(19) |
|
|
(11) |
EP 1 376 047 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
08.12.2004 Patentblatt 2004/50 |
(22) |
Anmeldetag: 15.03.2003 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: F42B 12/22 |
|
(54) |
Geschoss mit einer splitterbildenden äusseren Hülle und Verfahren zu seiner Herstellung
Fragmentation-hull projectile and method of manufacturing the same
Projectile à paroi du type à fragmentation et sa méthode de fabrication
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
CH DE ES FR GB LI SE |
(30) |
Priorität: |
22.06.2002 DE 10227955
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
02.01.2004 Patentblatt 2004/01 |
(73) |
Patentinhaber: Rheinmetall Waffe Munition GmbH |
|
84544 Aschau am Inn (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Altenau,Ernst-Wilhelm
47269 Duisburg (DE)
|
(74) |
Vertreter: Dietrich, Barbara, Dipl.-Ing. |
|
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH
Rheinmetall Allee 1 40476 Düsseldorf 40476 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 1 812 462 US-A- 5 690 867
|
US-A- 3 491 694
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Geschoß mit einer splitterbildenden äußeren Hülle und
einer innenseitig sich an die äußere Hülle anschließenden Kunststoff-Folie, in welcher
eine Sprengladung angeordnet ist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Geschosses.
[0002] Ein derartiges Geschoß und dessen Herstellungsverfahren sind aus der US-A-5 690 867
bekannt, welche als Basis für die Oberbegriffe der Ansprüche 1, 4 und 5 dient.
[0003] Ein derartiges Geschoß ist beispielsweise aus der DE-AS 1 812 462 bekannt. Dabei
weist die Kunststoff-Folie einen strukturierten Bereich auf, der mit mehreren, umfangseitig
gleichmäßig verteilt angeordneten und nach innen weisenden dachförmigen Einbuchtungen
versehen ist, wobei die Einbuchtungen benachbarter Reihen versetzt zueinander angeordnet
sind. An den strukturierten Bereich der Kunststoff-Folie schließt sich seitlich mindestens
ein glatter Bereich der Folie an, mit dem die Folie formschlüssig an der Innenwand
der äußeren Hülle anliegt. Soweit der Anmelderin bekannt ist, wird als Material für
die gesamte, d.h. beide Bereiche umfassende, Kunststoff-Folie ein elastisches Propylen
(Propylen, welches mit einem gummielastischen Zusatz versehen ist) verwendet.
[0004] Von der Anmelderin durchgeführte Versuche haben ergeben, daß die Verwendung derartiger
Kunststoff-Folien, insbesondere bei hochbeschleunigten Geschossen (wie sie z.B. bei
moderner Panzer- und Artilleriemunition verwendet werden), jedenfalls dann nicht empfehlenswert
ist, wenn diese Geschosse einen kunststoffgebundenen Sprengstoff enthalten, denn dieser
neigt bei hohen Beschleunigungen dazu, sich zu verformen. Der Sprengstoff drückt daher
bei einem elastischen Folienmaterial die dachförmigen Ausstülpungen nach außen. Hierdurch
können in dem Sprengstoff Risse entstehen, welche zu einer ungewollten Umsetzung des
Sprengstoffes führen können und daher ein Sicherheitsrisiko darstellen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Geschoß der eingangs erwähnten
Art sicherzustellen, daß es auch bei Verwendung von kunststoffgebundenem Sprengstoff
zu keiner Rißbildung des Sprengstoffes während der Beschleunigungsphase des Geschosses
kommt. Ferner sollen Verfahren zur Herstellung eines derartigen Geschosses offenbart
werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Geschosses durch die Merkmale
des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Verfahren durch die Ansprüche 4 und 5 gelöst.
Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, als Kunststoff-Folie eine
Folie zu verwenden, welche mindestens aus zwei Bereichen unterschiedlicher Festigkeitseigenschaften
besteht. In dem strukturierten Bereich besteht die Kunststoff-Folie aus einem verformungssteifen
Material, welches ein Eindrücken der dachförmigen Einbuchtungen während der Beschleunigungsphase
des Geschosses durch den Sprengstoff verhindert. In dem glatten Bereich hingegen besteht
die Kunststoff-Folie aus einem elastischen Kunststoffmaterial, so daß die Folie in
diesem Bereich elastisch und formschlüssig gegen die Innenwand der äußeren Hülle gedrückt
wird.
[0008] Zur Herstellung der Kunststoff-Folie für das erfindungsgemäße Geschoß können die
Bereiche aus verformungssteifem Kunststoffmaterial und aus elastischem Kunststoffmaterial
durch Hohlkörperblasen separat hergestellt werden und anschließend dann miteinander
verschweißt, verklebt oder schmelzflüssig beim Blasen zusammengefügt werden.
[0009] Es ist aber auch möglich, beim Hohlkörperblasen unterschiedliche Materialien gleicher
Grundbasis segmentweise zunächst als einstückigen Schlauch herzustellen, der dann
in einer Blasform seine endgültige Kontur erhält. Da der Prozeß zur Erzeugung des
segmentweise aus unterschiedlichem Material bestehenden Schlauches an der Blasmaschine
rechnergesteuert abläuft, ist eine exakte Reproduzierbarkeit für die verschiedenen
Bereiche bei diesem kostengünstigen Verfahren gewährleistet.
[0010] Als Basismaterial für die Kunststoff-Folie hat sich wiederum Polypropylen als vorteilhaft
erwiesen. Durch entsprechende Zusätze erhält man einerseits ein sehr verformungssteifes
Material und andererseits (z.B. durch einen gummielastischen Zusatz) ein entsprechend
elastisches Material.
[0011] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden anhand
einer Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.
[0012] In der Figur ist die teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht eines durch
eine Artilleriewaffe verschießbaren Sprenggeschosses vor dem Einbringen einer Sprengladung
und dem Verschließen des vorderseitigen Mundloches mit einem Aufschlagzünder wiedergegeben.
[0013] Dabei ist mit 1 das Geschoß bezeichnet, welches eine splitterbildende äußere Hülle
2 aus Stahl umfaßt. Innerhalb der Hülle 2 befindet sich eine Kunstoff-Folie 3, in
welcher der nicht dargestellte Sprengstoff angeordnet wird.
[0014] Die Kunststoff-Folie 3 weist einen zentralen mit dachförmigen Einbuchtungen 4 versehenen
strukturierten Bereich 5 auf. An diesen strukturierten Bereich 5 schließen sich vorderseitig
und heckseitig jeweils ein an der Innenwand 6 der äußeren Hülle 2 formschlüssig anliegender
glatter Bereich 7, 8 an.
[0015] Erfindungsgemäß besteht der strukturierte Bereich 5 der Kunststoff-Folie 3 aus einem
verformungssteifen Kunststoffmaterial, z.B. aus Polypropylen, ggfs. glasfaserverstärkt,
während die glatten Bereiche 7, 8 der Kunststoff-Folie 3 jeweils aus einem elastischen
Kunststoffmaterial, z.B. aus einem mit einem gummielastischen Zusatz versehenen Polypropylen,
bestehen.
[0016] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wurde die Kunststoff-Folie 3 für das erfindungsgemäße
Geschoß 1 aus separaten, den Bereichen 5, 7, 8 entsprechenden Teilfolien zusammengesetzt
und in den mit 9, 10 bezeichneten Bereichen miteinander, z.B. mit Hilfe von Ultraschall,
verschweißt.
[0017] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann beispielsweise als Material für die Kunststoff-Folie statt Polypropylen
auch ein anderes Basismaterial verwendet werden, bei dem durch entsprechende Zusätze
die geforderten Festigkeitsanforderungen eingestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Geschoß
- 2
- Hülle
- 3
- Kunststoff-Folie
- 4
- Einbuchtung
- 5
- strukturierte Bereich, Bereich
- 6
- Innenwand
- 7,8
- glatte Bereiche, Bereich
- 9,10
- Bereiche
1. Geschoß mit einer splitterbildenden äußeren Hülle (2) und einer innenseitig sich an
die äußere Hülle (2) anschließenden Kunststoff-Folie (3), in welcher eine Sprengladung
angeordnet ist, wobei die Kunststoff-Folie (3) einen mit dachförmigen Einbuchtungen
(4) versehenen strukturierten Bereich (5) und mindestens einen seitlichen, sich an
den strukturierten Bereich (5) anschließenden und an der Innenwand (6) der äußeren
Hülle (2) anliegenden glatten Bereich (7, 8) aufweist und der strukturierte Bereich
(5) der Kunststoff-Folie (3) aus einem verformungssteifen Kunststoffmaterial besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß der glatte Bereich (7, 8) aus einem elastischen Kunststoffmaterial besteht.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem elastischen Kunststoffmaterial um Polypropylen handelt, welches mit
einem gummielastischen Zusatz versehen ist.
3. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem verformungssteifen Kunststoffmaterial um Polypropylen handelt.
4. Verfahren zur Herstellung eines Geschosses (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Kunststoff-Folie (3) der Bereich (5) aus verformungssteifem Kunststoffmaterial
und der Bereich (7, 8) aus elastischem Kunststoffmaterial separat hergestellt werden
und daß die diesen Bereichen (5, 7, 8) entsprechenden Teilfolien dann miteinander
verschweißt, verklebt oder schmelzflüssig beim Blasen zusammengefügt werden.
5. Verfahren zur Herstellung eines Geschosses (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Kunststoff-Folie (3) durch Hohlkörperblasen aus entsprechend
unterschiedlichen Materialien gleicher Grundbasis zunächst ein einstückiger Schlauch
hergestellt wird, welcher anschließend in einer Blasform seine endgültige Kontur enthält.
1. A shell having a fragmenting outer casing (2) and a plastics film (3) adjoining the
outer casing (2) on its internal face, in which plastics film (3) an explosive charge
is arranged, the plastics film (3) having a structured area (5) provided with roof-shaped
indentations (4) and at least one lateral smooth area (7, 8) adjoining the structured
area (5) and form-fittingly resting against the internal wall (6) of the outer casing
(2), and the structured area (5) of the plastics film (3) consisting of a deformation-resistant
plastics material, characterised in that the smooth area (7, 8) consists of an elastic plastics material.
2. Shell according to Claim 1, characterised in that the elastic plastics material is polypropylene which is provided with a rubber-elastic
admixture.
3. Shell according to Claim 1 or 2, characterised in that the deformation-resistant plastics material is polypropylene.
4. A method for manufacturing a shell (1) according to any one of claims 1 to 3, characterised in that to manufacture the plastics film (3) the area (5) made of deformation-resistant plastics
material and the area (7, 8) made of elastic plastics material are produced separately
and in that the partial films corresponding to these areas (5, 7, 8) are then welded or bonded
together or joined while in the fusible state during blow-moulding.
5. Method for manufacturing a shell (1) according to any one of claims 1 to 3, characterised in that to manufacture the plastics film (3) by blow-moulding from suitably different materials
having the same base material, a one-piece hose is first manufactured and then takes
on its final contour in a blow mould.
1. Projectile comportant une enveloppe extérieure (2) du type à fragmentation et une
feuille plastique (3) adjacente à l'enveloppe extérieure (2) du côté intérieur, dans
laquelle est agencée une charge explosive, la feuille plastique (3) comportant une
zone structurée (5), munie de creux (4) en forme de toit, et au moins une zone lisse
(7, 8) aboutée à la zone structurée (5) et s'appuyant par conjugaison de forme sur
la paroi intérieure (6) de l'enveloppe extérieure (2), la zone structurée (5) de la
feuille plastique (3) étant formée par une matière plastique résistant à la déformation,
caractérisé en ce que la zone lisse (7, 8) est formée par une matière plastique élastique.
2. Projectile selon la revendication 1, caractérisé en ce que la matière plastique élastique est un polypropylène, auquel est ajouté un complément
élastique.
3. Projectile selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la matière plastique résistant à la déformation est un polypropylène.
4. Procédé de fabrication d'un projectile (1) selon l'une quelconque des revendications
1 à 3, caractérisé en ce que pour, la réalisation de la feuille plastique (3), la zone (5) en matière plastique
résistant à la déformation et la zone (7, 8) en matière plastique élastique sont réalisées
séparément et en ce que les feuilles partielles correspondant à ces zones (5, 7, 8) sont assemblées les unes
aux autres par soudage, collage ou par thermofusion au cours du soufflage.
5. Procédé de fabrication d'un projectile (1) selon l'une quelconque des revendications
1 à 3, caractérisé en ce que, pour la réalisation de la feuille plastique (3), on réalise tout d'abord, par extrusion-soufflage
de corps creux à partir de matières conformément différentes et de même base, un tuyau
flexible d'un seul tenant, auquel on confère ensuite son contour définitif dans un
moule de soufflage.