[0001] Die Erfindung betrifft eine Türsteuerung einer automatisierten Tür mit einem Präsenzsensor,
insbesondere mit einem Präsenzsensor, der ein Auslösesignal abgibt.
[0002] Für die Steuerung von automatischen Türen und/oder die Überwachung von Sicherheitstüren,
z. B. Notausgangstüren, werden üblicherweise Präsenzbereiche der zu steuernden und/oder
zu überwachenden Türen mittels eines Präsenzsensors überwacht, der bei einer Veränderung
innerhalb des Präsenzbereiches ein entsprechendes Auslösesignal abgibt, welches z.
B. ein Öffnen der Tür und/oder eine Meldung über eine Änderung in dem Präsenzbereich
einer Sicherheitstür an eine Überwachungszentrale beinhaltet. Als Präsenzsensoren
werden üblicherweise Lichtfenstersensoren, aktive Infrarotsensoren oder Ultraschallsensoren
eingesetzt, die als z. B. im Sturzbereich der Tür angeordnete Sensorleiste angebildet
sind. Diese Sensoren arbeiten in der Regel auf einem Reflektionsprinzip, d. h. ein
Auslösesignal wird bei einer erfolgenden oder nicht mehr erfolgenden Reflektion erzeugt
und ausgegeben, als Wärmedetektoren, die Wärmestrahlung vom Körper einer Person feststellen,
oder als Ultraschallmelder, die sich reflektierten hochfrequenten Tönen bedienen,
deren Frequenz sich dann ändert, wenn eine Bewegung der Reflektionsfläche stattfindet.
Zur Bewegungssteuerung sind auch kombinierte Bewegungsmelder bekannt.
[0003] All diesen Sensoren nachteilig ist, dass im Wesentlichen punktförmige Messungen erfolgen
und Messungen insbesondere zur Türsteuerung aufgrund von Problemen mit Bodenbeschaffenheit
durch z. B. stark reflektierende oder stark absorbierende Böden ca. 20 cm über dem
Boden aufhören, d. h. der Messbereich einen Bereich vom Boden bis ca. 20 cm über dem
Boden nicht umfasst. Dieser Ausschluss kann jedoch von Benutzern als störend empfunden
werden, denn ein sich einer automatischen Tür als erstes nähernder Fuß eines Benutzers
reicht unter Umständen nicht aus, diese zu öffnen oder in diesem Bereich abgestellte
Gegenstände werden von der Präsenzmessung nicht erfasst, so dass eine Tür unter Umständen
durch diese sogar unerkannt blockiert werden kann, was insbesondere bei Notausgangstüren
lebensbedrohlich sein kann.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Türsteuerung mit einem Präsenzsensor
anzugeben, die die zuvor beschriebenen Nachteile nicht aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Gegenstandes des Patentanspruches 1 ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Türsteuerung mit einem Präsenzsensor, der
ein Auslösesignal abgibt, bei der das Auslösesignal erfindungsgemäß anhand einer Abstandsmessung
erzeugt wird, sind weder sehr langsame Bewegungen noch kalte Gegenstände ein Problem
für die bestimmungsgemäße Erzeugung des Auslösesignales, denn es wird weder eine Wärmedetektion
noch eine Geschwindigkeitsdetektion mittels einer Dopplermessung durchgeführt. Auch
treten die Probleme üblicher Lichtfenstersensoren, die lediglich das Vorhandensein
bzw. Nichtvorhandensein einer Reflektion detektieren, nicht auf, wodurch erfindungsgemäß
eine Präsenzmessung bis zum Boden erfolgen kann.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Türsteuerung wird vorzugsweise von dem Präsenzsensor während
einer Initialisierungsphase ein Abstand zu einer Bodenfläche und/oder anderen sich
in einem Sichtbereich des Präsenzsensors befindlichen Gegenständen im Türbereich gelernt,
wonach in einer Überwachungsphase ein Auslösesignal erzeugt und ausgegeben wird, wenn
sich ein gemessener Abstand von dem gelernten unterscheidet. Hierdurch werden alle
nach der Initialisierungsphase in dem Präsenzbereich des Sensors befindlichen Gegenstände
zuverlässig erfasst, wodurch ein entsprechendes Auslösesignal zuverlässig erzeugt
und ausgegeben werden kann. Insbesondere bei überwachten Sicherheitstüren ist es wichtig,
dass Gegenstände jeglicher Art, die im Präsenzbereich abgestellt werden und die Öffnung
der Sicherheitstür verhindern könnten, zuverlässig erkannt werden, so dass keine unerkannte
Gefahrenquelle besteht.
[0008] Erfindungsgemäß lernt der Präsenzsensor den Abstand zu der Bodenfläche und/oder den
anderen sich in dem Sichtbereich des Präsenzsensors befindlichen Gegenständen während
der Initialisierungsphase in einem stehenden geschlossenen Zustand der Tür und/oder
während einer Bewegung der Tür und/oder in Abhängigkeit von einem Öffnungswinkel der
Tür. Hiermit sind alle Situationen der Tür erfassbar, d. h. auch eine Öffnung der
Tür kann unterbrochen bzw. angehalten werden, wenn z. B. eine weitere Person in den
Schwenkbereich der Tür hineintritt.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Türsteuerung wird ein Auslösesignal von dem Präsenzsensor
vorzugsweise erst erzeugt und ausgegeben, nachdem eine Reaktionszeit verstrichen ist.
Hierdurch sind kurzzeitige Bewegungen oder Änderungen im Präsenzbereich ausblendbar,
aber z. B. dadurch hervorgerufene längere statische Änderungen werden aufgrund der
erfindungsgemäß durchgeführten Abstandsmessung präzise erfasst.
[0010] Der erfindungsgemäße Präsenzsensor überwacht vorzugsweise eine bestimmte Fläche.
Es erfolgt in dieser Ausgestaltung also keine mehr oder weniger punktförmige Überwachung
wie bei üblichen Bewegungsmeldern nach dem Stand der Technik, die über eine Linse
von Personen abgesandte "Strahlen" empfangen, sondern der gesamte Präsenzbereich,
der insbesondere den Öffnungsbereich der Tür und den Bereich einschließt, bei dessen
Beschreiten sich die Tür öffnen soll, wird sicher überwacht.
[0011] Erfindungsgemäß umfasst das Auslösesignal vorzugsweise ein Schaltsignal zum automatischen
Öffnen einer zu steuernden Tür und/oder ein Haltsignal zum Anhalten einer automatisch
geöffneten zu steuernden Tür und/oder ein Telegramm an eine Überwachungszentrale.
[0012] Der erfindungsgemäße Präsenzsensor ist vorzugsweise ein Radarsensor, der weiter vorzugsweise
eine Planarantenne oder eine Hornantenne aufweist. Natürlich kann auch wenigstens
eine Planarantenne und/oder wenigstens eine Hornantenne vorhanden sein, um eine gute
Flächenabdeckung zu erreichen.
[0013] Die erfindungsgemäße Türsteuerung kann mit einer Drehtür verwendet werden, wobei
der Präsenzsensor deren Bandseite und/oder Gegenbandseite überwacht. Weiter kann die
erfindungsgemäße Türsteuerung bei einer Schiebetür verwendet werden, wobei der Präsenzsensor
deren Durchgangsbereich innen und/oder außen überwacht. Auch eine Verwendung der erfindungsgemäßen
Türsteuerung mit einer Karusselltür ist möglich, wobei der Präsenzsensor Bereiche
vor und/oder hinter deren Flügeln überwacht. In diesem Fall ist der Sensor vorzugsweise
auf den Flügeln mitfahrend ausgestaltet.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Türsteuerung ist der Präsenzsensor vorzugsweise zur Datenübertragung
und/oder zur Ansteuerung seriell oder bidirektional seriell mit einem Steuersystem
verbunden.
[0015] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform.
[0016] Bei dieser beispielhaft beschriebenen bevorzugten Ausführungsform ist der in eine
Türsteuerung integrierte Präsenzsensor ein Radarsensor, dessen Abstandsmessungen intelligent
ausgewertet werden, wobei die Türsteuerung z. B. an automatischen Türen zum Einsatz
kommt.
[0017] Das Radarsystem weist abhängig von dem zu überwachenden Präsenzbereich eine oder
mehrere Planarantenne(n) und/oder Hornantenne(n) auf und es erfolgt eine Datenübertragung
zum steuernden System über eine bidirektionale serielle Kommunikation. Die Sensordaten
werden über eine serielle Kommunikation ausgegeben, hier z. B. der Eigenstatus, eine
erkannte Abstandsänderung, die Dauer der erkannten Änderung, eine sporadische Änderung
oder eine statische Änderung, sowie ein Schaltsignal "Open Collector" oder Relais
zum Steuern der automatischen Tür. Die Parametereinstellung des Sensors erfolgt durch
das steuernde System über eine serielle Kommunikation, hier z. B. eine Einleitung
eines Lernmodus, eine Anforderung eines Selbsttests, manuelle Einstellungen und eine
Ansprechempfindlichkeit.
[0018] Dieser z. B. aus einer Hornantenne bestehende Radarsensor weist eine nachgeschaltete
Mikroprozessorauswertung auf. Der Sensor wird an die z. B. zu überwachende Drehtür
befestigt und sichert in diesem speziellen Fall die Bandseite oder Gegenbandseite
oder beide Seiten ab. Der Sensor lernt zunächst den Abstand zur Bodenfläche im stehenden
als auch im fahrenden Betrieb sowie eine eventuell vorhandene Seitenwand oder andere
sich in dem Präsenzbereich befindliche Gegenstände. In Verbindung mit dem steuernden
System, z. B. einer intelligenten Türsteuerung, sind auch Situationen in Abhängigkeit
zum Türwinkel lernbar. Nach dem Lernen der "Tür Gut Situation" reagiert der Sensor
nun mit einer Auslösung, z. B. einem Schaltsignal und/oder einem Telegramm an eine
Sicherheitszentrale, bei einer Veränderung der "Tür Gut Situation" in Abhängigkeit
der eingestellten Parameter. Dies ist bei der als Drehtürsensor beschriebenen Situation
z. B. die sporadische Änderung. Wie erwähnt, eignet sich der Sensor bei Drehtüren
zum Einsatz sowohl auf der Band- als auch auf der Bandgegenseite. Der Sensor ist auch
an Schiebetüren im Durchgangsbereich innen und/oder außen und an Karusselltüren, z.
B. mitfahrend am Flügel, als Präsenzmelder einsetzbar.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Sensor können auch statische Änderungen zur Auslösung führen.
Über eine einstellbare Zeitschwelle kann eine Reaktionszeit auf eine Abstandsänderung
festgelegt werden. Hiermit sind kurzzeitige Bewegungen vor oder hinter einer Tür ausblendbar.
Parametrierbar ist auch die Reaktion des Sensors auf kurzzeitige als auch auf längere
Veränderungen der gelernten "Tür Gut Situation".
[0020] Durch eine kleine Bauform ist der erfindungsgemäße Sensor besser optisch an einer
Tür integrierbar als die heute üblichen Sensorleisten.
[0021] Die erfindungsgemäße Türsteuerung kann natürlich auch mit Fenstern verwendet oder
zur Überwachung eines bestimmten Raumes oder einer bestimmten Fläche eingesetzt werden.
1. Türsteuerung einer automatischen Tür mit einem Präsenzsensor, der ein Auslösesignal
erzeugt, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösesignal anhand einer Abstandsmessung erzeugt wird.
2. Türsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Präsenzsensor während einer Initialisierungsphase ein Abstand zu einer Bodenfläche
und/oder anderen sich in einem Sichtbereich des Präsenzsensors befindlichen Gegenständen
im Türbereich gelernt wird, wonach in einer Überwachungsphase ein Auslösesignal erzeugt
und ausgegeben wird, wenn sich ein gemessener Abstand von dem gelernten unterscheidet.
3. Türsteuerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Präsenzsensor den Abstand zu der Bodenfläche und/oder den anderen sich in dem
Sichtbereich des Präsenzsensors befindlichen Gegenständen während der Initialisierungsphase
in einem stehenden geschlossenen Zustand einer zu steuernden und/oder zu überwachenden
Tür und/oder während einer Bewegung der Tür und/oder in Abhängigkeit von einem Öffnungswinkel
der Tür lernt.
4. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Präsenzsensor ein Auslösesignal erst erzeugt und ausgibt, nachdem eine Reaktionszeit
verstrichen ist.
5. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Präsenzsensor eine bestimmte Fläche überwacht.
6. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösesignal ein Schaltsignal zum automatischen Öffnen einer zu steuernden Tür
und/oder ein Haltsignal zum Anhalten einer automatisch geöffneten zu steuernden Tür
und/oder ein Telegramm an eine Überwachungszentrale umfasst.
7. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Präsenzsensor ein Radarsensor ist.
8. Türsteuerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Radarsensor wenigstens eine Planarantenne und/oder wenigstens eine Hornantenne
aufweist.
9. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Drehtür verwendet wird und der Präsenzsensor deren Bandseite und/oder
Gegenbandseite überwacht.
10. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Schiebetür verwendet wird und der Präsenzsensor deren Durchgangsbereich
innen und/oder außen überwacht.
11. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Karusselltür verwendet wird und der Präsenzsensor Bereiche vor und/oder
hinter deren Flügeln überwacht.
12. Türsteuerung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Präsenzsensor zur Datenübertragung und/oder zur Ansteuerung seriell oder bidirektional
seriell mit einem Steuersystem verbunden ist.