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EP 1 055 579 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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08.12.2004 Patentblatt 2004/50 |
(22) |
Anmeldetag: 26.05.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B61D 39/00 |
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Güterwagen mit einer Betätigungseinrichtung für verschiebbare Wände oder Hauben
Wagon with an operating device for slidable walls or hoods
Wagon avec un dispositif d'actionnement pour parois ou capots coulissants
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Benannte Vertragsstaaten: |
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FI FR GB IT SE |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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29.11.2000 Patentblatt 2000/48 |
(73) |
Patentinhaber: Bombardier Transportation (Bahntechnologie) Holding Germany GmbH |
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12526 Berlin (DE) |
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Erfinder: |
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- Ernst, Andreas, Dipl.-Ing.
02906 Niesky (DE)
- Göhring, Dieter, Dipl.-Ing.
98646 Hildburghausen (DE)
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Vertreter: Akers, Noel James |
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Howrey Simon Arnold & White,
City Point,
One Ropemaker Street London EC2Y 9HS London EC2Y 9HS (GB) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 4 410 096
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DE-A- 19 701 887
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Im Schienenfahrzeugbau sind bei Güterwagen mit verschiebbaren Wänden oder Hauben
verschiedene Ausführungen von Betätigungseinrichtungen zum Ausheben und/oder Ausschwenken
der Wände oder Hauben bekannt.
[0002] Dabei sind, unabhängig von der übrigen technischen Ausführung, folgende drei Merkmale
bei der überwiegenden Zahl der bisher verwendeten Betätigungseinrichtungen gleich:
1.) Um an der Längsseite des Güterwagens den Ladequerschnitt für eine schnelle und
ungehinderte Be- und Entladung frei zu halten, sind unterschiedliche Betätigungselemente
für die verschiebbaren Wände bzw. Hauben an der Stirnwand des Wagens angeordnet. 2.)
Um die Bedienbarkeit der Wände oder Hauben sowohl von den üblichen Entladerampen als
auch von Gleishöhe (SO) zu gewährleisten, sind die Handhebel der Betätigungseinrichtung
im Bereich von 1400 mm bis etwa 1700 mm über Schienenoberkante angeordnet. 3.) Da
die Wände oder Hauben an deren Ober- und oder Unterseiten verriegelt, ausgehoben und
oder ausgeschwenkt werden, sind Verbindungsgetriebe von den Handhebeln an die Ober-
und/oder Unterseiten der Wände oder Hauben erforderlich. Neben diesen Betätigungseinrichtungen
sind an den Stirnwänden von Güterwagen, verbindlich festgelegt, durch entsprechende
Bestimmungen der UIC 535-2, Tritte und Griffe für das Rangierpersonal anzuordnen.
Über den Tritten sind freizuhaltende Räume festgelegt, die durch andere wagenbauliche
Teile nicht verletzt werden dürfen. Um die Griffe herum sind Sicherheitsabstände (Griffreiheit)
zu gewährleisten. Die bisher ausgeführten Betätigungseinrichtungen wurden entsprechend
dieser Vorschriften angeordnet. Zusätzlich in die UIC 535-2 aufgenommene Bestimmungen
zur Erhöhung der Sicherheit des Rangierpersonals, fordern an den Stirnwänden von Güterwagen
größere freizuhaltende Räume und einen zusätzlichen Griff für die Rangierer. Durch
diese verbindlichen Forderungen werden die möglichen Einbauräume für die Anordnung
der Betätigungseinrichtung (insbesondere für den Handhebel) nachteilig stark eingeschränkt.
Bei den bisher ausgeführten Betätigungseinrichtungen für Güterwagen mit verschiebbaren
Wänden oder Hauben wurden die Handgriffe auf einer Drehachse mit einem Winkel entweder
von 0° oder 90° zur Stirnwand angeordnet. Bei einem Winkel von 0° , ausgeführt z.B.
beim Schiebewandwagen der Bauart 305 der DB, ergeben sich ungünstige Kraftverhältnisse
beim Betätigen, da die Bahnkurve des Handhebels rechtwinklig zum Körper des Bedieners
verläuft. Außerdem ergeben sich Schwierigkeiten für den Sicherheitsabstand (Handfreiheit)
am Handhebel, wenn der lt. UIC 535-2 zulässige Bauraum für Betätigungseinrichtungen
eingehalten werden soll. Bei der Anordnung mit einem Winkel von 90° entstehen zwar
günstige Kraftverhältnisse, weil die Bahnkurve des Handhebels auf den Körper des Bedieners
gerichtet ist, durch die neuen Forderungen der UIC jedoch werden unweigerlich die
freizuhaltenden Räume verletzt oder es kommt zur Kollision mit den Griffen für die
Rangierer.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es bei Gütewagen mit verschielbaren wänden oder Hauben,
eine Betätigungseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die durch ihre
besondere Bauart die nötigen freizuhaltenden Räume an der Stirnwand nicht verletzt
und damit den erhöhten Sicherheitsanforderungen für das Rangierpersonal genügt, eine
einfache und sichere Bedienung ermöglicht und mit geringen Baukosten zu realisieren
ist.
[0004] Die Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen güterwagen mit Betätigungseinrichtung durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Die Erfindung soll anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht des Güterwagens mit verschiebbaren Wänden,
- Fig.2:
- eine Stirnansicht des Wagens nach Fig. 1,
- Fig.3:
- den Schnitt A-A nach Fig.2.
[0006] An jeder Stirnwand 3 eines Güterwagens 1 mit verschiebbaren Seitenwänden 2 ist je
Wagenlängsseite eine Betätigungseinrichtung, im wesentlichen bestehend aus einem Handhebel
4, einem Anschlußstück 5, einem Lagerzapfen 6, einem oberen Verbindungsgetriebe 7
und einem unterem Verbindungsgetriebe 8, vorgesehen. Der Handhebel 4 ist dabei auf
dem Lagerzapfen 6 drehbar gelagert und fest mit dem Anschlußstück 5 verbunden. Der
Lagerzapfen 6 ist so an der Stirnwand 3 angebracht, daß eine Drehachse 12 des Handhebels
4 einen bestimmten Winkel α zur Stirnwand 3 bildet. Der Winkel α wird so gewählt,
daß der Handhebel 4 sich bei geschlossener Seitenwand 2 außerhalb eines freizuhaltenden
Raumes 15 befindet und notwendige Sicherheitsabstände 16 zu Rangierergriffen 17 gewährleistet
sind und daß sich beim Öffnen der Seitenwand 2 der Handhebel 4 auf einer Bahnkurve
bewegt, die in jedem Punkt die notwendigen Sicherheitsabstände 16 zu den Rangierergriffen
17 gewährleistet.
[0007] Dabei dürfen lt. UIC 535-2 Betätigungseinrichtungen von der Stirnwand 3 aus bis zu
einem definierten Maß in den freizuhaltenden Raum 15 gebaut werden. Die an dem Anschlußstück
5 drehbar befestigten Verbindungsgetriebe 7, 8 haben an einem oberen Lager 10 eine
Drehachse 13 mit um einen Winkel β bzw. an einem unteren Lager 11 eine Drehachse 14
mit um einen Winkel τ abweichenden Winkel vom Winkel α . Dadurch kommt es bei der
Bewegung des Handhebels 4 mit dem Anschlußstück 5 auf dem Lagerzapfen 6 zu einer Verspannung
der Verbindungsgetriebe 7, 8. Diese Verspannungen lassen sich über vorhandene Lagerspiele
und Elastizitäten ausgleichen. Wird aber der Winkel β bzw. τ zu groß und/oder die
Verbindungsgetriebe 7, 8 sehr kurz, ist es vorteilhaft, die Betätigungseinrichtung
entsprechend der Erfindung mit Drehgelenken 9 auszurüsten.
[0008] Der Handhebel 4 auf der Drehachse 12 ist mit dem in horizontaler Ebene liegenden
Winkel α so angeordnet, daß die Beziehung α ≥ 90°-arctan [hl/(l1+l2)] eingehalten
wird, wobei ein Längenmaß h1 der Höhe des Rangierergriffes 17 über einem linken Endtritt
18 an einer Ecksäule 19 in Wagenlängsrichtung und ein Längenmaß l1 dem Abstand Mitte
Griffläche des Rangierergriffes 17 zu Schnittpunkt Drehachse 12 mit der Pufferbefestigungsebene
bzw. Außenseite Stirnwand 3 entspricht. Ein Längenmaß l2 entspricht dem Abstand Schnittpunkt
Drehachse 12 mit der Pufferbefestigungsebene bzw. Außenseite Stirnwand 3 zu Mitte
Griffläche des Handhebels 4. Der Handhebel 4 ist in Wagenlängsrichtung mit seiner
zur Stirnwand 3 weisenden Hinterkante mindestens um ein Längenmaß r1 von der Pufferbefestigungsebene
nach außen versetzt.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0009]
- 1
- Güterwagen
- 2
- Seitenwand
- 3
- Stirnwand
- 4
- Handhebel
- 5
- Anschlußstück
- 6
- Lagerzapfen
- 7
- Verbindungsgetriebe [oberes]
- 8
- Verbindungsgetriebe [unteres]
- 9
- Drehgelenk
- 10
- oberes Lager
- 11
- unteres Lager
- 12
- Drehachse [des Handhebels 4]
- 13
- Drehachse [des oberen Lagers 10]
- 14
- Drehachse [des unteren Lagers 11]
- 15
- freizuhaltender Raum [über dem linken Endtritt]
- 16
- Sicherheitsabstände [Griffreiheit]
- 17
- Rangierergriffe
- 18
- Endtritt [links]
- 19
- Ecksäule
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- τ
- Winkel
- h1
- Längenmaß
- 11
- "
- 12
- "
- r1
- "
1. Güterwagen mit verschiebbaren Wänden oder Hauben sowie einer Betätigungseinrichtung,
wobei die Schiebewände oder Hauben über Handhebel, deren Drehachse in horizontaler
Ebene in einem Winkel zwischen 0 DEG und 90 DEG zur Pufferbefestigungsebene ausgebildet
sind, an den Stirnwänden bedient, d.h. ausgehoben und/oder ausgeschwenkt werden, wobei
einer der Handhebel (4) auf einer Drehachse (12) mit einem in horizontaler Ebene liegenden
Winkel α angeordnet ist, der der Beziehung
folgt, wobei h1 der Höhe eines Rangierergriffs (17) über einem linken Endtritt (18)
an einer Ecksäule (19) in Wagenlängsrichtung und l1 dem Abstand Mitte Grifffläche
des Rangierergriffs (17) zu Schnittpunkt Drehachse (12) mit der Pufferbefestigungsebene
bzw. Außenseite Stirnwand (3) und l2 dem Abstand Schnittpunkt Drehachse (12) mit der
Pufferbefestigungsebene bzw. Außenseite Stirnwand (3) zu Mitte Grifffläche des Handhebels
(4) entspricht und der Handhebel (4) in Wagenlängsrichtung mit seiner zu einer Stirnwand
(3) weisenden Hinterkante mindestens um ein Maß r1 von der Pufferbefestigungsebene
nach außen versetzt ist, wobei r1 einen benötigten Sicherheitsabstand (16) um den
Handhebel (4) darstellt.
2. Güterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehachse (13) eines oberen Lagers (10) in einem Winkel (β) zur Drehachse (12)
des Handhebels (4) angeordnet ist.
3. Güterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehachse (14) eines unteren Lagers (11) in einem Winkel (τ) zur Drehachse (12)
des Handhebels (4) angeordnet ist.
4. Güterwagen nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberes Verbindungsgetriebe (7) und/oder ein unteres Verbindungsgetriebe (8) mit
jeweils einem Drehgelenk (9) ausgestattet ist.
5. Güterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (12) durch einen entsprechend bearbeiteten Lagerzapfen (6) gebildet
wird.
1. Goods wagon with slidable walls or hoods as well as an operating mechanism, whereby
the sliding walls or hoods are operated on the end walls, that is to say lifted and/or
swung out via hand levers, the rotational axis of which in the horizontal plane is
formed at an angle between 0° and 90° to the buffer mounting plane, whereby one of
the hand levers (4) is arranged on a rotational axis (12) with an angle α lying in
the horizontal plane, which follows the relation
whereby h1 corresponds to the height of a shunting grip (17) above a left end step
(18) on a corner pillar (19) in the wagon longitudinal direction, 11 corresponds to
the distance between the centre of the grip surface of the shunting grip (17) and
the intersection of the rotational axis (12) with the buffer mounting plane and/or
exterior of the end wall (3), 12 corresponds to the distance between the intersection
of the rotational axis (12) with the buffer mounting plane and/or exterior of the
end wall (3) and the centre of the grip surface of the hand lever (4); the hand lever
(4) is offset in the wagon longitudinal direction with its rear edge pointing to an
end wall (3) by at least a dimension r1 outwards from the buffer mounting plane, r1
representing a necessary safety margin (16) around the hand lever (4).
2. Goods wagon according to Claim 1, characterised in that a rotational axis (13) of an upper bearing (10) is arranged at an angle (β) to the
rotational axis (12) of the hand lever (4).
3. Goods wagon according to Claim 1, characterised in that a rotational axis (14) of a lower bearing (11) is arranged at an angle (τ) to the
rotational axis (12) of the hand lever (4).
4. Goods wagon according to Claims 1 to 3, characterised in that an upper connecting gear (7) and/or a lower connecting gear (8) are fitted with a
swivel joint (9) in each case.
5. Goods wagon according to Claim 1, characterised in that the rotational axis (12) is formed by a correspondingly shaped bearing journal (6).
1. Wagon de marchandises à parois ou capots mobiles, ainsi qu'à appareil d'entraînement,
dans lequel les parois ou capots mobiles sont manoeuvrés, c'est à dire élevés et/ou
pivotés, par de leviers actionnés à la main situés sur les parois frontales et dont
l'axe de rotation est défini dans le plan horizontal selon un angle situé entre 0°
et 90° par rapport au plan de fixation des tampons, l'un des leviers actionnés à la
main (4) étant monté sur un axe de rotation (12) dont l' angle α se situe dans le
plan horizontal et suit la relation
dans laquelle h
1 correspond à la hauteur d'une poignée de manoeuvre (17) située sur un échelon final
(18) gauche sur une colonne d'angle (19) dans un sens longitudinal par rapport au
wagon, et l
1 correspond à la distance allant du milieu de la surface de prise de la poignée de
manoeuvre (17) au point d'intersection de l'axe de rotation (12) avec le plan de fixation
des tampons ou le côté extérieur de la paroi frontale (3), et l
2 correspond à la distance entre le point d'intersection de l'axe de rotation (12)
avec le plan de fixation des tampons ou le côté extérieur de la paroi frontale (3)
et le milieu de la surface prise du levier actionné à la main (4), le levier actionné
à la main (4) étant décalé, au niveau de son côté postérieur qui est orienté vers
une paroi frontale (3), d'au moins une distance r
1 par rapport au plan de fixation des tampons, vers l'extérieur dans un sens longitudinal
par rapport au wagon, r
1 représentant une distance de sécurité nécessaire (16) autour du levier actionné à
la main (4).
2. Wagon de marchandises selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'axe de rotation (13) d'un support supérieur (10) est monté selon un angle (β) par
rapport à l'axe de rotation (12) du levier actionné à la main (4).
3. Wagon de marchandises selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'axe de rotation (14) d'un support inférieur (11) est monté selon un angle (τ) par
rapport à l'axe de rotation (12) du levier actionné à la main (4).
4. Wagon de marchandises selon les revendications allant de 1 à 3, caractérisé en ce qu'un mécanisme de liaison supérieur (7) et/ou un mécanisme de liaison inférieur (8)
sont équipés d'une articulation rotative (9).
5. Wagon de marchandises selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'axe de rotation (12) est composé d'un maneton (6) usiné selon la forme qui correspond.