[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel nach Oberbegriff des Hauptanspruchs, einen
Schlüsselrohling zur Herstellung des Schlüssels gemäß Anspruch 10 und einen genormten
Profilzylinder mit zugehörigem Schlüssel nach Anspruch 15.
[0002] Für die vorliegende Erfindung wird davon ausgegangen, daß Schlüssel für genormte
Profilzylinder allgemein bekannt sind aus der DIN 18252.
[0003] Dabei handelt es sich bei den genormten Profilzylindern um Schließzylinder, die dazu
bestimmt sind, austauschbar in dafür vorgerichtete Schlösser, z. B. Einsteckschlösser
nach DIN 18251, eingesetzt zu werden.
[0004] Derartige Schlüssel werden üblicherweise in den Schlüsselkanal des genormten Profilzylinders
eingeschoben. Sie weisen an ihrer Schlüsselbrust, die dem Schlüsselrücken gegenüber
liegt, Einschnitte auf, die zum Ausrichten der im Profilzylinder vorgesehenen Stiftzuhaltungen
dienen.
[0005] Ein zugangsberechtigter Schlüssel richtet die Stiftzuhaltungen so aus, daß diese
mit einer Trennungsebene in der Umfangsfläche des Schließkerns stehen, so daß der
Schließkern anschließend gedreht werden kann.
[0006] Derartige Schlüssel werden aus sogenannten Schlüsselrohlingen gefertigt. Ein Schlüsselrohling
wird auf seiner Schlüsselbrust, also dort wo die Einschnitte angebracht werden sollen,
zunächst von einer geradlinigen Einhüllenden begrenzt, die sich zwischen Schlüsselspitze
und Schlüsselreide erstreckt. Die Tiefe der Einschnitte variiert - je nach verwendeter
Schließung im Profilzylinder - von Position zu Position. Mittels eines Kopierfräsautomaten
werden die einzelnen Einschnitte nacheinander abgetastet und über eine entsprechend
ausgestaltete Frässcheibe in den neuen Schlüsselrohling übertragen.
[0007] Auf diese Art lassen sich relativ einfach Nachschlüssel fertigen.
[0008] Dies kann jedoch nicht immer im Sinne desjenigen sein, der ein berechtigtes Interesse
an der Zutrittssicherheit des ihm gehörenden Schließzylinders hat.
[0009] Dies gilt insbesondere auch für Eigentümer von Hauptschlüssel-/Generalhauptschlüsselanlagen
mit gruppenweiser Zutrittsberechtigung zu vorbestimmten Schließzylindern. Diesbezüglich
schreibt die DIN 18252 den Herstellern vor, daß die jeweiligen Schlüsselrohlinge nicht
in Umlauf gebracht werden dürfen. Nachgelieferte Schlüssel müssen danach nicht nur
eine technisch einwandfreie Funktion in Hauptschlüssel-/Generalhauptschlüsselanlagen
sicherstellen sondern auch die Sicherheitsrisiken verringern.
[0010] Obwohl unter einem Schlüsselrohling im Sinne der DIN 18252 ein mit dem Längsprofil
des zu kopierenden Schlüssels versehenes Halbzeug zu verstehen ist, in welches anschließend
nur noch die Einschnitte zum Ausrichten der Stiftzuhaltungen eingebracht werden müssen,
wird eine große Gefahr darin gesehen, mittels der in jüngster Zeit auftretenden Profilfräsautomaten
einen derart herstellergebundenen Schlüsselrohling aus einem einfachen Rechteckprofil
herauszufräsen.
[0011] Damit wäre aber, ungeachtet der Frage nach Zulässigkeit dieses Vorgehens, der Anfertigung
von unerlaubten Nachschlüsseln und Ersatzschlüsseln Tür und Tor geöffnet.
[0012] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen anzugeben, mit deren
Hilfe auch unter Verwendung von Profilfräsautomaten das Kopieren derartiger Schlüssel
wirksam unterbunden werden kann.
[0013] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0014] Die Merkmale der Ansprüche 10 und 14 betreffen bevorzugte Ausgestaltungen, die geeignet
sind, die Lösung der gestellten Aufgabe zu fördern.
[0015] Grundsätzlich führen die Maßnahmen der vorliegenden Erfindung an den herkömmlichen
Kopierfräsen zur Herstellung der Einschnitte in der Schlüsselbrust zu einem erschwerten
bis gar unmöglichen Abtasten der jeweiligen Einschnittiefe. Zumindest die tiefen Einschnitte
sind nämlich von der Schutzwand verdeckt, die unmittelbar seitlich neben den Einschnitten
angeordnet ist. Will man von einem Schlüssel nach dieser Erfindung mit herkömmlichen
Mitteln eine Kopie herstellen, muß daher zuerst die Schutzwand zerstört werden. Da
allerdings die Schlüsselreide gemäß den Vorschriften aus DIN 18252 mit einer entsprechenden
Kennzeichnung zu versehen ist, die den Schlüssel als Hauptschlüssel bzw. Generalhauptschlüssel
kennzeichnet, sind auf redlichem Weg Ersatz- und Zusatzschlüssel nicht herzustellen,
ohne daß der Original-Schlüssel unzulässig durch Entfernung der Schutzwand verändert
worden ist.
[0016] Dabei genügt es, lediglich einen einzigen Einschnitt im Schlüsselrücken mit der seitlich
angeordneten Schutzwand zu versehen. Darüber hinaus werden Ausführungsbeispiele angegeben,
bei welchen die Schutzwand erst bei Einschnitten ab einer bestimmten Einschnittiefe
wirksam wird.
[0017] Die Schutzwand liegt auf lediglich einer Breitfläche des Schlüssels. Sie deckt von
dieser Seite die Einschnitte so ab, daß keine scharfkantigen Zacken entstehen, die
Verletzungen oder Beschädigung der Kleidung hervorrufen können.
[0018] Betrachtet man den Schlüssel im Querschnitt, soll die Schutzwand an zwei sich diagonal
gegenüberliegenden Ecken des Schlüsselprofils angeordnet sein.
[0019] Auf diese Weise erlangt man einen Schlüssel, der in zwei um 180 Grad zueinander versetzten
Winkelstellungen in den Profilzylinder eingeführt werden kann.
[0020] In einem ersten Ausführungsbeispiel kann dieser Schlüssel als sogenannter Wendeschlüssel
ausgestaltet sein, der unabhängig von seiner Einsteckstellung ein und denselben Profilzylinder
schließt.
[0021] In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Schlüssel - abhängig von seiner jeweiligen
Einsteckstellung - zwei unterschiedliche Profilzylinder mit voneinander unabhängigen
Schließungen betätigen.
[0022] Die Schutzwand verläuft also lediglich auf einer Seite des Schlüsselquerschnitts
und kann folglich von Schlüsselspitze bis Schlüsselreide geradlinig ausgebildet sein.
Auf diese Weise wird die Schutzwand mit zur Führung des Schlüsselprofils im Schlüsselkanal
herangezogen, wobei ergänzend am Fuß der Schutzwand eine zusätzliche Führungsrippe
vorgesehen sein kann, die durch einfaches Längsfräsen am Fuß der Schutzwand mit herkömmlichen
Mitteln herstellbar ist.
[0023] Dabei paßt der erfindungsgemäße Schlüssel über seine gesamte Breite bündig in den
Schlüsselkanal und wird zusätzlich auch im Bereich der Schutzwand an der Wandung des
Schlüsselkanals geführt.
[0024] Da die Schutzwand auf ihrer von der Wandung des Schlüsselkanals abgewandten Seite
die Einschnitte trägt, ergibt sich ein zusätzliches Kopiererschwernis, weil dort die
Wandbreite der Schutzwand maßgeblich für die technisch einwandfreie Funktion des Schlüssels
ist.
[0025] Obwohl die Wandbreite der Schutzwand für die verschiedenen Einschnitte durchaus variieren
kann, bezieht sich eine bevorzugte Ausführungsform auf eine gleichbleibende Wandbreite
für alle Einschnitte.
[0026] Diese Maßnahme erleichtert die Lagerhaltung und Logistik, da sie Stiftzuhaltungen
von identischen Durchmessern erfordert.
[0027] Wird darüber hinaus diejenige Längskante der Schutzwand, die bezüglich der Schlüsselbreitseite
nach außen weist, abgerundet, empfiehlt es sich, das Profil des Schlüsselkanals hierzu
komplementär auszugestalten.
[0028] Diese Maßnahme verringert zusätzlich das Risiko, daß derartige Schlüssel mit Profilfräsautomaten
kopiert werden.
[0029] Die jeweiligen Übergangsradien an den Führungsrippen und den profilvariierenden Rippen
können zudem auch voneinander abweichen, um die Gefahr der unzulässigen Kopien weiter
zu verringern.
[0030] Diese Tatsache ist insbesondere auch unter dem Aspekt zu sehen, daß Führungsrippen
ebenso wie die profilvariierenden Rippen mit derartigen Profilfräsautomaten im verkleinerten
Querschnitt kopiert werden, wobei dann allerdings die Führung des Schlüssels im Schließkanal
deutlich verschlechtert wird, weil der Schlüssel ein unzulässiges Spiel im Schlüsselkanal
erhält, und auf diese Weise eine einwandfreie Funktion des Schlüssels nicht mehr gewährleistet
ist.
[0031] Gegen diese Manko hilft auch die bei den Profilfräsautomaten vorgesehene Digitalisierung
des Schlüsselquerschnitts nichts, da die Digitalisierung stets zu Schlüssellängsrippen
führt, die im Querschnitt geringer als die herstellerseitig vorgegebenen Querschnitte
ausfallen, so daß die Funktion derartig unzulässig kopierter Nachschlüssel/Ersatzschlüssel
in Frage stehen muß.
[0032] Zusätzlich kann die Wandbreite der Schutzwand so bemessen sein, daß den Kernstiften
der Stiftzuhaltung auf der den Einschnitten zugewandten Seite der Schutzwand eine
Kontaktfläche geboten wird, die mit den Mantelflächen der Kernstifte einen spielfreien
Gleitsitz bildet. Wird die Wandbreite der Schutzwand bei unzulässigem Kopieren dieses
Schlüssels größer als die Wandbreite des Originals, versagt der Schlüssel seinen Dienst.
Wird die Wandbreite hingegen geringer als die Wandbreite des Originals, muß die Führung
des Kernstifts insbesondere im voll ausgefahrenem Zustand allein von der zugehörigen
Bohrung, in welcher der Kernstift gleitend geführt ist, übernommen werden.
[0033] Außerdem führt eine verminderte Wandstärke zu einer Schwächung des Schlüsselquerschnitts
an dieser Stelle, da auch zu berücksichtigen ist, daß sogenannte Wendeschlüssel sich
jeweils gegenüberliegende Einschnitte aufweisen, von denen die tiefen Einschnitte
zu einer Schwächung des Schlüssels in diesem Bereich führen.
[0034] Hier allerdings schafft die Erfindung Abhilfe, weil die Schutzwand den Schlüsselquerschnitt
insbesondere im Bereich der tiefen Einschnitte verstärkt und stabilisiert.
[0035] Ein unzulässig kopierter Schlüssel mit einer verminderten Stärke der Schutzwand an
dieser Stelle bietet daher auch nur eine verminderte Stabilität, die insbesondere
bei unzulässigen Nachschlüsseln/Ersatzschlüsseln, die mit einem Profilfräsautomaten
hergestellt wurden, aufgrund des digitalisierten Profils zu einer weiteren Schwächung
des Schlüsselquerschnitts führt.
[0036] Die Schutzwand an einem Schlüssel gemäß vorliegender Erfindung erfüllt daher eine
Doppelfunktion.
[0037] Einerseits verhindert sie, daß ein Original-Schlüssel durch einfaches Feilen oder
übliches Fräsen kopiert werden kann. Dies ist mit herkömmlichen Vorrichtungen nur
möglich unter Zerstörung der Schutzwand.
[0038] Andererseits steckt sie zwischen den in lediglich einer einzigen Reihe stehenden
Stiftzuhaltungen des Profilzylinders und der Außenwandung des Schlüsselkanals und
muß deshalb in ihrer Breite begrenzt sein.
[0039] Zusätzlich bietet sie bei den tiefen Einschnitten an Wendeschlüsseln, denen naturgemäß
ein gleich tiefer Einschnitt auf der gegenüberliegenden Seite zugeordnet sein muß,
erheblich verbesserte Stabilität und vermeidet darüber hinaus Zacken im Schlüssel,
die zur Verletzung bzw. Beschädigung von Textilien führen können.
[0040] In einem Ausführungsbeispiel sind für einen derartigen Schlüssel 7 unterschiedliche
Einschnittiefen vorgesehen, wobei z. B. die Einschnitte mit den geringen Tiefen 0
bis 3 in den zusätzlichen Längsrippen eingebracht sind, die an einem Schlüsselrohling
gemäß Anspruch 10 vorgesehen sind, während die Einschnitte mit den großen Tiefen 4
bis 6 seitlich neben der Schutzwand liegen.
[0041] Einem Schlüsselrohling gemäß Anspruch 10 kommt daher besonderes Augenmerk zu, da
durch die zusätzlichen Längsrippen an den beiden Querseiten die Einschnitte mit geringer
Tiefe ohne und die Einschnitte mit großer Tiefe mit einer Schutzwand ausgestattet
sind.
[0042] Es entsteht aus einem derartigen Schlüsselrohling daher ein Schlüssel mit Einschnitten
unterschiedlicher Qualifikation, jeweils abhängig von der Einschnittiefe, so daß Kopien
erst durch unterschiedliche Bearbeitungsverfahren - abhängig von der jeweiligen Einschnittiefe
- herstellbar sind.
[0043] Wird der außenseitige Fuß der zusätzlichen Längsrippen um ein vorbestimmtes Maß nach
Innen versetzt, bietet es sich an, dort eine Führungrippe vorzusehen. Ggf. ist der
Fußbereich zwischen der Längsrippe und der Führungsrippe mit vorbestimmten Radius
ausgerundet und im Schlüsselkanal eine hierzu korrespondierende Rundung vorgesehen,
um zusätzlich die Herstellung "genau passender" Schlüsselrohlinge auf Profilfräsautomaten
zu erschweren.
[0044] Wird ein derartiger Schlüsselrohling mit den Längsrippen gemäß Anspruch 10 versehen,
bietet es sich an, die Schutzwand auf der jeweils den Längsrippen gegenüberliegenden
Seite des Schlüsselrohlings vorzusehen. Auf diese Weise lassen sich die Einschnitte
mit geringer Tiefe in den Längsrippen anbringen, während mit der Einbringung der Einschnitte
großer Tiefe die Schutzwand nach der vorliegenden Erfindung automatisch entsteht.
[0045] Zusätzlich wird vorgeschlagen, in der Schlüsselquerfläche zwischen den Längsrippen
und der Schutzwand eine zusätzliche Längsrille vorzusehen, die mit einer entsprechenden
vorstehenden Längsrippe im Schlüsselkanal korrespondiert.
[0046] Die unzulässige Anfertigung von Nachschlüsseln bzw. Ersatzschlüsseln wird damit weiter
erschwert.
[0047] Ergänzend hierzu betrifft die Erfindung auch die Kombination aus einem Schlüssel
mit einem genormten Profilzylinder, bei welchem die Stiftzuhaltungen in einer Diametralebene
des Schließkerns liegen. Die Diametralebene des Schließkerns verläuft in der Mittelebene
des gesamten Profilzylinders und wird von dem Schlüsselkanal angeschnitten.
[0048] Dabei ist von Bedeutung, daß der Schlüsselkanal um eine Teilbreite des Schlüssels
in Richtung zu derjenigen Schutzwand versetzt ist, die bei eingestecktem Schlüssel
die Stiftzuhaltungen beaufschlagt. Der Schlüsselkanal ist damit aus der Diametralebene,
in welcher die Stiftzuhaltungen liegen, seitlich versetzt. Auf diese Weise entstehen
für die Kernstifte dort, wo der Schlüsselkanal die Kernbohrungen schneidet, zusätzliche
Anlageflächen, die der Hubbegrenzung des Kernstifts dienen.
[0049] Durch den seitlichen Versatz des Schlüsselkanals in Bezug zur Diametralebene des
Schließkerns läßt sich auf derjenigen Seite des Schlüsselkanals, die der Anschlagfläche
der Kernstifte gegenüberliegt, die erfindungsgemäße Schutzwand unterbringen und es
lassen sich so die zusätzlichen Sicherheitsfunktionen erfüllen.
[0050] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1a bis 1c
- Schlüsselprofile für General-Hauptschlüsselanlagen,
- Fig.1d bis 1f
- Schlüsselprofile für Zentralschließanlagen,
- Fig.2a bis c
- Beispiele für unterschiedliche Schlüssel,
- Fig.3a bis c
- Wendeschlüssel im Zylinderkern, Zylinderkern und Schlüssel mit parazentrischem Profil,
- Fig.4a bis c
- Gruppenhauptschlüssel höchster Profilordnung mit Zylinderkern, Zylinderkern und Schlüsselprofil,
- Fig.5a bis c
- Wendeschlüssel mit Zylinderkern, Zylinderkern und Schlüsselprofil mit zusätzlichen
Längsrillen,
- Fig.6a
- Der erfindungsgemäße Schlüssel im eingesteckten Zustand,
- Fig.6b
- Der Profilzylinder gemäß Figur 6a ohne Schlüssel,
- Fig.6c
- zugehöriges Schlüsselprofil zu Fig.6b im Querschnitt,
- Fig.7a
- Profilzylinder aus einer Schließanlage für einen Schlüssel nach der vorliegenden Erfindung,
- Fig.7b
- Profilzylinder gemäß Figur 7a mit einem eingesteckten Schlüsselrohling,
- Fig.8a
- Den Profilzylinder gem. Figur 7a mit zutrittsberechtigtem Schlüssel mit übergeordnetem
Profil,
- Fig.8b
- Den Profilzylinder gem. Figur 7a mit nicht zutrittsberechtigtem Schlüssel.
[0051] Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0052] Die Fig.1a bis 1f zeigen verschiedene Schüsselquerschnitte, die aus ein und demselben
Rohschlüssel herstellbar sind.
[0053] Hierzu zeigt Fig.1b einen Rohschlüssel von rechteckförmigem Querschnitt. Hieraus
können die gezeigten Schlüsselrohlinge 1 durch Abtragen des schraffierten Bereichs
hergestellt werden.
[0054] Im folgenden wird von einem Schlüsselrohling 1 dann gesprochen, wenn sein Querschnitt
von einer rechteckförmigen Einhüllenden 2 bestimmt wird, wobei an zwei sich diagonal
gegenüberliegenden Ecken der beiden Querseiten der rechteckförmigen Einhüllenden 2
zwei gleichartige Längsrippen 3,4 vorgesehen sind. zusätzlich dienen die beiden Längsseiten
5,6 der rechteckförmigen Einhüllenden 2 der Variation der Schlüssellängsrippen.
[0055] Hierzu zeigt Fig.1c ein erstes Ausführungsbeispiel, bei welchem insgesamt 8 Schlüssellängsrippen
variierbar sind, nämlich die Schlüssellängsrippen 8.1 bis 8.8.
[0056] Da es sich im vorliegenden Fall um einen Wendeschlüssel handelt, sind auf der gegenüberliegenden
Längsseite 5 die der Variation dienenden Schlüssellängsrippen gegenläufig zu den Schlüssellängsrippen
auf der zweiten Längsseite 6 initiiert.
[0057] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1f sind hingegen insgesamt 9 Schlüssellängsrippen
variierbar, die von 9.1. bis 9.9 initiiert sind.
[0058] Dabei hängt die Anzahl der variierbaren Schlüssellängsrippen ab von der Höhe 9a bzw.
9b, die sich aus dem Abstand zwischen der den jeweiligen Schlüsselrücken bildenden
Längsrippe 3 bzw. 4 und der Flanke der ersten Führungsrippe 7,7' bildet.
[0059] Im Fall der Figur 1c ist dieser Abstand 9a größer als im Ausführungsbeispiel 9b der
Figur 1f, so daß sich die Anzahl der variierbaren Schlüssellängsrippen im Falle der
Figur 1f entsprechend erhöht.
[0060] Zusätzlich springen die Längsrippen 3 bzw. 4 bezüglich der Längsseiten 5, 6 des Schlüsselrohlings
1 um einen Versatz 10 nach innen. Hierdurch entsteht am Fuß der Längsrippen 3,4 jeweils
eine Führungsrippe 7, die der Führung des fertigen Schlüssels im Schlüsselkanal des
Schließzylinders dient.
[0061] Da die Höhe der Längsrippe 3, 4 bis zur ersten Flanke der Führungsrippe, also der
Stelle, wo die Führungsrippe beginnt, in beiden Ausführungsbeispielen unterschiedlich
ist bzw. unterschiedliche Rippenvariationen ermöglichen soll, ragen die Längsrippen
3,4 auf den Außenseiten des Schlüssels in denjenigen Bereich hinein, der von der rechteckförmigen
Einhüllenden 2 umkreist wird, während zugleich die Höhe 11 der jeweiligen Längsrippe
in beiden Ausführungsbeispielen auf der gegenüberliegenden Seite gleich groß ist.
[0062] Damit lassen sich allein über die Höhen der Längsrippen bis zur Führungsrippe unterschiedliche
Profilfamilien realisieren, während zugleich die Hauptabmessungen derartiger Rohschlüssel
gemäß der Darstellung in Figur 1b identisch übereinstimmen. Diese Führungsrippe ist
keine Variationsrippe sondern stets innerhalb einer Profilfamilie, zum Beispiel innerhalb
der Profilserie einer General-Hauptschlüsselanlage, starr. Die Führungsrippe wird
üblicherweise mit - im Vergleich zu den Variationsrippen - besonders engen Toleranzen
gefertigt.
[0063] Erfindungsgemäß ist nun eine Schutzwand 20 vorgesehen, die auf der den Längsrippen
3,4 gegenüberliegenden Seite des Schlüsselrohlings 1 angeordnet ist.
[0064] Die den jeweiligen Längsrippen 3,4 gegenüberliegenden Kanten 12 sind daher Bestandteil
jeder dieser beiden Schutzwände 20, da sich die Schlüsseleinschnitte, wie noch näher
gezeigt wird, nicht über die gesamte Breite der rechteckförmigen Einhüllenden 2 erstrecken.
[0065] Hierzu zeigt Figur 1b beispielhaft eine die Längsrippen 3 bzw. 4 durchdringende Ausnehmung,
die in das Material des Schlüsselrohlings 1 über den Fußbereich der Längsrippen 3,4
hinaus geht. Die Breite der Ausnehmung ist jedoch geringer als die Gesamtbreite der
rechteckförmigen Einhüllenden 2, so daß hier auf der den Längsrippen 3 bzw. 4 gegenüberliegenden
Seite des Schlüsselrohlings 1 eine Schutzwand 20 verbleibt, die Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist und die innerhalb dieser Restbreite liegt.
[0066] Zusätzlich zeigen die Figuren 1c, 1f die Möglichkeit, im Längsbereich des Schlüssels
zwischen den Längsrippen 3,4 und der den Längsrippen gegenüberliegenden Kante 12 auf
der Schlüsselquerfläche eine zusätzliche Längsrille 13 vorzusehen, die mit einer auf
der Seite der Stiftzuhaltungen im Schließzylinder vorgesehenen zusätzlichen Längsrippe
im Schlüsselkanal korrespondiert.
[0067] Die zusätzliche Längrille 13 bedarf bei der Herstellung des Schlüsselrohlings eines
gesonderten Arbeitsganges und muß im Hinblick auf die profilmäßig angepaßte zusätzliche
Längsrippe im Schlüsselkanal auch präzise gefertigt werden.
[0068] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1a sind alle Variationsrippen entfernt.
[0069] Ein Schlüssel diesen Querschnitts würde daher als Generalhauptschlüssel in alle zugeordneten
Schließzylinder passen.
[0070] Die beiden Ausführungsbeispiele gemäß Figuren 1d, 1e sind bis auf die Variationsrippe
9.7 von gleichem Profil. Da beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1e die Variationsrippe
9.7 allerdings fehlt, handelt es sich bei diesem Ausführungsbeispiel um einen übergeordneten
Schlüssel, der in einen Schließzylinder eingesteckt werden kann, welcher dem Schlüsselquerschnitt
gemäß Figur 1d angepaßt ist aber nicht umgekehrt.
[0071] In diesem Fall kann es sich um ein Beispiel aus einer Zentralschließanlage handeln.
[0072] Ausgehend hiervon zeigen die Figuren weitere Details der Erfindung.
[0073] Im folgenden soll anhand der Figuren 6a bis 8b einmal auf das Zusammenwirken zwischen
dem erfindungsgemäßen Schlüssel und einem genormten Profilzylinder eingegangen werden.
[0074] Hierzu zeigen die Figuren 6a und 6b Seitenansicht des Schließkerns eines Profilzylinders
mit Stiftzuhaltungen, die aus Kernstiften 21 und Zylinderstiften 22 bestehen.
[0075] Die Drehebene des Schließkerns ist mit 23 bezeichnet. Sind die Trennungsebenen zwischen
Kernstiften 21 und Zylinderstiften 22 so ausgerichtet, daß alle mit der Drehebene
23 zusammenfallen, läßt sich der Schließkern im Profilzylinder drehen.
[0076] Das Ausführungsbeispiel gem. Fig.6a zeigt hierzu einen Schlüssel 25, der hinter der
geradlinigen Einhüllenden 26 (siehe Fig.2a,b) zwischen Schlüsselspitze 27 und Schlüsselreide
28 zurückspringende Einschnitte 29a - 29f aufweist, die zum Ausrichten der in einer
Diametralebene des Schließkerns 30 liegenden und dort in einer Reihe hintereinander
stehenden Stiftzuhaltungen 21;22 dienen.
[0077] Die Stiftzuhaltungen 21;22 liegen hier in der Papierebene, die mit der Diametralebene
des Schließkerns 30 zusammenfällt.
[0078] Von der linken Seite her betrachtet, sind die Einschnitte des Schlüssels 25 abwechselnd
tief, hoch, tief, hoch, tief, hoch.
[0079] Man erkennt, daß die mit "tief" bezeichneten Stiftzuhaltungen in den Einschnitten
mit großer Tiefe im Schlüssel sitzen. Die Spitzen der Kernstifte werden von der Schutzwand
20 verdeckt, die hier oberhalb der Papierebene liegt. Dies ist möglich, da die Einschnitte
mit großer Tiefe sich lediglich über eine Teilbreite des Schlüsselrückens erstrecken,
so daß die nicht von der Teilbreite der Einschnitte erfaßte Restbreite des Schlüsselrückens
eine die Einschnitte seitlich überragende Schutzwand 20 bilden kann.
[0080] Dabei erstreckt sich die Schutzwand 20 geradlinig zwischen Schlüsselspitze 27 und
Schlüsselreide 28.
[0081] Die mit "hoch" bezeichneten Stiftzuhaltungen sitzen indes in Einschnitten, die in
den - hier - oben bzw. unten liegenden Längsflächen der Längsrippen 3 bzw. 4 eingebracht
sind.
[0082] Fig.6b zeigt hingegen die Situation ohne Schlüssel.
[0083] Die Stiftzuhaltungen sind in Richtung zum Schlüsselkanal soweit durch die sie beaufschlagenden
Druckfedern eingefahren worden, daß die Drehebene 23 von den Zylinderstiften 22 jeder
einzelnen Stiftzuhaltung durchtrennt wird und somit eine Drehbewegung eines Schließkerns
unmöglich ist.
[0084] Die Fig.6c zeigt das zugehörige Profil des Schlüssels. Man erkennt, daß eine der
Längsrippen 3 bzw. 4, da es sich um einen Wendeschlüssel handelt, auf der unteren
Längskante des Schlüsselkanals 31 entlang fährt, während die Längskante der oberen
Längsrippe 4 bzw. 3 parallel zu einer entsprechenden Ausnehmung im oberen Bereich
des Schlüsselkanals verschiebbar ist.
[0085] Die Schutzwand 20 ist über die gesamte Länge gesehen von rechteckförmigem Grundriß
und bezüglich der Schlüsselbreitseite, im vorliegenden Fall, an den den Längsrippen
3,4 gegenüberliegenden Kanten 12 nicht abgerundet.
[0086] Ergänzend hierzu zeigen die Fig.7a bis 8b weitere Details.
[0087] Fig.7a zeigt den Schließzylinder, passend für einen Schlüssel nach der vorliegenden
Erfindung, ohne eingesteckten Schlüssel.
[0088] Es handelt sich um den Profilzylinder aus einer Schließanlage, wie man anhand der
Aufbaustifte erkennen kann. Die Aufbaustifte 21b,c bilden zusammen mit dem Kernstift
21 eine dreiteilige Kernstiftkonfiguration mit insgesamt drei möglichen Zutrittsstellungen,
die abhängig von den jeweiligen Vertiefungen im Schlüssel im Sinne der Drehbeweglichkeit
des Schließkerns auszurichten sind.
[0089] Weiterhin ist erkennbar, daß die Stiftzuhaltungen in einer Diametralebene 32 des
Schließkerns 30 angeordnet sind.
[0090] Dies bedeutet, daß die Längsmittellinie der Stiftzuhaltungen durch den Drehmittelpunkt
des Schließkerns 30 verläuft.
[0091] Ferner ist erkennbar, daß der Schlüsselkanal 31 aus der Diametralebene 32 des Schließkerns
30 in diejenige Richtung versetzt ist, in welche die Schutzwand 20 des eingesteckten
Schlüssels 25 zeigt.
[0092] Auf diese Weise entsteht für die kegelförmige Spitze des Kernstiftes, die unmittelbar
an der Wandung des Schließkerns zu liegen kommt, eine "satte" Auflagefläche 33, die
der Hubbegrenzung des Kernstiftes dient.
[0093] Fig.7b zeigt darüber hinaus den Profilzylinder gemäß Fig.7a mit eingestecktem Schlüsselrohling.
Die Spitze der Kernstifte 21 wird in gerader Linie durch die Längskante der Längsrippe
4 ausgerichtet. Da der Schlüsselrohling allerdings nicht die richtigen Einschnittiefen
aufweist, kommt es nicht zur Drehbeweglichkeit des Schließkerns.
[0094] Auch im Falle der Figur 8b gilt dies entsprechend. Hier ist ein nicht zugangsberechtigter
Schlüssel eingesteckt, dessen Einschnittiefen nicht auf die Trennebenen der Stiftzuhaltung
eingestellt sind.
[0095] Der Schließkern läßt sich nicht drehen.
[0096] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.8a ist ein übergeordneter Schlüssel gezeigt. Dieser
übergeordnete Schlüssel weist keine Profilvariationen auf sondern besitzt aus der
gesamten Schlüsselfamilie den geringsten Querschnitt, der in alle Schlüsselkanäle
aller zugeordneten Profilzylinder hineinpaßt.
[0097] Die Schutzwand 20 liegt mit einer seitlichen Kontaktfläche 34 an den Kernstiften
21 der Stiftzuhaltung an. Die Breite der Schutzwand 20 ist im Sinne einer längs- und
quergerichteten Gleitfreiheit zwischen ihrer den Stiftzuhaltungen zugewandten Fläche
und der im Schlüsselkanal 31 zu ihrer Kontur korrespondierenden Ausnehmung gefertigt.
[0098] Qualitativ zeigen die Fig.7a bis 8b darüber hinaus, daß der seitliche Versatz zwischen
Schlüsselkanal 31 und Diametralebene 32 des Schließkerns etwa 1/4 der Schlüsselbreite
beträgt.
[0099] Im folgenden wird nun auf verschiedene Ausführungsbeispiele des Zusammenwirkens zwischen
Schlüssel und Schlüsselkanal eingegangen anhand der Figuren 3a bis 5c.
[0100] Die Fig.3a bis 3c zeigen einen Wendeschlüssel mit parazentrischem Profil. Man erkennt,
daß sich Längsrippen des Schlüsselkanals in vertikaler Richtung gesehen überschneiden.
Dies bietet den Vorteil einer erschwerten Abtastung der (nicht gezeigten) Stiftzuhaltungen.
[0101] Der Schlüsselkanal 31 stimmt in seinem Profil genau mit dem Querschnittsprofil des
Schlüssels 25 überein.
[0102] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4a bis 4c ist ein Generalhauptschlüssel höchster
Profilordnung in einen mit Variationsrippen vesehenen Schlüsselkanal 31 eingesteckt.
[0103] Der Querschnitt des Generalhauptschlüssels entspricht dem kleinsten möglichen Querschnitt
des Schlüsselkanals, während durch die dreiteilige Kernstiftkonfiguration aus Kernstift
21 und den vorhandenen Aufbaustiften 21b,c die Schließung des Schließzylinders an
die in dieser Ebene der Schlieungen vorhandene Einschnittiefe des Generalhauptschlüssels
angepaßt ist.
[0104] Ein derartiger Generalhauptschlüssel würde auch in einen Schlüsselkanal hineinpassen,
der entsprechend Fig.4b und 5b auf seiner den Stiftzuhaltungen zugewandten Seite eine
zusätzliche Längsrippe 35 aufweist, die zur Erzielung einer selektiven Zugangsberechtigung
bei einem untergeordneten Schlüssel mit einer zusätzlichen Längsrille 13 des Schlüsselprofils
korrespondiert (s. Fig.5c).
[0105] Man erkennt, daß der Generalhauptschlüssel gemäß Fig.4 dem Innenprofil des Schlüsselkanals
31 entspricht (strichpunktiert gezeigter Bereich), während zugleich die Schutzwand
20 durch die jeweils notwendigen Einschnittiefen für die einzelnen Stiftzuhaltungen
realisiert ist.
[0106] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.5a zeigt einen Schlüssel mit Einzelprofil, wie
er in einer Generalhauptschlüssel-Schließanlage vorkommen könnte.
[0107] Es handelt sich um einen untergeordneten Schlüssel, dessen der Variation dienende
Schlüssellängsrippen 8.2, 8.4 und 8.6 mit 8.7 an die Kontur des Schlüsselkanals 31
angepaßt sind.
[0108] Zusätzlich weist das Schlüsselprofil eine zusätzliche Längsrille 13 auf, die mit
einer entsprechenden Längsrippe 35 im Schlüsselkanal 31 korrespondiert.
[0109] Ergänzend hierzu zeigen die Fig.2a bis 3c weitere Schlüsselbeispiele.
[0110] Es handelt sich jeweils um Wendeschlüssel. Die Nebenfiguren zeigen das jeweilige
Schlüsselprofil.
[0111] Im Ausführungsbeispiel der Fig.2a sind drei tiefe Einschnitte im Bereich der Schlüsselspitze
vorgesehen, die jeweils von einer Schutzwand 20 flankiert werden.
[0112] Die weiteren drei Einschnitte in Richtung zur Schlüsselreide sind flache Einschnitte,
die in den Längsrippen 3,4 vorgesehen sind.
[0113] Der Schlüssel ist als Wendeschlüssel ausgestaltet, der in zwei um jeweils 180 Grad
zueinander versetzten Einschubstellungen bei ein und demselben Profilzylinder zugangsberechtigten
Eintritt verschafft.
[0114] Die Profilierung des Schlüssels weist der Variation dienende Schlüssellängsrippen
8.1, 8.3, 8.5 und 8.6 auf. Somit ist dieser Schlüssel von untergeordneter Qualifikation.
[0115] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2b weist diese der Variation dienenden Schlüssellängsrippen
nicht auf. Dieser Schlüssel paßt in Schlüsselkanäle beliebiger Anzahl und Anordnung
von Variationsrippen derselben Schlüsselprofil-Serie.
[0116] Es sind lediglich die maßlich besonders eng tolerierten Führungsrippen 7 gezeigt.
[0117] Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2a sind die drei Einschnitte geringer
Tiefe im Bereich der Schlüsselspitze vorgesehen. Dort befinden sie sich auf den Längskanten
der Längsrippen 3,4.
[0118] Die Einschnitte großer Tiefe befinden sich im der Schlüsselreide zugewandten Ende
des Schlüsselrückens. Dort wird durch die Einschnittiefe auch die Schutzwand 20 gebildet.
[0119] Darüber hinaus zeigt Figur 2c ein Ausführungsbeispiel als Wendeschlüssel, der in
zwei um jeweils 180 Grad zueinander versetzten Einschubstellungen verwendbar ist.
[0120] Die Einschnitte auf den sich gegenüberliegenden Schlüssellängsseiten sind nicht identisch.
[0121] Demgemäß ist jede Einschubstellung einem anderen Profilzylinder mit einer anderen
Schließung zugeordnet.
[0122] Es handelt sich erneut um einen Hauptschlüssel, erkennbar an den fehlenden variationsrippen.
[0123] Damit der Benutzer die Einschubstellung des Schlüssels erkennen kann, sind zusätzliche,
einfach fühlbare Markierungen 37 an der Schlüsselreide vorgesehen, die dem Erkennen
der jeweiligen Einschubstellung dienen.
Bezugszeichenliste
[0124]
- 1
- Schlüsselrohling
- 2
- rechteckförmige Einhüllende
- 3
- erste Längsrippe
- 4
- zweite Längsrippe
- 5
- erste Längsseite
- 6
- zweite Längsseite
- 7,7'
- Führungsrippe
- 8.1
- der Variation dienende Schlüssellängsrippe (4 aus 8)
- 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 9.1
- der Variation dienende Schlüssellängsrippe (4 aus 9)
- 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 9.8 9.9 9a
- Höhe der Längsrippe bis zur ersten Flanke der Führungsrippe einer Profilserie zum
Beispiel für General-Hauptschlüsselanlagen
- 9b
- Höhe der Längsrippe bis zur ersten Flanke der Führungsrippe einer anderen Profilserie
zum Beispiel für Zentralschloßanlagen
- 10
- Versatz nach Innen
- 11
- Höhe der Längsrippe
- 12
- Kante der Längsrippe gegenüberliegend
- 13
- zusätzliche Längsrille
- 20
- Schutzwand
- 21
- Kernstift
- 21b,c
- Aufbaustifte
- 22
- Zylinderstift
- 23
- Drehebene
- 24 25
- Schlüssel
- 26
- Einhüllende
- 27
- Schlüsselspitze
- 28
- Schlüsselreide
- 29a
- zurückspringende Einschnitte
- 29b 29c 29d 29e 29f 30
- Schließkern
- 31
- Schlüsselkanal
- 32
- Diametralebene
- 33
- "satte" Auflagefläche
- 34
- seitliche Kontaktfläche
- 35
- zusätzliche Längsrippe
- 36 37
- fühlbare Markierung
1. Schlüssel (25) für einen genormten Profilzylinder, wobei der Schlüssel (25) hinter
der geradlinigen Einhüllenden (26) zwischen Schlüsselspitze (27) und Schlüsselreide
(28) zurückspringende Einschnitte (29a-f) zum Ausrichten von in einer Diametralebene
(32) des Schließkerns (30) liegenden und dort in Reihe stehenden Stiftzuhaltungen
(21,22) aufweist und wobei
die Einschnitte (29a-f) des Schlüssels (25) sich lediglich über eine Teilbreite des
Schlüsselrückens erstrecken und wobei
zumindest ab einer bestimmten Tiefe der Einschnitte die nicht von der Teilbreite der
Einschnitte erfaßte Restbreite des Schlüsselrückens eine die Einschnitte seitlich
überragende Schutzwand (20) bildet.
2. Schlüssel (25) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schutzwand (20) geradlinig zwischen Schlüsselspitze (27) und Schlüsselreide
(28) erstreckt.
3. Schlüssel (25) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand (20) über die gesamte Länge, auf der die Einschnitte (29a-f) angeordnet
sind, gleichbleibende Wandbreite hat.
4. Schlüssel (25) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand (20) über die Länge gesehen von rechteckförmigem Grundriß ist.
5. Schlüssel (25) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bezüglich der Schlüsselbreitseite nach außen weisende Längskante der Schutzwand
(20) nicht abgerundet ist.
6. Schlüssel (25) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüssel (25) als Wendeschlüssel ausgestaltet ist, der in zwei um jeweils 180
Grad zueinander versetzten Einschubstellungen verwendbar ist.
7. Schlüssel (25) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüssel (25) in zwei um jeweils 180 Grad zueinander versetzen Einschubstellungen
verwendbar ist, von denen jede Einschubstellung einem anderen Profilzylinder mit einer
anderen Schließung zugeordnet ist.
8. Schlüssel (25) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand (20) auf ihrer den Einschnitten (29a-f) zugewandten Seite eine seitliche
Kontaktfläche (34) zu den Kernstiften (21) der Stiftzuhaltung bietet.
9. Schlüssel (25) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand (20) nur an den tiefen Einschnitten des Schlüssels (25) ausgebildet
ist.
10. Schlüsselrohling (1) zur Herstellung eines Schlüssel (25) nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt von rechteckförmig angeordneten Einhüllenden (2) bestimmt wird, und
daß an sich diagonal gegenüberliegenden Ecken (12) der beiden Querseiten zwei gleichartige
Längsrippen (3,4) vorgesehen sind, von denen jeweils eine (3,4) in der Diametralebene
(32) des Schließkerns (30) und die andere (4,3) an der Seitenwandung des Schlüsselkanals
(31) zu liegen kommt und daß die Längsseiten (5,6) der rechteckförmigen Einhüllenden
(2) der Variation der Schlüssellängsrippen (8.1 bis 8.8; 9.1 bis 9.9) dienen.
11. Schlüssel (25) aus einem Schlüsselrohling (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der außenseitige Fuß der Längsrippen (3,4) um ein vorbestimmtes Maß nach innen versetzt
ist und daß im Bereich des außenseitigen Fußes der Längsrippen (3,4) eine Führungsrippe
(7) vorgesehen ist.
12. Schlüssel (25) aus einem Schlüsselrohling (1) nach Anspruch 10 oder Schlüssel (25)
nach 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand (20) auf der den Längsrippen (3,4) gegenüberliegenden Seite des Schlüsselrohlings
(1) vorgesehen ist.
13. Schlüssel (25) aus einem Schlüsselrohling (1) nach Anspruch 10 oder Schlüssel nach
einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand (20) lediglich für diejenigen Einschnitte (29) vorgesehen ist, deren
Tiefe größer als die Höhe (11) der Längsrippen (3,4) ist.
14. Schlüssel (25) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Längsbereich des Schlüssels (25) zwischen den Längsrippen (3,4) und der den Längsrippen
gegenüberliegenden Kante (12) auf der Schlüsselquerfläche eine zusätzliche Längsrille
(13) vorgesehen ist, die mit einer auf der Seite der Stiftzuhaltungen vorgesehenen
zusätzlichen Längsrippe (35) im Schlüsselkanal (31) korrespondiert.
15. Genormter Profilzylinder und zugehöriger Schlüssel nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftzuhaltungen in einer Diametralebene (32) des Schließkerns (30) liegen und
daß der Schlüsselkanal (31) um eine Teilbreite des Schlüssels in Richtung zu derjenigen
Schutzwand (20) versetzt ist, die bei eingestecktem Schlüssel die Stiftzuhaltungen
beaufschlagt.
16. Profilzylinder und zugehöriger Schlüssel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche Versatz etwa 1/4 der Schlüsselbreite beträgt.
17. Profilzylinder und zugehöriger Schlüssel nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüsselkanal (31) auf seiner den Stiftzuhaltungen zugewandten Seite eine zusätzliche
Längsrippe (35) aufweist, die zumindest bei Schlüsseln untergeordneter Hierarchie
mit einer zusätzlichen Längsrille (13) des Schlüsselprofils korrespondiert.