(19)
(11) EP 1 484 943 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.12.2004  Patentblatt  2004/50

(21) Anmeldenummer: 04015647.3

(22) Anmeldetag:  16.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H04R 25/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
99924639.0 / 1183909

(71) Anmelder: PHONAK AG
8712 Stäfa (CH)

(72) Erfinder:
  • Vonlanthen, Andi
    5453 Remetschwil (DE)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Schwäntenmos 14
8126 Zumikon
8126 Zumikon (CH)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 02 - 07 - 2004 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Hinterohr-Hörgerät


(57) Ein Hinterohr-Hörgerät weist als Aussengehäuseteil ein einteiliges, rohrförmiges Gebilde (3) auf.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hinterohr-Hörgerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Bei derartigen Hörgeräten ist es üblich, den Gerätekörper mit einem rohrförmig gebogenen Gehäuseteil aufzubauen, welches im wesentlichen entlang Mantellinien geteilt ist, in zwei Schalen. Die Assemblierung erfolgt durch Öffnen der Schalen, Einlegen der dem Hörgerät zugehörigen Funktionseinheiten und Verschliessen der Schalen, sei dies durch Verkleben oder Verschrauben. Dies erfordert gut ausgebildetes Personal und präzise Arbeit, sowohl was das Einlegen der erwähnten Funktionseinheiten anbelangt, wie auch deren elektrische Kontaktierung, oft durch Löten, und schliesslich, was das Verschliessen der Schalen anbelangt. Zudem ergeben sich entlang der verbundenen Schalen Verbindungsstellen, die bezüglich Dichtheit kritisch sind.

[0003] Die vorliegende Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beheben. Zu diesem Zweck zeichnet sich das eingangs genannte Hörgerät nach dem Kennzeichen von Anspruch 1 aus.

[0004] Demnach umfasst der Gerätekörper einen einteiligen, mindestens zum Teil rohrförmig geschlossenen Gehäuseteil. Damit entfallen die obgenannte Verbindungsstellen, und wie sich nun ohne weiteres ergibt, muss und kann das Assemblieren durch axiales Einschieben der Funktionseinheiten in den rohrförmigen Teil erfolgen, wobei bevorzugterweise eine durchwegs lötfreie elektrische Kontaktierung erfolgt. Dieses Assemblierungsverfahren, dessen Basis das erfindungsgemäss vorgesehene, einteilige, rohrförmig geschlossene Gehäuseteil ist, eignet sich im Unterschied zu vorbekannten Assemblierungsverfahren äusserst gut für eine Automatisierung.

[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform des Hörgerätes wird der Gehäuseteil in einem Abschnitt mittels eines Deckels zu einem im wesentlichen über seine ganze Länge geschlossenen Rohr komplettiert. Bevorzugterweise wird dabei der Innenraum mit Aufnahmen für das gestapelte, geführte Einlegen von im Gerät aufzunehmenden Baueinheiten ausgebildet.

[0006] Auf der einen Seite des erwähnten Gehäuseteils ist ein akustischer Auskopplungsstutzen, vorzugsweise lösbar, angeordnet, das andere Ende wird durch einen vorzugsweise zerstörungsfrei entfernbaren Deckel verschlossen, zu einem Aufnahmefach mit mindestens zwei elektrischen Kontakten. Weitere am erwähnten Geräteteil vorgesehene Organe, wie die beiden erwähnten Deckel, Bedienungsschalter, Auskopplungsstutzen etc. sind bevorzugt dichtend am Geräteteil angeordnet.

[0007] Das erfindungsgemässe Hinterohr-Hörgerät wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert, welche eine heute bevorzugte Ausführungsform dieses Gerätes zeigen. In den Figuren zeigen:
Fig. 1
vereinfacht, in Längsschnitt-Darstellung, ein erfindungsgemässes Hinterohr-Hörgerät;
Fig. 2
in perspektivischer Darstellung, das erfindungsgemässe Hörgerät;
Fig. 3
in perspektivischer Darstellung, die bevorzugte Ausbildung eines Batteriefachdeckels am erfindungsgemässen Hörgerät;
Fig. 4
die Aufsicht auf den Deckel gemäss Fig. 3 mit Partien zur Links-/Rechts-Ohr-Codierung;
Fig. 5
einerseits das Grundgehäuse des erfindungsgemässen Gerätes, anderseits ein bevorzugt vorgesehenes bzw. vorsehbares Zusatzmodul, in perspektivischer Darstellung;
Fig. 6
in einer vergrösserten Darstellung, die elektrisch/akustische Wandlerbaueinheit am erfindungsgemässen Hörgerät gemäss Fig. 1;
Fig. 7
vereinfacht und schematisiert, ein bevorzugt am erfindungsgemässen Gerät vorgesehene Betätigungsorgan, und
Fig. 8
schematisch, die Einheit gemäss Fig. 6 zur Erläuterung der akustischen Kopplungen.


[0008] In Fig. 1 ist in teilweise vereinfachter Längsschnitt-Darstellung das erfindungsgemässe Hinterohr-Hörgerät als Ganzes dargestellt, woran vorerst die einzelnen Funktionsblöcke bzw. Funktionsteile beschrieben werden sollen. Das Hörgerät 1 umfasst einen hornförmig gebogenen, rohrförmigen Grundkörper mit einer Zentrumsachse A, welcher am dünneren, umgebogenen Ende, als akustischer Ausgang, einen Anschlussstutzen 5 für ein ins Ohr führendes Kopplungsrohr aufweist. Der Anschlussstutzen 5 ist auswechselbar auf einem Rohrstutzen 9, der an einem Grundgehäuse 3 sitzt, aufgesteckt oder aufgeschraubt.

[0009] Der Innenkanal 7 des Anschlussstutzens 5 setzt sich durch den Rohrstutzen 9 fort in einen Übertragungskanal 11 im Grundgehäuse 3. Der Übertragungskanal 11 seinerseits ist an eine elektrisch/akustische Wandleranordnung 15 in einem Abteil 13 des Grundgehäuses 3 angekoppelt.

[0010] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, erstreckt sich der Übertragungskanal 11 entlang der Innenkrümmung des Grundgehäuses 3 derart, dass Aussenkrümmungs-seitig eine Mikrophonbaueinheit 17 Platz findet. Am Grundgehäuse 3 ist in diesem Bereich ein Deckel 19 eingeformt und im Bereiche des Kulminationspunktes des Gerätes mittels einer Steckachse 21 arretiert. Wie insbesondere in Fig. 2 ersichtlich, erstreckt sich der Deckel 19 entlang Mantellinien M des Gerätekörpers, bis, Fig. 1, in den Bereich der elektro/akustischen Wandler-Einheit 15. Die Mikrophonbaueinheit 17 ist bei Entfernen des Klappdeckels 19 zugänglich und vorzugsweise lediglich an einer Flexprint-Lasche (nicht dargestellt) elektrisch kontaktiert, über den Übertragungskanal 11 geklappt und liegt an einem Schalleintrittsschlitz 23.

[0011] Bei geschlossenem Deckel 19 liegen mindestens zwei vorgesehene Mikronphonöffnungen der Mikrophonbaueinheit 17 einer Einlage 25 in einem Schlitz 23 des Deckels 19 gegenüber. Die Einlage 25 ist akustisch "transparent" und weist eine Vielzahl Durchtritte zwischen der Umgebung U und einem Ausgleichsvolumen V auf, welch letzteres zwischen den (nicht dargestellten) diskreten Mikrophon-Eintrittsöffnungen und besagter Einlage freigelassen ist. Bevorzugterweise ist die Einlage 25 hierzu aus einem gesinterten Material gefertigt, wie insbesondere aus gesintertem Polyethylen und dabei weiter bevorzugt wasserabstossend beschichtet. Es bildet weiter eine Gitterfeinheit zwischen 10 µm und 200 µm mit einer Offenporigkeit bevorzugt von über 70 %. Im weiteren sind Mikrophonbaueinheit 17 und Einlage 25 im Schlitz 23 so am Hörgerät 1 angeordnet, dass sie, bei getragenem Hörgerät, möglichst keinem Luftstaudruck der Umgebung U ausgesetzt sind, indem sie - wie aus Fig. 1 ersichtlich - im Bereich der Kuppe des hornförmig gebogenen, rohrförmigen Grundkörpers positioniert sind. Insbesondere bei Realisation eines akustisch/elektrischen Wandlers mit Richtcharakteristik mit Hilfe der erwähnten mindestens zwei beabstandeten Mikrophone wird durch das vorgesehene Zwischenvolumen V, im Sinne einer "common mode"-Unterdrückung, erreicht, dass sich entlang der Einlage 25 unterschiedlich eingekoppelte, gleiche akustische Signale aufgrund der Ausgleichswirkung des Volumens V tendenziell aufheben.

[0012] Im weiteren wirkt die Einlage 25 als Verschmutzungsschutz und ist dank ihrer bevorzugt wasserabstossenden Beschichtung leicht reinigbar.

[0013] Ein weiterer Vorteil der Einlage 25 mit ihrer Vielzahl von Durchtritten ist - eng gekoppelt an den Aspekt der oben erwähnten "common mode"-Unterdrückung - dass sich eine allfällige Verschmutzung auf beide Mikrophone gleich auswirkt und dadurch keine Verschlechterung der Richtwirkung (Richtcharakteristik) entsteht, was bei konventionellen Richtmikrophonen mit zwei und mehr diskreten Öffnungen ein zentrales Problem darstellt.

[0014] Bezüglich dieser Einlage 25 und ihrer Wirkungen wird auch auf die EP-A-0 847 227 derselben Anmelderin verwiesen.

[0015] Anschliessend an die elektro/akustische Wandleranordnung 15 folgt im Grundgehäuse 3 eine Elektronikeinheit 27, dann ein Batteriefach 29. Auf der Aussenseite des Gerätegrundgehäuses, im Bereich zwischen Batteriefach 29 und Elektronikeinheit 27, ist ein Betätigungsschalter 31 vorgesehen. In der perspektivischen Darstellung von Fig. 2 sind insbesondere Anschlussstutzen 5, Grundgehäuse 3, Deckel 19 mit Schalleintrittsschlitz 23 und Einlage 25, weiter der Betätigungsschalter 31 klar ersichtlich.

Batteriefach



[0016] In das in das Grundgehäuse 3 endständig eingelegte Batteriefach 29 wird eine zylinderförmige Flachbatterie bzw. ein entsprechend geformter Akku 33 eingelegt, derart, dass die Achse des Batterie-Zylinders, mit seinen Stirnflächen 33u und 33o, mindestens im wesentlichen, koaxial zur Längsachse A des Grundkörpers liegt.

[0017] An der Basis 30 des Batteriefaches 29, zentriert in der Achse A, ist ein erster federnder Kontakt 35 vorgesehen, ein zweiter 37 tritt federnd mit der Seitenfläche der Batterie 33 in Kontakt. Das Batteriefach 29 ist mit einem in geschlossener Position zur Achse A querstehenden Deckel 39 verschliessbar, welcher am Grundgehäuse 3, bei 41, schwenk- oder bajonettgelagert ist oder am Batteriefach 29.

[0018] Dieses querliegende Anordnen der Batterie 33 am Hörgerät weist wesentliche Vorteile auf: Die durch den Deckel 39 verschlossene Fläche ist relativ gross, was - wie noch auszuführen sein wird - weiter genutzt werden kann. Weil weiter der Batteriefach-Deckel 39 am tiefsten Ort des Gerätes angeordnet ist und die Deckelstossstellen zum Grundgehäuse 3 quer zur Achse A liegen, ist ein Eindringen von Schweiss in das Batteriefach kaum kritisch. Im weiteren sind bei dieser Batteriefach-Ausbildung die Kontakte 37 und 35 innerhalb des Faches geschützt, der Deckel 39 trägt keine elektrischen Kontakte. Weil weiter der im wesentlichen zylindrische Innenraum des Grundkörpers 3 ausgenützt wird, ergibt sich praktisch kein nicht genutzter, verlorener Raum.

[0019] In Fig. 3 ist, perspektivisch, eine bevorzugte Ausführungsform des Batteriefach-Deckels 39 dargestellt, als Klappdeckel ausgebildet. Mit dem Schnappscharnierteil 43 ist er einfach vom Schwenklager 41 gemäss Fig. 1 ausklinkbar bzw. daran einrastbar. In einer bevorzugten Ausführungsform weist er im weiteren ein Verriegelungsschloss 45 auf, nebst einer federnden Rastklinke 46.

[0020] In Fig. 4 ist der Deckel 39 gemäss Fig. 1 in Aussenansicht dargestellt. Das Verriegelungsschloss 45 ist von aussen nur mit einem Werkzeug, beispielsweise einem Schraubenzieher, bedienbar und weist hierzu, auf einer Drehplatine 47, einen Eingriffsschlitz 49 auf. Die Platine 47, welche erst bei Montage des Verriegelungsschlosses 45 am Klappdeckel 39 eingebaut wird, ist spezifisch eingefärbt, in zwei Ausführungen, z.B. rot und blau, womit dieser Teil gleichzeitig als Anzeige dafür dient, ob das jeweils vorliegende Hörgerät ein Gerät für linkes oder rechtes Ohr ist.

[0021] Wie erwähnt wurde, hat die dargestellte Ausführungsform des Batteriefachs 29, insbesondere die Tatsache, dass der Batterie-Flachzylinder koaxial zur Achse A des Hörgerätes liegt, einen weiteren, wesentlichen Vorteil. Das in Fig. 1 dargestellte Hörgerät entspricht nämlich einer Grundkonfiguration.

[0022] Es ist oft erwünscht, diese Grundkonfiguration mit Zusatzoptionen auszurüsten, beispielsweise mit einer Schnittstelleneinheit für drahtlose Signalübertragung, einer Programmiersteckereinheit, einem weiteren Audioeingang, einem grösseren Akkumulatorfach, einer mechanischen Betätigungseinheit etc. Hierzu wird das in Fig. 1 dargestellte Batteriefach, wie in Fig. 5 dargestellt, umfunktioniert. Die Batterie 33 wird dem Fach entnommen und an deren statt wird der Steckteil 34 eines entsprechenden Zusatzmoduls 51 eingesteckt, elektrisch an den den Batteriekontakten entsprechenden Kontaktstellen 35a bzw. 37a kontaktiert.

[0023] Im Hinblick auf den Einsatz solcher Zusatzmodule ist es durchaus möglich, im Fach 29 weitere Kontakte vorzusehen.

[0024] Das nun als eigentliches Batteriefach wirkende Fach 29a mit Batterie 33 ist nun am Zusatzmodul 51 vorgesehen und, entsprechend, der Deckel 39, der z.B. vom Grundgehäuse 3 entfernt und am Zusatzmodul eingeklinkt oder bajonettartig eingerastet wird. Gegebenenfalls können mehrere derartige Module 51 am in Fig. 1 dargestellten Grundmodul des Hörgerätes gestapelt werden. Die jeweilige Fixation der Zusatzmodule 51 erfolgt vorzugsweise mit einer an den Modulen 51 vorgesehenen Einrastpartie 43a, analog zum Scharnierteil 43 am Klappdeckel 39, sowie einem analog zum Schnappteil 46 an besagtem Klappdeckel 39 ausgebildeten Schnappteil 46a oder, bei Bajonettverriegelung, durch entsprechendes Einschieben und Drehverriegeln.

[0025] Damit ist es möglich, das Hörgerät auf höchst einfache Art und Weise modular den Wünschen entsprechend auszubauen, Batterie bzw. Akkumulator 33 bleiben immer ohne weiteres von aussen zugänglich.

Elektrisch/akustische Wandleranordnung



[0026] In Fig. 6 ist, vereinfacht, der Aufbau und die Lagerung der erwähnten Anordnung 15 am Grundgehäuse 3 und in Ansicht gemäss Fig. 1 dargestellt. Die Anordnung 15 umfasst, in einem Lautsprechergehäuse 53 gekapselt, die Lautsprecheranordnung (nicht dargestellt) mit einer Lautsprechermembran. Durch schematisch bei 55 eingezeichnete Kopplungsöffnungen werden die durch die Lautsprechermembran angeregten Schallwellen vom membranrückseitigen Raum im Lautsprechergehäuse 53 in den Umgebungsraum U53, des Lautsprechergehäuses 53 gekoppelt. Vom Membran-vorderseitigen Raum werden die akustischen Signale - wie mit dem Pfeil S dargestellt - zu dem in Fig. 1 ersichtlichen Übertragungskanal 11 gekoppelt.

[0027] Das Lautsprechergehäuse 53 ist allseits in federnden, vorzugsweise in gummielastischen Lagerungen 57, im wesentlichen frei schwingend gehaltert. Durch die Lagerungen 57 wird zwischen Lautsprechergehäuse-Aussenwand und einer Kapselung 59 der relativ grosse Raum U53 definiert, welcher zu einer namhaften Anhebung der Tieftöne führt. Der membranrückseitige Resonanzraum wird durch den Raum U53 um ein Vielfaches vergrössert. Damit der Raum U53 akustisch vollumfänglich wirksam ist, sind die Kapselung 59 und ihre Halterung 61 dicht verbunden.

[0028] Damit wird das Lagerungsvolumen für die Lautsprecheranordnung akustisch optimal genutzt. Die Kapselung 59 wirkt weiter bevorzugterweise als magnetisches Schirmungsgehäuse und ist hierzu bevorzugt aus µ-Metall gefertigt. Sie ist becherförmig ausgebildet und ist an der Halterung 61, als Kunststoffträgerteil ausgebildet, dichtend eingehakt. Zwischen Kapselung 59, Halterung 61 einerseits und Lautsprechergehäuse 53 sind die erwähnten federnden, vorzugsweise gummielastischen, Lagerungen 57 gespannt.

[0029] In Fig. 8 ist rein prinzipiell die erläuterte akustische Kopplung dargestellt. Die Membran 54 des Lautsprechers im Gehäuse 53 definiert im besagten Gehäuse einen ersten Raum R1, welcher mit dem akustischen Ausgang des Hörgerätes - wie mit S dargestellt - gekoppelt ist sowie einen zweiten R2, der über eine oder mehrere Öffnungen 55 mit dem zwischen Kapselung 59 und Gehäuse 53 gebildeten Raum U53 gekoppelt ist.

Betätigungsschalter 31



[0030] In Fig. 7 ist eine bevorzugte Ausführungsform des Betätigungsschalters 31, vereinfacht und schematisiert, dargestellt. Der Betätigungsschalter 31 umfasst einen Kipptaster 63, der einseitig, bei 65, kippgelagert ist.

[0031] Das Kipplager 65 ist an einem Schlitten 67 angeformt, welcher - wie mit dem Doppelpfeil F dargestellt - bezüglich des Grundgehäuses 3 linear verschieblich gelagert ist. Wie schematisch mit dem Federkontakt 69, bezüglich des Grundgehäuses 3 fix, und dem Überbrückungskontakt 70 am Schlitten 67 dargestellt, wird durch hin und her Schieben des Schlittens über Taster 63 das Gerät ein- und ausgeschaltet.

[0032] Im Schlitten 67 ist eine durchgehende Nut 72 eingearbeitet, durch welche eine Gehäuse-3-feste Kontaktpille 73 durchragt. Diese ist überdeckt durch eine am Schlitten 67 angeordnete federnde Kontaktpartie 75, welche bevorzugterweise als Tastaturelement aus gummielastischem, mindestens teilweise elektrisch leitendem Kunststoff gefertigt ist, wie bekannt beispielsweise von Fernbedienungstastaturen. Bei kippender Betätigung des Kipptasters 63 - wie mit dem Doppelpfeil K dargestellt - tritt die Kontaktpartie 75 mit der Kontaktpille 73 in Kontakt und erstellt zwischen diesen Elementen eine elektrische Verbindung. Obwohl sich für den Fachmann eine Vielzahl möglicher elektrischer Verbindungen unter Einschluss der Schaltstrecke S1, betätigt durch die Schlittenbewegung F, und der Schaltstrecke S2, betätigt durch die Kippbewegung K des Kipptasters 63, ergibt, ist bevorzugterweise - wie in Fig. 7 gestrichelt dargestellt - der Federkontakt 69 mit der Gerätebatterie 33 verbunden, der Überbrückungskontakt 70 mit der Kontaktpartie 75, und es wirkt damit die Kontaktpille 73 als elektrischer Ausgang der Schaltanordnung.

[0033] Damit wirkt der Betätigungsschalter 31 sowohl als Ein-/Aus-Schiebeschalter und zusätzlich, in Ein-Position, als Toggelschalter, womit - beispielsweise zur raschen individuellen Verstärkungseinstellung - in Schritten auf die Elektronikeinheit 27 gemäss Fig. 1 eingewirkt wird.

[0034] Mit dem Betätigungsschalter 31 werden mithin zwei Funktionen kombiniert, Schiebeschalter und Toggelschalter, eine Funktionsverschmelzung, die insbesondere für das erfindungsgemässe Hinterohrgerät höchst vorteilhaft ist. Die Bedienungsunterschiedlichkeit sichert, dass keine Funktionsverwechslung stattfindet, was bei Vorsehen zweier Schalter für die erwähnten beiden Funktionen wesentlich kritischer ist.

Aufbau des Gehäuses 3



[0035] Wie sich insbesondere aus Fig. 5 ergibt, ist das Grundgehäuse 3 durch ein gebogenes, entsprechend geformtes Rohrteil gebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform wird dieses Teil 3 einteilig ausgebildet, bevorzugt aus Kunststoff und ist nicht, wie sonst beim Aufbau derartiger Hörgeräte üblich, entlang von in Fig. 5 mit M eingetragenen Mantellinien, in zwei Schalen trennbar. Damit ist auch die Assemblierung der einzelnen Einheiten in das Grundgehäuse 3 gegeben: Sie werden einfach ins Rohr eingeführt, was wesentlich einfacher ist als eine Assemblierung an geöffneten Schalen. Ein weiterer Vorteil einer rohrförmigen, einteiligen Ausführungsform ist ihre viel grössere Stabilität gegenüber einem geteilten Gehäuse. Dadurch ist eine Reduktion der Gehäusewandstärke und dadurch eine Verkleinerung desselben möglich, bzw. bei gegebenem Aussenvolumen eine Erhöhung des nutzbaren Innenvolumens.

Vorteile der Gesamtkonfiguration



[0036] Mit Blick auf Fig. 1 ist ersichtlich, insbesondere auch bei der bevorzugten einteiligen Ausbildung des Grundgehäuses 3, dass die einzelnen Baueinheiten, insbesondere 11, 15, 27, 29 und/oder 51, durch axiales, sequentielles Einschieben in das Grundgehäuse 3 assembliert werden. Formgebung des Gehäuses 3 mit entsprechenden Führungen sichert dabei eine rasche, exakte Positionierung, wobei die gegenseitige elektrische Kontaktierung zwischen den elektrisch betriebenen Einheiten lötfrei, mittels federnder Kontaktierungen erfolgt. Damit können die vorzusehenden Einheiten vorab ausgetestet und ausgemessen und ohne eine Beeinträchtigung befürchten zu müssen darnach assembliert werden. Diese Assemblierung kann ohne weiteres automatisiert werden. Das Gesamtgehäuse mit Grundgehäuse 3 und Deckel 19, gegebenenfalls 39, ist, an den Stossstellen mit entsprechenden Dichtungen versehen, einfach dichtbar.

[0037] Die bevorzugte Ausführung der elektrisch/akustischen Wandleranordnung 15 sichert eine optimale magnetische Abschirmung der Lautsprecher und eine optimale akustische Abdichtung bezüglich Körperschall.


Ansprüche

1. Hinterohr-Hörgerät mit einem im Wesentlichen rohrförmigen Gehäuseteil sowie, darin, Hörgerätefunktionseinheiten, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseteil ein Teil ist.
 
2. Hinterohr-Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseteil in einem Abschnitt mittels eines entfernbaren Deckels zu einem im Wesentlichen über seine ganze Länge geschlossenen rohrförmigen Gehäuse komplettiert ist.
 
3. Hinterohr-Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum des Geräteteils Aufnahmen für das gestapelte Einführen von im Gerät aufzunehmenden Baueinheiten aufweist.
 
4. Hinterohr-Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein akustischer Auskopplungsstutzen (5) am einen Ende des Gehäuseteils (3) lösbar angeordnet ist.
 
5. Hinterohr-Hörgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dem einen Ende des Gehäuseteils abgewandte Ende eines Gehäuses mit dem Gehäuseteil durch einen vorzugsweise zerstörungsfrei entfernbaren Deckel zu einem Aufnahmefach mit mindestens zwei elektrischen Kontakten verschlossen ist.
 
6. Hinterohr-Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Geräteteil Teil eines hakenförmig gebogenen Gerätekörpers ist und im Bereich der grössten Krümmung des Gerätegehäuses ein ebenso gekrümmter Deckel vorgesehen ist.
 
7. Verfahren zur Assemblierung eines Hinterohr-Hörgerätes umfassend einen im wesentlichen rohrförmigen Gehäuseteil (3) sowie, darin, Hörgerätefunktionseinheiten, dadurch gekennzeichnet, dass man den Gehäuseteil (3) einteilig ausbildet und als Hörgerätefunktionseinheit eine Elektronikeinheit durch axiales Einschieben in den Gehäuseteil assembliert.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Assemblierung automatisch erfolgt.
 




Zeichnung