartmetall im vorliegenden Fall gesinterte oder geschmolzene Karbide, Silicide, Boride oder deren Legierungen verstanden werden.

    [0003] Nach der DE4306981 ist ein Gesteinsbohrer mit zwei jeweils diametralen Schneiden in Form von Hartstoffeinsätzen bekannt, wobei die Zusatzschneide im peripheren Bereich die Hauptschneide axial überragt. In einer Variante verläuft die Schneidkante der Zusatzschneide senkrecht zur Achse des Bohrerschaftes. Die radiale Erstreckung der Zusatzschneide entspricht derjenigen der Hauptschneide.

    [0004] Nach der US5482124 weist ein Gesteinsbohrer mit zwei jeweils diametralen Schneiden in Form von Hartstoffeinsätzen zwei Abflachungen in der Seitenwand des Bohrkopfes auf, die jeweils umlaufend nach der Zusatzschneide angeordnet sind und in eine wendelförmige Abfuhrnut am Bohrerschaft einmünden. Die radiale Erstreckung der Zusatzschneide entspricht derjenigen der Hauptschneide.

    [0005] Ein derartiger Gesteinsbohrer ist zudem aus der EP-A-0 654 580 bekannt. Dieser Gesteinsbohrer besitzt einen gesamthaft aus Hartmetall bestehenden Bohrkopf, der mit dem Bohrerschaft verbunden, beispielsweise verlötet oder verschweisst ist. Der Querschnitt des Bohrkopfes ist im wesentlichen rechteckig ausgebildet, wobei auf jeder der Diagonalen Schneiden angeordnet sind. Die Schneiden dienen dem Gesteinsabtrag und besorgen die seitliche Führung des Gesteinsbohrers in der Bohrung. Sie setzen sich zusammen aus einer Hauptschneide, die sich über eine Diagonale erstreckt, und zwei Zusatzschneiden, die parallel zu einer gegenüber der ersten Diagonale geneigten weiteren Diagonale angeordnet sind. Die Schneiden sind derart angeordnet, dass die Hauptschneide und die Zusatzschneiden bei der Drehung des Gesteinsbohrers die gleiche Hüllkurve beschreiben. Die dachförmig ausgebildete Hauptschneide erfüllt die Aufgabe, den Gesteinsbohrer zu zentrieren, und besorgt den hauptsächlichen Materialabtrag, indem sie vor den Zusatzschneiden in Eingriff mit dem zu bearbeitenden Gestein kommt. Das von der Hauptschneide abgetragene Bohrgut wird in den Umfangsbereich des Bohrkopfs geschleudert und von den dort angeordneten, gegenüber der Hauptschneide axial zurückgesetzten Zusatzschneiden weiter zerkleinert.

    [0006] .Dieser bekannte Gesteinsbohrer zeichnet sich bereits durch eine hohe Bohrleistung, hohe Standzeiten und eine gute Bohrgutabfuhr aus. Es besteht dennoch der Wunsch, die Bohrleistung noch weiter zu steigern. Insbesondere soll die Voraussetzung geschaffen werden, um die Schneiden im Hinblick auf ihre spezifische Beanspruchung optimieren zu können. Dabei ist zu beachten, dass der zentrale Teil der Hauptschneide durch die axialen Schläge des Drehschlag-Bohrgeräts anderen'Betastungen unterworfen ist als die peripheren Bereiche der Hauptschneide oder die Zusatzschneiden, an denen vornehmlich Scherkräfte auftreten. Insbesondere beim Anbohren eines Bohrloches muss die gesamte Schlagenergie des Drehschlag-Bohrgeräts vom zentralen Teil der Hauptschneide aufgenommen werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Gesteinsbohrer der gattungsgemässen Art dahingehend zu modifizieren, dass den im Betrieb auftretenden unterschiedlichen Belastungen der Schneiden Rechnung getragen wird. Dabei soll die Leistungsfähigkeit des Bohrwerkzeugs noch verbessert werden und ein sehr guter Abtransport des Bohrgutes gewährleistet sein.

    [0007] Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Gesteinsbohrer mit den im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmalen. Der durch die Erfindung geschaffene Gesteinsbohrer weist einen Bohrerschaft mit wenigstens einer wendelförmig entlang seiner Längserstreckung verlaufenden Abfuhrnut für abgetragenes Bohrgut und einen gesamthaft aus Hartmetall bestehenden Bohrkopf auf. Der Bohrkopf ist mit dem Stirnende des Bohrerschafts verbunden, beispielsweise verschweisst oder verlötet, und weist eine Hauptschneide sowie wenigstens eine Zusatzschneide auf, die jeweils entlang von Diagonalen des Bohrkopfs angeordnet sind. Die Zusatzschneide überragt den peripheren Bereich der Hauptschneide axial.

    [0008] Indem die wenigstens eine Zusatzschneide den peripheren Bereich der Hauptschneide axial überragt, übernimmt die Zusatzschneide den hauptsächlichen Materialabtrag . Durch die erfindungsgemässe Anordnung der wenigstens einen Zusatzschneide erfährt diese bei der Erstellung einer Bohrung die grösste Scherbeanspruchung. Die gegenüber der wenigstens einen Zusatzschneide axial zurückgesetzten peripheren Bereiche der Hauptschneide erfüllen bloss noch eine Zentrierfunktion. Dadurch kann die Hauptschneide hinsichtlich ihrer Zentrierfunktion noch weiter optimiert, beispielsweise verstärkt, werden. Die Zentrierfunktion der Hauptschneide bleibt erhalten, auch wenn über die Standzeit des Gesteinsbohrers die Zusatzschneide einem gewissen Verschleiss unterworfen ist. Die Zusatzschneide erstreckt sich nur über einen Teil der radial verlaufenden Diagonale des Bohrkopfs; dadurch wird die Beanspruchung durch Scherkräfte in Grenzen gehalten. Die axiale Schlagenergie wird nur über die als Zentrierspitze wirkende Hauptschneide oder, in weiterer Folge, über die Zusatzschneide in den Untergrund eingeleitet. Gegenüber den bekannten Gesteinsbohrern wird dadurch die Effektivität der Schlagenergieeinleitung in den Untergrund noch weiter erhöht, indem der Druck auf das abzubauende Material erhöht wird. Am Übergang von der Hauptschneide zu der gegenüber den peripheren Bereiche der Hauptschneide axial vorstehenden Zusatzschneide wird beim Bohren im Untergrund zusätzlich eine Schubspannung aufgebaut, die den Bohrfortschritt unterstützt.

    [0009] Vorzugsweise überragt die wenigstens eine Zusatzschneide die peripheren Bereiche der Hauptschneide auch in radialer Richtung. Dadurch nehmen die peripheren Bereiche der Hauptschneide nicht mehr am Materialabbau von der Bohrungswandung teil und erfüllen bloss noch eine Führungsfunktion für den Gesteinsbohrer.

    [0010] Aus Symmetriegründen erweist es sich von Vorteil, zwei Zusatzschneiden entlang einer Diagonale des Bohrkopfes anzuordnen. Die Diagonale der Zusatzschneiden schliesst mit der Diagonalen der Hauptschneide einen Winkel > 90° ein. Vorzugsweise beträgt der Winkel etwa 10° bis 50°. Durch die Anordnung von zwei Zusatzschneiden wird der Gleichlauf des Bohrwerkzeugs in der erstellten Bohrung verbessert. Die erfindungsgemässe Anordnung der Zusatzschneiden und der Hauptschneide bietet den Vorteil, dass die Abfuhrnuten für das Bohrmehl im Bohrkopf vergrössert ausgebildet sein können. Durch das Vorsehen vergrösserter Abfuhrnuten auf gegenüberliegenden Längsseiten des Bohrkopfs kann auch Hartmetall eingespart werden. Insgesamt ergibt sich für den derart ausgebildeten Bohrkopf in der Axialprojektion eine etwa X-förmige Aussenkontur.

    [0011] Zur Erfüllung der Zentrierfunktion besitzt die Hauptschneide einen mit Vorteil dachförmig verlaufenden Zentralbereich. Der dachförmige Zentralbereich überragt die Zusatzschneiden axial und weist eine radiale Erstreckung auf, die kleiner oder gleich 1/3 des grössten radialen Durchmessers des Bohrkopfes ist. Der derart ausgebildete Zentralbereich der Hauptschneide ist hinsichtlich der Übertragung der axialen Schläge des Drehschlag-Bohrgeräts optimiert. Durch seine dachförmige Kontur und die gewählte radiale Erstreckung bietet er beim Eindringen in den Untergrund nur eine verhältnismässig geringe Angriffsfläche für die Scherkräfte. Dies verbessert die Standzeit der Hauptschneide und des Bohrkopfes.

    [0012] Die Zusatzschneiden weisen mit Vorteil eine radiale Länge auf, die mehr als 2/3 des grössten radialen Durchmessers des Bohrkopfes ist. Dadurch ist eine gute Abbauleistung gewährleistet und können die im Betrieb auf die Zusatzschneiden wirkenden Scherkräfte gering gehalten werden.

    [0013] Für die optimale Einleitung des Kraftvektors erweist es sich als zweckmässig, wenn die Zusatzschneiden eine radial verlaufende Schneidkante aufweisen, die mit der Achse des Bohrerschafts einen Winkel von etwa 90° einschliesst. Insbesondere wird dadurch eine besonders gute Fräswirkung der Schneidkanten der Zusatzschneiden erzielt.

    [0014] Prinzipiell können die Zusatzschneiden bezogen auf die Drehrichtung im Betrieb des Gesteinsbohrers den peripheren Bereichen der Hauptschneide vorauseilen oder nacheilen. Für den Bohrfortschritt erweist sich eine Anordnung von Vorteil, bei der die Zusatzschneiden gegenüber der Hauptschneide vorauseilen. Besonders gute Verhältnisse ergeben sich, wenn dabei den Zusatzschneiden jeweils Hauptabfuhrnuten für Bohrmehl zugeordnet sind.

    [0015] Zur Unterstützung des Abtransports des Bohrmehls ist zwischen den peripheren Bereichen der Hauptschneide und den Nebenschneiden in der Seitenwand des Böhrkopfes eine im wesentlichen axial verlaufende Nut vorgesehen, die in eine Abfuhrnut für das Bohrmehl mündet.

    [0016] Die blosse Führungsfunktion der Hauptschneide wird noch weiter hervorgehoben, wenn die Hauptschneide zu beiden Seiten des Zentralbereichs eine radiale Erstreckung aufweist, die mit der Achse des Bohrerschafts einen Winkel von etwa 90° einschliesst. Bei der gewählten Anordnung besorgt der axial vorstehende Zentralbereich der Hauptschneide die Zentrierung des Bohrers. Die peripheren Bereiche der Hauptschneide sind am Materialabbau nicht mehr beteiligt.

    [0017] Die Führungsfunktion der peripheren Bereiche der Hauptschneide wird dadurch weiter verbessert, dass ihre parallel zur Schaftachse verlaufenden Stirnflächen eine Krümmung aufweisen, die der Krümmung des Bohrerschafts angeglichen ist. Wenn die über den Schaftmantel hinausragenden peripheren Bereiche der Hauptschneide in Berührung mit der Bohrungswandung geraten, gleiten sie wegen ihrer gekrümmten Formgebung nur an der Bohrlochwandung entlang und leisten praktisch keinen Beitrag zum abrasiven Materialabbau. Dadurch ist die Reibung des Bohrwerkzeugs in dem Bohrloch reduziert.

    [0018] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen des erfindungsgemässen Gesteinsbohrers unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichungen. Es zeigen:
    Fig. 1
    einen erfindungsgemässen Gesteinsbohrer;
    Fig. 2
    eine perspektivische Ansicht des Bohrkopfes gemäss Fig. 1;
    Fig. 3
    eine Draufsicht des Bohrkopfes gemäss Fig. 1; und
    Fig. 4
    eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des Gesteinsbohrers.


    [0019] Der in den Fig. 1 - 3 dargestellte Gesteinsbohrer 1 weist einen Bohrerschaft 2 auf, der entlang seiner Längserstreckung mit Abfuhrnuten 3 für bei der Erstellung einer Bohrung abgetragenes Bohrgut ausgestattet ist. Die Abfuhrnuten 3 sind wendelförmig am Bohrerschaft 2 angeordnet. Am rückwärtigen Ende weist der Bohrerschaft 2 ein Einsteckende 4 für die Werkzeugaufnahme eines nicht näher dargestellten Drehschlag-Bohrgeräts auf. Beispielsweise kann es sich bei diesen Geräten um leistungsfähige Hammerbohrgeräte der Anmelderin handeln. An seinem dem Einsteckende 4 gegenüberliegenden Vorderende ist der Bohrerschaft 2 mit einem Bohrkopf 5 ausgestattet. Der Bohrkopf 5 besteht aus Hartmetall, wobei unter Hartmetall im vorliegenden Fall gesinterte oder geschmolzene Karbide, Silicide, Boride oder deren Legierungen verstanden werden. Der Bohrkopf 5 ist mit dem Bohrerschaft 2 beispielsweise durch Auflöten oder Schweissen verbunden.

    [0020] Der Bohrkopf 5 weist eine Hauptschneide 6 und zwei Zusatzschneiden 7, 8 auf, die jeweils auf Diagonalen D1, D2 des Bohrkopfes 5 angeordnet sind. Die Diagonalen D1, D2, auf denen die Schneiden 6, 7, 8 angeordnet sind, sind zueinander geneigt und schliessen einen Winkel α miteinander ein, der kleiner ist als 90°. Vorzugsweise beträgt der Winkel α etwa 10° bis 50°. Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Hauptschneide 6 dachartig geformt und setzt sich aus einem Zentralbereich 9 und peripheren Bereichen 10, 11 zu beiden Seiten des Zentralbereichs 9 zusammen. Der Zentralbereich 9 der Hauptschneide 6 überragt die Zusatzschneiden 7, 8 in axialer Richtung und dient im Betrieb als Zentrierspitze. Dabei weist der Zentralbereich 9 eine parallel zum Durchmesser D1 des Bohrkopfs 5 gemessene radiale Erstreckung I auf, die kleiner oder gleich einem Drittel des grössten radialen Durchmessers des Bohrkopfes 5 ist.

    [0021] Die Zusatzschneiden 7, 8 erstrecken sich nur über einen Teil des Durchmessers des Bohrkopfes und weisen eine radiale Länge s auf, die mehr als 2/3 des grössten radialen Durchmessers des Bohrkopfes 5 beträgt. Die Zusatzschneiden 7, 8 überragen die peripheren Bereiche 10, 11 der Hauptschneide 6 wenigstens in axialer Richtung. Mit Vorteil überragen sie die peripheren Bereiche 10, 11 der Hauptschneide 6, wie in Fig. 3 dargestellt, auch in radialer Richtung. Die Zusatzschneiden 7, 8 weisen jeweils eine radial verlaufende Schneidkante 12, 13 auf, die mit der Achse des Bohrerschafts 2 einen Winkel von etwa 90° einschliesst. Zwischen den Zusatzschneiden 7, 8 und den periphären Bereichen 10, 11 der Hauptschneide 6 sind jeweils im wesentlichen axial verlaufende Nuten 14, 15 vorgesehen, die in die Abfuhrnut(en) 3 für das Bohrmehl münden und den Abtransport des Bohrmehls unterstützen. An den Längsseiten des Bohrkopfes 5 sind konkave bzw. V-förmige Aussparungen 16, 17 vorgesehen, die als Hauptabfuhrnuten für das Bohrmehl dienen und in die wendelförmigen Abfuhrnuten 3 am Bohrerschaft 2 münden.

    [0022] Im Betrieb eilen die Zusatzschneiden 7, 8 den peripheren Bereichen 10, 11 der Hauptschneide 6 voraus. Dabei sind die konkaven bzw. V-förmigen Hauptabfuhrnuten 16, 17 jeweils den für den hauptsächlichen Materialabtrag zuständigen Zusatzschneiden 7, 8 zugeordnet. Die peripheren Bereiche 10, 11 der Hauptschneide 6 dienen der Führung des Gesteinsbohrers 1 in der Bohrung. Zur Verbesserung der Führungseigenschaften und zur Verringerung der Reibung im Bohrloch sind die axialen Stirnflächen 18, 19 der peripheren Bereiche 10, 11 gekrümmt ausgebildet. Dabei entspricht ihre Krümmung etwa der Krümmung des Bohrerschafts 2.

    [0023] Das in Fig. 4 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines Bohrkopfs 50 eines erfindungsgemässen Gesteinsbohrers entspricht weitgehend dem Bohrkopf 5 gemäss Fig. 1 - 3. Der Unterschied besteht darin, dass die peripheren Bereiche 51, 52 eine radiale Erstreckung aufweisen, die mit der Achse des Bohrerschafts einen Winkel von etwa 90° einschliesst. Dadurch wird die blosse Führungsfunktion der peripheren Bereiche 51, 52 der Hauptschneide 60 noch weiter unterstrichen.


    Ansprüche

    1. Gesteinsbohrer mit einem Bohrerschaft (2), der mit wenigstens einer wendelförmig entlang seiner Längserstreckung verlaufenden Abfuhrnut (3) für abgetragenes Bohrmehl ausgestattet ist und einen gesamthaft aus Hartmetall bestehenden Bohrkopf (5; 50) aufweist, der mit dem Stirnende des Bohrerschafts (2) verbunden ist und eine Hauptschneide (6; 60) sowie wenigstens eine Zusatzschneide (7, 8) aufweist, die jeweils entlang von Diagonalen (D1, D2) des Bohrkopfes (5; 50) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzschneide (7, 8) den peripheren Bereich (10, 11; 51, 52) der Hauptschneide (6; 60) axial überragt, und dass die wenigstens eine Zusatzschneide (7, 8) den peripheren Bereich (10, 11; 51, 52) der Hauptschneide (6; 60) radial überragt.
     
    2. Gesteinsbohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Zusatzschneiden (7, 8) vorgesehen sind, die entlang einer Diagonale (D2) des Bohrkopfes angeordnet sind, die mit der Diagonale (D1) der Hauptschneide (6; 60) einen Winkel (α) einschliesst, der kleiner ist als 90° und vorzugsweise etwa 10° bis 50° beträgt.
     
    3. Gesteinsbohrer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptschneide (6; 60) einen dachförmig verlaufenden Zentralbereich (9) aufweist, wobei der die Zusatzschneiden (7, 8) axial überragende Zentralbereich (9) eine radiale Erstreckung (l) aufweist, die kleiner oder gleich 1/3 des grössten radialen Durchmessers des Bohrkopfes (5; 50) ist.
     
    4. Gesteinsbohrer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzschneiden (7, 8) eine radiale Länge (s) aufweisen, die mehr als 2/3 des grössten radialen Durchmessers des Bohrkopfes (5; 50) beträgt.
     
    5. Gesteinsbohrer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzschneiden (7, 8) eine radial verlaufende Schneidkante (12, 13) aufweisen, die mit der Achse des Bohrerschafts (2) einen Winkel von etwa 90° einschliesst.
     
    6. Gesteinsbohrer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, bezogen auf die Arbeits-Drehrichtung (R) des Bohrers, die Zusatzschneiden (7, 8) gegenüber den peripheren Bereichen (10, 11; 51, 52) der Hauptschneide (6; 60) vorauseilen und den Zusatzschneiden (7, 8) jeweils Hauptabfuhrnuten (16, 17) für Bohrmehl zugeordnet sind.
     
    7. Gesteinsbohrer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Hauptschneide (6; 60) und den Nebenschneiden (7, 8) in der Seitenwand des Bohrkopfes (5; 50) jeweils eine im wesentlichen axial verlaufende Nut (14, 15) vorgesehen ist, die in eine wendelförmige am Bohrerschaft (2) angeordnete Abfuhrnut (3) mündet.
     
    8. Gesteinsbohrer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptschneide (60) zu beiden Seiten des Zentralbereichs (9) einen peripheren Bereich (51, 52) aufweist, dessen radiale Erstreckung mit der Achse des Bohrerschafts (2) einen Winkel von etwa 90° einschliesst.
     
    9. Gesteinsbohrer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die parallel zur Schaftachse verlaufenden Stirnflächen (18, 19) der peripheren Bereiche (10, 11; 51, 52) der Hauptschneiden (6; 60) eine Krümmung aufweisen, die der Krümmung des Böhrerschafts (2) angeglichen ist.
     


    Claims

    1. Rock drill with a drill shaft (2) having at least one helical removal groove (3) running along its longitudinal extent for removed boring dust and a drill head (5; 50) made overall of hard metal, which is joined to the front end of the drill shaft (2) and a main cutter (6; 60) as well as at least one auxiliary cutter (7, 8), which are each arranged along diagonals (D1, D2) of the drill head (5; 50), characterised in that the auxiliary cutter (7, 8) projects axially beyond the peripheral region (10, 11; 51, 52) of the main cutter (6; 60), and that at least one auxiliary cutter (7, 8) projects radially beyond the peripheral region (10, 11; 51, 52) of the main cutter (6; 60).
     
    2. Rock drill according to claim 1, characterised in that two auxiliary cutters (7, 8) are provided, which are arranged along a diagonal (D2) of the drill head which diagonal encloses an angle (α) with the diagonal (D1) of the main cutter (6; 60) that is less than 90° and is preferably approximately between 10° and 50°.
     
    3. Rock drill according to one of the previous claims, characterised in that the main cutter (6; 60) has a roof shaped central region (9), whereby the central region (9) projecting axially beyond the auxiliary cutters (7, 8) has a radial extent (1) that is less than or equal to 1/3 of the greatest radial diameter of the drill head (5; 50).
     
    4. Rock drill according to one of the previous claims, characterised in that the auxiliary cutters (7, 8) have a radial length (s) that is more than 2/3 of the greatest radial diameter of the drill head (5; 50).
     
    5. Rock drill according to one of the previous claims, characterised in that the auxiliary cutters (7, 8) have a radially extending cutting edge (12, 13) which encloses an angle of approximately 90° with the axis of the drill shaft (2).
     
    6. Rock drill according to one of the previous claims, characterised in that, relative to the operational rotation direction (R) of the drill, the auxiliary cutters (7, 8) run ahead of the peripheral regions (10, 11; 51, 52) of the main cutter (6; 60) and assigned to the auxiliary cutters (7, 8), respectively, are main removal grooves (16, 17) for boring dust.
     
    7. Rock drill according to one of the previous claims, characterised in that between the main cutter (6; 60) and the auxiliary cutters (7, 8) in the side wall of the drill head (5; 50), respectively, a groove (14, 15) is provided running substantially axially, which opens into a helical removal groove (3) arranged on the drill shaft (2).
     
    8. Rock drill according to one of the previous claims, characterised in that on both sides of the central region (9) the main cutter (60) has a peripheral region (51, 52) whose radial extent encloses an angle of approximately 90° with the axis of the drill shaft (2).
     
    9. Rock drill according to one of the previous claims, characterised in that the front faces (18, 19) of the peripheral regions (10, 11; 51, 52) of the main cutters (6; 60) running parallel to the shaft axis have a curvature that is matched to the curvature of the drill shaft (2).
     


    Revendications

    1. Foret pour roche avec une tige de forage (2) qui est pourvue, pour la poussière de forage enlevée, d'au moins une gorge d'évacuation (3) s'étendant hélicoïdalement le long de son extension longitudinale et d'une tête de forage (5; 50), laquelle est constituée en totalité de métal dur, est reliée à l'extrémité frontale de la tige de forage (2) et comporte un taillant principal (6 ; 60) ainsi qu'au moins un taillant supplémentaire (7, 8), lesquels sont disposés chacun le long de diagonales (D1, D2) de la tête de forage (5 ; 50), caractérisé en ce que le taillant supplémentaire (7, 8) dépasse axialement de la zone périphérique (10, 11 ; 51, 52) du taillant principal (6 ; 60), et en ce qu'au moins un taillant supplémentaire (7, 8) dépasse radialement de la zone périphérique (10, 11 ; 51, 52) du taillant principal (6 ; 60).
     
    2. Foret pour roche selon la revendication 1, caractérisé en ce que deux taillants supplémentaires (7, 8) sont prévus, lesquels sont disposés le long d'une diagonale (D2) de la tête de forage qui forme, avec la diagonale (D1) du taillant principal (6 ; 60), un angle (α) qui est inférieur à 90° et, de préférence, compris entre 10° et 50°.
     
    3. Foret pour roche selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le taillant principal (6 ; 60) comporte une zone centrale sensiblement en forme de toit (9), la zone centrale (9) qui dépasse axialement des taillants supplémentaires (7, 8) présentant une extension radiale (1) qui est inférieure ou égale à 1/3 du plus grand diamètre radial de la tête de forage (5 ; 50).
     
    4. Foret pour roche selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les taillants supplémentaires (7, 8) présentent une longueur radiale (s) qui est supérieure à 2/3 _du plus grand diamètre radial de la tête de forage (5 ; 50)
     
    5. Foret pour roche selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les taillants supplémentaires (7, 8) présentent une arête de coupe s'étendant radialement (12, 13) qui forme, avec l'axe de la tige de forage (2), un angle d'environ 90°.
     
    6. Foret pour roche selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, par rapport à la direction de rotation de travail (R) du foret, les taillants supplémentaires (7, 8) précèdent les zones périphériques (10, 11 ; 51 ; 52) du taillant principal (6 ; 60), et des gorges d'évacuation principales (16, 17) pour la poussière de forage sont associées respectivement aux taillants supplémentaires (7, 8).
     
    7. Foret pour roche selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'entre le taillant principal (6 ; 60) et les taillants secondaires (7, 8) est ménagée à chaque fois, dans la paroi latérale de la tête de forage (5 ; 50), une rainure s'étendant sensiblement axialement (14, 15) qui débouche dans une gorge d'évacuation hélicoïdale (3) située sur la tige de forage (2).
     
    8. Foret pour roche selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le taillant principal (60) comporte, des deux côtés de la zone centrale (9), une zone périphérique (51, 52) dont l'extension radiale forme, avec l'axe de la tige de forage (2), un angle d'environ 90°.
     
    9. Foret pour roche selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les faces frontales (18, 19), s'étendant parallèlement à l'axe de tige, des zones périphériques (10, 11 ; 51, 52) des taillants principaux (6 ; 60) présentent une courbure qui est adaptée à la courbure de la tige de forage (2).
     




    Zeichnung