[0001] Die Erfindung betrifft ein Montageset für den Einbau eines Bodenablaufes in eine
Decke.
[0002] Bodenabläufe bestehen gewöhnlich aus einem Ablauf-Grundkörper und einem Aufsatzstück,
welches entsprechend dem Bodenaufbau und der späteren Benutzung und Belastung ausgewählt
wird. Der Ablauf-Grundkörper (nachfolgend als Bodenablauf bezeichnet) wird in der
Regel in die Deckenschalung mit eingebunden und dann beim Betonieren der Rohbeton-Decke
mit einbetoniert. Dies erfordert aber einen erheblichen Aufwand beim Einschalen und
Betonieren.
[0003] Um den genannten Aufwand beim Einschalen und Betonieren zu verringern, geht man immer
mehr dazu über, dort wo ein Bodenablauf vorgesehen werden soll, Kernbohrungen in die
Betondecke zu setzen und dann erst den Bodenablauf in die Kernbohrung einzufügen.
Dies bedingt, dass der Bodenablauf dann nachträglich in der Kernbohrung vergossen
werden muss. Der Bodenablauf hat üblicherweise einen oben umlaufenden breiten Halteflansch,
mit welchem der Bodenablauf auf der Decke aufliegt, so dass die späteren Belastungen
hierüber in die Decke abgeleitet werden können. Damit nun dieser Halteflansch möglichst
flach auf der Rohbeton-Decke aufliegt, muss man die Kontur des Flansches in der Rohbeton-Decke
frei stemmen. Darüber hinaus hat der Flansch zumeist auch noch nach unten hervorragende
Befestigungsstücke für von oben eingeschraubte Stehbolzen. Auch für diese Befestigungsstücke
müssen Hohlräume auf der Decke frei gestemmt werden. Wenn der Halteflansch dann sauber
aufliegt, hat man zwei Möglichkeiten, den Bodenablauf in der Kernbohrung zu verfüllen.
Entweder, man füllt den Zwischenraum zwischen der Außenkontur des Bodenablaufes und
der Kernbohrung mit Kelle und Fugeisen mit Mörtel aus, was sehr mühsam und schwierig
ist. Oder aber, man vergießt von oben. Hierzu ist es notwendig, die Kernbohrung von
unten mit einer Platte zu verschalen. Der Abflussstutzen des Bodenablaufes, an welchem
später eine Entwässerungsleitung angeschlossen wird, muss sauber durch die Verschalung
hindurch geführt werden. Dann wird von oben der Vergussvorgang ausgeführt. Hierzu
wird vorher, seitlich unter dem Halteflansch zur Kernbohrung hin ein Einfüllkanal
für den Vergussmörtel gestemmt. Auch dieser Vorgang ist somit äußerst aufwendig. Darüber
hinaus ist die durchgängige Verfüllung mit Mörtel eine wesentliche Voraussetzung zur
Erreichung des Brandschutzes. Bei der beschriebenen Verfüllung jedoch ist eine Kontrolle
der Vermörtelung unterhalb des Flansches nur sehr schwer möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Montageset für den Einbau eines Bodenablaufes
in eine Decke aufzuzeigen, mit dessen Hilfe der Einbau erleichtert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Montageset für den Einbau eines Bodenablaufes in eine
Decke gelöst, welches einen Einsatzkörper umfasst, mit einem inneren Hohlraum, welcher
zu einer Außenkontur des Bodenablaufes mindestens abschnittsweise derart kongruent
ausgebildet ist, dass der Bodenablauf mit einem unteren Abschnitt in den Einsatzkörper
einsetzbar ist, und mit einer Außenfläche, die derart geformt ist, dass der Einsatzkörper
in die Decke während eines Betoniervorgangs einbetonierbar oder in eine nach dem Betoniervorgang
erstellte Kernbohrung oder dergleichen Ausnehmung einsetzbar ist.
[0006] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass die relativ komplizierte Struktur
des Bodenablaufes durch den Einsatzkörper in eine einfach zu handhabende Struktur
überführt wird, die entweder als verlorene Schalung mit in die Decke eingegossen wird
oder aber als Trockenbauelement in eine Kernbohrung eingesetzt werden kann, so dass
auch hier ein Verfüllen mit Mörtel nicht mehr unbedingt notwendig ist. Selbstverständlich
ist aber eine solche Verfüllung mit Mörtel auch hier in einfacher Weise möglich, da
die Außenkontur des Einsatzkörpers einfacher gestaltet werden kann als die Außenkontur
des Bodenablaufes.
[0007] Der Einsatzkörper weist vorzugsweise in seiner Außenkontur Rillen oder dergleichen
Aufnahmeeinrichtungen auf, zum Einlegen einer Dichtschnur oder dergleichen Dichteinrichtung
zum Abdichten und/oder zum Befestigen des Einsatzkörpers gegenüber der Decke. Dann,
wenn der Einsatzkörper in eine Kernbohrung einer Decke eingesetzt wird, benützt man
die Rille zur Aufnahme der Dichteinrichtung, so dass ein fester und dichter Sitz des
Einsatzkörpers in der Kernbohrung gewährleistet ist. Dann, wenn der Einsatzkörper
einbetoniert wird, kann die selbe Rille (oder gegebenenfalls zusätzlich vorgesehene
Rillen) zur Verankerung des Einsatzkörpers im Beton dienen.
[0008] Vorzugsweise sind Laschen oder dergleichen Halteeinrichtungen insbesondere am Oberrand
des Einsatzkörpers zum Halten in einer Schalung oder in der Ausnehmung vorgesehen.
Diese Halteeinrichtungen sind vorzugsweise in den Einsatzkörper eingegossen und so
dünn ausgebildet, dass der Bodenablauf in diesem Abschnitt praktisch nicht über die
Rohbeton-Decke hervorsteht. Die Laschen oder dergleichen Halteeinrichtungen werden
weiterhin vorzugsweise mit Einrichtungen, z.B. Gummitüllen oder dergleichen elastischen
bzw. dämpfenden Materialien zur Körperschallentkopplung zwischen dem Ablauf und der
Decke versehen, so dass in einfacher Weise eine Körperschallentkopplung vorgenommen
werden kann.
[0009] Der Einsatzkörper ist vorzugsweise an seinem Oberrand im Wesentlichen derart kongruent
zu einer Unterseite des Halteflansches des Bodenablaufes geformt, dass der Bodenablauf
im Wesentlichen bündig zu Oberfläche der Decke einsetzbar ist. Es müssen also hier
keine gesonderten Ausstemmungen der Decke vorgenommen werden.
[0010] Der Einsatzkörper weist vorzugsweise eine untere Öffnung auf, durch welche ein Abflussstutzen
des Bodenablaufes hindurchführbar ist. Damit umschließt der Einsatzkörper den Bodenablauf
in seinem unteren Bereich im Wesentlichen vollständig.
[0011] Der Einsatzkörper wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus Brandschutzmörtel
oder dergleichen feuerresistentem Material hergestellt. Dadurch ist es möglich, in
einfacher Weise Vorkehrungen zu treffen, welche die Übertragung eines Brandes von
einem unteren in ein oberes Geschoss verhindern, zumindest aber erschweren. Ganz generell
aber insbesondere bei Fertigung des Einsatzkörpers aus Brandschutzmörtel weist der
Einsatzkörper in oder auf seiner Außenkontur mindestens einen Intumeszenzring oder
dergleichen Vorrichtung aus einem Brandschutzmaterial zum feuer- und rauchdichten
Abdichten des Einsatzkörpers gegenüber der Decke auf. Derartige Intumeszenzmaterialien,
die bei Einwirkung von Hitze aufquellen und selbst kaum brennbar sind, werden in vielfältiger
Weise hergestellt. Im Falle eines Brandes quillt dieser Intumeszenzring auf, so dass
ein gegebenenfalls noch vorhandener Spalt zwischen dem Einsatzkörper und der Decke
ausgefüllt wird, und Feuer und Rauch nicht mehr durch diesen Spalt hoch steigen können.
[0012] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Intumeszenzring
auf der Außenkontur des Einsatzkörpers derart ausgebildet, dass er über diese Außenkontur
hervorsteht, so dass auch bei sehr engem Einbau zwischen dem Material einer Beton-Massivdecke
und dem Einsatzkörper Intumeszenzmaterial liegt, welches neben seinen brandschutztechnischen
besonderen Eigenschaften auch noch eine dämpfende Wirkung in Bezug auf Körperschall
aufweist. Es kann somit eine akustisch/schwingungstechnisch vollkommene Entkopplung
zwischen dem Einbauort der Einsatzkörper vorgenommen werden, wenn auch die oben genannten
Schallbrücken (durch die Halteeinrichtungen) durch entsprechende dämpfende Aufsetzmaterialien
vermieden werden. Dadurch wird gleichzeitig eine Zentrierung des Einsatzkörpers erreicht.
Bei Verwendung von intumeszierendem Schaummaterial (insbesondere im Übermaß) wird
die Zentrierung noch verbessert und vorhandene Spalte geschlossen. Insgesamt lässt
sich damit die Planungs- und Einbausicherheit für Planer und Installateure im Bereich
Brand- und Schallschutz erhöhen. Bisher vorhandene bauseitige Risiken einer unzureichenden
Vermörtelung und einer unzureichenden Körperschallentkopplung entfallen. Das "Risiko"
unzureichender Brandschutzmaßnahmen wird also fort von der Baustelle in den industriellen
Fertigungsbetrieb verlagert, wo definierte, bessere und damit eine höhere und gleichbleibende
Qualität sichernde Arbeitsbedingungen herrschen. Auf der Baustelle steht damit ein
qualitativ optimierbares Bauteil zur Verfügung, das werkzeuglos einbaubar ist.
[0013] Vorzugsweise wird weiterhin ein Intumeszenzring oder dergleichen Brandschutzmaterial
zum Abdichten des insbesondere aus Grauguss gefertigten Bodenablaufes gegenüber dem
Einsatzkörper vorgesehen, der im Brandfall ebenfalls aufquillt und eine feuer- und
rauchdichte Verbindung zwischen dem Bodenablauf und dem Einsatzkörper sicherstellt.
[0014] Weiterhin ist es auch möglich, den Bodenablauf aus brennbaren Baustoffen zu fertigen.
In diesem Fall hat der Intumeszenzring am Ablaufrohr die zusätzliche Aufgabe, den
Ablaufstutzen im Brandfall zu verschließen. Somit ist das erfindungsgemäße Montageset
auch dazu geeignet, die Vielseitigkeit der Anwendung zu erhöhen.
[0015] Das Montageset kann weiterhin derart ausgestaltet sein, dass eine akustische Entkopplung
zwischen dem Ablauf und dem umgebenden Bauteil, insbesondere einer Decke erfolgt.
Derartige akustische Entkopplungen auf der Baustelle mit herkömmlichen Abläufen zu
bewerkstelligen ist äußerst aufwendig.
[0016] Hierfür kann zunächst ein dämpfender Zwischenring unter den Halteflansch gelegt werden
oder aber es kann der Halteflansch akustisch entkoppelt im Einsatzkörper befestigt
werden. Die Entkopplung zwischen dem Einsatzkörper und der umgebenden Decke kann weiterhin
über einen Intumeszenzring auf der Außenfläche des Einsatzkörpers und/oder entsprechende
Dichtringe oder Dichtschnüre vorgenommen werden, so dass der Einsatzkörper gegenüber
dem umgebenden Material (einer Kernbohrung in einer Decke) vollständig akustisch entkoppelt
ist. Weiterhin kann der Ablauf innerhalb des Einsatzkörpers akustisch entkoppelt aufgehängt
sein durch entsprechende Lagerhülsen (am Oberrand des Einsatzkörpers) und eine entsprechend
ausgebildete Dichtung, die in die innere Ringnut bei der unteren Öffnung eingelegt
wird. Damit ist dann der Ablauf "schwimmend" im Einsatzkörper und der Einsatzkörper
"schwimmend" in der Decke gelagert und somit akustisch entkoppelt, ohne dass der sonst
übliche Aufwand getrieben werden muss.
[0017] Eine besonders bevorzugte Verwendungsform besteht in der Anbringung eines Ablaufes
in einer Holzbalkendecke. Damit kann eine Montage eines Bodenablaufes bewerkstelligt
werden, die den Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer genügt. Der Einsatzkörper
verhindert, dass im Brandfall aufgestaute Wärme des (metallischen) Bodenablaufs direkt
in die Holzbalkendecke mit brennbaren Bestandteilen eingetragen wird. Der Einsatzkörper
wirkt dann wie eine innere Auskleidung der Holzbalkendecke und entspricht somit den
Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes bei Holzbalkendecken.
[0018] Weiterhin ist das Montageset bzw. der Einsatzkörper ebenfalls für die Montage von
metallischen Bodenabläufen in Holzbalkendecken geeignet, wenn Anforderungen an die
Feuerwiderstandsdauer gestellt werden, die durch eine feuerwiderstandsfähige Unterdecke
erreicht wird. Der Einsatzkörper wird dabei brandschutztechnisch an der Unterdecke
angeschlossen, z.B. durch mineralische Baustoffe, so dass die Qualität der Unterdecke
auch für die Durchführung des Bodenablaufes mit dem Einsatzkörper gilt. Der Einsatzkörper
verhindert, dass im Brandfall aufgestaute Wärme des metallischen Bodenablaufs direkt
in die Holzbalkendecke mit brennbaren Bestandteilen eingetragen wird. In diesem Fall
wirkt also das Montageset bzw. der Einsatzkörper wieder wie eine innere Auskleidung
der Holzbalkendecke und überbrückt den Spalt zur Unterdecke.
[0019] Ähnlich vorteilhaft ist die Verwendung des Montagesets bzw. des Einsatzkörpers in
(alten) Ziegeldecken mit Hohlkammern oder Decken mit eingeformten Röhren (zur Gewichtsersparnis).
Auch hier wird einfach eine Kernbohrung eingebracht, in die dann der Einsatzkörper
von oben eingesetzt wird. Die Hohlräume werden zuvor mit Steinwolle so ausgestopft,
dass Mörtel eingefüllt und der Einsatzkörper mit eingepresstem Mörtel befestigt werden
kann.
[0020] Der Einsatzkörper kann nach dem Einsetzen in eine Kernbohrung in der Decke noch so
verdreht werden, dass man ein Angleichen des Ablaufstutzens an eine Abflussleitung
erreichen kann. Es bildet somit der Einsatzkörper zusammen mit dem Bodenablauf nach
dem Einsetzen in eine Kernbohrung eine selbständig handhabbare "Einheit".
[0021] Diese "Einheit" ist bei einer brandschutztechnischen Betrachtungsweise insofern von
Vorteil, als der Einsatzkörper eine größere Höhe als die Dicke der Decke aufweisen
kann, so dass der Bodenablauf eine zur brandschutztechnischen Absicherung hinreichende
Überdeckung durch den Einsatzkörper erfährt. Dann nämlich, wenn man Bodenabläufe in
dünnere Decken einbaut, insbesondere einbetoniert, so dass die Überdeckung durch das
Betonmaterial der Decke gegenüber dem Brandschutzablauf nicht das vorgeschriebene
Maß erreicht, muss man mit relativ hohem Aufwand Vorkehrungen treffen, um die geforderten
brandschutztechnischen Vorgaben zu erreichen. Ein solcher gesonderter Aufwand ist
bei Verwendung des erfindungsgemäßen Montagesets nicht notwendig. Wenn man wiederum
den Einsatzkörper in eine dicke Betondecke einbaut, kann man die Kernbohrung nur im
oberen Bereich ausfüllen, der untere Bereich kann dann schon für den Anschluss der
Entwässerungsleitung genutzt werden.
[0022] Nachfolgend werden bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung anhand von Abbildungen
näher erläutert. Hierbei zeigen
- Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung in einer teilperspektivischen Schnittdarstellung
mit einem Bodenablauf und dem Grundkörper und
- Fig. 2 eine Teilschnitt-Darstellung durch einen in eine Decke eingebauten Bodenablauf
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
[0023] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0024] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist mit 10 ein Bodenablauf, genauer gesagt ein Grundkörper
eines Bodenablaufes bezeichnet. Der Bodenablauf 10 weist einen oberen Halteflansch
11 auf, von dessen Unterseite 12 Befestigungsstücke 13 nach unten hervor ragen, die
zum Befestigen von Stehbolzen 14 notwendig sind, über welche dann weitere Teile des
Bodenablaufes angeschraubt werden können.
[0025] Innerhalb eines unteren Abschnittes 15 des Bodenablaufes 10 ist ein Geruchsverschluss
16 untergebracht, der in einen Abflussstutzen 17 mündet.
[0026] Es ist ein Einsatzkörper 20 vorzugsweise aus Brandschutzmörtel vorgesehen, dessen
innerer Hohlraum 21 einer Außenkontur 18 des Bodenablaufes 10 derart angepasst ist,
dass der Bodenablauf 10 eng im Einsatzkörper 20 sitzt.
[0027] Der Hohlraum 21 weist einen Boden 22 auf, in welchen eine untere Öffnung 26 mündet,
so dass, dann, wenn der Bodenablauf 10 in den Einsatzkörper 20 eingesetzt ist, der
Ablaufstutzen 17 aus der Unterseite des Einsatzkörpers 20 hervorsteht.
[0028] Ein Oberrand 27 des Einsatzkörpers 20 ist mit Ausnehmungen 28 an den Stellen versehen,
an denen die Befestigungsstücke 13 des Bodenablaufes 10 Platz finden müssen, um ein
dichtes Aufliegen der Unterseite 12 des Bodenablaufes 10 auf dem Einsatzkörper 20
bzw. auf seinem Oberrand 27 sicher zu stellen.
[0029] In den Einsatzkörper 20 eingegossen sind Laschen 29, die vorzugsweise aus Edelstahl
gefertigt sind und die dann, wenn der Einsatzkörper 20 in eine Kernbohrung einer Decke
eingesetzt wird, den Einsatzkörper 20 mit seinem Oberrand 27 im Wesentlichen bündig
zur Oberfläche der Decke in der Kernbohrung halten.
[0030] In einer Außenfläche 23 sind eine Ringnut 24 und in der unteren Öffnung 26 bzw. deren
Oberfläche eine Ringnut 25 angebracht. In die Ringnuten 24, 25 können Dichtungen (Dichtschnur)
eingesetzt werden, so dass beim Einsetzen eines Bodenablaufes 10 dessen Abflussstutzen
17 zum Einsatzkörper 20 abgedichtet ist, während der Einsatzkörper 20 selbst zu einer
(entsprechend eng gefertigten) Kernbohrung abgedichtet ist. Wenn man den Einsatzkörper
20 in eine Decke einbetoniert, so wird die äußere Ringnut 24 nicht mit einer Dichtung
versehen und dient dann zum Verbessern des Haltes des eingegossenen Einsatzkörpers
20.
[0031] An Stelle von einfachen Dichtungen können zur Erzielung einer sehr hohen Brandschutzwirkung
Intumeszenzringe in die Nuten 24, 25 eingesetzt werden, die zu diesem Zwecke auch
breiter und/oder tiefer ausgeführt werden können, als dies in der beiliegenden Abbildung
gezeichnet ist. Dann, wenn es zu einem Brand kommt, quillt das Intumeszenzmaterial
auf und dichtet zum einen den Ringspalt zwischen der Außenfläche 23 des Einsatzkörpers
20 und der Kernbohrung in der Decke ebenso ab, wie den Spalt zwischen dem Abflussstutzen
17 des Bodenablaufes 10 und der unteren Öffnung 26 des Einsatzkörpers 20.
[0032] Anstelle der Edelstahllaschen 29 ist es auch möglich, einen umlaufenden Rand am Einsatzkörper
20 aus dessen Material vorzusehen, oder einen umlaufenden Metallrand mit ein zu gießen.
[0033] Weiterhin ist es möglich, den Oberrand 27 des Einsatzkörpers 20 derart mit Kerben
oder einer umlaufenden Fase zu versehen, dass man den Einsatzkörper 20 nach dem Einsetzen
in eine Kernbohrung aber vor einem Einsetzen des Bodenablaufes 10 vergießen, also
den Ringspalt zwischen dem Einsatzkörper 20 und der Wand der Kernbohrung mit Beton
(oder anderen Materialien, z.B. einem Intumeszenzmaterial) vergießen kann.
[0034] Die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der nach
Fig. 1 insbesondere dadurch, dass das Montageset zusätzlich zur akustischen bzw. schwingungstechnischen
(Trittschalt-) Entkopplung des Bodenablaufes 10 von der Decke 1 ausgebildet ist, in
deren Kernbohrung 2 der Einsatzkörper 20 eingesetzt ist.
[0035] Zunächst sind hierbei die Laschen 29 (die auch als umlaufender Rand ausgebildet sein
können) in eine entsprechende Ausnehmung des Einsatzkörpers 20 mittels einer Dämpfungslagerung
32 befestigt. Diese Dämpfungslagerung 32 kann z.B. eine Gummimasse sein, in welche
die Laschen 29 einvulkanisiert sind.
[0036] Weiterhin kann unter den Laschen 29 ein akustisch dämpfender Auflagering 31 aus elastischem
Material angebracht sein, was zur vorgenannten Maßnahme eine Alternative oder auch
eine zusätzliche Maßnahme darstellen kann.
[0037] Zur wackelfreien Befestigung in der Kernbohrung 2 ist bei der Ausführungsform nach
Fig. 2 zum einen der schon genannte Dichtring 30 vorgesehen, der in der äußeren Ringnut
24 sitzt. Darüber hinaus ist ein aufgewickeltes Band aus Intumeszenzmaterial 35 auf
der Außenfläche des Einsatzkörpers angebracht, das so dimensioniert ist, dass es im
Wesentlichen eng an der Kernbohrung anliegt. Zusätzlich kann hier auch noch ein weichelastisches
Material mit im Intumeszenzring 35 enthalten sein, um ein leichteres Einschieben der
Anordnung in die Kernbohrung 2 und dennoch sicheres Halten innerhalb der Bohrung zu
ermöglichen.
[0038] Schließlich ist bei der Ausführungsform nach Fig. 2 der Bodenablauf 10 gegenüber
dem Einsatzkörper schwingungstechnisch entkoppelt. Dies wird zum einen durch eine
Auflagehülse 33 bewerkstelligt, die zwischen dem Halteflansch 11 des Bodenablaufes
10 und dem Einsatzkörper 20 sowie zwischen seiner Außenkontur 18 und der gegenüber
liegenden Wand des Hohlraums 21 angeordnet ist. Eine zusätzliche Stabilisierung des
Bodenablaufes 10 im Einsatzkörper 20 wird durch einen Dichtring 34 bewerkstelligt,
der in der Ringnut 25 im Bereich des Abflussstutzens 17 angeordnet ist.
[0039] Es sei hier ausdrücklich betont, dass die vorgenannten Maßnahmen alternativ oder
in Kombination verwendbar sind und auch bei der Ausführungsform nach Fig. 1 Anwendung
finden können. Weiterhin ist es möglich, das Intumeszenzmaterial ggf. zusätzlich als
Beschichtung (innen und/oder außen) flächig auf/im dem Einsatzkörper 20 anzubringen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Decke
- 2
- Kernbohrung
- 10
- Bodenablauf
- 11
- Halteflansch
- 12
- Unterseite
- 13
- Befestigungsstück
- 14
- Stehbolzen
- 15
- unterer Abschnitt
- 16
- Geruchsverschluss
- 17
- Abflussstutzen
- 18
- Außenkontur
- 20
- Einsatzkörper
- 21
- Hohlraum
- 22
- Boden
- 23
- Außenfläche
- 24
- Ringnut außen
- 25
- Ringnut innen
- 26
- untere Öffnung
- 27
- Oberrand
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Lasche
- 30
- Dichteinrichtung
- 31
- Auflagering
- 32
- Dämpfungslagerung
- 33
- Auflagehülse
- 34
- Dichtring
- 35
- Intumeszenzring
1. Montageset für den Einbau eines Bodenablaufes (10) in eine Decke (1), umfassend einen
Einsatzkörper (20)
mit einem inneren Hohlraum (21), welcher zu einer Außenkontur (18) des Bodenablaufes
(10) mindestens abschnittsweise derart kongruent ist, dass der Bodenablauf (10) mit
einem unteren Abschnitt (15) in den Einsatzkörper (20) einsetzbar ist, und
mit einer Außenfläche (23) die derart geformt ist, dass der Einsatzkörper (20) in
die Decke (1) während eines Betoniervorgangs einbetonierbar oder in eine nach dem
Betoniervorgang erstellte Kernbohrung oder dergleichen Ausnehmung einsetzbar ist.
2. Montageset nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) in seiner Außenfläche (23) Rillen (24) oder dergleichen Aufnahmeeinrichtungen
aufweist zum Einlegen einer Dichtschnur oder dergleichen Dichteinrichtung (30) zum
Abdichten und/oder zum Befestigen des Einsatzkörpers (20) gegenüber der Decke (1).
3. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichteinrichtung (30) derart ausgebildet ist, dass der Einsatzkörper (20) gegenüber
der Decke (1) akustisch entkoppelt ist.
4. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) Laschen oder dergleichen Halteeinrichtungen (29, 31) zum Halten
des Einsatzkörpers (20) in einer Schalung oder in der Ausnehmung aufweist.
5. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtungen Dämpfungselemente (31, 32) umfassen, die derart ausgebildet
sind, dass der Einsatzkörper (20) gegenüber der Decke (1) akustisch entkoppelt ist.
6. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) an einem Oberrand (27) im Wesentlichen derart kongruent zu
einer Unterseite (12) eines Halteflansches (11) des Bodenablaufes (10) geformt ist,
dass der Bodenablauf (10) im Wesentlichen bündig zu einer Oberfläche der Decke einsetzbar
ist.
7. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Auflageelement (33) zum akustisch entkoppelten Lagern des Halteflansches (11)
auf dem Einsatzkörper (20).
8. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) eine untere Öffnung (26) aufweist, durch welche ein Abflussstutzen
(17) des Bodenablaufes (10) vorzugsweise eng hindurchführbar ist.
9. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Öffnung (26) zur Aufnahme eines Dichtringes oder dergleichen Bauelementes
(34) zur akustisch entkoppelten Lagerung des Bodenablaufes (10) innerhalb der unteren
Öffnung (26) ausgebildet ist.
10. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) aus Brandschutzmörtel oder dergleichen feuerresistentem Material
hergestellt ist.
11. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) in oder auf seiner Außenfläche (23) mindestens einen ersten
Intumeszenzring (35) oder dergleichen Vorrichtung aus einem Brandschutzmaterial zum
feuer- und rauchdichten Abdichten des Einsatzkörpers (20) gegenüber der Decke aufweist.
12. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Intumeszenzring (35) derart ausgebildet ist, dass ein Schwingungen leitender Kontakt
zwischen dem Einsatzkörper (20) und der Decke (1) unterbunden wird.
13. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach einem der Ansprüche
10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) einen zweiten Intumeszenzring oder dergleichen Vorrichtung
aus einem Brandschutzmaterial zum feuer- und rauchdichten Abdichten des Einsatzkörpers
(20) gegenüber dem Bodenablauf (10) aufweist.
14. Montageset nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach einem der Ansprüche
10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatzkörper (20) eine größere Höhe als die Dicke der Decke derart aufweist,
dass der Bodenablauf (10) eine zur brandschutztechnischen Absicherung hinreichende
Überdeckung durch den Einsatzkörper (20) erfährt.
15. Verwendung eines Montagesets nach einem Ansprüche zur Montage eines Bodenablaufes
in eine Holzbalkendecke.
16. Verwendung eines Montagesets nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur Montage eines Bodenablaufes
in einer Hohlkammerdecke.