[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Befestigen einer einen Schienenfuß
aufweisenden Schiene wie Backen- oder Fahrschiene im Bereich einer Weiche oder Kreuzung
umfassend eine Unterlage wie Rippenplatte für die Schiene sowie lösbar auf der Unterlage
angeordnete und über ein Federelement mit der Unterlage verspannte und den Schienenfuß
niederhaltende Platte wie Gleitstuhl oder Radlenkerfußplatte, wobei das Federelement
vorzugsweise zwischen von der Unterlage ausgehendem Widerlager und von der Platte
ausgehenden Auflagern verspannbar ist und die Platte gegen ein unkontrolliertes Anheben
durch Eingreifen eines von der Unterlage oder der Platte ausgehenden Vorsprungs in
eine in der Platte oder der Unterlage vorhandene Aussparung sicherbar ist.
[0002] Eine entsprechende Vorrichtung ist der WO-A- 94/05858 zu entnehmen. Dabei wird die
als Gleitstuhl ausgebildete Platte mittels zweier Stabfederelemente gespannt, die
in den jeweiligen Längsrandbereichen des Gleitstuhls verlaufen.
[0003] Der DE-A- 41 12 926 ist eine Befestigung von Schienen in Weichen zu entnehmen, bei
der ein Gleitstuhl mittels eines langgestreckten ringförmigen Federelementes gespannt
wird. Zwischen dem Gleitstuhl und der Rippenplatte ist ein elastisches Unterlegteil
angeordnet, um eine Verschleißminderung zu erzielen.
[0004] Bei den entsprechenden Konstruktionen, bei denen der Gleitstuhl lösbar mit der Rippenplatte
verbunden ist, ist der Nachteil gegeben, dass die Elemente vor Ort, also dort, wo
ein Einsatz erfolgen soll, zusammengesetzt werden müssen. Dies wiederum führt dazu,
dass sogenannte fliegende Teile auf einer Baustelle vorliegen, die dazu führen, dass
eine Bevorratung bzw. Lagerhaltung erforderlich ist.
[0005] Aus der EP-A- 0 343 149 ist eine Befestigung einer Backenschiene mittels eines Federelementes
bekannt, die gegenüber einem fest mit einer Rippenplatte verbundenen Gleitstuhl über
einen Keil spannbar ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs
genanten Art so weiterzubilden, dass ungeachtet der Tatsache, dass die Platte lösbar
mit der Unterlage verbunden ist, sichergestellt ist, dass eine einfache Montage einer
Schiene, die über die Platte sicherbar ist, erfolgen kann, wobei die Möglichkeit ausgeschlossen
werden soll, dass Teile in der Vorrichtung fehlen.
[0007] Erfindungsgemäß wird das Problem im Wesentlichen dadurch gelöst, dass zwischen der
Platte und der Unterlage zumindest ein diese bei ungespanntem Federelement beabstandendes
elastisches Element verläuft.
[0008] Erfindungsgemäß kann die zur Befestigung der Schiene notwendige Vorrichtung vormontiert
an eine Baustelle geliefert werden, ohne dass ein Auseinanderbauen zum Einbringen
des Schienenfußes der zu befestigenden Schiene wie Backenschiene erforderlich ist.
Vielmehr ist auf Grund der erfindungsgemäßen Lehre die Möglichkeit gegeben, dass bei
ungespanntem Federelement Platte wie Rippenplatte oder Radlenkerfußplatte und Unterlage
wie Rippenplatte zueinander in einem Umfang beabstandbar sind bzw. die Platte zu der
Unterlage anhebbar ist, dass problemlos der Schienenfuß zwischen die Platte und die
Unterlage einbringbar ist. Sodann ist es nur noch erforderlich, dass das Federelement
gespannt wird, wobei die Federkraft des Federelementes sehr viel größer als die des
elastischen Elementes ist. Somit wirkt das elastische Element bei befestigter Schiene
nicht mehr, vielmehr übt das Federelement die erforderliche Kraft aus, um über die
Platte den Schienenfuß niederzuhalten.
[0009] Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass die Federkraft des Federelementes 50- bis
200fach größer als die Federkraft des elastischen Elementes ist.
[0010] Bei dem elastischen Element handelt es sich insbesondere um eine Elastomerfeder,
eine Stabfeder oder einen Federbügel. Auch kann über ein anvulkanisiertes elastisches
Element die erforderliche zeitweise Beabstandung zwischen Unterlage und Platte erzielt
werden.
[0011] Insbesondere ist vorgesehen, dass das Federelement ein Stabfederelement ist, das
schienenseitig eine keilförmige Geometrie aufweist und im Bereich des Widerlagers
größten Querschnitt aufweist.
[0012] Dabei ist nach einem eigenerfinderischen Vorschlag vorgesehen, dass sich das Stabfederelement
mittig entlang Längsachse der Platte erstreckt und über ein Spannelement wie Exzenterbolzen
oder eintreibbaren Bolzen spannbar ist.
[0013] Schieneseitig ist in der Platte eine Aufnahme für das vorzugsweise keilförmig verlaufende
Ende des Stabfederelementes als erstes Auflager vorgesehen. Zweites Auflager, das
schienenfernliegend verläuft, wird durch Aufnahmen für das Spannelement gebildet,
das als abdeckbare Öffnungen ausgebildet ist, in denen der Exzenterbolzen bzw. eintreibbare
Bolzen verläuft.
[0014] Der Exzenterbolzen selbst weist an einem Ende einen Schraubkopf und am gegenüberliegenden
Ende einen Vorsprung auf, über den die Drehung des Exzenterbolzens begrenzt wird.
Unabhängig hiervon weist der Bolzen Bunde auf, die ein unkontrolliertes Verschieben
in Längsrichtung des Exzenterbolzens verhindern.
[0015] Im Bereich des zweiten Auflagers weist das Stabfederelement eine in Bezug auf die
Unterlage konkave Geometrie auf, die der Geometrie des Bolzens angepasst ist, um eine
eindeutige Fixierung zu ermöglichen.
[0016] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination
-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Anordnung zum Sichern einer Schiene mittels eines Gleitstuhls,
- Fig. 2
- die Anordnung nach Fig. 1 mit teilweise entferntem Gleitstuhl bei gespanntem Federelement,
- Fig. 3
- die Anordnung gemäß Fig. 2 bei ungespanntem Federelement,
- Fig. 4
- die Anordnung nach Fig. 3 mit entferntem Federelement und
- Fig. 5
- einen Ausschnitt von Rippenplatte und Unterlage.
[0018] Die erfindungsgemäßen Lehre zum Befestigen einer Schiene auf einer Unterlage wird
nachstehend an Hand einer Backenschiene erläutert, die über einen Gleitstuhl gesichert
wird, der seinerseits von einer Rippenplatte ausgeht, ohne dass hierdurch die erfindungsgemäße
Lehre eingeschränkt werden soll. Vielmehr gilt diese gleichfalls für das Befestigen
anderer Schienen, insbesondere im Bereich einer Herzstückspitze, wobei an Stelle eines
Gleitstuhls eine Radlenkerfußplatte zum Einsatz gelangt. Auch ist es nicht zwingend
erforderlich, dass die Unterlage als Rippenplatte ausgebildet ist.
[0019] Der Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen einer Backenschiene 10 mit Schienenfuß
12, Steg 14 und Kopf 16 zu entnehmen. Die Backenschiene 10 ist auf einer Rippenplatte
18 angeordnet und auf einer Seite über einen Spannbügel 20 gesichert, der über einen
Spannschraube 22 vorgespannt wird. Gegenüberliegender Abschnitt 24 des Schienenfußes
12 wird über einen Gleitstuhl 26 niedergehalten, der lösbar mit der Rippenplatte 18
verbunden ist. Der Gleitstuhl 16 wird dabei über ein mittig entlang der Längsachse
des Gleitstuhls 26 verlaufendes Stabfederelement 28 gesichert und in Richtung der
Rippenplatte 18 gespannt. Hierzu ist ein von der Rippenplatte 18 ausgehendes Widerlager
30 vorgesehen, das von der Stabfeder 28 durchsetzt wird. In diesem Bereich weist das
Stabfederelement 28 einen größten Querschnitt auf. Schienenfußseitig wird das Stabfederelement
28 in einem kanalförmigen Abschnitt 32 des Gleitstuhls 26 als erstes Auflager aufgenommen.
Im schienenfernliegenden Endbereich 34 liegt das Stabfederelement 28 auf einem Exzenterbolzen
36 auf, der von im jeweiligen Längsoandbereich des Gleitstuhls 26 vorhandenen Aufnahmen
38, 40 ausgeht, die auf ihren der Rippenplatte 26 fernliegenden Bereichen über nicht
dargestellte plattenförmige Elemente wie Bleche abgedeckt sind. Die Aufnahmen 38,
40 bilden somit zweites Auflager für das Stabfederelement 28.
[0020] Der Endbereich 34 weist entsprechend der zeichnerischen Darstellungen einen gekrümmten
Bereich auf, wobei rippenplattenzugewandter Bereich des Endabschnittes 34 eine Geometrie
aufweist, die der des Exzenterbolzens 36 angepasst ist.
[0021] Ferner geht von der Rippenplatte 18 ein hakenförmiger Vorsprung 42 aus, der in eine
entsprechende Aussparung in der Unterseite des Gleitstuhls 24 eingreift, um z.B. im
Falle eines Brechens des Stabfederelementes 28 den Gleitstuhl 26 zu sichern, wodurch
weiterhin ein Niederhalten der Backenschiene 10 gewährleistet ist. Andere alternative
Sichemngsmöglichkeiten sind gleichfalls denkbar.
[0022] Erfindungsgemäß ist des Weiteren im fußnahen Bereich zwischen Rippenplatte 18 und
Gleitstuhl 26 zumindest ein elastisches Elementes 44 wie ein Federelement vorgesehen,
durch die dann der Gleitstuhl 26 zu der Rippenplatte 18 beabstandbar ist, wenn das
Stabfederelement 28 nicht gespannt ist. Dabei wird die maximale Beabstandung zwischen
der Rippenplatte 18 und dem Gleitstuhl 26 durch die Bewegung des Vorsprungs 42 in
der Aufnahme des Gleitstuhls 26 begrenzt.
[0023] Ist die Backenschiene 10 mit ihrem Fußabschnitt 24 zwischen dem Gleitstuhl 26 und
der Rippenplatte 18 eingebracht, und gegenüberliegender Abschnitt über den Spannbügel
20 gesichert, kann über den Exzenterbolzen 36 das Stabfederelement 28 gespannt werden,
wodurch der Gleitstuhl 26 in Richtung der Rippenplatte 28 heruntergedrückt wird. Dabei
ist die Federkraft des Stabfederelementes 28 sehr viel größer als das des elastischen
Elementes 44. Die Federkraft des Stabfederelementes 28 kann z. B. 1000 kg und die
des elastischen Elementes 44 z. B. 10 oder 20 kg betragen.
[0024] Der Exzenterbolzen 36 weist an einem Ende einen Schraubenkopf 46 und am anderen Ende
einen Vorsprung 48 auf, durch die die Drehbewegung des Exzenterbolzens 36 begrenzt
wird. Schraubenkopf 46 und Anschlag 48, der vorzugsweise von einem Bund 50 ausgeht,
dienen dabei als Sicherungsbunde gegen ein unkontrolliertes Verschieben des Exzenterbolzens
36 in dessen Längsrichtung. Hierdurch ist sichergestellt, dass bei vormontierter Einheit
aus Rippenplatte 18, Stabfederelement 28, Gleitstuhl 26 und Exzenterbolzen 36 dieser
nicht aus den Aufnahmen 38, 40 herausgleiten kann.
[0025] Ferner sind am schienenfernliegenden Endbereich des Gleitstuhls 26 weitere Vörsprünge
50, 52 vorgesehen, die ein unkontrolliertes Verschieben des Gleitstuhls 26 von der
Backenschiene 10 weg verhindern.
[0026] Das elastische Element 44 kann als Elastomerfeder, Federbügel oder Stabfeder ausgebildet
sein. Dabei geht das elastische Element vorzugsweise von der Rippenplatte 18 aus.
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, dass das elastische Element 44 an
der Unterseite des Gleitstuhls 26 gesichert ist.
[0027] Als weitere Möglichkeit zur Ausbildung des elastischen Elementes ist vorgesehen,
dass ein elastisches Element an der Rippenplatte 18 oder dem Gleitstuhl 26 anvulkanisiert
ist.
1. Vorrichtung zum Befestigen einer einen Schienenfuß (12) aufweisenden Schiene (10)
wie Backen- oder Fahrschiene im Bereich einer Weiche oder Kreuzung umfassend eine
Unterlage (18) wie Rippenplatte für die Schiene sowie lösbar auf der Unterlage angeordnete
und über ein Federelement (28) mit der Unterlage verspannte und den Schienenfuß niederhaltende
Platte (26) wie Gleitstuhl oder Radlenkerfußplatte, wobei das Federelement vorzugsweise
zwischen von der Unterlage ausgehendem Widerlager (30) und von der Platte ausgehenden
Aullagern (32, 38, 40) verspannbar ist und die Platte gegen ein unkontrolliertes Anheben
durch Eingreifen eines von der Unterlage oder der Platte ausgehenden Vorsprungs (42)
in eine in der Platte oder der Unterlage vorhandene Aussparung sicherbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Platte (26) und der Unterlage (18) zumindest ein diese bei ungespanntem
Federelement (28) beabstandendes elastisches Element (44) verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (28) über ein vorzugsweise im schienenfetnliegenden Endbereich verlaufendes
Spannelement (36), vorzugsweise in Form eines Exzenterbolzens oder eintreibbaren Bolzens
spannbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastische Element (44) eine Elastomerfeder, eine Stabfeder, ein Federbügel oder
ein an der Platte (26) oder der Unterlage (18) anvulkanisiertes Element ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastische Element (44) von der Unterlage (18) oder von der Platte (26) ausgeht
bzw. mit dieser verbunden ist.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastische Element (44) eine Federkraft K1 und das Federelement (28) eine Federkraft
K2 mit K2 » K1 ist, wobei die Federkraft K2 vorzugsweise 50- bis 200fach größer als
die Federkraft K1 ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterlage (18), die Platte (26), das Federelement (28) und das Spannelement (36)
eine vormontierte Einheit sind.
7. Vorrichtung nach vorzugsweise zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement ein einziges Stabfederelement (28) ist, das sich mittig entlang
Längsachse der Platte (26) erstreckt, wobei vorzugsweise das Stabfederelement (28)
im Bereich des Widerlagers (30) seine stärkste Dicke bzw. seinen größten Querschnitt
aufweist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (26) schienenfernliegend insbesondere abdeckbare Aufnahmen wie Aussparungen
(38, 40) zur Aufnahme des Spannelementes (36) aufweist, das insbesondere über Bunde
gegen ein unkontrolliertes Verschieben gegenüber der Platte gesichert ist.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement in Form des Exzenterbolzens (36) an einem Ende einen Schraubkopf
und am anderen Ende einen ein Drehen des Exzenterbolzens einschränkenden Vorsprung
(48) aufweist.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das in Draufsicht vorzugsweise eine Rechteckgeometrie aufweisende Stabfederelement
(28) schienenseitig eine keilförmige und spannelementseitig einen gebogenen Abschnitt
aufweist, zwischen dem und der Unterlage (18) das Spannelement (36) verläuft.