[0001] Die Erfindung betrifft ein Siebaggregat mit drehenden Siebsternen, welche auf mehreren,
zueinander ausgerichteten Siebwellen angeordnet sind, wobei die Siebsterne jeweils
mehrere an einer Nabe angeordnete und in Drehrichtung aufeinanderfolgende Arme aufweisen.
[0002] Sternsiebe als Siebaggregate werden unter anderem für die Siebung von Schotter und
Steinen, gegebenenfalls auch in Verbindung mit bindigem Boden, verwendet. Bevorzugte
Anwendungen sind die Siebung von Bahnschotter, Steinen im Größenbereich 10-50 mm und/oder
Steinbruchmaterial.
[0003] Bekannte Sternsiebe weisen mehrere in einer Ebene angeordnete und zueinander parallele
Siebwellen mit jeweils mehreren Siebsternen auf. Die Siebsterne unmittelbar zueinander
benachbarter Siebwellen sind auf Versatz angeordnet und kämmen miteinander. Der Abstand
der Siebwellen voneinander, der Abstand benachbarter Siebsterne auf jeweils derselben
Siebwelle und die Abmessungen der einzelnen Siebsterne beeinflussen maßgeblich den
Siebeffekt bzw. das Siebergebnis. Daneben sind der Werkstoff der Siebsterne und die
Drehzahl derselben von Bedeutung. Ziel ist ein möglichst genauer Siebvorgang. Das
heißt, definierte kleine Größen sollen durch das Sieb hindurchfallen. Demgegenüber
größere Teile sollen von den drehenden Siebsternen über das Sieb hinweggefördert werden.
[0004] Beim Sieben können einzelne Kömer oder bindiges Material in die Zwischenräume zwischen
in Drehrichtung aufeinanderfolgende Arme bzw. Zacken eines Siebsterns gelangen und
dort verkannten oder ankleben. Bei niedriger Drehzahl der Siebsterne und/oder bei
Stillstand treten diese Effekte noch eher auf. Im ungünstigsten Fall kann dadurch
ein Wiederanfahren des Siebaggregats verhindert werden.
[0005] Die Erfindung soll die beschriebenen Nachteile beseitigen. Insbesondere soll vermieden
werden, dass einzelne Kömer in die Zwischenräume zwischen in Drehrichtung aufeinanderfolgende
Arme eines Siebsterns gelangen. Auch soll möglichst das Anhaften von Material verhindert
oder verringert werden.
[0006] Das erfindungsgemäße Siebaggregat ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen aufeinanderfolgenden
Armen auf der Nabe Stege angeordnet sind, wobei die Stege in Axial- und vorzugsweise
auch in Radialrichtung der Siebsterne geringere Abmessungen aufweisen als die hierzu
jeweils benachbarten Arme. Die Stege verbinden die benachbarten Arme miteinander,
insbesondere nur nahe der Nabe. Einzelne Kömer gelangen bis an die Stege und werden
von diesen daran gehindert, sich genau zwischen zwei Armen festzuklemmen.
[0007] Vorteilhafterweise stehen die Stege in Radialrichtung über die Nabe um 10-30% des
Nabenradius über. In diesem Zusammenhang sind drei verschiedene Durchmesser von Bedeutung,
nämlich der Außendurchmesser der Siebsterne insgesamt, entsprechend einer Hüllkurve
der Arme, der Außendurchmesser der Nabe und ein Außendurchmesser gemessen bis zu Stegaußenkanten,
auch als Außendurchmesser der Stege bezeichnet. Erfindungsgemäß soll der Außendurchmesser
der Stege um 10-30% größer sein als der Außendurchmesser der Nabe, insbesondere etwa
20% größer.
[0008] Vorteilhafterweise beträgt die Breite der Stege in Axialrichtung etwa 1/10 bis ½
der Breite der Arme. Bevorzugt ist eine Breite der Stege von 1/5 der Breite der Arme,
beispielsweise 6 mm Breite der Stege bei 30 mm Breite der Arme.
[0009] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung beträgt das Größenverhältnis Außendurchmesser
Nabe zum Außendurchmesser Siebstern insgesamt nicht weniger als 0,5. Bevorzugt wird
ein Größenverhältnis größer 0,5, etwa 8:15. Durch das genannte Größenverhältnis können
grobe Teile besser über das Sieb weitergefördert werden bzw. von Siebwelle zu Siebwelle
übernommen werden. Entsprechend ist die Gefahr des Verklemmens größerer Teile geringer.
[0010] Vorteilhafterweise sind an einem Siebstern in Drehrichtung aufeinanderfolgend mindestens
acht Arme vorgesehen. Bevorzugt sind etwa zwölf Arme. Auch diese Maßnahme wirkt sich
auf den besseren Transport gröberer Teile aus. Der Abgabewinkel der Teile ist besser.
Das emeute Anfahren des Siebaggregats mit aufliegendem Material wird erleichtert.
[0011] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist auf der Nabe eine Hülse aus Metall
angeordnet. Vorzugsweise besteht die Hülse aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung.
Die Siebsterne bestehen üblicherweise aus einem flexiblen Werkstoff, insbesondere
Gummi oder PUR. Dadurch wird erreicht, dass bindiges Material nicht oder kaum an den
Armen haften bleibt, da diese sich unter dem Druck des Materials verwinden. Die Nabe
verwindet sich demgegenüber kaum. Entsprechend kann bindiges Material anhaften. Die
Hülse aus Aluminium weist werkstoffbedingt eine weniger haftende Oberfläche auf. Entsprechend
bleibt weniger bindiges Material kleben. Unterbrechungen des Siebvorgangs durch Verklebungen
sind mit der erfindungsgemäßen Ausbildung seltener oder treten nicht mehr auf. Die
Hülsen weisen jeweils nur eine geringe Wandstärke auf, die bei der Bestimmung des
Nabendurchmessers nicht berücksichtigt wird.
[0012] Vorteilhafterweise ist je eine Hülse zwischen auf einer Siebwelle benachbarten Siebsternen
angeordnet, derart, dass einander benachbarte und an die Arme angrenzenden Nabensegmente
benachbarter Siebsterne von der Hülse bedeckt sind. Bei n (z.B. neun) Siebsternen
auf einer Siebwelle sind demnach n-1 (z.B. 8) Hülsen auf derselben Siebwelle angeordnet.
Auf den jeweils äußersten Nabensegmenten können Hülsen mit halber axialer Abmessung
sitzen.
[0013] Schließlich betrifft die Erfindung auch einen Siebstern mit einzelnen oder mehreren
der zuvor genannten Merkmale.
[0014] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen und aus
den Ansprüchen. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Siebsterns,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf den Siebstern gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht miteinander kämmender Siebsterne mit Aluminium-Hülse auf der Nabe,
- Fig. 4
- die Siebsterne gemäß Fig. 3 in einer Draufsicht,
- Fig. 5
- Siebsterne in einer Anordung wie auf einer Siebwelle in einer stirnseitigen Ansicht,
analog der Seitenansicht in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 5.
[0015] Ein Siebstern 10 für ein Stemsieb weist an einer Nabe 11 angeordnete und in Drehrichtung
aufeinanderfolgende Arme 12 auf. Axial mittig ist die Nabe 11 mit einer durchgehenden
Öffnung 13 versehen, deren Querschnitt nach Art eines Vierkants ausgebildet ist. Der
Siebstern 10 ist so auf eine entsprechend gestaltete Welle aufsteckbar und gegenüber
dieser nicht verdrehbar. Ein Antrieb des Siebsterns 10 durch die nicht gezeigte Welle
ist möglich.
[0016] Die von der Nabe 11 abstehenden Arme 12 liegen in einer radialen Ebene und sind leicht
gegen die Drehrichtung - Pfeil 14 - abgewinkelt und gekrümmt ausgebildet mit in Richtung
auf eine Umhüllende 15 abnehmendem Querschnitt. Die Förderrichtung des Materials ist
in Fig. 3 mit dem Pfeil F angegeben.
[0017] In Axialrichtung ist die Nabe 11 etwas breiter als die Arme 12. Überstände entsprechender
armfreier Nabensegemente 16, 17 sind in Fig. 1 ersichtlich.
[0018] Zwischen jeweils benachbarten Armen 12 ist je eine Lippe bzw. ein Steg 18 angeordnet.
Dieser verbindet die jeweils benachbarten Arme 12 nahe der Nabe 11 und weist in axialer
Richtung eine geringere Ausdehnung (Breite) als die Arme 12 auf, im vorliegenden Falls
auch in radialer Richtung.
[0019] Ebenfalls von Bedeutung ist die Anzahl der Arme 12 eines Siebsterns 10. Bevorzugt
sind mindestens neun Arme. Gemäß Fig. 2 sind zwölf Arme 12 vorgesehen. Dadurch ist
eine relativ feine Siebung möglich. Auch wird das Anfahrverhalten des Sternsiebes
begünstigt. Die einzelnen Siebsterne 10 sind durchgehend aus dem selben Werkstoff
gefertigt, insbesondere aus Gummi oder PUR, beispielsweise PUR 80-85 Shore. Der Werkstoff
soll eine Elastizität der Arme 12 ermöglichen. Verhindert wird dadurch eine Beschädigung
der Arme. Zugleich wird eine Selbstreinigung des Siebsterns 10 insgesamt begünstigt.
Allerdings ist dieser Selbstreinigungseffekt im Bereich der Nabe 11 am geringsten.
[0020] Der Gesamtdurchmesser D
A des Siebsterns 10 entsprechend der Umhüllenden 15, ein Durchmesser D
S entsprechend dem äußersten Umfang der Stege 18 und ein Nabendurchmesser D
N stehen in bestimmten Relationen zueinander. Bevorzugt wird ein Verhältnis der Außendurchmesser
D
N:D
A>0,5 bzw. nahe 0,5. In der Darstellung gemäß Fig. 4 beträgt diese Relation etwa 0,53.
Dadurch können die in einem Stemsieb in Förderrichtung aufeinanderfolgenden Siebsterne
die großen Teile besser von den jeweils voranstehend angeordneten Siebsternen abnehmen.
[0021] Der Außendurchmesser D
S der Stege 18 ist etwa 10-40% größer als der Nabendurchmesser D
N. In dem Beispiel der Fig. 2 ist D
S etwa 20% größer als D
N.
[0022] Die Breite der Stege in Axialrichtung beträgt etwa 1/10 bis ½ der Breite der Arme
12. In dem Beispiel der Fig. 2 beträgt das Verhältnis etwa 1/3. Die Stege 18 sind
hier mit radial gerichteten Seitenwandungen ausgebildet. Das heißt, die Abmessung
der Stege 18 in Axialrichtung ändert sich in Abhängigkeit vom Abstand zur Nabe 11
allenfalls geringfügig.
[0023] Um das Anhaften von Material an den Naben 11 zu verhindern oder zu verringern sind
diese mit metallischen Oberflächen versehen. Im vorliegenden Beispiel sind auf den
Nabensegmenten 16, 17 Hülsen 19 aus Aluminium angeordnet. Diese erstrecken sich in
Axialrichtung jeweils über zwei benachbarte Nabensegmente 16, 17, so dass zwischen
zwei in Axialrichtung benachbarten Siebsternen 10 keine umlaufenden Spalte entstehen.
Vielmehr werden die zwischen den Naben 11 benachbarter Siebsterne 10 vorhandenen Spalte
20 von den Hülsen 19 überdeckt.
[0024] Die Hülsen 19 weisen eine nur geringe Wandstärke auf, vorzugsweise weniger als 1/3
der radialen Abmessung der Stege 18. Die Siebsterne 10 können aber auch mit Hülsen
19 versehen sein ohne die Stege 18 aufzuweisen.
Bezugszeichenliste:
[0025]
- 10
- Siebstern
- 11
- Nabe
- 12
- Arme
- 13
- Öffnung
- 14
- Pfeil
- 15
- Umhüllende
- 16
- Nabensegment
- 17
- Nabensegment
- 18
- Stege
- 19
- Hülsen
- 20
- Spalte
- DN
- Außendurchmesser der Nabe
- DS
- Außendurchmesser über die Stege
- DA
- Außendurchmesser über die Arme
1. Siebaggregat mit drehenden Siebsternen (10), welche auf mehreren, zueinander ausgerichteten
Siebwellen angeordnet sind, wobei die Siebsterne (10) jeweils mehrere an einer Nabe
(11) angeordnete und in Drehrichtung aufeinanderfolgende Arme (12) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen aufeinanderfolgenden Armen (12) auf der Nabe (11) Stege (18) angeordnet
sind, wobei die Stege in Axialrichtung der Siebsterne (10) geringere Abmessungen aufweisen
als die hierzu jeweils benachbarten Arme (12).
2. Siebaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (18) in Radialrichtung über die Nabe (11) um 10-40% des Nabenradius überstehen.
3. Siebaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Stege (18) in Axialrichtung etwa 1/10 bis ½ der Breite der Arme (12)
beträgt.
4. Siebaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Größenverhältnis Außendurchmesser DN der Nabe (11) zu Außendurchmesser DA der Siebsterne (10) nicht kleiner als 1:2 ist.
5. Siebaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Drehrichtung aufeinanderfolgend mindestens acht Arme (12) je Siebstern (10) vorgesehen
sind.
6. Siebaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Nabe (11) eine Hülse (19) aus Metall angeordnet ist.
7. Siebaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass je eine Hülse (19) zwischen auf einer Siebwelle benachbarten Siebsternen (10) angeordnet
ist, derart, dass einander benachbarte Nabensegmente (16, 17) benachbarter Siebsterne
(10) von der Hülse (19) bedeckt sind.
8. Siebaggregat mit drehenden Siebsternen (10), welche auf mehreren, zueinander ausgerichteten
Siebwellen angeordnet sind, wobei die Siebsterne (10) jeweils mehrere an einer Nabe
(11) angeordnete und in Drehrichtung aufeinanderfolgende Arme (12) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Nabe (11) eine Hülse (19) aus Metall angeordnet ist.
9. Siebaggregat mit drehenden Siebsternen (10), welche auf mehreren, zueinander ausgerichteten
Siebwellen angeordnet sind, wobei die Siebsterne (10) jeweils mehrere an einer Nabe
(11) angeordnete und in Drehrichtung aufeinanderfolgende Arme (12) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass das Größenverhältnis Außendurchmesser DN der Nabe (11) zu Außendurchmesser DA der Siebsterne (10) nicht kleiner als 1:2 ist.
10. Siebstern mit in einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüchen genannten Merkmalen.