(19)
(11) EP 1 484 438 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.12.2004  Patentblatt  2004/50

(21) Anmeldenummer: 04012389.5

(22) Anmeldetag:  26.05.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D03C 9/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 05.06.2003 DE 10325908

(71) Anmelder: Groz-Beckert KG
72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Gesing, Karl-Heinz
    46348 Raesfeld (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Barthelt & Abel Patentanwälte 
Postfach 10 04 61
73704 Esslingen a.N.
73704 Esslingen a.N. (DE)

   


(54) Schaftstab, Webschaft und Verfahren zur Herstellung eines Schaftstabs


(57) Der beschriebene Schaftstab (4) geht von einem Aluminiumstrangpressprofil mit relativ dicken Seitenwänden aus, die bereichsweise abgetragen und dadurch dünner gemacht werden. Dies kann ohne wesentliche Beeinträchtigung der Steifigkeit des Schaftstabs geschehen, wodurch aber eine wesentliche Gewichtsersparnis erzielt wird. Der Materialabtrag kann den lokalen Belastungsverhältnissen angepasst werden. Beispielsweise ist es möglich, an den Enden oder sonstigen Krafteinleitungsstellen ungeschwächte dicke Wände zu belassen während die übrigen Bereiche der Seitenwände so weit abgefräst werden, dass eine einheitliche dünnere Wandstärke erreicht wird. Es ist darüber hinaus möglich, das Maß des Materialabtrags in mehreren Stufen oder stufenlos zu variieren. Der Materialabtrag betrifft eine Verminderung der Wandstärke, die quer zur Bewegungsrichtung des Schaftstabs gemessen wird. Zusätzlich kann die Profilhöhe des Schaftstabs z.B. durch geeignetes Abfräsen des Vollprofilbereichs zu den Enden hin variiert werden, wobei diese in Bewegungsrichtung H gemessen wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schaftstab sowie einen Webschaft und ein Verfahren zur Herstellung eines Schaftstabs, wobei ein solcher Webschaft insbesondere für schnell laufende Webmaschinen vorgesehen ist.

[0002] Beim Entwurf von Webschäften geht das Bestreben seit Längerem dahin, die Masse derselben zu reduzieren. Beispielsweise offenbart die DE 41 01 512 C1 dazu einen Schaftstab, der einen als Hohlkörper ausgebildeten Tragstab aufweist, an den sich ein Trägerteil für die Litzentragschiene anschließt. Der Tragstab besteht aus zwei ebenen, im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Blechstreifen, die an ihren oberen Längskanten mit einem im Querschnitt rechteckförmigen Längsstab verbunden sind. An ihren unteren Längskanten ist ein Blechformteil angeordnet, das sie verbindet und die Litzentragschiene trägt. Der so umschlossene Innenraum ist durch Füllkörper mit bienenwabenförmiger Struktur ausgefüllt.

[0003] Nachteilig bei einem Schaftstab dieser Art ist die Materialanhäufung an den Verbindungsstellen des Schaftstabs mit der Tragschiene und der damit verbundenen Gewichtserhöhung, sowie die aufwändige und teuere Verbindungstechnik z.B. in Form von Laserschweißen. Zusätzlich hängt die erreichbare Festigkeit hängt maßgeblich von der Belastbarkeit der vorhandenen Verbindungsstellen ab.

[0004] Aus der DE 196 25 076 C2 ist ein Schaftstab für Webschäfte bekannt, der durch ein Metallhohlprofil gebildet wird. Die Höhe des Hohlprofils wird durch entsprechende Nachbearbeitung zu seinen seitlichen Enden hin vermindert. Dadurch wird das Gesamtgewicht des Schaftstabs verringert, die Biegefestigkeit unter dynamischer Belastung, aufgrund der hohen Masse in der Mitte des Schaftstabs, aber nicht erhöht. Zusätzlich sind die aufgrund der Nachbearbeitung an den Enden offenen Kammern mit Leichtbaustoffen zu verschließen.

[0005] Um Webschäfte mit den Seitenstützen zu verbinden werden, neben anderen, lösbare Eckverbindungen verwendet. Bei Webschäften, wie sie z.B. in DE 41 01 512 C1 und DE 196 25 076 C2 vorgeschlagen werden, sind diese Eckverbindungen entsprechend DE 4038384 C2 verstärkt ausgebildet, um Kräfte von den Seitenstützen auf die Schaftstäbe zu übertragen. Dadurch wird die Masse des Gesamtsystems erhöht, was sich leistungsbegrenzend auswirkt.

[0006] Vor dem Hintergrund dieses Stands der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Schaftstab zu schaffen, der hoch belastbar, leicht und einfach herzustellen ist. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich ein solcher Schaftstab herstellen lässt.

[0007] Diese Aufgaben werden mit dem Schaftstab nach Anspruch 1 sowie mit dem Verfahren nach Anspruch 16 gelöst.

[0008] Der erfindungsgemäße Schaftstab ist als Profilkörper bevorzugterweise als Metallprofilkörper ausgebildet, wobei er eine in Gebrauch obere sowie eine in Gebrauch untere Schmalseite aufweist, zwischen denen wenigstens eine Seitenwand, vorzugsweise aber zwei Seitenwände angeordnet sind. Die Seitenwand weist eine in Schaftlängsrichtung wechselnde Wandstärke auf. Beispielsweise ist die Wandstärke an den endnahen Bereichen der Seitenwand relativ groß während sie in einem dazwischen gelegenen mittleren Bereich deutlich reduziert ist. Die Reduktion der Wandstärke der Seitenwand im mittleren Bereich beeinträchtigt die Biegefestigkeit des Schaftstabs nicht maßgeblich. Das Gewicht wird jedoch wesentlich reduziert. Bei gleichem Gewicht vergleichbarer Schaftstäbe mit nicht geschwächter Seitenwand und geschwächter Seitenwand weisen Letztere eine höhere Biegesteifigkeit auf. An den Enden des Schaftstabs ist die Seitenwand jedoch etwas stärker ausgebildet. Dies schafft hier ausreichend Möglichkeit, auf einfache und kostengünstige Weise Seitenstützen anzubringen, um aus zwei Schaftstäben und wenigstens zwei Seitenstützen einen Webschaft herzustellen. Die an den Endbereichen stärkere Seitenwand gestattet problemlos die Einleitung der erforderlichen Kräfte in den Schaftstab.

[0009] Die Seitenwand ist vorzugsweise unterbrechungsfrei, d.h. ohne Öffnungen, Durchbrüche oder dergleichen ausgebildet, wobei diese nicht ausgeschlossen sind. Der Schaftstab ist außerdem vorzugsweise einstückig ausgebildet. Die Verminderung der Dicke der Seitenwand kann beispielsweise in einem Fräsvorgang erzielt werden, bei dem ein über die sonstige Seitenfläche überstehender Teil der Seitenwand abgefräst oder bei einem etwas schwierigeren Verfahren auch eine entsprechende Vertiefung in die ansonsten flache Seitenwand eingefräst wird. Das Metallprofil ist vorzugsweise ein Aluminiumstrangpressprofil, das längs verlaufende Hohlräume umschließt. Das Aluminiumstrangspressprofil weist zunächst überall den gleichen Querschnitt auf. Erst durch das Abtragen wird der Querschnitt partiell verändert.

[0010] Bei diesem Konzept kann der Schaftstab im Presswerk mit relativ kostengünstigen Presswerkzeugen und relativ dicken Wandstärken hergestellt werden. Erst danach werden die Seitenwände dünner gefräst als die Presswerke die Wandungen pressen könnten, wodurch das Gewicht des Schaftstabs reduziert wird, wobei aber seine Steifigkeit erhalten bleibt. An den Schaftstabenden werden die Wandungen jedoch nicht abgefräst. Durch diesen speziellen Querschnittsaufbau werden die Schaftstabenden stabiler.

[0011] Alternativ ist es auch möglich, den Profilkörper, der den Schaftstab bildet, mit dünner Wandstärke herzustellen und an den Enden flächig Verstärkungen auf die Seitenwände aufzubringen, beispielsweise aufzukleben, um die Wandstärke hier zu erhöhen. Auch so kann eine in Längsrichtung wechselnde Wandstärke der Seitenwände erreicht werden.

[0012] An dem Rücken des Schaftstabs ist vorzugsweise ein Vollprofilbereich ausgebildet, dessen Wandungsstärke deutlich größer ist als die des übrigen Profils. Dieser Vollprofilbereich kann im Vergleich zu einem herkömmlichen Schaftstab mit deutlich erhöhtem Querschnitt, insbesondere vergrößerter Höhe ausgebildet sein. Die Gewichtszunahme wird durch den Abfräsvorgang kompensiert, so dass ein Schaftstabgewicht erreicht wird, welches gleich oder geringer ist als bei einem herkömmlichen Schaftstab. In den Vollprofilbereich können CFK- oder Stahlstreifen eingearbeitet sein, um die Steifigkeit zu erhöhen.Durch die erhöhte Steifigkeit des Schaftstabs im Vergleich zu nicht optimierten Schaftstäben wird seine dynamische Durchbiegung vermindert, wodurch Probleme die mit Litzenbrüchen, Litzenverschleiß, Schrägstellung von Litzen und Kettfadenbrüchen zusammenhängen, deutlich vermindert werden können. Bei längeren Webschäften kann auf einen Mittelverbinder und mittlere Antriebe verzichtet werden. Dies ergibt eine Kostenreduzierung. Außerdem ist die Handhabung verbessert, weil beim Wechseln von Litzen kein Aufwand für das Ein- und Ausbauen von Mittelverbindern erforderlich ist.

[0013] Die spanende Nachbearbeitung eines Aluminiumstrangpressprofils, insbesondere an den Seitenwänden, wirkt sich darüber hinaus positiv auf die Fertigungsqualität aus. Der sonst zu verzeichnende Gewichtszuwachs von Aluminiumstrangpressprofilen, der sich aus dem Verschleiß der Presswerkzeuge ergibt, wird durch das Abfräsen der Seitenwandungen zum größten Teil eliminiert.

[0014] Vorzugsweise sind in dem Innenraum des Aluminiumhohlkammerprofils ein oder mehrere Querstege ausgebildet, die die Seitenwände miteinander verbinden und ein Ausknicken derselben unter dynamischer Last verhindern. Anstelle solcher Querstege ist es allerdings auch möglich, den zwischen den Seitenwänden vorhandenen Innenraum ganz oder teilweise auszuschäumen oder mit anderweitigen Leichtbauteilen, wie Waben oder dergleichen, auszufüllen.

[0015] Bevorzugterweise sind die Seitenwände des Hohlkammerprofils gegen einen oberen Vollprofilbereich etwas nach außen versetzt, wobei der Versatz geringer ist als die Wandstärke. Beim vollständigen Abfräsen dieses Versatzes entstehen an den Seiten somit Planflächen, wobei die Seitenwände nicht durchbrochen werden. Dies ergibt fertigungstechnische Vorteile, weil der Vollprofilbereich als Bezugsfläche verwendet werden kann.

[0016] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder aus Unteransprüchen.

[0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Figur 1
einen Webschaft in schematisierter Vorderansicht,
Figur 2
einen Schaftstab des Webschafts nach Figur 1 in einer perspektivischer, stark verkürzten Darstellung,
Figur 3
den Schaftstab nach Figur 2, geschnitten in seinem Endbereich,
Figur 4
den Schaftstab nach Figur 2, geschnitten in einem mittleren Bereich und
Figur 5
eine abgewandelte Ausführungsform des Schaftstabs in perspektivischer und stark verkürzter Darstellung.


[0018] In Figur 1 ist ein Webschaft 1 veranschaulicht, der zur Verwendung in schnell laufenden Webmaschinen vorgesehen ist. Der Webschaft 1 bildet einen rechteckigen Rahmen, in dem Weblitzen 2 in größerer Zahl parallel zueinander gehalten sind. Die Weblitzen 2 weisen jeweils ein Fadenauge 3 auf, durch das der Kettfaden der Webmaschine läuft. Der Webschaft 1 dient dazu die Kettfäden zur Fachbildung im Arbeitstakt der Webmaschine nach oben und nach unten zu bewegen.

[0019] Zu dem Webschaft gehören zwei Schaftstäbe 4, 5, die im Abstand parallel zueinander angeordnet sind und an ihren jeweiligen Enden 6, 7, 8, 9 durch Seitenstützen 11, 12 miteinander verbunden sind. Die Schaftstäbe 4, 5 sind untereinander im Wesentlichen gleich ausgebildet. Stellvertretend für beide ist deshalb in Figur 2 der Schaftstab 4 veranschaulicht und nachfolgend näher erläutert.

[0020] Der Schaftstab 4 ist ein einstückiger Aluminiumkörper, dessen Grundform beispielsweise im Strangpressverfahren hergestellt worden ist. Auf diese Weise ist ein Hohlkammerprofil mit zwei längs verlaufenden, etwa rechteckigen Innenräumen 13, 14 oder, wie die leicht abgewandelten Ausführungsformen gemäß Figur 3 und 4 veranschaulichen, mit drei Innenräumen 13, 14, 15 gebildet. Entsprechend sind ein oder mehrere Querstege 16, 17 vorhanden, die längs durchgehen, die Innenräume 13, 14, 15 voneinander trennen und Seitenwände 18, 19 des Profilkörpers miteinander verbinden. Die Wandstärke der Querstege 16, 17 ist geringer als die Stärke der Seitenwand 18, 19 und trägt somit zur Gewichtseinsparung bei. Die im Wesentlichen ebenen Seitenwände 18, 19 sind flächenparallel zueinander angeordnet und gehen oben in einen Vollprofilbereich 21 über, der das Profil oben mit einer streifenförmigen, ebenen Schmalseite 22 abschließt. An der dem Vollprofilbereich 21 gegenüber liegenden Seite ist das Profil durch eine Wand 23 abgeschlossen, deren Wandstärke größer als die Stärke der Querstege 16 oder 17 ist. Durch die erhöhte Wandstärke wird das Profilende und somit die Eckverbindung verstärkt. An die Wand 23 schließt sich ein Fortsatz 24 an, der, wie Figur 2 veranschaulicht, ein oder mehrere Durchbrechungen 25, 26 aufweisen kann, um das Gewicht zu vermindern. Der Fortsatz 24 dient zur Befestigung einer Tragschiene 27, an der die Weblitzen 2 eingehängt und somit befestigt werden.

[0021] Das Profil des Schaftstabs 4 ist nicht einheitlich. An seinem Ende 6 wie an seinem Ende 7 sind die Seitenwände 18, 19 bezogen auf an die Schmalseite 22 anschließende streifenförmige Flächenbereiche 28, 29 der Seitenwand nach außen versetzt, so dass an beiden Seitenwänden 18, 19 durch Stufen begrenzte Flächenvorsprünge 31, 32 ausgebildet sind. Diese sind ebene Plateauflächen, bei denen die Dicke bzw. Wandstärke A (Figur 2) der Seitenwand 19 wie auch der Seitenwand 18 relativ groß ist. Sie kann beispielsweise im Bereich zwischen 1 mm und 2 mm liegen. Vorzugsweise beträgt sie 1,3 mm. Die Breite B der Innenräume 13, 14, wie auch die Breite des Innenraums 15 bei den Ausführungsformen nach Figur 3 und 4, ist geringer als die Breite C die zwischen den Flächenbereichen 28, 29 zu messen ist. Die innere, parallel zu der Seitenwand 18, 19 orientierte Wandung 33, 34 ist somit zu dem jeweiligen Flächenbereich 28, 29 parallel nach innen versetzt. Die Flächenbereiche 28, 29 liegen in gedachten Ebenen, die zwischen der jeweiligen Wandung 33, 34 und der Außenseite jeder Seitenwand 18, 19 durch dieselbe verlaufen. Die Flächenvorsprünge 31, 32 sind insbesondere an den aufeinander zu weisenden Stufen durch zueinander parallel verlaufende gerade Stufen begrenzt, die rechtwinklig zur Längsrichtung L stehen. Es ist aber auch möglich, die Stufen schräg anzuordnen oder pfeil- oder bogenförmig auszubilden. Außerdem kann anstelle einer Stufe auch ein allmählicher Wanddickenübergang vorgesehen werden.

[0022] Die Wandung 33, 34 ist nicht vollständig eben sondern, wie anhand der Figuren 3 und 4 erkennbar ist, wie es aber auch für Figur 2 gilt, sie geht mittels einer ausgerundeten Stufe 35, 36 in die Schmalseite 22, 23 über. Diese Stufe 35, 36 ist im Ausführungsbeispiel s-förmig, ansonsten sind aber auch alle anderen Formen z.B. ellipsenförmige Übergänge möglich. Der Steg 16, 17 hingegen geht ohne Stufe lediglich mit einer Rundung gleicher oder ähnlicher Form in die Seitenwände 18, 19 über. Bedarfsweise können jedoch auch hier entsprechende Stufen vorgesehen werden.

[0023] Der Endbereich des Schaftstabs 4 weist im Ausführungsbeispiel jeweils eine Länge D von ungefähr 60 mm auf. Dies gilt für das Ende 6 wie für das Ende 7. Die Länge dieser Endbereiche ist in Abhängigkeit von der Art der Antriebe festgelegt, die an den Endbereichen angreifen. Sie kann z.B. auch 150 mm lang sein. Zwischen den beiden Endbereichen sind die Flächenvorsprünge 31, 32 beispielsweise durch Abfräsen entfernt. Die Seitenwände 18, 19 sind in dem hier vorhandenen Zwischenabschnitt 37, 38 eben ausgebildet. Durch das Abtragen der beiden Seitenwände 18, 19 wird in dem Zwischenabschnitt 37, 38 eine Wandstärke E erhalten, die wesentlich geringer ist als die Wandstärke A. Dies wird durch den Vergleich der rechten Darstellung in Figur 2 mit der linken Darstellung ersichtlich. Ebenso geht dies aus einem Vergleich der Figuren 3 und 4 hervor. Die Wandstärke E ist vorzugsweise geringer als 1 mm. Sie liegt vorzugsweise bei 0,35 mm bis 0,6 mm. Das flächenhafte Abtragen der Flächenvorsprünge 31, 32 hinterlässt ebene Seitenwände 18, 19 mit der genannten geringen Wandstärke. Die Flächenbereiche 28, 29 können dabei als Orientierungs- und Führungsflächen dienen, um beim großflächigen Abtragen der Flächenvorsprünge 31, 32 keine zu starken Schwächungen der Seitenwände 18, 19 zu bewirken. Ein optimiertes Profil weist beispielsweise eine Breite C von 9 mm, eine Breite F (gemessen zwischen den Außenseiten der Flächenvorsprünge 31, 32) von 10,5 mm, eine innere Weite B von 7,9 mm und eine Wandstärke E von 0,55 mm auf.

[0024] Zur Erleichterung der Orientierung bei dem Abtragen der Flächenvorsprünge 31, 32 können beide durch in Längsrichtung L (Figur 2) verlaufende Rillen 41, 42, 43 begrenzt sein, die aus Figur 3 und 4 hervorgehen. Die Rillen können darüber hinaus zum Steuern der Frästiefe herangezogen werden, um die gewünschte Wandstärke kontrolliert zu erzielen.

[0025] Die Flächenvorsprünge 31, 32 werden überall dort nicht abgefräst, wo Kräfte in die Schaftstäbe 4, 5 ein- oder ausgeleitet werden. Dies betrifft die Schaftenden, evtl. die Schaftmitte, wenn dort Antriebselemente oder Verbindungsstäbe angeordnet werden. Versteifungsbleche für Eckverbinder an den Enden 6, 7, 8, 9 der Schaftstäbe sind überflüssig. In vielen Fällen kann auf Mittelverbinder verzichtet werden. Streifenbildung im Gewebe wird dadurch vermieden. Es können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Wandstärken A erzielt werden, die sich im Strangpressverfahren sonst kaum, jedenfalls aber nicht mit vertretbarem Aufwand erzielen lassen.

[0026] Der Steg 17 und/oder der Steg 16 kann insbesondere an den Enden 6, 7, 8, 9 entfernt werden, um die Innenräume 13, 14, 15 miteinander zu vereinigen. Die so erzeugte höhere Kammer kann zur Aufnahme eines Eckverbinders dienen.

[0027] Bedarfsweise ist es möglich, den Vollprofilbereich 21 insbesondere zu den Enden 6, 7, 8, 9 hin abzufräsen, um das Gewicht des Schaftstabs 4 oder 5 zusätzlich zu reduzieren, ohne die Steifigkeit des betreffenden Schaftstabs zu beeinträchtigen. Es ist darüber hinaus möglich, anstelle des Vollprofilbereichs 21 einen u-förmigen Profilbereich vorzusehen, der zwei sich in Verlängerung der Seitenwände 18, 19 von dem Profil in Hochrichtung H (Figur 2) weg erstreckende Schenkel aufweist. Auch diese können zu den Enden 6, 7, 8, 9 hin abfallend abgefräst werden.

[0028] Der Versatz der Seitenwandungen 18, 19 nach außen gestattet nicht nur ein nachträgliches Abfräsen, um dadurch die Dicke der Seitenwände zu reduzieren, sondern es wird auch das Volumen insbesondere der Innenräume 13, 14, 15 (Figur 3 und 4) vergrößert. Dadurch können Eckverbinder stabiler ausgeführt werden als bei vergleichbaren Profilen ohne nach außen versetzte Seitenwände.

[0029] Figur 5 veranschaulicht eine abgewandelte für die die vorstehende Beschreibung unter Zugrundelegung gleicher Bezugszeichen entsprechend gilt. Im Unterschied zu dem Schaftstab 4 bzw. 5 nach der vorstehenden Beschreibung, ist das Aluminiumstrangpressprofil des Schaftstabs 4 jedoch zunächst in ganzer Länge durchgehend abgefräst worden. Die Vergrößerung der Wandstärke der Seitenwände 18, 19 in den an die Enden 6, 7 anschließenden Endbereichen wurde durch flächenhaftes Aufkleben von Verstärkungsblechen 44, 45, 46 erreicht. Es werden damit die gleichen Verhältnisse erreicht wie bei dem vorbeschriebenen Webschaft 4, bei dem die Endbereiche von dem Fräsvorgang der Seitenwände 18, 19 ausgenommen worden sind.

[0030] Das Aufkleben von Verstärkungsblechen ist jedoch auch bei einem Schaftstab möglich, wie er in Figur 2, 3 oder 4 veranschaulicht worden ist, wenn beispielsweise nachträglich in einem Mittelbereich oder in einem sonstigen abgefrästen Bereich wiederum eine Verstärkung erforderlich ist.

[0031] Der beschriebene Schaftstab 4 geht von einem Aluminiumstrangpressprofil mit relativ dicken Seitenwänden aus, die bereichsweise abgetragen und dadurch dünner gemacht werden. Dies kann ohne wesentliche Beeinträchtigung der Steifigkeit des Schaftstabs geschehen, wodurch aber eine wesentliche Gewichtsersparnis erzielt wird. Der Materialabtrag kann den lokalen Belastungsverhältnissen angepasst werden. Beispielsweise ist es möglich, an den Enden oder sonstigen Krafteinleitungsstellen ungeschwächte dicke Wände zu belassen während die übrigen Bereiche der Seitenwände so weit abgefräst werden, dass eine einheitliche dünnere Wandstärke erreicht wird. Es ist darüber hinaus möglich, das Maß des Materialabtrags in mehreren Stufen oder stufenlos zu variieren. Der Materialabtrag betrifft eine Verminderung der Wandstärke, die quer zur Bewegungsrichtung des Schaftstabs gemessen wird. Zusätzlich kann die Profilhöhe des Schaftstabs z.B. durch geeignetes Abfräsen z.B. ellipsenbogenförmig des Vollprofilbereichs zu den Enden 6, 7 hin variiert werden, wobei diese in Bewegungsrichtung H gemessen wird.

Bezugszeichenliste:



[0032] 
1
Webschaft
2
Weblitzen
3
Fadenauge
4, 5
Schaftstäbe
6, 7, 8, 9
Enden
11, 12
Seitenstützen
13, 14, 15
Innenräume
16, 17
Querstege
18, 19
Seitenwände
21
Vollprofilbereich
22
Schmalseite
23
Wand bzw. Schmalseite
24
Fortsatz
25, 26
Durchbrechungen
27
Tragschiene
28, 29
Flächenbereiche
31, 32
Flächenvorsprünge
33, 34
Wandung
35, 36
Stufe
37, 38
Zwischenabschnitt
41, 42, 43
Rillen
44, 45, 46
Verstärkungsbleche
A
Dicke (Wandstärke)
B, C, F
Breite
D
Länge
E
Wandstärke
H
Bewegungsrichtung
L
Längsrichtung



Ansprüche

1. Schaftstab (4, 5), insbesondere für Webschäfte (1) schnelllaufender Webmaschinen, bestehend aus einem Profilkörper, an dem zwei Schmalseiten (22, 23) und wenigstens eine zwischen diesen ausgebildete Seitenwand (18) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Seitenwand (18) an wenigstens zwei in Längsrichtung des Profilkörpers voneinander beabstandeten Bereichen (31, 37) unterschiedliche Wandstärken aufweist.
 
2. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (18) unterbrechungsfrei ausgebildet ist.
 
3. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper einstückig ausgebildet ist.
 
4. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper ein Aluminiumstrangpressprofil ist.
 
5. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an endnahen Bereichen (31) die Wandstärke (A) größer ist als die Wandstärke E in Bereichen (37), die zwischen endnahen Bereichen (31) liegen.
 
6. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Wandstärken (A, E) durch Materialabtrag erzeugt sind.
 
7. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper ein Hohlkammerprofil-ist.
 
8. Schaftstab nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper in Nachbarschaft zu wenigstens einer seiner Schmalseiten (22, 23) eine zwischen seinen Seitenflächen zu messende Mindestbreite (C) aufweist die größer ist als die maximale innere lichte Weite (B) des Hohlkammerprofils und dass an den Seitenflächen (18, 19) Flächenvorsprünge (31, 32) ausgebildet sind, die eine Breite (F) festlegen, die größer ist als die Mindestbreite (C).
 
9. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an eine Schmalseite (22) des Schaftstabs (4) ein Vollprofilbereich (21) ausgebildet ist, dessen Wandungsstärke deutlich größer ist als die des übrigen Profils.
 
10. Schaftstab nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vollprofilbereich (21) etwa quadratisch ist.
 
11. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem von dem Hohlkammerprofil umschlossenen Innenraum (13, 14, 15) wenigstens ein Quersteg (16) ausgebildet ist, der die Seitenwände (18, 19) miteinander verbindet.
 
12. Schaftstab nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Innenraum (13, 14, 15) mehrere Querstege (16, 17) ausgebildet sind, die in gleichen Abständen zueinander und zu den Schmalseiten (22, 23) des Hohlkammerprofils angeordnet sind.
 
13. Schaftstab nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstege (16, 17) mit Rundungen in die Seitenwände (18, 19) übergehen.
 
14. Schaftstab nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rundungen, mit denen die Querstege (16, 17) in die Seitenwände (18, 19) übergehen, s-förmig und/oder ellipsenbogenförmig sind.
 
15. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Außenseiten der Seitenwände (18, 19) Längsrillen (41, 42, 43) ausgebildet sind, die Fräsbereiche von Nichtfräsbereichen trennen.
 
16. Webschaft, insbesondere für schnelllaufende Webmaschinen, mit einem Schaftstab nach Anspruch 1.
 
17. Verfahren zur Herstellung eines Schaftstabs, bei dem zunächst ein Metallhohlkammerprofil erzeugt wird, dessen wenigstens eine Seitenwand (18) in einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt partiell abgetragen wird, um die Wandstärke in wenigstens einem ausgewählten Bereich (37) zu reduzieren ohne die Seitenwand (18) zu durchbrechen.
 
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schwächen der Seitenwand (18) lediglich ein vorhandener Vorsprung (31) zumindest teilweise abgetragen wird.
 




Zeichnung