(19)
(11) EP 1 508 653 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.2005  Patentblatt  2005/08

(21) Anmeldenummer: 04017729.7

(22) Anmeldetag:  27.07.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04C 1/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 04.08.2003 DE 10335633

(71) Anmelder: Brand, Daniel
10439 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Brand, Daniel
    10439 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Horak, Michael, Dipl.-Ing. 
Beukenberg Rechtsanwälte Roscherstrasse 12
30161 Hannover
30161 Hannover (DE)

   


(54) Bauteil aus Glasbausteinen


(57) Bauteil, wie z.B. eine Wand, eine Decke oder ein Boden aus Glasbausteinen 3 in einer mörtellosen Verlegeart mit einem sich im Zwischenraum der Glasbausteinfugen befindlichen, leisten-, band-, schnur- oder schlauchartigen Beleuchtungselement 4.
Über die Flanken 12 der Glasbausteine 3 und einem sich darauf befindlichen Diffusor (5) wird das Licht des Leuchtelements 4 gebrochen und in die Außenflächen der Glasbausteine geleitet, sodass das Bauteil zu beiden Seiten gleichmäßig Licht abstrahlt. Die Verbindungselemente 1, 2, 7, 13 der Glasbausteine 3 sind dabei so ausgebildet, dass mittig in der Wandachse ein Freiraum für das lineare Leuchtelement 4 bleibt.
Hierbei kann auf eine Träger- 1 und Leisten- 2 Konstruktion zurückgegriffen werden oder eine Modulbauweise 7, 13, 14 in jedem Fall wird das Leuchtelement 4 beidseitig von den Verbindungselementen 1; 2; 7 verdeckt und ist nur indirekt sichtbar.
Das Bauteil, z.B. als Wand, erfüllt somit nicht nur die üblichen Eigenschaften wie Raumabschluss, Sichtschutz, Wetter-, Temperatur- und Schallschutz, sondern dient gleichermaßen der Beleuchtung zu beiden Seiten des Bauteils.




Beschreibung

Beschreibung:



[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauteil, wie z.B. eine Wand, eine Decke oder ein Boden, aus Glasbausteinen in einer mörtellosen Verlegeart.

[0002] Glasbausteine sind hohle, meist eckige Glaselemente, die industriell aus zwei Glasschalen verschweißt werden und bei der Errichtung von Mauern oder Fußböden zur Anwendung kommen.

[0003] In den herkömmlichen Verwendungstechniken wird unterschieden in nasse und trockene Verlegeart:

Bei der nassen Verlegung der Glasbausteine werden die Steine mit einem feuchten Bindemittel, wie z.B. Fugenmörtel aneinandergereiht, meist werden in den Fugenquerschnitten Rundstähle als Bewehrung gegen Durchbiegung der Wand eingesetzt. Nach Aushärtung des Mörtels besteht ein fester Verbund zwischen Glasbausteinen und Fugen. Der Nachteil dieser, seit langem angewandten Technik liegt in der Unverrückbarkeit, der nicht möglichen Wiederverwendbarkeit der Glasbausteine nach Rückbau der Wand, dem hohen Montageaufwand, den breiten Fugen und der damit einhergehenden geringeren Transparenz sowie dem höherem Wärmedurchlass. Eine im Bauteil integrierte Beleuchtung ist bis heute nicht Stand der Technik.



[0004] In verschiedenen Patenten wie z.B. DE 69429178 und DE 69605777 wurden weiterentwickelte Systeme aufgezeigt, die eine Verlegung der Glasbausteine zu Wänden mit vorgefertigten, mörtellosen und daher trockenen Konstruktionen ermöglichen.

[0005] Diese Trockenverlegesysteme bieten den Vorteil der kurzen Verlegezeit und meist der ansprechenderen Optik wegen der schmaleren Fugen, des weiteren ist weniger handwerkliches Geschick für die Verlegung notwendig. Bei einigen dieser Systeme ohne Verklebung der Steine können, nach dem Rückbau der Wände, sämtliche Glasbausteine wiederverwendet werden. Auch für diese Technik sind integrierte Beleuchtungselemente zur Flächenbeleuchtung bisher nicht Stand der Technik.

[0006] Seit einiger Zeit sind auch Glasbausteine erhältlich, die durch angeraute Außenseiten eine gleichmäßig satinierte Oberfläche haben und das Licht sehr gleichmäßig brechen, diese Steine sind jedoch sehr empfindlich gegen Verschmutzung, insbesondere des sogenannten Zementschleiers, der beim Ausfugen im Nassverlegesystem entsteht. Die Verwendung dieser Steine ist damit vorteilhafter in trockenen Konstruktionen.

[0007] In vielen Fällen fortschrittlicher und ästhetischer Raumgestaltung unter Verwendung von Glasbausteinen ist es wünschenswert, eine ansprechende Form ergänzender Raumbeleuchtung zu erreichen.

[0008] Dabei ist die Abstrahlung von diffusem, einoder mehrfarbigen Licht einer gläsernen Wand besonders wirkungsvoll und trägt zur Verbesserung des Wohngefühls bei.

[0009] Die wandbegleitende Hinterleuchtung einer Glasbausteinwand spielt in der modernen Architektur häufig eine Rolle, jedoch immer mit dem Nachteil, dass die Wand nur von einer Seite als Lichtwand mit hohem ästhetischen Reiz wahrgenommen wird, da auf der anderen Wandseite die Leuchtkörper liegen und unvorteilhaft sichtbar sind. Eine bekannte Methode ist das Ausbilden einer Hohlwand aus zwei Reihen Glasbausteinen und in dem Wandzwischenraum platzierten Leuchtelementen, diese Ausführungsart ist allerdings sehr aufwändig, da die doppelte Anzahl Glasbausteine benötigt wird als bei einer einfachen Wand und sehr viel Platz für die Stellfläche der Wand verloren geht.

[0010] Bei dem 2001 entstandenen Wohngebäude Heinersdorfer Str. 35 in Berlin Weißensee, Deutschland, wurden vom Architekten Vorderwülbecke in Röhren angeordnete Leuchtdioden zur Hinterleuchtung von einer Wand aus Glasbausteinen verwendet, die aber nur an beiden Wandenden angeordnet wurden und die Wand nur seitlich am Rand beleuchten.

[0011] Ferner wurden verschiedene Methoden entwickelt, Glasbausteine in Verbindung mit Beleuchtungselementen einzusetzen. So werden in der US4951181 Teile von Möbeln aus Glasbausteinen hinterleuchtet. In der US6457847 wird ein einzelner Glasbaustein als Linse einer Außenleuchte eingesetzt.

[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die aus dem genannten Stand der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden, und ein neu gestaltetes, modulares, trockenes Konstruktionssystem zur Verlegung von Glasbausteinen für die Errichtung von in sich beleuchtenden Wänden, Böden oder Decken und Möbeln zur Verfügung zu stellen.

[0013] Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.

[0014] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

[0015] Danach weisen die Verbindungselemente mindestens in einer Achsrichtung Zwischenräume auf, innerhalb deren, auf der Flanke der Glasbausteine, ein oder mehrere Beleuchtungselemente so angeordnet sind, dass die Leuchtwirkung zu beiden Seiten des Bauteils entfaltet wird, wobei das Leuchtmittel an sich durch die mörtellosen Verbindungselemente zu beiden Bauteilseiten verdeckt wird.

[0016] Das mittig im Fugenzwischenraum angeordnet lineare Beleuchtungselement ist somit von beiden Wand-, Boden oder Deckenseiten nur indirekt durch die Glasbausteine leuchtend sichtbar . Dabei kann das Beleuchtungselement leisten-, band-, schnur- oder schlauchförmig ausgebildet sein.

[0017] Über die Flanken der Glasbausteine und einem sich darauf befindlichen Diffusor wird das Licht des Leuchtmittels gebrochen und in die Außenflächen der Glasbausteine geleitet, so dass das Bauteil zu beiden Seiten gleichmäßig Licht abstrahlt.

[0018] Das Bauteil erfüllt somit nicht nur die üblichen Eigenschaften wie Raumabschluss, Sichtschutz, Wetter-, Temperatur- und

[0019] Schallschutz, sondern dient gleichermaßen der Beleuchtung zu beiden Seiten des Bauteils.

[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht in der Möglichkeit, das erfindungsgemäße Bauteil modular aufzubauen. Dazu durchlaufen die Grundträger und Fugenleisten die einzelnen Schichten des Bauteils nicht durchgängig, sondern sind mindestens in der Leuchtenrichtung auf die Länge eines oder mehrerer Glasbausteine beschränkt. Entsprechend zu dieser Anordnung sind auch die Leuchtelemente als Modul ausgebildet und austauschbar zwischen den Glasbausteinen angeordnet. Da Glasbausteine hohe Fertigungstoleranzen aufweisen, die oft bis zu 2 mm betragen können, ist zu deren Ausgleich die Verwendung von mindestens zwei umlaufenden Abdichtungen aus elastischem Material um den Glasbaustein von Vorteil. Diese müssen vor der Montage der Module auf die Glasbausteine aufgezogen werden.

[0021] Durch die Kombination von gebräuchlichen Materialien kann die Erfindung sehr preiswert hergestellt werden.

[0022] Hinsichtlich dieser und weiterer Merkmale der Erfindung wird auf die nachfolgende, nähere Beschreibung einer bevorzugten Ausbildungsform anhand von nichtbeschränkten Ausbildungsbeispielen verwiesen.

[0023] Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht des Bauteils als Leisten- Trägerkonstruktion mit liegenden Grundträgern 1

Figur 2 eine perspektivische Ansicht desselben Bauteils mit stehenden Grundträgern 1

Figur 3 einen Schnitt durch die Fugenleisten 2 und das Leuchtelement 4 des Bauteils

Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Bauteils bei alternativer Modulbauweise mit, an die Glasbausteine angebrachten, Manschetten 7

Figur 5 eine perspektivische Ansicht eines Glasbausteins 3 mit Manschetten 7

Figur 6 einen Schnitt durch das Bauteil bei Modulbauweise mit Manschetten

Figur 7 umlaufende Gummidichtungen 15 werden auf dem Glasbaustein angeordnet,

Figur 8 Anordnung der Glasbausteine zwischen den Grundträgern 1 und Montage der modularen Fugenleisten 13 und LED-Platinen 14

Figur 9 Einsetzen der modularen LED-Platinen 14 an den Verbindungsstecker 16, Darstellung hier ohne Glasbausteine

Figur 10 Austauschbare, modulare Leuchtelemente, hier einer LED-Platine 14 mit herausnehmbaren Fugenleisten 13

Figur 11 Alternative Ausbildungsform der Knotenpunktverbinder 18 bei modularen Grundträgern und Fugenleisten

Figur 12 Modulare Grundträger 13 und Fugenleisten 13 mit Knotenpunktverbinder 18 und Befestigungsmittel 17



[0024] In den Figuren ist ein vorzugsweise aus Holz, Kunststoff oder Metall bestehender, über die gesamte Länge oder Höhe des Konstruktionssystems durchlaufender Grundträger insgesamt mit 1 bezeichnet, die lotrecht hierzu verlegten, über die Bauteillänge durchlaufenden Fugenleisten 2, sind vorzugsweise aus Metall, Kunststoff oder Holz. Die Glasbausteine, auch als Glasstein Betongläser bekannt, werden mit 3 bezeichnet, das zwischen den Fugenleisten 2 verlegte lineare Leuchtelement wird insgesamt mit 4 benannt. Der Diffusor, der umlaufend auf die Flanken 12 der Glasbausteine aufgetragen wird, oder meist werksmäßig vorhanden ist, z.B. lichtdurchlässige, weiße Farbe wird mit 5 benannt, Dichtungen aus elastischem Material, auch zur weichen Lagerung der Glasbausteine werden insgesamt mit 6 bezeichnet.

[0025] Eine manschettenartige Fassung der Glasbausteine, als Alternative zur Ausführung mit Grundträger 1 und Fugenleisten 2, als zweigeteiltes Element zur Aufnahme des Leuchtelements, vorzugsweise aus Kunststoff oder Holz wird mit 7 bezeichnet.

[0026] Eine modulare, auf die Glasbausteinaussenmaße abgestimmte Fugenleiste wird mit 13 bezeichnet, eine den Glasbaustein umfassende, flexible Abdichtung wird mit 15 benannt.

[0027] LED-Platinen mit Mikrostecker in modularer Bauweise werden insgesamt mit 14 bezeichnet, ein passender Verbindungsstecker der Platinen wird mit 16 benannt.

[0028] In der zweiachsig modularen Bauweise wird der Knotenpunktverbinder 18 mit Befestigunsmitteln 17, z.B. Gewindeschrauben gegen das Herausrutschen der Fugenleisten 13 gesichert.

[0029] Das Leuchtelement 4 besteht vorzugsweise aus einer Platine mit SMD-LEDs mit Steckverbindungen 14, aber auch ein LE-Lichtschlauch, einer handelsüblichen, mit transparentem Kunststoff ummantelten, flexiblen Lichterkette aus LEDs oder ein Lichtschlauch, einer handelsüblichen, mit transparentem Kunststoff ummantelten, flexiblen oder starren Lichterkette aus Glühbirnchen kann verwendet werden. Insbesondere Leuchtdioden sind sehr langlebig und ein Ausfall ist über große Zeiträume nicht zu erwarten. Weiterhin sind als Leuchtmittel 4 neuartigere elektrolumineszierende Leuchtschnur oder -folie oder Fiberglasschnüre mit Lichtleittechnik anwendbar. Auch der Einsatz von starren, linearen Leuchtmitteln 4 wie Leuchtstoffröhren oder Kaltlichtkathodenröhren ist möglich.

[0030] Die Merkmale der Erfindung stellen sich wie folgt dar:

Das Bauteil, wie z.B. eine Wand, eine Decke, ein Boden oder ein Möbelstück wird durch eine zweidimensionale Aneinanderreihung von Glasbausteinen 3 gebildet. In den horizontalen und/oder vertikalen Fugen werden lineare Leuchtelemente 4 ,14 mittig angeordnet, so dass keine Druck- oder Zugkräfte auf die Leuchtelemente 4, 14 ausgeübt werden. Der Verbund der Glasbausteine erfolgt einerseits durch Grundträger 1, die jeweils in einer Fugenrichtung, lotrecht zu den Leuchtmitteln 4 verlegt sind. Die Grundträger 1 sind etwas schmaler als die Glasbausteinaußenkanten oder weisen Profilierungen auf, so dass durch die Überlappung der Außenkanten der Glasbausteine 3 selbige nicht aus dem Bauteil herausfallen können. Die Grundträger 1 sind mindestens so dick, dass sich zwei benachbarte Glasbausteine bei gegenseitigem Druck nicht berühren. Die Kanten der Grundträger 1 oder der Dichtungen 6, 15 können dabei abgerundet oder profiliert werden, damit sie sich in die Hohlkehle der Glasbausteine zwischen der überlappenden Kante und der Flanke besser einfügen.



[0031] In jeder Fugenhöhe lotrecht zur Grundträgerlage 1 ist jeweils mindestens eine Öffnung oder Aussparung im Grundträger 1 angebracht, durch die das lineare Leuchtelement 4, 14 durchgeführt werden kann. Auch ein in zwei Teile geteilter Grundträger 13 mit stellenweisen Verbindungsrippen 18 ist möglich, sodass auch in dieser Achsrichtung Leuchtelemente 4, 14 angeordnet werden können. In der Regel reicht aber die Anordnung der Leuchtelemente 4, 14 in jeder Fuge einer Achsrichtung aus.

[0032] Die Grundträger 1 haben in jeder Fugenlage Aussparungen oder Verbindungsnuten für die Aufnahme der Fugenleisten 2, 13. Diese sind beidseitig parallel zum Leuchtelement 4, 14 angeordnet und stellen so einerseits den Verbund der Glasbausteine 3 untereinander sicher, weiterhin verhindern sie, dass das Leuchtelement 4, 14 gequetscht wird und von außen direkt sichtbar wird. Auch eine Ausführung mit Aussparungen jeweils zur Hälfte in den Grundträgern 1 und zur Hälfte in den Fugenleisten 2 ist möglich. Die Kanten der Fugenleisten 2 oder der Dichtungen 6, 15 können dabei abgerundet werden, damit sie sich in die Hohlkehle der Glasbausteine zwischen der überlappenden Kante und der Flanke 12 besser einfügen.

[0033] Grundträger 1 und Fugenleisten 2, 13 bilden also ein zusammengestecktes Gitterwerk, in das die Glasbausteine 3 passend eingefügt werden und durch die Klemmwirkung gegen Herausfallen gesichert sind. Hierbei können Grundträger 1 und Fugenleisten 2, 13 über die Bauteillänge und - höhe durchlaufend ausgestaltet sein oder modular in kürzeren, jeweils auf die Glasbausteinabmessungen abgestimmten Abschnitten . Das Gitterwerk ist mindestens in einer Achsrichtung geteilt, so dass das lineare Leuchtelement 4, 14 dazwischen angeordnet werden kann.

[0034] Das Gitterwerk besteht entweder aus einem elastischen Material wie Holz oder Kunststoff, oder mit Kunststoff überzogenem Metall, damit die Glasbausteine nicht durch den direkten Kontakt mit einem härteren Material beschädigt werden, oder es besteht aus Metall und es wird umlaufend ein elastisches Puffermaterial 6, 15 zur Verhinderung des Glas-Metallkontaktes angeordnet. Dieses elastische Material kann gleichzeitig die Funktion der Abdichtung 6, 15 gegen Regen- und Tauwasser, Wasserdampf, Schall und Insekten übernehmen, aber auch eine nachträgliche Verfugung der Wand mit einem dauerelastischen Material wie z.B. Silikon kann als Abdichtung vorgenommen werden.

[0035] Die Glasbausteine 3 erhalten umlaufend auf deren Flanke 12, an dem das Leuchtmittel angeordnet wird, also auf dem im eingebauten Zustand nicht mehr sichtbaren Bereich, einen Diffusor 5 wie z.B. lichtdurchlässige, weiße Farbe, sofern sie nicht schon werksmäßig entsprechend ausgestattet sind. Durch diesen Diffusor 5 kann das Leuchtmittel gleichmäßiger abstrahlen, was zu einer verbesserten Lichtwirkung führt. Die vorteilhafteste Lichtwirkung wird durch Verwendung von mattierten, wie z.B. sandgestrahlten oder geätzten oder speziell lichtbrechenden Glasbausteinen erzielt.

[0036] Als Leuchtelement 4, 14 werden vorzugsweise Platinen mit SMD-LEDs (LED-Strings) 14, ein LED-Lichtschlauch oder handelsüblicher Lichtschlauch eingesetzt.

[0037] Die vorzugsweise zu verwendenden LED-Strings 14 sind steckbare Platinen und entsprechen zur Verwendung in der modularen Bauweise der Erfindung den Abmessungen eines Glasbausteins, wie auch die modularen Fugenleisten 13.

[0038] An jedem Ende einer LED-Platine befindet sich ein Mikrostecker, der in den Verbindungsstecker 16 im Bauteil eingesetzt werden kann und über den die Stromversorgung des Leuchtmittels erfolgt.

[0039] Da handelsübliche LEDs im Großteil nur mit einem Winkel von 60 grd abstrahlen, ist die Auswahl von transparenten Platinen von Vorteil, mit einer Vorrichtung zur Ablenkung eines Teils des abgestrahlten Lichts auf die Unterseite der Lichtfuge.

[0040] Ein LED-Lichtschlauch besteht aus einer Aneinanderreihung von LEDs, die in flexiblem, transparentem Kunststoffschlauch eingebettet sind

[0041] Die LED-Technik ist zwar derzeit noch wesentlich teurer als die weiter unten aufgeführten Leuchtmittel mit Glühlämpchen, hat aber wesentliche Vorteile: Zum einen sind LEDs erheblich kleiner als Glühlämpchen und sind daher in der Erfindung besser einzusetzen. Zum anderen ist der Stromverbrauch wesentlich geringer als der von Glühlämpchen und die Lebensdauer ist nahezu unbegrenzt. Hinzu kommt, dass verschiedenfarbige Leuchtdioden unterschiedlich angesteuert werden können und damit das gesamte Farbspektrum wiedergegeben werden kann.

[0042] Ein Bauelement wie zum Beispiel eine Wand in der o.g. Bauweise könnte also nicht nur als einfarbige Leuchte dienen, sondern auch noch in wechselnden Farbspektren leuchten.

[0043] Darüber hinaus ist auch möglich, dass jede LED-Platinen 14 in der Modulbauweise farblich separat angesteuert werden kann, sodass das Bauteil als Großmatrixbildschirm eingesetzt werden kann.

[0044] Der Lichtschlauch ist ein kostengünstiges Material, das aus einer Aneinanderreihung von Glühlämpchen besteht, die in flexiblem, transparentem Kunststoffschlauch eingebettet sind. Durch die Flexibilität kann der Lichtschlauch auch um die Ecken der Glasbausteine 3 verlegt werden.

[0045] Aus den Fig. 7, 8, 9 und 10 sind Einzelheiten der zweiten, modularen Ausführungsform der Erfindung mit durchlaufenden Grundträgern 1 und modularen Fugenleisten 13 ersichtlich.

[0046] In Fig. 7 sind die umlaufenden, elastischen Dichtungen 15 dargestellt, die vor der Montage der Glasbausteine 3 auf deren Umrandung gezogen werden. Dadurch lassen sich Fertigungstoleranzen bei der Herstellung der Glasbausteine in der Konstruktion des erfindungsgemäßen Bauteils, insbesondere in den Knotenpunkten vorteilhaft ausgleichen.

[0047] Fig. 8, 9 und 10 zeigen die Anordnung der Nebenträger 13 und der LED-Platine 14 in der zweiten, modularen Ausführungsform der Erfindung. Hier können die Glasbausteine 3 durch leichtes auseinander drücken der Grundträger 1 in die Konstruktion eingesetzt werden, Fig. 8. Danach lassen sich die auf die Länge des Glasbausteins zerlegten Fugenleisten 13 und die LED Platinen 14 einsetzen, Fig 9.

[0048] Dabei sind spezielle Aussparungen vorgesehen, über welche die Fugenleisten 13 gegen den Widerstand der elastischen Dichtungen 15 auswechselbar sind, Fig 10. Diese Technik erlaubt den Austausch von einzelnen Leuchtelementen 14 auf einfache Weise.

[0049] Fig. 11 und 12 verdeutlichen die dritte, modulare Ausführungsform der Erfindung mit modularen Fugenleisten 13 in beiden Achsrichtungen. Über spezielle Aussparungen sind horizontale und vertikale Fugenleisten 13 in Knotenpunktverbinder 18 einschiebbar. Durch ein Befestigungsmittel 17, wie z.B. eine Gewindeschraube können die Fugenleisten 13 gegen das Herausrutschen gesichert werden.

[0050] Die Abdichtung über modulare, auf die Glasbausteine aufziehbare, flexible Dichtungen 15 sowie die Beleuchtung über modular Einsteckbare LED-Platinen 14 erfolgt genau wie zuvor unter Fig. 7, 8, 9 und 10 beschrieben.

Bezugszeichenleiste:



[0051] 
1
Grundträger
2
Fugenleiste
3
Glasbaustein
4
Leuchtelement
5
Diffusor, z.B. lichtdurchlässige Farbe
6
Dichtungsbänder oder Dichtmasse
7
Manschette
8
Elastischer Füll- und Klebstoff
9
Nut
10
Feder
11
Rahmen
12
Flanke des Glasbausteins
13
modulare Fugenleiste
14
LED-Platine mit Mikrostecker
15
elastische, modulare Dichtung
16
Mikroverbindungsstecker
17
Befestigungsmittel
18
Knotenpunktverbinder



Ansprüche

1. Bauteil, wie eine Wand oder eine Decke oder ein Boden, aus modularen Glaselementen, insbesondere Glasbausteinen, unter der Verwendung von mörtellosen Verbindungselementen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente mindestens in einer Achsrichtung Zwischenräume aufweisen, innerhalb deren, auf der Flanke (12) der Glasbausteine (3), ein oder mehrere Beleuchtungselemente (4, 14) so angeordnet sind, dass die Leuchtwirkung zu beiden Seiten des Bauteils entfaltet wird, wobei das Leuchtmittel an sich durch die mörtellosen Verbindungselemente (1; 2; 7, 13) zu beiden Bauteilseiten verdeckt wird.
 
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Beleuchtungselemente (4, 14) innerhalb der Fugenzwischenräume aus leisten-, band-, schnur- oder schlauchartigen Aneinanderreihungen von Glühbirnen und/oder Leuchtdioden von gleicher oder unterschiedlicher oder veränderbarer Farbe bestehen.
 
3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Beleuchtungselemente (4, 14) innerhalb der Fugenzwischenräume aus band-, schnuroder schlauchartigen optischen Lichtleiterkabeln oder elektrolumineszierenden Materialien in gleicher oder veränderbarer Leuchtfarbe bestehen.
 
4. Bauteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrer Beleuchtungselemente (4, 14 ) innerhalb der Fugenzwischenräume durch unterschiedliche oder gleichmäßige elektrische Ansteuerung in veränderbaren oder gleichen Farben leuchten.
 
5. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Beleuchtungselemente (4, 14) innerhalb der Fugenzwischenräume aus starren Leuchtstoffröhren bestehen.
 
6. Bauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mörtellosen Verbindungselemente (1; 2) der Glasbausteine (3) aus Grundträgern (1) mit Bohrungen für die Beleuchtungselemente (4, 14) und seitlichen Aussparungen in jeder Fugenlage, und rechtwinklig hierzu Fugenleisten (2) mit Aussparungen in jeder Fugenlage bestehen, wobei die Fugenleisten (2) jeweils passend mit den Aussparungen in die Grundträger (1) und deren Ausnehmungen eingeschoben werden können.
 
7. Bauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet dass flexible Fugenleisten (2) verwendet werden und damit ein gebogenes Bauteil wie eine runde Wand gebildet werden kann.
 
8. Bauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mörtellosen Verbindungselemente aus zweigeteilten Manschetten (7) bestehen, die jeweils umlaufend an die Glasbaustein Flanken (12) mit einem elastischen Verbindungsstoff (8) geklebt werden und jeweils zweiseitig mit Nuten (9) und Federn (10) ausgestattet sind, sodass durch das modulare Zusammenfügen mehrerer, mit Manschetten versehener Glasbausteine (3), eine Wand entsteht, in deren Hohlräumen zwischen den beiden Manschetten (7) mindestens ein Beleuchtungselement (4, 14) angeordnet werden kann.
 
9. Bauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugen zwischen den Glasbausteinen (3) und den Verbindungselementen (1; 2; 7) durch Dichtungsbänder (6) oder Dichtmasse (6) abgedichtet werden.
 
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Leuchtelement (4) als modulare, austauschbare LED-Platine (14) mit jeweiligen Steckverbindern (16) ausgebildet ist und die Fugenleiste in modular austauschbare Elemente unterteilt ist, wobei die Abmessungen der LED-Platine (14) und der Fugenleiste (13) mit den Abmessungen des Glasbausteins derart korrespondieren, dass sie einzeln aus dem Bauteil entfernbar und austauschbar sind.
 
11. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Leuchtelement (4) als modulare, austauschbare LED-Platine (14) mit jeweiligen Steckverbindern (16) ausgebildet ist und die Fugenleiste und der Grundträger in identische, modular austauschbare Elemente unterteilt sind und in gemeinsame Knotenpunktverbinder (18) münden, die mit Befestigungsmitteln (17) gegen Herausrutschen der Fugenleisten (13) gesichert werden können, wobei die Abmessungen der LED-Platine (14) und der Fugenleisten und Grundträger (13) mit den Abmessungen des Glasbausteins derart korrespondieren, dass sie einzeln aus dem Bauteil entfernbar und austauschbar sind.
 
12. Bauteil nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasbausteine (3) mindestens zwei umlaufende, elastische Abdichtungen (15) aufweisen, welche zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen und zum Schutz gegen Schall, Wärme, Kälte, Wasser, Insekten und Staub dienen.
 
13. Bauteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass umlaufend um das Bauteil ein Rahmen (11) in gleicher Breite der Verbindungselemente (1; 2; 7, 13, 18) angeordnet ist, der mit einer Vertiefung in der Rahmenmitte ausgestattet ist, sodass die Beleuchtungselemente (4) und deren elektrische Zuleitung hierin geführt werden können.
 




Zeichnung