[0001] Die Erfindung geht aus von einem Sonnenschirmständer, welcher ein plattenförmiges
Fußteil und einen vom Rand des plattenförmigen Fußteils schräg nach oben und über
den äußeren Rand der Platte hinaus aufragenden Lagerbock aufweist, an welchem eine
Hülse zum Aufnehmen des Schaftes eines Sonnenschirmes verschwenkbar angebracht ist.
Ein solcher Ständer ist zum Aufstellen auf ebenem Untergrund aus der DE 31 27 110
A1 bekannt. Die Hülse kann bei dem bekannten Ständer in veränderlicher Neigung gegen
das Fußteil festgestellt werden. Wenn man in einen solchen Sonnenschirmständer einen
Sonnenschirm steckt, kippt er, wenn man ihn nicht besonders beschwert, wegen des vorhandenen
Übergewichtes sofort um. Beschwert wird der bekannte Sonnenschirmständer dadurch,
dass man ein Automobil mit einem seiner Räder auf dem plattenförmigen Fußteil abstellt.
Um das zu ermöglichen, sind der Lagerbock und die Hülse am äußeren Rand des Fußteils
angebracht und ragen über dessen Rand noch schräg nach außen, um nicht an der Karosserie
anzustoßen. Dadurch ist die Benutzbarkeit dieses Sonnenschirmständers auf PKW Rast-
und Parkplätze beschränkt.
[0002] Aus der DE 100 20 988 A1 ist ein Sonnenschirmständer bekannt, welcher als starres,
hohles Behältnis ausgebildet ist, welches zur Aufnahme von Ballast nach oben offen
und in der Mitte mit einer durchgehenden Öffnung bzw. Nabe zur Aufnahme des Schirmschaftes
versehen ist. Mittels eines solchen Ständers soll ein Sonnenschirm, der normalerweise
mit seinem angespitzten Schaft in den Erdboden gerammt wird, auf einem Untergrund
aufgestellt werden können, der dem Sonnenschirm keinen Halt oder unzureichenden Halt
gibt, sei es deshalb, weil er zu locker ist (Sand) sei es deshalb, weil er zu steinig
oder zu hart ist, so dass man den Schaft erst gar nicht in den Boden rammen kann.
Der bekannte Ständer ist voluminös und sperrig. Das ist, wenn man ihn in der Freizeit,
am Strand, am See oder wo man sich sonst vor der Sonne schützen will, mitführen muß,
lästig. Auch beim Aufbewahren zu Hause benötigt er relativ viel Stauraum. Als weiterer
Nachteil kommt hinzu, dass sich der bekannte Schirmständer nur für ebenes oder schwach
geneigtes Gelände eignet, nicht aber für stärker geneigtes Gelände.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Sonnenschirmständer zu schaffen, welcher platzsparend mitgeführt
werden kann und sich obendrein zum Aufstellen auf allen Arten von Untergrund eignet,
sei er eben oder geneigt, sei er sandig oder steinig, sei er weich oder hart oder
felsig.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung aus einem Sonnenschirmständer und
aus einem oder mehreren ringförmigen oder zu einem Ring formbaren Beschwerungsteilen
mit dem im Anspruch 1 angegeben Merkmalen. Eine solche Anordnung hat wesentliche Vorteile:
◆ Das Fußteil ist flach und platzsparend ausgebildet.
◆ Das Fußteil kann leicht sein, weil es durch ein oder mehrere Beschwerungsteile beschwert
wird.
◆ Da der Sockel von der Mitte des Fußteils aufragt, können Kippmomente aus unterschiedlichen
Richtungen (wechselnde Windrichtungen) gleich gut aufgenommen werden.
◆ Zum Beschweren dienen eines oder mehrere Beschwerungsteile, welche ringförmig ausgebildet
sind oder um den Sockel herum zu einem Ring angeordnet werden können.
◆ Die Beschwerungsteile sind aus einer wasserdichten, flexiblen Hülle gebildet und
haben wenigstens eine Öffnung mit einem wiederverschließbaren Verschluß. Deshalb können
sie an Ort und Stelle mit Ballast gefüllt und auch wieder entleert werden. Der Sonnenschirmständer
kann daher ohne Ballast, nämlich mit entleerten Beschwerungsteilen, transportiert
werden. Deshalb ist er leicht zu transportieren.
◆ Wegen der flexiblen Hülle lassen sich die Beschwerungsteile flach und äußerst platzsparend
zusammenfalten. Sie können deshalb bequem mitgeführt und platzsparend aufbewahrt werden.
◆ Die Beschwerungsteile sind leicht zu füllen, insbesondere mit Wasser. Kinder haben
einen Mordsspaß daran, am Strand Wasser mit einer Gießkanne zu holen und in die Beschwerungsteile
zu füllen. Sie lernen so spielerisch Mithilfe und Mitverantwortung zu übernehmen.
◆ Infolge des Gelenkes zwischen dem Sockel und der Hülse kann der Sonnenschirm auch
auf unebenem Gelände optimal ausgerichtet werden. Das gilt nicht nur für Sandstrände,
sondern auch für harte Untergründe, wie zum Beispiel asphaltierte oder betonierte
Flächen. Es gilt auch für Kiesstrände und sogar für felsige Küstenstriche, auf denen
man durch die Möglichkeit, das Fußteil ausreichend zu beschweren und den Sonnenschirm
in wählbarer Neigung zum Fußteil festzustellen, immer eine Stelle findet, an welcher
der Sonnenschirm seinen Halt findet. Dabei kann der Halt auf stark geneigtem und/oder
felsigem Untergrund noch dadurch verbessert werden, dass die Unterseite des Fußteils
rutschhemmend ausgerüstet ist, zum Beispiel durch eine Profilierung oder durch Vorsprünge
oder durch eine die Reibung erhöhende Beschichtung; dafür eignet sich eine an die
Unterseite geklebte Gummischicht, zum Beispiel eine Moosgummischicht.
[0005] Um ein Abrutschen auf stark geneigtem Gelände zu erschweren, kann mit Vorteil ferner
vorgesehen sein, das Beschwerungsteil oder die Beschwerungsteile so groß zu dimensionieren,
dass sie sich über den äußeren Rand des Fußteils hinaus erstrecken, wo sie sich wegen
ihrer Flexibilität an die Kontur des Untergrundes anpassen und dadurch Halt geben
können.
[0006] Eine andere Möglichkeit, die Standfestigkeit auf unebenen Untergrund zu erhöhen,
besteht darin, das Fußteil so auszubilden, dass es aus einer Anzahl von Segmenten
besteht, welche vom Sockel ausgehen und sich in Gestalt von Armen nach außen erstrecken.
Einzelne Arme finden auf unebenem Untergrund leichter Halt als ein Fußteil in Gestalt
einer einheitlichen Platte. Wenn man die Arme nicht zu starr ausbildet, so dass sie
sich gegen Rückstellkräfte ein wenig auf und ab biegen können, dann erleichtert das
die Anpassung an unebene Untergründen zusätzlich. Die Biegbarkeit der Segmente darf
jedoch nicht so groß gewählt werden, dass der Sonnenschirm durch den Wind so stark
ins Schwanken gerät, dass sein Stand aus diesem Grund instabil wird.
[0007] Am einfachsten und besonders stabil ist als Fußteil eine starre Platte, welche für
die meisten Anwendungsfälle völlig ausreichend ist.
[0008] Sowohl das Fußteil mit seinem Sockel als auch die Hülse und das sie verbindende Gelenk
können durch Spritzgießen aus Kunststoff preiswert hergestellt werden.
[0009] Zum Beschweren eignet sich besonders ein ringförmiger Schlauch, dessen zentrale Öffnung
im Durchmesser vorzugsweise nicht oder nicht viel größer ist als der Sockel, damit
die Fläche des Fußteils möglichst vollständig für die gewünschte Beschwerung ausgenützt
werden kann. Das Beschweren kann statt mit einem auch mit mehreren solcher ringförmiger
Schläuche geschehen, die man stapelt. Die Beschwerungsteile können jeweils eine einzelne
Kammer aufweisen, nach Wahl aber auch mehrere Kammern haben. Es können auch mehrere
Beschwerungsteile zu einem Ring zusammengelegt werden, zum Beispiel Beschwerungsteile
in Form von Halbringen, die um den Sockel herum gelegt werden. Als Hüllmaterial eignet
sich Gummi, aber auch eine wasserdichte Kunststofffolie, wie sie für Schwimmhilfen
von Kindern und für aufblasbare Kinderplanschbecken bekannt ist. Kunststofffolien
für derartige Zwecke bestehen meistens aus einem Polyäthylen und sind preiswert und
hinreichend reißfest. Aus einer solchen flexiblen, wasserdichten Kunststofffolie lassen
sich die Beschwerungsteile besonders leicht und preiswert durch ein Folienschweißverfahren
herstellen.
[0010] Beschwerungsteile aus Kunststofffolie sind so preiswert, dass sie, wenn sie nicht
mehr dicht sein sollten, ohne großen Aufwand ersetzt werden können. Notfalls kann
man auch herkömmliche Schwimmhilfen von Kindern vorübergehend als Beschwerungsteile
verwenden.
[0011] Um Wasser einfüllen zu können, kann man einen herkömmlichen Verschluß in die Folie
einschweißen, der wiederverschließbar ist. Ist die lichte Weite des Verschlusses groß
genug, kann auch trockener Sand als Ballast eingefüllt werden.
[0012] Vorzugsweise sind die Beschwerungsteile lose Teile. Die Beschwerungsteile können
aber auch ein fester Bestandteil des Fußteils sein. So könnte ein Ring aus Schlauchfolie
mit dem Fußteil, insbesondere mit dessen Oberseite, verklebt oder verschweißt sein.
Es ist auch möglich, ein starres, plattenförmiges Fußteil mit einer ringförmigen Folie
zu überwölben, deren beide Umfangsränder dicht mit dem Fußteil verbunden sind. In
diesem Fall stellt das Fußteil zugleich die Unterseite des Beschwerungsteils dar.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt.
- Figur 1
- zeigt einen erfindungsgemäßen Sonnenschirmständer ohne Beschwerungsteil in einer Schrägansicht,
- Figur 2
- zeigt den Sonnenschirmständer aus Figur 1, ergänzt um ein Beschwerungsteil,
- Figur 3
- zeigt den Sonnenschirmständer aus Figur 2 in einem Vertikalschnitt, und
- Figur 4
- zeigt den Sonnenschirmständer aus Figur 3 in einem Vertikalschnitt, welcher gegenüber
der Figur 3 um 90 ° versetzt ist.
[0014] Der Sonnenschirmständer hat ein plattenförmiges Fußteil 1 mit einem kreisförmigen
äußeren Rand 2. Mittig auf dem Fußteil 1 steht ein Sockel 3, welcher mit dem Fußteil
1 fest verbunden ist. Vorzugsweise sind das Fußteil 1 und der Sockel 3 in einem Stück
durch Spritzgießen aus Kunststoff geformt. Mit dem Sockel 3 ist eine zylindrische
Hülse 4 gelenkig verbunden, welche ebenfalls aus Kunststoff bestehen kann. Wie aus
den Figuren 3 und 4 ersichtlich, ist die Hülse 4 am oberen Ende mit einem Außengewinde
versehen, auf welches eine Manschette 5 geschraubt ist, durch deren Verdrehen der
lichte Querschnitt der Hülse 4 veränderbar und dadurch ein Schaft eines Sonnenschirmes,
welcher in die Hülse 4 eingeführt werden kann, festgeklemmt bzw. wieder gelöst werden
kann.
[0015] Das die Hülse 4 mit dem Sockel 3 verbindende Gelenk 6 ist ein einachsiges Gelenk
mit einer zur Oberseite des plattenförmigen Fußteils 1 parallelen Achse 7. Durch das
Gelenk 6 kann die Neigung der Hülse 4 gegenüber dem Fußteil 1 verändert werden. Mittels
einer Klemmschraube 8, welche von Hand zu betätigen ist, kann das Gelenk 6 geklemmt
und dadurch die Hülse 4 in einer wählbaren Neigung festgelegt werden.
[0016] Als Beschwerungsteil 9 ist ein Torusförmiger Folienschlauch vorgesehen, welcher von
oben her über die Hülse 4 geschoben und lose auf dem Fußteil 1 abgelegt wird. In den
Folienschlauch ist ein Verschluß 10 eingesetzt, welcher einen schraubbaren Stopfen
11 aufweist. Statt eines schraubbaren Stopfens 11 könnte auch ein steckbarer Stopfen
vorgesehen sein. Nach Entfernen des Stopfens 11 kann zum Beispiel mit einer Gießkanne
oder aus einer Wasserleitung Wasser eingefüllt werden. Sind eine Gießkanne oder eine
Wasserleitung nicht zur Hand, das Beschwerungsteil 9 auch in Wasser getaucht und dadurch
gefüllt werden. Das Füllen kann geschehen, während das Beschwerungsteil 9 bereits
auf dem Fußteil 1 liegt. Es ist aber auch möglich das Beschwerungsteil 9 erst zu füllen
und dann auf das Fußteil 1 zu legen. Nach dem Entleeren kann das Beschwerungsteil
9 flach zusammengelegt werden.
[0017] Wie die Figuren 3 und 4 zeigen, ist das Beschwerungsteil 9 im gezeichneten Ausführungsbeispiel
im Durchmesser größer als das Fußteil 1, so dass es über dessen Rand 2 hinausragt.
Das begünstigt die Verankerung des Fußteils 1 auf unebenem und zerklüftetem Untergrund.
Dem dient auch eine rutschhemmende Ausrüstung der Unterseite des Fußteils 1, die -
wie gezeichnet - aus einer Vielzahl von Vorsprüngen 12 bestehen kann. Statt dessen
könnte aber auch eine Gummischicht an der Unterseite des Fußteils 1 vorgesehen sein.
Zweckmäßigerweise befindet sich eine rutschhemmende Beschichtung 13 auch an der überstehenden
Unterseite des Beschwerungsteiles 9 und erhöht nicht nur deren Standfestigkeit, sondern
schützt sie auch vor einer Beschädigung durch spitze Steine.
Bezugszahlenliste:
[0018]
- 1.
- Fußteil
- 2.
- äußerer Rand
- 3.
- Sockel
- 4.
- Hülse
- 5.
- Manschette
- 6.
- Gelenk
- 7.
- Achse
- 8.
- Klemmschraube
- 9.
- Beschwerungsteil
- 10.
- Verschluß
- 11.
- Stopfen
- 12.
- Vorsprünge
- 13.
- Beschichtung
1. Anordnung aus einem Sonnenschirmständer, welcher ein flaches Fußteil (1), einen ungefähr
von der Mitte des Fußteils (1) auftragenden Sockel (3) und zum Aufnehmen eines Sonnenschirms
eine Hülse (4) hat, welche verschwenkbar an dem Sockel (3) angebracht und in veränderlicher
Neigung gegen das Fußteil (1) feststellbar ist,
und aus einem oder mehreren ringförmigen oder zu einem Ring formbaren Beschwerungsteilen
(9), welche unter Verwendung einer wasserdichten, flexiblen Hülle gebildet sind und
wenigstens eine Öffnung mit einem wiederverschließbaren Verschluß (10) haben.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschwerungsteil (9) ein loses Teil ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschwerungsteil ein fester Bestandteil des Fußteils ist.
4. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschwerungsteil (9) ein gekrümmter Folienschlauch ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Beschwerungsteil (9) über den äußeren Rand (2) des Fußteils (1) hinaus erstreckt.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Beschwerungsteil nicht über den äußeren Rand des Fußteils hinaus erstreckt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (1) eine Platte ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil eine Anzahl von getrennten Segmenten hat, welche vom Sockel, mit welchem
sie starr verbunden sind, ausgehen und sich nach außen erstrecken.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente gegen Rückstellkräfte auf und ab biegbar sind.
10. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (1) an seiner Unterseite rutschhemmend ausgerüstet ist, insbesondere
durch eine Profilierung oder durch Vorsprünge (12) oder durch eine die Reibung erhöhende
Beschichtung.
11. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschwerungsteil (9) an seiner Unterseite rutschhemmend ausgerüstet ist.