[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solches Messer, welches in vorteilhafter Weise nur aus wenigen Einzelteilen besteht,
ist aus der EP 0 707 925 B1 bekannt. Bei diesem Messer bildet ein vorderer Griffbereich
des Griffkörpers gemeinsam mit dem Schieber einen durch Keilflächen zustellbaren Klemmspalt,
zwischen dem die Wechselklinge in deren Längsrichtung nur kraftschlüssig gegen Längsverschiebung
gesichert ist. Dabei bildet der vordere Griffbereich einen frei vorragenden Klemmfortsatz
mit trapezförmigem Querschnitt, auf welchem, mit seinem hinteren Ende voran, der Schieber
aufgesteckt ist, welcher eine hinterschnittene Klemmnut mit trapezförmigem Querschnitt
besitzt. Die Klemmnut-Grundfläche und die letzterer zugewandte Klemmfortsatz-Grundfläche
bilden zwischen sich den Klemmspalt. Die Klemmnut-Grundfläche und die Klemmfortsatz-Grundfläche
einerseits sowie beide Klemmnutseitenflächen und beide korrespondierende Klemmfortsatz-Seitenflächen
andererseits verlaufen parallel zueinander. Dabei verjüngen sich Klemmfortsatz und
Klemmnut zu ihren vorderen freien Enden hin kontinuierlich derart, dass die Klemmnutbreite
und, korrespondierend auch die Breite des Klemmfortsatzes, zu den vorderen freien
Enden des Schiebers und des Klemmfortsatzes kontinuierlich abnehmen.
[0003] Ausgehend von dem Messer gemäß der EP 0 707 925 B1, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Messer zu schaffen, welches ebenfalls nur wenige Einzelteile aufweist,
welches indessen sowohl eine kraftschlüssige als auch eine formschlüssige Halterung
der Messerklinge und zudem einen besonders einfachen und problemlosen Messerklingenwechsel
gestattet.
[0004] Diese Aufgabe wird gemeinsam mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 mit
dessen Kennzeichnungsmerkmalen entsprechend der Erfindung dadurch gelöst, dass die
Klemmhalterung eine um eine Lagerachse im Griffkörper schwenkbare Wippe aufweist,
die mit ihrem ersten Hebelarm in Verbindung mit einer diesem zugekehrten Fläche des
Griffkörpers an dessen messerklingenseitigem Endbereich eine Halterungszange für die
Wechselklinge bildet und deren zweiter Hebelarm an seinem Endbereich mit zwei Auflaufflächen
versehen ist, denen zwei Gegenauflaufflächen am zugekehrten Endbereich des Schiebers
zugeordnet sind
[0005] Da erfindungsgemäß die Klemmhalterung nunmehr aus einer um ein Lager im Griffkörper
schwenkbaren Wippe besteht, die mit ihrem ersten Hebelarm in Verbindung mit einer
diesem zugekehrten Fläche des Griffkörpers an seinem messerklingenseitigen Ende eine
Halterungszange für die Wechselklinge bildet, wird aufgrund dieser zangenartigen Zustellung
der beiden Klemmflächen nunmehr auch eine formschlüssige Halterung der Wechselklinge
dadurch ermöglicht, daß eine der Klemmflächen mit einem vorspringenden Noppen, einem
Grat, einer Leiste oder dgl. und die gegenüberliegende Klemmfläche zum formschlüssigen
Eingriff mit einem damit korrespondierenden Rücksprung versehen werden kann. Dies
ist beim vorbeschriebenen Stand der Technik aufgrund der Parallelführung der Klemmflächen
nicht möglich. Somit kann nunmehr die Wechselklinge sowohl kraftschlüssig als auch
formschlüssig zwischen den Klemmflächen zangenartig gehaltert werden.
[0006] Da weiterhin der zweite Hebelarm an seinem Endbereich mit zwei Auflaufflächen versehen
ist, denen zwei Gegenauflaufflächen am zugekehrten Ende des Schiebers zugeordnet sind,
wird weiterhin der Schieber nun am griffseitigen Endbereich des Griffkörpers angeordnet
und damit in relativ weiter Entfernung von der Messerklinge, so dass während eines
Messerklingenwechsels selbst bei einem Abrutschen eines Fingers der Bedienungshand
vom Schieber Schnittverletzungen aufgrund der großen Entfernung zur Wechselklinge
ausgeschlossen sind. Außerdem weist das Messer im Vergleich zum Stand der Technik
ebenfalls den Vorteil weniger Einzelteile, d.h. von nur drei Teilen, auf, die zum
Klemmen und zum Lösen der Messerklinge erforderlich sind. Diese sind der Griffkörper,
die Wippe mit ihren zwei Hebelarmen und der Schieber. Zwar ist ein noch an anderer
Stelle beschriebener Riegel zur Begrenzung des messerseitigen Verschiebeweges des
Schiebers vorteilhaft, jedoch ist der Riegel zur Funktion der Halterungszange nicht
unbedingt erforderlich.
[0007] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der zweite Hebelarm die
Form einer Gabel auf, von welcher die obere Gabelzinke an ihrer Innenseite mit der
ersten Auflauffläche zum Schließen der Klemmhalterung und die untere Gabelzinke an
ihrer Innenseite mit der zweiten Auflauffläche zum Öffnen der Klemmhalterung versehen
ist. Dabei steigt die erste Auflauffläche vom freien Ende der oberen Gabelzinke in
Richtung zum Lager der Wippe keilförmig an. Dadurch kann in Verbindung mit einer noch
zu beschreibenden Gegenauflauffläche am Schieber ein entsprechender Zangendruck erzeugt
werden.
[0008] Die zweite Auflauffläche ist am Ende der unteren Gabelzinke angeordnet und besteht
aus einer in Richtung auf das freie Ende der oberen Gabelzinke hin keilförmig ansteigenden
Fläche. Dadurch kann beim Öffnen der klemmenden Zangenverbindung in Abhängigkeit von
der keilförmig ansteigenden Fläche ein rasches oder moderates Öffnen der Klemmzange
bewerkstelligt werden.
[0009] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Schieber längsaxial
im Griffkörper an Führungsschienen geführt und an seinem dem zweiten Hebelarm der
Wippe zugekehrten Endbereich unter Bildung zweier Stufen abgekröpft. Davon bildet
die keilförmig ansteigende Oberfläche der ersten Stufe die Gegenauflauffläche für
die erste Auflauffläche an der oberen Gabelzinke, wohingegen die Rückseite des schräg
verlaufenden Verbindungssteges zwischen den beiden Stufen die Gegenauflauffläche für
die zweite Auflauffläche an der unteren Gabelzinke bildet. Dadurch gelangt beim Vorschieben
des Schiebers in Richtung auf das messerklingenseitige Ende des Griffkörpers die erste
keilförmige Gegenauflauffläche des Schiebers mit der ersten, gleichfalls keilförmig
ansteigenden Auflauffläche der oberen Gabelzinke in Eingriff, wodurch der erste Hebelarm
der Wippe im Gegenuhrzeigersinn um die Lagerachse verschwenkt wird und mit seiner
Innenfläche mit einer dieser zugekehrten Fläche des Griffkörpers am messerseitigen
Endbereich in klemmende Anlage gelangt. Wenn nunmehr die dem ersten Hebelarm zugekehrte
Fläche des Griffkörpers mit einem Halterungsvorsprung für die Wechselklinge versehen
ist, der bei Betriebsposition in einen Halterungsrücksprung der zugekehrten Fläche
des ersten Hebelarmes formschlüssig eingreift, erfolgt sowohl eine kraftschlüssige
als auch formschlüssige Halterung der Messerklinge, die mit einer der Geometrie des
Halterungsvorsprunges entsprechenden Öffnung zu dessen Durchgriff versehen ist.
[0010] Die Klemmkraft kann sowohl über die Hebelarmlängen als auch durch die Steigungswinkel
der ersten Auflauffläche und der damit korrespondierenden Gegenauflauffläche bestimmt
werden.
[0011] Wird hingegen der Schieber zum griffseitigen Endbereich des Griffkörpers hin verschoben,
gelangt die zweite Auflauffläche am Ende der unteren Gabelzinke mit der Rückseite
des schräg verlaufenden Verbindungssteges zwischen den beiden Stufen in Anlage, wodurch
die Wippe im Uhrzeigersinn um die Lagerachse im Griffkörper verschwenkt und die Messerklinge
aus ihrer kraft- und formschlüssigen Klemmung zur Auswechslung freigegeben wird.
[0012] Da bei dieser Verschiebung des Schiebers in Richtung auf den griffseitigen Endbereich
des Griffkörpers die zweite Auflauffläche mit der zweiten Gegenauflauffläche außer
Eingriff gelangen können, wird der Schieber in seiner Längsverschieblichkeit vorteilhaft
von einem Riegel begrenzt, der am griffseitigen Endbereich im Griffkörper angeordnet
ist. Dieser Riegel untergreift mit seinem der Wippe zugekehrten, abgekröpften Ende
einen Mittelsteg des Griffkörpers und umgreift mit seinem hakenförmig umgebogenen
anderen Ende einen Endsteg des Griffkörpers und ist mit einem Rastvorsprung an einer
Rastfläche dieses Endsteges gehaltert. Dadurch kann der Schieber nur über einen begrenzten
Weg in Richtung auf den griffseitigen Endbereich des Griffkörpers verschoben und somit
ein Außereingriffgelangen der zweiten Auflauffläche mit der zweiten Gegenauflauffläche
unterbunden werden. Für die Halterungsfunktion mittels der Messerklinge mit der Halterungszange
am messerseitigen Endbereich des Griffkörpers ist dieser Riegel jedoch nicht unbedingt
erforderlich.
[0013] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht der Griffkörper
aus zwei bezüglich einer durch die Längsmittelachse gehenden Längsmittelebene spiegelsymmetrischen,
an ihren Längsaußenseiten konvex gewölbten Leisten, die durch vier Stege stoffschlüssig
miteinander verbunden sind. Vom messerseitigen zum griffseitigen Endbereich betrachtet,
bildet der erste Steg mit seiner Innenfläche eine der beiden Klemmflächen der Halterungszange,
der zweite Steg bildet das Schwenklager der Wippe, der dritte Steg den Mittelsteg
und der vierte Steg den Endsteg. Die beiden letztgenannten Stege dienen zur Halterung
des Riegels.
[0014] Vorteilhaft schließen sämtliche Außenflächen der Wippe und des Riegels bündig mit
den angrenzenden Außenflächen des Griffkörpers ab. Der Schieber hingegen ist an seinen
beiden Längsseiten mit je einer längsverlaufenden Führungsnut versehen, in welche
die Führungsschienen des Griffkörpers formschlüssig eingreifen. An seiner Betätigungsseite
ragt der Schieber über die angrenzende Fläche des Griffkörpers hinaus und ist dort
mit einer griffigen Betätigungshandhabe versehen, die vorteilhaft quer zur Schieber-Verstellrichtung
verlaufende Noppen aufweist. Dadurch wird nicht nur ein ergonomisch griffiges Messer
mit einer ergonomisch günstigen Betätigungshandhabe geschaffen, sondern auch eine
kraftschlüssige sowie formschlüssige Klemmhalterung der Messerklinge sichergestellt.
[0015] Und schließlich bietet auch dieses Messer dem Benutzer den Vorteil einer werkzeuglosen
Montage und Demontage der drei im Griffkörper gehalterten Teile, nämlich der Wippe,
des Schiebers und des Riegels.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf das Messer mit der sichtbaren Wippe und der Betätigungshandhabe
des Schiebers,
Fig. 2 die Schnittansicht entlang der Linie II/II von Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht des Messers von Fig. 1 in Richtung des Pfeiles III,
Fig. 4 die Schnittansicht entlang der Linie IV/IV von Fig. 3,
Fig. 5 die perspektivische Explosionsansicht des Messers von Fig. 3 in Richtung des
Pfeiles V,
Fig. 6 die perspektivische Explosionsansicht in Richtung des Pfeiles VI von Fig. 3,
Fig. 7 die Seitenansicht der Wippe,
Fig. 7A die perspektivische Draufsicht auf die Wippe,
Fig. 8 die Seitenansicht des Schiebers,
Fig. 8A die perspektivische Draufsicht auf den Schieber in Richtung der Betätigungshandhabe,
Fig. 9 die Seitenansicht des Riegels und
Fig. 9A die perspektivische Draufsicht des Riegels von Fig. 9,
[0017] Das Messer 10 weist gemäß den Figuren 1 bis 6 außer der aus Fig. 4 ersichtlichen
Messerklinge 15 insgesamt vier Teile auf, nämlich einen Griffkörper 11, eine Wippe
12, einen Schieber 13 und einen Riegel 14.
[0018] Der Griffkörper 11 setzt sich aus zwei bezüglich einer durch die Längsschnittlinie
II/II und orthogonal durch die Zeichnungsebene verlaufenden Symmetrieebene spiegelsymmetrischen,
an ihren Längsaußenseiten 11a, 11b konvex gewölbten Leisten 16, 17 zusammen, die durch
insgesamt vier Stege 18, 19, 20 und 21 (s. Fig. 2) miteinander verbunden sind. Dabei
kommen den einzelnen Stegen 18 - 21, in ihrer Reihenfolge vom messerklingenseitigen
Endbereich 22 bis zum griffseitigen Endbereich 23 des Griffkörpers 11 her betrachtet,
folgende Funktionen zu:
[0019] Der erste Steg 18 bildet mit seiner Innenfläche 18a eine der beiden Klemmflächen
einer Halterungszange 26. Der zweite Steg 19 ist die Lagerachse für die Wippe 12.
Der dritte Steg 20 als Mittelsteg dient ebenso wie der Endsteg 21 zur Halterung des
Riegels 14.
[0020] Die Wippe 12 weist zwei Hebelarme 24 und 25 auf. Der erste Hebelarm 24 bildet in
Verbindung mit seiner Klemmfläche 24a gemeinsam mit der Klemmfläche 18a des ersten
Steges 18 die Halterungszange 26 für die Wechselklinge 15. Da die beiden Klemmflächen
18a und 24a sich zangenartig öffnen, sobald die Wippe 12 im Uhrzeigersinn um die Lagerachse
19 verschwenkt wird, ist nunmehr neben der kraftschlüssigen auch eine formschlüssige
Halterung der Messerklinge 15 möglich. Diese erfolgt im vorliegenden Fall dadurch,
dass die Klemmfläche 18a des ersten Steges 18 mit einem Halterungsvorsprung 27 für
die Wechselklinge 15 und die zugekehrte Klemmfläche 24a des ersten Hebelarmes 24 mit
einem damit korrespondierenden Rücksprung 28 versehen ist, in welchen bei Betriebsposition
der Halterungszange 26 der Halterungsvorsprung 27 formschlüssig eingreift. Aus diesem
Grunde ist die Wechselklinge 15 in diesem Bereich mit einer entsprechenden Öffnung
15a versehen (s. Fig. 4).
[0021] Der zweite Hebelarm 25 weist die Form einer Gabel auf, von welcher die obere Gabelzinke
25a an ihrer Innenseite mit der ersten Auflauffläche 29 zum Schließen der Klemmhalterung
18, 24 und die untere Gabelzinke 25b an ihrer Innenseite mit der zweiten Auflauffläche
30 zum Öffnen der Klemmhalterung 18, 24 versehen ist. Davon steigt die erste Auflauffläche
29 vom freien Ende der oberen Gabelzinke 25a in Richtung zum Lager 19 der Wippe 12
keilförmig an, während die zweite Auflauffläche 30 am Ende der unteren Gabelzinke
25b aus einer in Richtung auf das freie Ende der oberen Gabelzinke 25a hin keilförmig
ansteigenden Fläche 30 besteht (s. insbesondere Fig. 2).
[0022] Wie aus den Fig. 4 und 6 zu entnehmen ist, wird der Schieber 13 längsaxial im Griffköper
11 an Führungsschienen 31, 32 geführt, die in entsprechende Führungsnuten 33, 34 (s.
Fig. 6) des Schiebers 13 eingreifen. Die aus mehreren zur Schieber-Verschubrichtung
quer verlaufenden Noppen 35a bestehende Betätigungshandhabe ist mit 35 bezeichnet.
An seinem der Wippe 12 zugekehrten Endbereich ist der Schieber 13 unter Bildung zweier
Stufen 36, 37 und einem dazwischen liegenden schräg verlaufenden Verbindungssteg 38
abgekröpft. Davon bildet die Außen- bzw. Oberfläche 39 der erste Stufe 36 die Gegenauflauffläche
39 für die erste Auflauffläche 29 an der Innenseite der oberen Gabelzinke 25a. Diese
Gegenauflauffläche 39 kann sowohl eben als auch gleichfalls keilförmig in Richtung
der Betätigungshandhabe 35 ansteigen.
[0023] Die Rückseite des Verbindungssteges 38 zwischen den beiden Stufen 36 und 37 bildet
die Gegenauflauffläche 40 für die zweite Auflauffläche 30 an der unteren Gabelzinke
25b.
[0024] Gemäß Fig. 2 ist der Schieber 13 in Richtung der beiden Pfeile 41, 42 innerhalb des
Griffkörpers 11 verschiebbar. Zum Öffnen wird der Schieber 13 in Richtung des Pfeiles
42 verschoben. Dann läuft die Gegenauflauffläche 40 mit Gleitkontakt gegen die zweite
Auflauffläche 30 der unteren Gabelzinke 25b des zweiten Hebelarmes 25 der Wippe 12,
wodurch die Wippe im Uhrzeigersinn des Pfeiles 43 um das Lager 19 verschwenkt wird.
Dadurch werden die beiden Klemmflächen 18a, 24a freigegeben, so dass die Klinge 15
(s. Fig.4) herausgenommen und gegen eine neue ausgetauscht werden kann.
[0025] Sodann wird der Schieber 13 in Richtung des Pfeiles 41 verschoben. Dadurch gelangt
die erste Auflauffläche 29 der oberen Gabelzinke 25a des zweiten Hebelarmes 25 der
Wippe 12 in Gleitkontakt mit der Gegenauflauffläche 39 auf der Oberfläche der ersten
Stufe 36 des Schiebers 13. Infolge dessen wird die Wippe 12 in Richtung des Pfeiles
44 im Gegenuhrzeigersinn um die Lagerachse 19 verschwenkt, und zwar so weit, bis der
Halterungsvorsprung 27 für die Messerklinge 15 mit dem Halterungsrücksprung 28 des
ersten Hebelarmes 24 in Eingriff gelangt. In dieser Betriebsposition ist die Messerklinge
15 sowohl kraft- als auch formschlüssig in der Halterungszange 26 gehaltert.
[0026] Wie aus der vorstehenden Beschreibung erkennbar ist, können für die grundsätzliche
Funktion des Klemmens und des Öffnens der Halterungszange 26 innerhalb des Griffkörpers
11 nur die Wippe 12 und der Schieber 13 erforderlich sein. Beim Rückschieben des Schiebers
13 in die Öffnungsposition in Richtung des Pfeiles 42 zum Öffnen der Halterungszange
26 besteht jedoch die Gefahr, daß das abgekröpfte Ende des Schiebers 13 mit seinen
beiden Stufen 36, 37 aus dem Zwischenraum zwischen den beiden Gabelzinken 25a und
25b herausgelangt, und zum Schließen der Halterungszange 26 erneut in diesen Zwischenraum
"eingefädelt" werden muss. Um ein Herausgleiten der beiden abgekröpften Stufen 36,
37 mit dem dazwischen befindlichen Verbindungssteg 38 aus dem Zwischenraum der Gabelzinken
25a und 25 b des zweiten Hebelarmes 25 zu verhindern, wird der Riegel 14 in den Griffkörper
eingesetzt, der somit dem Schieber nur noch einen Verschiebeweg S gemäß Fig. 2 gestattet.
[0027] Dieser Riegel 14 wird am griffseitigen Endbereich 23 im Griffkörper 11 lösbar angeordnet.
Zu diesem Zweck untergreift der Riegel 14 mit seinem der Wippe 12 zugekehrten, abgekröpften
Ende 45 den Mittelsteg 20 des Griffkörpers 11 und umgreift mit seinem hakenförmig
umgebogenen anderen Ende 46 den Endsteg 21 des Griffkörpers 11. Außerdem ist er an
seinem umgebogenen Ende 46 mit einem Rastvorsprung 47 versehen, der eine damit korrespondierende
Rastfläche 48 des Endsteges 21 hintergreift (s.a. Fig. 2).
[0028] Wie aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist, schließen sämtliche Außenflächen der Wippe
12 und des Riegels 14 bündig mit den angrenzenden Außenflächen des Griffkörpers 11
ab. Dies gilt nicht für die quer zur Verschieberichtung gemäß den Pfeilen 41, 42 verlaufenden
Noppen 35a der Betätigungshandhabe 35 des Schiebers 13. Aus diesem Grunde ist die
Grundfläche der Betätigungshandhabe 35 leicht konvex nach außen in Richtung auf den
Daumen der Bedienungshand gewölbt. Dadurch entsteht nicht nur ein optisch ansprechendes,
sondern auch in ergonomischer Hinsicht ein als sehr praktisch und angenehm empfundenes
Messer.
[0029] Dabei sind der Griffkörper 11 und die Wippe 12 vorteilhaft aus einer Leichtmetalllegierung
und der Schieber 13 sowie der Riegel 14 aus Kunststoff hergestellt. Selbstverständlich
sind auch andere Werkstoffkombinationen möglich. Die Bohrung 49 in den Fig. 2 und
4 dient lediglich der Materialersparnis sowie der Gewichtserleichterung der Wippe
12.
[0030] Außer den vorbeschriebenen Vorteilen einer kraft- und formschlüssigen Halterung der
Messerklinge 15 mittels der Halterungszange 26, der besonders günstigen ergonomischen
Form und des aus nur wenigen Teilen bestehenden Messers 10 bietet es zudem noch den
Vorteil einer werkzeuglosen Zusammensetzung und Auseinandernehmung.
[0031] Dabei wird das Zusammensetzen des Messers in folgender Reihenfolge vorgenommen:
[0032] In den Griffkörper 11 wird zunächst der Schieber 13 mit seinem rückwärtigen Ende
50 voran mit seinen Führungsnuten 33, 34 zwischen den Führungsschienen 31, 32 eingefügt
und bis zum rückwärtigen Ende des Endsteges 21 zurückgeschoben. Sodann wird die Wippe
12 dergestalt eingesetzt, dass der erste Hebelarm 24 gemäß Fig. 2 von unten in den
Zwischenraum zwischen dem ersten Steg 18 und dem Lager 19 (Pfeil 44) eingeschoben
und sodann im Gegenuhrzeigersinn so weit herumgeschwenkt wird, bis das Lager 19 in
die teilzylindrische Lagerschale 51 der Wippe 12 eingreift. Hiernach wird der Schieber
13 mit seinem abgekröpften Ende 36, 37, 38 in den Zwischenraum zwischen den beiden
Gabelzinken 25a und 25b geschoben. Sodann wird der Riegel 14 zunächst mit seinem hakenförmigen
Ende 46 über den Endsteg 21 im Griffkörper 11 geschoben, hiernach sein abgekröpftes
Ende 45 mit dem Mittelsteg 20 in Eingriff gebracht und schließlich das hakenförmige
Ende 46 so weit in Richtung auf den Schieber 13 verschoben, bis der Rastvorsprung
47 hinter die Rastfläche 48 des Endbereiches 21 greift. In dieser Lage ist der Riegel
14 arretiert und das Messer 10 betriebsbereit.
[0033] Zum Auseinandernehmen wird der Rastvorsprung 47 z.B. mittels des Daumenfingernagels
leicht über die Gegenrastfläche 48 angehoben und der Riegel 14 entfernt, hiernach
wird der Schieber 13 bis zum Endsteg 21 zurückgeschoben, so dass sein abgekröpftes
Ende 36, 37, 38 aus dem Zwischenraum zwischen den beiden Gabelzinken 25a, 25b herausgelangt.
Danach wird die Wippe 12 mit ihrem zweiten Hebelarm 25 im Uhrzeigersinn gemäß Pfeil
43 nach unten heraus aus dem Griffkörper 11 geschwenkt und der erste Hebelarm 24 nach
oben heraus aus dem Zwischenraum zwischen den beiden Stegen 18, 19 herausgeschoben,
bis die Lagerschale 51 der Wippe 12 mit der Lagerachse 19 außer Eingriff gelangt und
der erste Hebelarm 24 aus dem Zwischenraum zwischen den beiden Stegen 18, 19 in der
Ebene der Fig. 2 nach unten herausgezogen werden kann.
[0034] Das erfindungsgemäße Messer ist bezüglich seiner Grundkonzeption nicht auf eine Verwendung
als Entgratemesser beschränkt. Vielmehr ist das Grundkonzept des erfindungsgemäßen
Messers für alle feststehenden lösbar gehalterten Stahlmesserklingen, insbesondere
Federstahlmesserklingen, geeignet. So ist es beispielsweise vorstellbar, erfindungsgemäße
Messer nicht so schlank, wie vorstehend beschrieben, auszubilden, sondern vielmehr
unter Einbeziehung aller wesentlichen Einzelteile, so breit auszuführen, dass sogar
eine Schabermesserklinge verwendet werden kann, deren Schneide sich quer zur Längsachse
des Griffkörpers erstreckt.
1. Messer (10) mit einer Wechselklinge (15), insbesondere zum Entgraten von Kunststoffteilen,
mit einem Griffkörper (11) mit einem messerklingenseitigen (22) und einem griffseitigen
(23) Endbereich, mit einer Klemmhalterung für die Wechselklinge (15) und einem im
Griffkörper (11) längsaxial geführten Schieber (13) zum Lösen und zur Betätigung der
Klemmhalterung, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmhalterung (18, 24) eine um eine Lagerachse (19) im Griffkörper (11) schwenkbare
Wippe (12) aufweist, die mit ihrem ersten Hebelarm (24) in Verbindung mit einer diesem
zugekehrten Fläche (18a) des Griffkörpers (18) an dessen messerklingenseitigem Endbereich
(22) eine Halterungszange (26) für die Wechselklinge (15) bildet und deren zweiter
Hebelarm (25) an seinem Endbereich mit zwei Auflaufflächen (29, 30) versehen ist,
denen zwei Gegenauflaufflächen (39,40) am zugekehrten Endbereich des Schiebers (13)
zugeordnet sind.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebelarm (25) die Form einer Gabel aufweist, von welcher die obere Gabelzinke
(25a) an ihrer Innenseite mit der ersten Auflauffläche (29) zum Schließen der Halterungszange
(26) und die untere Gabelzinke (26b) an ihrer Innenseite mit der zweiten Auflauffläche
(30) zum Öffnen der Halterungszange (26) versehen ist.
3. Messer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Auflauffläche (29) vom freien Ende der oberen Gabelzinke (25a) in Richtung
zur Lagerachse (19) der Wippe (12) keilförmig ansteigt.
4. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Auflauffläche (30) am freien Ende der unteren Gabelzinke (25b) angeordnet
ist und aus einer in Richtung auf das freie Ende der oberen Gabelzinke (25a) hin keilförmig
ansteigenden Fläche (30) besteht.
5. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (13) längsaxial im Griffkörper (11) an Führungsschienen (31, 32) geführt
und an seinem dem zweiten Hebelarm (25) der Wippe (12) zugekehrten Endbereich unter
Bildung zweier Stufen (36, 37) und eines Verbindungssteges (38) abgekröpft ist.
6. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine keilförmig ansteigende Oberfläche (39) der ersten Stufe (36) die Gegenauflauffläche
für die erste Auflauffläche (29) an der oberen Gabelzinke (25a) bildet.
7. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite (40) des schräg verlaufenden Verbindungssteges (38) zwischen den beiden
Stufen (36, 37) die Gegenauflauffläche (40) für die zweite Auflauffläche (30) an der
unteren Gabelzinke (25b) bildet.
8. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (13) an seinen beiden Längsseiten mit je einer längsverlaufenden Führungsnut
(33, 34) versehen ist, in welche die Führungsschienen (31, 32) des Griffkörpers (11)
formschlüssig eingreifen.
9. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (13) an seiner Oberseite über die angrenzende Fläche des Griffkörpers
(11) hinausragt und dort mit einer griffigen Betätigungshandhabe (35) versehen ist.
10. Messer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungshandhabe (35) quer zur Schieber-Verstellrichtung (Pfeile 41, 42) verlaufende
Noppen (35a) aufweist.
11. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (13) in seiner Längsverschieblichkeit von einem Riegel (14) begrenzt
ist, der am griffseitigen Endbereich (23) im Griffkörper (11) angeordnet ist.
12. Messer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (14) mit seinem der Wippe (12) zugekehrten, abgekröpften Ende (45) einen
Mittelsteg (20) des Griffkörpers (11) untergreift und mit seinem hakenförmig umgebogenen
anderen Ende (46) einen Endsteg (21) des Griffkörpers (11) umgreift und mit einem
Rastvorsprung (47) an einer Rastfläche (48) dieses Endsteges (21) gehaltert ist.
13. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die dem ersten Hebelarm (24) zugekehrte Fläche (18a) des Griffkörpers (11) mit einem
Halterungsvorsprung (27) für die Wechselklinge (15) versehen ist, der in Betriebsposition
der Halterungszange (26) in einen Halterungsrücksprung (28) der zugekehrten Fläche
(24a) des ersten Hebelarmes (24) formschlüssig eingreift.
14. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffkörper (11) aus zwei bezüglich einer durch die Längsmittelachse (bei II/II)
gehenden Längsmittelebene spiegelsymmetrischen, an ihren Längsaußenseiten (11a, 11b)
konvex gewölbten, Leisten (16, 17) besteht, die durch vier Stege (18 - 21) stoffschlüssig
miteinander verbunden sind.
15. Messer nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass, vom messerklingenseitigen (22) bis zum griffseitigen Endbereich (23) betrachtet,
der erste Steg (18) mit seiner Innenfläche (18a) eine der beiden Klemmflächen (18a,
24a) der Halterungszange (26), der zweite Steg die Lagerachse (19) der Wippe (12),
der dritte Steg den Mittelsteg (20) und der vierte Steg den Endsteg (21) für die Halterungen
des Riegels (14) bilden.
16. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Außenflächen der Wippe (12) und des Riegels (14) bündig mit den angrenzenden
Außenflächen des Griffkörpers (11) abschließen.
17. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffkörper (11) und die Wippe (12)aus einer Leichtmetall-Legierung, hingegen
der Schieber (13) und der Riegel (14) aus Kunststoff hergestellt sind.