[0001] Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches auf ein
Verfahren zur Ausbildung einer verschleißfesten Beschichtung an vorgeformten Oberflächen
von Ventiltriebteilen einer Brennkraftmaschine, wobei ein Diamant - Metall - Verbundwerkstoff
thermisch angeordnet wird.
[0002] Eine derartige Beschichtung mit einem Diamant - Nickel - Verbundwerkstoff ist in
der gattungsbildenden US 5, 441, 024 beschrieben, die zur Steigerung der Verschleißfestigkeit
bei dauerhaft kleinem Laufspiel an einem Ventilschaft eines Gaswechselventils einer
Brennkraftmaschine vorgesehen ist. Die Beschichtung erfolgt auf einer katalytisch
wirksamen Oberfläche des Gaswechselventils stromlos unter Wärmezufuhr bei Temperaturen
bis ca. 95°C.
[0003] Eine pulverisierte Bronze mit Diamantpartikel wird in einem aus der US 3,879,175
bekannten Beschichtungsverfahren zur Erzeugung harter, tragender Laufflächen auf das
Werkstück aufgebracht und bei leichtem Druck die Bronze bei ca. 750° C aufgeschmolzen
[0004] Aus der US 5, 040, 501 ist weiter ein Verfahren zur Ausbildung einer verschleißfesten
Beschichtung sowohl auf einem gesondert eingesetzten Ventilsitz als auch auf einem
zugehörigen Tellerventil einer Brennkraftmaschine bekannt, wobei bei jedem der genannten
Bauteile zunächst in einer kohlenstoffhaltigen Atmosphäre mittels Energiezufuhr auf
der jeweiligen Bauteil- - Oberfläche eine Schicht künstlicher Diamanten erzeugt wird.
In einem anschließenden Verfahrensschritt wird diese Schicht aus künstlichen Diamanten
mit einem Metall beschichtet zur Erzielung der erforderlichen tribologischen Eigenschaften.
Dieses Verfahren ist in nachteiliger Weise aufwändig, wobei als weiterer Nachteil
die relativ dünnen, nur einige Atomlagen dicken Schichten zu nennen sind, die bei
einer starken elastischen oder plastischen Verformung des Bauteiluntergrundes geschädigt
werden.
[0005] Einer Metallmatrix Diamantpartikel in einer Korngröße von 40 - 163µm in einem Volumenanteil
von 24 - 60% zuzufügen ist aus der GB 2 201 425 bekannt. Diese beschreibt ein Verfahren
zur Ausbildung einer widerstandsfähigen Beschichtung aus einem Diamant - Metall -
Verbundwerkstoff an /auf einem Werkzeug, wobei der diamanthaltige Verbundwerkstoff
zunächst mittels Flammspritzen auf das Werkzeug aufgebracht und anschließend unter
relativ hohem Druck und elektrischer Widerstandserwärmung thermisch stoffschlüssig
mit dem Werkzeug durch Sintern verbunden wird.
[0006] Kleinere Korngrößen für Diamantpartikel eines Beschichtungsverfahrens sind aus der
US 5,368,890 bekannt.
[0007] Die PCT/EP 96/04 341 beschreibt und zeigt ein Beschichtungsverfahren für ein Werkzeug,
bei dem ein aufgespritztes Diamant - Metall - Pulver der Einwirkung eines Lasers ausgesetzt
zur Haftung an der Werkzeug - Oberfläche aufgeschmolzen wird.
[0008] Mit der US 5,848,348 ist ein Beschichtungsverfahren mit einer Diamant - Metall -
Matrix bekannt, bei dem eine Metall- oder Metallcarbid -Matrix ohne Anwendung von
Druck mit Hilfe von Mikrowellen zu einem Sinterkörper gebildet wird.
[0009] Ferner ist aus der US 4,749,594 ein Beschichtungsverfahren bekannt, bei dem auf einen
Metallkörper ein organischer Binder aufgebracht wird zur Aufnahme eines gemischten
Metallpulvers, und auf diese angetrocknete Schicht nochmals Binder aufgetragen ist
zur Aufnahme einer Lage Diamantpulver, wobei die Schichten unter einer Schutzgasatmosphäre
bei ca. 1000° C thermisch entbindert mit dem Metallkörper hartgelötet verbunden werden.
[0010] Schließlich ist aus der US 5,492,769 ein Beschichtungsverfahren für Materialien bekannt
mit weich zu machenden Oberflächenschichten zur Aufnahme harter Partikel, z. B. Diamantpartikel,
die in der wieder härtbaren Oberflächenschicht fixiert sind.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so weiterzubilden,
dass in/an Ventiltriebteilen einer Brennkraftmaschine eine hoch verschleißfeste, wärmeableitende
und mechanisch widerstandsfähige Beschichtung mit relativ geringerem Aufwand erzielt
wird.
[0012] Diese Aufgabe ist mit dem unabhängigen Patentanspruch gelöst.
[0013] Mit der Erfindung ist für einen unmittelbar in einem Zylinderkopf aus einer Aluminiumlegierung
spanabhebend ausgebildeten Ventilsitz ein vorteilhaft stoffschlüssiger Werkstoffverbund
zwischen dem Alu - Grundmaterial des Zylinderkopfes und der beanspruchten Beschichtung
erzielt, mit der in weiterer vorteilhafter Weise die charakteristischen Eigenschaften
von Diamant, wie z. B. die große Härte, die hohe thermische Leitfähigkeit und die
guten tribologischen Eigenschaftsmerkmale mit den vorteilhaften Eigenschaften der
beanspruchten Kupfer - Titan - Matrix kombiniert sind, wobei die gewählte Matrix insbesondere
durch ihre hohe Affinität zum Alu - Grundmaterial die thermische Leitfähigkeit der
metallisch vorteilhaft benetzten Diamantpartikel vorteilhaft unterstützt.
[0014] Die vorgenannten Vorteile bleiben erhalten, wenn anstelle von Titan gemäß Anspruch
2 Vanadium oder Chrom oder Zirkon verwendet wird. Diese Materialien sind zwar für
Diamant - Metall - Beschichtungen bekannt, jedoch nicht für eine erfindungsgemäße
Anwendung bei einem Leichtmetall-Zylinderkopf.
[0015] Bezüglich der Wärmeleitfähigkeit von Diamant bzw. Diamantpartikeln ist auf die EP
0 364 155 A2 verwiesen, gemäß der beispielsweise in eine Kupfer- oder Aluminium -
Matrix eingebettete Diamantpartikel als Wärmeableitungseinrichtung dienen.
[0016] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Zylinderkopfes mit
integral ausgebildetem Ventilsitz aus einem Leichtmetall für eine Brennkraftmaschine
beschrieben.
[0017] Ein lediglich schematisch dargestellter Querstrom-Zylinderkopf 1 für eine nicht gezeigte
Brennkraftmaschine ist aus einer Aluminiumlegierung gefertigt und weist einen Einlasskanal
2 sowie einen diametral angeordneten Auslasskanal 3 auf. Die Gaswechselkanäle 2 und
3 werden mittels nicht gezeigter Tellerventile gesteuert. Für jedes Tellerventil ist
jedem Kanal 2, 3 brennraumseitig ein Ventilsitz 4 zugeordnet.
[0018] Jeder Ventilsitz 4 ist in seiner geometrischen Ausbildung zunächst durch ein spanabhebendes
Verfahren unmittelbar im Randbereich jedes Gaswechselkanals 2, 3 im Zylinderkopf 1
ausgebildet.
[0019] Zur Erzielung eines hoch verschleißfesten, gut wärmeableitenden und mechanisch widerstandsfähigen
Ventilsitzes 4 wird jeder Ventilsitz 4 erfindungsgemäß mit einem Diamant-Metall-Verbundwerkstoff
beschichtet, Beschichtung 5.
[0020] Der für die Beschichtung der Ventilsitze 4 vorgesehene Diamant-Metall-Verbundwerkstoff
umfasst vorzugsweise eine hartlotartige Metallmatrix aus einer Kupfer-Titan-Verbindung,
wobei jedes der genannten Metalle zunächst pulverisiert und die beiden Metallpulver
miteinander gemischt oder mechanisch oder thermisch legiert oder vorlegiert werden.
Diesem Kupfer-Titan-Pulver werden Diamantpartikel mit einer Korngröße von beispielsweise
5 µm in einem Volumenanteil von beispielsweise 45 % zugesetzt, wobei der Titananteil
zwichen 5 - 15 % Gewichtsanteile beträgt.
[0021] Dieses Diamant-Metall-Pulver wird unter einer Schutzgasatmosphäre, beispielsweise
Argon-Atmosphäre, in eine durch einen energiereichen Strahl, beispielsweise eines
Lasers, im Oberflächenbereich eines Ventilsitzes 4 erzeugte Aufschmelzung eingebracht
zur thermisch stoffschlüssigen Werkstoffverbindung mit dem Grundmaterial des Zylinderkopfes
1. Die Auftragung der Beschichtung 5 erfolgt kontinuierlich, wobei z.B. der Zylinderkopf
1 um die Achse des jeweiligen Tellerventils zum jeweiligen Ventilsitz 4 rotiert oder
eine entsprechende Strahlführung gewählt wird.
[0022] Diese mit Diamantpartikel versetzte Kupfer-Titan-Verbindung kann in vorteilhafter
Weise ohne eine Zwischenschicht auf einem Leichtmetall-Bauteil, wie z.B. einem Zylinderkopf,
aufgebracht werden, wodurch ein einfacheres Verfahren erzielt ist.
[0023] Die endgultige Formgebung des beschichteten Ventilsitzes 4 erfolgt mittels Schleifen
und/oder Polieren.
[0024] Bei einer anderen Art des Auftrages der Beschichtung werden die bevorzugt verwendeten
Metalle Kupfer und Titan ebenfalls pulverisiert, denen ein polymerer Binder beigemischt
wird. Diesem Metallpulver können Diamantpartikel in der vorerwähnten Größe und im
vorerwähnten Volumenanteils zugesetzt werden. Dieses so gebildete Diamant-Metall-Pulver
ist beim Auftrag in einem Oberflächenbereich des Bauteiles mittels des polymeren Binders
an der Oberfläche gehalten, wobei die aufgetragene Beschichtung anschließend nach
einer chemischen und/oder thermischen Entbinderung mittels eines energiereichen Strahles
- Elektronenstrahl oder Laser - auf der Oberfläche um-/aufgeschmolzen wird zur Bildung
der festhaftenden Beschichtung 5 am Zylinderkopf 1.
[0025] Zur vorteilhaften metallischen Benetzung der Diamantpartikel können außer Titan jeweils
auch Vanadium, Chrom oder Zirkon in Verbindung mit Kupfer zur Anwendung kommen.
1. Verfahren zur Ausbildung einer verschleißfesten Beschichtung an vorgeformten Oberflächen
von Ventiltriebteilen einer Brennkraftmaschine,
- wobei ein Diamant- Metall- Verbundwerkstoff thermisch angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein durch ein spanabhebendes Verfahren unmittelbar in einem Randbereich eines Gaswechselkanals
(2,3) in einem Brennkraftmaschinen- Zylinderkopf (1) aus einem Leichtmetall ausgebildeter
Ventilsitz (4) mit einem mit Diamantpartikeln versetzten Kupfer-Titan-Pulver beschichtet
wird, das
- unter einer Schutzgasatmosphäre in eine im Oberflächenbereich des Ventilsitzes (4)
mittels eines energiereichen Strahles erzeugte Aufschmelzung eingebracht wird zur
thermisch stoffschlüssigen Verbindung mit dem Leichtmetall, wobei
- der aus einem pulverisierten Hartlot gebildeten Kupfer-Titan- Metallmatrix Diamantpartikel
von D=1µm - 15µm in einem Volumenanteil von 10 - 60 % zugesetzt werden und
- der Titananteil zwischen 5 - 15 % Gewichtsanteile beträgt, und
- die endgültige Formgebung des beschichteten Ventilsitzes (4) mittels Schleifen und/oder
Polieren erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Diamant- Metall- Verbundwerkstoff auf der Basis von Kupfer auch mit Vanadium
oder Chrom oder Zirkon gebildet werden kann.
1. A method of forming a wear-resistant coating on preformed surfaces of valve drive
parts of an internal combustion engine,
- wherein a diamond-metal composite material is applied by heating,
characterised in that
- a light-metal valve seat (4) formed by metal-cutting directly in an edge region
of a gas change manifold (2, 3) in an engine cylinder head (1) is coated with a copper-titanium
powder mixed with diamond particles,
- the powder, in a protective-gas atmosphere, is placed in a melt produced by a high-energy
beam in the surface region of the valve seat (4), to obtain a thermal material connection
with the light metal, wherein
- diamond particles of D = 1 µm - 15 µm in a proportion by volume of 10 - 60% are
added to the copper-titanium-metal matrix formed from an atomised hard solder,
- the titanium content is between 5 and 15% parts by weight and
1. Procédé pour réaliser un revêtement résistant à l'usure sur une surface mise préalablement
en forme de pièce de soupape d'un moteur à combustion interne,
selon lequel on applique thermiquement un composé métal-diamant,
caractérisé en ce qu'
- un siège de soupape (4) en métal léger est revêtu d'une poudre titane-cuivre chargée
de particules de diamant, réalisé par usinage par enlèvement de copeaux directement
dans la zone du bord d'un canal d'échange de gaz (2, 3) d'une culasse de cylindre
(1) d'un moteur à combustion interne,
- qui est rapportée par fusion sous une atmosphère de gaz protecteur dans la zone
de surface du siège de soupape (4) à l'aide d'un faisceau riche en énergie, pour réaliser
une liaison thermique par la matière avec le métal léger,
- la matrice de métal cuivre-titane formée d'une brasure dure pulvérisée, contient
des particules de diamant de D = 1 µm-15 µm selon un pourcentage en volume de 10,60
%,
- la teneur en titane est comprise entre 5 et 15 % en poids et
- la mise en forme définitive du siège de soupape (4) revêtu se fait par rodage et/ou
polissage.
2. Procédé pour réaliser un revêtement résistant à l'usure selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'
on forme le composé métal-diamant à base de cuivre mais également avec du vanadium
ou du chrome ou du zirconium.