[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussklemme für Leiterplatten gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
[0002] Aus der EP 0 735 616 A2 ist eine elektrische Anschlussklemme für eine Leiterplatte
bekannt, welche ein Isoliergehäuse und eine im Isoliergehäuse angeordnete Kontaktfeder
aufweist. Wird die Anschlussklemme auf die Leiterplatte aufgesetzt, liegt das Kontaktende
der Kontaktfeder unter Vorspannung an einem Kontaktfeld der Leiterplatte an. Das dem
Kontaktende abgewandte Anschlussende der Kontaktfeder ist mit einem der Kontaktfeder
zugeordneten Leiter elektrisch verbindbar. Dabei kontaktiert das Anschlussende der
Kontaktfeder den Leiter unmittelbar mit Federkraft elektrisch und dient zugleich der
Klemmfixierung des Leiters in der Anschlussklemme. Der Leiter muss somit nur gegen
die Federkraft der Kontaktfeder zwischen das Anschlussende und das Gehäuse geschoben
werden und ist über die Klemmwirkung fixiert.
[0003] Aus der DE 41 02 784 A1 ist eine elektrische Anschlussklemme zum Anschluss mehrerer
elektrischer Leiter bekannt, in welcher die Kontaktfeder mittels eines Betätigungselements
in einen geöffneten und einen geschlossenen Zustand gebracht werden kann. Wird das
Betätigungselement in das Gehäuse hinein gedrückt, befindet es sich im geöffneten
Zustand, wobei es die Kontaktfeder in einen geöffneten Zustand drückt, sodass der
anzuschließende Leiter ohne Widerstand in das Gehäuse eingeführt werden kann. Im geschlossenen
Zustand des Betätigungselements wird kein Druck auf das Betätigungselement ausgeübt,
so dass das Betätigungselement durch die Federkraft aus dem Gehäuse herausgeschoben
wird, während die Kontaktfeder schließt und den Leiter über die Klemmwirkung fixiert.
[0004] Nachteil eines derartigen Betätigungselements ist es, dass das Betätigungselement
bei zu großem Druck vollständig in das Gehäuse hinein gedrückt werden kann, sodass
die Kontaktfeder nicht mehr schließen kann. Andererseits kann bei zu großer Spannung
der Kontaktfeder das Betätigungselement aus dem Gehäuse heraus gedrückt werden.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine verbesserte Ausführung des Betätigungselements
für eine Anschlussklemme bereit zu stellen, welche die genannten Nachteile nicht aufweist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anschlussklemme für Leiterplatten
gemäß dem Schutzanspruch 1.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Grundgedanke der Erfindung ist es, am Betätigungselement einen Vorsprung anzuordnen,
welcher im geöffneten Zustand des Betätigungselements an eine Anschlagkante des Gehäuses
anschlägt. Es ist somit nicht möglich, das Betätigungselement weiter als bis zum Anschlag
in das Gehäuse hinein zu drücken, wobei jedoch die zurückgelegte Strecke ausreicht,
um die Klemmfeder genügend weit zu öffnen, sodass der elektrische Leiter ohne Widerstand
in das Gehäuse eingeführt werden kann.
[0009] Vorteilhafterweise ist auf der dem Vorsprung gegenüber liegenden Seite des Betätigungselements
ein Gegenvorsprung angeordnet, welcher im geschlossenen Zustand des Betätigungselements
an eine innere Anschlagkante des Gehäuses anschlägt. Somit wird zusätzlich verhindert,
dass die Klemmfeder das Betätigungselement aus dem Gehäuse heraus drückt.
[0010] Vorteilhafterweise weist das Betätigungselement eine Schräge auf, welche im geschlossenen
Zustand des Betätigungselements formschlüssig an einer schrägen Fläche des Gehäuses
anliegt. Das Betätigungselement wird somit gezielt geführt, sodass unerwünschte Verschiebungen
des Betätigungselements verhindert werden.
[0011] Vorteilhafterweise ist an dem Kontaktelement ein Steckkontakt zum Aufstecken auf
eine Kontaktstiftleiste angeordnet. Die Verbindung der Anschlussklemme zur Kontaktstiftleiste
ist somit besonders einfach ausgeführt.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das Betätigungselement ein einstückiges
Spritzgussteil aus Kunststoff. Das Betätigungselement lässt sich somit besonders einfach
und kostengünstig herstellen.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der folgenden Figuren ausführlich
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt einer Anschlussklemme mit einem Betätigungselement im geschlossenen
Zustand gemäß der Linie A-A in Fig. 3,
- Fig. 2
- einen entsprechenden Querschnitt durch die Anschlussklemme mit dem Betätigungselement
im geöffneten Zustand,
- Fig. 3
- eine Frontansicht einer mehrpoligen Anschlussklemme,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der mehrpoligen Anschlussklemme und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht des Betätigungselements.
[0014] Figuren 1 und 2 zeigen einen Querschnitt durch eine Anschlussklemme mit einem Gehäuse
10, welches eine Kammer 12 aufweist, welche an der Frontseite 10a des Gehäuses 10
mit einer Einstecköffnung 14 versehen ist, durch welche ein Leiter ins Innere des
Gehäuses 10 eingeführt werden kann.
[0015] Auf der einen geschlossenen Seitenfläche 10b der Kammer 12 liegt ein Kontaktelement
50, welches zwei Schenkel 54, 56 aufweist, die an den Seitenwänden der Kammer 12 anliegen.
Weiterhin ist an dem Kontaktelement 50 ein Steckkontakt 52 einstückig angeformt, welcher
durch eine Öffnung an der Rückseite 10c des Gehäuses 10 ragt. Beim Aufsetzen des Gehäuses
10 der Anschlussklemme auf eine nicht dargestellte Kontaktstiftleiste greift der Steckkontakt
52 um die Kontaktstifte und stellt so einen elektrischen Kontakt zwischen der Anschlussklemme
und der Kontaktstiftleiste dar.
[0016] In der Kammer 12 befindet sich eine Klemmfeder 40, welche einen in etwa U-förmigen
Verlauf aufweist. Einer der Schenkel der U-förmigen Klemmfeder 40 liegt innen an dem
Schenkel 56 des Kontaktelements 50 an. Der andere Schenkel der Klemmfeder 40 ist so
gebogen, dass er in etwa quer vor der Einstecköffnung 14 des Gehäuses 10 verläuft,
wobei das Ende des Schenkels als Klemmende 45 federnd an dem zweiten Schenkel 54 des
Kontaktelements 50 anliegt. Damit die Klemmfeder 40 in der Kammer 12 des Gehäuses
10 in ihrer Position gehalten wird, ist die Kehre der U-förmigen Klemmfeder 40 zwischen
der Gehäusewand und einem Vorsprung 58, welcher an das Kontaktelement 50 angeformt
ist, eingesetzt.
[0017] Neben der Einstecköffnung 14 ist ein Betätigungselement 30 in das Gehäuse 10 eingesetzt,
welches gegen die Federkraft der Klemmfeder 40 in das Gehäuse 10 gedrückt werden kann.
Das Betätigungselement 30 weist an seiner nach außen weisenden Kante eine Kerbe 32
auf, in welche bspw. ein nicht dargestellter Schraubendreher eingesetzt werden kann,
um so das Betätigungselement 30 ohne großen Kraftaufwand in das Gehäuse 10 einzudrücken.
Dabei drückt das Betätigungselement 30 das Klemmende 45 der Klemmfeder 40 von dem
Schenkel 54 des Kontaktelements 50 weg in die geöffnete Position, in welcher es einen
Spalt frei gibt, in den der nicht dargestellte elektrische Leiter durch die Einstecköffnung
14 in die Kammer 12 des Gehäuses 10 eingeführt werden kann. Das Betätigungselement
30 weist am aus dem Gehäuse 10 ragenden Ende einen Vorsprung 34 auf, dessen zum Gehäuse
10 weisende Unterseite parallel zur Frontseite 10a des Gehäuses 10 verläuft. Wird
das Betätigungselement 30 in das Gehäuse 10 eingedrückt, schlägt die Unterseite des
Vorsprungs 34 des Betätigungselements 30 nach einer gewissen zurückgelegten Strecke
auf eine Anschlagkante 16 des Gehäuses 10 auf, wodurch ein weiteres Eindrücken des
Betätigungselements 30 in das Gehäuse 10 verhindert wird (vgl. Fig. 2).
[0018] Wird das Betätigungselement 30 losgelassen, bewegt sich die Klemmfeder 40 federnd
zurück und klemmt den elektrischen Leiter mit dem Klemmende 45 an dem Schenkel 54
des Kontaktelements 50. Dabei drückt das Klemmende 45 der Klemmfeder 40 das Betätigungselement
30 in dem Gehäuse 10 nach außen in die geschlossene Position. Das Betätigungselement
30 weist dabei auf der Seite, auf welcher auch der Vorsprung 34 angeordnet ist, eine
Schräge 38 auf (vgl. Fig. 5), welche das Betätigungselement 30 bei der Bewegung aus
dem Gehäuse 10 heraus parallel zu den Seitenflächen der Kammer 12 ausrichtet. Die
Schräge 38 des Betätigungselements 30 kommt dabei auf einer schrägen Fläche 18 des
Gehäuses 10 zu liegen.
[0019] Auf der der Schrägen 38 und dem Vorsprung 34 gegenüber liegenden Seite des Betätigungselements
30 ist ein Gegenvorsprung 36 angeordnet. Bei Bewegung des Betätigungselements 30 aus
dem Gehäuse heraus schlägt der Gegenvorsprung 36 gegen eine innere Anschlagkante 17
des Gehäuses 10 und verhindert, dass das Betätigungselement 30 durch die Federkraft
der Klemmfeder 40 aus dem Gehäuse 10 heraus gedrückt wird.
[0020] Fig. 3 und 4 zeigen eine Aufsicht auf die Frontseite 10a bzw. eine perspektivische
Ansicht einer vierpoligen Anschlussklemme. Dabei kann die Anschlussklemme selbstverständlich
auch weniger oder mehr Klemmkontakte aufweisen, oder die einzelnen Anschlussklemmen
können über geeignete Verbindungen aus Nut und Feder modulartig zu einer längeren
Anschlussklemme zusammengesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 10
- Gehäuse
- 10a
- Frontseite
- 10b
- Seitenfläche
- 10c
- Rückseite
- 12
- Kammer
- 14
- Einstecköffnung
- 16
- Anschlagkante
- 17
- Anschlagkante
- 18
- schräge Fläche
- 30
- Betätigungselement
- 32
- Kerbe
- 34
- Vorsprung
- 36
- Gegenvorsprung
- 38
- Schräge
- 40
- Klemmfeder
- 45
- Klemmende
- 50
- Kontaktelement
- 52
- Steckkontakt
- 54
- Schenkel
- 56
- Schenkel
- 58
- Vorsprung
1. Anschlussklemme für Leiterplatten mit wenigstens einem in einem Gehäuse (10) angeordneten
Klemmkontakt umfassend ein Kontaktelement (50) und eine Klemmfeder (40), bei welchem
die Klemmfeder (40) mittels eines Betätigungselements (30) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass am Betätigungselement (30) ein Vorsprung (34) angeordnet ist, welcher in der die
Öffnung der Klemmfeder (40) bewirkenden Position des Betätigungselements (30) an einer
Anschlagkante (16) des Gehäuses (10) anschlägt.
2. Anschlussklemme nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Vorsprung (34) gegenüber liegenden Seite des Betätigungselements (30)
ein Gegenvorsprung (36) angeordnet ist, welcher in der die Klemmfixierung der Klemmfeder
(40) bewirkenden Position des Betätigungselements (30) an eine innere Anschlagkante
(17) des Gehäuses (10) anschlägt.
3. Anschlussklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (30) eine Schräge (38) aufweist, welche in der die Klemmfixierung
der Klemmfeder (40) bewirkenden Position des Betätigungselements (30) formschlüssig
an einer schrägen Fläche (18) des Gehäuses (10) anliegt.
4. Anschlussklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kontaktelement (50) ein Steckkontakt (52) zum Aufstecken auf eine Kontaktstiftleiste
angeordnet ist.
5. Anschlussklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (30) ein einstückiges Spritzgussteil aus Kunststoff ist.