[0001] Die Erfindung betrifft einen Schaftstab sowie einen Webschaft und ein Verfahren zur
Herstellung eines Schaftstabs, wobei ein solcher Webschaft insbesondere für schnell
laufende Webmaschinen vorgesehen ist.
[0002] Beim Entwurf von Webschäften geht das Bestreben seit Längerem dahin, die Masse derselben
zu reduzieren. Beispielsweise offenbart die DE 41 01 512 C1 dazu einen Schaftstab,
der einen als Hohlkörper ausgebildeten Tragstab aufweist, an den sich ein Trägerteil
für die Litzentragschiene anschließt. Der Tragstab besteht aus zwei ebenen, im Wesentlichen
parallel zueinander angeordneten Blechstreifen, die an ihren oberen Längskanten mit
einem im Querschnitt rechteckförmigen Längsstab verbunden sind. An ihren unteren Längskanten
ist ein Blechformteil angeordnet, das sie verbindet und die Litzentragschiene trägt.
Der so umschlossene Innenraum ist durch Füllkörper mit bienenwabenförmiger Struktur
ausgefüllt.
[0003] Nachteilig bei einem Schaftstab dieser Art ist die Materialanhäufung an den Verbindungsstellen
des Schaftstabs mit der Tragschiene und der damit verbundenen Gewichtserhöhung, sowie
die aufwändige und teuere Verbindungstechnik z.B. in Form von Laserschweißen. Zusätzlich
hängt die erreichbare Festigkeit hängt maßgeblich von der Belastbarkeit der vorhandenen
Verbindungsstellen ab.
[0004] Aus der DE 196 25 076 C2 ist ein Schaftstab für Webschäfte bekannt, der durch ein
Metallhohlprofil gebildet wird. Die Höhe des Hohlprofils wird durch entsprechende
Nachbearbeitung zu seinen seitlichen Enden hin vermindert. Dadurch wird das Gesamtgewicht
des Schaftstabs verringert, die Biegefestigkeit unter dynamischer Belastung, aufgrund
der hohen Masse in der Mitte des Schaftstabs, aber nicht erhöht. Zusätzlich sind die
aufgrund der Nachbearbeitung an den Enden offenen Kammern mit Leichtbaustoffen zu
verschließen.
[0005] Um Webschäfte mit den Seitenstützen zu verbinden werden, neben anderen, lösbare Eckverbindungen
verwendet. Bei Webschäften, wie sie z.B. in DE 41 01 512 C1 und DE 196 25 076 C2 vorgeschlagen
werden, sind diese Eckverbindungen entsprechend DE 4038384 C2 verstärkt ausgebildet,
um Kräfte von den Seitenstützen auf die Schaftstäbe zu übertragen. Dadurch wird die
Masse des Gesamtsystems erhöht, was sich leistungsbegrenzend auswirkt.
[0006] Vor dem Hintergrund dieses Stands der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen
Schaftstab zu schaffen, der hoch belastbar, leicht und einfach herzustellen ist. Außerdem
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich ein solcher
Schaftstab herstellen lässt.
[0007] Diese Aufgaben werden mit dem Schaftstab nach Anspruch 1 sowie mit dem Verfahren
nach Anspruch 16 gelöst.
[0008] Der erfindungsgemäße Schaftstab ist als Profilkörper bevorzugterweise als Metallprofilkörper
ausgebildet, wobei er eine in Gebrauch obere sowie eine in Gebrauch untere Schmalseite
aufweist, zwischen denen wenigstens eine Seitenwand, vorzugsweise aber zwei Seitenwände
angeordnet sind. Die Seitenwand weist eine in Schaftlängsrichtung wechselnde Wandstärke
auf. Beispielsweise ist die Wandstärke an den endnahen Bereichen der Seitenwand relativ
groß während sie in einem dazwischen gelegenen mittleren Bereich deutlich reduziert
ist. Die Reduktion der Wandstärke der Seitenwand im mittleren Bereich beeinträchtigt
die Biegefestigkeit des Schaftstabs nicht maßgeblich. Das Gewicht wird jedoch wesentlich
reduziert. Bei gleichem Gewicht vergleichbarer Schaftstäbe mit nicht geschwächter
Seitenwand und geschwächter Seitenwand weisen Letztere eine höhere Biegesteifigkeit
auf. An den Enden des Schaftstabs ist die Seitenwand jedoch etwas stärker ausgebildet.
Dies schafft hier ausreichend Möglichkeit, auf einfache und kostengünstige Weise Seitenstützen
anzubringen, um aus zwei Schaftstäben und wenigstens zwei Seitenstützen einen Webschaft
herzustellen. Die an den Endbereichen stärkere Seitenwand gestattet problemlos die
Einleitung der erforderlichen Kräfte in den Schaftstab.
[0009] Die Seitenwand ist vorzugsweise unterbrechungsfrei, d.h. ohne Öffnungen, Durchbrüche
oder dergleichen ausgebildet, wobei diese nicht ausgeschlossen sind. Der Schaftstab
ist außerdem vorzugsweise einstückig ausgebildet. Die Verminderung der Dicke der Seitenwand
kann beispielsweise in einem Fräsvorgang erzielt werden, bei dem ein über die sonstige
Seitenfläche überstehender Teil der Seitenwand abgefräst oder bei einem etwas schwierigeren
Verfahren auch eine entsprechende Vertiefung in die ansonsten flache Seitenwand eingefräst
wird. Das Metallprofil ist vorzugsweise ein Aluminiumstrangpressprofil, das längs
verlaufende Hohlräume umschließt. Das Aluminiumstrangspressprofil weist zunächst überall
den gleichen Querschnitt auf. Erst durch das Abtragen wird der Querschnitt partiell
verändert.
[0010] Bei diesem Konzept kann der Schaftstab im Presswerk mit relativ kostengünstigen Presswerkzeugen
und relativ dicken Wandstärken hergestellt werden. Erst danach werden die Seitenwände
dünner gefräst als die Presswerke die Wandungen pressen könnten, wodurch das Gewicht
des Schaftstabs reduziert wird, wobei aber seine Steifigkeit erhalten bleibt. An den
Schaftstabenden werden die Wandungen jedoch nicht abgefräst. Durch diesen speziellen
Querschnittsaufbau werden die Schaftstabenden stabiler.
[0011] Alternativ ist es auch möglich, den Profilkörper, der den Schaftstab bildet, mit
dünner Wandstärke herzustellen und an den Enden flächig Verstärkungen auf die Seitenwände
aufzubringen, beispielsweise aufzukleben, um die Wandstärke hier zu erhöhen. Auch
so kann eine in Längsrichtung wechselnde Wandstärke der Seitenwände erreicht werden.
[0012] An dem Rücken des Schaftstabs ist vorzugsweise ein Vollprofilbereich ausgebildet,
dessen Wandungsstärke deutlich größer ist als die des übrigen Profils. Dieser Vollprofilbereich
kann im Vergleich zu einem herkömmlichen Schaftstab mit deutlich erhöhtem Querschnitt,
insbesondere vergrößerter Höhe ausgebildet sein. Die Gewichtszunahme wird durch den
Abfräsvorgang kompensiert, so dass ein Schaftstabgewicht erreicht wird, welches gleich
oder geringer ist als bei einem herkömmlichen Schaftstab. In den Vollprofilbereich
können CFK- oder Stahlstreifen eingearbeitet sein, um die Steifigkeit zu erhöhen.Durch
die erhöhte Steifigkeit des Schaftstabs im Vergleich zu nicht optimierten Schaftstäben
wird seine dynamische Durchbiegung vermindert, wodurch Probleme die mit Litzenbrüchen,
Litzenverschleiß, Schrägstellung von Litzen und Kettfadenbrüchen zusammenhängen, deutlich
vermindert werden können. Bei längeren Webschäften kann auf einen Mittelverbinder
und mittlere Antriebe verzichtet werden. Dies ergibt eine Kostenreduzierung. Außerdem
ist die Handhabung verbessert, weil beim Wechseln von Litzen kein Aufwand für das
Ein- und Ausbauen von Mittelverbindern erforderlich ist.
[0013] Die spanende Nachbearbeitung eines Aluminiumstrangpressprofils, insbesondere an den
Seitenwänden, wirkt sich darüber hinaus positiv auf die Fertigungsqualität aus. Der
sonst zu verzeichnende Gewichtszuwachs von Aluminiumstrangpressprofilen, der sich
aus dem Verschleiß der Presswerkzeuge ergibt, wird durch das Abfräsen der Seitenwandungen
zum größten Teil eliminiert.
[0014] Vorzugsweise sind in dem Innenraum des Aluminiumhohlkammerprofils ein oder mehrere
Querstege ausgebildet, die die Seitenwände miteinander verbinden und ein Ausknicken
derselben unter dynamischer Last verhindern. Anstelle solcher Querstege ist es allerdings
auch möglich, den zwischen den Seitenwänden vorhandenen Innenraum ganz oder teilweise
auszuschäumen oder mit anderweitigen Leichtbauteilen, wie Waben oder dergleichen,
auszufüllen.
[0015] Bevorzugterweise sind die Seitenwände des Hohlkammerprofils gegen einen oberen Vollprofilbereich
etwas nach außen versetzt, wobei der Versatz geringer ist als die Wandstärke. Beim
vollständigen Abfräsen dieses Versatzes entstehen an den Seiten somit Planflächen,
wobei die Seitenwände nicht durchbrochen werden. Dies ergibt fertigungstechnische
Vorteile, weil der Vollprofilbereich als Bezugsfläche verwendet werden kann.
[0016] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
der Zeichnung, der Beschreibung oder aus Unteransprüchen.
[0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Webschaft in schematisierter Vorderansicht,
- Figur 2
- einen Schaftstab des Webschafts nach Figur 1 in einer perspektivischer, stark verkürzten
Darstellung,
- Figur 3
- den Schaftstab nach Figur 2, geschnitten in seinem Endbereich,
- Figur 4
- den Schaftstab nach Figur 2, geschnitten in einem mittleren Bereich und
- Figur 5
- eine abgewandelte Ausführungsform des Schaftstabs in perspektivischer und stark verkürzter
Darstellung.
[0018] In Figur 1 ist ein Webschaft 1 veranschaulicht, der zur Verwendung in schnell laufenden
Webmaschinen vorgesehen ist. Der Webschaft 1 bildet einen rechteckigen Rahmen, in
dem Weblitzen 2 in größerer Zahl parallel zueinander gehalten sind. Die Weblitzen
2 weisen jeweils ein Fadenauge 3 auf, durch das der Kettfaden der Webmaschine läuft.
Der Webschaft 1 dient dazu die Kettfäden zur Fachbildung im Arbeitstakt der Webmaschine
nach oben und nach unten zu bewegen.
[0019] Zu dem Webschaft gehören zwei Schaftstäbe 4, 5, die im Abstand parallel zueinander
angeordnet sind und an ihren jeweiligen Enden 6, 7, 8, 9 durch Seitenstützen 11, 12
miteinander verbunden sind. Die Schaftstäbe 4, 5 sind untereinander im Wesentlichen
gleich ausgebildet. Stellvertretend für beide ist deshalb in Figur 2 der Schaftstab
4 veranschaulicht und nachfolgend näher erläutert.
[0020] Der Schaftstab 4 ist ein einstückiger Aluminiumkörper, dessen Grundform beispielsweise
im Strangpressverfahren hergestellt worden ist. Auf diese Weise ist ein Hohlkammerprofil
mit zwei längs verlaufenden, etwa rechteckigen Innenräumen 13, 14 oder, wie die leicht
abgewandelten Ausführungsformen gemäß Figur 3 und 4 veranschaulichen, mit drei Innenräumen
13, 14, 15 gebildet. Entsprechend sind ein oder mehrere Querstege 16, 17 vorhanden,
die längs durchgehen, die Innenräume 13, 14, 15 voneinander trennen und Seitenwände
18, 19 des Profilkörpers miteinander verbinden. Die Wandstärke der Querstege 16, 17
ist geringer als die Stärke der Seitenwand 18, 19 und trägt somit zur Gewichtseinsparung
bei. Die im Wesentlichen ebenen Seitenwände 18, 19 sind flächenparallel zueinander
angeordnet und gehen oben in einen Vollprofilbereich 21 über, der das Profil oben
mit einer streifenförmigen, ebenen Schmalseite 22 abschließt. An der dem Vollprofilbereich
21 gegenüber liegenden Seite ist das Profil durch eine Wand 23 abgeschlossen, deren
Wandstärke größer als die Stärke der Querstege 16 oder 17 ist. Durch die erhöhte Wandstärke
wird das Profilende und somit die Eckverbindung verstärkt. An die Wand 23 schließt
sich ein Fortsatz 24 an, der, wie Figur 2 veranschaulicht, ein oder mehrere Durchbrechungen
25, 26 aufweisen kann, um das Gewicht zu vermindern. Der Fortsatz 24 dient zur Befestigung
einer Tragschiene 27, an der die Weblitzen 2 eingehängt und somit befestigt werden.
[0021] Das Profil des Schaftstabs 4 ist nicht einheitlich. An seinem Ende 6 wie an seinem
Ende 7 sind die Seitenwände 18, 19 bezogen auf an die Schmalseite 22 anschließende
streifenförmige Flächenbereiche 28, 29 der Seitenwand nach außen versetzt, so dass
an beiden Seitenwänden 18, 19 durch Stufen begrenzte Flächenvorsprünge 31, 32 ausgebildet
sind. Diese sind ebene Plateauflächen, bei denen die Dicke bzw. Wandstärke A (Figur
2) der Seitenwand 19 wie auch der Seitenwand 18 relativ groß ist. Sie kann beispielsweise
im Bereich zwischen 1 mm und 2 mm liegen. Vorzugsweise beträgt sie 1,3 mm. Die Breite
B der Innenräume 13, 14, wie auch die Breite des Innenraums 15 bei den Ausführungsformen
nach Figur 3 und 4, ist geringer als die Breite C die zwischen den Flächenbereichen
28, 29 zu messen ist. Die innere, parallel zu der Seitenwand 18, 19 orientierte Wandung
33, 34 ist somit zu dem jeweiligen Flächenbereich 28, 29 parallel nach innen versetzt.
Die Flächenbereiche 28, 29 liegen in gedachten Ebenen, die zwischen der jeweiligen
Wandung 33, 34 und der Außenseite jeder Seitenwand 18, 19 durch dieselbe verlaufen.
Die Flächenvorsprünge 31, 32 sind insbesondere an den aufeinander zu weisenden Stufen
durch zueinander parallel verlaufende gerade Stufen begrenzt, die rechtwinklig zur
Längsrichtung L stehen. Es ist aber auch möglich, die Stufen schräg anzuordnen oder
pfeil- oder bogenförmig auszubilden. Außerdem kann anstelle einer Stufe auch ein allmählicher
Wanddickenübergang vorgesehen werden.
[0022] Die Wandung 33, 34 ist nicht vollständig eben sondern, wie anhand der Figuren 3 und
4 erkennbar ist, wie es aber auch für Figur 2 gilt, sie geht mittels einer ausgerundeten
Stufe 35, 36 in die Schmalseite 22, 23 über. Diese Stufe 35, 36 ist im Ausführungsbeispiel
s-förmig, ansonsten sind aber auch alle anderen Formen z.B. ellipsenförmige Übergänge
möglich. Der Steg 16, 17 hingegen geht ohne Stufe lediglich mit einer Rundung gleicher
oder ähnlicher Form in die Seitenwände 18, 19 über. Bedarfsweise können jedoch auch
hier entsprechende Stufen vorgesehen werden.
[0023] Der Endbereich des Schaftstabs 4 weist im Ausführungsbeispiel jeweils eine Länge
D von ungefähr 60 mm auf. Dies gilt für das Ende 6 wie für das Ende 7. Die Länge dieser
Endbereiche ist in Abhängigkeit von der Art der Antriebe festgelegt, die an den Endbereichen
angreifen. Sie kann z.B. auch 150 mm lang sein. Zwischen den beiden Endbereichen sind
die Flächenvorsprünge 31, 32 beispielsweise durch Abfräsen entfernt. Die Seitenwände
18, 19 sind in dem hier vorhandenen Zwischenabschnitt 37, 38 eben ausgebildet. Durch
das Abtragen der beiden Seitenwände 18, 19 wird in dem Zwischenabschnitt 37, 38 eine
Wandstärke E erhalten, die wesentlich geringer ist als die Wandstärke A. Dies wird
durch den Vergleich der rechten Darstellung in Figur 2 mit der linken Darstellung
ersichtlich. Ebenso geht dies aus einem Vergleich der Figuren 3 und 4 hervor. Die
Wandstärke E ist vorzugsweise geringer als 1 mm. Sie liegt vorzugsweise bei 0,35 mm
bis 0,6 mm. Das flächenhafte Abtragen der Flächenvorsprünge 31, 32 hinterlässt ebene
Seitenwände 18, 19 mit der genannten geringen Wandstärke. Die Flächenbereiche 28,
29 können dabei als Orientierungs- und Führungsflächen dienen, um beim großflächigen
Abtragen der Flächenvorsprünge 31, 32 keine zu starken Schwächungen der Seitenwände
18, 19 zu bewirken. Ein optimiertes Profil weist beispielsweise eine Breite C von
9 mm, eine Breite F (gemessen zwischen den Außenseiten der Flächenvorsprünge 31, 32)
von 10,5 mm, eine innere Weite B von 7,9 mm und eine Wandstärke E von 0,55 mm auf.
[0024] Zur Erleichterung der Orientierung bei dem Abtragen der Flächenvorsprünge 31, 32
können beide durch in Längsrichtung L (Figur 2) verlaufende Rillen 41, 42, 43 begrenzt
sein, die aus Figur 3 und 4 hervorgehen. Die Rillen können darüber hinaus zum Steuern
der Frästiefe herangezogen werden, um die gewünschte Wandstärke kontrolliert zu erzielen.
[0025] Die Flächenvorsprünge 31, 32 werden überall dort nicht abgefräst, wo Kräfte in die
Schaftstäbe 4, 5 ein- oder ausgeleitet werden. Dies betrifft die Schaftenden, evtl.
die Schaftmitte, wenn dort Antriebselemente oder Verbindungsstäbe angeordnet werden.
Versteifungsbleche für Eckverbinder an den Enden 6, 7, 8, 9 der Schaftstäbe sind überflüssig.
In vielen Fällen kann auf Mittelverbinder verzichtet werden. Streifenbildung im Gewebe
wird dadurch vermieden. Es können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Wandstärken
A erzielt werden, die sich im Strangpressverfahren sonst kaum, jedenfalls aber nicht
mit vertretbarem Aufwand erzielen lassen.
[0026] Der Steg 17 und/oder der Steg 16 kann insbesondere an den Enden 6, 7, 8, 9 entfernt
werden, um die Innenräume 13, 14, 15 miteinander zu vereinigen. Die so erzeugte höhere
Kammer kann zur Aufnahme eines Eckverbinders dienen.
[0027] Bedarfsweise ist es möglich, den Vollprofilbereich 21 insbesondere zu den Enden 6,
7, 8, 9 hin abzufräsen, um das Gewicht des Schaftstabs 4 oder 5 zusätzlich zu reduzieren,
ohne die Steifigkeit des betreffenden Schaftstabs zu beeinträchtigen. Es ist darüber
hinaus möglich, anstelle des Vollprofilbereichs 21 einen u-förmigen Profilbereich
vorzusehen, der zwei sich in Verlängerung der Seitenwände 18, 19 von dem Profil in
Hochrichtung H (Figur 2) weg erstreckende Schenkel aufweist. Auch diese können zu
den Enden 6, 7, 8, 9 hin abfallend abgefräst werden.
[0028] Der Versatz der Seitenwandungen 18, 19 nach außen gestattet nicht nur ein nachträgliches
Abfräsen, um dadurch die Dicke der Seitenwände zu reduzieren, sondern es wird auch
das Volumen insbesondere der Innenräume 13, 14, 15 (Figur 3 und 4) vergrößert. Dadurch
können Eckverbinder stabiler ausgeführt werden als bei vergleichbaren Profilen ohne
nach außen versetzte Seitenwände.
[0029] Figur 5 veranschaulicht eine abgewandelte für die die vorstehende Beschreibung unter
Zugrundelegung gleicher Bezugszeichen entsprechend gilt. Im Unterschied zu dem Schaftstab
4 bzw. 5 nach der vorstehenden Beschreibung, ist das Aluminiumstrangpressprofil des
Schaftstabs 4 jedoch zunächst in ganzer Länge durchgehend abgefräst worden. Die Vergrößerung
der Wandstärke der Seitenwände 18, 19 in den an die Enden 6, 7 anschließenden Endbereichen
wurde durch flächenhaftes Aufkleben von Verstärkungsblechen 44, 45, 46 erreicht. Es
werden damit die gleichen Verhältnisse erreicht wie bei dem vorbeschriebenen Webschaft
4, bei dem die Endbereiche von dem Fräsvorgang der Seitenwände 18, 19 ausgenommen
worden sind.
[0030] Das Aufkleben von Verstärkungsblechen ist jedoch auch bei einem Schaftstab möglich,
wie er in Figur 2, 3 oder 4 veranschaulicht worden ist, wenn beispielsweise nachträglich
in einem Mittelbereich oder in einem sonstigen abgefrästen Bereich wiederum eine Verstärkung
erforderlich ist.
[0031] Der beschriebene Schaftstab 4 geht von einem Aluminiumstrangpressprofil mit relativ
dicken Seitenwänden aus, die bereichsweise abgetragen und dadurch dünner gemacht werden.
Dies kann ohne wesentliche Beeinträchtigung der Steifigkeit des Schaftstabs geschehen,
wodurch aber eine wesentliche Gewichtsersparnis erzielt wird. Der Materialabtrag kann
den lokalen Belastungsverhältnissen angepasst werden. Beispielsweise ist es möglich,
an den Enden oder sonstigen Krafteinleitungsstellen ungeschwächte dicke Wände zu belassen
während die übrigen Bereiche der Seitenwände so weit abgefräst werden, dass eine einheitliche
dünnere Wandstärke erreicht wird. Es ist darüber hinaus möglich, das Maß des Materialabtrags
in mehreren Stufen oder stufenlos zu variieren. Der Materialabtrag betrifft eine Verminderung
der Wandstärke, die quer zur Bewegungsrichtung des Schaftstabs gemessen wird. Zusätzlich
kann die Profilhöhe des Schaftstabs z.B. durch geeignetes Abfräsen z.B. ellipsenbogenförmig
des Vollprofilbereichs zu den Enden 6, 7 hin variiert werden, wobei diese in Bewegungsrichtung
H gemessen wird.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- Webschaft
- 2
- Weblitzen
- 3
- Fadenauge
- 4, 5
- Schaftstäbe
- 6, 7, 8, 9
- Enden
- 11, 12
- Seitenstützen
- 13, 14, 15
- Innenräume
- 16, 17
- Querstege
- 18, 19
- Seitenwände
- 21
- Vollprofilbereich
- 22
- Schmalseite
- 23
- Wand bzw. Schmalseite
- 24
- Fortsatz
- 25, 26
- Durchbrechungen
- 27
- Tragschiene
- 28, 29
- Flächenbereiche
- 31, 32
- Flächenvorsprünge
- 33, 34
- Wandung
- 35, 36
- Stufe
- 37, 38
- Zwischenabschnitt
- 41, 42, 43
- Rillen
- 44, 45, 46
- Verstärkungsbleche
- A
- Dicke (Wandstärke)
- B, C, F
- Breite
- D
- Länge
- E
- Wandstärke
- H
- Bewegungsrichtung
- L
- Längsrichtung
1. Schaftstab (4, 5), insbesondere für Webschäfte (1) schnelllaufender Webmaschinen,
bestehend aus einem Profilkörper, an dem zwei Schmalseiten (22, 23) und wenigstens
eine zwischen diesen ausgebildete Seitenwand (18) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Seitenwand (18) an wenigstens zwei in Längsrichtung des Profilkörpers
voneinander beabstandeten Bereichen (31, 37) unterschiedliche Wandstärken aufweist.
2. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (18) unterbrechungsfrei ausgebildet ist.
3. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper einstückig ausgebildet ist.
4. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper ein Aluminiumstrangpressprofil ist.
5. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an endnahen Bereichen (31) die Wandstärke (A) größer ist als die Wandstärke E in
Bereichen (37), die zwischen endnahen Bereichen (31) liegen.
6. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Wandstärken (A, E) durch Materialabtrag erzeugt sind.
7. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper ein Hohlkammerprofil-ist.
8. Schaftstab nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper in Nachbarschaft zu wenigstens einer seiner Schmalseiten (22, 23)
eine zwischen seinen Seitenflächen zu messende Mindestbreite (C) aufweist die größer
ist als die maximale innere lichte Weite (B) des Hohlkammerprofils und dass an den
Seitenflächen (18, 19) Flächenvorsprünge (31, 32) ausgebildet sind, die eine Breite
(F) festlegen, die größer ist als die Mindestbreite (C).
9. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an eine Schmalseite (22) des Schaftstabs (4) ein Vollprofilbereich (21)
ausgebildet ist, dessen Wandungsstärke deutlich größer ist als die des übrigen Profils.
10. Schaftstab nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vollprofilbereich (21) etwa quadratisch ist.
11. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem von dem Hohlkammerprofil umschlossenen Innenraum (13, 14, 15) wenigstens ein
Quersteg (16) ausgebildet ist, der die Seitenwände (18, 19) miteinander verbindet.
12. Schaftstab nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Innenraum (13, 14, 15) mehrere Querstege (16, 17) ausgebildet sind, die in
gleichen Abständen zueinander und zu den Schmalseiten (22, 23) des Hohlkammerprofils
angeordnet sind.
13. Schaftstab nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstege (16, 17) mit Rundungen in die Seitenwände (18, 19) übergehen.
14. Schaftstab nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rundungen, mit denen die Querstege (16, 17) in die Seitenwände (18, 19) übergehen,
s-förmig und/oder ellipsenbogenförmig sind.
15. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Außenseiten der Seitenwände (18, 19) Längsrillen (41, 42, 43) ausgebildet
sind, die Fräsbereiche von Nichtfräsbereichen trennen.
16. Webschaft, insbesondere für schnelllaufende Webmaschinen, mit einem Schaftstab nach
Anspruch 1.
17. Verfahren zur Herstellung eines Schaftstabs, bei dem zunächst ein Metallhohlkammerprofil
erzeugt wird, dessen wenigstens eine Seitenwand (18) in einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt
partiell abgetragen wird, um die Wandstärke in wenigstens einem ausgewählten Bereich
(37) zu reduzieren ohne die Seitenwand (18) zu durchbrechen.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schwächen der Seitenwand (18) lediglich ein vorhandener Vorsprung (31) zumindest
teilweise abgetragen wird.